Bop to the top von -AkatsukiHime ================================================================================ Kapitel 1: Der neue Fall ------------------------ Ich spüre Dannas heißen Atem in meinen Nacken. Er ist so nah, das es mir kalte, jedoch schöne Schauer über den Rücken jagt und sich die Härchen an meinen Unterarmen aufstellen. Pille gerade. In dem Moment, in dem ich etwas sagen möchte, lässt er sich jedoch zurück in die Kissen fallen, nur um kurz darauf seine Arme um mich zu schlingen und mich an seine Brust zu ziehen. Er ist bestimmend. Bestimmend, wir eh und je, doch durch aus sanft. Ich brumme zufrieden, schließe wohlig seufzend die Augen und ziehe vorsichtig die Knie näher an meinen Körper. Vorsichtig, weil mein Arsch nach wie vor brennt, wie Feuer. Ich mag es wild, das stimmt schon, doch „wild“ ist ein dehnbarer Begriff. Und Sasori mag es eindeutig wilder. Würde ich vielleicht auch, wenn es nicht mein Arschloch wäre, das da gefickt wird. Aber wie schon gesagt, Sasori ist halt gern der Bestimmer, hat gerne die Zügel in der Hand. In jeglichen Lebenssituationen. Auch hier. Hätte ich mir denken können, hatte ich mir eigentlich auch, trotzdem hat mich das nicht davon abgehalten mit diesem verheißungsvollen Pumuckel in die Kiste zu steigen. Mehrere Male. Bis es irgendwann so ein festes Ding wurde. Zwischen uns. Und ich meine nicht, das zwischen unseren Beinen. Es ist halt so eine inoffizielle, jedoch recht ernste Beziehung, die wir führen. Mit der Zeit hatte ich aufgegeben, es all zu sehr, zu hinterfragen. Es brachte mir ja ohne hin nichts. Ein Schmunzeln legte sich auf meine Lippen, bei dem Gedanken an unsere erste Begegnung. Ich hatte ihn gehasst. Abgrundtief. Und es hatte auf Gegenseitigkeit beruht, denn auch mein Mentor war alles andere als begeistert davon gewesen, so einen „Grünschnabel“ unter die Fittiche gesetzt zu bekommen. Auch ich hatte mir meine Karriere bei der Kriminalpolizei eigentlich anders vorgestellt. Aber nun gut, ich kann dankbar sein, dass ich nicht durch Einen der etlichen Tests gerattert bin und nun bin, wo ich denn bin. Im Bett mit meinem Lehrer. So gesehen, aber das meine ich nicht. Das ich es überhaupt so weit geschafft habe, grenzt eigentlich schon an ein Wunder und meine Mutter würde sich im Grabe umdrehen. Purzelbäume schlagen, ach was sage ich da, wahrscheinlich eine akrobatische Meisterleistung nach der anderen hin legen. Ich gehöre nämlich eigentlich zu der faulen Sorte und das war und ist, bis heute, weltbekannt. Und ob ihr es mir glaubt oder nicht, gut aus zu sehen und scheiße sportlich zu sein, bringt euch noch langen keinen Job bei der Bullerei. Da gehört schon Einiges mehr dazu und ich muss gestehen, ich bin schon mächtig stolz. Stehe zwar noch relativ am Anfang einer, so hoffe ich doch, glorreichen Karriere, aber bis jetzt hab ich mich ganz gut geschlagen. Hat sogar Sasori mal gesagt. Und wenn er das sagt, dann stimmt was, denn auch, wenn ich sowas wie sein Freund bin, bedeutet das noch lange nicht, dass er in irgendeiner Form nachsichtiger mit mir wäre. Schon gar nicht auf der Arbeit. Eher ganz im Gegenteil. Langsam merke ich wie mein Körper sich entspannt, meine Lider schwerer werden. Noch immer kribbelt es leicht und angenehm in meinem Unterleib, wäre da nur nicht das brennenden Feuer, das an meinem Allerwertesten züngelt. Ich erschaudere kurz, als Sasori mit seinen Lippen sanft meinen Hals entlangfährt und sich dann einen Kuss von mir stiehlt. Leise keuche ich in diesen hinein, schließe dann genießend die Augen, doch der Arsch lässt tatsächlich von mir ab und richtet sich auf. „Mh...“, Mosernd tue ich meinen Unmut darüber kund, als er mich auch noch von seinem nackten Oberkörper schiebt und sich dann an den Rand der Matratze hockt. Er wirft mir einen flüchtigen Blick über die Schulter zu, schnaubt einmal leise, lächelt dann aber dennoch. „Tut mir leid.“, flüstert er, haucht es, kaum hörbar und fährt mir mit den Fingerspitzen über den Haaransatz. Wie ein kleines Kätzchen strecke ich mich seiner Hand entgegen, versuche die Zeit, die uns noch bleibt aus zu kosten, denn ich befürchte, ich weiß, was jetzt kommt. „Ich muss noch einmal ein paar Unterlagen durch gehen.“ Es klingt beinah wie eine Entschuldigung, könnte man meinen, doch Sasori entschuldigt sich nicht. Auch wenn gerade eigentlich ein guter Zeitpunkt dafür wäre. Ich seufze genervt, werfe ihm dann einen anklagenden Blick zu, worauf er allerdings nicht anspringt, was auch wieder klar gewesen war. Idiot, mh. „Willst du noch was Essen?“, wechselt er mit einem Mal abrupt das Thema, mustert mich argwöhnisch, doch ich schüttle nur den Kopf. Er nickt, legt dann die Hand an meine Wange und streicht behutsam mit den Daumen über den Wangenknochen. Leise schnurrend schließe ich erneut die Augen, seine Hände sind kalt, wie üblich, doch seine Hände sind seine Hände, weich, gut gepflegt und so voller Zärtlichkeit. Zumindest im Augenblick. Denn ich weiß, er kann auch anders. Ich weiß es nur zu gut. Und um ehrlich zu sein, haben seine Handfläche und meine Wange, auch auf eher unschöne Art und Weise Bekanntschaft gemacht. Ich muss das nicht ausführen. Ihr denkt euch mit Sicherheit euren Teil und das ist, schätze ich, auch ganz gut so. Wie dem auch sei. „Dann schlaf jetzt.“ Sasoris Flüstern reißt mich zurück in die Gegenwart, ich nicke, merke mit einem Mal wie müde ich bin, denn auch, wenn ich bis dato kein einziges Mal oben war ( und nein, es wurmt mich kein bisschen...) strengt mich der Sex scheinbar doch jedes Mal mehr an als ihn. Oder er lässt es sich einfach nicht anmerken. Was auch eine Möglichkeit wäre. Ich nicke, kuschel mich zurück in die schwarze Samtbettwäsche meines Dannas und ziehe mir, unter leisem Rascheln, die Decke bis zum Kinn. „Brauchst du noch was?“, will er schließlich wissen, während ich mich leise seufzend auf den Bauch rollte, in der Hoffnung, er würde mich noch weiter so schön kraulen, wie er es soeben begonnen hatte. „Tee.“, nuschle ich in das Laken hinein, fahre mir mit der Zunge einmal über die Innenseite meiner wunden und leicht geschwollenen Lippen. Versteht mich nicht falsch. Ich bin kein Freund vom Blasen. Aber für ihn mach ich das gerne. Meistens jedenfalls. Auch wenn ich das Zeug niemals schlucken werde – Ihl! - Ja soweit kommt's noch. „Tee.“, wiederholt er bestätigend, fährt ein letztes Mal mit den Fingern durch meine langen, blonden Haare und lässt dann schließlich von mir ab. Ich murre leise, als mir bewusst wird, das er sich jetzt endgültig an seinen Schreibtisch schmeißen wird, welcher zwar direkt neben an, im Arbeitszimmer, steht, mir jedoch viel zu weit weg scheint. Trotzdem kann ich mich nicht dazu durch ringen, die Augen ein weiteres Mal zu öffnen. Noch bevor Sasori den Raum auch nur verlassen haben kann, bin ich bereits eingeschlafen. „Herr Masaki!“ Ich schrecke hoch, als mit einem lauten Poltern, der Tisch unter meinem Schädel mit einem Mal vibriert. Verstreuten Blickes hebe ich den Kopf und blinzel entschuldigend meinem Chef entgegen. „War nh' lange Nacht, nh?“, knurrt er, mustert mich abwertend und deutet dann auf einen Stapel Schnellhefter, direkt vor meiner Nase. „Wenn Sie wüssten.“, murre ich, reibe mir gähnend die Augen und blicke dann auf den Papierberg. „Was soll ich damit?“ Seh ich aus wie nh verdammte Schreibmaschine? „Das sollen Sie bitte vorne ins Sekretariat bringen und dann erwarte ich Sie, gemeinsam mit Ihrem Partner in meinem Büro.“ Er wirft mir einen mürrischen Blick zu und mir kommt der Gedanke, dass auch der alte Fettsack mal wieder nh' heiße Nacht gebrauchen könnte und ob er nicht einfach nur neidisch ist. Ich kann's ihm nicht verübeln. So wie der sich gibt, glaube ich nur zu gerne, dass er schon lange nicht mehr einlochen und sich wahrscheinlich seit geraumer Zeit selber Einen lümmeln muss. Und das ist, sind wir mal ehrlich, auf lange Sicht, alles andere als befriedigend. Seufzend erhebe ich mich, nehme den letzten Schluck von meinem Starbucks-Kaffee, [Anm.: OpenOffice kennt das Wort „Starbucks-Kaffee – What a time to be alive.] welcher inzwischen mehr lauwarm, als heiß ist, pfeffere den leeren Becher gen Papiertonne und - … Treffer versenkt. Anerkennend klopfe ich mir gedanklicher selber auf die Schulter, während ich, leicht umständlich, den Batzen Papier schließlich zu packen bekomme und unter leichtem Ächzen in meine Arme und gegen meine Brust hieve. Ein letztes Mal schiele ich zurück zu meinem Chef, welcher das Ganze ungerührt zu quittieren scheint und sich dann leise brummend auf den Weg in sein Büro macht. Sklaventreiber. Elendiger Sklaventreiber. „Oh, wow, danke.“, kommt es tonlos von Konan, sowie ich ihr den Stapel Papiere auf das Pult knalle. „Mit den besten Grüßen.“, grinse ich sie an und wische mir dann den Schweiß von der Stirn. Der Weg bis runter zum Sekretariat ist zwar nicht lang, doch mit schätzungsweise zehn Kilo Papier an der Brust, sieht die Sache schon wieder ganz anders aus. „Wie läuft's sonst so?“, murmel ich, unterdrücke ein Gähnen und schaue unserer Sekretärin dabei zu, wie sie beginnt die Schnellhefter zu den entsprechenden Karteien hinzu zu sortieren. Kurz schaut sie auf, ihr goldenen Irren fixieren mich fragend, dann lächelt sie. „Wie soll's laufen?“, ist alles was sie dazu zu sagen hat und streicht sich eine blau-gefärbte Strähne hinter das Ohr. Ich zucke gelangweilt mit den Schulter, als mein Blick mit einem Mal auf eine kleine Trophäe auf der Anrichte nächst des Schreibtisches fällt. „Lass es sein, Deidara – Wir fassen Nichts an, was uns nicht gehört.“, kommt es mit einem Mal scharf aus ihrer Richtung, noch bevor ich die Finger danach ausstrecken kann. Irritiert blicke ich sie an, lasse die Hand schließlich sinken, ehe ihre ernste Miene wieder einem warmen Lächeln weicht. „Ich hab gehört heute ist dein großer Tag.“, meint sie dann mit einem Mal, was mich den Kopf leicht schief halten lässt. „Großer Tag?“, wiederhole ich verwirrt. Hab ich was verpasst? Was vergessen? Möglich wäre es, so viel wie ich gekifft hab in der letzten Zeit, kann das schon mal vorkommen. Kiffen und dann Polizist, na, ich war schon immer so ein Paradebeispiel. Ein Paradebeispiel, wie man es nicht machen sollte. „Hab gehört der Boss hat nen' großen Auftrag für euch.“ „Für uns, damit meinst du...“ „Ja, wohl kaum dich und mich.“, lacht sie und schüttelt dann den Kopf. „Auf dem Revier haben sie sich um den Fall gerissen.“, fügt sie mit einem Mal, mit gesenkter Stimme an und zwinkert mir dann schelmisch zu, „Das du jetzt daran mitarbeiten darfst, hast du definitiv Herrn Akasuna zu verdanken, schätz' dich glücklich.“ Ich lache trocken auf, meine Aufträge kann ich mir durch aus auch noch selber besorgen. Dafür brauche ich noch lange nicht meinen Aufpasser vor zu schicken. Da fällt mir ein, wo ist der überhaupt? Das letzte Mal gesehen hatte ich Sasori am vergangenen Abend, eher gesagt, vergangene Nacht. Und nicht nur gesehen. Wahrgenommen, mit allen Sinnen. Danach hatte sich der Kerl doch mit seinen ach so spannenden, scheiß Papieren befasst, oder war da noch etwas? Glaube nicht? Und heute morgen war er bereits weg gewesen, was öfter vorkommt, dass wir getrennt das Haus verlassen, was eigentlich unnötig ist, da wie ja die selbe Arbeitsstelle haben, aber ich brauch morgens halt manchmal was länger und der olle Griesgram hasst es zu warten. Da wird er richtig ungemütlich. Noch ungemütlicher als ohnehin schon und das will was heißen. Was auch immer er so früh morgens also macht, es kann mir auch herrlich egal sein, immerhin finde ich immer eine Tüte mit frischen Brötchen und Croissants unten auf dem Küchentisch vor. Und solange das stimmt, ist mir der Rest eigentlich relativ. „Pff.“, murre ich und verschränke die Arme vor der Brust, „Ich hab ihn nicht drum gebeten, was für'n Auftrag soll'n das überhaupt sein?“ Konan plustert kurz die Wangen auf, scheint sich aber dann darauf zu besinnen, dass es eh nichts bringen wird zu versuchen, mir so etwas wie Dankbarkeit ein zu -trichtern. Sie ist nicht die Erste, die versucht hat mir Gehorsam zu lehren und wird mit Sicherheit auch nicht die Letzte gewesen sein. Bislang war jedoch niemand erfolgreich, wie ihr seht. „Du bist doch unverbesserlich.“, murrt sie dann leise und schaut mich bitter an. Einen Moment schweigen wir, bis mir einfällt, dass der Chef ja sprechen wollte. Seht ihr, das mein' ich mit dem kiffen, kaum ist der Gedanke drin ist er kurz darauf auch schon wieder draußen. „Nja.“, murmel ich und drehe mich dann zur Tür ohne ein weiteres Wort an die Trulla zu verlieren. Eigentlich mag ich Konan. Sie ist so gesehen ziemlich cool und oben drein ziemlich heiß. Zwar schätzungsweise beinah 20 Jahre älter als ich, aber das hat mich bei Sasori ja auch nicht aufgehalten, nur manchmal hat sie halt so ihre Momente. Eher Phasen, eher Phasen als Momente und da kann sie einem schon ziemlich auf die Eier gehen. „Erzähl mir wie's gelaufen ist!“, höre ich sie mir noch auf den Flur nach rufen, so das zwei, sich gerade am Wasserautomaten bedienende Beamten sich zu mir umdrehen. Verlegen grinse ich sie an, rufe dann jedoch über die Schulter zurück. „Jaja, ...“ Leicht muffelig geworden mache ich mich also auf den Weg gen Büro dieser Sackfalte von Chef, in der Hoffnung, Sasori dort an zu treffen, denn bis lang scheint er wie vom Erdboden verschluckt. Während ich den kargen Gang wieder zurück laufe, denke ich kurz nach. Wenn sich die Typen auf dem Revier um den Fall tatsächlich so die Köpfe eingeschlagen haben, dann hab ich da vermutlich den großen Fisch am Haken. Was die Karriereleiter angeht. Auf der einen Seite ist das gut, denn wenn's klappt, dann hab ich vielleicht die Möglichkeit diese danach bereits mehrere Sprossen weiter empor zu klettern, auf der anderen Seite... Weniger schöne Aussicht, aber jede Medaille hat zwei Seiten. Wo's schnell hoch geht, da geht’s auch schnell wieder runter. Und runter geht’s bekanntlich immer noch nh' Tacken besser als hoch. Ich seufze einmal gedehnt, habe das Büro inzwischen erreicht und durch die dicke Zedernholztür dringen bereits gedämpfte Stimmen zu mir nach draußen. Verwirrt schlage ich mit den Augen auf, lehne mich dann etwas näher an das dunkle Holz, in der Hoffnung etwas von dem Gespräch mitbekommen zu können. Da drin scheint es ja ordentlich ab zu gehen. Wer auch immer das ist, nimmt sich ganz schön was raus und das vor dem Chef. Na, das kann eigentlich nur Einer sein. Ich klopfe, obwohl es mir lieber wäre einfach wieder um zu kehren, meine Jacke an zu ziehen und im Starbucks über der Straße einen weiteren Kaffee zu bestellen. Vielleicht auch so einen Himbeer-Cheescakemuffin. Die Teile sind schon echt sau lecker. Die Stimmen im inneren verstummen mit einem Mal und ich höre wie sich Schritte in meine Richtung bewegen. Leise schlucke ich. Was auch immer dieser ominöse Auftrag ist, sicher ist, dass er einen Haufen Arbeit bedeuten wird und auf so etwas hab ich zur Zeit eigentlich keine Lust. Ich hab's euch ja gesagt, ich bin scheiße faul. Mir wäre es sogar lieber, jeden Tag auf Streife geschickt zu werden und irgendwelche Junkies hoch zu nehmen und ein zu buchten. Da könnt ich dem Ein oder Anderen vielleicht bei Gelegenheit auch noch das Maul polieren und somit überschüssige Energie abbauen. Und bevor ihr mich jetzt für unsensibel haltet: Solche Menschen haben's meistens immer irgendwo verdient. Und sei es als Weckruf. Ich weiß, ich sollte nicht so reden, ich war früher selbst einer von ihnen und wäre ich nicht an Sasori geraten, dann wahrscheinlich auch geblieben. Aber Dinge ändern sich. Menschen ändern sich und heute bin ich, ich und mächtig stolz drauf. Ehrlich jetzt. Die Tür wurde aufgerissen und vor mir stand mein Chef, noch missmutiger rein schauend als zuvor und mich hochrotem Kopf. Die Sache fing ja schon mal richtig gut an. „Deidara!“, keifte er mich auch sofort an, packte mich am Handgelenk und zog mich, an sich vorbei und in den Raum, wo ich strauchelnd zum Stehen kam. Genervt brummend strich ich mir über den schmerzenden Arm, hob dann den Blick und schaute mich finster um. Hier hatte sich nichts verändert, dabei war ich relativ lange nicht mehr hier gewesen. Eine lederne Sofagarnitur, mit niedrigem Tischchen im Mittelpunkt füllte die rechte Seite des Raumes, daneben ein riesiges Regal mit Büchern im unteren und allerlei Trophäen und Pokalen im oberen Teil. Was ein Protz. Daneben Bilder, Fotos von ihm und allerlei bekannten Persönlichkeiten. Ich blinzelte ein paar Mal und schaute in Richtung der Bilderrahmen. War das der Ministerpräsident? Ist nicht wahr! Die Wand mir gegenüber bestand quasi nur aus Fenstern und davor thronte der so ziemlich angeberischste Schreibtisch, den ich je gesehen habe. Na, der bildet sich ja ganz schön was darauf ein, hier der Oberbefehlshaber zu sein. Und da sagt man mir, ich wäre arrogant. Was ich bin, tatsächlich, das nur mal nebenbei bemerkt. Aber dann doch nicht so krass. An der Kante des Schreibtisches lehnte Sasori, die Arme vor der Brust verschränkt, schwarze, enge Jeans, schwarzes Hemd, die Ärmel zurück geschlagen und seine dicke Bonzenuhr am Handgelenk funkelnd. Dieser Kerl war sowas von heiß, dass es verboten gehörte. Schüchtern warf ich meinem Partner ein verhaltenes Lächeln zu, er jedoch musterte mich nur wie üblich kühl, zwinkerte mir dann jedoch kaum merklich zu. Hier auf der Arbeit sollte keiner mitbekommen, was zwischen uns lief, immerhin ging es hier so oder so bereits zu wie im Hühnerstall. Und zwei schwule Polizisten sind ja mal sowas von das Klischee. Vor allem hier zu Lande. Ein verächtliches Schnauben ließ mich herum fahren und ich sah mich Auge in Auge meinem Boss gegenüber stehen. Er war nicht unbedingt größer als ich, was selten vor kam, denn zu den Größten gehöre ich bei Weitem nicht. Wie gesagt, nicht länger, dafür schätzungsweise drei mal so breit. Ich meine es ernst, ich hab selten so einen fetten Menschen gesehen. Ich hab nichts gegen Dicke, meine Güte nein, aber das war schon echt nicht mehr feierlich. Also mir persönlich soll's egal sein, ich denk ja nur an seine Gesundheit. Tu ich das? - Nun, nein eigentlich nicht, allerdings schon daran, dass er immer alle Donuts aus der Küche mitgehen lässt und für sich beansprucht. Noch so ein Klischee. Polizisten und Donuts. Und es stimmt, ich hab die Teile echt gern. Hätte es sich Sasori neben meiner Ausbildung nicht nur zur Aufgabe gemacht mich zu ficken, sondern eben auch mein Leben in anständige Bahnen zu lenken, würde ich mich höchst wahrscheinlich non- stop von den Teilen ernähren. Davon und von Chicken Nuggets, scheiße man, ich liebe Chicken Nuggets. Gibt nichts Besseres, vor allem wenn der Fresskick euch einholt nach der ersten Tüte. So geil. Naja, wo waren wir? Ach ja, mein Chef, ja der stand jetzt vor mir und schaute mich wütender den je an, was seltsam war, denn ich war eben erst gekommen und hab somit eigentlich noch nicht viel falsch machen können. Unsicher schaute ich über die Schulter zurück, zu Sasori welcher mit einem schiefen Lächeln auf den Lippen schmunzelnd in unsere Richtung schaute. Na ganz toll. „Deidara.“, wiederholte mein Chef knurrend und verengte die Augen zu Schlitzen. War das da eine Ader, an seiner Schläfe? Ach du Grüne... „Ja?“, war alles was mir dazu einfiel. Meinen Namen kannte ich ja bereits. „Auch mal hier?“ Ich hob entschuldigend die Arme. „Nun, wie sie sehen...“, begann ich, wurde jedoch von Sasori unterbrochen, welcher sich mit leichtem Schwung von der Tischplatte löste und dann durch den Raum auf uns zu kam. „Nun, wie Sie sehen, ist er hier.“, begann er schließlich, warf mir einen flüchtigen Blick zu und bedeutete mit dann mit einer unauffälligen Handbewegung ein Stück zurück zu treten. „Vielleicht sollten Sie bei dieser Gelegenheit auch direkt Herrn Masaki über den neuen Fall aufklären.“ Er hob amüsiert eine geschwungene Braue. „Er wird sich freuen.“ Irritiert schaute ich zu meinem Danna. Was auch immer jetzt kam, eines stand fest: Ich würde mich definitiv nicht freuen. Das Moppelchen von Chef seufzte einmal gedehnt, warf mir dann einen zerknirschten Blick zu und deutete mit einer ruckartigen Kopfbewegung auf die Tür hinter sich. „Dann kommen Sie beide am besten gleich mal mit. Unten ist etwas, was vor allem Sie, Herr Akasuna, sich einmal anschauen sollten.“ Er machte auf dem Absatz kehrt, ohne uns eines weiteren Blickes zu würdigen und stiefelte dann aus dem Raum, hinaus auf den Flur. Verwirrt schaute ich zu Sasori. „Unten?“, raunte ich ihm unsicher zu, doch der Rotschopf lachte nur leise, strich dann an mir vorbei, blieb allerdings im Rahmen noch einmal stehen und warf mir einen verheißungsvollen Blick zu. „Warst du noch nie in den Kühlräumen unten?“, wollte er plötzlich wissen und in seinen Augen funkelte es mit einem Mal interessiert. Ich schluckt und konnte mir mit einem Mal denken wo es jetzt, als Nächstes hin ging. Trotzdem schüttelte ich den Kopf. „So?“, Sasori kicherte leise, schob dann die Hände in die Jeanstaschen und schlenderte langsam nach draußen. „Na, dann wird’s ja höchste Zeit.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)