Wer bin ich wirklich? von Francys ================================================================================ Kapitel 30: Ein interessanter Einblick -------------------------------------- Hallöööööchen, wie ich mich freue, euch ein neues Kapitel präsentieren zu können. Im Moment bin ich ziemlich im Stress, wegen meiner Abschlussprüfung im April.. Aber ich geb mir die größte Mühe, euch nicht so lange warten zu lassen. >.< Ich danke euch für das großartige Feedback – ich bin total glücklich. Überglücklich eigentlich. Ich möchte euch gern fragen, ob ihr Vorschläge für den Namen des Kleinen habt? Ich bin noch am überlegen und habe schon ein paar Namen zusammen (Danke auch an Amy-Lee). Noch kann ich mich aber nicht so richtig entscheiden. >.< So, nun wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen… _____________________________________________________________________________ [style type="underlined"][style type="underlined"]Kapitel 30: [/style][style type="underlined"]Ein interessanter Einblick [/style][/style] Sesshoumaru’s Sicht: Warum wurde sie nicht wach? Es waren jetzt schon weitere sechs Stunden vergangen und immer noch öffnete die Miko nicht ihre schönen Augen. War vielleicht doch etwas schief gelaufen? Nein, das glaubte ich nicht. Das Herz von ihr hämmerte in starken Schlägen gegen ihre Brust und auch ihre Atmung war normal. Die tiefen Augenringe waren nun auch schon verschwunden und ihre Haut erhielt ihren üblichen rötlichen Ton. Selbst die kleine Bisswunde an ihren vollen Lippen war wieder verheilt und es sah fast schon so aus, als hätte sie niemals solch eine schreckliche Nacht durchlebt. War das ihr Vater? Denn er war derjenige, der sie wieder in das Reich der Lebenden zurück holte. Genau dieser Gedanke entfachte in meiner Brust ein Feuer des Zornes. Denn ich sollte derjenige sein, der sie beschützte und nicht ein anderer Mann, selbst wenn es ihr Vater war. Auch die Erinnerung, dass ich eigentlich daran schuld war, dass sie sich so in Gefahr gebracht hatte, brannte sich in meinem Gedächtnis ein. Es war ein wirklich ätzendes Gefühl, genau solche Situationen hatten mich in der Vergangenheit gelehrt, dass Emotionen nur eine Belastung waren. Aus diesem Grund verbannte ich alles aus meinem Herzen, stellte sie ruhig und verbarrikadierte sie hinter einer hohen, dicken Mauer in meinem Inneren. Wenn mein Biest wieder nach Gefühlen verlangte, stellte ich es einfach ruhig, indem ich mir irgendeine hochwertige Konkubine schnappte. Das war nicht verwerflich, denn alle Fürsten ohne eine Gefährtin taten solche Sachen. Nur machte ich das sehr, sehr selten und nur dann, wenn es absolut notwendig war. Wenn ein Lord der anderen Ländereien seine neue Seelenverwandte vorstellte, ging ich immer neutral damit um. Mich interessierte das Leben der anderen nicht, es sei denn, es hatte etwas mit meinem Reich zu tun. Welche Bindungen sie eingingen war nicht relevant. Ich grenzte mich aus, wollte nichts Tieferes mit irgendeiner Kreatur auf dieser Welt zu tun haben, seit mein verehrter Herr dieses Leben verlassen hatte und sich für eine menschliche Frau und deren Brut opferte. Ich verachtete meinen Vater nicht für seine Gefühle, ich verabscheute aber, was sie aus diesem Mann gemacht hatten. Denn diese verdammten Emotionen nahmen mir das Einzige, was mir jemals wirklich wichtig war. Ich wurde seit meiner Geburt als Erbe erzogen. Mein Vater war anfangs nicht so … weich … wie er es kurz vor seinem Tod war. Inu no Taisho war ein Mann voller Stolz, Macht und großem Reichtum. Er stützte den Westen, übernahm die Führung und jeder der sich gegen ihn stellte wurde schnell von seinem Schicksal erlöst. Er kannte bei dem Thema Verrat und Lügen kein Erbarmen und metzelte alles nieder, was ihn in einer grausigen Art und Weise enttäuschte. Ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass er eisiger war als meine Person und ich war schon skrupellos. Der ehemalige Lord des Westens brauchte irgendwann eine Gefährtin, da er ein gewisses Alter erreicht hatte, somit beschlossen die anderen Lords eine geeignete Kandidatin für ihn zu suchen. Ich hätte das niemals zugelassen, aber anscheinend gab es einmal eine Generation vor uns, die diesen Vertrag abgeschlossen hatten und diese Option für gut hießen. Totaler Schwachsinn in meinen Augen, denn eine Gefährtin kam einer Person nahe, die nicht nur deine Ansichten teilte, dich nicht nur bedingungslos liebte, dir nicht nur die Treue schwor, sondern dieser Partner war viel mehr der zweite Teil deiner Seele. Wir Dämonen waren anders als Menschen. Menschen heirateten und trennten sich trotzdem wieder. Der Satz – bis das der Tod uns scheidet – nahmen diese widerlichen, ohne Stolz lebenden Kreaturen nicht ernst. Sie betrogen sich immer wieder gegenseitig und lebten ohne Würde. Solch eine Bindung wollte ich niemals eingehen, doch mein Vater sah das anders. Er akzeptierte die Forderung der anderen Lords und bekam eine Frau an seine Seite – meine Mutter. Eigentlich hatte diese politische Beziehung nur ein Ziel: einen geeigneten Erben zu zeugen. Doch es ging darüber hinaus. Mein Vater liebte meine Mutter, jedoch nicht auf diese vermenschlichte romantische Weise, sondern als gute Freundin. Hatte ein Youkai einmal das Band der Freundschaft gespannt, dann zog man sogar für diese in den Krieg. Man kämpfte gemeinsam, Seite an Seite auf dem Schlachtfeld und das führte manchmal bis in den Tod. Der ehemalige Herr des Westens kümmerte sich um sein Land und hatte immer wieder mit diesen Panther Dämonen zu tun, die unser Reich haben wollten. Also übernahm meine Mutter die Erziehung von mir. Erziehung? Wohl eher aufziehen eines Kriegers kam dieser Tatsache verdächtig nahe. Ich dachte immer, mein Vater war kalt, doch meine Mutter übertraf ihn bei weitem. Sie ist das herzloseste Wesen was ich jemals kennen gelernt hatte. Völlig unbarmherzig, kaltblütig und rücksichtslos glitt sie durch die Welt und kam damit sogar gut zurecht. Zuerst fand ich es schrecklich, da ich mich nach Geborgenheit und Schutz einer liebenden Mutter sehnte - denn bei dieser Sache ähneln wir den Menschen zum Teil – aber ich fand mich schnell damit ab. Was sollte ich auch anderes tun? Rumsitzen und mich beschweren? Davon wurde es auch nicht besser, also beschloss ich es ihr gleich zu tun. Ich wurde immer kühler im Umgang mit anderen und als mein Vater wieder anwesend war, durfte ich einiges über mich ergehen lassen. Da ich in meiner Emotionslosigkeit aber schon so weit war, dass es mich wenig interessierte und mich nicht mehr traf war es nicht weiter schlimm. Vielleicht verdrängte ich diese Zeit auch, weil mein Vater mir Gefühle wieder einprügeln wollte. Wer wusste schon, was ich als damaliger Welpe dachte. Irgendwann trennte sich das große Paar des Westens und auch das ließ meine Mutter völlig kalt. Sie verlangte lediglich nur die Kontrolle über die Unterwelt und verzog sich schnell. Ich blieb natürlich zurück, da es vertraglich geregelt war, den Westen irgendwann zu übernehmen. Mein Vater war zu dieser Zeit viel auf Reisen und ich lernte alles was ich für die Führung eines Landes wissen musste. Was mich jedoch verwunderte, dass er sich bei seiner Rückkehr immer mehr veränderte. Er tätschelte ab und zu meinen Kopf, fragte mich nach meinem Wohlergehen und schlug nicht mehr auf mich oder die Diener ein, wenn wir Fehler machten. Auch ein Lächeln schmückte ab und zu sein Gesicht, was mir total unheimlich vorkam zu dieser Zeit. Doch schneller als mir lieb war erfuhr ich von dem Grund seiner Veränderung. Er brachte irgendwann diese Hime vom Osten ins Schloss und stellte sie als die neue Fürstin des Westens vor. Das war genau der Moment, wo ich mich auf meine eigene Reise machte und das Land verließ. Ich wollte ihn nicht so sehen, so schwach in meinen Augen. Denn meine Mutter erzählte mir selten etwas, wenn aber dann erklärte sie mir, niemals zu lieben oder zu viel Freude zu empfinden, denn das machte uns nicht nur schwächer, sondern könnte uns umbringen. Deshalb also ließ ich meinen verehrten Vater allein, weil ich es nicht mit ansehen wollte. Er hatte so viel erreicht und so viel erlebt, das alles für eine normale Sterbliche aufs Spiel zu setzen empfand ich als dumm, naiv und närrisch. Als er mich aufsuchte und ich die Spuren vom Kampf gegen Ryukotsusei sah, wurde mir klar, was diese angebliche Liebe mit ihm gemacht hatte. Warum konnte er diesen Wicht nicht einfach mit Tessaiga oder Sō'unga vernichten? Wer um Himmels Willen war dieser Drache, dass er ihm solche Wunden zufügen konnte? All diese Gedanken spuckten in meinem Kopf herum, wurden jedoch von meinem Vater unterbrochen. Als er mich fragte, ob ich jemanden hatte, den ich beschützen wollte, war ich erneut entsetzt und fühlte mich zur falschen Zeit am falschen Ort. Das hier war nicht der Mann, den ich kannte. Der so aggressiv und rücksichtslos ein ganzes Land vergrößerte und zu einem wahnsinnig großem Reichtum brachte. Er verwandelte sich in seine Hundeform und rannte zu seiner Frau – mich ignorierend. Mir war natürlich klar, dass er diese Nacht nicht überleben würde, jedoch hoffte ich noch, dass er zur Vernunft kam. Endlich dieses Weib vergessen würde und den Hanyou der Familie verweisen. Aber es kam alles anders als erhofft. Mein Vater starb in genau dieser Nacht und belebte mit Tensaiga seine Frau wieder, die mit Inuyasha flüchten konnte. Er selbst wurde von den Trümmern ihres Schlosses erschlagen und verbrannte jämmerlich im Feuer eines ehemaligen Vertrauten seiner Gefährtin. Und in dieser Nacht wollte ich ihn zum ersten Mal töten! Ich wollte dieses Halbblut umbringen und das Weib dazu. Denn sie waren der Grund, warum er starb. Sie hatten Gefühle in ihm ausgelöst und diese hatten ihn verändert. Das brachte mich um den Verstand. Zum ersten Mal seit langem schafften es einige Emotionen über die dicke Mauer zu klettern und die Trauer nahm von mir Besitz. Ich war wie gelähmt, als ich vor Inuyasha und seiner Mutter stand, meine Krallen gegen sie gerichtet. Ich konnte es einfach nicht! Ich konnte ihnen nicht die Kehle durchschneiden oder ihnen irgendein Haar krümmen. Wie die Mutter ihren Sohn schützend an die Brust drückte, jederzeit bereit für ihn zu sterben, fügten meiner Mauer große Risse zu. Immer wieder keimten Gefühle wie ‚Familie, Bruder und Mutter‘ in mir hoch und genau in diesem Moment, wo ich sie töten wollte, hatte mein Herz danach verlangt, sie zu beschützen. Anstellte meines Vaters, wollte ich derjenige sein, der die beiden schützt. Völlig verwirrt und perplex flüchtete ich in den Wald. Ich wollte die beiden nie wieder sehen, jedoch schlich sich das Bild, der zitternden Mutter mit meinem Halbbruder im Arm, immer wieder an die Oberfläche. Mein Verstand wollte es ignorieren, mein Herz aber nicht. Es verlangte danach, mich umzudrehen und sie ein Leben lang zu beobachten um sie vor Gefahren zu schützen. Das war der Moment, in dem die Mauer komplett brach. Ich zog mich zurück, tief in den Westen, aber weit weg vom Schloss. Überfordert mit den ganzen Emotionen verweilte ich in einer dunklen Höhle und entzog mich meiner fürstlichen Pflichten. Die gesamte Situation war zu viel, denn die Gefühle schlugen auf mich ein wie ein Feuerinferno. Die Eifersucht auf Inuyasha war grausamer als jegliche körperliche Gewalt. Er bekam das, was ich mir immer gewünscht hatte. Eine liebende Mutter und einen sanften Vater. Damit musste ich erst einmal lernen umzugehen. Das war die Zeit, in der ich Susanoo kennen lernte. Er fand mich und ohne eine Erklärung zu fordern gab er mir den nötigen Halt. Ich redete nicht, er akzeptierte es. Am Anfang wollte ich ihn verjagen und griff ihn an, er stellte sich gegen mich und zähmte meine Wut. Irgendwann wurde es mir zu blöd und ich ließ ihn gewähren. Oft saß er einfach nur neben mir, nur seine bloße Anwesenheit reichte aus, dass ich mich besser fühlte. Nach einer gefühlten Ewigkeit schaffte ich es, meine Mauer halbwegs stabil wieder zu errichten und am Ende schwor ich mir, niemals wieder zu zulassen, dass ich etwas fühlte. Das Eis um mein Herz wurde immer kälter, dicker und undurchdringbarer. Susanoo beobachtete es stumm und blieb an meiner Seite. Ohne ein weiteres Wort darüber zu verlieren folgte er mir in den Westen und behielt diese Zeit meiner offensichtlichen Schwäche für sich. Auch über meine Lippen kam niemals eine Bemerkung darüber. Das war der Moment seit dem ich das Band der Freundschaft mit meinem Hauptmann knüpfte, was noch bis heute bestehen blieb. Die einzige Person die ich an mich heran ließ war er – Susanoo. Im Westen angekommen trat ich mein Erbe an und brachte das zu Ende, was mein Vater nicht mehr konnte. Die lange Schlacht gegen die Panther Dämonen, die rund zweihundert Jahre andauerte. In dieser Zeit wuchs Inuyasha heran und ich erhielt Tensaiga. Verärgert darüber, dass ich nur dieses Schwert erhalten hatte, ließ ich nach Tessaiga suchen. Als die letzte Schlacht mit den Panther Dämonen anstand, verlangte ich nach der Unterstützung von Inuyasha, der jedoch an einem Baum gebannt war, weil er eine menschliche Frau liebte. Ich wollte gemeinsam mit meinem Halbbruder das Erbe unseres Vaters verteidigen, doch er war anderweitig beschäftigt. Geleitet von Emotionen und Gefühlen wurde er von dem Weib verraten und ich fing an ihn immer weiter zu verachten. Als ich erfuhr, dass Tessaiga in der schwarzen Perle, im Auge von Inuyasha, versiegelt wurde, machte ich mich auf den Weg mir das Schwert anzueignen. Ich wollte es um jeden Preis haben, jedoch war Vater mir einen Schritt voraus und die Klinge verbannte Youkais. Nur Inuyasha war es erlaubt die Klinge einzusetzen, was mich noch wütender auf den Hanyou machte. Genau das war der erste Moment, wo ich die Miko traf. Vorlaut, frech und total naiv stand sie mir gegenüber und glaubte ernsthaft mir das Wasser reichen zu können. Ich mochte keine Menschen, dass sie ausgerechnet auch noch an der Seite des Halbbluts war, brachte mich dazu sie genauso zu verachten wie Inuyasha. Schwach und nicht von dieser Welt, genau so kam sie mir vor. Das in ihr noch mehr Kräfte vorhanden waren, erfuhr ich erst bei unserem zweiten Treffen. Ein kleiner Teil von mir war von ihr fasziniert, denn ich bewunderte ihren Mut. Auch Inuyasha war alles andere als schwach, wie ich immer wieder feststellen durfte und dadurch keimten erneut Gefühle in mir heran. Ein kleines bisschen stolz war ich auf ihn, dass er so stark war, dass er mich vielleicht auch besiegen konnte, obwohl er nur ein Hanyou war. Somit suchte ich ihn immer wieder auf, unter dem Vorwand Tessaiga an mich reißen zu wollen, um ihn eigentlich im Auge zu behalten und ihn zu trainieren. Durch mich lernte er die Technik der Windnarbe kennen. Ich fühlte mich dazu verpflichtet, ihm zu helfen und eigentlich verachtete ich mich selbst dafür, konnte aber nichts dagegen anrichten. Ich wurde immer wieder Opfer meiner eigenen Gefühle, denn die Mauer erhielt erneut kleinere Risse, besonders als ich Tensaiga das erste Mal benutzte und ausgerechnet ein kleines Menschenmädchen damit zurück holte. Ein bitteres Lächeln bildete sich auf meinem Gesicht. Ich schaute die Frau an und unterbrach meine Erinnerungen damit. Vieles war passiert und Inuyasha entwickelte sich stets weiter, bekam damit sogar ein wenig Respekt von mir. Auch die Miko akzeptierte ich und rettete ihr nun schon mehrfach das Leben. Ob damals vor diesem Menschen, oder im Körper von Naraku. Ihre Kraft war bemerkenswert und jetzt lebte sie bei mir. Ich wusste nun auch, dass sie kein Mensch war, sondern eine Halbgöttin, was nun wirklich ein Wunder war. Und genau in diesem Moment saß ich neben ihr, mit meinem Welpen im Arm und wartete auf ihr erwachen. Sie hatte meine Mauer erneut eingerissen. Mit einigen großen Tritten trat sie die Steine beiseite und brachte danach auch noch das dicke Eis zum Schmelzen. Jedes Mal wenn sie sich gegen mich aufrichtet und versucht sich zu wehren könnte ich einfach nur in mich hinein lächeln. Genau solch eine Frau suchte ich – sie war nicht hinter meinem Reich, meinem Gold oder meinen Schätzen her, sondern sie mochte nur die Person allein. Solche Werte wie Macht und Reichtum interessierten sie nicht, was ich noch besser fand. Ich hasste oberflächliche und geldgierige Youkai Frauen, mit ihnen konnte ich nie etwas anfangen. Vor meinem Deal mit der Miko hatte ich auch noch nie so richtig darüber nachgedacht, mir jetzt doch eine Gefährtin zu suchen. Das die passende Kandidatin vor meiner Nase herum lief, wusste ich damals noch nicht. Außer meinem Biest war es niemanden bewusst. //Ich hab dir immer gesagt, dass du mir vertrauen solltest//, aber wird sie uns akzeptieren? //Hat sie doch schon//, wie meinst du das? //Herrgott bist du wieder schwer von Begriff. Warum denkst du, hat sie ihr Lager mit uns geteilt?//, ich weiß es nicht. Vielleicht aus der Situation heraus? //Oh, du bist also doch viel blöder als ich dachte//, mach mich nicht wütend. //Überleg doch mal. Sie hat mit uns geschlafen, obwohl das Risiko, dass sie als Priesterin ihre Kräfte verlieren könnte, so hoch war//, das stimmt… //Siehst du. Man muss dir echt alles erklären//, na und? Dir müsste man alles über Kriegsführung erklären. //Man kann nicht in allen Bereichen der Beste sein. Aber du gibst ja immer so an//, danke für das Gespräch. //Inuyasha ist gerade angekommen//, ich weiß. Der Gestank vom Halbblut wurde immer penetranter und ich rümpfte automatisch die Nase. Musste er dem Wolf hier her folgen? Ich wollte nicht, dass Kagome ihn sieht… Es könnte … Ich konnte den Gedanken nicht einmal zu Ende bringen, da unterbrach mich die junge Wölfin. „Sesshoumaru-sama, verzeiht die Störung aber ich wollte um Eure Hilfe bitten“, sagte sie und verbeugte sich tief. „Hn“, machte ich nur und zeigte mit meiner Hand, dass sie weiter sprechen sollte. „Inuyasha ist gerade angekommen und kurz davor mein Volk zu ermorden“, erklärte sie. Ich schaute erschrocken zu ihr. Danach konzentrierte ich mein Gehör und lauschte. Der Hanyou war außer sich vor Wut und schrie, dass ich heraus kommen sollte, um ihm Kagome zu überreichen. Dummes Halbblut, dachte ich verärgert und legte den Welpen vorsichtig an den Kopf von der Miko. Danach stand ich auf und ging an der Wölfin vorbei. Nach einigen Schritten war ich am Höhleneingang angekommen und fand einen vor Zorn zerfressenden Inuyasha vor. Unbeeindruckt blieb ich einige Meter vor ihm stehen. „Was schreist du hier so herum?“, fragte ich desinteressiert. Inuyasha zuckte mit den Hundeohren und fixierte mich mit einem tödlichen Blick. Naja, jedenfalls versuchte er es wie einen tödlichen Blick aussehen zu lassen. „Gib sie zurück, Sesshoumaru!“ Musste er so herum schreien? Meine empfindlichen Ohren schmerzten schon. „Warum sollte ich dir etwas zurück geben, was dir nicht gehört?“, antwortete ich mit einer Gegenfrage. Das brachte ihn für einen kurzen Augenblick aus dem Konzept und ich hörte, wie der Wolf zu seiner Frau ging und fragte, wie es der Miko ging. „Sie gehört zu mir!“, schrie der Hanyou. Ich schnaubte abfällig, Inuyasha knurrte. „Gib sie endlich zurück!“, blaffte er weiter. Die Dämonenjägerin war nun auch endlich angekommen und versuchte Inuyasha zu beruhigen. „Ich glaube nicht, dass sie noch dir gehört, Brüderchen“, stellte ich fest und sorgte dafür, dass das Brüderchen voller Verachtung klang. Inuyasha wurde immer wütender und zückte im nächsten Moment Tessaiga. „Dann hol ich sie mir eben mit Gewalt“, brüllte er. Ich blieb unbeeindruckt stehen. Was wollte er denn damit bezwecken? Die Höhle mit dem Kaze no Kizu in Schutt und Asche schlagen? Dann wäre Kagome auch tot. „Du hast sie doch gezwungen. Niemals würde sie freiwillig mit dir schlafen du Schwein!“, schrie er. Ich antwortete wieder nicht, was ihn ein Stück zorniger machte. Völlig hysterisch fuchtelte er mit dem Fangzahn unseres Vaters vor meiner Nase herum und erweckte in mir das Bedürfnis ihm meine Faust ins Gesicht zu drücken. Wie benahm der sich schon wieder, fragte ich mich in Gedanken. Inuyasha sprang schreiend auf mich zu und ich zog Bakusaiga, um seinen Schlag schnell zu parieren. Somit begann erneut ein Kampf unter Brüdern, der wohl nie sein Ende finden würde… Kagomes Sicht: »Wach auf mein Mädchen!« Hm? Wer ist da? »Da brauchen ein Dämon und ein Halber deine Hilfe.« Ach wirklich? Ein Halber? »Halb Mensch, halb Dämon.« Inuyasha? »Hilf ihnen. Sie metzeln sich sonst nieder« Vater? »Ja?« Wann sehe ich dich endlich? »Bald Kagome, bald.« gut. Danach schlug ich meine Augen auf. Ich schaute sofort auf eine dunkle Höhlendecke. Ein leises Glucksen an meiner rechten Seite erweckte meine Aufmerksamkeit. Ich drehte meinen Kopf zur Seite und fand meinen Sohn vor. Lächelnd drückte ich ihn kurz an mich und erhob meinen Körper anschließend. Eigentlich dachte ich, dass ich vor Schmerzen kaum stehen konnte, doch meine Glieder fühlten sich federleicht an. Ich schaute an mir hinab und untersuchte meine Haut nach Wunden, doch nichts fand ich vor. Nicht einmal von der Geburt … was war denn nur passiert? Hatte ich auf einmal Superkräfte bekommen, oder was? Ohne weiter darüber nach zu denken hob ich meinen Sohn auf und plötzlich spürte ich etwas, was mir seit Monaten verwehrt wurde. Ich konnte jede Aura und jede dämonische Energie in einem riesigen Radius spüren. Alles war wieder da, so wie ich es kannte nur … größer irgendwie. Erstaunt darüber schaute ich in das Gesicht meines Kindes und er schien zu schlafen. „Du bist wieder wach“, rief Ayame erfreut. Ich drehte mich zu ihr um und lächelte glücklich. „Ja. Sieht ganz danach aus“, sagte ich. Ayame ließ ihren Blick über meinen Körper wandern und schaute mich danach überrascht an: „Was ist passiert? Wo sind deine Wunden?“ Ich zuckte mit den Achseln. „Ich habe keine Ahnung, ich fühle mich auf jeden Fall großartig“, jubelte ich. Doch urplötzlich veränderte sich der Gesichtsausdruck von Ayame und wurde ernst. „Was ist los?“, fragte ich. Meine Freundin schaute verlegen zu Boden. „Inuyasha hat Sesshoumaru herausgefordert“, erzählte sie. Ich versteifte sofort jeden meiner Muskeln und starrte an Ayame vorbei. Sie hatte Recht, ich konnte das immer wütend werdende Youki von Sesshoumaru und das von Inuyasha spüren. „Wieso streiten sie?“, hackte ich nach obwohl mir die Antwort mehr als bewusst war. „Inuyasha denkt, Sesshoumaru hätte dich gezwungen das Lager zu teilen und nun will er dich befreien“, sagte Ayame. Hätte ich meinen Sohn nicht auf dem Arm, hätte ich mir am liebsten gegen die Stirn geschlagen. Ich überlegte noch einen kurzen Moment und ging danach zu Kogas Frau. Ohne ein weiteres Wort überreichte ich ihr meinen Sohn und ging an ihr vorbei. „Diese Hohlköpfe“, schimpfte ich beim gehen und machte mich auf den Weg. Draußen angekommen hörte ich die beiden schon streiten. Aber meine Aufmerksamkeit fiel erst einmal auf etwas ganz anderes. Am Rand des Feldes stand jemand, den ich niemals erwartet hätte. Eine große Frau, dessen Gesicht mit mehr als bekannt war. Sofort kamen die Erinnerungen an den Vorfall in Musashi hoch und ich unterdrückte die aufkommenden Tränen. Ich durfte mich jetzt nicht meinen Emotionen hingeben und musste mich erst mal um die beiden Idioten kümmern. Für Sango brauchte ich Zeit … das würde ich danach erledigen und hoffentlich konnte ich endlich mit ihr sprechen, aber ich hatte auch eine wahnsinnig große Angst. Angst wieder zurück gedrückt zu werden oder mir Vorwürfe an hören zu müssen. Doch diese Gedanken drängte ich an den Rand meines Verstandes und widmete mich den beiden Hunden zu. Mein Blick wurde stur und ich stampfte aus der Höhle – direkt auf die beiden Männer zu. Inuyasha wollte gerade seine Windnarbe auf Sesshoumaru los lassen, da fing ich an zu rennen, aber ich kam zu spät! Das helle Licht erleuchtete und raste auf Sesshoumaru mit einer unmenschlichen Geschwindigkeit zu. Der Daiyoukai wich aus, doch da jagte Inuyasha den nächsten Angriff auf ihn. Dieses Mal wurde Sesshoumaru am Arm erwischt. „Ich werde dir den Arm wieder abnehmen!“, schrie Inuyasha und der Lord des Westens knurrte bedrohlich auf. Hatten die beiden mich noch nicht wahrgenommen? Sonst waren sie doch immer so aufmerksam… „Kagome gehört zu mir“, blaffte Inuyasha erneut. Aha, jetzt war ich also wieder seine? „Das glaub ich kaum“, erwiderte Sesshoumaru. Schlaues Hündchen, dachte ich nur und beobachtete die beiden. Keiner von ihnen schien es so richtig ernst zu meinen, was mich erleichtert aufatmen ließ. Doch das Youki von Inuyasha wuchs immens schnell heran, was meine Alarmglocken aufschreien ließ. Aber eigentlich durfte nichts passieren, wenn Tessaiga in seiner Nähe war, oder? Genau in diesem Moment schlug ihm Sesshoumaru die Waffe aus der Hand. Innerlich knatschte ich meine Hand gegen die Stirn. Wie blöd konnte man eigentlich sein? //Da gebe ich dir Recht.// Was war das? Erschrocken schaute ich hin und her und suchte nach der Person, die gerade meine Gedanken lesen konnte. //Du redest doch mit mir, ich lese nicht deine Gedanken.// Halluziniere ich jetzt schon? //Nein, mich gibt es wirklich. Aber darüber können wir später auch noch sprechen, könntest du meinen selten dämlichen Herren und seinen Halbbruder bitte davon abbringen sich noch umzubringen?// Seinen was? Ach egal, dachte ich und schüttelte den Kopf. Das war doch zu verrückt, jetzt hörte ich schon Stimmen in meinem Kopf. Tama kam an meine Seite und bellte aufgeregt. Ich schaute zu ihm hinunter und überlegte. Wie sollte ich die beiden denn bitteschön stoppen? Das war leichter gesagt als getan … Tama fing schon wieder an zu bellen und ich hielt meinen Kopf. Plötzlich wurde mir schwindelig und die verschiedensten Stimmen prasselten in mich hinein. Es war wie ein endlos, ekliger Druckkopfschmerz und ich kniff meine Augen fest zu. Die Stimmen nahmen nicht ab und wurden immer lauter, ich sank in die Hocke und hielt nun mit beiden Händen den Kopf. Kogas Stimme drang bis zu mir durch, der besorgt meinen Namen rief. Das immer wieder aufeinander Knallen der Schwertklingen war so unglaublich laut, am liebsten hätte ich ihnen die Waffen aus der Hand geschlagen. Die Kopfschmerzen nahmen nicht ab, ich war kurz vor dem Durchdrehen. >Lass es raus!<, sagte eine Stimme nun etwas lauter. Es klang wie das Bellen von Tama, aber bestimmt irrte ich mich. //Ich gebe dem Welpen Recht// Da war wieder dieselbe Stimme wie vorhin… Hilfe, Schrie ich in Gedanken und legte den Kopf in den Nacken. >Lass es einfach frei, Kagome<, forderte mich die bellende Stimme von Tama auf und ich gehorchte. Ich wusste nicht wie, aber im nächsten Moment wurden die Stimmen erneut so laut, dass ich es kaum aushalten konnte. Also tat ich wie die befohlen und schrie: „Hört endlich auf!“ Im nächsten Moment fegte eine Welle mächtiger Energie über den Platz und ließ alles still werden. Kein Klirren der Schwerter, keine eigenartige Stimme in meinem Kopf – nichts. Die Stille war mehr als angenehm und nun konnte ich entspannt die Augen öffnen. Zwei Paar goldene Augen starrten zurück und sahen mehr als geschockt aus. Ich stammte die Hände in meine Hüften und blies Luft in meine Wangen. „Wenn ihr weiter miteinander kämpft, werde ich gleich mitmischen und dann klatscht es – aber keinen Beifall!“, brüllte ich die beiden an und ignorierte ihre fragenden Blicke. Erst ein leises Weinen ließ mich aufhorchen. Natürlich konnte ich es sofort einordnen und drehte mich um, ging zu Ayame, die neben Koga am Höhleneingang stand und streckte meine Arme aus. Ohne ein weiteres Wort reichte mir die Anführerin der Wölfe meinen Sohn und starrte mich genauso verwirrt an wie ihr Mann und die beiden Brüder. Ich ignorierte auch das und wiegte stattdessen den Kleinen in meinen Armen hin und her. Leise summte ich eine Melodie, die ihn dazu brachte mit dem weinen aufzuhören. „Kagome?“, rief jemand nach mir. Ich wusste wer es war und ignorierte es erst einmal. „Miko“, sagte der andere. Auch das kümmerte mich wenig. Die beiden Streithähne gingen mir sowas von auf die Nerven. Als ich an den Schultern grob gepackt und umgedreht wurde, ertönte ein warnendes Knurren. Inuyasha packte und starrte mich entsetzt an. „Du … er …“, sagte der Hanyou. Immer wieder ging sein Blick zwischen mir und meinem Sohn hin und her. „Also… Koga hatte Recht“, stotterte er. Ich schaute zum Wolf, der nur mit den Schultern zuckte. Danach ließ er seine Frau los und kam zu mir und Inuyasha. „Hab ich dir nicht gesagt, dass ich nicht gelogen habe?“, fragte er den Halbdämon und schlug ihm spielerisch auf den Kopf. „Halt’s Maul Koga“, blaffte Inuyasha und schaute mir immer noch in die Augen. Ich erwiderte seinen Blick, als ein weiteres Knurren ertönte, wendete ich mich ab. Ich wollte gerade zurück gehen, als ich am Arm fest gehalten wurde. „Warum?“, fragte mich Inuyasha. Ich traute mich nicht in sein Gesicht zu sehen und schwieg. Der Hanyou zog immer wieder an mir herum, bis ich Koga hilfesuchend anschaute. Er schien mich zu verstehen und schnappte sich Inuyasha, zog ihn von mir fort. Sofort ließ ich meine Schultern hängen. Seine Stimme klang so … verletzt. Das wollte ich nicht. Ich wollte ihn niemals so … verwunden. Das war nicht mein Ziel. Ich wollte mein Leben leben, auch als Frau, da mich Inuyasha wohl nie so angesehen hatte. Aber das ihn die Tatsache, dass ich nun Mutter war, so verletzte, brach mein Herz in zwei. Das wollte ich wirklich nicht. Ich unterdrückte erneut Tränen in meinen Augen und lief weiter, bis mich wieder jemand aufhielt. „Kagome“, sagte sie und ich zuckte zusammen. Wie ich diese Stimme vermisst hatte … Langsam drehte ich mich um und schaute in die braunen, warmen Augen meiner ehemaligen besten Freundin. „Lass uns reden“, bat sie. Ich nickte langsam: „Gut.“ ______________________________________________________________________________ Ich bitte um eure Meinung meine Lieben. Knuddelige Güße Eure Francys Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)