Wer bin ich wirklich? von Francys ================================================================================ Kapitel 61: Ein Daiyoukai wird rot ---------------------------------- Kapitel 61: Ein Daiyoukai wird rot Kagomes Sicht: Gerade landeten wir auf dem großen Innenhof, da kamen schon alle angerannt. Die Angestellte vom Lord und natürlich durften der Hauptmann und Hana nicht fehlen. Alle Anwesenden verbeugten sich tief und begrüßten uns. Selbst ich wurde mit einem undefinierbaren Blick, als würden sie mich verehren, gemustert. Komisch, sonst schauten sie immer nur Sesshoumaru so an. „Willkommen zurück Lord Sesshoumaru-sama, Lady Kagome-sama“, begrüßte uns der Hauptmann. Ich sah ihn an und kratzte mich verlegen am Hinterkopf. Es war total gewöhnungsbedürftig, diese Aufmerksamkeit von allen. Hana stand genauso wie Susanoo vor mir und kniete auf dem Boden. „Es freut mich, euch wohlauf zu sehen MyLady“, sagte sie. „Hallo zusammen“, antwortete ich nur freundlich und sah dabei zu meinem Gefährten. Sesshoumaru war wie immer unterkühlt während er fragte: „Ist alles vorbereitet?“ Verwundert blickte ich zwischen Susanoo und dem Daiyoukai hin und her. „Natürlich, die Arbeiten wurden vor zwei Tagen beendet. Das Gemach von Lady Kagome und das der Hime wurden vollständig hergerichtet“, erklärte der schwarzhaarige Mann. Sesshoumaru nickte und lief in Richtung Schlosseingang. Als sich die Diener wieder ihrer Arbeit widmeten, was auch daran lag, dass Jaken sie aufgescheucht hatte, schnappte ich mir Hana und zog sie zur Seite. „Sag mal, was haben die denn alle?“, fragte ich sie immer noch leicht verwirrt. Hana kicherte nur kurz, ehe sie mir antwortete: „Du bist die neue Fürstin des Westens, es ist normal das sie dich nun mit demselben Respekt behandeln, wie den Lord. Es hat sich auch herumgesprochen, dass du eine Tochter eines Gottes bist.“ Ahja, das war es also. „Danke für die Erklärung, aber warum hast du mich vorhin wieder so höflich angesprochen?“, hakte ich weiter nach. Hana zuckte nur mit den Achseln. „In der Öffentlichkeit sind wir verpflichtet euch so anzusprechen. Dasselbe gilt auch für Susanoo, er ist ja mit dem Herren befreundet, doch jeder muss seinen Platz kennen“, erklärte sie mir. Okay, das konnte ich verstehen, trotzdem fand ich das ein wenig übertrieben. „Danke Hana, gut zu wissen“, murmelte ich leise. „Das bereitet mir keine Umstände, MyLady.“ Sie verbeugte sich, obwohl wir alleine waren. Ich verdrehte spielerisch die Augen und lief meinem Mann hinterher. Am Ende hörte ich nur das Kichern von Hana. Einige Minuten später kam ich an meinem Gemach an. Schnell schob ich die schwere Tür beiseite und betrat, mit Touga auf dem Arm und Tama hinter mir, den Raum. Sie hatten wirklich gute Leistung erbracht, das Zimmer war komplett wieder hergestellt, nachdem Fudo es so zerstört hatte. „Wooow, das haben sie aber schnell repariert“, schrie Rin plötzlich hinter mir. Sie huschte hinein und betrachtete alles mit weit aufgerissenen Augen. „Es sieht wieder wie früher aus!“ Die gute Laune von ihr war richtig ansteckend und deshalb folgte ich ihr zum Bett. Vorsichtig legte ich Touga zu Rin, die nach ihm rief: „Komm her, Touga!“ Ich kicherte: „Rin, er kann noch nicht laufen“, erinnerte ich sie. Das Mädchen formte ein „O“ mit ihren Lippen. „Aber sieh nur, er kommt doch!“ Überrascht sah ich zum Kleinen, der langsam zu Rin krabbelte. Das war aber neu und das erste Mal. Er lag auf dem Bauch und krabbelte Stück für Stück nach vorn. Mit seinen kurzen Armen zog er sich weiter, bis er bei Rin ankam. Sie drückte ihn an sich und jubelte. „Du bist ja noch besser, als alle anderen“, summte sie. Ich legte mich zu ihnen und umarmte beide zur selben Zeit. Es machte mir eine große Freude zu sehen, wie er seinen ersten Krabbelversuch gemacht hatte. „Oh ich liebe euch“, flüsterte ich leise. Rin hatte es natürlich gehört und gemeinsam mit Touga kuschelte sie sich an meine Brust. „Wir dich auch“, erwiderte sie glücklich. Gedankenverloren strich ich über ihr Haar und Tama kam nun auch zu uns. Er rollte sich an den Köpfen zusammen und schien einschlafen zu wollen. Kurz danach schlummerten alle gemeinsam auf dem Bett. Als ich erwachte, war niemand mehr bei mir. Schnell schlug ich die Augen auf und schaute durch den Raum. Ich war nicht mehr in meinem Gemach, sondern in Sesshoumarus. Am Fenster erblickte ich meinen Mann, der unseren Sohn auf dem Arm hin und her wiegte. Was für ein Bild, total entzückend, dachte ich nur. Ich stieg aus dem Bett und stellte mich gerade hin. Der kurze Mittagsschlaf tat wirklich gut, entspannt streckte ich meine Muskeln, bis es leise knackte. „Warum bin ich auf einmal hier?“, fragte ich Sesshoumaru. Mein Daiyoukai schaute zu mir, sein Blick verriet, dass er meine Frage nicht ganz verstand. „Warum liege ich nicht in meinem Zimmer?“ Nun zog er eine Augenbraue in die Höhe und die Stirn bekam Falten. „Wieso? Das ist auch dein Gemach“, antwortete er. „Aber… ich habe hier nur gewohnt, weil Fudo mein und Rins Zimmer zerstört hatte“, zählte ich auf. Sesshoumaru schnaubte. „Nein, nicht nur deswegen. Du gehörst zu mir, also bleibst du auch hier“, erklärte er. Irgendwie klang das wie ein Befehl. „Werde ich bei so etwas auch mal gefragt?“, fragte ich sarkastisch. Plötzlich stand der Daiyoukai hinter mir und hauchte in mein Ohr: „Irgendwelche Einwände?“ „Ähm… ich möchte einfach nur gefragt werden.“ „Das habe ich gerade getan.“ Ich wurde rot, da seine Nähe mich schon wieder so nervös machte. Musste das jetzt sein? Wie konnte ich ihn nur ablenken? Sesshoumaru hob seine freie Hand und fuhr damit meine Seiten auf und ab. Ich hielt die Luft an, diese Berührungen konnten mich wirklich verrückt machen. Kurz danach knabberte er an meinem Ohr, biss leicht hinein und dann bedeckte er meinen Hals mit Küssen. Ich schnurrte, wie ein zufriedenes Kätzchen. Aber das durfte jetzt nicht passieren, unser Sohn war wach und das musste gerade wirklich nicht sein… Da fiel mir gerade etwas ein… Ich drehte mich schnell zu meinem Mann um und sah ihn strahlend an. „Weißt du was unser Sohn gelernt hat?“, fragte ich unschuldig, als hätte ich seine Absicht nicht verstanden. Sesshoumaru lehnte sich ein wenig nach vorn, sah mich völlig verdattert an. Kurz danach schnupperte er und danach gab er es zum Glück komplett auf. „Hn.“ Ich grinste und feierte innerlich meinen Sieg. Daraufhin verschränkte ich meine gestreckten Arme hinter dem Rücken und brachte etwas mehr Abstand zwischen uns. Sesshoumaru beobachtete mich weiterhin, als hätte ich den Verstand verloren. Irgendwie tat er mir auch schon wieder leid, so eingeschnappt wie er schaute. „Lass ihn runter“, forderte ich schnell. Nun hatte ich wahrscheinlich in seinen Augen komplett den Verstand verloren. „Bitte“, fügte ich noch kurz hinzu. Sesshoumaru hob für zwei Sekunden die Augenbrauen in die Höhe und danach setzte er Touga auf den Boden. Ich grinste, ging in die Hocke und sah zu unserem Sohn. „Komm her, Touga“, sagte ich liebevoll. Der Kleine drehte sich um, bis er auf dem Bauch lag, daraufhin versuchte er sich langsam nach vorn zu robben. Mit den Ärmchen zog er sich Zentimeter für Zentimeter nach vorn, mit den Beinen stützte er sich ab. In meinem Inneren quoll der Stolz fast heraus. Meine Brust schwoll an und ich war die glücklichste Mutter dieser Welt. Kurz schielte ich zum Vater, der unseren Prinzen geschockt anstarrte. Er schien wohl damit genauso wenig gerechnet zu haben, wie ich. Wie erfreulich. Langsam kam er mir immer näher und ich streckte meine Arme zu ihm aus. „Du hast es gleich geschafft, mein Schatz“, flüsterte ich. Touga gluckste, strengte sich aber an, den Rest auch noch zu überbrücken. Irgendwann kam er an und ich schlang meine Arme um seinen Körper. Ich hob ihn hoch und knuddelte ihn. „Das hast du toll gemacht“, lobte ich erfreut. Sesshoumaru kam auch zu uns und sah mich überrascht an. „Seit wann…?“, fragte er. „Vorhin, kurz nach unserer Ankunft ist er zu Rin gekrabbelt. Ist das nicht wunderbar?“ Der stolze Vater meines Sohnes zuckte kurz mit den Mundwinkeln, danach sah er zur Seite. „Hn.“ Ich lachte. Er war wirklich unverbesserlich. Natürlich gefiel Sesshoumaru das überhaupt nicht, dass ich ihn hier so offensichtlich auslachte, aber mir machte es Spaß. „Was bedeutet überhaupt das Wort ‚Schatz‘? Unser Sohn hat einen Namen!“, brummte er sichtlich schlecht gelaunt. Wieder musste ich mir ein Kichern verkneifen. Heute war er aber auch … süß. „Das bedeutet, er ist das schönste Geschenk für mich und mein größter Besitz“, erklärte ich schnell, bevor er noch brummiger wurde. Mein Daiyoukai lief kurz von uns weg, schob die Tür beiseite, doch trat nicht hinaus. Es vergingen einige Sekunden, ehe er sie wieder schloss und zu mir zurück kam. „Wenn das so ist, wieso nennst du mich nicht so?“ Nun konnte ich nicht mehr. Ich drückte Touga fester an mich und lachte von ganzem Herzen. So laut und herzlich hatte ich wohl noch nie gelacht. Sesshoumaru knurrte mittlerweile, ich ignorierte es jedoch. Innerlich schrie ich nach Sesshoumarus Biest – hatte es das gehört? //Oh ja, Kagome.// Was sollen wir nur mit ihm machen? //Einfach weiter lachen, direkt in sein Gesicht.// Ich kann gar nicht aufhören. Ich bekomme schon Tränen vom Lachen. //Er war gerade tatsächlich eifersüchtig, auf seinen eigenen Sohn.// Ich weiß, ich kann nicht mehr! Kannst du ihm das mal erklären? Nun rief es nach meinem Gefährten. //Sesshoumaru? Du bist ein Vollidiot.// Was? Warum lacht sie so? //Weil sie die Schnauze voll von dir hat, da du der größte Volltrottel bist, der auf dieser Erde lebt!// Mach mich nicht noch wütender! //Nein Spaß beiseite, sie fand es einfach nur süß und erheiternd, wie eifersüchtig du auf deinen eigenen Sohn warst.// Ich war noch nie … eifersüchtig. //Doch das warst du und leugnen hat keinen Zweck. Für dich zur Information: Eine Mutter gibt dem Kind meist einen anderen Namen und das euer Sohn eine so große Bedeutung für sie hat, heißt doch auch, dass sie dich über alles liebt.// Das… das weiß ich. //Ja klar.// „Entschuldige bitte“, log ich und wischte mir dabei die Tränen aus den Augenwinkel. „Das war wirklich süß.“ „Hn.“ Wie ich meine Familie liebte! Susanoos Sicht (Hauptmann): Ich stand vor dem Gemach von dem Paar des Westens und wollte gerade klopfen, als ich Lady Kagome herzlich lachen hörte. Verwirrt hielt ich inne und senkte wieder meine Hand. Was war denn da los? Ich hörte Sesshoumaru knurren und irgendwann hörte die Lady auf zu kichern. „Entschuldige bitte“, sagte die Fürstin, „Das war wirklich süß.“ Süß? Sesshoumaru, der Daiyoukai und Herrscher über die Hunde und des Westens wurde gerade als süß bezeichnet? In welcher anderen Welt lebten die beiden gerade? „Hn.“ Ich musste einschreiten, Sesshoumaru befreien, denn ihm war das bestimmt mehr als unangenehm. Ich klopfte und als die Herrin ‚Herein‘ rief, trat ich ein. Mich traf der Schlag, als ich meinen Herren sah. Er stand neben seiner Frau und ich könnte schwören, dass er um seine Nasenspitze herum einen leichten Rotton hatte. „H-Hallo.“ Mehr brachte ich nicht heraus. „Ich wollte dir nur sagen, dass die Truppen vom Süden auf den Weg sind. Dabei ist natürlich, wie angekündigt, der Sohn von Daiki-sama“, berichtete ich schnell. Der Lord sah mich kurz an, danach drehte er mir den Rücken zu. Ich grinste fies. Er hatte erst jetzt bemerkt, dass er rot wurde und nun wollte er es verstecken. Vielleicht hatte Lady Kagome doch recht und er könnte süß sein. „Geh ihnen entgegen“, befahl er. Kurz danach verließ er das Gemach durch die Balkontür. Na super. Seine Frau provozierte ihn und ich bekam den Ärger ab. Angesäuert schaute ich zur Lady, die mich schon entschuldigend ansah. „Es tut mir leid“, flüsterte sie. Ich schüttelte langsam mit dem Kopf und seufzte. „Schon in Ordnung MyLady. Ich werde dem Befehl nun Folge leisten“, sagte ich monoton. Danach machte ich mich fertig und verließ das Schloss in Richtung Süden, um die Truppen des Fürsten entgegen zu kommen. Hoffentlich lief alles glatt und es würden keine Probleme auf uns zu kommen. Mit einem leisen Fluchen lief ich los… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)