Wer bin ich wirklich? von Francys ================================================================================ Kapitel 9: Unbekannter Mann --------------------------- Kapitel 9: Unbekannter Mann Kagome’s Sicht: Wir liefen jetzt schon Stunden umher, eigentlich dachte ich, dass das Schloss von ihm in der Nähe war, doch es stellte sich als Fehler heraus. Es war noch einige Tagesmärsche von uns entfernt. Mir brannten die Fußsohlen und ich hatte großen Durst. Rin saß auf dem Rücken von dem Drachen-Youkai, dessen Name glaube ich Ah Uhn war und redete ab und zu mit mir. Ich beobachtete die ganze Zeit ihr Reki, was sich überhaupt nicht verändert. Es blieb die ganze Zeit gleich und vermehrte sich nicht, so wie ich es erwartet hatte. Selbst wenn Rin auch eine Miko wäre, dürfte sie erst am Anfang sein. Das hieß, sie hätte nur einen kleinen Anteil der heiligen Energie, welche sich im Laufe noch entwickeln würde. Aber sie hatte wahnsinnig viel Reki, was mich total unsicher machte. Wie war das nur möglich? Rin ist keine Priesterin, dass wusste ich. Sonst hätte es auch Kaede gespürt. Wieso aber besaß sie solch eine Menge an Energie, noch dazu ohne jegliche Quelle? Das war nicht normal und machte mir Sorgen. Mir war auch bewusst, dass Lord Kühlschrank eine Antwort verlangen wird, jedoch wusste ich nicht, was ich ihm sagen sollte. Das ich keine Ahnung hatte? Dann würde er mich sofort umbringen, das stand fest. Nun fing mein Magen auch noch an zu knurren und ich verfluchte mich dafür. Verdammt, dass sollte nicht vor dem Superhirn da vorn passieren. Inuyasha kann schon gut hören, wie sind dann Sesshoumaru’s Ohren, fragte ich mich selbst. Beschämt drehte ich meinen Kopf zur Seite und hoffte, dass er es einfach nicht mitbekommen hatte. Der ‚nette‘ Daiyoukai lief immer weiter, ich bekam zum Glück nur seinen Rücken zu Gesicht. Seine Erscheinung war schon einschüchternd genug, dachte ich. Oh wie schnell ich diese Sache hier hinter mich bringen wollte, um nicht länger in seiner Nähe sein zu müssen. Zwar hatte mich der Lord des Westens damals, im Kampf gegen Naraku, gerettet und mich mit fliegen lassen, das schob ich aber auf die Gesamtsituation. Solch ein Versehen würde ihm bestimmt nicht nochmals passieren, eine absolute Ausnahme quasi. Seufzend atmete ich aus, warum mussten die beiden Brüder auch so unterschiedlich sein? Konnte Sesshoumaru nicht wenigstens etwas von Inuyasha haben? Dann wäre das hier vielleicht etwas angenehmer. Noch eine ganze Weile liefen wir weiter, bis es dunkel wurde. Ich konnte kaum noch etwas erkennen und fragte mich ernsthaft, wie ich in dieser Finsternis Feuerholz finden sollte. Rin konnte ich schlecht um Hilfe bitten und Jaken würde ich bestimmt nicht fragen. Sesshoumaru setzte sich mit den Worten: „Wir rasten hier“, an einen Baum und schloss die Augen. Natürlich schlief er nicht, zeigte damit aber, dass er seine Ruhe haben wollte. Rin stieg ab und rannte auf mich zu. „Huch, das ist jetzt so dunkel, wie sollen wir ein Feuer machen?“, fragte sie mich und ich hatte dasselbe im Kopf. „Jaken-sama, besorgt Ihr uns Feuerholz?“, sprach sie den Kappe an, der sie verwundert ansah. Danach schaute er zu seinem Meister, grinste dann fies und zeigte mit dem Finger auf mich. „Frag doch die Miko“, sagte er lachend und setzte sich neben Ah Uhn auf den Rasen. Kirara fauchte ihn an und auch Tama knurrte böse. Nun wusste ich genau, dass sie mich nur damit provozieren wollten. Wahrscheinlich dachten sie, dass ich um Hilfe betteln und zugeben würde, dass ich nichts sehen konnte und somit blind in der Nacht war. Ohne mich, dachte ich zornig und ließ mein Reki frei. Natürlich sah ich nicht so gut, wie mit den Augen, jedoch konnte ich ein wenig meine Umgebung damit scannen und Gegenstände in meiner Nähe aufspüren. „Ich werde Holz sammeln gehen“, sprach ich zu Rin und diese nickte. „Gut ich werde dich begleiten“, antwortete sie, doch Sesshoumaru’s Stimme kam dazwischen: „Nein“. Da waren wir uns ja einmal einig, dachte ich. „Richtig, Rin. Du kannst hier bleiben und Tama etwas Trockenfleisch aus meiner Tasche geben“. Rin nickte erfreut und rief den Inu-Welpen zu sich. Ich drehte mich um und ging in den Wald. Einige Äste fand ich auf Anhieb, die anderen waren etwas schwieriger zu sammeln. Nach guten fünfzehn Minuten war ich fertig und hörte ein Wasserrauschen. Ich beschloss nach dem Essen dorthin zu gehen und mich zu säubern. Jetzt war ich wieder bei ihr und stapelte das Holz aufeinander. Danach ging ich zu meinem Rucksack und konnte Jaken beobachten, wie er eingeschnappt neben Ah Uhn brummte. Geschah ihm Recht, dachte ich nur amüsiert. Ich schnappte mir die Streichhölzer und entzündete das Feuer. „Wie hast du das gemacht, Mensch?“, fragte mich der grüne Kappa und ich zuckte nur mit den Schultern. „Das ist aus meiner Zeit. Damit kann ich die Stäbchen hier“, ich hob es an, „anzünden und ein Feuer machen“, erklärte ich ruhig. Jaken fand dieses Ding gar nicht gut und trat es im nächsten Moment aus meiner Hand. „Du widerliches Weib, was lügst du hier herum?“, schrie er mich an und ich dachte kurz daran ihn zu läutern, entschied mich aber um. „Wehe du trittst nochmal nach mir“, drohte ich ihm und er versuchte seinen kleinen Körper daraufhin vor mir aufzubauen. „Was willst du schwacher Mensch dann machen?“, fragte er provozierend. Ich lächelte gehässig und schickte ihm eine kleine Kostprobe meines Reki’s. Sofort verbrannte es die grüne Haut vom Frosch-Youkai und er schrie auf. „Was fällt dir ein? Du einfältiges Stück? Geh zurück wo du her…“, spuckte er gerade heraus, wurde aber von einem Stein unterbrochen. Sein Meister war wohl genervt von ihm und warf einen schönen Brocken nach seinem Diener. Nun lag Jaken hier bewusstlos auf dem Boden und ich hatte meine Ruhe. „Tja, jeder wie er es verdient mein Lieber“, flüsterte ich leise und wendete mich wieder dem Essen zu. Kirara hatte sich wieder frischen Fisch besorgt und Ich hing große Pilze über das Feuer. Tama futterte das Fleisch auf und trank danach etwas Wasser aus seiner Schale. Als Rin und ich fertig waren mit essen, legte sie sich an Ah Uhns Bauch schlafen, Jaken fiel direkt von seiner Bewusstlosigkeit in einen tiefen Schlaf und schachte vor sich hin. Jetzt konnte ich in Ruhe baden gehen. Ich schnappte mir mein Shampoo, ein Handtuch, meine Haarbürste, zwei Wasserflaschen und meinen frisch gewaschenen Kimono aus der Tasche. Danach stand ich auf und ging wieder Richtung Wald. Jedoch hielt mich Sesshoumaru’s Stimme auf. „Wo willst du hin?“, fragte er kalt. Kurz drehte ich mich zu ihm um und antwortete: „Ich gehe baden“. Danach verschwand ich und folgte dem Wasserrauschen. Als ich den kleinen Bach sah, jubelte ich erfreut auf. Ich legte die Sachen ans Ufer und begann mich auszuziehen. Kirara setzte sich neben meinem Handtuch auf den Boden, bewachte die Umgebung. Tama sprintete sofort ins Wasser und spielte mit den aufkommenden Wellen. Als ich nackt war, stieg ich vorsichtig in den Bach. Die Flüssigkeit war eisig kalt, jedoch ignorierte ich meine zitternden Glieder und sank bis zum Hals in das Wasser. Nach kurzem Zögern hielt ich die Luft an und tauchte komplett unter. Als ich damit fertig war, schäumte ich meinen Körper und die Haare ein, spülte den Dreck schnell ab. Zum Glück hatte es nicht einmal zehn Minuten gedauert, da war ich schon wieder draußen und trocknete meine Haut ab. Als ich meinen roten Kimono anzog, mit einem weißen Obi bestückt, bürstete ich meine Haare und sammelte alles wieder zusammen. Tama sprang jetzt aus dem Wasser und schüttelte sich schnell. Mit kräftigen Sprüngen folgte er uns zum Lager. Dort angekommen wärmte ich mich kurz am Feuer auf, zog danach meinen dicken Haori an und legte mich auf den Boden. Kirara schlief neben meinem Kopf, während sich Tama fest an meine Brust kuschelte. Nach einigen Minuten waren meine Gedanken im Traumland versunken. Sesshoumaru’s Sicht: Die Idee von Jaken fand ich gar nicht mal so schlecht. Der trottelige Diener war ja doch noch zu gebrauchen. Eigentlich hatte ich vor, ihn los zu schicken, damit er Feuerholz sammeln konnte. Doch dies, der Miko in absoluter Dunkelheit zu überlassen, hatte etwas … Amüsantes. Gespannt bemerkte ich, wie ihre Aura vor Zorn anstieg, sich doch im gleichen Moment wieder beruhigte. „Ich werde Holz sammeln gehen“, sprach sie gelassen und ich wunderte mich über ihre Art. Sie war doch sonst immer so temperamentvoll. „Gut ich werde dich begleiten“, antwortete Rin. Das kam gar nicht in Frage, ohne groß darüber nach zu denken, mischte ich mich ein. „Nein“, befahl ich kalt, hatte jedoch immer noch die Augen geschlossen. „Richtig, Rin. Du kannst hier bleiben und Tama etwas Trockenfleisch aus meiner Tasche geben“, sagte die Miko und das gefiel mir schon besser. Als würde ich zulassen, dass Rin in dieser Dunkelheit durch den Wald lief. Innerlich schüttelte ich meinen Kopf hin und her. Das Weib entfernte sich nun vom Lager und ich öffnete einen Spalt breit meine Augen. Ich konnte Rin dabei beobachten, wie sie dem Welpen seine Nahrung gab. Als ich dieses Zeug roch, wurde mir schlecht. Was war das für ein Fleisch? Total vertrocknet und … einfach eklig. Kurz schüttelte ich mich angewidert, zum Glück bemerkte es niemand. Nach einigen Minuten kam die Miko zurück und zu meiner Überraschung hatte sie wirklich Holz dabei. Schade, dachte ich nur erheitert. Ich öffnete meine Augen und konnte sehen, wie sie einen fremden Gegenstand dafür benutzte, das Feuer zu entzünden. Danach vernahm ich nur noch die nervige Stimme meines Dieners. „Wie hast du das gemacht, Mensch?“, fragte er. „Das ist aus meiner Zeit. Damit kann ich die Stäbchen hier“, sie hob das Stück in die Höhe, „anzünden und ein Feuer machen“, erklärte sie. Eins…zwei… genau bei drei wusste ich, dass Jaken jetzt wieder ausrasten würde. Die Miko hatte ihn offensichtlich zum Narren gehalten, was ihm nicht sonderlich gut gefiel. Mir jedenfalls war es egal. Jaken ging zu ihr und trat die Stäbchen aus ihrer Hand. „Du widerliches Weib, was lügst du hier herum?“, schrie er sie an und für einen kurzen Augenblick dachte ich Mordlust in den Augen des Weibs zu sehen. „Wehe du trittst nochmal nach mir“, drohte sie ihm. Jaken war sauer und baute sich vor ihr auf. Was dachte der sich dabei? Genervt verdrehte ich innerlich die Augen. „Was willst du schwacher Mensch dann machen?“, fragte er, die Miko lächelte daraufhin. Plötzlich war ihr Reki beim Kappa und er schrie auf. Seine Haut war verbrannt und mich wunderte es nicht. Nun war das Temperament wieder da, dachte ich nur und griff schon einmal nach einem Stein. Jaken war dumm genug, sich wieder gegen sie zu stellen. Mich nervte das Geschreie von ihm und damit sollte er für die nächsten Stunden ruhig sein. „Was fällt dir ein? Du einfältiges Stück? Geh zurück wo du her…“, meckerte er weiter herum und bevor er seinen Satz beendete, schmiss ich den kleinen Findling. Natürlich traf ich mein Ziel, ich hatte nichts anderes erwartet und Jaken fiel bewusstlos zu Boden. Endlich Ruhe. „Tja, jeder wie er es verdient mein Lieber“, flüsterte die Miko und lächelte dabei. Um ein Haar hätte auch ich meinen Mund amüsiert verzogen, zum Glück hatte ich mich aber noch unter Kontrolle. Nun setzten sich Rin und das Weib ans Feuer und aßen entspannt auf. Als sie fertig waren, legte sich Rin schlafen und die Miko kramte in ihrem Gepäck herum. Nach einigen Sekunden stand sie auf und war gerade dabei, dass Lager zu verlassen. „Wo willst du hin?“, fragte ich kalt und das Weib drehte sich zu mir um. „Ich gehe baden“, antwortete sie nur und drehte sich wieder um, ging in den Wald hinein, gefolgt von ihren Begleitern. Ich stand nun auch auf und ließ mein Youki frei, damit sich kein Dämon wagte hier her zu kommen. Als ich die Gegend zufrieden abgesichert hatte, lief auch ich in den Wald. Ich musste den Gestank nach dieser Frau endlich los werden, es war viel zu stark und das schlimmste, es war nicht unangenehm. Unbewusst aber kam ich an einem kleinen Bach an und sah die Miko von weitem im Wasser. Schnell sprang ich auf einen Ast und wunderte mich, dass sie mich nicht bemerkte. Sonst konnte sie meine Aura auch spüren. Vertraute sie mir etwa? Das konnte ich kaum glauben. Ich beobachtete, wie das Weib gerade dabei war ihren Körper mit einem fremden Schaum einzureiben. Sie nahm mir damit die Sicht, was meinem Biest gar nicht gefiel. Ein unbewusstes Knurren entwich meiner Kehler, als ich es bemerkte, hätte ich mich selbst gern dafür bestraft. Wie ich es verabscheute ein Tier zu sein. Wie ein hechelnder Hund stand ich nun hier und schaute der Miko dabei zu, wie sie sich reinigte. Als das Weib den Schaum abspülte, sah ich ihren Körper. Er war wunderbar weiblich. Ihre Hüften waren schön geformt, ihre Brust rund und ihre Haut sah verdammt weich aus. Für einen kleinen Augenblick fragte ich mich, wie sie sich wohl anfühlen würde. Die langen schwarzen Haare umrundeten ihr makelloses Gesicht und die blauen Augen erstrahlten im Mondlicht. Sie stieg aus dem Wasser und drehte mir ihren Rücken zu. Da sie sich vor beugte, um das Handtuch zu ergreifen, fielen ihre langen Strähnen seitlich weg und bedeckten nun nicht mehr die Rückseite ihres gut gebauten Körpers. Verdammt, für einen Menschen war sie wirklich schön, dachte ich und erschrak. Was tat ich hier eigentlich? Wie tief war ich nun gesunken, eine menschliche Frau beim Baden zu beobachten? Erbärmlich, beschimpfte ich mich selbst in Gedanken. Schnell rannte ich zurück und setzte mich wieder an den Baum. //Hahaha// //Hahaha//, hör auf. //Hahaha. Ich krieg mich nicht ein//, halte dich zurück. //Das war so lustig. Geschieht dir Recht// Ich konzentrierte mich und drängte mein Biest wieder zurück in seine Ecke. Ich wollte nun wirklich kein Gespräch über meine Taten führen. Zu wütend war ich gerade auf mich selbst. Mittlerweile kam die Miko wieder zurück und legte sich schlafen. Der Welpe beobachtete mich und ich konnte ein leises Knurren hören. Was fiel dem Wicht ein, mich anzuknurren? Nun gut, ich beruhigte mich wieder und das Weib legte sich schlafen. Ihr betörender Duft nach Vanille und Kirschblüten kam bei mir an und wühlte mein Biest erneut auf. Es kostete mich einiges, damit es sich wieder zurück zog. Der Welpe kuschelte sich nun an die Miko und ich sah ihn böse an. Ich mochte ihn nicht. Kagome’s Sicht: Am nächsten Morgen wurde ich von Rin geweckt. „Guten Morgen“, begrüßte ich sie freundlich und sie schlang ihre kurzen Arme um meinen Hals. Danach begrüßte sie Kirara und drückte Tama an sich. Mein kleiner Inu-Welpe mochte sie, dass fand ich wirklich schön. Wir frühstückten kurz und machten und dann auf den Weg. Sesshoumaru lief wie immer an der Spitze, gefolgt von Jaken und Ah Uhn, den Schluss bildeten Rin und meine Wenigkeit. Niemals hätte ich gedacht, friedlich mit dem Daiyoukai reisen zu können aber außergewöhnliche Ereignisse erforderten außergewöhnliche Maßnahmen. Als wir gegen Mittag eine kleine Pause einlegte, kam mir eine Idee. „Rin komm mal bitte zu mir“, rief ich und die Kleine rannte schnell auf mich zu. „Ja?“, fragte sie und ich reichte ihr meinen Bogen. „Kannst du für mich einen Pfeil abschießen?“, fragte ich sie und sie nickte. „Ich weiß aber nicht, wie das geht“, sprach sie unsicher und ich lächelte sie an. „Keine Sorge, ich zeige es dir“, sagte ich und zusammen spannten wir den Bogen. Ich stützte die Kleine am Ellenbogen und Rücken, damit sie nicht umfiel. Danach zielte ich gegen einen Baum und ließ ihren Körper los. „Jetzt“, befahl ich und Rin ließ die Sehne los. Der Pfeil sauste gegen den Baum, jedoch war er normal. Keine Energie umschloss das Holz, was mir ein nächstes Rätsel war. Wieso konnte sie ihr Reki nicht einsetzen? Sondern nur eine Barriere errichten? „Komisch“, murmelte ich vor mich hin. Rin drehte sich zu mir um und sah mich an. „Wieso? Habe ich was falsch gemacht?“, fragte sie mich und ich schüttelte mit dem Kopf. „Nein, es hätte aber ein heiliger Pfeil sein müssen“; erklärte ich schnell und Rin verstand was ich damit meinte. „Stimmt, wie bei dir, oder?“, sagte sie und ich nickte. „Genau“, antwortete ich schnell. „Was hast du damit bezweckt, Mensch?“, schrie Jaken dazwischen. „Ich wollte wissen, ob Rin ihr Reki bewusst einsetzen kann“, sagte ich zu ihm. „Wie du siehst, kann sie es nicht“, sprach er und ich verzog mein Gesicht. „Ich bin nicht blind“, fauchte ich ihm entgegen. Ich dachte weiterhin darüber nach und fand leider keine Antwort. Als wir wieder weiter liefen, waren wir kurz vor dem Schloss. Es lag auf einem großen Berg und ich sah nur die vier Türme und die Mauern. Eigentlich war ich schon sehr darauf gespannt. Es war schließlich auch das Heim von Inuyasha’s und Sesshoumaru’s Vater. Wie der Daiyoukai wohl lebte? All diese Fragen spuckten mir gerade im Kopf herum, als es auf einmal Dunkel wurde. Wir blieben alle stehen und schauten uns um. „Rin, steig auf Ah Uhn“, befahl Sesshoumaru und das kleine Mädchen gehorchte sofort. „Jaken, bringe sie hier weg“, sagte er zum Kappa, der wohl ganz froh darüber war hier weg zu kommen. Er setzte sich vor Rin auf den Rücken des Drachen und Ah Uhn erhob sich in die Luft. Nach einer Minute waren sie nicht mehr zu sehen. Ich spürte auf einmal eine gewaltige Aura und das machte mir Sorgen. „Weißt du wer das ist?“, fragte ich Sesshoumaru, bekam aber keine Antwort. Danke für nichts, dachte ich nur bockig und konzentrierte mich auf diese Aura. Es war kein Youki und auch kein Reki… es war anders. Jedoch konnte ich es nicht einordnen. Plötzlich erschienen Flammen um meinen Körper und Sesshoumaru drehte sich zu mir um. „Was passiert hier?“, fragte ich verwirrt. Die Aura war jetzt bei uns, doch ich sah niemanden. „Endlich“, erklang eine fremde Stimme. „Fast neunzehn Jahre habe ich dich gesucht, meine Liebe“, sprach der Fremde weiter. Ich erkannte die Stimme nicht, wusste auch nicht, wie ich aus den Flammen entkommen konnte. Ich errichtete eine Barriere, die die Hitze von mir fern hielt. „Lang ist es her. Du wirst dich bestimmt nicht erinnern“, sagte er wieder und langsam wurde mir das zu blöd. Ich schnappte meinen Bogen und einen Pfeil. Tama bellte gegen die Flammen, Kirara versuchte vergeblich zu mir zu kommen. „Zeig dich“, schrie ich in den Himmel. Nach einigen Sekunden hörte ich ein Lachen und dann erschien ein Mann. Er hatte feuerrote Augen, die unheimlich aufglühten. Sein Haar war schwarz, passend zu seiner Aura. Er trug eine graue Rüstung, die Sesshoumaru’s ähnlich war, jedoch hatte er an beiden Armen einen Schutzpanzer. Außerdem trug er einen rotbraunen Kimonooberteil mit einem schwarzen Haori unter der Rüstung. Sein Hakama war auch in einem rotbraun gehalten. Seine Augen fixierten meine und als er gefunden hatte, was er suchte, grinste er gehässig. „Es ist eine Ewigkeit vergangen, seit dem ich in diese Augen geschaut habe“, sprach er und klang dabei sehr schleimig. Er trat näher zu mir, was mich veranlasste, meinen Bogen zu spannen. „So wunderschön blau, du bist wirklich schön geworden“, sprach er und sein grinsen nahm nicht ab. „Bleib stehen“, schrie ich ihm entgegen. Ich war bereit meinen Pfeil los zu schicken. „Na na, nicht so feindselig“, sagte er und kam wieder ein Stück näher. „Bleib stehen“, schrie ich wieder und meine Hand zitterte leicht. Ich war nervös. Was war er? Seine Aura war erdrückend, mächtig und voller Finsternis. Die dunkle Aura von Naraku war nichts dagegen. „Ich wollte dich endlich wiedersehen“, erklärte er und streckte die Arme nach vorn. Ich fackelte nun nicht mehr länger und ließ die Sehne los. Der Pfeil schoss nach vorn und war kurz vor dem fremden Mann. Bevor er ihn jedoch traf, verbrannte er einfach. „Was?“, fragte ich erschrocken und beobachtete, wie er laut los lacht. „Haha, als würde mich so etwas aufhalten“, sagte er und machte mich damit mehr als wütend. Sesshoumaru zog sein Schwert und griff den fremden Typen an. Der wich geschickt aus und lachte nun den Daiyoukai an. „Haha, was willst du denn Dämon?“, fragte er und Sesshoumaru knurrte. „Du paarst dich mit einem Youkai? Böses Kind, das würde deinem Vater bestimmt nicht gefallen“, sprach er und lachte danach weiter. Die Flammen um mich herum verschwanden und ich rannte im hinterher. „Du kennst meinen Vater?“, fragte ich, der Mann aber reagierte nicht mehr und verschwand mit den Worten: „Ich komme wieder meine Schöne“. Danach wurde es wieder hell und es war so, als wäre nie etwas passiert. Ich ging in die Knie, Tama und Kirara waren sofort bei mir. „Miko“, sprach mich Sesshoumaru kühl an. Ich drehte meinen Kopf zu ihm. „Wer ist das?“, fragte er und ich schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht. Ich habe ihn auch zum ersten Mal getroffen“, erklärte ich und Sesshoumaru drehte sich um, lief einfach weiter. Unsensibler Eisklotz, dachte ich nur und stand wieder auf, folgte ihm weiter. Wer war das? Was wollte er von mir? Kannte er wirklich meinen Vater? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)