Eifer-Sucht (BxB) von Witch23 (Eifer-Sucht) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Es ist kurz vor Dezember, genauer noch etwa eine Stunde und wir haben den Ersten. Doch ich bin mir nicht sicher, ob ich die Feiertage allein verbringen werde. Vor ein paar Tagen sprang mein Freund nach Erhalt einer SMS auf und hat auf mein Nachfragen recht fahrig und ausweichend geantwortet. Dem hätte ich erst auch keine weitere Bedeutung zugemessen, es vermutlich auch vergessen, wenn er nicht heute morgen, wie ich zufällig sehen konnte, seinen „besten“ Freund um den Hals gefallen wäre und küsste. Der Freund, mit dem ich Anfangs in Konkurrenz stand. Die weiterhin bestehende Freundschaft der beiden hatte mich bislang zwar nie wirklich glücklich gemacht, doch wollte ich Xander nicht reinreden oder zu besitzergreifend sein. Doch jetzt zweifel ich an diesem Entschluss, dabei hat sich in unserer Beziehung nichts als störend oder behindernd herausgestellt, natürlich gab es ab und an Meinungsverschiedenheiten, aber nie ernstzunehmenden Streit, auch sonst ergänzen wir uns recht gut. Aber vielleicht lag es auch an den fehlenden Spannungen? Ich weiß es nicht! Das Resultat! Ich sitze hier allein, im Dunkeln, in unserer Wohnung, grüble und warte. Kein Xander und die Digitalanzeige der Küchenuhr zeigt null Uhr, die Zeit vergeht schneller als gedacht. Mein Blick wandert über den Küchentisch, mit dem Adventskranz, dann herüber zum Adventskalender, der von der einen bis zur anderen Seite der Küchenwand geht. Für jeden Tag ein in Stoff verpacktes Päckchen an einem Seil. Nichts großes, aber sorgfältig ausgesuchte Kleinigkeiten. Vorbereitungen waren vor Monaten getroffen, Nägel eingeschlagen, es musste nur noch aufgehängt werden. Ich hatte den Kalender angebracht und jetzt warte ich schon seid ein paar Stunden, trotz SMS das es später wird und ich nicht auf ihn warten bräuchte. Was es nicht besser macht. Gegen drei Uhr dann schrecke ich aus meinem leichten Schlaf hoch, als das Licht in der Küche dann angeht, wird mir klar das mich das öffnen der Tür geweckt hat, aber nicht nur ich erschrecke in diesem Moment. Und meine Sorge scheint begründet, denn Xander ist nicht allein und beide zeigen schuldbewusste, ja ertappte Gesichter. Mein erster Impuls ist, mich auf ihn zu stürzen und ihm eine zu verpassen, aber ich zwinge ich mich sitzen zu bleiben und zu warten, wach zu werden. Dann bemerke ich, das Xander etwas zu verstecken versucht und abgelenkt wirkt. Als aber Xanders Blick auf die Wand fällt und er plötzlich auflacht bin ich mehr als irritiert, die Papierrollen die dadurch sichtbar werden, sorgen bei mir nur für weitere Verwirrung. „Da hatten wir wohl ähnliche Gedanken“ meint er noch erheitert und grinst freudestrahlend. Während ich noch dumm aus der Wäsche schaue, stößt ihn sein Freund an, murmelt ihm so leise das ich nichts verstehe etwas zu und geht nach einem kurzen Nachtgruß. Was nun sowohl Xander als auch mich ziemlich erstaunt zurücklässt. Es dauert etwas bis er sich in meine Richtung bewegt und recht leise fragt, „stimmt das? Du bist eifersüchtig?“ Ich sitze noch immer still da, schaue vermutlich genau so verwirrt aus der Wäsche wie er bis gerade eben. Dann räuspere ich mich und meine „ja, ich denke schon“ es kommt nur zaghaft und auch rau von mir. Darauf kommt Xander näher und meint zärtlich „du liebenswerter Dummkopf, Sebastian ist Hetero und mein bester Freund.“ Ich finde mich plötzlich Tränen der Erleichterung nahe in einer Umarmung wieder und stottere schon eher los „Aber wie ihr immer miteinander umgeht, dein langes Ausbleiben, der Kuss?“ Darauf löst er sich, mit einem leichten Lachen, von mir und schaut mich an. „Das ist eben unsere Art und wurde eher schlimmer seit wir wissen das ich schwul bin. Und ihn küssen musste ich einfach, weil er mir bei der Umsetzung für meinen Kalender geholfen hat“ er schmunzelt „er wollte mir auch schon eine dafür verpassen. Wobei das hätte die Fotos letztlich doch versaut, denn er hat gerade die Zusage seiner Freundin bekommen, das sie die macht. Es tut mir leid, das du das so falsch verstanden hast, aber ich habe da auch nie weiter drüber nachgedacht.“ Ich will aufspringen, fühle mein schlechtes Gewissen, denn ich habe ja immer vermieden, näheren Kontakt zu Sebastian aufzubauen, ja sogar vermieden, viel mit ihm zu tun zu haben. „Es tut mir so leid...“ beginne ich als Xandes Hand mich unterbricht, seine Finger leicht an meinen Lippen lächelt er mich an und meint „ zwar brauchst du nicht Eifersüchtig sein, dennoch freue ich mich ein wenig darüber, denn auch bei dir überkommt sie mich ab und an, die eifrige Sucht.“ Dann ersetzt sein Mund die Finger und die Bedenken sind fort. Zwar wird es morgen noch einiges zu klären geben, aber für heute geben wir uns nicht mit Eifersucht ab, sondern mit unserer eifrigen Sucht. Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)