Kizuna II von Salada (Verdammung) ================================================================================ Kapitel 20: Macht ----------------- „Ich muss dich warnen“, der Inu Youkai bleibt reglos, als ich noch leicht zerstreut von unserem plötzlichen, körperlichen Spiel das Wort an mich bringe. Von Seiten des Daiyoukais ist keinerlei Anstrengung ersichtlich. Als wäre nichts gewesen.   Er lehnt mit dem Rücken locker an der Wand und hat den Blick abwesend auf die Flammen gewandt. Ich drehe mich derweil auf den Bauch und ziehe dabei meinen Kimono über mich.    „Dieser Lord Fukutsu… er plant etwas. Ich weiß nicht was, aber ich weiß, dass er dir schaden will.“    Die Vorstellung, den Daiyoukai in irgendeiner Form verletzt zu sehen lässt mein Herz kurzzeitig beklommen aussetzten. Meine Hand verkrampft sich dabei in seinem Mokomoko, welches ich als Kopfkissen missbrauche.    „Hm“, bleibt seine monotone Antwort, wie ich sie schon bei vielen Situationen hören durfte, wo es den Inu in keinster Weise interessiert hat, was gerade um ihn herum geschieht. Aufgebracht stütze ich mich auf die Unterarme, hebe damit den Oberkörper, wodurch ich besser in seine matten goldenen Augen blicken kann.    „Machst du dir denn gar keine Sorgen?“    „Es gibt kaum einen Daiyoukai, der nach Möglichkeit sein Reich nicht vergrößern möchte.“, spricht er scheinbar gleichgültig.     „Doch solang kein Grund für Krieg vorliegt, wird niemand das Risiko eingehen, einen Kampf zu führen, den er möglicherweise verliert.“    „Aber“, fange ich langsam an, finde jedoch keine Argumente oder Vorschläge, wie er dem Vogel das nächste Mal entgegentreten sollte.     „Schluss jetzt“, unterbricht er meine Überlegungen mit leicht abgenervten Unterton.     Er steht auf und richtet seinen Hakama und nimmt mir die kuschelige Kopfstütze. Nach einem kurzen enttäuschten Schnauben tu ich es ihm gleich und stehe auf. Meine Hände nesteln, immer noch schrecklich ungeübt, an dem Obi, während ich versuche meine Frustration hinunterzuschlucken.    Was habe ich mir auch bitte vorgestellt?  Anerkennung?  Lob und Dankbarkeit?    Mir entfährt ein leises “Tzz”.    Bin ich bescheuert?     Ich ziehe die Lippen bestürzt zwischen den Zähnen ein, sogleich ich voller Selbstkritik die Augen schließe, leg den Kopf leicht in den Nacken und versuche meine aufgewühlte Seele zu beruhigen.   Als ich dann meine Lider wieder öffne zucke ich sogleich vor Schreck zusammen.  Der Daiyoukai steht so dicht vor mir, dass ich die feinen Farbflüsse in seinen goldenen Edelsteinen unterscheiden kann. Sein Blick ist so intensiv, so starr, dass ich kurz voller Skepsis schlucke.    Als er sich langsam hinabbeugt, halte ich automatisch den Atem an. Seine Zähne fahren hauchzart über meinen Hals und erzeugen eine Gänsehaut in meinen Nacken. Neugierig richte ich meine gesamte Aufmerksamkeit auf sein tun, frage mich, was sein Handeln bedeutet. Seine scharfen Fänge knabbern leicht, reizen meine Haut, ehe er mit seiner Zunge für die nötige Erholung sorgt. Meine Schultern lockern sich und ich gebe mich dem Moment hin, der mich jetzt mit unendlich viel Frieden ergreift und mich genießerisch die Augen schließen lässt.  Achtsam nehme ich seinen Duft in mich auf, spüre seine Aura, die meine umschmeichelt und die Wärme, die er auf mich überträgt. Seine Zärtlichkeit lässt mich sehnsuchtsvoll die Lippen lecken.  Es entgeht es mir dabei nicht, dass er bewusst die Stelle seiner Markierung für sein Annäherung gewählt hat. An dieser Stelle, ist es wie ein direkter Austausch unserer Energien. Bei dem Gedanken daran entfährt mir ein wohliges Seufzen, während gleichzeitig meine Kniee anfangen zu zittern. Instinktiv fahren meine Hände seinen Bauch und seine Brust hinauf und suchen hier den nötigen Halt. Mir fällt dabei auf, dass ich das Gefühl seiner harten Muskeln unter meinen Fingerspitzen mag.    Als er sich wieder erhebt, biete ich ihm wahrscheinlich eine verzerrte Mimik von einem Lächeln gepaart mit fragendem Blick. Seine Aura antwortet mit einer Brise von Wald und warmen Beerenkompott. Beides Gerüche, die mich an schöne Kindheitstage erinnern. Gerüche, die ich lieben gelernt habe...  Er fährt noch einmal mit seiner Klaue über meinen Halbmond, ehe er seinen intensiven Blick beendet und sich der Tür nähert. Als er den Raum verlässt erlaube ich mir, ein beschämtes, jedoch überaus glückliches Grinsen über mein Gesicht wandern zu lassen.     Kami, dieser Daiyoukai macht mich fertig...      ------------------------------------------------------          Es ist seltsam.  Die Vögel fliegen in kleinen Schwärmen umher, die Rehe suchen in aller Ruhe mögliches Futter unter der dicken Schneedecke. Ja selbst die Lichtung, auf die ich skeptisch blicke strahlt in der untergehenden Sonne in einem derart friedvollen Bild, dass mir schlecht wird.     Und dennoch…    Mein Bauchgefühl sagt etwas anderes, als dieses zutiefst unnatürliche Szenerie vor mir.  Oder verliere ich allmählich den Verstand?    „Inu Yasha?“    Sango schwere Schritte habe ich bereits wahrgenommen und mich daran erinnert, weswegen ich hier bin.    Ich reiße mich von dem Anblick los und drehe mich zu ihr um.     „Und?“    „Miroku und Kaede sind alles abgegangen. Sie konnten jedoch nichts von irgendwelchen Gefahren ausmachen… Bist du dir sicher?“    Ich stöhne und blicke mich nochmals um.   Bin ich mir sicher?  Oder wünsche ich mir einfach nur das Kagome Recht hat? Andernfalls würde es bedeuten, dass es eine Falle wäre…    „Nein“    Nochmals lasse ich meine Augen über die Landschaft wandern und spitze sämtliche dämonische Sinne, die mir zur Verfügung stehen. Doch an der grotesken, friedvollen Erscheinung hat sich nichts geändert. War es schon immer so idyllisch hier? Oder kommt mir dieses Bild nur so glückselig vor, weil ich längere Zeit bei diesem Dämonenpack verbracht habe? Als sich diese Erkenntnis in mein Bewusstsein schleicht fallen mir plötzlich noch andere Sachen auf: Das Atmen fällt leichter, der Druck im Kopf hat nachgelassen, die Muskeln sind entspannt. Nur Kleinigkeiten, aber dennoch vorhanden. Wenn ich diesen Unterschied schon wahrnehmen kann, ist es kein Wunder, wieso es Kagome so schlecht ergeht. Automatisch schleichen sich Bild in meine Gedanken: wie sie zusammengebrochen ist, wie ihre Haut sich unnatürlich blass gefärbt und sie an Gewicht verloren hat.   Eine Hand legt sich auf meine Schulter und schwerfällig blicke ich zur Dämonenjägerin.   Ihre Augen sind gefüllt mit Mitgefühl und Sorge.    „Erzähl mir alles.“            ------------------------------------------------             Entkräftet lehne ich an der Schiebetür, welche mich von der Veranda zum Garten trennt. Die Tür ist einen Spaltbreit geöffnet und macht den Blick auf die schneebedeckte Landschaft frei.   Sieben Tage sind vergangen und es fällt mir mittlerweile schwer, mich von meinen kreisenden Gedanken ab zu lenken. Ich hoffe inständig, dass es Inu Yasha und den anderen gut geht. Ich spüre nur zu gut, dass Sesshoumaru sich ebenfalls mit dem Thema beschäftigt. Sein Geist scheint umher zu wandeln, als wenn er keinen Platz im eigenen Körper dafür finden kann. In der vergangenen Woche, kam er drei Mal zu Besuch. So häufig hat er bisher nie meine Gesellschaft gesucht. Dabei blieb mir nicht unbemerkt, dass er es vor allem schätzt, wenn ich ihm Tee zubereite und ihm die Zeit lasse, bis sich sein Wesen soweit entspannt hat, als dass ich ihn ansprechen kann. Ich fühle mich dabei selbst immer sehr wohl, weil es mich glücklich stimmt, dem großen Daiyoukai etwas bieten zu können, was er anscheinend nirgendwo anders findet. Meine Gesellschaft scheint ihm zu gefallen und ich würde lügen, wenn ich leugnen würde, dass es andersrum nicht genauso ist. Seine Nähe beruhigt mich, schützt mich vor dem immensen Youki.   Manchmal kommt mir der Gedanke in den Sinn, dass ich nur bei ihm aus meinem Schneckenhaus herauskommen kann. Dann strecke und räkle ich mich, wie nach einem langen Winterschlaf....  Andersherum beobachte ich den Daiyoukai dabei, wie er in meiner Nähe scheinbar neue Kraft sammelt, um den anderen Herrschern entgegen zu treten. Nicht, als würde ihn die Anwesenheit der Lords körperlich Schaden, aber die Traditionen, die Verhandlungen und Feste, sind Abläufe, die wider seine Natur sind. Doch der Einzelgänger nimmt seine Pflichten als Herrscher äußerst ernst, was mich zunehmend beindruckt.  Vor allem, weil ich mehr und mehr den Eindruck gewinne, dass wenn er die Wahl gehabt hätte gut und gerne auf die Position des westlichen Herrenführers verzichtet hätte. Wenn er könnte, würde er wahrscheinlich immer noch mit seinen Weggefährten durch die Wälder streifen. Er vermisst die Tage der Freiheit mit der kleinen Rin sicherlich. Gerade jetzt, wo unsere und die Zukunft unserer Begleiter unsicher ist. Doch hat er momentan nicht die Möglichkeit den Zustand des Dorfes mit eigenen Augen prüfen zu können. Ich kann mir höchsten vorstellen, dass er Jemanden geschickt hat, der ihm über den Stand im Dorf unterrichtet.   Vielleicht Jaken?    Ein Geräusch lässt mich zusammenzucken.   Als ich mich umdrehe betritt der Inu-Daiyoukai gerade meine Räumlichkeiten.  Ohne ein Wort lässt er sich an der Feuerstelle nieder und legt seine Schwerter neben sich. Die Freude über sein Dasein ist größer, als die Verwunderung darüber, dass er mich bereits ein weiteres Mal aufsucht. Meine Augen fangen wie von selbst an, seine Person zu scannen. Auch wenn er unbeteiligt nach vorne blickt sehe ich seine innerliche Unruhe. Er ist mehr, als entnervt. Ich unterdrücke das aufkommende Mitleid, welches mein verweichtes Herz für ihn übrighat.     Es gibt nicht vieles, was ich tun kann um sein Befinden etwas Erleichterung zu verschaffen. Doch als sich mein Körper wie von selbst zu ihm bewegt, sich hinter ihn schiebt und seine Rücken sanft hinauf streichelt, spüre ich augenblicklich, dass es die richtige Intuition war. Die Süße, die ich im gleichen Moment auf meinen Lippen schmecke und der frische Duft nach Gräsern sind unverkennbare Zeichen Kizunas, die mich scheinbar durch positive Konditionierung versucht, wie einen Hund ab zu richten. Mit zusammen gepressten Lippen versuche ich meine eigene Freude über das leise, zufriedene Brummen des Lords zu verbergen. Doch die Momente, in dem er fast völlig von seiner beherrschten Art los lässt sind so selten, dass ich nicht um das Gefühl der Genugtuung und des Stolzes herumkomme. Und während ich die straffe Muskulatur des Youkais massiere erfasst mich mit einem Mal ein Gedanke, der mich kurzzeitig aus der Bahn wirft.  Ich würde gerne seine Haut auf meiner spüren.  Ich stocke kurz, überlege, schätze ab. Doch erschreckender Weise spüre ich nicht das beklemmende, zerrende Gefühl, welches mich immer bei Kizuna überkommt, sollte sie versuchen die Kontrolle zu übernehmen.   Nein.   Allein ich bin für diesen tief in mir festsitzenden Gedanken verantwortlich.   Ich versuche schockiert zu sein, vielleicht sogar angewidert. Doch alles was ich spüre ist … Akzeptanz. Und ich kann es mir noch nicht einmal übelnehmen, auch wenn ich mich just wiederum für diese Gedanken hassen könnte. Doch bei Kami, ich habe mehrmals mit diesem Dämon geschlafen, mich von ihm pflegen und streicheln lassen.   Ja.  Er war auch grausam zu mir. Hat mich geschlagen, bedroht und verletzt.   Doch, das hier ist Sesshoumaru, dessen Geduld ich bereits mehr, als nur einmal auf die Probegestellt habe. Ein eiskalter, rücksichtloser und menschenhassender Daiyoukai. Zu mindestens in früheren Zeiten. Schon allein schwer vorstellbar, wie er mit dieser plötzlichen Situation umgehen muss. Schließlich wird er gezwungen einen Menschen zugeneigt zu sein.   Ein absurder Gedanken, welcher mir ein leichtes und unglaublich befreiendes Lächeln auf die Lippen zaubert.    Und nun sitzen wir hier...          Ich lasse meinen Atem möglichst lautlos entweichen, als ich mir selbst innerlich nachgebe.   Endgültig.  Ein für alle Mal.    Das Blut in meinen Venen beginnt nun mit erhöhtem Tempo zu fließen, als sich meine Hände zögern auf Wanderschaft begeben. Gebiete, mit eindeutigem Ziel. Langsam streiche ich am Kragen seines Kimonos entlang, beuge mich leicht nach vorne, um an seinem Hals seitlich vorne in seinen Kragen zu wandern. Das Brummen stoppt abrupt. Sein Wesen füllt sich mit Interesse, spitz aufmerksam die Ohren. Meine Brüste streifen sein Schulterblatt und ich erröte augenblicklich. Doch es hält mich nicht davon ab vorsichtig seine Kragen zu greifen und den samtig weichen Stoff über seine Arme hinab gleiten zu lassen.   Seide auf Seide.   Als wenn ich sie zum ersten Mal sehen würde, fahre ich achtungsvoll über seine Haut. Verwandle meine Liebkosungen in ein Spiel aus Streicheln und Massieren. Ein weiterer so süßer seltener Moment ergibt sich unvorhergesehen. Er neigt in stiller Zustimmung, in stillem Gefallen an meinem Schauspiel seinen Kopf leicht zu Seite, präsentiert mir zum zweiten Mal in unserem Dasein seinen starken Hals. Meine Zungenspitze kribbelt vor Aufregung, vor unendlich großer Vorfreude und noch ehe ich mich versehe treffen bereits meine Lippen auf seine heiße, nach Wald schmeckende Haut. Das Prickeln überkommt mich, wie ein Stromschlag. Und noch ehe ich es selbst begreife weiß mein Körper bereits, was für eine Macht ich gerade besitze.   Unvergleichbar, einmalig und einfach nur mitreißend.   In diesem Moment fühle ich mich schon fast unbesiegbar.     Mehr    Wie in Trance lasse ich nun meine Zunge vorschnellen, denke nicht nach, als ich seine Hauptschlagader entlangfahre und auch nicht als sich meine Zähne vorsichtig vorwagen und an dem zarten Fleisch knabbern.   Er knurrt leise.    „Du gehst zu weit.“    Es ist komisch, dass seine Worte so gar nicht zu seinem erregten, zutiefst zufriedenen Körper passen. Alles an ihm schreit mich an weiter zu machen. Allein sein Stolz ergreift Besitz von seiner Zunge.       „Tu ich das?“, frag ich unschuldig, grinse im nächsten Moment an seinen Hals, schließe genussvoll die Augen, als ich ein weiteres Mal meine Zähne über seine Haut streifen lasse. Dabei sauge ich seinen männlichen Duft ein, lasse ihn bewusst etwas mehr von meiner Brust spüren und ergötze mich an seiner widersprüchlichen Art, in welcher mir seine Gänsehaut doch mehr verrät, als er preisgeben möchte. Es ist berauschend ihn so in der Hand zu haben. Fast zum süchtig werden.     Noch mehr    Ich werde mutiger.   Mit einem einzigen Schwung schwinge ich mein Bein über seine Hüfte und sitze im nächsten Moment auf seinem Schoß. Er hat einen kurzen Moment irritiert die Augen geweitet, doch besinnt sich fast genauso schnell wieder. Ich muss beinahe lachen, wäre da nicht das starke Brennen in meinem Unterleib, was von seiner Erregtheit, welche ich gegen meiner spüren kann, gleichwohl schon an Folter grenzt. Meine Beine schlingen sich fester um seine Hüfte und ich nehme wahr, wie der Wind durch den geöffneten Türspalt meine nackte Haut streift. Während ich meine Finger hinter seinem Kopf verschränke, legt er seine Krallen auf meine Hüfte ab und begutachtet mich mit Argusaugen. Es ist seltsam, wie vertraut ich mittlerweile mit ihm umgehen. Kaum zu glauben, wie schnell ich gelernt habe seine Reaktionen einschätzen zu können. So weiß ich auch jetzt, dass er zwar immer Derjenige sein wird, der stehts die Dominanz ausüben möchte, doch lässt er mir ab und an Spielraum, wenn ich es darauf anlege.  Er blickt mich an und verströmt Wellen der Verwunderung, Neugier und deutlicher Erregung. Ich schnurre unter seinem intensiven Blick. Langsam streiche ich seine Arme hinab und befreie ihn gänzlich aus seinem Haori. Seine makellose Brust lässt mich zittrig Luft holen. Als ich über diese Porzellan-ähnliche Haut fahre, kann ich, wie unzählige Male zuvor, nicht glauben, dass eine körperlich so perfekte Person überhaupt existiert. Ein Mensch dagegen, wie ich es bin müsste für ihn wie ein Wrack wirken. Doch auch wenn mich solche Gedanken immer wieder überkommen, weiß ich, dass so etwas zwischen uns absolut keine Bedeutung hat.   Und selbst wenn, wäre da immer noch Kizuna...    Kurz wandern meine Augen zu seinen Lippen, als in mir das Verlangen erwacht wirklich alles an ihm küssen zu wollen.   Doch ein schneller Blick in sein Gold zeigt mir, dass er es nicht zulassen würde. Ich begnüge mich mit dem, was ich habe. Einen zufrieden, ruhigen und umgänglichen Youkai, der mir das klein bisschen Kontrolle, ein kleines Stückchen Macht überlässt, was er entbehren kann. Für ihn nicht viel, doch für mich so berauschend, wie es wahrscheinlich nur bei einer Droge hätte der Fall sein können. Als wir uns stumm gegenseitig mustern, erfühlt von seelischem Frieden und zugleich diesem erfüllten Kribbeln überkommt mich der Wunsch ihn zu umarmen, ihm noch ein klein wenig mehr Last zu nehmen, auch wenn es mich wahrscheinlich mehr beruhigen würde, als ihn. Ich lehne mich nach vorne, schmiege mein Gesicht in seine Halsbeuge und lasse meine Arme um seinen Rumpf gleiten.     „Ich bin froh, wenn dieses ganze Theater vorbei ist.“, murmle ich und nehme einen tiefen Atemzug von Wald und Freiheit.    Er lässt mich gewähren und brummt in stiller Zustimmung. Das Vibrieren seiner Brust kitzelt meine Nasenspitze.    „Bitte… passt auf dich auf.“    Huch, woher kommt das denn aus meinem Mund?    Kannst du dir das nicht denken?    Ich blinzle mehrmals überrascht.  Es ist lange her, dass Kizuna meine Gedanken beeinflusst hat, lange her, dass sie mit mir gesprochen hat. Zuletzt hat sie mich angeschrien, als ich dem Hanyou mehr als nur etwas zu nahe gekommen bin. Doch in manchen Momenten ist es, als hätte sie keine Macht über mich. Als wäre ich…stärker.   Ich bin froh, dass der Hund mein Gesicht nicht sehen kann, da es bei meinen vorschnellen Worten sicher ganz rot ist. Zumindest fühlt es sich so an.     Als der Daiyoukai sich jedoch rührt spüre ich instinktiv, dass mein Augenblick der Kontrolle dahinschwindet.   Er war nie ein Mann der Worte, nie ein Mann der mehr Worte zugelassen hat, wenn er sie nicht wollte.   So ein Moment war nun gekommen und ich lasse es sogar mehr als breitwillig über mich ergehen.   Er packt meine Hüfte und dirigiert mich von sich weg. Ich bin zu feige, als dass ich ihm in die Augen schauen könnte, doch hat der werte Lord bereits besseres vor, als mich in Scharm versinken zu lassen. Seine Lippen wandern zwischen meine Brüste. So nahe und doch so fern, wo ich sie eigentlich spüren möchte. Die Luft füllt sich mit Ungeduld und steigender Hitze. Immer wilder fahren seine Klingen über meine Haut ohne mir Schaden zuzufügen, während ich meine Finger fahrig durch seine seidige Mähne gleiten lasse in dem Versuch, ihn dort hin zu dirigieren, wo ich ihn fühlen möchte.     Doch er lässt mich zappeln.     Als er mir mit einem einzigen Hieb den Kimono vom Körper reist keuche ich erschrocken und gleichzeitig zutiefst erregt. Er umschließt meine Pobacken, zieht mich näher an seine deutlich spürbare Erektion, sodass ich benommen den Kopf in den Nacken lege und ihm meine entblößten Brüste entgegen recke. Ich weiß nicht, wann genau ich die Schwelle von Schüchternheit und Passivität überschritten habe, aber mich ihm zu präsentieren und anzubieten fühlt sich mit jedem weiteren Male richtig und gut an. Kostbare Momente, in denen ich mich lebendiger fühle, als je zuvor.     Das hättest du schon viel früher haben können…    Ich knurre kurz ungehalten und verbanne Kizuna in die hinterste Ecke meines Körpers.   Überflüssig.   Unnötig.   Mir ist diese Tatsache durchaus bewusst. Doch es ist gut so wie es ist.   Und ab jetzt ist ihr Einfluss hier nicht mehr von Belangen.     Als ich ungeduldig anfange an seinem Gürtel zu nesteln mit einem Blick, der ihm mehr als deutlich zeigt, nach was ich wirklich verlange, ist es als würden alle Dämme reisen. Er schmeißt mich zu Boden, beugt sich über mich und entledigt sich seiner Kleidung gerade mal soweit, als dass er ungehindert über mich herfallen könnte. Seine Zunge umschmeichelt meine Brustwarze und ich kratze viel zu gierig mit meinen Nägeln über seinen Rücken, während sich das Feuer auf schon fast schmerzhafte Art und Weise in meinem Unterleib ausbreitet.   Bei Kami…  Ich spüre ihn an mir, reibe mich ihm lustvoll entgegen und stöhne das erste Mal bewusst, um ihm mein Wohlwollen preis zu geben, versuche seine Geduld herauszulocken und dann niederzuschmettern.   Er antwortet mit einem tiefen Grollen.  Und einem zuckenden Glied an meiner Öffnung.    Als ich glaube innerlich zu zerbersten schiebt er sich in mich.  Kräftig, ungestüm und voller Hingabe.   Es fühlt sich an, als würde ich mit einem komplett anderen Mann schlafen. Sein Wesen dringt auf sämtlichen Ebenen in mich ein, die ich vermag zu spüren. Ich schmecke die Süße auf der Zunge und die Schärfe im Hals. Ich rieche seinen Schweiß, welcher sich pikant in meiner Nase verteilt.  Und ich spüre sein Youki, welches wie ein Schleier um mich schwingt und mich hier und da auf sadistische Weise reizt.    War es jemals so gut?   Hat es sich jemals so unglaublich angefühlt?     Ein verquerter Gedanke schleicht sich in meinen Kopf.   Könnte es sein, dass er sich die ganze Zeit zurückgehalten hat? Das er, aus irgendeinem mir nicht bekannten Grund, nur zum Teil sein Verlangen gestillt hat?    Noch einmal spüre ich unser Liebesspiel und vergleiche es innerlich mit den Malen zuvor.     Seine Klauen üben jetzt mehr Druck auf meine Brustwarzen aus, sein Atme erklingt lauter an meinem Ohr und sein Schweiß ringt ihm jetzt verführerisch von seinem Hals hinab zu seiner Brust. Im flackernden Licht der Feuerstelle scheinen seine Augen dunkle und heiß die meinen zu fixieren. Die Tatsache, dass sein Goldton dem tiefen Blutrot gewichen ist wundert und erschreckt mich nun nicht im Geringsten.   Im Gegenteil.   Ich bin glücklich, dass er loslassen kann.   Das wir beide es können.  Der Umstand, dass die Last, nun nicht mehr schwer auf uns liegt scheint plötzlich den Raum zu fluten und mit Emotionen zu füllen. Bevor ich in euphorisches Lachen ausarten kann, richte ich mich auf und lass mich von ihm auf seinen Schoß ziehen, ohne dass sein Stoßen an Intensität verliert.   Während er stöhnend den Kopf zwischen meinen Brüsten vergräbt, halte ich mich an seinen Schultern feste und küsse den Scheitel auf seinem Kopf. Er schmeckt salzig und würzig zu gleich und auch wenn mich diese Tatsache innerlich noch mehr zum Kribbeln bringt, kann ich nicht verhindern, wie die Kraft meine Beine verlässt. Noch während mein Tempo nachlässt packt mich der Lord bereits am Hintern und dirigiert mich weiter.   In einer Wildheit und Ektase, die allem menschlichen weicht.   Das Kribbeln nimmt zu und einem Moment später spüre ich, wie mich Erlösung schüttelt, ohne dass ich es aufhalten könnte.  Ohne, dass ich es aufhalten wollte.  Es dauert nicht lange und sein Glied zuckt ebenfalls dem Höhepunkt entgegen.   Sogleich er mit einem kräftigen Stoß zum Ende kommt, erschlafft mein Körper und sinkt ihm entgegen. Er fährt mit seinen Krallen um meine Hüfte und drückt mich überraschenderweise noch dichter an sich, sogleich er deutlich hörbar an mir riecht. Ich zu meinem Teil komme ebenfalls nicht gegen das Verlangen an, ihn nach unserem kräftezerrenden Spiel einfach gehen zu lassen. Ich umschlinge seinen Hals und presse meinen Kopf in seine Halsbeuge. Gleichzeitig streichle ich glücklich über seine Wirbelsäule und entlocke ihm damit ein leichtes Schauern. Doch loslassen und sich von mir abwenden tut er nach wie vor nicht.     Kami, ich könnte schon wieder weinen.     Wenn es sich hier nicht um Sesshoumaru handeln würde, würde ich glatt behaupten, dass der InuYoukai mit mir kuscheln würde...   Das leichte Brummen, welches unmittelbar folgt, als ich meine sanfte Liebkosung an seinem Unterkopf fortführe, lässt mich kurz meinen, er habe meine Gedanken gehört.    Ha.    Das glückliche Grinsen wird sich wohl die nächsten Stunden nicht aus meinem Gesicht verbannen lassen…  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)