Wer bin ich wirklich? von Francys ================================================================================ Kapitel 50: Der Gestank des Todes --------------------------------- Kapitel 50: Der Gestank des Todes Sesshoumarus Sicht: Langsam wurde ich wach, meine Bewusstlosigkeit fand endlich ein Ende. Ich öffnete meine Augen und sofort musste ich schmerzhaft feststellen, dass ich nicht in meinem weichen Bett lag. Wie an einer Folterbank hing ich in der Luft und meine Arme waren bis zum zerreißen gedehnt. Ich hob meinen Kopf und bemerkte, dass sich meine Sehkraft verschlechtert hatte. Alles schien verschwommen, es war wahnsinnig anstrengend überhaupt etwas zu erkennen. Was war nur passiert? Schleierhaft erinnerte ich mich an einen schwarzhaarigen Mann, dessen Augen voller Wut auf mich gerichtet waren. Hatte er mich verschleppt? Er war wohl lebensmüde… Krampfhaft versuchte ich meine Arme zu bewegen, doch ich konnte nicht. Schnell drehte ich meinen Kopf zur Seite und entdeckte den Grund dafür. Mein gesamter Körper war mit irgendwelchen pulsierenden Gedärmen an der Wand gefesselt. Was war das denn? Angewidert rümpfte ich meine Nase. Dieser Gestank fiel mir erst jetzt auf. Es roch modrig, verfault und nach Verwesung. Nicht einmal auf dem Schlachtfeld stank es so sehr wie hier. Wieder versuchte ich meine Arme aus den Fesseln zu befreien, doch sie bewegten sich plötzlich. Sie schlangen sich um meine Muskeln und zogen sich danach zusammen. Dank meinem trüben Blick erkannte ich erst jetzt, dass sie in purem Gift getränkt waren. Hn. Lächerlich. Mir würde niemals ein Gift schaden, denn dagegen war ich immun. Ich drehte meinen Kopf wieder nach vorn und suchte den Übeltäter, aber er war nicht zu finden. Feigling, dachte ich nur verbissen. „Zeig dich“, schrie ich. Nichts geschah. Anstatt einer Person erschien ein violetter Nebel. Er kam zu mir, drehte sich um mich herum. Ich brauchte nicht lange überlegen, da bemerkte ich, dass es Miasma war. Mir als Dämon schadete es aber nicht, warum auch? Hier sollte sich der Entführer wohl früher informieren. Ich hatte mich aber geirrt. Das Miasma schien mit irgendeiner Substanz vermischt, was meine Sinne komplett vernebelte. Meine Arme wurden taub, da die Gedärme sich immer enger zusammen zogen und das Blut darin verdrängten. Wieder riss ich an den Fesseln und versuchte mich selbst zu befreien, aber je mehr ich mich bewegte umso schlimmer wurde es. „Verdammt“, fluchte ich laut. Wenn ich diese Kreatur erwischte…. „Na bist du endlich wach du Schwächling?“, fragte mich jemand. Ich schaute auf, versuchte meinen Blick zu schärfen, doch etwas verhinderte es. Aber nun betrat ein Mann den Raum und kam direkt auf mich zu. Nicht einmal zwei Meter vor mir blieb er stehen und starrte mich an. Sein Haar war pechschwarz, genau wie seine Augen und Kleidung. Ich kannte ihn nicht, war er etwa auch ein Gott? „Wer bist du?“, knurrte ich wütend. Der Mann verzog seine Lippen zu einer Linie, er schien keine Emotionen zu besitzen, oder er ließ sie einfach nicht heraus. „Shinigami ist mein Name und ich bin der Todesgott“, antwortete er. Ich knurrte erneut. Dieser Wicht wagte es wirklich mich zu entführen und dann blieb er so kalt? //Erinnert er dich an jemanden? Also mich schon.// Hn, an wen denn? //An dich aus der Vergangenheit.// Schwachsinn. „Lass mich frei“, forderte ich kalt und bedrohlich. „Warum sollte ich? Ich möchte dir nur helfen“, meinte er beiläufig. Er versprühte eine Arroganz, sodass mir richtig übel wurde. Oder war es vielleicht das Gift? Nein das könnte nicht möglich sein, schließlich war ich immun. „Ich brauche keine Hilfe!“ Diese Worte schrie ich ihm entgegen. Shinigami grinste nun leicht. „Das sehe ich anders. Du bist verflucht und so etwas Verdrecktes hat in diesen heiligen Hallen nichts verloren“, sagte er. Ich schnaubte. Wer war hier denn bitteschön dreckig? Diese Methoden kamen eher von Dämonen und nicht von Göttern. „Wer hier nicht hingehört bist wohl eher du“, brummte ich. Der Todesgott blickte mich nun abwertend und wütend an. Danach drehte er sich von mir weg und schien etwas zu holen. Kurz darauf kam er wieder zu mir und hielt mir etwas vor die Nase. Das war zu viel. Diesen Gestank hielt mein sensibler Geruchssinn nicht aus. Verwesung war gar kein Ausdruck mehr, es war viel grausamer. Er hielt eine Art Darm in den Händen, tröpfelte etwas darüber und legte es mir um den Hals. Sobald diese Fessel meine Haut berührte schrie ich auf. Es verätzte nicht nur meine Kleidung, sondern auch mein Gewebe. Dieser Schmerz war unbeschreiblich grausig. Meine müden Augen schauten zu ihm, verzweifelt versuchte ich mich weiterhin zu wehren, doch vergeblich. Ich scheiterte. „Na na, schön brav bleiben“, sprach der Mann. Ich knurrte, doch musste es unterbrechen, da er mir eine weitere Fessel aus Darm um die Brust band. Sofort schmolz meine Kleidung dahin und meine Haut brannte, als stände ich in Flammen. Ich keuchte, versuchte so viel Sauerstoff in meine Lungen zu pumpen wie möglich. Es brachte aber nichts, weder linderte es meine Schmerzen, noch half es mir mich aus den Fesseln zu befreien. Ich wollte ihm am liebsten die Kehle durchtrennen. Ihm das Herz heraus reißen, es auf den Boden werfen und darauf herum trampeln. Ich rüttelte an den Gedärmen, doch sie ließen mich keinen Millimeter weiter kommen. Im Gegenteil, sie zogen sich bei jeder Bewegung weiter zusammen, meine Blutzufuhr wurde regelrecht abgeschnürt. Shinigami hatte mittlerweile noch weitere Fesseln um meine Hüfte und meine Beine gewickelt. Als würde es noch leben, so schlangen sie sich um meinen Körper und verbrannten jegliche Kleidung und Haut. Ich schrie auf, bereute es aber im nächsten Moment, als ich das gehässige Grinsen im Gesicht vom Todesgott erkannte. Meine Wut hatte die Grenze schon lange überschritten, mein Biest verlangte nach Rache, wollte an die Oberfläche und ihn zerreißen. „Das du es gewagt hast Kagome zu berühren“, sagte der Wicht und zückte einen Dolch. Er träufelte erneut etwas Ätzendes darüber. Mit der Klinge schnitt er meine Haut auf, meine Selbstheilungskräfte versuchten die Wunden zu heilen, doch das Gift verhinderte es. Es musste eine tödliche Mischung sein, denn selbst für meinen Körper war es einfach zu viel, somit wurde meine Haut mit etlichen Schnittwunden übersät. Ich hatte die Grenze der vollkommenden Erschöpfung bald erreicht. Wie erbärmlich. „Du wirst bereuen sie mit deinen Pfoten berührt zu haben“, drohte er mir. Ich wollte etwas erwidern, doch meine Kraft ließ nach. Meine Augen konnte ich kaum noch offen halten, aber eigentlich erkannte ich sowieso nichts mehr. „Wie gern hätte ich ihr die Jungfräulichkeit genommen… hach was für ein Genuss“, flüsterte er mir ins Ohr. Mein Biest schrie auf, ich ebenso. Aber nicht einmal ein Knurren brachte ich noch zu Stande. „Wie ich über ihre pfirsichfarbende Haut fahren und ihre weiblichen Rundungen streicheln könnte“, sagte er weiter. Meine Augen glühten, der Körper pulsierte vor Zorn. ... und der Gedanke ihn langsam, vor allem qualvoll zu töten nahm ungeahnte Reize an. Im nächsten Moment fing meine Haut überall an zu brennen und ich gab das erste Mal in meinem Leben auf. Es war einfach zu viel. Das Gift war zu mächtig, selbst ich konnte das nicht mehr aushalten… Es war vorbei… Kagome … es tut mir Leid. Danach wurde alles schwarz, nur noch das Lachen konnte ich von Shinigami hören. Kagomes Sicht: Wir betraten das Gemach von Sesshoumaru und ich blieb erstarrt im Türrahmen stehen. Wo war mein Mann? „Wo ist er?“, fragte ich irritiert. „Vielleicht braucht er im Moment seine Privatsphäre“, murmelte mein Onkel leise und zwinkert mir dabei zu. Amaterasu schritt an uns hastig vorbei und starrte auf das leere Bett. „Irgendetwas stimmt hier nicht“, erklärte sie. Ich musste ihr recht geben. Mein Bauchgefühl sagte mir dasselbe und eigentlich täuschte es mich nicht. „Wie meinst du das?“, fragte Tsukuyomi. „Spürst du nicht diese Kälte im Raum?“, fragte sie ihn. Mein Onkel zuckte mit den Achseln und schüttelte den Kopf. Ich ging zu ihr und setzte mich auf das Bett. Gedankenverloren berührte ich das Kissen, die Sehnsucht nach meinem Gefährten machte mich fast schon krank. „Das fühlt sich an, als wäre jemand hier gewesen“, stellte Amaterasu fest. „Shinigami“, sagte mein Vater. Panisch schreckte ich hoch und sah zu den Geschwistern. „Aber… er mag Sesshoumaru nicht“, fing ich an zu reden. Die Angst, ihm könnte etwas passieren, übernahm sofort die Kontrolle und ich zitterte. Touga spürte meine Nervosität und zappelte unruhig in meinem Arm herum. Amaterasu war sofort bei mir und packte meine Schultern. „Beruhige dich, Kagome“, befahl sie, „und ihr sucht nach Sesshoumaru und Shinigami.“ Susanoo und Tsukuyomi nickten und waren im nächsten Moment verschwunden. „Was ist… wenn …“, fing ich an zu stottern. Meine Tante drückte mich und Touga an ihre Brust. „Pssst. Es wird alles gut meine Liebe“, versuchte sie mich damit zu beruhigen. Doch in meinem Kopf spielten sich die verschiedensten Möglichkeiten ab, wie Sesshoumaru gerade litt… Bitte nicht, dachte ich verzweifelt. Sesshoumaru… Ich konnte nun nicht mehr länger ruhig herum sitzen und stand auf. „Ich muss ihn suchen gehen“, sagte ich entschlossen. Amaterasu hielt mich fest. „Nein bleibe hier, die beiden sind viel schneller als du und werden zurück kommen, sobald sie etwas gefunden haben. „Aber…“, widersprach ich. „Nichts aber, du kennst dich hier sowieso noch nicht so gut aus und es wäre schlecht wenn du dich auch noch verläufst“, meinte sie. Ich musste zugeben, dass sie recht hatte. Das würde wirklich niemanden helfen und schon gar nicht meinem Mann. Ich schaute aus dem Fenster in den Garten und flüsterte: „Ich hoffe es geht dir gut mein Schatz.“ Nach einigen Stunden kamen beide Männer wieder und sahen mich traurig an. „Nichts. Es scheint fast so, als wäre er vom Erdboden verschluckt worden“, erklärte mein Vater. Genau diese Worte wollte ich nicht hören. Erneut ergriff mich die Panik. Angstschweiß bildete sich auf meiner Stirn. „Wir haben den gesamten Palast durchsucht und keinen einzigen Hinweis gefunden“, erzählte mein Onkel zusätzlich. Traurig senkte ich meinen Kopf. Ich durfte doch nicht so schnell aufgeben… Touga zappelte nun ungeduldig herum, ich konnte es ihm nicht verübeln. Rin saß zusammengekauert auf dem Boden und fing an zu weinen. „Sesshoumaru-sama“, schniefte sie. Meine Beine trugen mich zu ihr und ich kniete mich auf den Boden. „Rin, es wird bestimmt alles gut. Wir werden ihn finden!“ Wen wollte ich denn mit diesen Worten trösten? Ich konnte mir selbst nicht einmal glauben. „Ich habe nur schreckliche Angst, dass ihm etwas passiert, Kagome“, sagte das kleine Mädchen. Behutsam strich ich durch ihr Haar. „Ich auch…“ Plötzlich ertönte eine mir nur all zu bekannte Stimme in meinem Kopf. //Kagome! Hilf uns!// Das war eindeutig das Biest von Sesshoumaru, oder? //Ja ich bin es. Sesshoumaru ist völlig am Ende, du musst uns helfen.// Aber wie soll ich euch finden? //Lasse dich von dem Youki in deinem Körper leiten. Es wird dich zu uns bringen.// Etwa Sesshoumarus dämonische Energie? //Ja, beeil dich.// Schnell sprang ich auf und rief nach Rin. „Könntest du auf Touga aufpassen, solange ich weg bin?“, fragte ich sie. Die Kleine schien zuerst etwas verwirrt zu sein, jedoch stimmte sie schnell zu und nahm mir unseren Sohn ab. „Ich danke dir“, flüsterte ich ihr leise zu. Danach konzentrierte ich mich auf die Energie, die Sesshoumaru mir gegeben hatte und schloss dabei meine Augen. „Kagome?“, fragte mich mein Vater, ich ignorierte ihn aber. Bis ich das Youki fand und einsetzen konnte, vergingen kostbare Minuten. Ich hoffte, wir würden nicht zu spät kommen. Doch am Ende fand ich ihn. Als ich das Bild vor mir sah, wie verletzt und gequält er aussah, zog ich erschrocken die Luft ein. Seine Haut war wund und verätzt. Den Kopf ließ er hängen, seine Haare hingen ihm zerzaust über die Schultern. Diese Gedärme, anders konnte ich es nicht beschreiben, schnürten ihm die Luft ab, was mein Blut in Wallung brachte. Ich suchte nach einem Weg und riss die Augen wieder auf. „Eine Höhle“, erklärte ich schnell. Susanoo war der Erste der begriff. „Am anderen Ende der Insel gibt es kleinere Berge, vielleicht ist dort die besagte Höhle“, vermutete er. Ich nickte und sah entschlossen in die Augen meiner Familie. „Lasst uns gehen“, beschloss Amaterasu und zückte ihren Stab. Ich ging voran und drehte mich nur noch einmal kurz um, damit sie meinen Zorn spürten: „Ich werde ihn umbringen.“ Noch nie in meinem Leben war ich so wütend wie in diesem Moment. Dieser Bastard wird bereuen, was er meinem Gefährten angetan hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)