Kizuna II von Salada (Verdammung) ================================================================================ Kapitel 17: Genugtuung ---------------------- Sanft schließe ich die Tür hinter mir, während sich seine Aura bereits, wie ein schützender Mantel um mich schließt. Auch wenn ich ein Lächeln kaum verbergen kann, spreche ich ihn nicht darauf an, weiß ich doch, dass es nur seinen Stolz verletzt würde, wenn ich das Thema anschneide. Seit letzter Nacht scheint er mich wie einen Schatz zu hüten, egal ob bei der Verhandlung heute, oder aber jetzt. Dieser Umstand macht mich auf eine ziemlich simple Weise einfach nur glücklich. „Ich muss mit dir sprechen.“ Es ist unabdingbar, dass mein Lächeln bei den aufkommenden Gedanken nun doch einer verbissenen Mimik weicht. Ich bin mir nicht sicher, ob hierfür der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Doch das Risiko ein zu gehen, ihn in Schwierigkeiten zu wissen, obwohl ich ihn hätte warnen können, verschafft mir einen dicken Knoten in der Magengegend. Als ich meinen Blick auf ihn fokussiere, schaut er irritierenderweise an mir vorbei. „Das wird warten müssen.“ Noch bevor ich auf seine Aussage, geschweige denn auf die plötzliche Aura in meinem Rücken reagieren kann wird die Tür kraftvoll beiseitegeschoben. „Lord Sesshoumaru-sama.“ Mein Kopf schwingt nach hinten und ich erhasche grüne Augen. Der junge Mann, nicht größer und älter, als ich es bin nimmt mich genauso schnell ins Visier, wie ich ihn. Seine Irden sind mit einer derartigen Intensität auf mich gerichtet, dass es schlagartig in meinem Nacken kribbelt. Scheinbar erstarrt, durch meine Anwesenheit gewinnen ich Zeit, ihn ausgiebig zu betrachten. Er ist grazil und schlank. Seine schulterlangen, blonden Haare fallen ihm wirr, aber glänzend ums Gesicht, während sich seine Kleidung glatt und hauchzart um seinen Körper schmiegt. Zwei grüne Streifen wandern von seinem Nasenrücken bis hin zu seinem Haaransatz und lassen ihn zunehmend ästhetisch wirken. Seine, zu einem O geformte Lippen schließen sich allmählich zu einer dünnen Linie, während er eine seiner zarten Augenbraue nach oben zieht und sich gleichzeitig seinen viel zu langer Pony, der sich in einen Seitenscheitel über sein linkes Auge legt, aus dem Gesicht pustet. „Ein Mensch? Was macht ein Menschen hier?“, spricht er laut und mit deutlich ehrlichem Interesse. Ich komm nicht umhin, zu zugeben ehrlich sprachlos zu sein. Die Szene spielte sich innerhalb von Sekunden ab, sodass mein Mund bereits schneller reagiert, als ich diesen stoppen könnte: „Und du? Platzt du immer in fremde Zimmer rein, ohne an zu klopfen?“ Das plötzliche Engegefühl, welches meine Brust umschließt lässt mich zähneknirschend zurück zu dem Daiyoukai blicken. Gleichzeitig richtet sich der Neuankömmling mit verschränkten Armen zu seiner vollen Größe auf und drückt mir auf imposante Art seine Brust entgegen. Verblüffender weise sehe ich ihm jedoch bin Sekunden den leichten Rotschleier um seine Nase herum an. Ob aus Scham oder Wut bleibt mir verborgen. „Ich glaube nicht, dass ich, Sora, Sohn des Fukutsu-sama, mich dir auf irgendeine Weise erklären müsste.“ Mit diesem Satz schreibt er mich scheinbar als „Luft“ ab und richtet seine volle Aufmerksamkeit dem Daiyoukai in diesem Raum zu. Gleichzeitig spüre ich die Aura seines angeblichen Vaters den Raum betreten. „Sora, was fällt dir ein?“ Die Arme immer noch verschränkt blick er über seine Schulter und augenblicklich ist die deutliche Anspannung und das, damit wohl auch nicht ganz harmonische Familienverhältnis zwischen den Beiden aufgedeckt. „Ich, als dein rechtmäßiger Erbe sollte mich wohl dem Gastgeber vorstellen, wenn ich schon über die plötzliche Zusammenkunft der großen Herrscher nicht unterrichtet worden bin. Da du es scheinbar nicht für nötig gehalten hast, mich dabei zu haben, muss ich dir wohl über mein Verhalten keine Rechenschaft ablegen.“ Als er seinen Blick mit dem letzten Satz wieder nach vorne zu Sesshoumaru richtet, habe ich das Gefühl, nun nicht mehr die Einzige zu sein, die als „Luft“ abgeschrieben wurde ist. „Sesshoumaru-sama, ich hoffe Ihr könnt meine ehrliche Entschuldigung über meine Verspätung akzeptieren und gewährt mir die überaus große Ehre eurer Gastfreundschaft.“ Ich bin immer noch wie erstarrt. Nicht zu fassen, dieser Typ lädt sich gerade selber ein und das, obwohl sein Vater ihn scheinbar gar nicht hier haben möchte. Durch Azumi weiß ich, dass Familienangehörige ein Recht haben auf die Beiwohnung des Daisho. Es ist jedoch, ausgenommen der Gattin keine Pflicht. Ich schnappe erschrocken nach Luft, als die dämonische Aura hinter mir schlagartig ansteigt und meine Haut zu versenken droht. Doch Sesshoumaru unterbindet diese Aktion mit einem tiefen Knurren, ehe er sich an den jungen Spross richtet und ein knappes „Du darfst bleiben.“, von sich gibt. Die plötzliche überaus beunruhigende Stille hinter mir lässt mich nervös schlucken, doch ich gebe dem Drang nicht nach mich um zu drehen und mich dabei von dem Tanchou zu entfernen. Stattdessen bleiben meine Füße fest am Boden verankert. „Kagome-Sama“ Ich drehe mich nun doch mit einem fragenden Laut zu Azumi, da ich sie, um ehrlich zu sein gar nicht bemerkt habe. Sie kniet tief verbeugt an der Tür, halb verdeckt von dem Vogel, der einen kurzen, deutlich abgeneigten Blick zu mir wirft. „Ihr müsst euch fertig machen.“ Ich spüre mich selber fragend die Augenbrauen anheben. „Für was?“ . . . Unkonzentriert fahre ich mit einem Lappen über mein Gesicht, reibe in kreisenden Bewegungen den Schweiß von der Haut, während meine Gedanken ganz woanders sind. Zusammengesunken sitze ich auf einem hölzernen Hocker in dem großen Waschsaal. Der Spiegel vor mir gibt mir nur schemenhaft meine eigene Person wieder, da er durch den Wasserdampf fast vollständig beschlagen ist. “Um ehrlich zu sein, bin ich etwas erleichtert.” Azumi stoppt kurz in ihrer lieblosen Art mir den Rücken zu schrubben. “Worüber?” “Auf mich wirktest du immer so perfekt in Allem, was du tust. Ich dagegen, als Sesshoumarus Gefährtin habe ständig das Gefühl, zu versagen.” Ich blicke über die Schulter, um sicher zu gehen, sie bei meinem nächsten Satz nicht zu kränken. “Tut mir leid, aber ich bin irgendwie erleichtert, darüber, dass du scheinbar auch einmal etwas vergessen kannst.” Ich lächle sie an, während sie errötet und ihre vollen Lippen zu einen Spitzmund verzieht. “Hmpf. Ich sehe meinen Fehler ja ein, dich nicht über das gemeinsame Bad unterrichtet zu haben. Das hätte nicht passieren dürfen.” Sie blickt zerknirscht zu Boden. “Keine Sorge, ich werde es Sesshoumaru nicht verraten.”, zwinkere ich ihr durch einen freien Teil des großen Spiegels zu. Ihr Verhalten amüsiert mich. Sie schnaubt kurz, ehe sie zur Seite blickt und dann ein kleines “Danke” vor sich hinmurmelt. Mein Grinsen wird breiter. Seit dem Moment, indem sie mich als Mensch akzeptiert, hat sich mein Eindruck von ihr stetig verbessert. Die vorher so unterkühlte, konzentrierte und ernste Youkai ist zu einer lebendigen Frau mit viel Feuer, aber auch Treue und Verständnis geworden. Es freut mich, dass sich unsere Beziehung so gewandelt hat. Etwas verlegen und erfreut zugleich betrachte ich meine Gestalt nun bewusst im Spiegel. Meine Haut, nass und gerötet, glitzert von den letzten Sonnenstrahlen des Abends und präsentiert mich komplett unverhüllt. Es ist das erste Mal das ich an einem gemischten Bad teilnehme und auch wenn es in dieser Zeit wohl etwas ganz Normales ist, so ist es doch unter Daiyoukais in mehrerlei Hinsicht eine Einzigartigkeit. Ich kann nicht verhindern, dass sich mein Körper unter der bevorstehenden Prozedur an aufdringlichem Youki anspannt. Aber ich ermahne mich ruhig zu bleiben und mich innerlich stark zu machen. Stichellein stehen für mich als Mensch an der Tagesordnung und mittlerweile habe ich mich an die hochnäsigen Kommentare gewöhnt. Das heißt aber keinesfalls, nicht auch ungeahnte Schlechtigkeiten zu erwarten... Azumi schrubbt mir immer noch den Rücken, während ich mir etwas unruhig auf der Lippe rum kaue. „Ich werde dich nicht mit hinein begleiten können, aber ich bleibe in der Nähe, da ich euch den Sake servieren werde. Versuch dich einfach raus zu halten.“ Ich nicke ihr zu, da ich plötzlich das Gefühl habe aus meinem Mund würde nur ein Krächzen kommen. „Außerdem wird dein Hanyoufreund auch da sein.“ Ein Stöhnen entringt meiner Kehle. „Ich weiß nicht, ob das hilfreich sein wird.“, spreche ich, wie erwartet mit krächzender Stimme. Das Inu Yasha mich ebenfalls hab nackt sehen wird lässt mich bereits jetzt erröten. Doch wir sind keine 15 Jahre mehr und ich habe eindeutig intimere Sachen erlebt, als mich wegen meiner Blöße zu schämen. Was mir eher Sorgen machen sollte ist, dass der Halbdämon nicht gerade einer von der ruhigen Sorte ist, auch wenn er sich bisher ganz gut schlägt. Doch sollte einer der Daiyoukais mich nur zu lange anstarren, würde der Inuhanyou ihm sicher an die Gurgel gehen... „So...“, beginnt die Dämonen hinter mir, während ich mich daraufhin erhebe, sie mir den kurzen weißen Kimono anlegt und ich mich meinen Schicksal ergebe... ————— Auch wenn ihr Gesicht versucht es zu verbergen rieche ich ihre Nervosität. Ich selbst kann es nur zu gut nachvollziehen. Hier zu sitzen mit diesem eingebildeten Pack und so zu tun, als wenn man einer von denen wäre, widert mich einfach nur an. Doch ich weiß, dass die Miko aus der Zukunft jetzt mehr denn je meine Unterstützung braucht und wenn diese Idioten glauben, ich würde sie nicht auch hier beschützen, dann haben sie sich ordentlich geschnitten. Als ich die Schwarzhaarige durch die dichten Nebelschwaden ausmachen kann, ist es mir wahrscheinlich kaum möglich meine Verlegenheit zu verbergen. Auch wenn ein seidiger kurzer Yukata ihre wichtigsten stellen verdeckt ist die Situation dennoch etwas völlig Neues und zugegeben Unangenehmes für mich. Der Hund in mir möchte am liebsten sofort die Flucht ergreifen... „Kagome-sama.“, begrüßt sie der Bär als Erster höflich. Sie lächelt verkrampft und blickt dann zu meinem Bruder, der ebenfalls kaum merklich seine Aufmerksamkeit der Miko geschenkt hat. Er neigt etwas den Kopf und die junge Frau setzt sich zwischen uns beide. Dabei richtet sich sein Youki kurz warnend in meine Richtung und meine Ohren pressen sich sogleich an meinen Kopf. Ja, ich versteh schon, Arschloch! Die Schlangenfrau kommt über einen mit Steinen ausgelegten Weg zu ihr und reicht ihr ein Schälchen Sake. Als sie es scheinbar erleichtert entgegennimmt und direkt einen Schluckt davon nimmt, war mir bis zu diesem Zeitpunkt gar nicht bewusst gewesen, wie sie zu Alkohol steht. „Endlich eine wahre Trinkerin unter uns. Kanpai!“ Der Nekodaiyoukai hebt prostend das Glas und grinst hämisch, worauf die Miko neben mir errötet und dann leicht räuspert, um ihre Unsicherheit zu kaschieren. Der verrückte Schwan an Lord Fukutsus Seite kichert hinter vorgehaltener Hand, doch als Sesshoumaru sich minimal rührt schluckt sie ihr hässliches Gelächter ängstlich runter. Gut so... „Nun ich muss schon sagen, dass ich in meiner gesamten Lebensspanne, nie in einer schöneren und wohltuenden Onsenlandschaft verweilen durfte, wie in eurer, Sesshoumaru-sama.“, versucht der Tanchou die Situation zu entspannen und hebt ein weiteres Mal sein Schälchen, während er mit der anderen Hand den Arm seines halbnackten Weibstücks auf und abfährt. Der behaarte Bär nickt zustimmend, während er seinen Sake ansetzt und trinkt. Ich tue es, wie dem Rest diesen komischen Haufens gleich. Bei Kami, das Zeug schmeckt abartig. Erst danach lasse ich möglichst beiläufig meinen Blick umherkreisen. Auch wenn ich bisher nicht viele heiße Quellen gesehen habe, muss ich ebenfalls sagen, dass diese hier wirklich auffällig erscheint. Ein kunstvoller Garten, dient als Umgebung, momentan bedeckt von einer dicken Schneeschicht. dennoch wirkt es, als sei alles kunstvoll hergerichtet. Die flachen Steine, die ringsherum als Pfad dienen sind vom Schnee befreit und gewähren den Dienerinnen und Geishas freie Hand, als Bedienung und Unterhaltung. Von irgendwo her erklingt ein sanftes und langsames Flötenspiel, während gleichzeitig die Sonne schleichend hinter den Bergen verschwindet. Wirklich einladend.... Wäre die Situation eine andere könnte ich jetzt sicher Kagomes angenehmes Seufzen hören gefolgt von einer kleinen Schwärmerei über diesen Ort. Naja. Wenn die Situation eine andere wäre, wäre ich gar nicht hier mit ihr in dieser Quelle... „Gerade für Youkai in unsere Position ist es wichtig, Orte zu haben, an den man entspannen kann.“, holt mich die monotone Stimme meines Halbbruders zurück ins Gespräch. „Welch wahre Worte. Darauf sollten wir trinken. Ich habe etwas ganz besonderes mitgebracht.“, spricht die verdammte Katze. Mir schwant Böses. Er winkt mit einer Hand und kurz zögert die Schlangenyoukai, ehe sie verschwindet und nach kurzer Zeit mit einer auffälligen, kugelförmigen Flasche wiederkommt. Sie ist dermaßen groß, dass sie sie mit beiden Armen umschließen muss. Die Öffnung der Flasche entpuppt sich als Katzenkopf, wessen Maul mit dem Korken verschlossen ist. „Ein guter Tropfen aus meiner Heimat. Lange hat er in den Youkaigrotten reifen müssen. Etwas ganz Feines, sage ich euch.“ Der Stopfen löst sich mit einem ploppenden Geräusch und noch bevor mir der immens starke Alkoholgeruch entgegenschlägt, stellen sich mir breits die Nackenhaare von der unglaublich heftigen Youkaiaura auf. Kagome kann ein leises, dennoch hörbares Japsen nicht unterdrücken, welches sofort von der Neko mit einem selbstgefälligen Grinsen quittiert wird. Innerlich fühle ich mit ihr. Auch für mich, als Halbdämon ist dieses Youki erdrückend. Der Sake wird verteilt und jeder hält breitwillig sein Schälchen hin. Als sie bei Kagome angelangt verstummt sämtlicher Ton und alle Augenpaare richten sich auf die Miko. „Für euch wird dieser Sake sicher kein Problem darstellen Miko-Sama.“ Jedes Wort ist die reinste Provokation und ich spanne mich merklich an, bereit ihr Schälchen einfach aus der Hand zu nehmen und selbst zu trinken, wenn es nötig sein muss. Doch plötzlich ändert sich ihre Haltung. Sie streckt spürbar die Brust nach vorne und ich komme nicht umhin die Wassertropfen auf ihrem Weg zwischen ihre Brüste zu verfolgen. „Natürlich nicht.“, reist mich ihre feste Stimme aus meinem Starren. Sie lehnt sich in einem Versuch entspannt zu wirken zurück und hebt leicht die Mundwinkel. Nach kurzer Zeit beginnt sich etwas zu tun. Ihr Glas schimmert. Erst ganz leicht, dann stärker. Ihre Wimpern flattern, als sie ihre Augen von ihrem Schälchen auf das von Lord Fusakeru richtet und dieses ebenfalls anfängt zu leuchten. Dabei stiehlt sich wie von selbst ein dreckiges Grinsen in mein Gesicht. Geschieht dir recht, Deckskerl! Kagome trinkt nun deutlich genüsslich und observiert derweil ihren Gegenüber. Dieser hat deutlich mit seiner Reaktion zu kämpfen. „Ha, wie von einer richtigen Miko zu erwarten!“ Er zwingt sich ein Lächeln auf und trinkt unsicher seinen deutlich gereinigten Sake. Kurz verzieht er die Mine, doch er wäre kein Daiyoukai, wenn ihm dieser ernsthaft schaden würde. „Ah, was für ein einmaliger Geschmack.“ Er hebt zum Zeichen das Glas hoch und trinkt abermals, um sich auch ja nichts nachsagen zu lassen. Ich muss mir ein Kichern verkneifen, doch als ich in Gedanken an meiner eigenen Schale nippe, verzeiht sich mein Gesicht von Bitternis gezeichnet. Ich habe eine generelle Abneigung gegen Alkohol. Und gerade bei diesem Zeug, weiß ich auch warum. Bei Kami. Ich kann wirklich nicht behaupten diese Gesöff sei nicht stark... ———— Es ist wirklich schwer mir nicht meine Freude über diesen kleinen Sieg anmerken zu lassen. Auch wenn der Lord versucht sich seinen Ekel vor meinen gereinigten Sake mit einem falschen Grinsen zu verbergen, ist es dennoch für jeden offensichtlich, wie abgeneigt er eigentlich nun von seinem, ach so tollen Feuerwasser ist. Ich hoffe das dieses Spektakel soweit für Erheiterung und die nötige Ablenkung gesorgt hat, um meine Erschöpfung hinter diesem Vorgang zu kaschieren. Zudem setzt mir trotz der Reinigung dieser verdammt Hochprozentige verdammt zu. Insgeheim ermahne ich mich, mein gepushtes Selbstbewusstsein nicht zu hoch zu schreiben. In dieser Gesellschaft kann man schneller fallen, als man gucken kann... Doch, als dann noch die hübsche Vogel-Youkai zu ihrem Angebeteten kichernd etwas in einer mir nur allzu bekannten Sprache zuflüstert, kann ich mich nicht länger zurückhalten. Um mir etwas Erleichterung zu verschaffen erhebe ich mich aus der Quelle. Setze mich auf den Rand, sodass nur noch meine Waden in dem heißen Wasser verweilen. Die Blicke der Youkai scheinen mich dabei zu verschlingen. Jeder auf seine Art. Interessiert. Belustigt. Hungrig oder gar anzüglich. Allein Inu Yasha scheint seinen Augen schier befohlen zu haben, stur geradeaus zu schauen. Ich nehme noch ein genüsslichen Schluck Sake und fixiere den Vogeldaiyoukai mit einer Ruhe, die ihn scheinbar irritiert. Bevor ich meine nächsten Worte laut ausspreche, lasse ich mir Zeit, diese genau zu überdenken. Ich bin eindeutig angetrunken und wenn ich mich in diesem, deutlich mutigeren Zustand zu weit hinaus wage, könnte es gut und gerne meine letzte Aktion gewesen sein. Aber ich habe nicht länger vor, zurück zu weichen. Also Kagome. Versau es nicht. „Lord Fukutsu, wie ich hörte habt ihr den Namen eurer Frau ausgesucht?“ Er hebt verwundert eine Augenbraue und ist sichtlich verwirrt und auch die anderen scheinen ihre privaten Gespräche einzustellen, um dem unseren zu lauschen. In Form leichter Vorfreude, aber auch spürbarer Nervosität lecke ich mir über die Lippen und sich bemerke das leichte, erhitzte Flackern zu meiner Linken. Kami, nicht jetzt. „Sehr richtig, ich habe sie gefunden, angespült an meinem Strand. Als sie zu sich kam hatte sie keinerlei Erinnerung an sich oder ihre Herkunft. “, holt mich der Kranich aus meiner kurzzeitigen Ablenkung. Ich grinse leicht. „Nazumi-san, richtig? Woher kommt Ihr?“, spreche ich sie direkt an. “Ihr müsst entschuldigen, Kagome-sama", unterbricht mich sogleich der Lord des Südens, “aber sie ist sich unserer Sprache nicht mächtig. Sie scheint aus einem anderen Land weit über den Meeren zu kommen.” Ich mache eine möglichst verwunderte Mine und blicke die Schwänin neugierig an, welche mir sofort den Gefallen tut und mich in ihrer Muttersprache anspricht. “Sie sagt, dass sie sehr erfreut ist, Sie kennen zu lernen.”, lächelt der Daiyoukai unschuldig über diese, mir offensichtliche Lüge. Ich nicke zum Verständnis, ehe ich die Youkai abermals anblicke, sie gefühlt mit meinem Blick festnagle. Dann lächle ich so lieblich und unschuldig, sogleich ich das Wort an sie richte: “Well...”, beginne ich im möglichst akzentfreien, englischen Ton und bemerke, wie scheinbar jedes Geräusch schlagartig verstummt und die Dämonin vor mir erbleicht. “the Pleasure is all mine.” Die Augen aller Anwesenden richten sich weit geöffnet auf mich, blicken ungläubig zu mir hinauf. Selbst mein unfreiwilliger Gefährte hält einen Moment inne und eine weiße in Verwunderung gehüllter Nebel hüllt ihn ein. Dieser Moment ist so einmalig und surreal, dass ich fast lachen möchte, doch stattdessen lehnen Kizuna und ich uns voller Genugtun zurück und verschränken die Finger ineinander. Oh ja. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)