Let me be your favourite hello and hardest goodbye von Nuessjen ================================================================================ Kapitel 20: Geschenk -------------------- „Lass uns heimfahren…es wird langsam kalt.“, bibbere ich. Keine Ahnung, wie lange wir schon hier sitzen, die Hände ineinander verschränkt, so viel Körperkontakt wie möglich suchend. Leicht stupse ich mit meiner Nase gegen seinen Kiefer, merke, wie seine Brust vibriert, ein Lachen aus seiner Kehle hervordringt. „Gut…muss Frauchen ins Bett?“. Lachen nicke ich, schmiege mich aber wieder enger an ihn, atme seinen Duft ein, welcher mir jetzt nach diesen paar Tagen schon so vertraut ist. Alles ist so schnell gegangen mit uns, alles, was die letzten Jahre einfach nicht geklappt hat, weil ich zu sehr in meiner Trauer gefangen war, in meiner Lethargie. Knausrig erhebe ich mich, falte die eine Decke zusammen, während Sasuke die andere zusammenfaltet und verstaue sie wieder in dem Sandkasten. Irgendjemand wird sie schon finden und einen Nutzen darin finden. Dankend nehme ich Sasukes Hand, welche er mir hinstreckt und verlasse mit ihm an meiner Seite den Platz, den ich immer mit Haru aufgesucht habe. „Ich wollte morgen vielleicht auf den Friedhof gehen…ich war schon ein Jahr nicht mehr an den Gräbern…“, lasse ich Sasuke wissen. Er versteift sich neben mir, entzieht sich sogar meiner Hand. Fragend schaue ich ihn an, lege meinen Kopf schief. „Was ist denn los?“. Keine Antwort, nur ein starrer Blick geradeaus. „Du musst doch nicht mitkommen…ich weiß, dass es dir schwerfällt…ich leg gerne ein paar Blumen an das Grab deiner Mutter. Das bin ich ihr auch schuldig..“. Ein Lächeln und eine warme Hand, die wieder nach meiner greift. Ich weiß, dass er mir dafür nicht danken kann, dass sich ein dicker Kloß in seinem Hals gebildet hat, der einfach nicht verschwinden will und ich weiß auch, dass er am liebsten in Tränen ausbrechen würde, aber sein Stolz das unterbindet. Sauer bin ich ihm deswegen aber nicht…ich kann ihn einfach viel zu gut verstehen. Ich schlinge meinen Arm um seinen Bauch, auch, wenn es sich so nicht wirklich gut laufen lässt. Die Nähe zu ihm brauche ich jetzt, auch mich kostet der Besuch auf dem Friedhof eine Menge Überwindung und auch das Festlegen des Besuchs. Allein, dass ich weiß, dass ich da morgen hingehe, mir jegliche Fluchtmöglichkeiten damit nehme, beunruhigt mich. Aber ich muss es tun, auch, wenn ich danach sehr deprimiert sein werde…vielleicht kann ich ja Itachi mitnehmen. Er war auch schon lange nicht mehr an Mikotos Grab. „Wir müssen noch einen kurzen Abstecher machen. Eigentlich wollte ich dir dieses Geschenk erst später geben, aber da wir schon mal hier sind…“, flüstert Sasuke. Ein Geschenk? Wieso will er mir denn etwas schenken? Alles, was ich will, habe ich, wenn ich bei ihm bin und alles, was ich für die Zukunft möchte, wird mir in ein paar Wochen per Infusion zugeführt. Der Weg, den Sasuke einschlägt ist mir nur zu gut bekannt, weckt Erinnerungen in mir, nicht nur gute, und trotzdem reiße ich mich zusammen, laufe mit ihm die kleine Allee durch. „Hier sind wir uns immer begegnet…das war dein Schulweg, oder?“, ich nicke, bin beeindruckt, dass er das noch weiß. „Und…da vorne hast du gewohnt, oder?“. Mein Blick wandert zu dem blauen Haus auf der Ecke, dessen ersten Stock wir damals bewohnt haben, selbst nach Mutters Tod. „Ja…“, hauche ich, mein Atem bildet in der kalten Luft ein kleines Wölkchen, ein eiskalter Schauer läuft meinen rücken hinab. Der Ort, an dem ich aufgewachsen bin, die Wohnung, die ich niemals verlassen wollte, aber keine andere Wahl hatte. Die Wohnung, die ich niemandem gönne, weil dort noch alles so ist, wie meine Mutter es uns hinterlassen hat…stets hab ich sie gehegt und gepflegt. Viel zu spät bemerke ich, dass wir schon vor dem roten, kleinen Tor stehen, welches Sasuke schon durchschreitet, einen Schlüssel aus seiner Jacke zieht. Was hat er denn jetzt vor? Überrascht und skeptisch zugleich folge ich ihm, steige hinter ihm die Treppen rauf und sehe, wie er die Tür zu meiner alten Wohnung öffnet, mit einem Schlüssel, der an seinem Schlüsselbund hängt. Wie…wo..was? was passiert denn jetzt hier? „Fran hat mir gesagt, dass die Wohnung noch immer leer steht…und da ich wusste, dass sie dir fehlt, naja…ich hab sie gekauft. Als Geschenk für dich. Du kannst mit ihr machen, was du willst. Auch hier einziehen…falls du das willst…“, mit jedem Wort wird er leiser, seine Stimme unsicherer. Er hat was? Mein blick schweift durch den Raum, der noch fast alles beinhaltet, was wir uns damals angeschafft haben. Das Wohnzimmer, sieht noch genauso aus, wie ich es verlassen hatte, mein altes Schlafzimmer auch. Schnell renne ich durch alle Räume und schaue nach, lediglich meine persönlichen Sachen fehlen, die Fran damals geholt hat. „Sasuke…warum? Warum….machst du so etwas für mich?“, meine Stimme ist nicht mehr als ein Flüstern, längst bin ich an ihn herangetreten, habe sein Gesicht mit meinen Fingern umfasst. Gequält schaut er mich an, weicht meinem Blick aus…seine Augen glitzern. „Was ist denn los?..“, wieder nur ein Hauchen von mir, zu mehr bin ich nicht im Stande. „Ich hab doch gemerkt, wie sehr dir dein Zuhause fehlt…deswegen hab ich die Wohnung gekauft. Damit du wieder etwas glücklicher wirst…“, seine Augen so schwarz wie noch nie, glitzern, wie ein See im Mondschein, fast wie flüssiges Obsidian, so gefühlvoll wie noch nie. „Aber ich bin doch glücklich…bei dir!“. Natürlich bin ich glücklich hier in der Wohnung, sogar erleichtert, dass sie Sasuke gehört und nicht irgendjemand anderem….aber es ist schon seit einem Jahr nicht mehr mein Zuhause und obwohl ich es mir nicht gerne eingestehe…mein Zuhause ist jetzt bei Sasuke. Und darüber bin ich verdammt froh. Unsicher schaut er mich an, lehnt seine Stirn gegen meine. „Trotzdem hab ich sie gekauft…sie gehört jetzt dir. Was hast du mit ihr vor?“, Erleichterung schwingt in seiner Stimme mit. Natürlich werde ich bei ihm bleiben und nicht wieder hierher zurückkehren. Das möchte ich wirklich nicht. „Ich weiß es noch nicht…“, gelogen, aber das muss er nicht wissen. Ich hab mir schon Monate vor meiner Diagnose, als klar war, dass ich wirklich Ärztin werde, fest vorgenommen, die Wohnung zu kaufen und zu vermieten. An wen, das bleibt noch offen, aber mir schwebt jemand Bestimmtes vor. Sanft und so viele Gefühle wie möglich in ihn legend, drücke ich meine Lippen gegen seinen, ziehe ihn in einen innigen Kuss, bedanke mich so für sein Geschenk, für das Unglaublichste, was ich je bekommen habe. So unfassbar wertvoll…so emotional. Ich weiß nicht, wie lange wir für den Weg nach Hause gebraucht haben, aber ich bin froh, als wir durch die Tür in die warme Wohnung treten und diese immer noch verlassen scheint. Die Beiden sind wohl noch unterwegs und so können wir den restlichen Abend noch miteinander verbringen, ohne von ihnen gestört zu werden. Im Schlafzimmer entledige ich mich meiner nassen Kleidung, die Luft war dermaßen vom Nebel eingehüllt, dass sich der Niesel auf uns legte. Macho liegt vor unsrem Bett, als hätte er uns gehört und wollte bloß keinen Ärger bekommen. Sachte schiebe ich ihn ins Wohnzimmer, wo er sich sofort in sein Körbchen legt und wieder fest einschläft. Dieser Hund ist wirklich eine Sache für sich. Immer noch nur in Unterwäsche, meine Kleidung auf einen Haufen werfend, spüre ich zwei starke Arme, die sich um meinen Bauch schlingen, einen nackten Oberkörper, der sich gegen meinen Rücken drückt, heißen Atem, der meinen Nacken entlang streift. „Ich liebe dich, Sakura…ich hätte es nicht ertragen, wenn du gegangen wärst…aber ich wollte dir die Wohnung nicht vorenthalten…“, nicht mehr als ein Wispern kommt von Sasuke, seine Erleichterung und Scham deutlich hörbar. „Ich wäre nie gegangen…du bekommst mich nicht mehr so schnell los…“, ich drehe mich in seinen Armen, verschränke meine Hände in seinem Nacken, genieße seine feuchte Haut, die meine berührt. Wann war er denn duschen? Einzelne Wassertropfen fließen seine Brust entlang, tropfen von seinen Haaren herab auf uns, kühlen meine erhitzte Haut ab. Sanft streicht er mit seinen Händen meinen Bauch entlang, zieht eine Spur zu meiner Brust, verweilt aber noch vor dieser. Seine Augen hat mein Liebster genüsslich geschlossen, leises Keuchen erfüllt den Raum, die Luft zum Schneiden dick. „Hör jetzt bloß nicht auf…bitte…“, meine Einwilligung. In alles. Würde ich heute Nacht sterben, würde ich es verdammt nochmal bereuen, diese Atmosphäre mit ihm nicht genutzt zu haben, ihm nicht alles von mir gegeben zu haben, so wie er mir alles von sich gibt. Heiße Lippen finden meinen, umschließen sie, freche Zähne knabbern leicht an ihnen. Niemals, niemals werde ich genug von diesem Mann bekommen. Hitze steigt in mir auf, verlangt nach mehr. Ich löse den Kuss, streiche mit meinen Fingerspitzen sanft über seine Lippen, fahre diese fasziniert nach, gefangen von dem Anblick, den er mir bietet. „Ich liebe dich, Sasuke…“, meine Augen finden seine, lustverschleiert, ein Feuer in ihnen lodernd. „Schlaf mit mir“, kaum entfliehen mir diese Worte, krallen sich seine Hände in meinen Nacken, ziehen mich näher an ihn heran, seine Lippen umfangen meine ungestüm, leidenschaftlich, ungeduldig. Und das sind wir beide, ungeduldig, viel zu hungrig nach den Berührungen, die wir uns beide wohl schon so lange wünschen… schon damals, in der Uni kam mir immer wieder der Gedanke, wie es wohl wäre, wenn er mich berühren würde… Schnell hebt er mich hoch, legt mich sanft auf dem Bett ab, entledigt mich meiner Unterwäsche. Seine Hände sind überall, streifen mich immer wieder hauchzart, als wäre ich aus Porzellan, etwas viel zu Kostbares. Ich lasse meinen Kopf in den Nacken fallen, drücke mich tiefer in die Decke unter mir, kralle meine Finger in diese, als ich Sasukes Zunge über meinen Bauch fahren spüre, eine freche Zunge, die eine heiße Spur hinterlässt. Zart pustet er über die feuchte Spur, reizt meine erhitzte Haut noch mehr, lässt mich jede Berührung um ein vielfaches stärker spüren. Stöhnend bäume ich mich auf, reiße meine Augen auf, kann nicht glauben, dass er das grade wirklich macht. Verdammt langsam, ja schon quälend langsam fährt seine Zunge meinen Venushügel hinab, streift meinen Kitzler, versenkt sich in mir. Wann war mir jemals so heiß, wann brannte mein Körper jemals so sehr, dass ich am liebsten aus diesem ausbrechen würde, und dann doch wieder nicht, weil das Gefühl das lebendigste ist, das ich je gefühlt habe?! Schon wieder entflieht mir ein lautes Stöhnen, immer wieder streift seine Zunge neckend meinen Kitzler, entlockt mir seinen Namen, den ich keuche, dem erlösenden Punkt viel zu nahe. „Stopp…Gott..Sasuke..bitte!“, ich greife in sein Haar, ziehe ihn fast grob zu mir nach oben. Ich will kein Vorspiel mehr, ich will ihn. Seit wann bin ich denn so ungeduldig und vor allem so…needy? Uff Sakura…du bist wirklich im Himmel angekommen. Wieder umschließen seine Lippen meine, mein eigener Geschmack liegt mir auf der Zunge, vermischt mit seinem…viel zu gut! Ich klammere mich an ihn, schlinge meine Beine um ihn, spreize sie lasziv weiter, gebe ihm so zu verstehen, dass ich nicht mehr warten möchte. Allein der Gedanke daran, dass er…dabei hab ich gestern ja erlebt, wie groß er ist…und sofort rattert mein Hirn, ob ich ihn aufnehmen kann? Anscheinend bemerkt er , dass ich in Gedanken zu versinken drohe und küsst mich wieder, fordernder, drängelnder. Gott ja, nichts will ich jetzt lieber, als seine große Erektion, die mittlerweile an meinem Bein reibt, in mir zu spüren. Kurz wendet er sich von mir ab, holt aus seiner Nachttischschublade ein Kondom und zieht es sich über. Schneller als ich blicken kann, beugt er sich wieder über mich, zieht mich noch einmal in einen leidenschaftlichen Kuss, flüstert mir süße Worte ins Ohr, beteuert mir immer wieder, wie sehr er mich liebt. Sein Blick findet meinen, seine Augen glasig vor Lust, seine Lippen von unseren Küssen geschwollen, seine Hände, die meinen Kopf umfassen, meinen Rücken umfassen, mir so auf jegliche Art und Weise Halt und Schutz bieten. Wieder finden meine Finger den Weg in sein Gesicht, fahren seine Augenbrauen nach, streichen seine gerade Nase entlang, so viel Liebe steckt in diesem Moment, so viel, was nicht ausgesprochen werden muss. Ich strecke mich ihm wieder entgegen, fahre mit meiner Zunge über seine Lippen, tauche in seinen Mund ein, lasse mich von dem Gefühl überrollen, nur ihm zu gehören, als ich merke, wie er langsam in mich eindringt. Getrieben von der Leidenschaft umklammere ich mit beiden Armen seinen Kopf, vertiefe den Kuss noch weiter, ziehe an seinen Haaren, während er sich ganz in mir versenkt. Kein Schmerz, nur unbändige Lust empfinde ich, stöhne laut auf, heize ihn damit weiter an, fordere ihn auf, sich zu bewegen. Sanfte Stöße folgen, treiben mich immer wieder an den Rand der Klippe, seine Lippen zittern, auch ihn hat die Erregung schon zu sehr gepackt. Die Stöße werden fester, rauer, besitzergreifender. Ich lasse mich fallen, wie im freien Fall liege ich in seinen Armen, die Beine fest um ihn geschlungen, bewegt durch die unaufhaltbaren Stöße. Seine Stirn an meine pressend, seine Hand fest in meinen Rücken krallend, kneift er die Augen zusammen, keucht leise meinen Namen, als er kommt, mich mit in die Tiefe reißt.. _____________________ Sanfte Kreise ziehen meine Finger auf seiner Brust, sein Atem geht immer noch schnell, sein Arm immer noch um mich geschlungen, als wollte er mich nie wieder loslassen. Die Zeit rast an uns vorbei, draußen zieht schon die Morgenröte ein. „Lass uns ein paar Tage wegfahren…nur wir beide“, leise dringen seine Worte an meine Ohren. Nur zu einem Nicken fähig schaue ich zu ihm hinauf. „Wie wäre es mit Island?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)