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Katherine

Die Geschichte einer Mörderin
von

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Fegefeuer

Nach einer Nacht im Krankenhaus wurde Katherine am nächsten Morgen von ihrer Mutter abgeholt. Nachdem diese ein paar kurze Worte mit dem Arzt gewechselt hatte und ihm erklärt hatte, dass Katherine sich ihre Verletzungen bei einem Sturz vom Baum zugezogen hatte, fuhren sie nach Hause. Niedergeschlagen schaute sie aus dem Wagenfenster und wollte gar nicht zurück, sondern weiter im Krankenbett liegen, auch wenn das ganze Zimmer nach Desinfektionsmitteln stank. Insgeheim hatte sie Angst davor, dass kurz nach ihrer Rückkehr erneut eine Tracht Prügel auf sie warten würde und sie wusste nicht, ob sie es überleben würde. Doch augenscheinlich war ihr Vater noch am Schlafen, da er seinen Rausch ausnüchtern musste.
 

Wie sich im Gespräch mit ihrer Mutte herausstellte, hatte er sich völlig betrunken, nachdem er Katherine im Keller bewusstlos getreten hatte und war dann, als sie blutend im Flur zusammengebrochen war, in diesem besoffenen Zustand über sie gestolpert und gestürzt. Daraufhin hatte er seine Frau aufgefordert, dass sie „dieses elende Drecksbalg von hier wegschaffen sollte, bevor er noch mal über sie stolperte und sich das Genick brach“. Und da Katherine noch am Leben war, hatte Helen ihre Tochter nicht irgendwo ausgesetzt und sich selbst überlassen, sondern sie ins Krankenhaus gebracht. Hier aber, als Katherine erfahren hatte, dass es ihre Mutter gewesen war, obwohl diese sie erst vor ein paar Tagen noch mit dem Messer bedroht hatte, wandte sie den Blick zu ihr und fragte verwirrt „Warum hast du mich ins Krankenhaus gebracht?“

„Weil dein leidvolles Leben der Wille des Herrn ist. Dein Leidensweg ist der Weg der Buße für deine Geburt. Und dich von diesem Leidensweg durch den Tod oder Erlösung durch das sühnende Fegefeuer zu befreien, wäre eine Versündigung gegen den Herrn. Nur das göttliche Strafgericht vermag ein Urteil über die Sünder in dieser Stadt zu fällen.“
 

Zwar hatte Katherine nicht alles von dem religiösen Gerede ihrer Mutter verstanden, begriff aber, dass sie nur deshalb gerettet worden war, weil ihre Mutter sie nicht töten wollte. So wirklich froh fühlte sie sich auch nicht, vor allem da sie jetzt wusste, dass sie in den Augen ihrer Mutter nur ein Wesen aus der Hölle war. Und sie begann sich zu fragen, warum man sie nicht einfach sterben ließ oder gleich tötete, wenn man sie sowieso hasste. Oder hatten ihre Eltern einen kranken Spaß daran, sie am Leben zu halten, nur damit sie weiterhin gequält werden konnte? Wenn dieser Gott sie so sehr hasste, warum hatte er überhaupt zugelassen, dass sie geboren wurde? Sie verstand es einfach nicht und sie ahnte, dass es keinen Sinn machen würde, ihrer Mutter das zu sagen. Und sie hatte auch keine Lust, schon wieder Ärger zu kriegen, nachdem ihr gestern schon der Arm gebrochen worden war. Also schwieg sie einfach und nahm die Worte ihrer Mutter ohne Widerworte hin.

Als sie wieder nach Hause kam, ging sie direkt in ihr Zimmer und legte sich ins Bett. Sie fühlte sich müde und erschöpft, obwohl sie länger geschlafen hatte als sonst. Doch sie brachte nicht die Energie auf, irgendetwas anderes zu tun und wollte auch nichts mehr tun. Also verbrachte sie die meiste Zeit der Herbstferien damit, sich von ihren Verletzungen zu erholen. Diese verheilten aber nur sehr langsam, weil sie fast täglich neue hinzubekam, da ihr Vater immer noch wütend darüber war, dass sie ihren Bruder angegriffen hatte. Und trotz seines exzessiven Alkoholkonsums hatte er ein erschreckendes Gedächtnis, was solche Dinge betraf. Kein Alkohol der Welt hätte ihn vergessen lassen, dass seine älteste Tochter es gewagt hatte, gegen den Stammhalter der Familie zu rebellieren. Wahrscheinlich wäre sie wieder im Krankenhaus gelandet, wenn sie nicht die meiste Zeit in ihrem Zimmer verbracht und sich dort versteckt hätte. Insgeheim war sie schon fast froh darüber, dass die Schule bald wieder beginnen würde. Nicht nur, dass ihr Vater immer aggressiver zu werden schien… sie sah auch, wie es mit ihrer Mutter immer schlimmer wurde.
 

Helen begann sich immer mehr in ihren religiösen Fanatismus hineinzusteigern und von Sünde, Dämonen und göttlicher Strafe zu reden, dass es anscheinend selbst ihrem Mann Gilbert unheimlich zu werden schien. Er versuchte seine Frau zum Schweigen zu bringen wenn sie ihre Bibelverse zitierte, doch auch wenn sie sich von ihm schlagen ließ, tat es ihrer Religiosität keinen Abbruch und wann immer er sie aufforderte, endlich still zu sein und den Haushalt zu machen, begann sie weitere Bibelverse zu zitieren und vom Zorn Gottes zu reden, dessen Engel eines Tages die Schalen des Zornes über die Erde gießen und die Menschheit für ihre Laster mit Feuer und Rauch bestrafen würden.

Sie begann völlig ihre Pflichten zu vergessen und vernachlässigte immer mehr den Haushalt und ging stattdessen zu ihren Sektentreffen, betete oder las die Bibel. Selbst Katherine hatte inzwischen mehr Angst vor ihr als vor ihrem Vater. Von ihm wusste sie ja, dass er ein gewalttätiger Säufer war. Aber bei ihrer Mutter war sie völlig überfragt, wie sie einzuordnen war. Manchmal begann sie hysterisch zu lachen, obwohl es nichts gab, worüber man hätte lachen können. Und einmal hatte sie sogar Tabitha am Kragen festgehalten und dabei ein Messer in der anderen Hand gehalten. Währenddessen hatte sie irgendetwas Religiöses vor sich hin gemurmelt und war kurz davor gewesen, ihre jüngste Tochter mit dem Messer zu erstechen. Doch dann hatte sie plötzlich inne gehalten, das Messer fallen lassen und dann angefangen zu beten, um göttlichen Rat zu erflehen. Katherine hatte ein sehr ungutes Gefühl dabei und musste wieder instinktiv an Derians und Lyndons Worte denken. Zwar wusste sie nicht mit absoluter Gewissheit, was es denn bedeutete, verrückt zu sein, aber so langsam kam ihr Gedanke, dass diese Beschreibung auf ihre Mutter passte. Obwohl sie nicht gänzlich verstand, was mit ihr los war, so erkannte sie langsam aber sicher, dass sich der Zustand immer weiter verschlimmerte und wäre sie älter und verständiger gewesen, hätte sie mit absoluter Gewissheit gesagt, dass ihre Mutter dabei war, den Verstand zu verlieren. Auch ihr Erscheinungsbild veränderte sich zusehends. Ihr Haar war oft zerzaust und schlecht frisiert, sie vernachlässigte ihr Äußeres noch mehr als sonst und magerte immer weiter ab. Sie wirkte, als bestünde sie nur noch aus Haut und Knochen und ihre trüben Augen waren von dunklen Schatten umrandet, sodass ihr Gesicht umso mehr wie ein Totenschädel wirkte.
 

Manchmal sah Katherine, wie ihre Mutter apathisch ins Leere starrte und die Lippen bewegte, als ob sie etwas vor sich hinmurmeln würde. Doch es kam kein Ton über ihre Lippen und manchmal lächelte sie danach und es wirkte unheimlich und bizarr auf die ganze Familie. Selbst Nigel, mit dem Katherine für gewöhnlich kein gutes Verhältnis pflegte und der vor nichts und niemandem Respekt hatte, wurde das Verhalten der Mutter unheimlich, sodass er sie manchmal ebenfalls beobachtete. Es war sehr bizarr, aber diese Veränderungen schweißten die Geschwister zumindest für eine kurze Zeit zusammen und niemand von ihnen mochte an Streit zu denken, wenn sie die Gebete oder Rezitationen ihrer Mutter belauschten. Dies ging sogar so weit, dass eines Abends, als Katherine ihre Mutter im Nähzimmer durch den Türspalt beobachtete, plötzlich Nigel kam und ebenfalls schauen wollte. Selbst ihm war die Angst ins Gesicht geschrieben. Er war es gewohnt, dass seine Mutter psychisch gebrochen war und sich wie eine willenlose Puppe verhielt. Und nun, da sie immer religiöser und seltsamer wurde, konnte er nicht damit umgehen. Vor allem weil sich seine Mutter nicht mehr von ihm herumkommandieren ließ. „Ist Mum schon wieder am Beten?“ fragte Nigel ungläubig und drängte seine ältere Schwester beiseite, um selbst etwas sehen zu können. Katherine nahm es schweigend hin, da sie keine Lust hatte, sich wieder mit ihm zu zanken. Sie nickte und erklärte „Sie kniet schon seit dem Mittagessen dort und betet. Und manchmal trifft sie sich mit den Leuten dieser komischen Gruppe.“

„Was für eine Gruppe?“

„Ich glaube die heißen Iudikum… Iudi…“ Katherine hatte große Schwierigkeiten, das Wort vernünftig auszusprechen, weil es einfach so kompliziert klang. Also versuchte sie es silbenweise auszusprechen: „Iu-di-cium Dei.“

Hieraufhin erschauderte Nigel und wirkte sehr beunruhigt. Es kam nicht oft vor, dass er aussah, als würde ihm irgendetwas Angst machen. „Dad hat gesagt, dass Mums Freunde Leute aus unserer Familie und aus den anderen Clans auf dem Scheiterhaufen verbrannt haben.“

„Wie Hexen?“

Ihr Bruder nickte und wurde sichtlich nervöser. Es fiel Katherine schwer zu glauben, dass Menschen wirklich Menschen auf dem Scheiterhaufen verbrannten wie Hexen. Sie hatte zwar im Radio Geschichten darüber gehört, wie Schwarze in den Südstaaten verbrannt wurden, aber nie davon, dass Leute in Annatown oder in den umliegenden Gegenden verbrannt wurden. Sie war sich nicht sicher, was sie davon halten sollte und beschloss, lieber nicht zu viel darüber nachzudenken. Und so ging sie ihrer Mutter lieber aus dem Weg. Eine Zeit lang ging es noch gut, bis sich die Herbstferien allmählich dem Ende zuneigten.
 

An einem kalten Oktobernachmittag Gilbert Cohan sturzbetrunken in seinem Sessel im Wohnzimmer versunken war und nicht mehr ansprechbar war. Es war kaum noch etwas im Vorratsschrank und nichts davon genießbar zu sein. Das Brot war verschimmelt und auch der Käse war vollkommen ungenießbar geworden. Und mit den anderen Lebensmitteln konnte Katherine nichts anfangen, weil sie weder backen noch kochen konnte. Da der Hunger sie aber quälte und sie bereits Magenkrämpfe davon bekam, blieb ihr nichts anderes übrig, als nach ihrer Mutter zu suchen und sie zu fragen. Doch sonderlich wohl fühlte sie sich nicht dabei, insbesondere weil sie Angst hatte. Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend ging sie im Haus nach ihr suchen, fand sie aber nirgendwo. Sie war nicht im Nähzimmer und auch in keinen anderen der Räume. Sie schien sich nicht mal im Haus aufzuhalten. Ob sie wieder bei einem Gruppentreffen war? In dem Fall machte es keinen Sinn, weiter nach ihr zu suchen. Doch was sollte sie gegen den Hunger tun? Da kam ihr die Idee, auf dem Dachboden des Schuppens nachzusehen. Sie wusste, dass ihr Vater manchmal einen Schlachter holen ließ und dass dort für gewöhnlich die ganzen Würste und Schinken und das Pökelfleisch gelagert wurde. Zwar war sie sich im Klaren darüber, dass sie sich dafür eine Tracht Prügel einfangen würde, wenn man sie dort fand, aber sie hielt den Hunger nicht mehr aus. Schon seit gestern Abend hatte sie nichts mehr gegessen und der Hunger ließ sie die Furcht vor den Konsequenzen vergessen.
 

Nachdem sie ihren Mut zusammengenommen hatte, ging sie auf den Hof am Kuhstall vorbei direkt zum Schuppen. Doch überraschenderweise war die Tür nicht verschlossen so wie sonst. Stattdessen war sie einen Spalt breit geöffnet. Als sie sah, wie die Tür aufging, versteckte sie sich hastig hinter dem Traktor und beobachtete, wie ihre Mutter mit einigen Holzscheiten herauskam. Etwas verwundert schaute Katherine ihr nach und wunderte sich, was ihre Mutter wohl mit den Holzscheiten vorhatte. Doch allzu lange hielt sie sich nicht in ihrem Versteck auf und so lief sie mit schnellen Schritten zum Schuppen, dessen Tür immer noch offen stand. Sie stieg die Leiter hoch und fand auf dem Dachboden die Fleischvorräte vor. Würste, Trockenfleisch, Pökelfleisch, Säcke mit Kartoffeln…

Auf Zehenspitzen schlich sie über die Dielen, aus Furcht man könnte sie hier erwischen. Nicht einmal Nigel wagte es, hier raufzugehen. Sie alle wussten, dass sie totgeprügelt werden würden, wenn Gilbert sie hier fand. Zwar war er sturzbetrunken und es war höchst unwahrscheinlich, dass er in diesem Zustand überhaupt vom Sessel aufstehen würde. Aber trotzdem hatte sie diese Furcht im Hinterkopf, er würde jeden Moment hinter ihr auftauchen und ihr dann den Schädel einschlagen. Ihr eingegipster Arm war eine allzu schmerzliche Erinnerung daran. Sie konnte von Glück reden, dass nur ihr Unterarm eingegipst war, ansonsten würde es noch wesentlich schwerer werden, sich anzuziehen. Nachdem sie zwei von den Würsten gegessen und ihren leeren Magen zumindest halbwegs gefüllt hatte, wollte sie wieder gehen, doch da hörte sie unten wieder Schritte und erstarrte zuerst vor Schreck. Sie fürchtete, dass ihr Vater tatsächlich wieder ausgenüchtert war und hier raufkommen würde. Zuerst dachte sie daran, schnell zu flüchten und durch das Fenster hinauszuklettern, doch mit ihrem eingegipsten Arm würde das nicht gut gehen. Sie würde hinunterstürzen und sich schlimmstenfalls noch ein Bein brechen. Die einzige Möglichkeit war, sich zwischen den Fässern zu verstecken und zu hoffen, dass sie nicht gesehen werden würde. Doch dann hielt sie inne als sie bemerkte, dass es nicht die schlurfenden und trägen Schritte ihres Vaters waren, sondern die zaghaften und leicht stolpernden Schritte ihrer Mutter. Also schlich sie wieder leise zu der Treppe hin und lugte vorsichtig hinunter. Und tatsächlich war sie es, die weitere Holzscheite entnahm und dabei etwas vor sich hinmurmelte, das ähnlich klang wie „Und es ward ausgeworfen der große Drache, die alte Schlange, die da heißt der Teufel und Satanas, der die ganze Welt verführt, und ward geworfen auf die Erde, und seine Engel wurden auch dahingeworfen.“

Solche Dinge murmelte sie unentwegt und unterbrach sich nur, um Luft zu holen. Es war inzwischen zu einem schaurigen Dauerzustand geworden und Katherine beschlich ein ungutes Gefühl dabei. Wozu brauchte ihre Mutter das ganze Holz? Wollte sie etwa ein Feuer machen? Sie musste daran denken, dass Nigel sagte, dass diese religiöse Gruppe Menschen verbrannte. Hatte ihre Mutter nun etwa auch vor, jemanden zu verbrennen? Angst überkam sie, dass es einen ihrer Geschwister treffen könnte. Also schlich sie ihr heimlich hinterher, um im Notfall helfen zu können. Sie folgte mit ihrer Mutter bis zum Eingang der alten Scheune, die seit dem schweren Sturm leer stand weil ein Baum auf das Dach gestürzt war. Doch nun sah sie etwas Seltsames. Ein großer Pfahl stand auf dem Platz vor der Scheune und rundherum lagen Holzscheite. Sie beobachtete, wie ihre Mutter einen Benzinkanister holte und diesen über die Scheite ausschüttete. Was genau hatte sie vor? Es sah nicht danach aus, als wollte sie Nigel oder Tabitha verbrennen. Obwohl Katherine ahnte, dass es keine gute Idee war, ging sie näher heran und beschloss, ihre Mutter zu fragen. Immerhin hatte diese sie trotz dieser einen Szene in der Küche nicht ein einziges Mal körperlich angegriffen, sondern sie stattdessen immer verarztet oder ins Krankenhaus gebracht. Also ging sie das Risiko ein und lief zu ihr hin. Ein leichter Windstoß wehte in ihre Richtung und sie roch das Benzin. „Mum, was machst du da?“

Sofort drehte sich diese abgemagerte Gestalt zu ihr um und ihr Gesicht verzerrte sich zu einer schrecklichen Fratze. Hass und Zorn zeichnete sich ab und die sonst so apathischen Augen fixierten die Zehnjährige. „Du…“, stieß sie hervor und deutete mit einem ihrer knochigen Finger auf sie. „Bleib weg von mir, du unreiner Dämon. Du Ausgeburt der Hölle täuschst mich nicht mehr länger. Du glaubst vielleicht, du kannst mein Herz erweichen, indem du die Gestalt eines Kindes annimmst, um meine Seele zu verderben. Ich habe die Saat des Teufels in die Welt gesetzt und mich gegen Gott versündigt. Aber ich sehe jetzt klarer!“
 

Katherine blieb stehen und sah sie erschrocken an. Zwar war sie schon einmal so bezeichnet worden, aber noch nie hatte ihre Mutter sie so behandelt, als wäre sie gar kein Mensch. Und das schockierte sie zutiefst. Selbst ihr Vater hatte sie nie so angeredet. Sie blieb stehen und starrte sie fassungslos an. „Mum, wovon redest du da?“

„Hör auf, mich so zu nennen!“ schrie die abgemagerte Frau zornentbrannt. „Das göttliche Strafgericht hat mir offenbart, dass der Grund für all mein Leid ihr seid. Eure Existenz ist eine Sünde. Ihr seid ein krankhaftes Geschwür, ein widerwärtiger Parasit, der diese Welt krank macht. Ihr verdient es nicht einmal, jemals vor das göttliche Strafgericht zu kommen. Ihr verdient keine Erlösung und auch nicht die sühnenden Flammen des Fegefeuers. Aber ich werde Buße tun… ich werde durch das Fegefeuer gehen und meine Seele reinigen. Ich werde mich ohne Furcht dem göttlichen Strafgericht stellen und für meine Sünde bezahlen, dass ich dämonische Kreaturen wie euch auf diese Welt losgelassen habe. Die Cohans, Ronoves, Kinsleys, Witherfields und Wyatts haben diese Welt zu lange mit ihrem dämonischen Blut vergiftet. Aber ich werde nicht mehr dazugehören. Das göttliche Strafgericht wird euch alle in die Tiefen der Hölle zurückschicken wo ihr alle hingehört!“
 

Daraufhin ergriff Helen den Benzinkanister und hob ihn hoch über ihren Kopf. Dann goss sie den restlichen Inhalt über ihren Kopf, bis ihre ganze Kleidung durchtränkt war. Erschrocken wich Katherine vor ihr zurück, denn sie begriff immer noch nicht ganz, was ihre Mutter vorhatte und wieso sie sich nass gemacht hatte. Sie wollte etwas fragen, doch da begann die Benzindurchtränkte wieder vor sich hinzumurmeln. Sie holte etwas aus ihrer Tasche heraus, was sich als Streichholzschachtel entpuppte. Sie nahm ein kleines Hölzchen heraus, atmete tief durch und begann ihre Rezitationen laut in die Welt hinauszuschreien. „Und ich sah die Toten, beide, groß und klein, stehen vor Gott, und Bücher wurden aufgetan. Und ein anderes Buch ward aufgetan, welches ist das Buch des Lebens. Und die Toten wurden gerichtet nach der Schrift in den Büchern, nach ihren Werken. Und das Meer gab die Toten, die darin waren, und der Tod und die Hölle, gaben die Toten, die darin waren; und sie wurden gerichtet, ein jeglicher nach seinen Werken. Und der Tod und die Hölle wurden geworfen in den feurigen Pfuhl, das ist der andere Tod. Und so jemand nicht ward gefunden geschrieben in dem Buch des Lebens, der ward geworfen in den feurigen Pfuhl!“
 

Damit entzündete sie das Streichholz und ließ es fallen. Noch ehe es überhaupt die Holzscheite berührt hatte, ertönte ein wütendes Fauchen wie aus den Tiefen der Hölle selbst und Feuer brach aus. Helen selbst fesselte sich mit Handschellen rücklings an den Pfahl und hatte ihren Blick zum Himmel gerichtet. Es dauerte nicht lange, bis auch ihre Kleidung in Flammen stand und das Feuer sich durch ihre Haut fraß. Ein schmerzerfüllter Schrei entwich Helens Kehle und dieser Schrei und der entsetzliche Anblick ihrer brennenden Mutter fraßen sich tief in Katherines Gedächtnis. Entsetzt starrte sie auf das Schauspiel und konnte nicht fassen, was da gerade passierte. Sie bekam eine entsetzliche Todesangst und diese löschte jeden klaren Gedanken in ihrem Kopf aus. So schnell sie ihre Beine trugen, rannte sie zurück ins Haus direkt ins Wohnzimmer. Noch immer hatte sie den entsetzlichen Anblick ihrer Mutter vor Augen und das ließ sie sogar die Angst vor ihrem Vater vergessen. Sie eilte zu dem Sessel hin und begann ihn durchzurütteln. „Dad! Dad komm schnell! Mum ist draußen vor der Scheune und hat sich angezündet. Mum brennt!“
 

Doch es kam keine Reaktion. Nur ein leises Stöhnen, mehr nicht. Träge drehte Gilbert den Kopf zu ihr, war jedoch zu betrunken, um überhaupt etwas zu verstehen und ein Speichelfaden lief ihm aus dem Mundwinkel, bevor sein Kopf kraftlos wieder zur Seite sackte. Egal wie sehr Katherine auch schrie und flehte, er reagierte auf gar nichts mehr. Sie fühlte sich hilflos und wusste nicht, was sie tun sollte. Sie selbst konnte nichts tun und ihr Vater war sturzbetrunken. Doch hierbleiben konnte sie nicht. Sie hatte entsetzliche Angst davor, hierzubleiben und auf sich selbst gestellt zu bleiben, während vor der Scheune ihre Mutter bei lebendigem Leibe verbrannte. Nicht eine Sekunde länger konnte sie hierbleiben. Also rannte sie davon. Sie rannte bis ihr die Kraft ausging und fuhr dann im nächsten Bus nach Islesbury. Jetzt war die einzige Person, die ihr noch wirklich helfen konnte, Molly. Sie hatte Angst davor alleine zu sein und völlig hilflos zu sein. Doch Molly war für sie da gewesen, als sie immer alleine war. Und innerlich hoffte sie, dass Molly für sie da sein würde und ihr Trost spenden konnte. Hauptsache sie musste nicht alleine sein.
 

Immer noch hörte sie in ihrem Kopf die schrecklichen Schreie ihrer Mutter und konnte immer noch ihren entsetzlichen Anblick sehen, als sie von den Flammen verschlungen wurde. Ein Schauer des Entsetzens überkam sie und ihr Magen begann zu rebellieren. Nur mit Mühe konnte sie sich davon abhalten, sich zu übergeben und kaum, dass sie die Landstraße passierten, die Backwater und Islesbury voneinander trennten, sah sie sie wieder. Das Mädchen mit den schwarzen Locken und den dämonischen roten Augen. Wie ein unheimliches Mahnmal des Bösen stand sie da und sah Katherine direkt an. Es war keine Täuschung. Ihre Augen waren direkt auf Katherine fixiert. Und sie lächelte. Ein wissendes und kaltes Lächeln lag auf den Lippen des Mädchens so als wusste sie ganz genau, was passiert war. Und in dem Moment begann ein Gedanke in Katherine heranzuwachsen. Was wenn es ihre Schuld gewesen war? Was wenn Ihre Mutter dem Wahnsinn verfallen war und sich angezündet hatte, weil sie das Unglück herbeigerufen hatte? Molly hatte ja gesagt gehabt, dass das Mädchen mit den roten Augen ein Bote des Unheils ist. Und ihre Mutter war dem Wahnsinn verfallen, nachdem sie Sally gesehen hatte. Es war ihre Schuld, dass ihre Mutter verrückt geworden war weil sie das Unglück heraufbeschworen hatte. Das Lächeln dieses Mädchens war der Beweis dafür.
 

Als sie endlich Islesbury erreichte, welches trotz dieser kalten Jahreszeit immer noch so schön war und überall in Blüte stand, rannte sie zu Mollys Haus und spürte, dass ihr die Tränen kamen. Ihre Kehle war wie zugeschnürt und sie verfiel in ein heftiges Schluchzen, als sie Mollys Haus erreichte und an der Tür klingelte. Immer und immer wieder drückte sie die Klingel, bis endlich jemand öffnen kam. Es war Mrs. Brightside. Sie trug eine enge dunkelbraune Hose und dazu eine Bluse, die aber mehr wie ein Hemd wirkte. Und wie schon bei ihrer letzten Begegnung wirkte sie mehr wie ein Mann als eine Frau. Bevor sie überhaupt die Möglichkeit bekam, auch nur ein Wort zu sagen, rief Katherine aufgelöst „Ist Molly da? Bitte, ich muss zu ihr. Es tut mir leid, wenn sie meinetwegen geärgert wird. Ich wollte nie, dass sie meinetwegen Probleme bekommt. Bitte… kann ich zu ihr?“

Sie brachte die Worte kaum hervor, ohne immer wieder in heftige Schluchzer zu verfallen und Tränen liefen unentwegt ihre Wangen hinunter. Mrs. Brightside sah sie jedoch unsicher an und verschränkte die Arme. Sie schwieg eine Weile und wirkte ein wenig unruhig. „Tut mir wirklich leid, aber Molly kann nicht herauskommen.“

„Aber… aber…“ Mehr brachte Katherine nicht hervor. Sie verlor ihre Stimme und konnte nur noch heftig schluchzen. Sie wischte sich die Tränen weg und schaffte es nicht, auch nur irgendein Wort zu sagen.

„Das geht leider nicht“, erklärte Mrs. Brightside. „Molly kann sich nicht mehr mit dir treffen. Also bitte komm nicht wieder hierher.“

„Was habe ich denn falsch gemacht?“ fragte Katherine verzweifelt. „Ich habe niemandem etwas getan! Ich tue niemandem weh, ich bin nicht so wie mein Dad!“

Doch Mrs. Brightside ließ nicht mit sich reden und erklärte „Du kannst das noch nicht verstehen, aber ich muss mein Kind beschützen. Deswegen wird sie auch nicht mehr mit dir spielen. Ich muss dich bitten zu gehen.“

Damit schloss Mrs. Brightside die Tür vor ihrer Nase und ließ Katherine alleine.
 

Betäubt von dem Schmerz wandte sich Katherine von der Tür ab und zurück zur Straße. Wirklich alles schien in diesem Moment auf sie herabzustürzen. Ihre Mutter war verbrannt und nun war auch die Freundschaft zu Molly endgültig verloren. Es gab nichts und niemanden, der sie liebte. Sie war ganz alleine auf dieser Welt. Wieso also sollte sie noch einen einzigen Tag in dieser von Gott verlassenen Welt bleiben? Da war es doch besser wenn sie einfach starb. Also ging sie langsam weiter und hatte fast den Bordstein erreicht. Es war doch besser, wenn sie sich einfach von einem Auto überfahren ließ. Dann mussten wenigstens nicht noch mehr Menschen verrückt werden. Nur ihretwegen war ihre Mutter verrückt geworden und hatte sich angezündet. Es war allein ihre Schuld, dass sie so viel hatte leiden müssen. Und wenn sie starb, dann würden alle wieder glücklich werden. Sie hörte schon ein Auto herannahen, doch da hörte sie plötzlich eine Stimme, die nach ihr rief. Sie klang wie in weiter Ferne und hörte sich mehr wie ein leises Echo in ihrem Kopf an. „Halt! Stopp!“ rief diese Stimme dann wurde sie plötzlich am Arm festgehalten. Sofort hielt sie inne und drehte sich um. Zuerst hoffte sie, dass es vielleicht Molly war. Doch als sie plötzlich ein Abbild von sich selbst sah, das leibhaftig direkt vor ihr stand, war sie so von Schrecken gepackt, dass sie aufschrie und nach hinten stolperte. Sie verlor den Halt, als sie über den Bordstein stolperte und schlug sich den Kopf auf dem Asphalt auf, woraufhin sie augenblicklich das Bewusstsein verlor.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Die Bibelverse, die Helen hier zitiert hat, stammen aus der Offenbarung des Johannes. Das erste stammt aus "Die Frau und der Drache" und das letzte vor ihrem Tod aus "Das Weltgericht" Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Drachenprinz
2018-02-08T16:51:09+00:00 08.02.2018 17:51
Hey ^^
Hab ja schon was länger nichts von dir gehört. Alles klar bei dir? Ich glaub, du hast ja immer noch kein richtiges Internet, oder? Naja, das hindert mich ja nicht daran, endlich mal wieder deine Geschichte weiterzulesen. :) Dann wollen wir mal!

(Kapitel 6)
Dachböden fand ich ja immer schon irgendwie faszinierend. Wir hatten nie einen, soweit ich mich erinnere, aber irgendwie hat das schon sowas Verlockendes, gerade wenn man da alte Schätze der Eltern oder der Großeltern findet oder so.

Oh, sie liest 'Alice im Wunderland', nehm ich mal an? xD Na, das ist dann aber auch wirklich nicht gerade einfach zu lesen, muss ich sagen. Ich hab die zwei Original-Geschichten selbst seit letztem Jahr als Buch im Regal, und das ist schon ein etwas altertümlicheres Englisch, das sich wahrscheinlich nicht ganz so leicht lesen lässt wie in moderneren Büchern, gerade für ein Kind mit einer Sprach-Schwäche. Okay, was heißt 'modern'. Deine Geschichte spielt ja auch nicht gerade zur aktuellen Zeit, aber du weißt schon.

Du große Scheiße. Nigel ist ja echt krass drauf. Ich mein, klar, er kriegt das ja von seinem Vater total vorgelebt und soll ja sogar, wenn ich das grad richtig auf dem Schirm hab, immer dabei zugucken, wenn der seine Mutter missbraucht... Aber dass er selbst jetzt schon versucht, seine kleine Schwester zu vergewaltigen, und das auch noch in dem Alter schon, das ist echt heftig. >_> Gut, dass Katherine noch dazwischengehen konnte.

Puh... Da krieg ich ja selbst Schmerzen, wenn ich das so lese. Wundern tut es mich natürlich nicht, dass Gilbert so weit geht, Katherine den Arm zu brechen, immerhin hat man ja vorher auch schon mitgekriegt, wie gnadenlos er ist. Aber da wird einem schon ziemlich unwohl, wenn man sich das so vorstellt. War für mich gerade ein ähnlich unangenehmes Gefühl wie gestern, als ich in 'Asylum' diese Stelle gesehen habe, an der Lana sich Bilder von Frauen angucken musste und dabei dazu gebracht wurde, sich zu erbrechen. Urghs... Solche Methoden sind echt widerwärtig, genau wie das, was Gilbert da tut. Wobei Gilbert natürlich deutlich brutaler und schlimmer ist als dieser Therapeut, der von Zachary Quinto gespielt wird (mal wieder den Namen vergessen x'D), immerhin tut er das alles aus blankem Hass und Skrupellosigkeit heraus, während der Therapeut es im Grunde nur tut, weil er Lana helfen will. Das ist echt schlimm alles. x_x

Woah. Ja. War mal wieder ein krasses Kapitel, alles in Allem. Ich hab ja inzwischen echt Hass auf die Mutter. Ich versteh ja, dass sie es selbst schwer hat mit ihrem Mann und durch die Hölle geht, aber trotzdem ist das echt kein Grund, alles auf das eigene Kind abzuwälzen, das nun überhaupt nichts dafür kann, und es SO zu behandeln. Dafür gibt's auch meiner Meinung nach keine Entschuldigung. Ich frag mich ja jetzt auch so ein bisschen, wer da eigentlich den Krankenwagen gerufen hat. Tabitha wäre die Einzige, der ich das zutrauen würde, da sie ja echt lieb ist und an ihrer Schwester hängt, aber dann würde ich mir die Frage stellen, woher sie mit ihren sechs Jahren die Nummer vom Krankenhaus wissen soll, wenn ihr das nie jemand beigebracht hat. Und bei DEN Eltern geh ich eher nicht davon aus, dass die ihren Kindern sowas wie Notrufnummern beibringen. Vielleicht war's ja doch noch ein Akt der Gnade von ihrer Mutter?


(Kapitel 7)
Ah. Ach so. Gut, jetzt seh ich den Grund, warum Helen ihre Tochter ins Krankenhaus gebracht hat, obwohl es ihr wahrscheinlich im Grunde ihres Herzens trotzdem am liebsten wäre, wenn sie einfach tot umfallen würde. Mein Gott. Sie hat sie am Leben gelassen, damit sie noch mehr leiden muss. Wie grausam kann eine Mutter eigentlich denken? Katherine ist echt so gestraft, da fällt mir gar nichts mehr zu ein.

Aber deine Beschreibungen sind echt gut, muss ich nochmal betonen! So wie Helen hier am Anfang des Kapitels dargestellt wird – wie sie ständig ihre Bibelverse zitiert und wie sich ihr Aussehen verändert hat und so –, könnte sie auch locker eine echt bedenkliche Figur aus einem Horrorfilm sein. Ihr 'Werdegang' wirkt auf mich jedenfalls ziemlich glaubwürdig, und das macht das Ganze wieder umso tragischer. Auch dass sogar Nigel sich jetzt mehr oder weniger mit Katherine zusammenrauft, weil er nicht mehr weiß, was er von den Handlungen seiner Mutter halten soll, kann ich mir gut vorstellen. Das ist ja auch echt beängstigend, was sie da abzieht.

Boah. Diese Szene, in der Helen sich dann zum krönenden Abschluss selbst verbrennt, war jetzt echt richtig eindringlich. Das ist wirklich der reinste Horrorfilm! Dann diese Ablehnung von Mollys Mutter, der Moment, in dem Katherine klar wird, dass sie niemanden hat, an den sie sich noch wenden kann, und zuletzt ihr eigenes Abbild, das nach ihr ruft... Da hat dann wohl ihre Schizophrenie angefangen, nehme ich an.

Das Kapitel hatte es echt in sich und ich bin, wie immer, gespannt wie es weitergeht! Auch wenn du mir ein paar Sachen ja schon verraten hast, freu ich mich, wenn du wieder was hochlädst und hoffe mal für dich mit, dass das bei den Freischaltern alles durchgeht. xD'
Bis dann! ^^
Von: Futuhiro
2018-01-28T21:30:38+00:00 28.01.2018 22:30
Das Kapitel war ein bisschen "unschön" zu lesen. Diesmal ungewohnt viele Rechtschreibfehlerchen, die ich aus den vorherigen Kapiteln überhaupt nicht gewöhnt war, und teilweise ganz schön lange Passagen wo ich mir mal einen Absatz zur Entschärfung gewünscht hätte.

Aber (!) inhaltlich war es der Hammer. Ich hab extrem mitgefiebert. Ich hätte ja gedacht, sie wird auf dem Dachboden bei den Vorräten erwischt. Das ihre Mutter sich selber anzündet, daran hätte ich im Traum nicht gedacht. Als es um die Holzscheite ging, hatte ich eher noch den Verdacht, sie fackelt das Haus ab, mit allen Leuten die drin sind. Wäre ja ein tolles Timing gewesen, wenn der holde Gatte schon rotzbesoffen im Sessel hängt und nix mehr mitkriegt. Ein bisschen paradox ist ihre Mutter aber schon. Katherine darf nicht sterben, weil nur Gott allein über Leben und Tod entscheiden darf, aber sie selber bringt sich einfach um. Welcher Gott hat denn bitte für SIE entschieden?

Und wtf, ein Abbild von sich selbst? Wer oder was ist das denn gewesen? Ich bin echt gespannt wie es jetzt weitergeht.
Antwort von:  Sky-
28.01.2018 23:10
Erst mal danke für den Kommentar und dir Kritik am Rande. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich mehr Fehler reingehen habe als sonst. Leider habe ich zurzeit extrem viel beruflichen Stress, weshalb meine Konzentration beim Schreiben zu wünschen übrig lässt. Ich werde auf jeden Fall noch mal drüberlesen, die Fehler korrigieren und mehr Absätze einbauen. Das muss ich sowieso noch üben^^;

Klar ist es sehr widersprüchlich, dass Helen ihre Kinder verschont, sich selbst aber tötet. Wenn man aber bedenkt, dass ihr gepredigt wurde, dass sie die Sünde vernichten soll, die sie in die Welt gesetzt hat, muss sie das wohl so interpretiert haben, dass sie sich selbst vernichtet weil sie die Sünde begangen hat, ihre Kinder zur Welt gebracht zu haben. Außerdem war sie zum Ende hin nicht mehr bei Verstand gewesen. Solche Leute denken nicht wirklich logisch. Und sie hat geglaubt gehabt, dass es Gottes Wille ist, dass sie Buße run soll. Ironischerweise hatte Jesus zwar gesagt gehabt, dass er die Sünde ablehnt aber nicht die Sünder. In Helen's Fall war es wohl umgekehrt. Statt die Sünde zu vernichten, die sie in die Welt gesetzt hat (ihre Kinder), überlässt sie diese ihrem Schicksal und wählt den Tod durch das Feuer, um sich selbst zu richten. Ziemlich widersprüchlich, aber Geisteskranke sind leider nicht dafür bekannt, dass sie logisch denken und handeln
Antwort von:  Sky-
28.01.2018 23:13
Und sorry für die weiteren Rechtschreibfehler. Die Autokorrektur meines Handys ist echt mies ^^;
Antwort von: Futuhiro
29.01.2018 05:36
Aber ist Selbstmord nicht auch die Todsünde schlechthin? Da hat sie wohl in ihrer Kirche/Sekte schlecht aufgepasst. XD Aber du hast Recht, Geisteskranke sind wohl so. ^^°

Ah ja, den Konzentrationsverlust bei Stress kenne ich auch nur zu gut.
Von:  Arya-Gendry
2018-01-28T20:43:05+00:00 28.01.2018 21:43
Hi
Wow das war mal wieder ein Kapitel. Jetzt ist mir auch klar wieso Katherine überhaupt ins Krankenhaus gebracht wurde.
Das Helen sich selber verbrennt, hätte ich zwar nicht gedacht sondern das Gilbert ihr noch was antut.

Wie es jetzt wohl weiter gehen wird? Es kann ja nur schlimmer werden. Echt krass wie Mollys Mutter so kalt bleiben konnte als
Katherine So vor ihr gestanden hatte.
Bin schon auf das nächste Kapitel gespannt. ;)
LG.
Antwort von:  Sky-
28.01.2018 23:16
Ja, dieser plötzliche Selbstmord von Helen kommt in der Tat unerwartet. Aber das war auch ehrlich gesagt meine Intention gewesen: die Unberechenbarkeit einer fanatischen Verrückten zu zeigen, die durch ihren gewalttätigen Mann und der Gehirnwäsche einer Sekte um den Verstand gebracht wurde. Bei solche Leuten muss man leider mit allem rechnen, wenn sie nicht mehr bei Verstand sind. Sie können sich völlig entgegengesetzt der menschlichen Logik verhalten und es ihre eigene Logik nennen.


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