So far away | YoonMin von GreenKuro ================================================================================ Kapitel 2: Drunk ---------------- Wir Beide hatten viel Zeit miteinander verbracht. Sehr viel sogar, eigentlich sogar fast täglich. Er hatte mich sogar seinen restlichen Freunden vorgestellt. Ich hatte zwar einen Moment gebraucht bis ich auftaute, doch kam ich super mit Ihnen zurecht. Selbst meine Noten litten nicht mehr so stark unter meiner chronischen Faulheit, da mir, sobald ich wieder einmal keine Lust zu irgendwas hatte, Jimin in den Arsch trat und mich förmlich zwang etwas für die Schule zu tun. Ihm hatte ich nach ein paar Wochen erzählt, dass ich bereits zwei mal sitzen geblieben war und dieses Schuljahr meine letzte Chance auf einen Schulabschluss war. Ich durfte hier jetzt auf gar keinen Fall versagen. Meine Eltern waren sowieso schon leicht mit mir auf Kriegsfuß, da sie eigentlich gedacht hatten dass ich, sobald ich meinen Abschluss hatte, auf eigenen Füßen stehen und ausziehen würde. Doch wohnte ich mit meinen 18 Jahren immer noch zu Hause, fiel meinen Eltern zu last, da ich auch nicht wirklich einen einfachen Charakter hatte. Oft trieb ich sie an die Grenzen ihrer Geduld und meist waren sie kurz davor mich auf die Straße zu setzen. Doch in letzter Zeit hatte das nachgelassen. Ich war gut gelaunt, lernte sogar freiwillig, wobei das Wörtchen freiwillig hier Interpretationssache war. Und das nur dank meines besten Freundes. Ich erzählte ihm auch das ich ursprünglich aus Daegu kam und meine Eltern es für besser hielten wenn ich die Schule wechsle. Sie glaubten wirklich das ich mit meinem Verhalten irgendjemanden beeindrucken wollte. Doch da lagen sie falsch - ich war einfach nur faul. Ich hatte so einige Dinge über Jimin erfahren. Zum Beispiel das er eigentlich aus Busan kommt und mit seinen Eltern hierher gezogen war, da sein Vater versetzt wurde. Hauptsächlich bekam ich von ihm ganz normale, alltägliche Dinge erzählt. Das, was mich am Meisten überraschte, bekam ich irgendwann durch Zufall mit. Eine Schülerin in einem Jahrgang unter uns hatte sich nach der Schule gesputet um Jimin und ungewollt auch mich, da wir immer zusammen nach Hause gingen, abzufangen. Sie erklärte ihm, dass sie einen ziemlich starken Crush in ihm gefunden hatte, mit ihm ausgehen wollte und all den ganzen anderen Mist. Karottenkopf hingegen lehnte all das ab, was ich nicht ganz nachvollziehen konnte. Gut, er kannte sie nicht wirklich, aber sie war süß und was nicht ist kann ja noch werden, oder etwa nicht? Den restlichen Nachhauseweg gab er keinen Ton mehr von sich und ich hatte bemerkt, dass irgendetwas ihn belasten musste, weshalb ich ihm anbot mit zu mir zu kommen, unsere Hausaufgaben ausnahmsweise mal bei mir zu machen. Er hatte eingewilligt und sich in unserem Wohnzimmer auf die große Couch niedergelassen. Nachdem ich mich mit etwas zu Trinken für uns es neben ihm bequemmachte fragte ich ihn, was denn los sei. Er räusperte sich mehrmals, brauchte wohl einen Moment bis er wusste wie er anfangen konnte, ehe er es dann doch einfach so raushaute. „Ich hab sie abgewiesen, weil ich mich nicht für Frauen interessiere. Yoongi ich bin schwul…“ Meine Reaktion darauf war vielleicht ein bisschen zu klischeehaft. Doch da ich gerade dabei etwas zu trinken und mit dieser Information überhaupt nicht gerechnet hatte, verschluckte ich mich natürlich und röchelte kurz nach Luft. Abwartend sah er mich an. Ich hatte keine Ahnung wie man auf sowas reagierte. Sowas hört man ja immerhin nicht täglich. Der Blick des Karottenkopfes verfinsterte sich immer weiter, wurde immer trauriger. Dachte er wirklich, dass ich ein Problem damit hatte? Ja gut, meine Reaktion könnte darauf deuten, doch dem war nicht so! Ich wusste nur nicht, wie ich darauf reagieren sollte, das war alles. Jimin wendete seinen Blick von mir ab und ich konnte sehen, dass er wohl den Tränen nahe war. Ich musste dringend etwas unternehmen, also stelle ich mein Getränk zur Seite und zog Jimin zu mir, umarmte ihn kurz, obwohl das überhaupt nicht meine Art war. „Es ist alles ok Jiminie. Ich hab damit kein Problem…“, flüsterte ich ihm in sein Ohr und wurde lächelnd angesehen nachdem wir uns wieder voneinander lösten. Falls das überhaupt noch möglich war wurden wir Beide noch engere Freunde, war ich immerhin auch der Erste, der von seiner Orientierung erfahren hatte. Ok, zurück zum Zeitpunkt wo das mit mir und Jimin anfing kompliziert zu werden. Wir waren also auf Jins Party, ich hatte mich gerade neben Jimin auf die Couch gesetzt und wollte anfangen meine Lamb Scewers zu essen nachdem der Karottenkopf sich einen davon geschnappt hatte, als unsere Eomma, wie wir Jin gerne nannten, mit einer Dankesrede begann. Als er dann endlich das Buffet eröffnete konnte ich endlich anfangen mein Abendessen zu verspeisen ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben. Nach dem Essen verteilten wir uns in der ganzen Wohnung. Jin musste ständig von A nach B. Überall wurde nach ihm gefragt, so dass er keine freie Minute für sich oder für Namjoon hatte. Ob ich zu viel da hinein interpretierte? Vielleicht, but I don’t give a fuck. Die Beiden gehörten einfach zusammen, es passte einfach zu gut, so wie die Faust aufs Auge. Irgendwann hatte man mir eine Flasche Soju in die Hand gedrückt. Ich hatte zwar keine Ahnung, wer genau das war, doch mir sollte es egal sein, da ich gerne mal eine Flasche davon trank, es aber nie übertrieb. Ich wusste wo meine Grenze lag, anders als so manch Anderer. Wie zum Bleistift meine bessere Hälfte aka Jimin. Der vertrug nicht mal einen Tropfen, weshalb er sich etwa eine Stunde, nachdem ich meine erste Flasche Soju trank neben mich niederließ und begann sich an mich zu kuscheln.
„Alles ok bei dir Karottenkopf?“ Ich war jetzt nicht unbedingt so der Mensch, der Gefühle zeigte, aber bei ihm machte ich ab und zu mal eine Ausnahme. Jedoch passierte das so selten, dass er sich daran nicht gewöhnen konnte. Jedenfalls sah man ihm aber gerade an, dass es ihm alles andere als gut geht. Ich stellte meine Flasche Soju auf den kleinen Tisch vor mir und wendete mich daraufhin voll dem Karottenkopf zu. Immer wieder musste ich ihn einen Stück von mir wegdrücken. Ich wusste zwar, dass er nichts von mir wollte. Das hatte er mir damals direkt bei seinem Outing versichert und er meinte auch, dass ich überhaupt nicht sein Typ wäre. Doch irgendwie kam mir das gerade nicht so vor. Könnte aber auch eventuell am Alkohol liegen. Ich dachte mir, dass es wohl besser wäre wenn Jimin nach Hause käme, weshalb ich ihn erneut von mir wegdrückte und aufstand. Ich machte mich auf die Suche nach Jin und wurde dabei stets von Jimin verfolgt. Öfters war er schon irgendwo gegen gelaufen. Gott! Wie schlimm bzw wo würde das heute noch enden? Jin war nirgends auffindbar. Na toll - Wie löste ich das Problem jetzt am besten? Fast schon verzweifelt durchkämmte ich erneut die Wohnung, bis ich auf Hoseok traf. Ich erklärte ihm die Situation und das ich Jimin jetzt nach Hause bringen würde, was er bitte Jin erzählen würde. Ich verabschiedete mich von ihm und den restlichen hier Anwesenden, wünschte ihnen noch einen schönen Abend. Ich schnappt mir Jimin und zog ihn an seinem Handgelenk hinaus aus der Wohnung in die kalte Nachtluft. Es fröstelte mich kurz, bis mir von links her auf einmal warm wurde. Ein Blick in diese Richtung zeigte mir, dass sich der Karottenkopf erneut an mich kuschelte. Da es meiner Meinung nach eh keinen Sinn mehr hatte Abstand zwischen uns zu bringen, ließ ich das Ganze jetzt nun über mich ergehen und machte mich auf den Weg in unsere Straße. Dort angekommen zerrte ich Jimin schon vor seine Haustür und wollte gerade gehen, als er anfing zu kichern. Verwirrt drehte ich mich wieder zu ihm. Er erklärte mir das er seine Schlüssel bei Jin hatte liegen lassen. Kurz überlegte ich und ergriff ihn dann wieder am Handgelenk. Gerade als wir über die Straße gingen passierte das, was ich eigentlich nicht miterleben wollte. Mir war klar, dass das passieren wollte, doch wollte ich bis zu diesem Zeitpunkt eigentlich schon in meinem Bett liegen. Auf der Straße lagen nun die Reste von Jimins Abendessen und wenn ich mich nicht verguckt hatte, war ein kleiner Teil davon auf Jimins Pullover gelandet. Das Ganze wurde immer schlimmer und um dies zu vermeiden nahm ich ihn jetzt mit rüber zu mir. Meine Eltern waren das Wochenende über nicht da. War auch besser so, da sie, oder eher gesagt meine Mutter, nicht gerne sahen, wenn ich was trank. Der Grund dafür möchte ich jetzt hier an dieser Stelle nicht erwähnen. Ein andern Mal vielleicht. Auf jeden Fall zwang ich Jimin als erstes sein Oberteil auszuziehen, nachdem wir im Haus waren. Immer wieder hörte ich ihn kichern. Ich hatte genau deshalb etwas Abstand zwischen uns gebracht, gerade weil er vorhin auch so anhänglich war. Ich merkte, wie auch mir so langsam der Alkohol zu Kopf stieg. Schnell suchte ich zwei Aspirin und holte uns Beiden eine Flasche Wasser. Wenn ich jetzt nichts unternahm würde ich das morgen noch bereuen und den ganzen Tag von Kopfschmerzen geplagt werden. Ich suchte das ganze Erdgeschoss ab, konnte Jimin aber nirgends finden, weshalb ich oben weitersuchte. Was ich da sah, ließ mich die Packung mit den Kopfschmerztabletten fallen lassen. Jimin lag in meinem Bett und hatte nichts aus seine Boxer an. Nervös legte ich ihm eine Tablette hin und ließ ihm die Wasserflasche da. Ich würde mir einfach eine neue holen gehen und diese Nacht auf der Couch schlafen. Ja, das wäre das Beste… Auf keinen Fall hätte ich damit gerechnet, dass Karöttchen noch dazu in der Lage ist, doch er ergriff mich an meinem Unterarm und zog mich zu sich aufs Bett. Er drückte mich regelrecht in die Matratze und legte sich halb auf mich. „Möchte nicht allein sein… Lass mich nicht allein…“, nuschelte er und kuschelte sich an mich. Na super… Womit hab ich das nun wieder verdient? Plötzlich merkte ich wie Jimins Hände auf Wanderschaft gingen. Damit, dass er mit mir kuschelte, hatte ich mich ja schon abgefunden, doch das ging überhaupt nicht. Hastig schlug ich ihm auf die Hände, woraufhin er seine Hände wieder zu sich nahm. Er war nur mein bester Freund und dabei sollte es eigentlich bleiben. Naja, irgendwann setzte sich der Karottenkopf auf mich drauf und begann allen ernstes mit einer bestimmten Bewegung. War das hier gerade wirklich sein Ernst? Ich setzte mich rasch auf, bedachte nicht, dass das ein Fehler war. Ein sehr großer sogar. Ich war seinem Gesicht nun sehr nahe… zu nahe! Doch bevor ich irgendwas hätte tun können ergriff er mein Gesicht und zog mich zu sich, legte seine Lippen anschließend auf meine. Ich schmeckte Alkohol und noch etwas Anderes, doch das will ich jetzt hier nicht erwähnen. Fordernd bewegte er seine Lippen gegen meine. Ich wollte abblocken, doch durch meinen Alkoholkonsum vergaß ich irgendwie meine Zweifel und begann den Kuss zu erwidern. Ich drängte meine Zunge schon in seinen Mund, umspielte seine. Wir machten einige Minuten so weiter, bis seine Hände erneut auf Wanderschaft gingen, sogar unter meinem Hoodie verschwanden. Ich ließ es dieses Mal sogar zu, genauso als er begann an meinem Oberteil zu zerren und es mir schließlich auszuziehen. Irgendwann trugen wir nichts Anderes mehr als unsere Boxer. Ich hatte inzwischen bemerkt, dass er und ich einen Harten hatten, obwohl ich eigentlich bis dahin dachte, dass ich A-Sexuell sei. Nie hatte ich mich für so einen bescheuerten Kram wie Liebe und Romantik interessiert, geschweige denn jemals eine Beziehung zu führen. Und nun saß ich hier mit Jimi auf mir, küsste ihn ständig wobei er begann mich zu reiten. Würde ich heute noch mehr verlieren als meinen ersten Kuss? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)