Black Ruin von DeNoir (Ein Leben in Rost und Regen) ================================================================================ Kapitel 7: 'Black Ruin' vs. 'Life- Tech Cooperation'- Crazy 'n' Coffin ---------------------------------------------------------------------- DeNoir: Das gute Essen ließ Salazahr seinen angeknacksten Stolz ertragen und wurde trotzdem das Highlight der kommenden Woche. Die kleine, etwas eigene Familie aß und lachte und freute sich, dass alle wieder da waren wo sie hingehören. Salazahr erlangte in den folgenden Tagen immer mehr von seinem Körpergefühl zurück und May hatte ihm ein neues Data Tab besorgt. Hoffnungslos gelangweilt hatte der ITler in seinem Krankenbett angefangen die Zeit damit tot zuschlagen das neue Data Tab so umzustellen, wie er es für seine Arbeit brauchte. Dabei hörte er die Hörbücher die Sébastien ihn vorbei gebracht hatte, oder schaute einen Film auf dem Video Pad des Mönches. 6 Tage nachdem Salazahr aufgewacht war saß er in seinem weißen Lieblings-Shirt mit dem grünen Platinen Lay-Out Aufdruck und einer grauen Jogginghose mit passenden Socken auf seinem Stuhl, die Nähte und Blessuren an der Oberfläche nicht mehr bandagiert sondern mit einigen Pflastern abgedeckt. Scarletts Worte im Hinterkopf, begann der Nerd da weiter zu machen, wo er so unsanft unterbrochen wurde. Kaum war es aus dem Bett bekam May den Jungspund nur noch zu sehen, wenn er seine tägliche Hand voll Pillen einwarf, oder sich einen neuen Vorrat Energiedrink aus dem Kühlschrank holte. Man merkte wie sehr es ihn frustriert haben musste, in den letzten Tagen nicht arbeiten zu können. Salazahr lass das Sicherheitssystem aus und fand einige Löcher und Hintertürchen um die Sicherheitsmaßnahmen zu umgehen. Doch das dauerte einige Zeit. Dann musste er sich durch einige 100 Gigabytes E-Mails wühlen. Bei der Hälfte drehte Salazahr sich eine Obscura zusammen. Das Gefühl ein Netzwerk zu hacken: Unbeschreiblich! Sich durch etliche Bytes Firmenmails quälen: Nicht so der Hit. Die Uhr auf den vielen Touch-Holobildschirmen um ihn herum sagte ihm es sei 20:18 Uhr, als er endlich etwas fand. Eine E-Mail mit Namen und Kontoverbindungen. Kein weiterer Text und ein verschlüsselter Absender. Einige Namen kamen Salazahr bekannt vor. Er verglich sie mit den Verkaufsverträgen von CTA und erzielte einen Volltreffer: Sie stimmten überein. Doch der Absender war aufwendig verschlüsselt wurden. Das würde dauern. Und es dauerte. Irgendwann zwischen Mitternacht und 2 Uhr waren Energiedrinks nicht mehr genug um wach und produktiv zu bleiben und Salazahr knallte sich ein paar von seinen Lieblingsaufputschmitteln rein. So schaffte er es die ganze Nacht durchzumachen und die E-mail zurück zu verfolgen. Grade als der Informatiker in Triumphtaumel verfallen wollte, erschien die IP Adresse des Absenders vor ihm auf dem Bildschirm und schickte ihm einen tiefen Schock durch Mark und Bein. "Nein", hauchte er ungläubig und wischte sich durch seine großen blauen Augen, in der naiven Hoffnung sie würden sich ein Scherz mit ihm erlauben. Doch die Adresse blieb die Selbe als er wieder hinschaute:" Das ist nicht... das kann doch nicht... Mist!" Frustriert hüpfte Salazahr von seinem Stuhl und ein fieser Schmerz ließ ihn ein weiteres Mal erstickt fluchen, als er in seiner Wut nicht daran gedacht hatte, dass er alles andere als komplett wiederhergestellt war. Unruhig humpelte er fast eine Stunde auf und ab, überlegte was er tun sollte, bis er sich an seinen Stuhl lehnte, eine weitere Obscura rollte und sich ein Herz fasste. Als er die Lunte anzündete schaute er auf die Uhr auf seinem Bildschirm unter der IP die ihn auszulachen schien. Es war 5:42 Uhr. "Rufe 'Marcus Staiger' an", gab er seinem Adapter schließlich einen Sprachbefehl und seufzte gereizt als er den Einwahlton hörte. A Tale of Rain: Marcus nahm vor dem dritten Ton an. Er war gerade auf dem Weg zu der kleinen Kirche. Er hatte viel zu tun gehabt, jetzt jedoch wollte er mit Salazahr sprechen und fragen wie er vorangekommen war. Nach dem gemütlichen Abend am Krankenbett waren die folgenden, anstrengenden Tage erfüllt gewesen von Politik, mühseligen Nachforschungen und es folgten kurze Nächte. Das Salazahr anrief weckte im Boss die Vermutung, dass er bereits etwas herausgefunden hatte, trotzdem fragte er: "Salazahr, wie sieht es aus? Ich bin auf dem Weg zu euch." DeNoir: "Marcus ich...!", Salazahr kaute nervös auf seiner Unterlippe herum und wusste nicht so ganz wie er das sagen sollte was er ihm sagen musste:" Es... ich... wir... Scheiße!" Er schaute noch einmal auf die IP Adresse zu der ihm seine schlaflose Nacht geführt hatte. Tief zog er an seiner Obscura und pustete geräuschvoll aus:" Ich hab... etwas... gefunden. Komm einfach schnell her!" Marcus lies nicht lange auf sich warten. Im Versteck war es still. May schlief noch und Salazahr hatte auf Marcus in der kleinen Stube gewartet, seinen gefühlt hunderten Energydrink in der Hand. Als sein Boss aus dem Aufzug stieg, stand Salazahr auf und hielt sich den schmerzenden Rücken:" Hey. Ich hab eine Verbindung von New Stones und Life- Tech", rastlos winkte der ITler ihn mit zittriger Hand mit sich und begrüßt ihn gar nicht richtig. Der junge Informatiker konnte nicht wirklich verstecken, dass er zwei Schritte neben sich stand, als er ins Labor zurück humpelte wo immer noch diese verdammte IP Adresse auf dem Bildschirm leuchtete. Er zeigte auf den Holodesktop. Die Anderen hatte er abgeschaltet:" Ich hab eine E-mail mit den Namen und Bankdaten der falschen Käufer von New Stones zu einer Life- Tech IP zurückverfolgt. Von daher tippe ich, das New Stones die Instruktionen bekommen hat Geld auf diese Konten zu überweisen, der Identitätsschwindel an sich aber Life- Techs Werk ist. Ich hab auch... die IP Adresse des PCs herausbekommen und hier", Salazahr schaut Marcus ins Gesicht. Auf seinen jungen Zügen stand eine Mischung aus Stress, Unglauben und ganz deutlich Angst. Er atmete tief ein und aus:" Wird die Sache ekelig. Zumindest... für mich." Er schloss kurz die Augen und schaute auf den Boden, als er sich mit verschränkten Armen gegen seinen Stuhl lehnte:" Jeder Life- Tech Mitarbeiter bekommt eine feste IP Adresse. Das macht Sinn, weil so sofort zurückverfolgt werden kann, von welchem Angestellten was irgendwo erstellt, geändert, versendet wurde usw.", er schaute auf die IP Adresse. Salazahr war ein Zahlengenie. Er konnte sich sämtliche Nummern einfach merken, die für ihn wichtig sind, wie Telefonnummer, IP´s, oder Formeln. Deswegen hatte er die Zahlenfolge auch sofort erkannt und wusste was sie zu bedeuten hatte. Er schaute noch einmal zu Boden in sichtlicher Mühe Worte zu finden, ein Fuß schrubbte rastlos über den Boden und das Geräusch hallte unschön durch den stillen Raum:" Das ist meine alte IP Adresse. Irgendjemand hat von meiner alten Firmen IP aus 145 neue Identitäten erstellt und hält Kontakt zu New Stone. Es gibt nur eine Person die mein Passwort kennt und es gibt nur einen Grund warum sie meinen alten PC dafür benutzt. Das ist eine Nachricht. Wenn diese Person... richtig liegt... und ich bin mir ziemlich sicher, dass er sich ziemlich sicher war, dass er richtig liegt, dann... dann... dann", er wedelte frustriert mit den Händen:" Bin ich aufgeflogen! Dann weiß Life- Tech, dass ich jetzt bei Black Ruin bin und das war ihre Art mir mitzuteilen, dass sie nach mir suchen!" A Tale of Rain: Der Boss schluckte und blickte den IT-Spezialisten nachdenklich an. Schließlich stieß er scharf die Luft aus, bevor er sagte: "Verdammt." Marcus schwieg erneut einige Zeit, dann fuhr er fort: "Kannst du herausfinden wo derjenige steckt, der die Falle gestellt hat? Ich fürchte unsere beste Chance ist ein Angriff. Mandrake wird nicht sofort zuschlagen, dafür ist er ein zu großer Spieler." Der Boss setzte sich bedächtig. "Ich werde die Anderen anrufen, wir müssen uns beraten. Es gibt noch etwas anderes, falls es dich interessiert, ich habe herausgefunden wer die charmante Dame ist, die dich beim Fliegenlernen unterstützt hat." DeNoir: Salazahr setzte sich und lehnte sich nach hinten während er sich durchs Gesicht wischt:" Ich weiß, wo er ist... Ein kleines Labor von Life- Tech, weit ab vom Schuss. Es liegt mitten auf der Mars Oberfläche, vielleicht 50 km Meter vom Border entfernt." 'Border' war ein umgangssprachlicher Begriff für die Stellen an der sich die große Kuppel, die Yharnam vom unwirtlichen All abschirmt, in den Mars bohrt. Salazahr schlug die Augen nieder als erinnerte er sich an etwas, eine Mischung aus schrecklich und schönen Erinnerungen:" Ich war dort lange stationiert, mit... meinem Partner. Coffin muss auch derjenige sein, der mir hier den ausgestreckten digitalen Mittelfinger ins Gesicht drückt", etwas wehmütiges steckt in seiner Stimme als er seinen alten Partner erzählt. Als läge das Gewicht einer sehr langen Geschichte darauf:" Wenn Mandrake spielt geht das nicht gut", jetzt war seine Stimme eine dunkle Vorahnung, als er über Marcus Kopf in ein großes Nichts starrte:" Was ich dagegen tun soll... weiß ich einfach nicht." Ein langer, frustrierter Seufzer entfloh der Kehle des Nerds und er würgte den restlichen Inhalt seiner Dose herunter. Die Tatsache das keine Kohlensäure mehr darin war, ärgerte ihn jetzt aus irgendwelchen Gründen furchtbar. "Bah! Dreckszeug...!", er schaute Marcus an und zog eine Augenbraue hoch:" Ja interessiert mich. Erzähl", dann wurde er sich bewusst, dass Marcus für seinen Frust nichts konnte und es nicht fair war so harsch mit ihm zusprechen. Schließlich ist Marcus sein Boss, etliche Jahre älter und hatte immer in seine Fähigkeiten vertraut. Salazahr respektierte Marcus mit allem was er hat und kann. " Bitte...", setzte er mit einem entschuldigenden Ton nach. A Tale of Rain: Marcus nickte mit ungewohnt düsterem Gesichtsausdruck: "Dieser Mann ist gefährlich wie kaum ein Anderer, wenn es nach mir ginge würde er eingesperrt. Ich kann nicht behaupten ihn gut zu kennen, aber was ich von ihm weiß ist furchteinflößend." Der Boss war dem Life-Tech Gründer schon mehrfach begegnet und er hatte etwas an sich gehabt, dass...sich am ehesten grauenvoll nennen lies. Es lag in der Art wie Mandrake sich gab, theatralisch, zynisch und so kalt wie die Leere zwischen den Sternen. Obendrauf hatte Vermine eine Art sich zu verstellen, die so künstlich wirkte, dass der Widerstandskämpfer an Absicht glaubte. Mandrake fühlte sich unbesiegbar und das kam nicht von ungefähr. Life-Tech war nicht der größte, zweifellos aber der reichste und einflussreichste Konzern. Die Tech hatte das Monopol auf Aufträge seitens des Militärs und der Cypher, natürlich auch der Polizei und so ziemlich jedem anderen, großen Konzern. Die Highsociety war ein zuverlässiger Kunde wenn es um Augmetik, Genetik-Engineering oder auch einfache Schönheitsoperationen und Verjüngung ging. Vermine Mandrake war Life-Tech und er war auch das Herz des Covenant. Eloquent, brillant und voller Visionärskraft, voller Gier, Achtlosigkeit und ein Narzisst, wie er im Buche stand. Der Boss räusperte sich und verdrängte für einen Moment die Gedanken an den Gegenspieler, da war schließlich noch etwas. "Gut, die Frau, die du auf dem Dach...", er zögerte und suchte nach einem passenden Wort, kennen gelernt schien ihm äußerst unangemessen, "...erlitten hast heißt Vandeera Lordes", oder die Dame nannte sich so: "Sie ist Teil einer Gruppe von Söldnern, die sich selbst 'Le Cirque' nennen, also 'Der Zirkus'. Ein Ausdruck ihres ziemlich stacheligen Humors, denn die Truppe ist für Ihre exzessive Gewaltanwendung bekannt." Marcus runzelte die Stirn: "Zivile Opfer scheinen an der Tagesordnung zu sein, wenngleich ich fairer Weise sagen muss, dass es sich dabei eher um kollateral Schäden handelt als um zielgerichtete Massaker. Der Kopf der Truppe wird 'der Earl' genannt, ein cleverer Typ, ich bin ihm ein Mal begegnet, aber das ist ein paar Jahre her." DeNoir: Salazahr hat das Gefühl verrückt zu werden. Ein enges Band schnürt ihm die Brust zu, als Marcus weiter von Mandrake sprach und Erinnerungen krochen in dem Jungen hoch, die er lange verdrängt hatte. Das doch sehr heile Umfeld, was die Mitglieder von Black Ruin Salazahr geschenkt hatten, hatte viele seiner Wunden geheilt. Vor drei Jahren hatte Marcus dem Jungen von der Straße aufgelesen. Als er Life- Tech verlassen hatte, hatte er ein halbes Jahr im Alleingang, den Konzernen das Leben schwer gemacht. Unter dem Kryptonym 'Crazy' hatte er Systeme gehackt, Daten gelöscht, Ordner, Partitionen, oder Türen gesperrt. Doch alleine hatte er die Konzerne nicht mehr als Ärgern können und seine Aktionen waren sehr oft riskant und arg knapp gewesen. Doch er hatte sie ärgern können und schnell war er deswegen zu einem Rumor im Deepweb geworden, der auch an den Widerstandskämpfern nicht vorbeigegangen waren. Damals war Salazahr nicht mehr als ein verängstigter und deswegen bissiger Straßenhund gewesen. Es hatte einige Monate gedauert, bis er annähernd so etwas wie Vertrauen gegen über den neuen Menschen in seiner Umgebung aufgebaut hatte. Er war zurecht verängstigt gewesen, da er Vermine Mandrake näher gekommen, als es jemals gür irgendjemanden gut sein könnte und es war weder sein Wunsch, noch sein Bestreben gewesen. Mit 11 Jahren hatte der IT-Spezialist seinen alten Boss das erste mal getroffen. Seit diesem Tag hatten Albträume ein Gesicht und es hatte nicht daran gelegen, das Mandrake irgendetwas getan, oder gesagt hatte was grausam war. Im Gegenteil. Doch Salazahr hatte sofort gemerkt, dass Mandrake einfach furchtbar war. Dieses Treffen und viele, viele weitere hatten seinen Glauben in diese Welt und in die Menschheit damals stark geschmälert. Ein grausamer Wirbelsturm an bizarren, grotesken und schrecklichen Erinnerungen wütete durch Salzahrs Kopf, bis er sich zwang die Augen auf zu reißen. Er hatte nicht bemerkt das er sie geschlossen hatte. Er hatte auch nicht bemerkt, dass er seine Beine an seinen Körper gezogen, die Arme um die Knie geschlungen, die zitternden Hände in die Jogginghose gekrallt und den Kopf zwischen Armen und Beinen versteckt hatte. Sein Herz wummerte, als sei er grade ein Marathon gelaufen und er zwang sich ruhig und weniger raschelnd zu atmen. Er wusste nicht genau, wie lange er so gesessen hatte und Opfer seiner Erinnerungen gewesen war. Er stützte das Kinn auf die Knie:" Niemand kann ihn einsperren", wisperte Salazahr, als sich seine Augen ein weiteres mal im Nichts verloren und es nicht sicher zu sagen war, ob seine Worte überhaupt an jemanden gewendet waren:" Aber er sperrt Leute ein. Vermine Mandrake hat keine Angestellten, nur Phantome, die er selbst kaum Wahrnimmt und die Arbeit erledigen, derer er sich selbst viel zu Fein ist. Er braucht Menschen um sich herum um sich an ihren Reaktionen, ihren Unbehagen und Furcht weiden zu können..." Er blinzelte und schaute Marcus an, als er endlich endgültig aus seinem meditativen Angstzustand entkommen war und die Vergangenheit niedergekämpft hatte. "Vandeera, hm?", Salazahr versuchte sich auf Marcus Ausführung über die Söldnerin und deren Gruppe zu fokussieren, doch er wurde Müde und seine Konzentration war von dem ungewollten Aufwallen seiner Jugenderinnerungen fort gewischt wurden. Er schaute Marcus immer noch etwas abwesend an und sprach ziemlich leise:" Ich brauche auf jedenfall keine zweite Vorführung." Der Junge seufzte und wischte sich durchs Gesicht. Als er wieder sprach wirkte er wenigstens so, als sei er wieder in der Wirklichkeit angekommen:" Hast... du einen Plan, Marcus? Oder zumindest... eine Idee?" A Tal e of Rain: Der Boss kratzte sich nachdenklich an der polierten Glatze. "Ich glaube unsere beste Chance besteht in einem raschen Angriff auf deinen alten Partner, um Mandrake und ihm keine Gelegenheit zu geben sich lange vorzubereiten. Ein so hoher Angestellter könnte alle möglichen Informationen über die Machenschaften von Life-Tech in seinem Besitz haben, bei aller Gerissenheit, aber die Geschäfte und Unternehmungen von Life-Tech werden in irgendeiner Form zumindest vorübergehend administrativ und in Form von abrufbaren Daten verarbeitet sein." Marcus zögerte, dann fuhr er fort: "Ehrlich gesagt halte ich es auch für nicht unwahrscheinlich, dass Mandrakes Persönlichkeit kein derartig akribisches Spuren verwischen zulässt. Es ist aufwendig und in gewisser Weise auch unwirtschaftlich. Es wird trotzdem nicht einfach den wahren Zweck und die Wege der Transaktionen nachzuverfolgen." Er steckte sich einen Zigarillo an und hielt Salazahr die Schachtel hin. "Vielleicht irre ich mich auch, aber abzuwarten was Mandrake jetzt vorhat erscheint mir unklug. Wir müssen von einer Falle ausgehen, das ist klar", sein Blick wurde ernst: "Dir ist klar, dass wir Coffin vermutlich ausschalten müssen?" Er lehnte sich mit einem etwas traurigen Gesichtsausdruck zurück. "Ich rufe die Anderen an. Überleg du dir in der Zwischenzeit, was du jetzt machen möchtest." DeNoir: Salazahr hörte Marcus aufmerksam zu, auch wenn er auf den Boden starrte. Langsam zog er eine Zigarillo aus der Schachtel die Marcus ihn hinhielt und in dem kurzen Moment, wo der Junge seine Augen vom Boden nahm, sah man dort hinter die Gedanken rasen. Was sein Boss sagte hörte sich richtig an und ging konform mit den Bild was Salazahr von Mandrake sehr deutlich zurückbehalten hatte. Als Marcus Coffin erwähnte starrte Salazahr ihn ein paar Minuten an. Der Informatiker wusste auch hier, dass Marcus recht hatte. Dass Coffin für ihn Gefährlich war und durch ihn auch für alle anderen. Auch wenn Salazahr als Person nicht gegen Coffin vorgehen wollte, wusste er doch das er als Mitglied von Black Ruin muss. Das es das einzig logische ist. Er nickte langsam, konnte aber nicht verstecken, wie sehr er bei dem Gedanken litt:" Du... hast recht. Das klingt alles sehr Vernünftig", nuschelte er und erhob sich langsam:" Ich... bin mal kurz", er seufzte:" Eine paar Nasen frische Luft schnappen", ohne auf eine Reaktion zu warten humpelte er an seinem Stuhl vorbei, schaltete den letzten Desktop aus und verschwand aus dem Labor. Er humpelte in den Fahrstuhl, durchquerte die alte Kirche und ging aus den Überresten der Hintertür hinaus auf eine kleine Grünfläche. Die paar Quadratmeter Rasen waren verwildert. Wildblumen, Unkraut und andere selbst gesäte Pflanzen luckten aus dem aufgeweichten Boden. Alte, verwitterte Grabsteine in allen Formen und Größen, sowie die teilweise eingestürzte, von der Zeit eingeholte Steinmauer, die den kleinen Friedhof von der Außenwelt fernzuhalten versuchte, gaben dem Fleck Erde eine melancholische Atmosphäre von Vergessenheit und Stille. Hier konnte Salazahr kurz mit seinen chaotischen Gedanken und konträren Gefühlen alleine sein. Er setzte sich auf einen der Grabsteine, genoss den Regen auf seinem heiß gedachten Kopf, die fast friedliche Stille nur gestört von dem plätschern der Tropfen in den vielen Pfützen und dem Klopfen seines eigenen Herzens. Kaum war Salazahr 5 Minuten weg, ging die Tür ein Stück auf und May steckte ihren vom Schlafen noch wirren Neonschopf durch die Türe. Die Augen noch Müde zusammen gekniffen blinzelte sie Marcus an. "Hast du mal auf den Tacho geschaut?", fragte sie die Stimme noch morgenheiser. Dann drückte sie die Türe ganz auf und trat, in ihre graue, verschlissene Tuchhose und dem schwarzen zusammen genähten, langärmelige T-shirt gekleidet, ein:" Brauchst du keinen Schlaf?" Ihr Blick fiel auf das Gesicht ihres Bosses und ließ sie ihren Kopf fragend quer legen:" Ich sehe Unheil in deinem Gesicht. Was hab ich verpasst?" A Tale of Rain: Marcus schwieg noch einen Moment, dann sagte er zurückhaltend: "Life-Tech hat uns aller Wahrscheinlichkeit nach aufgespürt", seine Stimme war ernst. "Salazahr hat den Spieß umgedreht und den Spürhund aufgespürt, ich glaube wir sollten schnell zurückschlagen, bevor Mandrake richtig weit ausholen und vielleicht noch Anlauf nehmen kann. Lass uns auf die Anderen warten, bevor ich alles dreimal erzählen muss." Und die Anderen kamen. Sébastien hatte etwa eine halbe Stunde gebraucht. Er hatte Nachtschicht und war daher in der Nähe. An Stelle der Rüstung hatte der Geistliche sich einen Schal um die untere Hälfte seines Gesichts gebunden und seine Kapuze auf den Kopf gezogen. Der Aszendierte grüßte mit einem Nicken, er hatte auf Grund der Dringlichkeit von Marcus Anruf keine Zeit mit einem Umweg über Zuhause verschwenden wollen. Zu seiner leisen Überraschung war auch Scarlett wieder anwesend, zumindest halbwegs. Sie verschwand hinter dem seltsam leuchtenden, blass violetten Qualm einer langen, dünnen Stange, die so tief lila war, dass sie fast schwarz wirkte. Purpurne Funken tanzten in dem Rauch, der dadurch ein wenig an einen interstellaren Nebel erinnerte. Sehr...schön, wenngleich Seb nicht wissen wollte, was der Rotschopf sich da wieder reinzog, Scarlett hatte mit besorgniserregender Regelmäßigkeit Drogen, die der, nun wirklich nicht unerfahrene, Streetworker noch nie gesehen hatte. "Hi Sébastien, du hast keine Rüstung an", meinte Scarlett als rede sie mit niemand bestimmtem und ohne einen Funken von Ironie ob der sehr offensichtlichen Feststellung. DeNoir: Einige Zeit später kam auch Lenalee ins Versteck. Sie trug ihre Verkleidung, da die Lehrerin seit der Cypher- Pol Sache besonders umsichtig damit umgeht, wo man sie mit was in Verbindung bringen konnte. Sie lächelte und winkte in die Runde. Sie sah May, die sich mittlerweile die Haare gekämmt und der Lehrerin eine Kaffee entgegen gestreckt hat, Scarlett auf dem üblichen Höhenflug und Sébastien. Sie hatte das Gesicht von ihm weg gedreht hatte, schaute sie abrupt wieder hin, als ihr Gehirn verarbeitet hatte was genau sie nicht gesehen hatte. "Wow... Muss kritisch sein", stellte sie fest, als sie sich setzte. Ein lautes Bellen aus dem Aufzug ließ sie unerwartet zusammen zucken. Kaum gingen die Türen auf hüpfte ein mittelgroßer Fellball freudig durch die Stube um sich von allen ein paar Kuscheleinheiten abzustauben. Die Anwesenheit des schönen und äußerst treu-dämlichen Collies Gino kündigte von Rays Ankunft, der seineszeichens Ginos stolzes Herrchen war. Ein Bartschatten auf dem sonst immer so gepflegten Gesicht des Wissenschaftlers ließ vermuten, dass er die Morgentoilette kürzer gefasst hatte um schneller da zu sein. "Es tut mir leid", seufzte er:" Lizzy ist schon weg, deswegen musste ich Gino mitnehmen. Mein Schwager der auf ihn aufpasst ist noch arbeiten." Auch ihm gab May einen Kaffee, dann verschwand die Cyborg kurz aus dem Raum. Der Wissenschaftler pfiff einmal scharf durch die Zähne, der Fellball wirbelte herum und saß wenig später treu, die Zunge fröhlich aus dem Maul hängend an der Seite seines Herrchens der sich mit den Armen auf die Theke lehnte. Er schaute durch die Runde:" Scarlett ist da, Seb ohne Rüstung. Hab ich das einläuten der Apokalypse überhört?" May kam wieder in die Stube:" Ich wollte Dornröschen dazu hohlen, aber... er ist nicht in seinem Zimmer und im Labor auch nicht." Ray seufzte in seinen Kaffeebecher:" Das nächste Mal tackre ich ihn irgendwo an." A Tale of Rain: Marcus setzte die Anderen über die derzeitige Lage in Kenntnis. Von Sébastien kam keine verbale Reaktion, der Boss nahm an, dass der Mönch sie nicht seine natürliche Stimme hören lassen wollte. Scarlett hatte während er sprach ausnahmsweise nicht leise mit ihrem Kater - oder sonst wem - gesprochen, jetzt zündete sie ihren seltsamen Räucherstab wieder an und verschwand hinter schillerndem Dunst. "Die Stelle, von der aus dieser Coffin Salazahrs Fährte verfolgte liegt etwa eine halbe hundert Kilometer von der Border entfernt." Salazahr kam wieder herein und so konnte Marcus gleich mit seinem Plan fortfahren: "Sie haben allerdings mit Sicherheit nicht unsere Adresse. Wir müssen uns gut auf den Angriff vorbereiten, dieses Mal haben wir es direkt mit Life-Tech zu tun. Ich bin noch nicht sicher, wie wir das Problem lösen die Strecke in Mars-Atmosphäre zurückzulegen." Der Boss legte die Fingerkuppen aneinander. Zu seiner Überraschung erklang die helle, ätherische Stimme des jüngsten Mitglieds ihrer Familie: "Wir können mit der U-bahn fahren." Der Boss stutzte. Welche U-bahn? Dann fiel ihm ein, dass es zwar kein Verkehrsmittel dieser Art gab, wohl aber Gleistunnel, durch die Güter transportiert wurden. Sie verbanden Yharnam mit den Minen und anderen Anlagen die verschiedenste Dinge produzierten - und benötigten. Das war immerhin ein Anfang. "Danke, Scarlett." DeNoir: Als Salazahr wieder hineingekommen war, setzte er sich auf seinen Stammsessel. Der Kopf des Itlers hing nach unten und ein paar Tropfen fielen von seinen bunten Haarspitzen auf den Fußboden. Auch die Schulterpatin seines T-Shirt war vom Regen nass geworden. Er versuchte zuzuhören so gut er konnte, aber langsam ließ der Effekt seiner Aufputschmittel nach. Er rieb sich seufzend durch das müde Gesicht. Als beschlossen wurde durch die Mienen zu gehen, schaute er hoch, stützt das Kinn auf eine Hand und blickte träge in die Runde. Kommentieren tat er das Gesagte nicht. Lenalee gefiel der Ausdruck ihres Computerspezialisten gar nicht. Sie hatte den Jungen mit den bunten Haaren immer als sehr fröhlich, laut, amüsiert und energisch erlebt, sodass ihr sein fast schon apathisches Verhalten Sorgen machte. Doch Salazahr sah nicht so aus, als ob für ihn jetzt der Zeitpunkt zum reden sei. Eher das ganz genaue Gegenteil. May seufzte:" Die Idee ist gut. Die Route müsste raus zu finden sein." Die Cyborg drehte ihren Kopf zu Salazahr, der eigentlich die stillen Aufforderungen, immer verstand. Doch grade schaute der Junge zu Marcus und schien sie nicht gehört zu haben. "Oder?", setzte sie an Salazahr gerichtet nach, dessen Kopf sich dann auf der Hand gestützt zu ihr drehte:"Hm?" "Du kriegst die Route raus, oder?", May zog eine Augenbraue hoch. "Klar", sagte Salazahr darauf teilnahmslos:" Wann wollen wir los?" "Du", warf Ray aus zweiter Reihe ein, da er immer noch auf der Bar lehnte und somit nicht in dem Kreis saß der die Sitzgelegenheiten in der Stube bildeten:" In 4 Wochen." Salazahr schaut ihn von unten heraus an und setzte sich grade auf. Er legte den Kopf schief, als er die Arme verschränkte und einen Knöchel auf das Knie legte:" Dein Ernst?" "Da kannst du Gift drauf nehmen. Salazahr es nützt nichts wenn du während eines Einsatzes in deine Einzelteile zerfällst. Ich kann nicht hinter dir her laufen und dich alle 200 Meter zusammen spachteln", Ray drehte den Kopf zu Marcus:" Das ist gefährlich für ihn und alle anderen. Ich habe im Gefühl das wird aufregend genug, dann solltet ihr nicht noch diese instabile Anatomie-Ruine mitnehmen", setzte er eindringlich mit seiner tiefen, ruhigen Stimme nach. A Tale of Rain: Marcus musterte seinen Hacker ein wenig sorgenvoll und nickte. "Du hast Recht, es wäre dumm das Risiko einzugehen, es gibt keinen Grund zu glauben Mandrake könne jetzt ohne weiteres herausfinden wo wir uns verstecken", trotzdem war da eine gewisse...Sorge. Coffin war sicher ein brillanter Informatiker und Mandrake kannte Salazahr, er mochte sein Wissen auf die eine oder andere Art für den Widerstand zur Gefahr werden lassen. "Ich werde mit den anderen Anführern sprechen, vorerst werden wir völlig autark agieren und Kommunikation nach Außen meiden", Marcus würde die Anderen persönlich aufsuchen. "Wenn es etwas dringendes gibt erreiche ich euch, ansonsten kommt und geht wie es notwendig ist. Die letzte Nacht verbringen wir alle hier um genügend Zeit zu haben alles ein letztes Mal zu besprechen. Ray, du bleibst hier. Salazahr, May, Sébastien und auch Lenalee werden die Operation durchführen. Ich werde auf Empfang sein und dafür Sorgen, dass im Fall der Fälle die Möglichkeit einer sofortigen Flucht besteht." DeNoir: Ray nickte nur stumm. Lenalee lächelte Salazahr an:" Wir schaffen das." Als Antwort bekam sie nur einen Seitenblick. May streckte sich:" Was wir tun sollen, gut. Aber warum macht sich Life- Tech überhaupt die Mühe? Ich meine, Zahr, ehrlich ", der Angesprochene drehte sein Kopf ein Stück um May ziemlich finster aus dem Augenwinkel an zu funkeln:" Deine alte Firma, dein alter Chef, dein alter Partner, dein altes Labor, dein alter PC. Warum du?" Salazahr legte den Kopf schief. Seine Augen zusammen gekniffen musterte er May schon fast aggressiv. "Was willst du von mir hören, May?!", keifte er gereizt und sprang auf:" Coffin ist gut! Verdammt gut und verdammt gefährlich! Wir beide sind nicht gerade im guten Auseinandergegangen! Ich habe mich nicht grade mit einer Schachtel Pralinen bei ihm verabschiedet und ihm noch ein schönes Leben gewünscht. Ich habe Coffin gegenüber damals mächtig...", der ITler stockte und schaute zu Boden, als er die Schultern hängen ließ und kleinlaut wurde:" ... Scheiße gebaut. Ich habe damals viel... Scheiße bauen müssen", er schaute in die Runde:" Coffin ist sauer auf mich und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass er mich... Egal! Wenn wir darein gehen und Coffin uns findet, wird das mit der Flucht nicht halb so einfach sein, wie sich das anhört! Lena! Du solltest erst gar nicht mit gehen! May, Seb! Unterschätzt die Sache ja nicht! Marcus! Ich tue was du sagst. Begeistert, dass du irgendjemanden von hier mit mir schickst, bin ich aber nicht!" "Hey hey hey!", Lenalee traut ihren Ohren nicht:" Du willst uns doch nicht wirklich erzählen, dass du das am liebsten alleine machen würdest, oder?" Salazahr schaut sie einen Augenblick in düsterer Bestätigung an und dreht sich dann Weg:" Ich verschwinde. Ich bin jetzt 27 Stunden wach", mit einem Schlag geht die Türe hinter dem Jungen zu. Die Mitglieder schauen sich verwirrt an. "Coffin und sein schlechtes Gewissen ist seine Achillesferse", bricht Raymonds klare Stimme die Stille:" Ich bin mir ziemlich sicher, dass wissen auch Mandrake und Coffin." A Tale of Rain: Marcus runzelte die Stirn: "Ich denke wir müssen nicht diskutieren ob Salazahr allein geht." Der Boss stand auf: "Nehmt es ihm nicht übel, er meint es freundlich und kann im Moment verständlicherweise nicht richtig nachdenken. Lassen wir ihm die Zeit den Schock zu verarbeiten." Während er sich einen Zigarillo anzündete fuhr er fort: "Mandrake wird sich vielleicht erhoffen, dass Sal sich in selbstmörderischer Absicht allein in die Schlacht gegen Coffin stürzt." Einen Moment später setze der Boss hinzu: "Behaltet ihn trotzdem etwas im Auge, ja?" D eNoir: May verschränkte die Arme:" Ab jetzt wird er das Versteck nicht mehr alleine verlassen." Lenalee schaute sie an:" Bitte? Du kannst ihn nicht behandelt wie ein unmündiges Kind." "Dann sollte er sich nicht wie eins Verhalten", antwortete Ray trocken. Gino bellte einmal, als wolle er Rays Aussage verstärken. Lenalee seufzte:" Irgendwo habt ihr recht... Ich freue mich allerdings nicht auf die Diskussion die daraus folgen wird. Schmecken wird ihm das nicht..." May nickte und lachte:" Er wird auch nicht mehr alleine den Computer benutzen. Das wird ihm noch viel weniger schmecken. Aber ich hab keine Lust darauf, dass er denkt er kann alleine die Welt retten, sich in seinen alten PC hackt und dann dieser Coffin ihn zurück verfolgt." Lenalee blinzelte irritiert:" Dann wird er ein riesiges Problem mit dir haben. Ich glaube das geht wirklich zu weit. So unvernünftig ist er auch nicht. Vor allem würde er uns anderen nicht so fahrlässig in Gefahr bringen." "Hast du ihn schon mal so erlebt, Lena? Salazahr ist noch nie so abgegangen und er will das eigentlich am liebsten alleine machen. Nicht das er uns beschützen will und es nach hinten losgeht. Ich sag ja nicht das es böses Absicht wäre." "Er ist wirklich arg durch den Wind", nickte Ray:" So ganz an den Haaren herbeigezogen ist Mays Gedankengang nicht..." Lenalee schaute besorgt in die Runde:" Wir sollten ihn etwas schlafen lassen. Danach sollten wir ihn dazu bringen uns von Coffin zu erzählen. Wir sollten unseren Gegner kennen..." May seufzte:" Das stimmt wohl. Ich weiß nur nicht wie viel wir aus ihn rausbekommen. Das scheint für ihn ein sehr pikantes Thema zu sein", May dreht sich zu Marcus:" Ich tippe mal, wir sollen auch die Finger von New Stones Netzwerk lassen, hm?" A Tale of Rain: Der Anführer nickte zustimmend: "Es könnte sein, dass sie auf einem Zugriffsversuch von Salazahr hoffen, auch auf New-Stones Server." Sébastien fand die angefachte Vorgehensweise die Richtige. Salazahr würde nicht begeistert sein, aber um seinetwillen mussten sie ein wenig...vorsorgen. Der junge Informatiker war verständlicher Weise außer sich. Der Mönch ging nach Marcus, es würde einzige Zeit vergehen bis sie bereit waren und er konnte nicht die ganze Zeit in ihrem Versteck abwarten. DeNoir: Die folgenden Tage hing der Haussegen in der Basis mächtig schief. Lenalee wollte zwar bleiben und May unter die Arme greifen, wenn sie Salazahr darüber in Kenntnis setzte, dass er nun an der kurzen Leine gehalten wurde, doch die Cyborg wusste um Lenas Arbeitszeiten und wollte nicht das die Lehrerin sich frei nahm. So ging sie Zeitgleich mit Raymond und Gino. Salazahr war an diesem Tag nicht mehr aus seinem Zimmer gekommen. Sehen tat die Cyborg ihn erst am nächsten Morgen. Nach den guten Morgen Gruß, teilte May ihm auch schon unmissverständlich mit, dass er nicht alleine vor die Tür, oder Computer durfte. Der anfängliche Unglauben des Informatikers schwang schnell in eine derartige Wut, wie May es wohl noch nie mitbekommen hatte. Natürlich war seine Frustration verständlich und das er sauer wurde, damit hatte sie gerechnet, aber er stritt mit ihr laut und in einem Jargon der das letzte Straßenkind rot anlaufen ließ. May hatte das Gefühl mit dem unglaublichen Hulk gerungen zu haben, als der ITler wutschnaubend und türenkrachend in Richtung Bad und dann seinem Zimmer abgedampft war. Die nächsten Wochen war Salazahr nicht wirklich gut drauf. Aber nach ein paar Tagen - die er alle anderen mit spärlicher Anwesenheit und einsilbigen Antworten abgestraft hatte - hatte er sich wenigstens wieder so weit beruhigt, dass man wieder mit ihm reden konnte, auch wenn die Antworten immer noch reichlich kurz und gereizt waren. An die Einschränkungen hielt er sich im weiteren Verlauf diskussionslos, auch wenn er es sich nicht nehmen ließ nonverbale immer wieder seinen Unmut darüber zur Schau zu stellen. Salazahr hatte die Welt nicht mehr verstanden. Er wusste noch nicht einmal was er falsch gemacht hatte, als May ihm 24 Stunden nach seinem persönlichen D-day mitteilte, dass er unter Hausarrest und Computerverbot stand. Er hatte doch sofort Bescheid gesagt! Er hatte seinen Job gemacht, nichts zurück gehalten, oder alleine entschieden! Er hatte ja noch nicht einmal irgendwas zu den Entscheidungen beigetragen! Er hatte Lunte gerochen und den Spieß sogar ein Stück weit umgedreht und der Dank dafür ist eine extreme Beschneidung seiner Rechte gewesen. Na bitte, Dankeschön! Salazahr hatte nicht mehr das Gefühl, dass die Anderen in ihn und seine Fähigkeiten vertrauten. Er war für sie wohl doch nur ein Unreifes Kind, das froh seien durfte Fernsehen ohne Kindersicherung schauen zu dürfen. Dieser Vertrauenseinbruch frustrierte Salazahr. Er war in seinen Augen ungerechtfertigt und machte ihn wütend. Doch auch wenn er es sich nicht eingestehen wollte, war da ein Gefühl in seinem Magen. Das Gefühl von Angst ab jetzt nutzlos zu sein, dadurch nur noch Ballast und schon bald wieder auf der Straße zustehen. Alleine, im endlosen Regen Yharnams. Dieses Gefühl drehte ihm fast den Magen um, auch wenn der Junge ignorieren wollte, dass es da war. Die Anderen kommen und gingen. Die Spur des Auftragsmörders hatte Lenalee aufgegeben. Es hatte nichts gebracht. Anscheinend war der Urbanslayer erst einmal arbeitslos. Ray untersuchte Salazahr jeden dritten Tag und der letzte Abend rückte näher. A Tale of Rain: Natürlich bemerkte Sébastien, dass Salazahr nicht gerade glücklich über die Vorgehensweise der Gruppe war und er fragte sich nach einiger Zeit, ob sie nicht ein wenig zu weit gingen. Der Mönch sprach Marcus darauf an, doch der Boss beharrte darauf auf Nummer sicher zu gehen - auch wenn er Sébastien nicht richtig widersprach. Wenn es jemanden gab, dem die miese Stimmung nicht auffiel, war es Scarlett. Das Mädchen hatte immer wieder vorbeigeschaut, häufiger als die Wochen zuvor, aber sie erweckte den Anschein als sei alles 'ganz normal', was ein wenig merkwürdig anmutete, da an ihr so ziemlich 'nichts' normal war. Seb empfand diesen Umstand als ein wenig amüsant, ein wenig traurig und gleichzeitig war er ganz froh darüber. Der Rotschopf war wie immer bestenfalls halb anwesend und auf weiß-der-Imperator welchen Stoffen, ins Gespräch mit Mr. Tibbles vertieft und so freundlich und luftig wie eine Feder im Sommerwind, ob Salazahr schlecht gelaunt durch die Räume tigerte oder vor Frust hörbar in seinem Zimmer wütete. Tatsächlich jedoch stellte sich heraus, dass die Kleine offenbar außerdem ein Schlüsselelement ihres Plans war - sie trieb jemanden auf, den Marcus als vertrauenswürdig einstufte und der ihnen bezüglich der zurückzulegenden Strecke aushelfen konnte. Am Tag, bevor sie aufbrechen würden, war Scarlett bereits morgens im Versteck aufgetaucht und saß jetzt rauchend auf ihrem Lieblingssessel, zusammen gelümmelt, als habe sie nicht vor ihr gepolstertes Körbchen in der nächsten Mondphase zu verlassen. Von den Anderen hatte sie noch niemanden gesehen und sie hatte Salazahr und May nicht stören wollen und war auf ihr Zimmer verschwunden. DeNoir: Auch am Tag vor der Mission hatte Salazahr das getan was er so die letzten Wochen getan hatte: Nichts. Geknastet im Versteckt, hatte Salazahr auch seine Geräte die letzten vier Wochen nicht angefasst. Noch nicht mal E-mails hatte er gecheckt, hatte er doch keine Lust auf Mays kontrollierende Blicke. Ein Gewitter aus Empfindungen in seiner Magengrube hatte ihn des weiteren seit einer Woche kontinuierlich um den Schlaf gebracht. Dem Hüttenkoller nah und zum sterben gelangweilt, hatte er viel zu viel Zeit und Raum, um über Coffin, Mandrake, Life- Tech und seine mehr als beschissene Vergangenheit nachzudenken. Er war furchtbar nervös und um so näher er der Genesung kam, umso schlechter wurde ihm. Irgendwann gegen vier Uhr Nachts hatte er sich aus seinem Bett geworfen, war in seine graue Jogginghose und ein blaues T-Shirt mit einem absichtlich lächerlichen Comic Aufdruck gefallen und war auf der Couch gelandet. Er hatte sich 2 Stunden irgendwelche auf vielerlei Arten anstößige, komischen, perverse und brutalen Zeichentrickserien angeschaut, welche ihn wirklich nicht gesteigert interessiert hatten und dabei durch ein Computerfachzeitschrift geblättert. Salazahr glaubte übrigens dieses Magazin jetzt zum 10 mal gelesen zu haben. Scarletts Ankunft bekam der Jungspund - ausgestreckt auf der Couch, die Armlehne als Kissen missbraucht und das Magazin auf dem Gesicht - gar nicht mit. Man hörte unter dem Hochglanzpapier ein leises und gleichmäßiges Atmen, konform mit dem Heben seiner Brust auf der eine seiner Hände lag. Die Andere baumelte schlaff vom Sofa. Als Scarletts Zimmertüre ins Schloss fiel, wachte der Computerspezialist mit einem Mal auf. Nicht das er seinen schlechten Traum hinterher trauern würde. Blitzschnell saß er kerzengrade auf der Couch und schaut sich desillusioniert um. Die Umstände hatten ihn doch in eine Art permanenten Alarmzustand versetzt und der Informatiker hoffte in diesem Moment inständig, dass er nicht gerade in eine unschöne Form von Paranoider umschlug. "May?", rief er und stand auf. Er ging langsam aus dem Wohnzimmer und schaute den Flur hinunter. "Ja?", ertönte es hinter ihm. Erschrocken fuhr Salazahr herum und zog instinktiv seinen Fuß nach oben. May machte zwar große Augen, fing den Fuß aber vor ihrer Schläfe am Knöchel mit ihrem mechanischem Arm ab, sodass Salazahrs Schockreaktion sie nicht traf. "Hey, hey, chill!", sagte sie:" Was geht denn bei dir?" Salazahr ließ erleichtert die Schultern hängen:" Man! Erschreck‘ mich nicht so!" "Du hast doch nach mir gerufen?", May schüttelte den Kopf:" Ist alles ok bei dir?" Salazahr schaute sie mit weiten, fast aggressiven Augen an:" Das hast du jetzt nicht echt gefragt, oder?", er zog an seinem Bein, das immer noch in der Luft und an Mays Hand hing:" Lass mich los!" May ließ los und Salazahr bekam sein Bein zurück:" Du könntest aufhören uns so anzufahren, Prinzesschen." "Du könntest aufhören mir so permanent auf den Zeiger zu gehen!" "Hey! Wir machen uns Sorgen um dich! Du hast total den Sockenschuss, mein Freund!" "Ja warum wohl!? Ich bekom' ‘nen Hüttenkoller! Seit Wochen sitze ich blöd rum! Ich hab sogar schon jede Materialkiste durch sortiert, weil ich nicht weiß was ich mit mir anfangen soll!" May zog eine Augenbraue hoch:" Wenigstens ein sinnvoller Zeitvertreib." "Ach!", giftete der Junge zurück:" Du kannst mich mal! Echt! Man, man, man!" Salazahr verschwand ohne ein weiteres Wort ins Badezimmer. May seufzte und verschwand nach einem Kaffee und einer Zigarette im großen Vorratsraum, um schon mal mit den Vorbereitungen anzufangen. Im Laufe des Tages bekam sie Hilfe von Lenalee. Raymond verschwand im Labor und bereitete dort alles vor. Nur bezieht er aufgrund der jüngsten Ereignisse eine größere Mannigfaltigkeit an Unfällen in seine Überlegungen ein. Im Verlauf der Wochen hatte der Wissenschaftler das Repertoire an 'Ersatzteilen', die er aus den Beständen von CTA geschmuggelt hatte, vergrößert. Gegen Mittag waren die beiden Frauen zu Raymond gestoßen und hatten sich mit ihm ein wenig unterhalten. Als die Drei danach ins Wohnzimmer gingen, hatten sie Salazahr im Flur getroffen der Gedankenverloren eine Obscura zusammen rollte und anzündete. In der Stube fiel Lenalees Blick auf den Sessel in der Ecke. Sie lächelte und legte den Kopf schief:" Oh, Hi Scarlett! Na alles klar, bei dir und Mr. Tibbles?" A Tale of Rain: Scarlett blickte träge auf und mit ihren großen, im Zwielicht maritim blauen, Augen durch Lena hindurch. Ihr Mund verzog sich zu einem kleinen Lächeln: "Hallo Lenalee", der Rotschopf blickte schräg nach unten auf den Boden. Ihr Gesicht drückte eine vage Verwirrung aus, schließlich blickte sie auf. "Mr. Tibbles sagt ich könne dir sagen, dass es er wohlauf ist und sich bester Gesundheit erfreut." Ein wenig befremdete es Scarlett schon, dass die Lehrerin fragte wie es Mr. Tibbles ging. Er hatte das Mädchen nie im unklaren darüber gelassen, dass außer ihr niemand ihn wahrnehmen können würde. Deswegen sprach sie normalerweise auch nicht laut mit ihm, nachher hielte sie noch jemand für verrückt. Ein seltsames, verhaltenes hüsteln erklang aus der Kehle des Katers und er blickte sie seltsam scheel an. Das hübsche Geschöpf erwiderte den Blick einen Moment, dann stutzte sie. Er meinte... 'Ich schätze das tun die Meisten. Schon jetzt.' Scarlett begann zu giggeln und hielt sich in einer fast aufreizend kindlichen Geste die Hand vor den Mund. Ihr Blick wanderte zurück zu Lenalee: "Wie geht es dir?" Das Licht brach sich in ihren Augen wie die Abendsonne in azurblauem Ozean, sie wanderten zu May und blieben auf Salazahr ruhen, oder auf irgendetwas hinter ihm, dass nur das Mädchen sah? Die Teenagerin öffnete den Mund leicht, schwieg kurz und legte den Kopf schräg: "Du siehst nicht sehr gut aus", stellte sie mit dem üblichen Talent für Offensichtliches heraus. 'Das war aber ein wenig uncharmant.', spöttelte Mr. Tibbles. Sébastien trat aus dem Aufzu, und erschien gegenüber dem Trio im Eingang in Richtung der Wohnbereiche. Salazahr wirkte nicht gerade glücklich und rauchte eine Obscura, Seb trug seine Rüstung, May und Lenalee standen bei dem IT-Spezialisten. Hatte es wieder Streit gegeben? Er war gerade pünktlich gekommen um die letzten Worte Scarletts zu hören, die, welch Überraschung, auf ihrem Sessel hockte. "Hallo. Störe ich?", fragte er leicht belustigt. DeNoir: Lenalee lächelte das Mädchen an:" Das hört man gerne. Mir geht es auch gut, danke." Dann schaute sie zu Seb der gerade aus dem Aufzug stieg:" Hi! Schön dich zusehen." Mays Blick wanderte von Scarlett zu Salazahr. Der ITler grummelte dunkel:" Danke sehr." Dann setzte er sich auf einen Sessel. Lenalees Blick wanderte besorgt zu dem jungen Informatiker der irgendwie furchtbar verlassen und überfordert wirkt:" Woran denkst du, Sal?" Salazahr schaut auf:" Was genau geht dich das an?" "Hey!", May stemmt die Hände in die Hüften:" Lena macht sich sorgen um dich. Könntest du aufhören dich wie ein Kleinkind zu benehmen?" Salazahr zog wütend die Augenbrauen zusammen:" Könntest du aufhören dich wie meine Mutter aufzuführen? Das bist du nicht!" "Mach mal halblang, Kleiner!" "Nenn' mich nicht so!", Salazahr wurde ein Stück lauter:" Nur weil ich jünger bin hast du nicht ansatzweise das Recht mich ständig zu diskreditieren, klar! Danke schön." Lenalee hebt beschwichtigend die Arme:" Hey. Niemand diskreditiert dich." "Danke schön!", machte Salazahr gereizt klar, dass das Thema für ihn gelaufen ist, als er sich nach hinten in den Sessel lehnte und den rechten Knöchel auf das linke Knie legte. May schnaubte genervt und schüttelte den Kopf, als sie Salazahr einen fast vorwurfsvollen Blick zuwarf. Salazahr schaute zurück und zog eine Augenbraue hoch:" Was?" "Du bist im Moment vollkommen unausstehlich." "Und deine Meinung ist mir im Moment vollkommen scheiß egal." May klappt der Kiefer auf. Sie blinzelte, als sie die mehr als freche Antwort verarbeitete, die für den ITler sehr untypisch war. Auch Lena stand da, als hätte man sie mit einem Hammer geschlagen. Sie stützte sich auf die Rückenlehne des Sessels:" Wir verstehen, dass das nicht schön für dich ist. Wir machen das, weil wir dich beschützen möchten, nicht weil wir dich ärgern wollen." In diesem Moment sah man wie bei Salazahr eine Sicherung durchbrennt. Er wirft seine Obscura in den Aschenbecher und springt auf: "Beschützen! Wollt ihr mich eigentlich endgültig verarschen, oder was?!" Lena schreckte ein Stück zurück. "Ihr vertraut mir nicht!" "Nein, nein!", versuchte Lena die Situation zu retten:" Wir..." "Ihr behandelt mich, als wäre ich ein dummes Kind! Sperrt mich hier ein und verbietet mir meine Job zu machen! Vier Wochen höre ich mir jetzt schon an, was ich alles nicht darf, was ich lassen und wie ich mich verhalten soll! Ihr könnt mich mal!" "Jetzt beruhige dich", stieg May wieder ein. "Sag mir nicht was ich tun soll!", wurde Salazahrs Stimme wieder ruhiger:" Hättest du nicht Marcus auf deiner Seite gehabt, hättest du dich selber hier einsperren und die Hände vom Computer lassen können. Ich habe nichts... getan... das..." Der Junge setzte sich wieder hin, holte die Obscura wieder aus dem Aschenbecher und zog daran, als er den Kopf weg drehte:" Sagt mir einfach nicht was ich tun soll. Wenn ihr mir schon nicht mehr vertraut und nichts mehr zutraut, dann lasst mich doch wenigstens in Frieden. Ich will nicht mit euch darüber reden, ob es mir gut geht oder nicht." Ray hatte mittlerweile den Kopf ins Wohnzimmer gesteckt. "Was ist den hier los?", trat er ein:" Mord und Totschlag?" Lena lächelte gestresst:" Noch... nicht." May schnaubte nur gereizt. Lena legte ihm die Hand auf Salazahrs Schulter:" Bist du deswegen so gereizt? Weil du denkst wir vertrauen dir nicht mehr?" Ein leidender Ausdruck flog auf Salazahrs Gesicht, doch hatte er das Gesicht so gedreht das höchstens Sébastien ihn sehen konnte. "Ja", antworte der Informatiker knapp. Lena schüttelte vehement den Kopf:" Das ist doch Blödsinn. Wie kommst du darauf?" Der Junge mit den Regenbogenhaaren schaute die Lehrerin an:" Ich... kenne Coffin. Ich weiß selber was ich tun kann und was nicht, damit er mich nicht findet. Er hat mich die letzten drei Jahre nicht gefunden. Das spricht für sich. Seit der Sache bei New Stone behandelt man mich, als sei ich ein grenzdebiler Vollidiot und dann muss ich mir auch noch verbieten lassen, das Versteck zu verlassen, oder Computer zu benutzten. Selbst Marcus...", er schlug die Augen nieder:" Glaubt nicht mehr daran, dass ich die Situation selber einschätzen kann und denkt andere müssen es für mich tun." "Marcus hält viel von dir und wir auch", Lena lächelte den Computerspezialisten an:" Wir merken nur das du die Situation, das Coffin aufgetaucht ist, nicht wirklich gut aushältst. Er war dein Freund, oder? Coffin ist dir immer noch wichtig, hm?" May war schon darauf gefasst gewesen, dass Salazahr wieder anfing zu streiten, doch der Junge nickte zu ihrer Verwunderung langsam. Er seufzte:" Coffin war lange mein bester... und einziger Freund. Damals bei Life- Tech hatten wir nur uns." "Was hast du für ein Gefühl, wegen Morgen?", legte Lenalee den Kopf schief und war bemüht jede Mimik des Informatikers mitzubekommen. Salazahr schüttelte den Kopf:" Was für ein Gefühl? Wenn Coffin mich findet gibt es nur zwei Möglichkeiten: Er stirbt, oder ich tu es." Lenas Augen weiteten sich in Überraschung. Salazahr schaute sie wieder an und verzog den Mund. "Lena... Ich könnte das nicht", er schaute wieder weg:" Wahrscheinlich bin ich wirklich noch ein dummes Kind, aber ich könnte Coffin nicht töten... Und wahrscheinlich müssen wir genau das tun..." A Tale of Rain: Sébastien seufzte und verschränkte die Arme. Salazahrs Ausbruch kam nicht ganz unerwartet und was er dann zum Besten gab erklärte in jedem Fall sein Inneres Dilemma. "Niemand hat gesagt, dass du derjenige bist der Coffin töten soll", sagte Seb ruhig, "Du sollst hacken, um den Feind kümmern May und Ich uns wenn es soweit ist", er ging nicht davon aus, dass die Sache sich friedlich regeln lassen würde: "Letztlich hat er den ersten Schritt getan." Marcus hatte den Streit verpasst, merkte aber sofort, dass etwas nicht in Ordnung war, als er jetzt aus dem Fahrstuhl trat. "Hallo", sagte er sehr ruhig und blickte die Gruppe leicht besorgt an: "Ich glaube nicht, dass jetzt der passende Zeitpunkt für einen weiteren Streit ist. Worum geht es?" Scarlett hatte abgeschaltet, als die Anderen zu streiten begannen. Sie hatte nichts dazu beizutragen und fühlte sich auch nicht dazu berufen Schlichterin zu spielen. Was genau eigentlich das Problem war verstand das Mädchen sowieso nicht. Das Marcus kam und damit vorerst ein wenig Ruhe einkehrte fand Scarlett begrüßenswert, sie wechselte einen Blick mit Mr. Tibbles, der ebenfalls die Augen verdrehte und kicherte dann leise: "Eigentlich um deine Erziehungsmethoden." Marcus stutzte und seufzte. Das war vermutlich im Kern das Problem, und, dass Salazahr noch Erziehungsmethoden bedurfte. DeNoir: Salazahr schaute zur Seite:" Irgendwie... macht es dieser Einwand auch nicht besser... Und den ersten Schritt hat er wahrscheinlich auch nicht freiwillig gemacht..." Dann verfiel der ITler in eine melancholische Form von Stille und ignoriert die auffordernden Blicke der Anderen fortzufahren. May entfuhr ein weiteres Seufzen. Als Marcus den Raum betrat wandten sich alle Gesichter zu ihm. Scarletts Aussage allerdings ließen Lena und May alles verschlucken was sie sagen wollten. Auch Salazahr sah auf unangenehme Weise überfahren aus. Lena lachte:" Also... als Erziehungsmethoden würde ich es jetzt nicht..." "Lass stecken Lena", unterbrach sie Salazahr:" Passt schon." May schüttelte den Kopf:" Nichts passt. Seb hat recht. Du wirst keine Hand an Coffin legen. Das machen wir. Eigentlich dachte ich diese Details sein von Anfang an klar." Irgendwas in Salazahrs Gesicht verriet, dass der Informatiker von der Sache nicht halb so überzeugt war, wie er sein sollte:" So einfach wird das nicht werden..." May zog eine Augenbraue hoch:" Inwiefern?" "Ihr interessiert Coffin nicht. Er wird keinen gesteigerten Sinn sehen, sich mit euch zu beschäftigen." "Dann gebe ich ihm einen!", May lachte:" Seb, und auch mich, lässt man nicht einfach so links liegen." Salazahr seufzte und schaute zu Boden:" May... Coffin ist gefährlich. Gefährlicher als ihr euch vorstellen könnt." May stemmte die Hände in die Hüften und legte den Kopf schief:" Glaub mir, ich habe eine breitgefächerte Fantasie." Der ITler schüttelte darauf zu vehement den Kopf:" Du kannst es dir nicht vorstellen, weil... weil du nichts kennst, dass du auch nur ansatzweise mit Coffin vergleichen kannst." Lena wuschelte dem ITler durch die Haare und lächelte dann Marcus an:" Wer ist Coffin, Salazahr? Du musst uns von ihm erzählen, wenn er wirklich so gefährlich ist. Wir sind eine Familie und müssen doch aufeinander aufpassen." Salazahr seufzte und griff in seine Gesäßtasche. Er zog ein zerschlissenes, schwarzes Portmonee heraus, das an einigen Stellen mit Sicherheitsnadeln und ein paar Fäden zusammengehalten wurde. Aus dem Fach für Geldscheine zog er ein gefaltete Stück Papier. Mit einer Handbewegung faltete es sich auf und landete auf dem Tisch in der Mitte der Gruppe. Zusehen waren zwei Jungs, vielleicht dreizehn Jahre alt, beide blond. Der linke hatte helle, blaue Augen und einen kleinen Irokesen in der Mitte seiner kurzen Haare, der linke hatte hellbraune Augen und eine schlichte mittellange Frisur, versteckt unter einer grauen Mütze und einen 5mm großen Tunnel und einige Ohrringe im linken Ohr. Offensichtlich waren die beiden Jungs befreundet, denn beide lachten und der Linke legte dem rechten den Arm um die Schultern. Kurz betrachtete die Gruppe das abgegriffene Foto, das an den Knickstellen wirkte als habe man es schon aber-tausendmal auf und wieder zu gefaltet. Der blauäugige Junge war definitiv eine jüngere Version von Salazahr, was den Rückschluss, wer wohl Coffin war sehr einfach machte. "Das ist Coffin?", fragte May und nahm das Foto vom Tisch und zog eine Augenbraue hoch:" Du möchtest uns nicht wirklich einen Jungen in deinem Alter, als furchtbar gefährlich verkaufen, oder?" Salazahr flog wieder ein wütender Ausdruck auf sein Gesicht:" Weißt du? Eigentlich sollte ich dich darein rennen und von Coffin furchtbar verdreschen lassen, damit du mal merkst, dass die Tatsache, dass jemand Jung ist, der Tatsache, dass jemand Gefährlich ist nicht ausschließt." Ray nahm May das Foto aus der Hand:" Gut gut, aber ich muss May zustimmen. Zwei grinsende, blonde Jungen wirken nicht gerade gefährlich. Wie alt wart ihr da? 13?" "Coffin war 14, ich 15. Das Foto wurde kurz vor meiner letzten Beförderung gemacht. Nach dieser Beförderung war es übrigens endgültig vorbei mit dem Grinsen." A Tale of Rain: "Wenn Mandrake die Fäden in der Hand hält und Coffin nur deswegen tanzt macht es die Sache nicht gerade leichter", Marcus war nicht gerade glücklich über diese Aussicht. "Wahrscheinlich gehört das zu seinem Spiel", es gab Spiele ohne Verliere, und es gab Spiele ohne Gewinner. Nur das Haus, das Haus gewann...der Boss ballte die Rechte zur Faust. "Wenn ich einen direkten Weg zu Vermine kannte, sagte ich es euch", ein Seufzer: "Aber das Ungeheuer wird sich nicht in unsere Reichweite begeben wenn es auch andere für sich in die Waagschale werfen kann", um sich zu schützen, vielleicht, aber Marcus tippte eher auf Unterhaltungssucht. Sébastien sah das Bild an. Er verspürte einen Anflug von Trauer. Es gab nicht viel schlimmeres, als in eine Schlacht gegen den eigenen Bruder zu ziehen, oder denjenigen, der einem ein solcher gewesen war. "Es kann kaum Zweifel daran bestehen, dass Coffin gefährlich ist", meinte er ruhig: "Sonst müssten wir ihm keinen Besuch abstatten. Was ist es denn, dass ihn so gefährlich macht? Rätselraten hilft uns nicht gerade bei der Vorbereitung." Der Boss nickte und legte Salazahr leicht die Hand auf die Schulter. "Ich kann und möchte dich nicht zwingen darüber zu sprechen, aber dir ist bewusst, dass das Leben aller Anwesenden von deinen Informationen abhängen könnte.“ Sein Blick streifte Scarlett, die mit den Fingern über ihren Sessel fuhr als folge sie irgendeiner...Spur? Ihre Aufmerksamkeit war ganz auf diese Tätigkeit gerichtet, doch sie blickte auf als jetzt ihr Name fiel. "Scarlett hat...zufälligerweise einen Bekannten, der eine Art...Experte für die Geschichte unserer Welt zu sein scheint, mehr noch als du Lena, oder als jeder Kirchenmann, den ich kenne", er nickte ihrem Kampfmönch zu, der natürlich keine Schlüsse darüber ermöglichte was er davon halten mochte da es keine Miene zu lesen gab. Von Scarlett ertönte ein leises Lachen. "Dieser Freund stellt uns auch ein Gefährt zur Verfügung mit dem wir die alten Tunnel benutzen können, und unsere kleine Elfe ist die Karte", er lächelte das Mädchen warm an. Scarlett war ein wenig überfordert von der Welle an Achtung und Dankbarkeit, die ihr von dem großen Mann entgegenschlug, der zu den wenigen Konstanten in ihrem Leben gehörte. Außerdem hatte sie keine Karte und war erst recht keine. "Ich könnte mir niemals eine Karte merken", das Mädchen blickte ihn mit großen Augen an: "Ich sagte doch Mr. Tibbles kennt den Weg", Scarlett lächelte beruhigend. Aus Sébastiens Richtung erklang ein seltsames Geräusch. Hustete der Mönch? Marcus suchte einer Diskussion zuvorzukommen, im Gegensatz zu Sébastien erschien ihm die Sache gar nicht so seltsam, aber er konnte dem jungen Aszendierten schlecht sagen warum er sich der Ortskenntnis einer imaginären Katze anvertrauen sollte und Salazahr hatte gerade schon genug zu knapsen. "Wie genau ihr zu der Fabrik kommt besprechen wir noch", sagte der Boss hastig: "Salazahr...womit müssen wir dort rechnen? Mit welchen Sicherheitsmaßnahmen? Könnte es sein, dass Mandrake persönlich vor Ort ist?" DeNoir: Salazahr seufzte:" Ich kann mir nicht vorstellen, das Coffin die Initiative ergriffen hat, aber in drei Jahren kann viel passieren." Er seufzte und schaute Marcus an, als er das Gewicht seiner Hand auf seiner Schulter spürte. Es machte keinen Sinn zu schweigen. Wieder kehrte ein schmerzlicher Ausdruck auf das Gesicht des ITler zurück. Er überlegte noch kurz wie er beginnen sollte, als Scarlett die Gruppe für einen Moment ablenkte. Er blinzelte kurz zu Marcus hoch, als er ihn ein weiteres mal ansprach, ließ dann den Kopf hängen und nahm den letzten Zug von seiner Obscura. "Das mit Coffin ist eine sehr lange Geschichte...", er drückte den kleinen Stängel im Aschenbecher aus:" Der kurze Sinn ist, dass Coffin gefährlich ist, weil er seit drei Jahren tot ist." Lenalee fiel fast von der Rückenlehne. Auch Mays Gesichtsausdruck war nicht gerade gezeichnet von Intelligenz und Ray schüttelte den Kopf:" Du solltest weniger Drogen nehmen. Du hast Grad alles getoppt, was Scarlett je gesagt hat." Lenalee blinzelte verwirrt:" Seit drei Jahren tot. Salazahr tatsächlich, du sprichst wirr!" Salazahr schüttelte den Kopf:" Ich hab doch schon mal erzählt, dass ich vor drei Jahren ziemlich viel Scheiße gebaut hab." "Ja", antwortete May anfänglich überfordert:" Und?" "Coffin und ich haben damals an einem Projekt gearbeitet. Wir wollten damit Menschen helfen... Aber... Mandrake...nicht", der ITler biss sich auf die Unterlippe:" Er hatte damit andere Pläne... Mit unseren Ergebnissen und mit uns." "Pläne mit euch?", Lena wurde übel bei dem Gedanken was es wohl für die beiden Jungs bedeutet hat, dass jemand wie Mandrake Pläne mit ihnen hatte:" Wieso ihr? Mit zwei Jungs?" "Weil wir gut waren... Coffin und ich sind so genannte Indigokinder..." Ray zog scharf Luft ein. May schaute ihn irritiert an:" Übersetzung?" "Als Indigokinder bezeichnet man mittlerweile Kinder mit einem unglaublichen Intellekt und einer mehr als überdurchschnittlichen Lernbegabung und -fähigkeit." Lenalee wischte sich durchs Gesicht:" Der IQ dieser Kinder beginnt bei 170. Der menschliche Durchschnitt ist ca. 100. Schulen müssen hochbegabte Kinder eintragen und Indigokids sind die Hochbegabten der Hochbegabten. Sowohl Konzerne, als auch die Cypher lecken sich danach die Finger." "Oft", fährt Ray vor:" Reagieren diese Kinder empfindlich auf künstliches Essen, leiden unter Allergien und sind psyonisch veranlagt." May schaute Salazahr an. Ihr war tatsächlich bekannt, dass er oft Probleme mit dem Magen nach dem Essen hatte und er bewiesen allergisch gegen Parfüm war, doch zum Wohle aller hoffte sie das er nicht psyonisch begabt war. Er war zu Impulsiv. Allerdings hätte man schon Anzeichen davon gesehen. "Gut. Ihr wart zwei ganz besondere Spezies“, blinzelte die Cyborg: „Das löst aber das ' tot seit 3 Jahren' Statement nicht auf. Komm auf den Punkt. Was hast du gemacht?" Salazahr seufzte:" Wir haben an Projekt ' Humanoid' gearbeitet." Ray legte den Kopf schief:" 'Humanoid'? Wie 'Human' und 'Android'?" Salazahr nickte:" Genau. Wir haben es geschafft... Einen Konverter zu schreiben um... Um..." Salazahr versteckte das Gesicht in den Händen. Lena schaute ihn an:" Um was? Salazahr rede!" Salazahr ließ die Hände fallen:" Einen menschlichen Verstand in eine Maschine zu konvertieren. Mit allen was dazu gehört!", der Junge überschlug sich fast beim Sprechen und klappte bei jedem Punkt mit dem Zeigefinger, einen Finger der andern Hand auf:" Emotionen, Erinnerungen, Charakterzüge, Interessen, Lernfähigkeit. Eine super KI, eben weil es... Keine KI ist." Stille als viele aufgerissenen Augen ihn anstarren. Ray sprach als erster:" Wow... Das wäre einer der Durchbrüche des Jahrhundert." May konnte das alles nicht so ganz einsortieren:" Aber was hat das mit Plänen und Indigokinder zu tun?" Salazahr seufzte schwer:" Indigokinder neigen oft zu krankhaften Veränderungen im Gehirn. So auch Coffin. Vor 4 Jahren fing er an aus heiterem Himmel Ohnmächtig zu werden. Immer wieder fiel er einfach um. Unserer bescheuerter Arzt hat ihn nie richtig untersucht und meinte er habe eine Kreislaufschwäche! Blödsinn! Coffin hatte einen Gehirntumor! Eines Morgens hatte er mich geweckt", Tränen aus Kummer und Wut liefen Salazahrs Wangen hinunter und tropfen von seinem Kinn:" Er konnte nicht mehr aufstehen... und nichts mehr sehen... Da hat dieser Bastard von Doktor mal richtig hingeschaut, doch... Er war zu groß geworden... Coffin würde sterben müssen, doch Mandrake... Wollte das nicht und ich musste... Ich sollte... Ich habe... Ich..." Er versteckte das Gesicht in seinen Händen. Lena hatte dieselbe furchtbare Ahnung, wie Augenscheinlich alle im Raum. May schüttelte den Kopf:" Sag mir bitte nicht, du hast deinen besten Freund in einen Roboter gesteckt." Salazahrs Kopf nickte hinter seinen Händen. "Doch", schluchzte er erstickt:" Hab ich. In einen Android für den Kampfeinsatz. Mandrake hat das befohlen..." Lenalee zückte ein Taschentuch. Sie gab es Salazahr der sich durchs Gesicht wischte und dann dir Nase putzte:" Ich sollte auch seinen Charakter und seine Gefühle löschen... Mandrake wollte eine stumpfe Maschine gespickt mit Coffins Brillanz, doch das... hab ich nicht getan. Als ich mit konvertieren fertig war... Hab ich die Laborassistenten nieder geschlagen und bin gerannt. Während Coffin gestorben ist, bin ich weg gerannt... Wie ein Hase... Weil ich Befehle missachtet hab und die Codes für Humanoid hab ich alle mitgenommen. Ich habe nicht einen dort gelassen..." May schüttelte den Kopf:" Du hast Beförderung gesprochen. Das ist nichts was ein besserer Laborant zustande bringt. Was warst du?" Salazahr schaute May an und biss wieder auf die Unterlippe:" Lead Security Manager und Lead Software Developer..." Ray stockte:" Lead?!" May klappte der Kiefer auf:" Du warst einer von Life- Techs Big Five! Du... Du hast in der Chefetage gesessen?! Mit Mandrake an einem Tisch?!" Salazahr nickte beschämt:" Ja... hab ich... Zu seiner Rechten... Alle 14 Tage... Mindestens..." A Tale of Rain: Auf Salazahrs Erzählung folgte von Sébastiens Seite ein langes, tiefes Schweigen. Er dachte über das nach, was der junge Informatiker ihnen gerade erzählt hatte. Coffin war also jetzt eine Maschine, ein Android, konzipiert für den Kampf und noch immer mit seinem brillanten Verstand ausgestattet. Schlimm und was dahinter steckte war noch viel schlimmer. "Du bist nicht für die Taten dieses Monsters verantwortlich", sagte Sébastien sehr nachdrücklich: "Du hast viel riskiert, als du dich ihm widersetzt hast. Coffin hat in gewisser Weise Glück gehabt. Dank dir hat er eine echte, zweite Chance", so mehr oder weniger. Mandrake war leider ein ziemlich großes Hindernis. Marcus blickte Salazahr fest in die Augen: "Sébastien hat Recht. Ich wusste, dass Vermine ein schlechter Mensch ist, aber er ist offenbar ebenso verrückt und was immer er vorhat, seine Pläne scheinen wesentlich weiter zu reichen, als bis zu der nächsten Jahresabrechnung." Wozu brauchte ein Konzern ein geheimes Waffenprojekt dieser Art? Um es zu verkaufen? Irgendwie konnte der Anführer das nicht recht glauben. "Danke, dass du uns das erzählt hast. Du trägst eine Schuld mit dir, die nicht deine ist. Life-Tech wird fallen und wenn wir Mandrake töten müssen." Das war vermutlich nicht weniger, als ein Dienst an der Menschheit. Ihre blauen Augen ruhten auf dem Foto. Scarlett hatte es eben mit den schlanken Fingern erhascht und schien jetzt in Gedanken versunken. Die Worte, die gewechselt wurden, rauschten an ihr vorbei, während der Rotschopf die zwei Jungen musterte. 'Das waren glückliche Zeiten', meinte der Kater lakonisch. Er saß auf dem Tisch und schien durch die Rückseite des Fotos hindurch das Bild und das Mädchen anzuschauen. 'Oder auch nicht, nach allem was wir von Mr. Mandrake hören.' Die Teenagerin seufzte leise: "Ich mag ihn nicht." 'Da bist du sicher nicht allein', Mr. Tibbles legte den Kopf leicht schräg. 'Der Junge könnte im wahrsten Sinne des Wortes zu einem Bauernopfer werden.' "Zu einem Spiel gehören immer zwei", Scarlett runzelte leicht die Stirn. 'Frage ich die Maus, ob ihr der Sinn danach steht?', der Kater putzte sich angelegentlich die elegante Schnauze. "Fängst du jede Maus?" 'Touché, ma chère', Mr. Tibbles schnurrte leise: 'Vielleicht können wir den Käfig offen lassen.' "Wir könnten fragen, ob er lieber mit uns spielen möchte", Scarletts Stimme wurde nur geringfügig lauter, doch irgendwie drang sie zu den anderen durch. Marcus stutzte. Er blickte das Mädchen ein wenig überrascht an, dann ging ihm auf was sie meinte: "Du meinst ihr könntet Coffin fragen, ob er mit euch abhaut?" Das war leicht naiv, aber andererseits...Salazahrs Erzählung deutete darauf hin, dass der alte Freund keinen Grund hatte freiwillig bei Mandrake zu bleiben. Er blickte Salazahr fragend an. DeNoir: Salazahr schüttelte den Kopf:" Ich bin insofern mit Schuld, dass ich mich nicht wirklich gegen den Gedanken gewehrt habe, Coffin zu konvertieren." Lena legte die Hand aufs Herz, dann nahm sie Salazahr fest in den Arm. "Oh, Zahr", der Junge wirkte etwas irritiert aufgrund der Umarmung:" Es ist nichts verwerfliches daran Menschen retten zu wollen, die wir lieben." Ein paar weitere Tränen stahlen sich aus Salazahrs Augenwinkeln:" Aber mir hätte klar seien müssen worin das endet... Coffin hat jetzt wahrscheinlich meinen alten Job und... der tut... der tut einem einfach nicht gut..." Lena drückte den Jungen noch fester:" Aber Marcus und Seb haben recht. Das ist alles nicht deine Schuld." May nickte:" Du bist ein guter Junge, Salazahr. Ihr wart jung und naiv und Mandrake hat sich genau das zu nutzten gemacht. Jetzt bist du älter und hoffentlich reifer. Du hast erkannt, dass Mandrake schlechtes im Sinn führt und du hast dich entschieden dabei kein Werkzeug zu sein. Das war eine kluge Entscheidung. Eine sehr erwachsene, kluge Entscheidung. Das einzige was nicht klug war, war uns das alles zu verheimlichen." Salazahr kniff die Augen zusammen:" Ich weiß... Ich... Ich hab gedacht, dass... ihr mich wieder vor die Türe setzt, wenn ihr rausbekommt, dass ich einer der Big Five war... Das... das wollte ich nicht. Mit 7 Jahren hat mich Life- Tech aus meiner Familie geholt. Ich wusste nie was es heißt Menschen um sich zu haben, die sich um einander kümmern. Ich... habe so was erst hier kennen gelernt und es... fühlte sich so gut an, ich... wollte das nicht verlieren... Ich wollte nicht wieder so alleine sein..." Als 'Big Five' bezeichnet man die führenden Angestellten eines Konzern, die regelmäßig mit dem 'Big Boss', dem Leiter des Konzern, an einem Tisch versammelt wurden um Arbeitsabläufe zu reflektieren und weiteres Vorgehen zu planen. Five, da de meisten Konzerne sich grob in fünf Abteilungen einteilen ließen: - Entwicklung - Produktion - Informationstechnik - Sicherheit - Finanzen Jeder Konzern hat des Weiteren noch den Bereich 'Human Resources', also die Personalabteilung, und 'Marketing'. Doch kommt es nur selten vor, dass der leitenden Angestellten dieser Abteilungen mit am großen runden Tisch saßen. Die anderen Abteilungen bestimmten oft frei über diese Abteilung. Sollte ein Konzern dies Angestellten doch mit in den großen Kreis genommen haben, spricht man von den 'Big Six', oder 'Big Seven'. Bei CTA Consolidated ist dies z.B. der Fall. Lenalee schüttelte den Kopf:" Du bist ein Teil unserer Familie. Das wirst du immer bleiben. Egal was du warst, oder du getan hast. Das du jetzt hier bist, sagt mehr über dich aus, als alles was du in deiner Zeit bei Live- Tech je getan haben kannst." "Ich habe dafür gesorgt das Menschen sterben. Es gab immer Angestellte die versucht haben, Informationen von der Datenbank zu stehlen. Immer wenn ich sie habe auffliegen lassen, verschwanden sie. Damals schon wussten wir, was mit ihnen passieren wird. Aber wir wussten auch, dass uns das selbe Schicksal ereilen wird, wenn wir nicht tun, was wir tun sollen... Ich... bin ein schlechter Mensch... und ein Feigling!" Lena löste die Umarmung und schaute Salazahr genau so fest in die Augen wie es Marcus getan hatte:" Auch das ist nicht die Schuld. Du hast deinen Job gemacht. Du warst ein Kind und hattest Todesangst. Beim Imperator, niemand hier wird dir daraus einen Strick drehen. Im Gegenteil! Es ist erstaunlich was für ein rechtschaffener junger Mann du geworden bist. Ich bin Stolz auf dich und alle anderen hier auch." "Wa...?", mit weit aufgerissenen blauen Augen schaute er erst Lena und dann die Anderen an. May lächelte ihn an:" Schau‘ nicht so ungläubig." Raymond nickte:" Wie Lena sagt." Scarletts helle Stimme zerriss diesen Moment mit etwas, was in Salazahrs Ohren klingelte wie Musik. Sein Kopf zuckte zu Marcus, als dieser dem Kind einen Namen gab:" Coffin? Hier? Bei uns? Das... Das würdest du erlauben?!" Alle anderem schauten Salazahr verdutzt an. May schüttelte den Kopf:" Du bist ja wirklich vollkommen neben der Spur. Da ist ein junger Mann, der genau wie du schon viel zu viel erlebt hat, gesperrt in den Körper einer Mordmaschine unter den Anweisungen eines armen Irren. Abgesehen davon, dass Coffin sich als eine ziemlich gefährliche Waffe raus gestellt hat, gibt es einfach nichts was er getan haben kann, dass er eine Existenz unter so einem psychopathischen Drecksschwein verdient." Lenalee nickte:" Genau. Bei dem Gedanken wie er mit euch umgegangen sein muss, wird mir übel." Salazahr wischte sich durchs Gesicht und ihm entfleuchte ein erleichtertes Lachen. Mit einer nun gewohnteren Energie in den hellblauen Augen strahlt er Marcus entgegen:" Ich werd ihn überreden! Ich hohl Coffin daraus!" A Tale of Rain: Marcus lächelte und begann endlich ein letztes Mal über die Details ihres Planes zu sprechen. Abgewandelt wurde dieser nur dahingehend, dass er jetzt vor sah irgendwie Kontakt zu Coffin aufzunehmen und nach Möglichkeit mit ihm gemeinsam zurückzukehren. Die Frage bezüglich der Sicherheit seiner Gruppe hatte jedoch oberste Priorität, sodass der Boss hoffte es würde nicht zum Äußersten kommen. Möglicherweise wog die Angst vor Mandrake schwerer, als die unsichere Freiheit? Seb lauschte den Worten ihres Anführers: Die Gruppe würde vor Morgengrauen aufbrechen und sich auf den Weg zu dem Tunneleingang zu machen, wo sie auf Scarletts Freund treffen würden. Der ominöse Unterstützer hatte offenbar etwas, dass als ein exotisches Transportmittel zu beschreiben war, und geeignet für die Zwecke der Widerstandszelle. "Genauere Instruktionen folgen dann vor Ort, was die Reise betrifft. Ihr werdet die Schienen benutzen, was genau es damit auf sich hat seht ihr morgen früh. Lasst uns jetzt etwas zu Abendessen. Ich bleibe morgen auf Abruf bereit falls etwas wirklich schief gehen sollte." Er lächelte seine Leute an. "Ich hoffe unsere Vorräte sind aufgestockt? Ihr werdet morgen Essen mitnehmen." Scarlett hatte Salazahr gedankenverloren angestarrt und lächelte jetzt leicht angesichts seiner Freude, wobei sie wie automatisch und ohne hinzusehen Obscura in ein tief grünes Blatt rollte. Der Rotschopf entzündete ihr Kunstwerk und blies Sekunden später hellgrünen, nach Tee und Limetten duftenden, Rauch aus. Worte fielen ihr gerade keine ein und als das Gespräch aufs Abendessen kam stand sie gelenkig auf. DeNoir: Die Gruppe lauschte aufmerksam dem Plan, an dem es nichts zu rütteln gab. Er klang vernünftig und man sah den Freiheitskämpfern allen an, das sie sich wünschen, den zweiten Jungen aus den grausamen Griff des Kapitalisten hohlen zu können. "Gut", sagte Salazahr, als er wie selbstverständlich nach Mays Zigarettenschachtel auf den Tisch griff und sich eine davon ansteckte. May zog eine Schnute eroberte ihre Packung zurück, tat es dann aber dem ITler gleich, der weiter erzählte:" Zu den Sicherheitsvorkehrungen: Die Anlage ist ziemlich gut gesichert. Es gibt mehrere Selbstschussanlagen, eine Todeszone 500 Meter um die Einrichtung herum. Geschosstürme, die dafür Sorgen, dass diese Zone auch sauber bleibt. Elektrische Spannungen an den Türen, die sich anschaltet, sobald ein externer Eingriff aufgezeichnet wird und mehrere Staffeln von Kampfandroids, ungeachtet der Tatsache, dsas sie frei auf der Marsoberfläche rum steht. Die Ladezone allerdings ist Safe, doch mit einem aufwendigen Code gesichert, den allerdings ich geschrieben hab. Ich tippe sie benutzen ihn noch. Doch sobald ich daran rumfrickel, weiß Coffin, dass wir da sind." "Was ja nach der Planänderung nicht mehr das gesteigerte Problem ist", warf Lenalee ein, die in der kleinen Küchensektion stand und ein kleines Abendessen zu bereitete:" Wir wollen ihn ja jetzt treffen." Salazahr nickte:" Ich könnte auch einfach mit meiner Mitarbeiterkarte hinein, dann würde das Alarmsystem gar nicht erst Gefahr laufen an zu springen, aber das würde dann im Lockprotokoll auftauchen." May schüttelte den Kopf:" Kein gute Idee. Du solltest keine so direkten Spuren hinterlassen." "Mandrake würde sowie so wissen was Sache ist, würde Coffin auf einmal desertieren." "Trotzdem", sagte May:" Es ist immer noch nicht Sicher ob Coffin mit uns kommt." "Dann erzählt Coffin es ihm!" May stockte kurz. "Zahr... Ich glaube... Das wäre nicht die alternative", sie seufzte:" Vergiss nicht, im Moment ist er immer noch unser Feind und wenn er auf Mandrakes Seite bleibt, bleibt er es auch und wenn er wirklich eine so gefährliche Kampfmaschine ist, können wir ihn nicht einfach da stehen lassen." Salazahr schlug kurz die Augen nieder:" Stimmt... Ich kann euch leider nicht viel darüber sagen was Coffin kann. Ich habe den Android nur einmal gesehen und ich bin kein Ingenieur. Ich weiß nur, dass das Ding verdammt teuer war. So richtig verdammt teuer." "Dann wird es einige Spielereien haben", May drehte das Gesicht zu Seb:" Panzerungen, interne Waffensysteme, hohe Beweglichkeit, viele verschiedene Sensoren. Es wäre ein gutes Stück Arbeit ihn unschädlich zu machen." "Abgesehen davon", wechselte Lenalee wieder das Thema, wollte sie grade nicht das Salazahr wieder einen emotionalen Absturz unterlag:" Wir kommen an und Salazahr hackt die Alarmanlage. Was dann? Kommst du nicht von der Alarmanlage wie sonst auch direkt ins Network?" Salazahr schüttelte den Kopf:" Nope. Es gibt kein Network in dieser Anlage." Lenalee ließ ihre Dose sinken die sie sich während Marcus Vortrag geholt hatte und aus der sie eigentlich grade trinken wollte:" Bitte? Kein Network?" Salazahr nickte:" Die Computer sind untereinander nicht verbunden." May hatte sich nach hinten gelehnt und zog an ihrer Kippe:" Wer denkt sich den so was aus? Das ist ja höchst unpraktisch." Salazahr zeigt mit dem Daumen auf sich:" Lead Security Manager. Du verstehst einen brillanten Geist einfach nicht." May lachte auf:" Du bist ein kleiner arroganter Scheißkerl." "Oh ja und wie. Der Gedanke dahinter ist es, dass man eben nicht über einen Access an alle Server kommt. Wireless ist der Albtraum jeder Data-Secruity. Das ist unpraktisch. Aber mein Job war es nicht die Sache einfach, sondern sicher zumachen. Die beste Sperre kann man hacken, aber man kann keine Verbindungen hacken, die nicht existieren. Jeder Dieb muss also in die Einrichtung und nach dem Richtigen Computer suchen. Und es gibt da drinnen mehr als einen." Lenalee nickte, was Salazahr erzählte war logisch und machte die Sache kompliziert:" Das ist auf jedenfall wirkungsvoll, doch nun sind wir die Diebe und müssen den richtigen Computer finden." Salazahr nickte nochmal:" Ja, aber wir müssen uns glücklicherweise nicht ganz so planlos durch jeden Computer quälen. Wie ich schon mal erzählte sind die IP-Adressen nicht Computer, sondern Personengebunden, das heißt es muss einer der Computer sein, an dem ich gearbeitet habe. Davon gibt es nur 6: Einer im Büro, einer im Labor, einer in der Produktion, einer im Hangar, einer in der Ladezone und meiner alter Privatpc in meinem alten Zimmer... Ich habe in der Anlage gewohnt... fast 2 Jahre lang." May nickte:" Das mit der IP-Adresse war sicherlich auch deine brillante Idee, richtig?" Salazahr zog eine Augenbraue hoch:" Ich hatte meine Job nicht von ungefähr." Lena lachte:" Gut, wir fangen mit dem in der Ladezone an, weil wir dort landen werden, oder?" Salazahr nickte:" Sí. Obwohl ich nicht glaube, dass er diesen PC benutzt hat. Ich tippe auf Büro oder Labor. Andererseits könnte er natürlich auch einen PC nehmen, der nicht so offensichtlich ist. Deswegen würde ich die Computer abklappern, wie sie in und über den Weg laufen. Das würde heißen: Ladezone, Produktion, Labor, Büro, Zimmer, Hangar. Sollte Coffin uns nicht entgegen kommen, sollten wir ihn spätestens im Labor, oder im Büro treffen." Lenalee lachte und stellte Teller mit einem Nudelgericht auf den Tisch:" Dann haben wir ja einen Plan! Lasst und Essen!" Salazahr drückte die Zigarette aus und sein Blick wanderte zu Scarlett die aufstand. Auch Salazahr stand auf:" Hey, wo willst du denn hin?" A Tale of Rain: Sébastien konnte nicht umhin ein wenig Erleichterung angesichts der Tatsache zu verspüren, dass sie nicht über das Außengelände der Anlage einbrechen würden. Salazahrs neu gefundene Motivation war in seinen Augen eine deutliche Verbesserung, für die er Scarlett dankbar war. Sie hatte außer einem möglichen Attentat eine Rettungsaktion gemacht, zumindest irgendwie ein Bisschen. Der Mönch lächelte unter der Maske und stand ebenfalls auf, um in seiner Kammer zu verschwinden, hielt jedoch kurz inne als er hörte, dass Sal das Mädchen ansprach. Scarletts Pseudo-Zigarre glühte an den Rändern der Spitze interessanterweise grün, registrierte Seb, die Teenagerin blickte den Jungen verwundert an. "In mein Zimmer, wir brechen doch noch gar nicht auf." Marcus räusperte sich: "Was Salazahr sagen möchte ist, dass du auch mit uns Essen kannst, Scarlett. Es gibt Nudeln." Da die Nudeln auf dem Tisch standen war dies eine höchst überflüssige Information und er schwieg kurz um sich zu sammeln. "Seb brauche ich wohl nicht fragen...", er sah zu dem Mönch, der mit einem reichlich spöttischen nicken abtrat. "Es ist wichtig genug zu essen wenn man etwas anstrengendes vorhat." Unwillkürlich dachte er darüber nach ob das Mädchen vielleicht an einer Essstörung litt? Scarlett war schlank, sehr...schlank. Zierlich, ohne mager zu wirken, aber der Boss war ziemlich sicher, dass ihr ein paar Kilo mehr nicht schadeten, wenn man sie überhaupt bemerken würde? Das Mädchen kicherte, zögerte und sah ihn verwirrt an. "Das stimmt", offenbar war das aber kein Grund sich wieder zu setzen, denn sie ging weiter in Richtung Zimmerkorridor. DeNoir: Salazahr schaute die Anderen an und zuckte mit den Schultern, als er sich wieder setzte und eine Portion nahm:" Wir haben's versucht. " Die kleine Familie saß wieder in einer gewohnten Harmonie zusammen. May konnte es sogar wieder wagen Salazahr zu Triezen, der dann in seinem gewohnten Habitus antwortete und so sorgten die Beiden für den ein oder anderen Lacher. "Du, Salazahr", erhob irgendwann Lena das Wort:" Was für einen Schulabschluss hast du?" Salazahr stoppte im Essen und schaute die Lehrerin an, wobei noch einige Nudeln aus seinem Mund hingen. "Warum?", nuschelte er mit vollen Mund. "Interesse", lächelte die Lehrerin:" Du bist die Karriereleiter ziemlich früh, ziemlich weit hochgeklettert und bist das erste Indigokind das ich kennen lernen darf." Salazahr zog die Nudeln in den Mund, kaute kurz und schluckte dann:" So was zu sein ist auch echt nicht cool." Lena lächelte weiter:" Bitte! Sag es mir, ich platze vor Neugier! Ich bin Lehrerin. Das ist eine Berufskrankheit!" Salazahr kratzte sich am Hinterkopf und schaute peinlich berührt zur Seite:" Ich hab einen Doktortitel in Informatik..." Ein lautes schnauben und husten. Salazahrs und Lenas Gesicht drehen sich zu May, die die Hand vor den Mund gelegt hatte und sich augenscheinlich furchtbar an dem Inhalt ihrer Bierdose verschluckt hatte. Daneben saß Ray der seinen Teller zur Seite gehoben hatte:" Geht's?" May winkte mit der freien Hand, als sie weiter hustete. Dann schaute sie Salazahr an:" Doktortitel?! Du unreifes Früchtchen?!" Salazahr zog mit einem herausfordernden Lächeln eine Augenbraue hoch:" Ich bin halt gut." Die Gruppe lachte. Kurze Zeit darauf waren sie alle in ihre Zimmer verschwunden. Salazahr war aufgrund von Magendrücken, als erstes aus dem Kreis verschwunden. Dann ging May und eine halbe Stunde darauf Lenalee. Ray unterhielt sich ein wenig länger mit Marcus. Doch irgendwann verschwanden auch die Beiden. Am nächsten Morgen saß Salazahr, als erster auf einem der Sessel. Er trug seinen Militäraufzug, deren schwarze Hose seit der New Stones Sache einige Flicken hatte, die der Junge eigenhändig, mehr schlecht als recht, angenäht hatte und sich aber- tausendmal seine Finger mit der Nadel massakriert hatte. A Tale of Rain: Morgen, das hieß heute, da bis zum 'Sonnenaufgang' noch gute fünf Stunden blieben, sofern man denn überhaupt die Sonne sehen konnte. Sébastien hatte geschlafen und etwas gegessen, jetzt trug er seine Montur und trat ins Wohnzimmer. "Na, ausgeschlafen?", fragte er leicht spöttisch und setzte sich auf einen Stuhl. Scarlett und Salazahr saßen bereits da, der ITler in seiner zerschlissenen Militärkleidung und das Mädchen in etwas zerschlissenen Strumpfhosen, einem ebenfalls mitgenommenen, schwarzen Rock, irgendeinem bedruckten Top mit Löchern und einer offenen, zu großen Pulloverjacke. Die Teenagerin trug Segeltuchschuhe mit unterschiedlichen Schnürbändern und wirkte nicht als hätten sie etwas besonderes geplant. "Hast du gut geschlafen, Scarlett?", fragte Seb freundlich, doch er erhielt nur einen verständnislosen Blick und ein Kopfschütteln zur Antwort. Der Mönch war nicht ganz sicher wie er die Antwort einordnen sollte, aber er nahm an, dass das Mädchen ebenfalls nicht ganz unberührt von der anstehenden Gefahr geblieben war. Marcus kam in die Küche und grüßte die versammelten drei Mitglieder ihres Bundes mit einem breiten Lächeln. Der Boss machte sich daran Frühstück vorzubereiten und da er keine Zeit verlieren wollte kümmerte er sich auch gleich um den Proviant. DeNoir: Salazahr schaute erst Sébastien mit einer erhobenen Augenbraue an, als er das Papier seiner Obscura an leckte und zuklebte:" Naja. Sagen wir ich hatte die Augen geschlossen." Der ITler hatte im Bett das Abendessen bereut, vor allem aber war er furchtbar nervös gewesen. Als Marcus hereinkam fehlte von seiner Obscura schon ein ganzes Stück. Er quittierte die Begrüßung mit einem etwas angespannten Nicken, als er Scarlett seine Obscura hin hielt. "Guten Morgen", trällerte Lenalee, als sie in den Raum kam:" Alles gut bei euch?" "Du bist wach", erwiderte Salazahr:" Ich hasse dich." Lenalee schaute sich um und sah Marcus in der Küche werkeln. Sie ging lachend zu ihm hin:" Lass mich dir helfen, Küchenfee", nahm sie ein Messer in die Hand und begann Marcus zu assistieren. May kam in die Stube und ihr weg führte sie wie immer zu ihrem ersten Ziel: Die Kaffeemaschine. Sie fuhr sich gähnend durch den neonblauen Sidecut:" Wie könnt ihr so früh schon kochen? Ich wurde mich höchsten selber filetieren." Lenalee lachte:" So schlimm kann's nicht sein." "Du hast keine... Hey!", gerade als May mit einem Lächeln ihre Antwort zu ende führen und dann an ihrem Kaffee nippen wollte, erschien eine große Hand und nahm ihr die Tasse aus der Hand. Ray setzte sich ein Datatab mit den News und den geklauten Kaffee in der Hand auf die Couch:" Firma dankt. Guten Morgen allerseits." May lachte, als sie sich einen neuen Kaffee machte:" Guten Morgen. Noch jemand Kaffee." "Oh ich!", lachte Lena und May stellte noch eine Tasse dazu. "Schmeiß mal nen Energy rüber!", tönte es von Salazahr und kurze Zeit darauf flog eine bunte Dose in seine Hände:" Gracías!" "Wenn du so viel von dem Zeug trinkst, brauchst du dich über Bauchschmerzen echt nicht wundern", murmelte Ray in seine Kaffeetasse. "Hey! Ich bin alt genug das selbst zu entscheiden!" Ein Lachen schwirrte durch den Raum. "Ein ganz normaler Morgen", lächelte Lena, als May ihr den Kaffee gab. "Im Irrenhaus", ergänzte die Cyborg liebevoll. A Tale of Rain: Es vergingen noch gute zwei Stunden bis sie aufbrachen. Sie fuhren getrennt, Marcus nahm Scarlett und Salazahr in seinem Wagen mit, während die anderen die Bahn nahmen. Nach einer guten dreiviertel Stunde trafen sie einander wieder, in einem verlassenen Lagerhaus, das am Eingang eines alten, stillgelegten Tunnels stand und früher wohl Teil des Betriebs gewesen war. Marcus hatte auf dem Hof geparkt und war mit den beiden Jüngsten des Teams ausgestiegen. Niemand war zu sehen, doch der Boss ließ sich den Anflug vagen Unbehagens nicht anmerken. Die Drei schwiegen. Nach einer guten Viertelstunde konnten sie drei Gestalten erblicken, die aus Richtung der Straße kamen. DeNoir: Salazahr war im Verlauf der Zeit ruhiger geworden. Das Frühstück ließ er ausfallen, zu flau wurde das Gefühl in seinem Magen. Auch auf der Rückbank von Marcus Wagen hatte er nur Stumm aus dem Autofenster gestarrt. Während er die Regentropfen beschaute, die sich am Autofenster rennen lieferten und mal hier, mal dort von einer größeren verschluckt wurden, spielte er es etliche Male in seinem Kopf durch. Sein Wiedersehen mit Coffin. Was geschieht, wenn er annimmt, was passiert sollten sie ihn nicht treffen. Vielleicht war er ja ausgerechnet heute nicht da! Und auch was passiert sollte er ablehnen. Jetzt stand er mit Marcus und Scarlett im ewigen Regen, auf dem Parkplatz eines verlassenen Lagerhauses. Er musterte den grauen Betonkasten argwöhnisch. Es könnte sich um eine Art 'Vietnamtrauma' handeln, aber Salazahr fand Lagerhäuser, Büro- und Fabrikgebäude furchtbar hässlich und abstoßen. Als er seinen Kopf aus einer unbestimmten Ahnung umwand kamen drei Gestalten auf sie zu. Sie trugen alle dicke, dunkle Mäntel, doch erkannte der ITler Seb, May und Lenalee auch so. Kaum hatten die drei zu ihnen aufgeschlossen betraten sie das alte Lagerhaus. A Tale of Rain: Das Lagerhaus war nicht schön, aber trocken. Das Dach war noch intakt und es war nicht übermäßig dreckig. Die Truppe bildete einen Kreis, wobei sie sich in verschiedene Richtungen umblickten. Marcus verspürte wachsende Unruhe, er sah hinauf zu den Dachstreben zu ihrer Rechten. Urplötzlich ertönte eine Stimme und er wirbelte herum. "Guten Morgen, die Herrschaften?" Marcus Augen weiteten sich. "Ach, Sie sind es", er hatte das Gefühl sein Herz habe kurz ausgesetzt: "Schön." "Nicht wahr?", erwiderte ihr unverhoffter Besucher. "Ihr seid ein wenig unaufmerksam, oder?" Sébastien mochte schwören, dass der Kerl noch nicht da gewesen war als er gerade den Blick abwandte und durch den Raum zum Kran an der Decke zu schauen. Der Mönch war innerlich zusammengefahren, jetzt musterte er den komischen Kauz in ihrer Mitte. Der Mann trug ein seltsames Kleidungsstück mit Schwalbenschwanz-Schnitt, oder wie auch immer sich das nennen mochte. Es erinnerte irgendwie an einen Pinguin, weswegen der Mönch das Ding sogar ein wenig elegant fand. Nicht ganz so elegant waren die großen Schnallenschuhen, die gestreifte, schwarz-weiße Hose und die geflickte Kombination von grünem Pullunder und purpurner Weste mit goldenen Knöpfen, einer goldenen Kette in der Westentasche...alles trat jedoch in den Hintergrund, sah man den Kopf des Mannes. Besser gesagt: das, was darauf saß. Ein hoher, kirschroter Zylinder, dessen Deckel aufklappte und der zerknautscht war wie eine Feder. Marcus lächelte den Neuankömmling an, dessen unbemerktes Erscheinen ihm einerseits Respekt abverlangte und andererseits nicht ganz geheuer war. Der Mann wirkte ziemlich befremdlich in seinem Aufzug, welcher von dem elegant geschnittenen, alterslosen Gesicht ablenkte. Seine Augen verschwanden hinter grellgrünen Brillengläsern, die schmalen Lippen waren zu einem dünnen, etwas spöttischen, lächeln verzogen. "Schon gut, ich bin sicher ihr werdet ganz vorsichtig sein wenn ihr erst einmal am Ziel seid, wenn nicht höre ich davon bestimmt in den Nachrichten." Der Typ zwinkerte Ihnen zu und rückte die Brille zurecht. "Guten Morgen, Mr. Martin", sagte Scarlett und winkte ihm zu. Das Mädchen schien keinerlei Scheu oder Überraschung zu verspüren angesichts des Auftritts. "Junge Lady, ich freue mich dich zu sehen", Martin zog den Zylinder und verneigte sich theatralisch. DeNoir: May hatte die Hände in die Tasche gesteckt und ließ den Blick über die kaputten Fenster schweifen, durch die ein scharfer Wind hinein pfiff, als wollen sie die angespannte Stimmung zusätzlich untermalen. Dann fuhr sie wie eine getretene Katze zu der Stimme, die sich aus heiterem Himmel mit dem scharfen Wind vermischte. Lenalees Augen suchten die Lagerhalle ab. Es standen nur noch ein paar alte Gerätschaften, wie ein Kran, eine alte Ameise und einige kaputte Metallkisten darin. Nicht besonders spannend. Was jedoch spannend war, war die Stimme die Lena sichtlich zusammen fahren ließ. Salazahr hatte zwar versucht die Augen gleichzeitig überall zu haben, doch zeigte ihm die Stimme, die sich als Mr. Martin herausstellte , dass er dessen nicht fähig war. Der Mann war hinter seinem Rücken aufgetaucht und Salazahr war so dermaßen angespannt und auf Alarmbereitschaft, dass er einen Satz nach vorne machte und sich im Sprung instinktiv umdrehte. Mit weit aufgerissenen Augen musterte er den kuriosen Mann, schnell zog er eine Augenbraue skeptisch wieder runter und fragte sich ob er, oder der Typ in Clownsschuhen und Zylinder im falschen Film steckte. War ihm die Sache doch nicht so ganz koscha, fiel trotzdem etwas der Anspannung von ihm ab, da jemand der ihnen ernsthaft schaden wollen würde, sich nicht mit der Raffinesse eines epileptischen Elefanten im Porzellanladens, in ihre Mitte begeben würde, vor allem wenn er auf so lesen Sohlen wandeln konnte. Er ging leicht in die Knie und stützte seine Hände auf selbigen ab, als er seinen Kopf hängen ließ. "Mein Herz...", seufzte er seicht, als sein Herz, ohne ihn, einen Marathon lief. Lenalee beschaute den... Clown? Sie wusste es nicht... mit einem ungläubigen blinzeln:" Wer... was...?" May war nicht begeister sich so erschreckt zu haben:" Wer sind sie, zum Henker? Und jetzt sagen sie nicht Mr. Martin." A Tale of Rain: Der Mann grinste nur und sagte gar nichts. Stattdessen sprach Marcus: "Das ist unser freundlicher Unterstützer." Martin nickte zumindest und so gab es Hoffnung, dass er tatsächlich freundlich war und helfen wollte. "Mr. Martin hat ein Fahrzeug für uns." Der seltsame Typ nickte erneut und besaß die Güte diesmal auch etwas zu sagen: "Diese Tunnel sind alt, weit verzweigt und recht nutzlos für eigentlich jedermann. Es sei denn natürlich man kennt sich dort aus und kann sich frei bewegen", der Mann lächelte. "Eine Karte habt ihr dabei,und das passende Gefährt hatte ich zufällig vor einigen Jahren gebaut. Wenn ihr mir bitte folgen würdet?", der Kerl wartete nicht auf eine Antwort sondern ging voraus in Richtung des Tunnels. Sébastien folgte ihm als Erster, ein wenig unschlüssig was er von 'Mr. Martin' halten sollte. Im Tunnel würde es schlagartig trocken und der Regen wurde zu einem sanften Rauschen im Hintergrund. Sie gingen vorsichtig neben den Schienen im Gleisbett, außer Scarlett, die über die Schiene lief wie über einen Dachbalken, sicher und mit der sicheren Eleganz von Instinkt gewordener Übung. Marcus hielt an als ihr Unterstützer stehen blieb, vor einem 'Ding' auf den Schienen, das er in der Dunkelheit nicht richtig identifizieren konnte. Er holte eine Taschenlampe hervor und einen Moment später tanzte ihr gelber Lichtkegel durch die Finsternis. Das 'Ding' war eine Art kreisrunde Plattform mit Geländern und Sitzen. In ihrer Mitte fand sich eine Art 'Wippe', die auf einer aufragenden Konstruktion saß. An beiden Seiten waren Griffe angebracht. "Eine Dreysine", erklärte Mr. Martin: "Sicher nicht das modernste Gefährt, aber...", er wurde von einem "Cool!", unterbrochen. "Nicht wahr?", der Fremde grinste Scarlett an. DeNoir: Salazahr zog eine Augenbraue hoch und musterte den komischen Kauz immer noch mehr als skeptisch. Im Gegensatz zu Seb, trugen er, Lena und May ihre Masken, oder Helme noch nicht. "Was ein Vogel...", nuschelte er, als er als letzter, dem bunten Typen in den Tunnel folgte. Für seinen unüberlegten Ausspruch hatte er einen Klaps auf den Hinterkopf von May kassiert. Als sie allerdings vor dem... Dingsi... standen, waren die Differenzen schnell vergessen. Synchron verschränkten Salazahr, May und Lenalee ihre Arme und legten mit einem irritierten Gesichtsausdruck den Kopf schief:" Eine 'Dreysine?'" Man konnte das rote Fragezeichen über ihren Köpfen förmlich sehen. Das Gefährt wirkte selbsterklärend. Einer Links, einer rechts an der Wippe und los ging die wilde fahrt... naja die Fahrt... halt. Zumindest reimte sich May das so zusammen. Lenalee lächelte Mr. Martin an:" Ich glaube hier ist von unserer Seite ein Danke angebracht", sie lachte einmal hell:" Danke für ihre Hilfe." "Doch", flog Salazahrs Stimme skeptisch hinter her:" Womit haben wir sie verdient?" A Tale of Rain: Mr. Martin lachte leise: "Tja, ich kann die Kleine da ganz gut leiden." Es war klar, dass er Scarlett meinte. "Und was ihr vorhabt kann ich nur vollstes unterstützen." Was der Mann sagte klang aufrichtig, aber auch als habe er keine Lust sich länger zu erklären. "Wir sind Euch jedenfalls zu großem Dank verpflichtet", befand Marcus. Der seltsame Typ winkte ab: "Und wenn schon. Ich hoffe ihr habt etwas zu Essen und ein paar Decken mitgenommen. Ich erkläre euch ein andermal wie die Mechanik funktioniert, aber euer Fahrzeug speichert gewissermaßen einen Teil der aufgewendeten Kraft. Ihr könnt den ersten Teil der Strecke zurücklegen, euch ein letztes mal ausruhen und dann den Rest des Weges zurücklegen ohne den Antrieb selbst bedienen zu müssen." Der Mönch hatte schweigend gelauscht, jetzt nickte er und ging zu dem Fahrzeug. Es gab offensichtlich klappen und darunter Hohlräume die ihr Gepäck aufnehmen konnten. Das war in vielerlei Hinsicht praktisch, doch der Mönch konnte nicht umhin sich zu fragen wozu jemand ein derartiges Gefährt bauen sollte. "Ich wünsche euch alles Glück und den Segen....", er zögerte kurz, "des Imperators. Tut euch einen Gefallen und hört auf eure Karte, auch wenn ihr sie nicht versteht." Mr. Martin zog den Zylinder, schwenkte das ramponierte Ding und verschwand dann rasch und geräuschlos in in der Dunkelheit, Richtung Ausgang. "Nun...", Marcus zögerte eine Weile: "Ich kann verstehen wenn er euch ein wenig seltsam vorkommt, aber ich bin sicher, dass wir ihm trauen können." DeNoir: "Ganz ehrlich", erhob Salazahr die Stimme und stieg auf das seltsame Gefährt:" Er konnte ein fliegender Elefant mit großen Ohren sein, ich würde nicht nein sagen." Er drehte sich zu den Andren und legte wartend den Kopf schief. Das Gesicht des ITlers war in diesem Moment so streng wie sie es noch nie zuvor gesehen haben:" Ich will darein, daraus und auf den schnellsten Weg wieder nach Haus." 'Und das am besten zu 6 und nicht nur zu 5', setzte er in seinem Kopf hinzu, doch stand ihm dieser Gedanke deutlich ins Gesicht geschrieben. Lena lachte auf, hoffte damit Salazahr ein wenig entspannen zu können, doch es prallte an ihm ab. "Er scheint nicht begeistert von dem zu sein was Life-Tech tut", setzte Lena dem Lachen nach. May stieg auch auf das Gefährt und verstaute das Gepäck:" Macht ihm sympathisch." Salazahr wedelte mit den Händen:" Ob er ein netter Kerl, oder ein Triebtäter im Clownskostüm ist, ist doch grade so was von egal." "Lass deinen Stress nicht an uns aus", May klappte den Laderaum zu und blinzelte zu Salazahr hoch:" Wir verstehen, das du nervös bist. Doch", sie hob beschwichtigen eine Hand:"Chill." Salazahr stellte sich an das eine Ende der Wippe:" Sollen wir? Das müsste noch ein ziemlich weiter Weg sein." Lenalee trat auch auf die Dreysine:" Ich bin bereit." May legte den Arm auf das andere Ende der Wippe:" Boss, Scarlett. Auf euer Kommando." A Tale of Rain: Scarlett hielt den Blick einige Momente auf einen Punkt auf der Plattform gerichtet, Bodenhöhe. Sie nickte und kletterte dann auf das Gefährt, nahm auf einem der lederbezogenen Sitze Platz. "Alles Gute", Marcus strahlte sein Gesicht an und lächelte warm: "Haltet mich auf dem Laufenden." "Klar.", Sébastien hatte ebenfalls Platz genommen. Vorerst würde er May und Salazahr die Kraftarbeit überlassen, später konnte er immer noch jemanden ablösen, es würde eine Weile dauern bis die Gruppe ihr Ziel erreicht hatte. DeNoir: Lena setzte sich zu Seb und Scarlett:" Klar!" Salazahr legte zwei Finger an die Stirn und zog sie zum Abschied nach oben. "Wir machen das schon", zwinkerte May. Dann setzten May und Salazahr das Gefährt in Bewegung. Obwohl es nicht immer ganz einfach war, folgten sie Scarletts Anweisungen. Salazahr ging es eigentlich mächtig gegen den Strich, dass das Mädchen so nah an das Labor heran kam, doch er wusste er hatte keine Wahl. Er wusste das es diese Ladezone gab und das dort Schienen waren, doch ansonsten hatte er keine Ahnung wo er hin gemusst hätte. Die körperliche Anstrengung lenkte Salazahr ab, was er begrüßte und es tat gut seine Körper mal wieder richtig zu bewegen. Doch die letzten Wochen hatten doch dazu beigetragen, dass er nicht so fit war wie er gerne gewesen wäre. Er merkte das May ihm einiges an Arbeit abnahm und hatte tapfer bis zur Hälfte durchgehalten, doch als das Gefährt zum Rasten hielt, ließ er sich mit hochroten Kopf auf einen der Sitze fallen und atmete schwer:" Ich muss wieder mehr Sport machen..." Lena gab ihn eine Wasserflasche:" Geht's?" Salazahr nickte, als er die Flasche aufschraubte und ansetzte. "Ähä, irgendwie...", dann kippte er einen großen Schluck hinunter. May setzte sich vor den anderen auf den Boden. Sie sah nicht sonderlich angestrengt aus, doch hatte sie ja auch einen unfairen Körpervorteil. Sie stütze den Kopf auf eine Hand und schaute Scarlett an:" Sag mal Süße: Wie weit haben wir es noch?" A Tale of Rain: Sébastien hatte zweimal angeboten jemanden an dem Hebel abzulösen, aber weder May noch Salazahr hatten gewollt. Letztlich war es vielleicht nicht unvernünftig wenn er sich noch schonte. Weder verfügte er über die Ausdauer der Cyborg noch war es wahrscheinlich, dass ihr IT-Spezialist in eine direkte, körperliche Auseinandersetzung überging - eigentlich sollte er überhaupt nicht kämpfen müssen. Sébastien hatte eine eiserne Konstitution, doch er würde eventuell Treffer einstecken die den Anderen galten und nicht einmal seine Rüstung würde ihn gänzlich vor den Auswirkungen schützen. Die Dreysine glitt bemerkenswert lautlos, doch nicht wesentlich schneller als Schrittempo durch die Tunnel. Das Ding war zweifellos ein kleines, mechanisches Wunderwerk denn zog man die beträchtliche Tonnage in Betracht fuhr es sich recht entspannt und ohne große Anstrengung. Die Wegzeit verlängerte sich zusätzlich durch die notwendigen Kurskorrekturen, irgendwie war es ihrem Fahrzeug möglich die Gleise zu wechseln und das ohne Weichen oder, dass sie es anheben und tragen mussten. Falls Martin der Erbauer war, wie der Mönch annahm, war der Mann ein Genie. Scarlett hatte gesagt wo es lang ging, oder sich von Mr. Tibbles sagen lassen, was sie sagen sollte. So befremdlich und unheimlich es war, so ging Seb doch davon aus, dass sie auf dem richtigen Weg waren. Er musste das Mädchen nicht verstehen um auf Marcus Pläne und ihre, oft einfach unsichtbaren, Talente zu vertrauen. Die Gruppe hielt schließlich nach dem letzten Wechsel an. In dem Tunnel war es dunkel doch Sébastiens Maske verfügte über eine ausgezeichnete Nachtsichtfunktion. Trotzdem war es ein ganz und gar seltsames Gefühl ewige Stunden durch die leeren, toten Tunnel zu gleiten, deren Wände immergleich vorbeizogen. Von May angesprochen sah das Mädchen auf, das durch die Filtereinstellung so weiß leuchtete, dass sie wie ein Gespenst aussah, mit kalten, leuchtenden Augen von der Farbe eines leeren Winterhimmels. "Mr. Tibbles sagt von hier sind es noch etwa zehn Meilen. Wir haben Nachmittag, wenn wir mitten in der Nacht in die Krypta wollen sollten wir bis zur Geisterstunde warten", die helle Stimme hallte hier, unter dem Wüstensand der Marsoberfläche und Scarletts Kichern klang fast unheimlich, als sie geendet hatte. DeNoir: "Gut", meinte May. "Wie wär's mit ein wenig Mittagessen und noch ‘ne Runde hinlegen, wenn wir uns die Nacht um die Ohren hauen?", lächelte Lenalee. May nickte:" Klingt gar nicht so unvernünftig." Salazahr verschränkte die Arme und nahm seine übliche Sitzhaltung , mit einem Knöchel auf seinem Knie ein:" Macht ihr." May hing in der Gepäckklappe:" Du auch." Salazahr schüttelte den Kopf:" Ich kann nichts essen und schlafen auch nicht... Hey!" Im selben Moment landete eine Decke über Salazahrs Kopf. Er buddelt sich wieder aus:" Was soll das?" "Versuch es wenigstens", lächelte ihm Lenalee zu. Sébastien und Scarlett konnten die beiden Frauen auch nichts gutes tun. Lenalee hatte etwas das Gesicht zerknautscht, als sie ihr Lunchpaket von May und die Decke entgegen nahm. So aßen nur May und Lenalee etwas, Salazahr hatte sich zumindest in seine Decke gewickelt und die Augen geschlossen, auch wenn man sah das der ITler nicht schlief, sondern nachdachte. Später hatten sich May und Lenalee noch ein wenig hingelegt. Einige Stunden später wurden sie zur weiterreise geweckt. Wirklich geschlafen hatten die beiden nicht, aber ein wenig gedöst, was schon irgendwie erfrischend gewesen waren. May betätigte den Antrieb wie Mr. Martin es erklärt hatte und tatsächlich: Die Dreysine fuhr ohne das die Gruppe etwas dazu tun musst. Lenalee behielt ihre Decke. Hier unten war es ziemlich frisch und auch ein wenig gruselig. Es dauerte noch etwas doch dann hielt das Gefährt. In der Ferne waren ein paar helle Punkte zusehen. Lena legte den Kopf schief:" Lichter..." Salazahr war aufgestanden. "Alarmanlage", korrigierte er:" Da vorne ist das Schott zum Labor." "Kamera?", fragte May. Salazahr nickte:" 'Türlich. Ich kann dir aber aus Erfahrung sagen, das der Bildschirm immer ignoriert wird." "Warum?", fragte Lena. "Hier unten gibt es noch nicht einmal Flusen, die man beobachten könnte. Wir haben ihr damals mal ‘nen flüchtigen Blick gewürdigt, wenn wir wussten das ‘ne Lieferung kommt. Kamm nicht oft vor." "Ob Coffin jetzt auch so achtlos ist?", fragte May. "Es hilft nichts. Um das Schott zu öffnen muss ich dahin", er zog eine Schnute und seine Maske ins Gesicht, sowie seine Kapuze auf:" Hier ist nix mit Wireless." Auch May und Lenalee machten sich fertig. May drehte sich zu Scarlett:" Du wartest hier auf uns, ja?", sie legte ihr ein Data Tab in die Hände, auf dem ein paar Spiele waren:" Benutze das ruhig wenn du dich langweilst." "Aber geh auf keinen Fall näher ran", führt Salazahr fort:" Ich weiß nicht wie lang ich die Kontrolle über die Kameras behalten kann." Lena schaute die Anderen an, während sie eine Sniper auf den Rücken schnallte, welche Lenalee nur mit sich führte wenn angesagt wird, das sie auf harte Gegner treffen. Im Nahkampf war die Lehrerin so talentiert wie ein Sandsack und ihr mechanisches Bein war nur darauf ausgelegt sie so schnell wie möglich aus Schlagweite zu bringen. Mit einem Gewehr in der Hand, war sie aber auch dank ihres Augenimplantetes ziemlich gefährlich. Auch wenn sie nicht wusste wie effektiv Schusswaffen gegen Coffin wären. "Bereit?", fragte sie und bekam ein einstimmiges Nicken. Dann huschte Salazahr auch schon davon, die Anderen folgten ihn einige Schritte entfernt. Sie endeten vor einem großen, massiven Metallschott hinter dem auch die Gleise verschwanden. Neben dem Schott hing ein großer blinkender Kasten, in der Ecke recht oben, eine einsame Kamera, die auch wirklich nur das Schott im Sichtfeld hatte. Es knackte unheimlich laut durch den leeren Tunnel, als Salazahr mit einem Ruck die abgeschlossene Metallklappe der Sicherheitsvorrichtung mit seinem Brecheisen aufbrach. Dahinter lag,ordentlich verdrahtet und zusammen gebunden, eine beträchtliche Anzahl bunter Kabel, in der Mitte ein kleiner Bildschirm mit einem Tastenfeld. Obwohl es für den jungen Mann nichts gewohnteres mehr gibt, als ein Kabel aus seinem Handschuh zu ziehen und es in die Buchse einer fremden Alarmanlage zustecken, hatte er doch im Moment das Gefühl sein Magen kocht gleicht über. Bevor er sich endgültig anschloss hörte man ihn zweimal tief Luft hohlen. Der kleine Cyberspace in dem Salazahr landete, kannte er nur zu gut und benutzte er schon fast intuitiv. Er war 5, vielleicht auch 6 Minuten, darin unterwegs gewesen, da hatte er die Kameras auch schon übernommen und auf Eis gelegt. Wie er vermutet hatte, hatten sie seine Codes wohl behalten, auch wenn er merkte, das jemand daran herum gespielt hat. Als er das Schott öffnen wollte, ließ ihn eine bekannte Stimme zusammen zucken:" Ernsthaft?" Als er reagieren wollte hatte er auch schon das Gefühl jemand hätte ihn eine massive Eisenstange mit reichlich Schwung ins Gesicht geschlagen und beförderte ihn unsanft aus dem Cyberspace. Seb, May und Lenalee sahen wie der Kopf ihrer Computergenie nach hinten zuckte, während er aus seiner Hocke auf dem Rücken fiel. "Was ist los?", flüstert May. "Scheiße...", stöhnte Salazahr und rieb sich durch das Gummi seiner Maske die Nase, die schmerzte ohne wirklich etwas abbekommen zu haben:" Ich wurde raus geworfen, als ich das Schott öffnen wollte..." "Mist", fluchte May leise. "Aber...", Lenalee hob unsicher ihren Zeigefinger und deutete auf etwas am Schott:" Das Lämpchen ist grün geworden..." Salazahr hatte sich wieder hingehockt und schaute auf das Lämpchen, auf das Lenalee zeigte. Er drehte den Kopf zu den Anderen:" Ich war das nicht...", er seufzte, als ihm die Erkenntnis kam:" Coffin..." "Grün heißt offen, oder", May legt den Kopf schief:" Das ist also eigentlich ‘ne Einladung. Wäre doch unhöflich zu klopfen und dann nicht rein zu gehen." Salazahr koppelte sich ab und rümpfte die noch dumpf schmerzende Nase unter seiner Maske:" Ich hab damit gerechnet, dass er mich findet, doch mich eher darauf eingestellt, dass er mich aussperrt." May hob die Hände:" Sollen wir rein?" Bevor das Brennen in seinem Magen es ihm ausreden konnte, haute Salazahr mit einer Faust auf einen großen Knopf unter dem Lämpchen. Das hochfahrende Schott machte in dem hohlen Tunnel einen so furchtbaren Krach, dass es Salazahr nicht gewundert hätte, wenn bei Ray und Marcus etliche Kilometer entfernt, im Versteckt das Geschirr aus dem Schränken plumpste. Lenalee zog ein Augen zusammen, als das metallische Kratzen durch den Tunnel geworfen wurde. Durch das Loch, was das Schott auftat, sah man die Gleise weiterlaufen, in eine Art kleinen Bahnhof. An jedem Gleis stand ein Magnet und ein normaler Kran, Hebebühnen und Ameisen und etliche Kisten. Ein ordinärer Güterbahnhof, ausgeleuchtet vom fahlen Blau weißer Neonröhren an der Decke und den Wänden. Einige flackern und surrten. Salazahr zog seine Pistole aus dem Halfter und lud mit einem Schnaken seine Fletchetmunition durch. Lenalee und May taten es ihm gleich, bevor die Gruppe den Güterbahnhof betrat. Eine kleine Steintreppe führte vom Gleisbett auf die erhöhte Ausladezone. Ein weiteres Metallschott schirmte diese von dem Lager der eigentlichen Einrichtung auf beiden Gleisen ab. Allerdings war diese schon hochgezogen. Kaum hatten sie die kleine Steintreppe hinter sich gelassen, da hörten sie Schritte. Aus dem Lagerraum. Synchron zeigten drei Läufe auf das Loch in der Wand. Was austrat verwunderte zumindest Lenalee. Vor ihnen erschien eine schlanke Frau, mit weißer Haut. Von ihrem Gesicht war nur das spitze Kinn, eine kleine Nasenspitze und ihr schmaler Mund sichtbar, der unnatürlich, aber nicht wirklich unansehnlich wirkte. Der Rest ihres Gesichtes versteckte ein schwarzer spiegelnder Helm. An den Seiten fielen zwei lange Strähnen schwarzen Haares heraus, die irgendwie drahtig wirkten, aus ihrem Hinterkopf ragten etliche schwarze, große Federn. Sie trug ein weißes schulterfreies Top mit einem Reißverschluss in der Mitte und einen schwarzen Fishtailrock. Ihre Füße waren nackt, rechts und links an ihrer Hüfte steckten schlanke, grade Schwerter in der Scheide, von denen zwei Kabel in den schwarzen Haarsträhnen verschwanden. Zur weiteren Verwunderung der Gruppe, blieben die Schwerter auch genau dort und die Frau machte einen tiefen Knicks. "Dr. Stelzer", ertönte eine viel zu glatte, ruhige Frauenstimme aus den schmalen Lippen:" Sie und ihre Freunde werden erwartet." Salazahr nahm die Pistole runter:" Hallo Alice." Die Frau hatte sich wieder erhoben, neigte den Kopf nach vorne und wandte ihnen den Rücken zu:" Wenn sie mir bitte folgen mögen." Die Frau verschwand wieder Richtung Lagerraum. "Wer ist das?", fauchte May leise. "Alice", seufzte Salazahr:" Die 'Empfangsdame'. Sie ist ein Android." Lenalee schaute die Anderen an:" Sollen wir ihr wirklich einfach folgen?" Salazahr zuckte mit den Schultern, als er sich daran tat Alice nach zu gehen:" Also ich für meine Teil bin eh so was von aufgeflogen. Nicht, dass ich damit nicht gerechnet hätte", er stockte nochmal kurz:" Das er allerdings Alice als Eskorte schickt... Damit habe ich nicht gerechnet." A Tale of Rain: Die Gruppe hatte gegessen, mit Ausnahme ihm und Scarletts und zumindest bei ihr sorgte der Umstand für eine kurze Diskussion, die jedoch nicht im Streit endete, da mit dem Mädchen einfach keine Kommunikation stattfand, wenn sie das wollte. Eine geradezu unnatürliche Gabe. Sébastien wusste nicht ob er lachen, oder sich sorgen machen sollte, das Mädchen konnte schließlich nicht einfach die ganze Zeit hungern. Stille und Dunkelheit umfingen sie in der unterirdischen Welt, die es zu durchqueren galt. Scarlett hatte zunächst regungslos auf ihrem Platz gesessen und die Anweisungen ihres Freundes weitergegeben, schließlich jedoch entschied die Teenagerin eines der kleinen Kügelchen zu verschlucken, die der lustige Zylindermann ihr mitgegeben hatte. Nach kurzer Zeit wurde es heller um die Dreysine herum, Farbkleckse erblühten auf den kalten Wänden und Scarlett kramte Ihren Music-Stick hervor. Diese Tunnel bereiteten ihr tiefes Unbehagen, auch wenn sie sich nicht ersann woran das lag. 'Du weißt, dass dir nichts passieren wird', Mr. Tibbles blinzelte ihr zu. 'Auch wenn ich nicht leugnen kann, dass es reichlich seltsam ist sich wie irgendein Nagetier durch einen Bau zu bewegen.' "Keine Zeit, Keine Zeit...", murmelte Scarlett und blickte den Kater mit einem sehr abwesenden Lächeln an. 'Oh, zumindest davon haben wir genug', er legte den Kopf schief und putzte sich bedächtig die Schnauze. Als die Anderen sich nach dem Essen in ihre Decken hüllten tat Scarlett es Ihnen gleich, obwohl sie keineswegs fror. Mr. Tibbles hatte gemeint die Anderen würden ihr Kälteempfinden nicht als Gefrierschutz akzeptieren und er war nicht so, dass ihr Schlafsack ungemütlich gewesen wäre. Scarlett hatte gelesen, dass Abenteurer, bei der Rast am Nachtfeuer, eine Wache aufstellten und hätte angeboten das zu übernehmen, da Sie ohnehin nicht schlafen würde,und die Droge in Verbindung mit dem Obscura Stäbchen, dass die Teenagerin gerade drehte, die nächsten Stunden über verlässlich und recht lebendig von der klaustrophobischen Umgebung ablenken. Niemand anderes jedoch sprach das Thema an und so saß Scarlett einfach unbemerkt wach in der Finsternis, während die übrigen nacheinander einschliefen und als sie schließlich aufbrachen gingen scheinbar alle davon aus, dass sie einfach nur als erste wach gewesen war - oder sie hatte mit ihrem wachbleiben einfach keinen Anstoß erregt. Das Scarlett hinter ihnen zurückblieb, als sie das Gefährt verließen und die nächste, vermutlich gefährlichste, Etappe ihrer Mission auszuführen begannen, war Seb nur Recht. So oft er auch neue, überraschende Fähigkeiten an ihr entdeckte, sowenig wollte er das Mädchen in einen Kampf verwickelt und sehen müssen, wie weit es mit ihrem Talent her war nicht zu sterben, wenn man versuchte die zerbrechliche, junge Frau umzubringen. Sébastien ließ die Schwerter in ihren Scheiden, die Hände locker auf den Heften liegend. Die Gruppe drang vorsichtig vor, doch es dauerte nicht allzu lange und alles kam sehr anders als gedacht und auch recht unerfreulich daher. Der Mönch musterte die weibliche Gestalt scharf. Er verspürte ein vages Gefühl von Gefahr und wusste, dass die Waffen keine reine Zierde darstellten. Seb selbst war jedoch zuversichtlich in einem Kampf nicht den Kürzeren zu ziehen. Vorerst jedoch gab es keinen Grund zu Gewalt zu greifen, das Gefühl von Unbehagen hin oder her. Wenn Coffin reden wollte...nun, dafür waren die Widerstandskämpfer doch hier. Genauso gut konnte es sich jedoch um eine Falle handeln, je nachdem wohin man sie bringen wollte. "Wir freuen uns darauf die Bekanntschaft von Mr. Coffin zu machen.“ Was sollten Sie tun? Die Einladung abzulehnen wäre dumm gewesen, eine bessere Chance auf eine friedliche Lösung würde es vielleicht nicht geben. DeNoir: Die Androidin Alice drehte sich kurz halb um, als Sébastien die Stimme erhob:" Dr. Buckhardt wartet im Hangar auf sie. Bitte Verschwenden sie keine Zeit." Ohne ihrerseits weiter Zeit und Worte zu verschwenden ging die Androidin weiter. Sie führte die Gruppe durch das Lager der Einrichtung. Es war nichts besonderes daran. Hohe Regale, Kisten, eine Menge Metallteile. An der Decke flitzen Greifhaken an Schienen hin und her und stellten entweder Kisten um oder sortierten die Inhalte auf verschiedene Laufbänder an den Wänden, die in eben diesen verschwanden. Es roch nach Staub, Öl und Treibstoff. Sie kamen an einer kleinen Sitzgruppe aus schwarzen Leder mit einem niedrigen Tisch vorbei. Kurz darauf folgten zwei Schreibstiche die in einem L standen, darauf zwei Projektoren für Hollodesktops und Tastaturen, sowie einige Datatabs, hinter den Schreibtisch zwei Bürostühle und einige Bildschirme die allesamt schwarz waren. Rot leuchtete das Wort 'Wartungsarbeiten' immer wieder auf. Lenalee kniff kurz die Augen zusammen. Es war ein komischer Zeitpunkt Systeme zu warten, wenn man gerade unangekündigten Besuch im Haus stehen hatte. Salazahr blieb kurz stehen, als er die Bildschirme sah. Er dachte wahrscheinlich ähnliches. Alice führte sie durch eine weiteres großes Schott, eine lange Treppe hinauf und die Gruppe landete in einem weiß ausgeleuchteten Gang. Die Wände waren verkleidet mit weißen Plastik, auf dem Boden graues Linoleum. Es roch hier furchtbar beißend nach Reinigungsmittel und die blanken Wände waren auf eine unangenehme Art und Weise klinisch. Das einzige Geräusch neben ihren Schritten war das monotone rattern und surren von zwei großen Laufbändern die links und rechts den Gang säumten und verschiedenste Dinge transportierte. Zum größten Teil erkannte May Körperteile von Androiden. Hin und wieder kamen sie an einem großen Schaufenster vorbei, zu deren rechten immer eine Glastür war. Dahinter sah man Fließbänder und Roboter, die verschiedenste Dinge zusammen schraubten, oder schweißten. Irgendwann hingen Garderoben mit einigen weißen Kitteln, neben den Türen. Hinter dem Glas sah man alle möglichen Arten von Laboren, doch teilweise beinhalteten diese, neben den obligatorischen Tischen, Liegen, Glasbehältern, Schränken und Kühlschränken, große Apparaturen und bunte Flüssigkeiten die weder Lena, noch May zu ordnen konnte. Unter den Schaufenstern waren Löcher in der Wand. Roboterarme nahmen mal hier mal dort Teile von den Bändern, oder legten welche dazu. Salazahr starrte stur auf Alice rücken. Er würdigte den Fenstern nicht einen Blick und wirkte unglaublich Steif, als er vor den Andren ging und May sah, dass der ITler immer wieder nervös die Finger der herabhängenden Hände aneinander rieb. Seit dem die Fenster zu beiden Seiten aufgetaucht waren, kamen sie immer mal wieder an ein paar Servicerobotern vorbei, die den Boden oder die Wände putzten. Nach gefühlten 5 Minuten beschrieb der Gang eine T Kreuzung. Alice ignorierte allerdings die Abzweigung die in einer gut gesicherten Metalltür endete. Nach weiteren 2 Minuten kamen sie an einer ganz anderen Tür vorbei. Sie war aus billigen grauen Plastik, hatte ein kleines Fenster in dem ein kleiner Stahldraht ein rautenförmiges Muster bildete. Das triste graue Plastik war mit vielen bunten, schrillen und verrückten Stickern beklebt. Diese Tür und die Metalltür, waren die einzigen Türen ohne Fenster zu ihrer rechten, oder Löcher für Güter, waren also offensichtlich keine Labore, oder Produktionsstätten. Irgendwie wirkte der ganze komplex auf Lenalee furchtbar verstörend. Es war so einsam in der mindestens halbautomatischen Anlage und so unangenehm Steril. Nicht ein Staubkorn, kein Anzeichen dafür das sie jemals ein Mensch betreten hat. Die bunte Tür war auch die einzige für die Salazahr einen Blick übrig hatte. Er blieb sogar kurz stehen, ballte die Hände zusammen und schloss dann mit einem wütenden zischen wieder zu Alice auf. Nach der 'Stickertür' kam lange keine weitere Türe mehr auf dieser Seite des Korridors. Dann erschien noch eine graue Tür mit der Aufschrift 'Privat', bis schließlich der furchtbare Korridor vor einem weiteren massiven Schott endete. Alice hob die Hand und tippte etwas auf ein kleines Zahlenfeld. Das Schott fuhr hoch und machte die Sicht auf eine riesige Halle mit einer mindesten 15 Meter hohen Decke frei. An der Decke liefen etliche Kräne und Harken die geschäftig über etliche Schienen und Weichen Kisten und Teile von A, nach B, nach C und so weiter brachten. Alice trat hinein, gefolgt von Salazahr, May, Lenalee und Sébastien. In dem Hangar waren etliche Fahrzeuge geparkt: Militärfahrzeuge, Lieferfahrzeuge, Fahrzeuge für Raumfahrt, etliche Kisten und riesigen Containern. Alice führte sie an all den Vehikeln vorbei auf die andere Seite des Hangars. Dieser Teil war etwas sonderbar designt. Die Wände waren hier nicht mit Kisten und Containern zu gestellt, sondern mit 10 meterhohen Kästen aus undurchsichtigen schwarzen Glas, ähnlich den Material für Militärvisiere. Hier und da schimmerten bunte Lichter hindurch, doch was sie beinhalteten, blieb dem Blick verborgen. Unbehagen breitete sich in Mays Magengegend aus. Als sie den Blick von den Kästen nahm, fiel er auf eine kleinen Konstruktion von Schreibtischen und Bildschirmen, ähnlich wie die im Lager, doch standen sie in einem großen U. Auch hier sah die Gruppe keine Menschenseele. Alice ging nicht bis zum Schreibtisch durch, sondern wendete sich bevor sie an den großen schwarzen Kästen ankam nach links. Als Lenalee an ihr vorbeischaute, fiel ihr Blick auf eine kleine Sitzgruppe in einem kleinen Abgesteckten Bereich. Die Möbel waren eckig, bestanden aus einem Gestell aus Stahl, indem schwarze Lederpolster Platz fanden und ein Viereck um einen schwarz lackierte Tisch bildeten. Die Wand hinter der Sitzgruppe war keine Wand, sondern ein großes Fenster, das einen herrlichen Blick auf die Oberfläche erlaubte und das All dahinter. Alice blieb vor der Sitzgruppe stehen, Salazahr schon ein paar Schritte vorher, als sein Blick an Alice vorbei, auf eine Gestalt auf einen der Sessel wanderte, die gelangweilt die Beine überschlagen und das Gesicht auf eine Hand gestützt etwas auf einem Datatab las. Salazahr erkannte die Gestalt sofort und es setzte ihn einen furchtbaren Kloß in den Hals, was ein leises Glucksen hörbar machte. Seine Hände fingen an zu schwitzten und sichtbar zu zittern. "Dr. Buckhardt?", erhob Alice die Stimme:" Ihre Gäste sind hier." Die Gestalt nahm das Bein von dem anderen, legte das Tab zur Seite und stand mit einem Seufzen auf. "Danke Alice. Du darfst gehen", sprach eine Stimme die zu Mays und Lenas Verwunderung sehr natürlich klang. Mit einer kleinen Verbeugung entschwand die Android und der junge Mann, der auf dem Sessel gesessen hatte, ging langsam auf die Gruppe zu. Er trug dieselbe Hose wie Salazahr, nur in viel besseren Zustand. Um seine Brust zog sich ein graues Muskelshirt auf dem groß das Logo der Life- Tech Cooperation prangte. Spätestens bei den Armen des Jungen war auch Lenalee und May endgültig klar, dass es sich um Coffin handeln musste. Denn sie waren durchgehend metallisch. An den Stellen wo die verschiedenen Segmente ineinander griffen sickerte ein sattes, gelbes Licht heraus. Sie enden an einer Seite in zwei runden Schultern, in denen ein gelber Kreis leuchtete, an der anderen in zwei Hände, die sehr detailliert und feingliedrig gestaltet waren. Weniger massig, mehr menschlich, als bei normalen Androiden gewohnt. Der Hals des Roboterjungen umrahmten zwei Silberne Schläuche, dort wo bei normalen Menschen die Hauptschlagadern verlaufen würde. Kreisrunde Segmente sorgten für Beweglichkeit. Über den Kehlkopf spannte sich eine Bahn aus Gummi und verschwand in dem grauen Oberteil. Zwischen dem Gummi, den Schläuchen und den Schultern, sah man an der Schlüsselbeinpartie viele bunte Kabel. Doch das wirklich groteske war das unglaublich gut gestaltete Gesicht des Roboters. Lenalee erkannt sofort die Konturen des Jungen auf dem Foto wieder. Die Bauteile unter der offensichtlich künstlichen Plastikhaut modellierten die Knochenstruktur die der Junge mal besessen hatte 1:1 nach. Als umso Schlimmer empfand die Lehrerin die 4 schwarzen Klemmen die sich zwei links und zwei rechts in die Wangen des Jungen gruben. Die Augen gaben dem schweren Herzen der Lehrerin den Rest. Man hatte ihnen unglaublich offensichtlich alle Menschlichkeit abgesprochen. Was weiß seien sollte war schwarz wie das Nichts des Alls hinter dem Fenster. Die braunen Pupillen, die so herrlich aus dem Foto geschienen hatten, waren nun grell gelbe Glasaugen. Sicherlich hochwertig hergestellt und optisch wunderbar ausgearbeitet, waren die mechanischen schwarz- gelben Augen furchtbar kalt. Das blonde Kunsthaar, welches nach hinten aus dem Gesicht gewischt wurden war, war länger als der blonde Schopf auf dem Foto, doch saß auch hier die graue Mütze darauf, auch das linke Ohr hatte den kleinen Tunnel und die vielen Ohrringe. Coffin verschränkte geschmeidig die Arme und zog in einer flüssigen Bewegen eine der künstlichen Augenbrauen nach oben. May wurde bewusst, dass Coffins Körper ein Prachtexemplar von Ingenieurskunst seien musste, so natürlich wie seine Bewegungen und Mimik war. Er öffnete die künstlichen Lippen:" Ich frage dich noch einmal Salazahr: Ernsthaft?" Salazahr sagte nichts und bewegte sich nicht. Coffin schüttelte den Kopf:" Was bei allen Göttern willst du hier?" Der Informatiker hob seine Hand nach oben. In einer Bewegung zog er seine Maske vom Kopf und ließ so seine Kapuze runter fallen. "Joseph...", die Gasmaske des ITler landete mit einem leisen Geräusch auf dem gefliesten Boden. "Nein", antwortete Coffin hart:" Coffin." "Aber...!" "Joseph ist tot, Salazahr", unterbrach Coffin ihn mit einer viel zu ruhigen Stimme:" Das weißt du." "Blödsinn!", rief Salazahr aus und stolperte einen Schritt nach vorne:" Was redest du?! Du stehst doch da! Du bist nicht tot!" Ein Anflug von Leid flog auf Coffins künstliches Gesicht, als er ein paar Schritte auf die Gruppe zu ging, ohne die Arme zu entfalten:" Joseph und Coffin sind nicht das selbe." Salazahr blinzelte verwirrt:" Was? Warum?" Coffin seufzte:" Weil ich das nicht will." Seine mechanische Augen flogen einmal über die Gruppe und ruhten dann wieder auf Salazahr:" Joseph war ein Junge. Coffin ist ein Mörder. Ich will nicht das Coffin und Joseph der selbe ist, genauso wenig wie du willst das Crazy und Salazahr der selbe ist, oder?" Die Aussage muss getroffen haben. Salazahr verschränkte ebenfalls die Arme und schaute mit zusammengezogenen Augenbrauen und einem zischenden, leisen Fluch zu Boden. Er schien einige Sekunden zu überlegen bis er Coffin wieder anschaute:" Nein... Will ich nicht..." "Siehst du. Du hast mir noch nicht geantwortet." Salazahr blinzelte seinen alten besten Freund an:" Ich möchte mit dir reden Coffin... Ich... Ich muss mich bei dir entschuldigen", der ITler kniff die Augen zusammen und verzog das Gesicht:" Für... Für alles..." Coffin schloss die Augen und schüttelte kurz den Kopf:" Und deswegen kommst du hier her zurück? Bist du denn des Wahnsinns?" Dann passierte etwas womit niemand gerechnet hatte. Ein trauriges Lächeln erschien auf den künstlichen Lippen und er steckte den nebelmützengrauen Metallarm aus und legte ihn behutsam auf Salazahrs Schulter. Salazahr schaute verwirrt auf Coffins Hand und dann in sein Gesicht. "Dabei gibt es noch nicht mal etwas wofür du dich entschuldigen musst", fuhr der Roboterjunge mit seiner viel zu weichen, ruhigen Stimme fort:" Nicht im geringsten." "Aber!", Salazahr war auf einmal furchtbar aufgeregt und griff Coffins kalten Unterarm:" Ich... Ich hab dich in dieses... Dieses Ding gesteckt! Und dann bin ich weg gerannt! Einfach weg! Und hab dich zurückgelassen!" "Und das war gut so", antwortete Coffin ruhig, wie ein Bach im Frühling, wahrscheinlich um Salazahrs Wellen ein wenig zu besänftigen:" Es war gut, dass du gerannt bist." "Was? Aber... aber...", Salazahr hing der Kiefer offen. Er hatte damit gerechnet das Coffin ihn das alles übel nahm. Das er sauer war, Rache wollte, vielleicht sogar seinen Tod. Doch Coffin schüttelte nachdrücklich den Kopf:" Ich bin nicht sauer auf dich. Ich war erleichtert, dass du entkommen konntest, Salazahr." Salazahr schaute Coffin mit weit aufgerissenen Augen an unfähig zu sprechen, oder auch nur zu blinzeln. "Es wäre schön gewesen, hättest du auf Mandrake gehört", fuhr der Humanoid fort:" Hättest du meinen Charakter und meiner Gefühle gelöscht wären die letzten Jahre... Einfacher gewesen. Aber wenn es alles so kommen musste, wie es gekommen ist, dass wenigstens einer von uns den Weg aus diesem Irrenhaus gefunden hat, dann ist es gut, dass alles so gelaufen ist, wie es gelaufen ist." Tränen stiegen Salazahr in die Augen, doch schaffte er es sie daran zu hindern auszubrechen:" Coffin... Das ist nicht dein ernst..." Coffin ließ die Hand von seiner Schulter gleiten und nickte. "Doch ist es", der Humanoid schaute Salazahr ein paar Augenblicke ins Gesicht und lächelte:" Du hättest nie wieder hier her kommen sollen." "Und du solltest auch nicht mehr hier sein müssen." Coffin schaute Salazahr verwirrt an:" Wie meinst du das?" "Du bist doch nicht freiwillig hier. Was machst du hier noch?" Coffin seufzte erneut:" Ich arbeite weiter an Humanoid, Salazahr." "Was?! Du kannst nicht an Humanoid arbeiten! Ich hab die Codes!" "Das Stimmt. Ein weiterer Grund, warum du nicht hier sein solltest." "Wie zum Henker willst du dann weiter an Humanoid arbeiten? Du bist der Erste und du solltest auch der Einzige bleiben!" Coffin verschränkte die Arme und schaute betreten zu Boden:" Ich soll die Codes neu schreiben, doch... Ich bin nicht du. 25 Versuche. 25 Fehlschläge. Du weißt was das heißt." Salazahr atmete scharf ein, bevor er die Kette fortführte:" 25 Tote..." Coffin schaute wieder hoch:" Ich bin ein Mörder, Salazahr. Kein freiwilliger, aber ich bin einer", Coffin schaute Salazahr eindringlich an:" Denjenigen den du gehofft hast hier zu finden, den gibt es nicht mehr." A Tale of Rain: Sébastien starrte den Androiden an, während er das Gesehene und das Gesagte verarbeitete. Das Ganze gestaltete sich nicht gerade als glückliches Wiedersehen, doch offenbar hatte Salazahrs ehemals bester Freund nicht vor ihnen etwas zu tun - sofern sie verschwanden, verstand sich. Die Angst vor Vermine Mandrake schien sein Denken zu beherrschen und dem was er sagte war zu entnehmen, dass dazu mehr oder weniger jeder Grund gehabt hätte. Der Mönch wehrte sich gegen das Gefühl des Grauens, es war wenig hilfreich einen Feind vor dem inneren Auge zu dämonisieren. Dennoch… Der Life-Tech Boss war ein Scheusal, das es zu vernichten galt. "Deine Zurückhaltung in allen Ehren, Joseph, aber es gibt keinen Grund uns davon zu jagen. Wir möchten dir helfen und Mandrake schreckt uns nicht ab, wir müssen ihn aufhalten." Sébastien verschränkte die Arme. Er war ziemlich sicher es mit der Maschine die 'Alice' genannt wurde aufnehmen zu können, seine Fertigkeiten im Kampf waren herausragend. Joseph, Coffin, selbst sah nicht gefährlich aus, doch Seb hatte im Kopf was Salazahr ihnen erzählt hatte. Der Androide bot eine unheimliche Erscheinung, menschlich wo keine Menschlichkeit sein zu schien. Die Maschine bewegte sich fließend und war sicherlich menschlichen Körpern weit überlegen. Ein Wunderwerk, selbst wenn der Verantwortliche nichts Gutes damit im Sinn gehabt hatte. "Komm mit uns, wir können uns gegenseitig helfen." DeNoir: Coffins Blick flog an Salazahr vorbei und er starrte Sébastien schon fast entgeistert an:" Mit... euch... kommen?" Salazahr nickte eilig:" Ja! Wir sind hier um dich hier rauszuholen!" Coffins Augen wanderten wieder zu Salazahr. Er schaute ihn einige Minuten traurig an. "Du kannst uns vertrauen", beteuert der ITler:" Mir und ihm auch!" Coffin seufzte:" Du bittest mich dir zu vertrauen, während ich noch Wasser von dem letzten Mal huste, als du mich hast untergehen lassen?" Salazahr stockte. Auch dieser Satz hatte einen wunden Punkt getroffen. Er schlug die Augen nieder. Coffin seufzte:" Es gibt nichts was ich lieber tun würde, als mit euch zu kommen. Hier raus. So weit weg, wie es geht, doch... Das geht nicht." Er wendet den Blick zu Sébastien:" Ich will euch allen nichts tun, doch keiner von euch könnte mir helfen. Ich habe eine Menge sehr gute Gründe euch davon zu jagen und Mandrake SOLLTE euch abschrecken. Euch alle. Denn aufhalten kann ihn niemand." Salazahr riss den Kopf nach oben:" Was? Wie das geht nicht?! Und warum sollten wir ihn nicht aufhalten können!?" "Du solltest uns nicht unterschätzen, Kleiner", man sah Mays Gesicht nicht, doch hörte man ihr selbstsicheres Lächeln:" Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Wir haben keine Angst." "Die solltet ihr haben", Coffin drehte sich zu Salazahr:" Du hast deinen Gefährten nichts erzählt?" "Was erzählt?", fragte Lenalee und Salazahr gleichzeitig. Coffin seufzte:" Von dem was Mandrake alles kann. Was er nicht können dürfte. Du weißt zu gut wovon ich rede." "Nein, man!", Salazahr sah tatsächlich nicht aus, als hätte er auch nur einen blassen Schimmer worauf sein alter Partner hinaus wollte:" Ich versteh nur Bahnhof mit Koffer klauen! Was meinst du?" Coffins Blick flog nochmal über die Gruppe und dann zurück zu Salazahr. "Der Anschlag", sagte er bedeutungsschwer. Man sah in Salazahrs gesicht den Groschen fallen. "Nein. Nein, nein, nein! Das war eine Wahnvorstellung, oder so was! Keine Ahnung, aber sowohl dir, als auch mir ist klar, dass so was unmöglich ist!" Coffin verschränkte die Arme:" Seit wann haben zwei Leute unabhängig von einander die selben Wahnvorstellungen? Das Büro ist hochgegangen, Salazahr. Wir haben die Türe aufgemacht. Alles lag in Schutt und Asche. Alle der Big 5 waren tot. Selbst wir wären tot gewesen, wären wir nicht durch einen Wink des Schicksals so spät dran gewesen. Nur Mandrake, der war nicht tot. Und was danach passiert ist..." "Stop!", schrie Salazahr fast hysterisch:" Sag kein weiteres Wort mehr", der Junge zitterte wie Espenlaub:" Nicht... ein verdammtes... Wort..." A Tale of Rain: Joseph hatte offenbar Mühe Salazahr ohne weiteres Vertrauen zu schenken, angesichts dessen, was geschehen war, wunderte es Sébastien nicht allzu sehr. Im Prinzip konnten sie wohl froh sein, dass der Androide nicht mordsmäßig auf Krawall gebürstet war. Das Gespräch zwischen den beiden Informatik Spezialisten nahm jedoch einen unerwarteten, und nicht uninteressanten Verlauf. Der Mönch fragte sich was Mandrake getan haben konnte, dass Salazahr sich so verhielt als das Geschehen Thema wurde. Er entschied jedoch, dass er dieses Thema zum jetzigen Zeitpunkt nicht vertiefen wollte. "Mandrake kann dich bei uns nicht ohne Weiteres finden", Seb löste die Arme: "Dein Wissen konnte der Schlüssel sein mit dem nächsten Anschlag auf deinen freundlichen Arbeitgeber nicht so kläglich zu scheitern." Sébastien zögerte: "Was hält dich hier? Dein Boss ist nicht da um dich aufzuhalten. Wenn wir genügend Belastendes gegen ihn finden kümmert sich außerdem vielleicht die Cypher Police um ihn, da wird ihm nichts helfen können." DeNoir: Joseph schaute wieder zu Sèbastien:" Was mich hier hält? Salazahr." "WAS?!", rief dieser von der Seite:" Sag mal? Hast du nicht mehr alle Schaltkreise im Sicherungskasten? Hast du Sand im Getriebe, oder was knirscht bei dir? Wer quasselt den hier wie eine Gebetsmühle, dass du mit uns die Kurve kratzten sollst?!" Coffin seufzte und verschränkte die Arme, als er mit dem Kopf schüttelte:" Nicht aktiv." Salazahr verstand die Welt nicht mehr:" Wie hindere ich dich den bitte passiv?" "Du warst vor drei Jahren nicht in der Lage mich sterben zu sehen", eine unangenehme Spannung lag zwischen den Jungs:" Bist du es jetzt?" "Was? Nein!" Joseph lachte traurig und schaute zu Boden:" Dann kann ich nicht mit euch kommen." Salazahr schüttelte verwirrt und verständnislos den Kopf:" Was zur...?“, er nahm Coffin an den Schultern und schüttelte ihn:" Red' Klartext, man!" Josephs Gesicht verzog sich in einem Anflug von Ärger und von Pein, als er Salazahr recht unsanft am Oberteil griff und ihn zu sich zog. " Klartext, ja? Dann hör mir jetzt mal gut zu!", Salazahr schaute mir aufgerissenen Augen in Josephs Gesicht, doch wie er auch zog, er kam nicht frei. Gegen den Metalljungen hatte er keine Chance. Joseph hielt Salazahr so, dass er in sein Gesicht schauen musste während er sprach:" Fakt ist das du mich in diese Thunfischdose gesteckt hast und dich dann verpisst hast. Wie denkst du waren die letzten drei Jahre, hm? Ganz toll? Vergiss es, Alter! Mit meinem menschlichen Körper hab ich nicht nur mein Selbstwertgefühl verloren, nein: Meine psyonischen Fähigkeiten sind weg! Menschenwürde? Menschenrechte? Am Arsch, Junge! Wenn ich irgendwo hin fahren, werde ich auf die Güterliste gesetzt! Ich arbeite jetzt seit 3 Jahren 24/7, keine Pause, nicht einen Tag frei und dann darf ich mir noch alle 14 Tage Mandrake gegeben. Ich merke wie mein beschissener Verstand vor die Hunde geht. Jeden Tag komm ich den Wahnsinn einen großen Schritt näher, weil ich müde bin. Weil ich immer denken muss und tu‘ ich nur einmal einen Schritt zur Seite, schickt Mandrake seine Hunde hier durch und knallt vor meinen Augen meine Angestellten ab. Wey! So hab ich mir mein Leben vorgestellt. Nicht! Und warum das alles? Weil ich dank dir keinen Platz auf der Welt mehr habe. Keinen außer hier und weil ich sterben würde, sobald ich nicht mehr nach Mandrakes Pfeife tanze!" In Salazahrs Gesicht stand pures Entsetzten. Auch May und Lenalee schauten den Humanoid mit verstörend, geschockten Mitleid an. Unfähig etwas zu tun. "Wir beschützen dich!", rief Salazahr schließlich aus seiner bescheidenen Position:" Ich passe auf dich auf! Wie damals im Bootcamp!" "Ach", Coffin warf Salazahr unsanft auf den Boden. Dieser knallte auf den Rücken. Coffin schüttelte den Kopf:" Du Wixxer, echt. Beschützen? Auf mich aufpassen? Meinst du echt Mandrake hat alles so gelassen wie du es hinterlassen hast? Natürlich nicht! Er hat mir einen inaktiven Computervirus aufgespielt! Ich werde ein zweites Mal elendig dahin siechen, weil Mandrake das so toll lustig findet, sollte ich mich entscheiden nicht mehr nach den Regeln zu spielen!" Salazahr hatte seine Gesichtsfarbe verloren, als er Coffin von unten anstarrte. Seine Kehle war vor Entsetzten zu geschnürt, blanke Wut und eine riesen Portion Hilflosigkeit stand in seinem Gesicht. "Und warum mach ich den Mist?", Coffin drehte der Gruppe den Rücken zu und greift sich mit einer Hand in den Pony. Seine Stimme war jetzt auf einmal viel leiser:" Weil ich seit drei Jahren herauszögre, das Life- Tech dich findet und weil du so viel für diese zweite Chance riskiert hast, auch wenn sie nichts Wert ist." Stille. Nach 2 Minuten schockierter Ruhe brach das Geräusch von Coffins Turnschuhen auf dem Fliesenboden die angespannte Atmosphäre. Er ging an Salazahr vorbei, der immer noch auf die Ellbogen gestützt am Boden lag. Den Kopf hängend, lagen seine Augen im Schatten, doch sein Mund war eine in hilfloser Wut verzehrte, Zähne gebleckte Grimasse. Joseph ging zu seinen Schreibtisch. Man hörte kurz das klimpern eines Schlüsselbundes, da verschwindet der blonde Plastikschopf hinter dem großen Pult. Einige Augenblicke hörte man nur ein dumpfes Rumpelt, dann richtet sich der Android wieder auf. Er hatte einen groß Stapel Briefe in der Hand, zusammengebunden mit ein paar Kordeln. Er ließ sie neben Salazahr auf den Boden fallen:" Nimm das mit. Die Post von deinen Eltern. Sie schreiben immer noch." Salazahr schaute hoch. Zu dem Stapel und dann zu Coffin:" Wieso?" "Ich will das du das liest. Pack' sie ein." "Aber..." "Mach's einfach." "Das ist doch jetzt echt nicht wichtig!" "Deine Eltern sind nicht wichtig? Die haben die seit 12 Jahren nicht gesehen und seit 3 bist du offiziell vermisst. Alter, du wirst in 2 Jahren für Tot erklärt", Coffin nahm die Schlaufe von Salazahrs Rucksack und zog einmal dran. Salazahr rutschte über den glatten Boden, bis er mit den Rücken zu Coffin saß und der Roboterjunge packte den Stapel in den Rucksack. Das 'Ziiieeeeet ' des Reißverschluss surrte durch den Raum, da ließ Coffin kraftlos den Kopf hängen. "Ich hab die Anweisung dich zu Mandrake zu bringen, Salazahr", da der bunthaarige ITler Dank Coffin jetzt mit den Gesicht zu seinen Gefährten saß, konnten sie beide Gesichtsausdrücke deutlich sehen. Salazahrs Schock und Josephs Schmerz. "Tod, oder Lebendig", setzte der Android nach. Salazahr schlug die Augen nieder:" Und nu?" "Wirst du rennen. Deine Augen haben sich verändert, Salazahr." "Wie meinst du das?" "Sie liegen nicht mehr in Scherben", Joseph legte seine metallische Hand auf Salazahrs bunte Haare. Der Informatiker biss sich auf die Unterlippe und blinzelte Tränen weg. "Auch eine geklebte Vase hat immer noch Risse...", erwiderte er gepresst und etwas zittrig. "Lass die Vergangenheit, Vergangenheit sein. Lass Life- Tech zurück. Lass mich zurück. Du kannst mich nie mehr retten. Nimm deine neuen Freunde und rette die Welt... Für mich mit.“ A Tale of Rain: Eine Weile herrschte Schweigen. Sébastien überdachte die Worte des Androiden und die Implikationen, die sich aus ihnen erhaben. Der Mönch wog gut ab, was er als nächstes zu sagen gedachte. Schließlich war es seine, metallisch verzerrte, Stimme, welche die Stille durchbrach. "Es scheint als müssten wir Mandrake irgendwie aufhalten, wenn wir der Rettung der Welt einen großen Schritt näher kommen wollen. Wenn du nicht mit uns kommen willst könntest du uns vielleicht mit Informationen weiterhelfen, die...", ein Laut erklang. Ein...Klingelton? Sébastiens Visor zeigte ihm, dass die Quelle des Geräusches bei Coffin lag. DeNoir: Das Geräusch war das schrille, unheilverkündene Kreischen einer Geige unterlegt mit Pauken, wie Donnerschläge. Lenalees rechtes Auge zuckte als sie angespannt von dem Geräusch die Schulter hoch zog. May machte einen ächzenden laut. Salazahr hatte bei dem Geräusch den kläglichen Rest seiner angeschlagenen Gesichtsfarbe verloren. Weit aufgerissenen starrten seine hellblauen Augen durch Lenalee, May und Sébastien hindurch. Als sich die Erkenntnis des Tons gesetzt hatte musste Salazahr sich furchtbar anstrengen nicht zu hyperventiliere. Er drehte sich zu Coffin um, der den Kopf noch weiter hängen ließ und die Hand über die Augen gelegt hatte. "Sag mir nicht, der Ton bedeutete was er damals schon bedeutet hat....", fragte Salazahr Coffin atemlos. Dieser stand auf:" Doch." Salazahr sprang auf die Füße und duckte sich schnell zu seinen Kameraden:" Geh nicht ran, Joseph!" "Ich muss." "Nein!", noch nie hatte May so viel blanke Panik und nackte Angst auf einmal gesehen, wie in diesem Moment in Salazahrs Gesicht:" Tu's nicht!" "Halt die Klappe!", Coffin zeigte mit den Finger auf die 4er Truppe:" Weil ihr nicht auf mich gehört habt, sind wir jetzt vielleicht alle tot!" "Geh nicht ran!" "Still", Joseph wurde wütend:" Wenn er dich hört ist alles vorbei! Fresse! Von mir aus hört auf zu Atmen, aber seit 100% Still." Salazahrs Herz flatterte ungut in seiner Brust und der Junge ITler zitterte unkontrolliert. Coffin ging zu seinen Schreibtisch und schaute die Gruppe ernst an, als er die Arme verschränkte und abhob. "Mr. Mandrake? Was verschafft mir die Ehre?", sprach der Humanoid kalt und es war klar hörbar das er sich auf das Gespräch nicht freute. May klappte der Kiefer auf und Lenalee schlug eine Hand vor den Mund, als der Name des 'Big Bosses' fiel. A Tale of Rain: Sébastien empfand den Klang der Melodie als seltsam, unangenehm und bedrohlich. Salazahrs Reaktion sprach Bände und der Mönch hätte nicht erst die Bestätigung des Androiden gebraucht, dass er darauf kam wer anrief. "Joseph, mein Lieber!", die Stimme am anderen Ende des Telefons war anders, als Seb erwartet hatte. Mandrake klang fast freundlich, der Ton war recht geschäftsmäßig, aber kein bösartiges Schnarren, oder was immer Monster sonst so für Stimmen haben mochten. "Ich war so frei und habe die Freisprechanlage eingeschaltet. Bei dir, versteht sich. Ich möchte dir nicht auch noch die Mühe aufbürden Papagei für unseren Besuch zu spielen", der Mann lachte nicht, doch eine gewisse Heiterkeit fand ihren Weg in seinen Tonfall bei diesen letzten Worten. "Guten Morgen, meine rebellischen Freunde", es war klar, dass der Life-Tech Boss damit sie meinte. Sébastien zuckte unwillkürlich zusammen. Waren hier Kameras? Woher wusste Mandrake Bescheid, Coffin hatte es ihm nicht gesagt, da war Seb irgendwie sicher. "Es tut mir leid, dass ich euch nicht gleich persönlich willkommen heißen konnte", die Stimme des Unholds plätscherte dahin: "Hättet ihr mich vorher angerufen und euch angekündigt wäre es mir ein überaus großartiges Vergnügen gewesen unsere bescheidenen Räumlichkeiten für derart illustre, anspruchsvolle Gäste herzurichten." Sébastien fiel auf, dass Mandrakes Tonfall zusehends an einer unterschwelligen, höhnischen Nuance gewann. "Ich hoffe ihr könnt mir noch einmal vergeben, natürlich bin ich bereits auf dem Weg um meine Unhöflichkeit wieder gut zu machen", außerdem schien es als Gewinne die Stimme an einer Kraft, die irgendwie dafür sorgte, dass sie eindringlich wurde wie ein Brandeisen. "Wir haben einander nach all der Zeit, die wir nun schon unser kleines Spiel spielen, anonym wie bei einem Data-Space Pokerturnier, gewiss so vieles zu sagen, uns auszutauschen", jetzt erklang ein leises, eisiges Kichern. "Joseph, ich weiß, dass ich mich auf dich verlassen kann. Sorge dafür, dass unseren Gästen nicht langweilig wird bis ich bei euch bin, mein Sohn." DeNoir: Coffin war total versteinert. Er hatte die Augen zusammengekniffen und den Mund zu einer verzweifelt, hilflos wütenden Grimasse verzogen. Man sah dem Gesicht des Roboterjungen an, dass es genau das war, was er zu verhindern versucht hatte. Lenalee kam nicht umhin es ihm hoch anzurechnen. Eigentlich hätte die optimistische und wahrscheinlich auch etwas blauäugige junge Frau gesagt, die Stimme klang ja ganz nett, doch sie hatte auch nie daran gezweifelt, dass Salazahr und Coffin über Mandrake die Wahrheit sprachen. Dieses Wissen in Kombination mit dieser Stimme machte Mandrake nur zu einem: Einen unglaublich guten, manipulativen Schauspieler. May spürte Salazahrs Griff an ihrem Arm und das Zittern seiner Hand. Der Junge war mit jedem Wort noch bleicher geworden, hatte mehr gezittert und May würde es nicht wundern wenn er gleich einfach , over and out, in Ohnmacht fiel. Doch hatte der Junge anscheinend selbst dafür zu viel Angst. May war auch klar, dass sich Salazahr grade an ihr festhielt, weil er seinen Knien nicht mehr vertraute. Keiner der Drei wussten, ob es sinnig wäre Mandrake zu antworten. Sicher hätte er sie gehört, doch schien er eh eher einen Monolog als einen Dialog anzustreben. Salazahrs Kehle hatte sich des weiteren soweit zu geschnürt, dass er den furchtbaren Gefühl zu ersticken fast unterlag. Bei den Worten 'mein Sohn' flogen Josephs Augen auf und Lenalee hätte schwören können ein würgen, simultan mit einem krampfhaften zucken seiner Schultern zuhören, was komisch war. Ein Androide mit Brechreiz? Unwahrscheinlich. Der Roboter in Menschengestalt schien sich gesammelt zu haben:" Bitte, Boss. Macht euch keine Umstände. Ich kümmere mich darum... Ihr müsst euch nicht herbemühen, das... ist wirklich nicht Notwendig. Ihr habt sicher noch viele Wichtige Dinge auf euren Schreibtisch." May kniff die Augen zusammen. Versuchte der Androide gerade sie zu retten? Dann wanderten Josephs Augen zu der Gruppe. Lenalee wurde bei dem Blick heiß und kalt. Die mechanischen Augen blickten ihnen eisigst entgegen, jegliche Sanftheit war verschwunden und eine große Portion kalter Ärger und Verhängnis stand darin. Er stemmte seinen mechanischen Arm auf den Schreibtisch und schwang sich mit einem geschmeidigen Sprung darüber hinweg. "Ich bringe den Müll schon raus", antwortete er eisig und ging auf die Gruppe zu. Salazahr schüttelte hektisch den Kopf, doch der Roborterjunge stoppte nicht:" Ihr hättet hören sollen." Mays Körper spannte sich an, in der plötzlich aufkommenden Aura von Gefahr. "Jetzt zeige ich euch Life- Techs Gastfreundschaft." Salazahr stürzte ein paar Schritte nach vorne:" Joseph, nein!" Ein komisches mechanisches Surren erklang. May erkannte das es von dem Androiden kam. "Nicht!", die Cyborg streckte die Hand nach dem Arm des ITlers aus, doch dann zuckte auf einmal ein blauer Blitz durch den Hangar und blendete May unerwartet. Joseph verschwand in dem grellen Blitz von dem Platz, wo er gestanden hatte und stand auf einmal nur ein paar Zentimeter entfernt von Salazahr. "Ich bin Coffin", erwiderte er kalt und schaute Salazahr ins Gesicht. Die Zeit zwischen den beiden Jungs schien kurz ins stocken zu geraten:" Lead Network Secruity Manager und Lead Softwear Developer der Life- Tech Cooperation." Dann erklang ein ratschen von Metall aus Metall. Coffin zog die Hand nach oben und Salazahr rief spitz aus, als sich 4 von 5 scharfe Klingen, die aus Coffins Fingerkuppen ausgefahren waren, durch das Fleisch seiner Wange fuhren und 4 leuchtend rote, tiefe Schnitte hinterlassen. Der Kopf des ITler flog durch den Schwung und dem scharfen Schmerz zur Seite und einige Blutstropfen flogen durch die Luft, als der ITler fast das Gleichgewicht verlor. "Oh Mist!", schaltete Lenalee noch ein wenig lichtblind. Sie nutzte ihr mechanisches Bein und sprang mit einem Haken zu Salazahr, der sich noch nicht gefangen hatte, als Coffin schon zum nächsten Schlag ausholte. Wahrscheinlich hätte sie ihren Freund nicht helfen können, hätten die Anderen nicht ähnlich schnell geschaltet. May hatte schon ihre Hand in den großen Handschuh auf ihrem Rücken gesteckt und ausgeholt, sodass Coffin abbrechen und sich zur Seite drehen musste. Jeder andere wäre ausgewichen, doch der Androide streckte eine Hand aus und fing Mays Schlag ab, als Lenalee ihren Arm um den Computerspezialisten schlang und ihn mit einem beherzten Sprung ihres mechanischen Beins aus der Schusslinie brachte. May wirkte etwas entgeistert, als sie von Coffin so nonchalant gestoppt wurde:" Was?!" "Einen Gegner zu unterschätzen", antwortet Coffin kalt:" Kann böse enden." A Tale of Rain: Sébastien verspürte eine tiefe Abscheu gegen die Stimme aus den Lautsprechern. Es war seltsam zu sehen, wie der Androide sich unter den letzten Worten krümmte. Die Angst vor Mandrake schien alles andere in den Hintergrund zu drängen, der Mönch erkannte, dass es jetzt ernst wurde. Der Life-Tech Boss war bald hier und Coffin...der Androide war so schnell, dass Seb noch damit beschäftigt war den Gedanken zu Ende zu bringen, dass Salazahrs alter Freund zur Gefahr geworden war, da griff Coffin an. Der Mönch leerte schlagartig seinen Geist, seine Hände gefaltet begann Seb aufzuschimmern, als er die Worte murmelte, die die ehrwürdigen Meister des Ordens und die Kirche der Einheit ihn gelehrt hatten. Sébastien löste die Finger, silbernes Licht strahlte zwischen den Fingern hervor. Salazahr taumelte, getroffen, eine Art leuchtender Speer wuchs aus dem Herz der Erscheinung. Der Mönch riss die Hände auseinander und ein gleißender Speer durchbohrte Coffin von hinten. Obwohl keinerlei kinetische Wucht dahintersteckte hatte der Einschlag etwas seltsam massives. Bei einem Menschen hätte er eine Art vorübergehende Lösung des Geistes vom Körper bewirkt, ein wenig als werde man heftig durchgeschüttelt. Die Meisten brachen zusammen, andere waren kaum mehr in der Lage gezielt ihre Gliedmaßen zu bewegen. Heftige Kopfschmerzen waren eine häufige Nachwirkung, ein Schwindelgefühl, welches tagelang anhalten konnte. "Ihm den Rücken zuzuwenden ist auch nicht klug", sagte der Geistliche und zog seine beiden Schwerter, die silbern schimmerten, als seien sie in Mondlicht getaucht. Mit einem weiten Sprung setzte er über den Androiden hinweg und landete ein wenig neben May. Seb steckte die Klingen zusammen und die Doppelklinge leuchtete auf, als sie auf Coffin niederfuhr. "Wir verschwinden", meinte Sébastien. DeNoir: Eine tiefe Schockwelle fuhr durch irgendetwas in Coffin, als Sébastiens Lichtspeer sich durch seinen Rücken hindurch aus seiner Brust bohrte. Er starrte auf die leuchtende Spitze die aus seinem mechanischen Körper ragte. "Blessing...", ächzte Joseph in letzten kognitiven Zusammenhalt, als er dann - von Sebs Klinge unpariert getroffen - die Knie ging und etwas in seiner Schulter ungut knarzen hörte. "Aber...“, er fiel nach vorne auf die Hände, als sein Verstand in wild um sich schlagenden Farben versank „Ich habe keine Seele mehr..." Der Mann in der Rüstung war ein Mönch, den Gedanken konnte Coffin noch greifen. “Ein Mönch...", dann sprang ihn das Gesicht eines mittelalten Mannes mit leicht grau melierten, hasselnussbraunen Haar, einem braunen Schnauzer und gütigen braunen Augen und einem sanften lächeln in Mönchs Robe in den Sinn. "Pater Francis...", hauchte der Humanoid in seiner geistigen Vollverwirrung:" Es tut mir Leid..." Mays Handschuh verursachte ein Krachen. Er fiel auf den Fliesenboden, als er den Gegendruck von Coffin verlor. Sie drehte den Kopf zu Sébastien:" Keine Einwände!" Dann ballte sie den Handschuh - der von der Fingerkuppe des Mittelfinger bis zum Ballen knappe 1 Meter 20 maß - zur Faust. Es schepperte grausam, als Coffin frontal getroffen und nach hinten geschleudert wurde. Er landete auf der Seite, doch rappelte sich, auch wenn noch von Sébastiens Speer benebelt, ein Stück auf. Salazahr hatte die Augen zu gekniffen, als er May ausholen sah. Lenalee war erstaunt, dass das Blessing des Mönches auch auf den Roboterjungen eine durchaus merkbare Wirkung hatte. "Komm", sagte Lenalee sanft und zog Salazahr mit sich, dessen Augen fassungslos und wehleidig auf seinen alten Freund gerichtet waren. Sie schlossen zu May und Sébastien auf, die Richtung Schott flohen. Es war wahrscheinlich Coffins mechanischen Körper und dem fehlenden Körpergefühl geschuldet, dass er sich aufrappeln konnte, bevor die Gruppe das Schott endgültig erreicht hatte. Immer noch reichlich schwummerig im Kopf stand er zumindest halbwegs, als er den Arm hob. In seiner Handfläche leuchtete ein heller weißer Punkt auf. Kleine Licht Funken schwirrten darauf zu, als das Licht mit einem leisen mechanischen Summen immer heller wurde. Dann, mit einem kreischend schrillen Sirren flog ein weißer Lichtstrahl auf die Gruppe zu. May zuckte zur Seite, doch wäre sie nie schnell genug gewesen, um einem Energiestrahl auszuweichen. Doch Coffin traf nicht. Die Unmöglichkeit einen mehr als halbwegs klaren Gedanken zu fassen, erschwerte ihm das Zielen und der Strahl traf ein geparktes Raumfahrzeug. Mit einem großen Krachen fegte eine Welle heiße Luft über die Rebelengruppe hinweg, als das Fahrzeug in flammen aufging. Salazahr und Lenalee schützten ihre Augen mit dem Ärmel, da sie keine Helme trugen die sie vor der heißen Luft hätte schützen können. Es stank nach brennenden Gummi, Plastik und Treibstoff. "Weiter!", rief May und Lenalee schloss Salazahr an ihrer Seite wieder auf. Ein Gedanke ließ Lenalees Adrenalinspiegel in die Höhe schnellen:' Das hätte auch schief gehen können!' Die Schützin wollte sich gar nicht ausmalen, was passiert wäre hätte Coffin getroffen. Sie kamen am Schott an. Es war runter gelassen. Salazahr rannte zu dem kleinen Zahlenfeld. May warf einen Blick über die Schulter. Coffin wankte und schüttelte immer wieder den Kopf, doch ging er auf die Gruppe zu. Das Knarzen und Rattern hatte fast etwas erlösendes, als das Schott hochfuhr. Dann wieder von hinten ein Surren. Die Gruppe rannte aus dem Schott, den klinisch weißen Flur entlang. Ein greller, blauer Blitz erleuchtete das Weiß von hinten. May drehte sich um und zog den Handschuh nach vorne. Der Roboterjunge krachte ungebremst hinein und schob May ein ganzes Stück nach hinten. Allerdings wirkte es er so, als habe der Humanoid nicht richtig bremsen können und eigentlich etwas anderes geplant, den er hing relativ schlaff auf ihrem Handschuh. Er schaute der Cyborg ins Gesicht, doch sah Coffin nicht wirklich etwas. Er öffnete relativ unkoordiniert die Hand, es leuchtete und die Funken kamen zurück. May zog erschrocken ihren Handschuh hoch, Coffin taumelte nach hinten, doch seine Hand blieb oben, als ein weiterer weißer Strahl durch den schmalen grell weißen Flur zuckte. A Tale of Rain: Sébastiens Klinge deutete zum Boden, unter dem Lärm gingen seine Worte unter, doch als der Laser einige Meter von den Widerständlern entfernt an einer gleißenden Wand aus silbernem Licht aufprallte war klar, dass der Mönch es irgendwie geschafft hatte einen Schild zu schaffen. Sein ganzer Körper strahlte jetzt, als strahle ein Flutlichtmast einen Spiegel an. Trotzdem taumelte Seb zurück und verzichtete danach auf eine weitere, unmittelbare, Auseinandersetzung mit dem Androiden - er rannte. Offenbar hatte sein Blessing eine Wirkung du Coffin gehabt, denn selbst sein Körper schien beeinträchtigt von dem Seelenspeer. Die massive Verwüstung sprach Bände, was die Gefahr betraf, die von den Laserstrahlen ihres Gegners anging. Trotzdem legte die Gruppe den Weg zur Verladestation unbehelligt zurück. Der Androide hatte sich selbst den Weg verlängert, als sein letzter Angriff den Gang zum Einsturz brachte. Sébastien trat hinter den anderen in die Halle, wo Scarlett mit dem Pad in der Hand an die Dreysine gelehnt gewartet hatte. DeNoir: May, Lenalee und Salazahr hatten sich unwillkürlich auf den Boden gekauert, als sie das weiße Licht sahen, mit dem Coffin sie in die nächste Dimension sprengen wollte. Es geschah nichts und nach einigen Sekunden blinzelten sie Sébastien und seinem Schild entgegen, als mit einem riesigen Getöse der Flur einstürzte. Niemand brauchte eine Aufforderung um Seb zu folgen. Hinter ihnen Krachte und polterte es. May schaute zwar immer mal wieder über die Schulter, sah aber nichts und sie wollte auch gar nichts wissen woher genau die Geräusche kamen. Sie hatten gerade den kleinen Güterbahnhof erreicht, da dachte Lenalee schon fast sie wären entkommen. Zu voreilig. Salazahr hatte auf den Knopf gedrückt um, das Schott zum Laderaum schließen und grade wieder halb zu den Anderen aufgeschlossen, da gab das halb geschlossene Schott krachend nach. Metallteilchen regnete durch die Luft und verfingen sich in Salazahrs Haaren und Kleidern. Coffin stand im kaputten Schott. Seine Kleider waren gerissen, staubig und dreckig. Der Androide hat der Redewendung 'durch Wände gehen' ganz neue Dimensionen zu gesprochen. Unter diesen Umständen, konnte die Gruppe mit der Drysine nicht fliehen. Coffin war schneller und selbst wäre er es nicht gewesen, wäre das Risiko zu groß das er sie verfolgt. "Es ist... aus", brachte der Androide abgehackt hervor:" Ihr könnt nicht wegrennen." "Joseph, hör auf!", rief Salazahr ein letztes mal:" So muss es nicht enden!" "Ich hab versucht es zu verhindern", der Android schüttelte wieder den Kopf. Das Denken funktioniert zwar wieder einigermaßen, aber er hatte immer noch das Gefühl jemand hätte ihn mit Stacheldraht umwickelte nasse Watte in den Kopf gestopft:" Jetzt ist alles vorbei. Ihr entkommt mir nicht." Coffin ging einige Schritte auf die Gruppe zu. Salazahr musste schmerzlich eingestehen, dass Coffin vielleicht sogar recht hatte. So entkommen sie ihm nicht. Sein metallischer Körper war einfach zu... In Salazahrs Gesicht sah man den Geistesblitz, als seine Augen zu irgendetwas über Coffin wanderten. Er schaute den Androiden wieder an:" Alter, was jetzt kommt tut mir wirklich Leid." Coffin stoppte verwirrt:" Bist du jetzt endgültig verrückt geworden?" Salazahr schüttelte den Kopf:" Nein, nur brillant wie eh und je." Coffin zog eine Augenbraue hoch. Den verwirrt Moment nutzte Salazahr, lief ohne Vorwarnung zur Seite anstatt weiter zu seinen Freunden, auf ein Kontrollpult zu. Joseph machte große Augen, als ihm aufzugehen schien was sein alter Partner vorhatte. Man hörte das Surren, ein blaues Leuchten sickerte unter Coffins Hose durch den Stoff, doch als er zu seinem Sprint ansetzte, traf Salazahr Faust ein großen schwarzen Knopf auf dem Pult:" Cyborg! Sniper! Festhalten!" Der ITler drehte den schwarzen Knopf und Coffin wurde aus seinem Sprint in die Luft gerissen. "Was?!", rief May verwirrt, da merkte sie den Ruck des Magnetkrans der an ihrer metallischen rechten Körperhälfte zerrte. "WA!", sie griff mit der menschlichen Hand die Kante des Bahnsteigs und schaffte es irgendwie sich so zudrehen, dass sie auch ihr menschliches Bein festklemmen konnte:" Fuck!" Lenalees metallisches Bein wollte auch zu dem Magneten. Ziemlich wackelig hüpfte Lenalee hinter ihm her, bis sie sich an einer Kiste festhalten konnte:" Beim Imperator!" Man hörte ein fieses Scheppern, als der Magnetkran Coffin willkommen hieß. Das Licht hinter den Augen des Cyborgs begann zu Flackern, als die magnetischen Wellen seine Prozessoren total durcheinander warfen. "S-s-s-s-aaaaa-a-a-a-a-llll", schepperte die sonst so täuschend natürliche Stimme, aus dem verwirrten Sprachmodul:" R-r-r-r-r-e---eeee-e---e-n-n-n-n-zszszs-szszs--" Doch Anstatt zu Rennen ließ der ITler die magnetische Platte, an die er Coffin gepinnt hatte nach unten abseilen. Dann stellte er sich darunter, hob den Kopf und schaute seinen ehemals besten Freund ins Gesicht:" Es tut mir Leid, Kumpel." "V--v-V--v-e-ee-e-h-h-h-rrrrr-ss-szszs-c-Hwii-iiinn-iinn--" Salazahr griff traurig in seine Jackentasche und schob Coffin etwas in die Brusttasche:" Irgendwann komm ich dich holen, versprochen." "Nnn-ee-iii--nnn!" Dann strecke das bunthaarige Computerass den Arm aus und drückte ein Knopf an Josephs Schädelbasis. Das flackernde Licht seiner Augen ging aus. Salazahr ging zurück zum Pult, drückte auf den Knopf und mit einem lauten Krachen kündete, der jetzt auf dem Boden liegende Coffin davon, dass der Kran ausgeschaltet wurde. Lenalee rieb sich ihr Gelenk:" Aua... Das hat verdammt weh getan...." Mit dem fehlenden Gegendruck des Krans fiel May mit einen leisen Schrei von der Kante auf die Gleise. Sie stellte sich hin und schaute die Anderen an:" Ich weiß nicht ob ich sauer, oder sehr zufrieden mit dir sein soll. Ich überlege noch. Was ist mit ihm?" Sie nickte zu Coffin der sich immer noch nicht bewegte. Salazahr verließ das Pult und schaute zu May herunter:" Ich hab ihn ausgeschaltet. Er folgt uns nicht mehr. Weg hier!" "Oh ja!", machte Lenalee, als die Gruppe aus dem Bahnhof verschwanden. Als alle durch das große Schott waren, welches den Bahnhof von den Tunneln trennt, drückte Salazahr wieder auf den Knopf zum Herunterfahren und sprang dann mit den Anderen auf die Dreysine. May lief zur Wippe:" Seb?! Kannst du..." "Ich helf‘", Lenalee stellte sich an andere Ende:" Seb´s Kräfte brauchen doch immer so viel Ausdauer!" "Okay!", May drehte sich zu Scarlett:" Kleine, komm schnell! Wir haben keine Zeit!" A Tale of Rain: Scarlett blickte mit nachdenklicher Miene auf den Körper des Androiden, als das Gefährt sich in Bewegung setzte und sie rasch in die schützende Dunkelheit und stille der Tunnel beförderte. Der Rotschopf war auf die Dreysine gesprungen und hatte nichts gesagt, das Datapad noch immer in der Hand. Ihre blauen Augen schimmerten leicht in der Dunkelheit, wenn die matten strahlen der verbliebenen, funktionierenden Tunnellichter über die azurblaue Iris tanzten, wie Sonnenlicht auf tropischem Ozean. Sébastiens fühlte sich versucht das Mädchen anzustarren, als es sich zu ihnen umgewendet hatte. "Geht es dir gut?", fragte der Mönch. Zu seiner Überraschung vorsichtiger, als beabsichtigt. Scarlett blickte ihn an, nickte und schwieg dann einige Momente, in denen er sich unfähig sah die Augen abzuwenden. Die blasse Teenagerin blinzelte nicht, fiel ihm auf, aber er war nicht sicher wie er das einzuordnen hatte. "Mir hat niemand Klingen durch das Gesicht gezogen", sie blickte hinab zu Salazahr, woraufhin sich Seb seltsam schuldig fühlte, so trocken ihr Tonfall auch gewesen war. Er hätte zuerst an den Verletzten denken müssen. "Das war ziemlich gute Arbeit.", er lächelte hinter der Maske. "Danke!" DeNoir: Salazahr saß im Schneidersitz auf dem Boden und hatte den Kopf hängen lassen. Als Seb mit ihm sprach, blinzelte er mit seinem lädierten Gesicht zu ihm hoch. Er schnaubte einmal missmutig und ließ den Kopf schüttelnderweise wieder hängen:" Welchen Part meinst du? Denn wo ich richtig verkackt hab, oder den den ich so richtig vor die Wand gefahren hab?" "Denn wo du unseren Arsch vor einer tobenden Kriegsmaschine gerettet hast", sprach May über ihre Schulter. Lenalee hatte aufgegeben die Dreysine mit ihren Armen vorwärts zu bewegen und drückte die Wippe mit ihrem mechanischen Bein herunter:" Wir verstehen, du hast dir was anderes gewünscht, aber das Mandrake mit so unfairen Bandagen kämpft konnte keiner ahnen." Salazahr schüttelte den Kopf:" Ich hätte mit so was rechnen müssen..." "Ach quatsch", seufzte Lenalee:" Zuhause sollte Seb sich dein Gesicht ansehen. Das sieht übel aus. Bist du bis dahin wieder fit?", wendete sie das Wort am Ende an den Mönch. Salazahr schüttelte nur den Kopf. "Macht und sagt was ihr wollt...", wisperte er. A Tale of Rain: Sébastien war sogar schon auf dem Weg in der Lage die Verletzungen in Salazahrs Gesicht zu heilen. Mit etwas Glück würden nicht einmal Narben zurückbleiben und wenn doch, so scherzte der Mönch, sähe er zumindest gefährlich aus. Die Dreysine fuhr mit erstaunlicher Geschwindigkeit. Ihre mysteriöse Mechanik erlaubte eine Einstellung für das Getriebe, die die aufgewandte Kraft vervielfachte, wenngleich sie so keine Energie speicherte. Unterwegs funkte Sébastien Marcus an. Der Boss war aufgeregt, riss sich jedoch zusammen und würde in der Basis auf ihr Eintreffen warten. So gern er auch zum Tunnel gekommen wär, Vorsicht war immer noch von Nöten und die Truppe würde sich aufteilen sobald sie die Tunnel verlassen hatten. Die kalte, düstere Welt, die sie umgab schien quasi endlos. Wie schon auf dem Weg zur Life-Tech Basis wusste Scarlett zuverlässig den Weg zu deuten, wieder war sie dabei in ein Gespräch mit ihrem...Begleiter..vertieft. Schließlich konnten die Widerstandskämpfer einen matten, diffusen Schimmer voraus erahnen, der rasch an Kraft und Kontur gewann. Der Ausgang der Tunnel, nach Stunden des Zwielichts. Sie traten aus dem Dunkel, hinein in die künstliche Atmosphäre, die sich doch nach Freiheit anfühlte. In die Atmosphäre des Mars hinauszutreten wäre wohl weit weniger erleichternd gewesen, dachte Sébastien müde und etwas albern. "Wir haben's fast geschafft", sagte er erleichtert. DeNoir: May und Lenalee gaben alles was sie konnten, um sie so schnell wie möglich aus dem undurchdringlichen Dunkel zu bringen. Sie folgten Scarlett und hofften inständig bei jeder kryptischen Ausführung sie richtig verstanden zu haben. Für Kurskorrekturen hatten sie unter Umständen wenig, bis gar keine Zeit. Auf den Scherz des Mönchs hatte der verstimmte Informatiker nur arg trocken und humorlos geantwortet, dass es eh niemand sehen würde, weil sie ständig Masken trugen und sich dann jeglicher weiteren Konversation entzogen. Er schaute als einziger nicht in den Schimmer des Ausganges, sondern starrte Löcher in das dunkel hinter ihnen. In das dunkel in dem er jemanden einfach wieder zurückgelassen hatte. Die Dreysine stoppte quietschend, als sie wieder das bizarre Lagerhaus erreichten in dem vor unbestimmt viel Zeit ihre Reise gestartet hatte. Keiner von ihnen hatte noch wirklich Zeitgefühl. May klopfte Scarlett lachend auf die Schulter:" Danke Kleine. Du bist ein wahres Goldstück. Ohne dich hätten wir ein riesen Problem gehabt." "Oder gar keine mehr", erwiderte Lenalee bitter:" Wenn wir erwischt worden wären." "Tröste dich", antwortete Salazahr barsch:" Mandrake hätte sich herausgenommen uns als Versuchskaninchen für was-auch-immer zu benutzten. Der Tod macht ihm nicht so viel Spaß, wie ein Leben voller Leid." May und Lenalee blinzelten ihn mit offenen Mund an. May schaute noch einmal zu Scarlett:" Ich korrigiere: Du bist ein Stück Platin." "Sollen wir?", fragte Salazahr gereizt:" Oder wollt ihr hier Picknicken und selber herausfinden was ihm am meisten Spaß macht?" Einstimmiges Kopfschütteln. "Wir sollten einzelne zur Basis zurück", meine May. Ein kurzes Nicken, als sich die Truppe trennte und auf dem Weg zurück in die alte Kirche nach Rusty-Rice machte. Lenalee, welche dank ihres Beines nicht zwingend an die Straßenführung gebunden war, kam als erste ins Versteck. Ein tiefer Seufzer entfloh ihr, als sie aus dem Aufzug trat:" Man, man, man, was ein Scheiß. Das war der totale Reinfall." A Tale of Rain: Marcus war durch das Wohnzimmer getigert wie ein Löwe, der an Zahnschmerzen litt. Als Lenalee hereinkam breitete sich ein schwaches Lächeln auf dem müden Gesicht aus und der Boss umarmte die Lehrerin zur Begrüßung. "Immerhin habt ihr es dort raus geschafft." Er ging mit der jungen Frau zu den Polstermöbeln, goss ihnen zwei Gläser hochprozentigen ein, nahm dann Platz und bat Lena zu berichten. Während sie damit beschäftigt war trudelten die Anderen nacheinander ein, mit Ausnahme Scarletts. Sébastien schwieg und setzte sich, um Lenalee nicht zu unterbrechen und weil ihm nicht der Sinn danach stand viele Worte zu verlieren. Er war müde und etwas frustriert. Als Lena geendet hatte schwieg Marcus lange Zeit, bevor er schließlich zuerst die Anderen begrüßte. Schließlich schien er die richtigen Worte gefunden zu haben: "Ich will nicht behaupten, dass ich glücklich über den Ausgang dieser Unternehmung bin. Aber wir sitzen alle hier und das ist das Wichtigste. Ihr habt euch großartig geschlagen. Coffin ist auf eine Art und Weise an Mandrake gebunden, die wir nicht vorhersehen konnten." Da das Mädchen Marcus eine Nachricht gesendet hatte, dass sie mit dem Hutmacher fahren würde und er den Postsack bitte durchsuchen solle, machte er sich keine großen Sorgen. Die Frage, was sie genommen hatte konnte er sich allerdings nur ebenso verkneifen. Der Boss nahm sich den Rucksack und kramte die Datapads hervor. "Und wir sollten nicht vergessen, dass Coffin uns auf seine Weise wohl doch geholfen hat. Wir werden die Informationen hieraus auswerten. Für den Augenblick glaube ich, dass wir life-Tech genug zugesetzt haben. Um wirklich etwas zu bewirken müssen wir Mandrake ausschalten und das wird nicht einfach. Noch ein Schnellschuss kommt nicht in Frage." DeNoir: Lenalee drückte Marcus zurück:" Ja sind wir. Ohne Seb und Salazahr wären wir aber wahrscheinlich jetzt Gefangene..." Lenalee nahm das Glas und kippe es in einem hinunter. Sie verzogen das Gesicht. Die Lehrerin trank nicht oft Alkohol und ein Glas auf Ex hinunter zukippen zeugte von einem angeschlagenen Geisteszustand. Besonders gut hatte das weiche Herz der Pädagogin das Trauerspiel um Coffin wirklich nicht verkraftet. May kam ein wenig später als Seb dazu. Salazahr kam als letztes in den Unterschlupf und sah natürlich alles andere als begeistert aus. Er hatte ziemlich gereizt den Rucksack in die Ecke gefeuert, als er aus dem Aufzug kam und sich auf seinen Lieblingssessel gesetzt, nachdem er seine Jacke ebenfalls in irgendeine Ecke geworfen hatte. Er war nicht grade unglücklich den größten Teil der Berichtserstattung verpasst zu haben. May verweilte schweigend. Auch Ray sah mächtig düster und ziemlich angeekelt drein. Als Marcus die Gruppe lobte, kam nicht wirklich bessere Laune auf. Salazahr entlockte das nur ein ironisches, kurzes Lachen. Als Marcus allerdings an seinen Rucksack ging wollte der junge Informatiker fast protestieren, doch die Datatab die Marcus herauszog verschlugen ihn die Sprache. Mit offenen Mund blinzelte er die Tabs in Marcus Hand an, auf deren Rückseite ein Sticker mit dem Life- Tech Logo klebte. Jetzt ging Salazahr auf, warum Coffin so vehement wollte, dass er diesen Briefstapel mitnahm. Er hatte ihnen damit Informationen zugeschmuggelt. Lenalee schlich sich ein leichtes Lächeln auf die schönen Lippen:" Mich beschleicht das Gefühl Coffin steht um einiges loyaler zu Salazahr, als zu Mandrake." May schnaubte:" Mandrake erpresst ihn auch mit seiner eigenen Existenz. Ich hoffe das Coffin seine verschobene Loyalität nicht früher oder später das Genick bricht." "Coffin scheint ganz pfiffig zu sein", sprach Ray das erst mal an diesem Abend:" Das könnte ihn einige Zeit über Wasser halten. Wie auch immer: Unter den Umständen können wir ihm nicht helfen." Lenalee seufzte:" Da hast du wohl recht." "Ich", Salazahr beugte sich vor und nahm Marcus die Tabs aus der Hand:" Kümmere mich darum..." Dann stand der ITler wortlos auf und verschwand aus dem Raum. "Ich mach mir Sorgen um ihn", seufzte May. Lena zuckte mit den Schultern:" Wir können nichts für ihn tun, außer weiter machen. Der Weg zu Coffin führt an Mandrake nicht vorbei. Mir scheint fast der Weg in eine bessere Zukunft führt nicht an Mandrake vorbei. Life- Tech muss fallen, aber ein weiteres mal können wir nicht so unüberlegt irgendwo einfallen, da Stimme ich dir zu, Marcus. Ich glaube wir müssen das Thema schwellen lassen. Vorerst. Bis der richtige Zeitpunkt kommt, aber den dürfen wir dann nicht verpassen." A Tale of Rain: Marcus hatte dem Nichts hinzuzufügen. Er zündete sich einen Zigarillo an, rauchte schweigend und blickte seine Truppe nachdenklich an. Dann, urplötzlich, blickte er auf, erhob sich nach einem Moment und ging in die Küche. Der große Mann kehrte zum Tisch zurück und begann allerhand hervorzuzaubern. Marcus hatte ein einige frische Orangen aufgetrieben, zwei große Laibe Brot mit dunkler, verlockender Kruste. Zwei verschiedene Stücke Hartkäse, Rauchwurst, eine Fleischwurst und sogar einen halben Schinken. Zwei Gurken hatten ebenfalls ihren Weg in die Wundertüte gefunden, eine Kohlrabi und ein Bund Karotten. Butter, grüne Marmelade und rote. Der Boss setzte den Teekessel auf und entschied sich für eine würzige, belebende Kräutermischung aus ihrem Fundus. "Es tut mir leid, dass ich euch nicht mehr bieten kann als meinen Dank, aber Mr. Martin hat uns diese Schätze gespendet", er lächelte wie ein Onkel, der wusste, dass er eine Freude machte. DeNoir: Lenalee macht große Augen:" Oh beim Imperator! Warte ich helfe dir!", sie hüpfte vom Polster, als ein kleiner Wirbelsturm in ihren Gehirnwindungen aufbrauste. May packte sie am Arm, während die Lehrerin einen unfreiwilligen Schritt zur Seite machte:" Geht's?" Lena lachte beschämt und rieb sich am Hinterkopf:" Ich hab vielleicht einen kleinen Schwips hehe..." "Dann setzt dich wieder." "Aber..." "Ansonsten kochst du nur deine eigenen Finger." Lena gab sich geschlagen. Zur aller Leut Verwunderung stand Ray schon in der Kuchenzeile und half dem Boss. May legte den Kopf schief:"Ich frag Salazahr ob er mitessen möchte." "Ich kann mir die Antwort schon fast vorstellen", grummelte die Lehrerin, doch May war schon aus der Tür. Lena wendet sich zu Sébastien:" Isst du wieder nicht mit?", fragte sie ihn traurig. Keine 5 Minuten später ging die Türe wieder auf. "Lass mich runter!", flog ein Fluchen durch die Tür, bevor May mit dem geschulterten Computergenie in die Stube kam, welcher mit Armen und Beinen wackelte. "Du isst jetzt etwas", warf May ihn auf seinen Sessel. "Aber... ich hab zu tun!" "Die paar Minuten pause werden nichts dramatisches zu folge haben." "Aber..." May seufzte genervt:" Steh auf und ich kette dich fest." Salazahr gab sich geschlagen, doch sah nicht begeistert aus. Ein paar Minuten später saßen alle zusammen am Tisch. Lenalee schlug die Hände zusammen:" Du musst Mr. Martin unbedingt von uns danken!" "Und nicht nur für das Essen", erwiderte May:" Die Dreysine hat uns am ende wahrscheinlich echt den Arsch gerettet." "Und Scarlett natürlich. Aber sich bei der Kleinen zu bedanken ist echt nicht einfach..." "Aye", machte May. Lena wandte den Kopf zu Salazahr der relativ unbegeistert auf einen Stück Brot rumkaute:" Sag mal, Zahr. Hast du schon was interessantes auf den Tabs gefunden?" "In der kurzen Zeit?", nuschelte er mit vollen Mund und schluckte runter:" Ich hab nur die Ordner angesehen. Jedes Tab scheint ein eigenes Projekt zu sein. Eins steht unter 'Convenant', eins unter 'Humanoid', eins unter 'Cypher' und das andere unter 'Mecha'. Ich hab noch nicht genau reinschauen können. Es sind sperren drin. Ich glaube bis morgen Mittag müsste ich das erste Tab aufhaben." "Du solltest heute in Bett gehen, Salazahr", lächelte Lenalee:" Es war anstrengend und du hast schon länger nicht mehr richtig geschlafen." "Ich hab dafür keine Zeit!" "Doch", erwidert die Lehrerin:" Die musst du haben. Fang morgen früh von mir aus vor dem Zähne putzen, oder dem ersten Kaffee an, aber geh ins Bett." A Tale of Rain: Salazahr hatte keine Wahl gehabt, aber Marcus konnte nur lachen, als May mit dem Informatiker im Gepäck zurückkehrte. Der Junge landete am gedeckten Tisch, denn die beiden Männer hatten nicht lange gebraucht. Jetzt gerade goss der Boss den dampfenden Tee aus der geradezu absurd großen Teekanne in ihre Becher. Ein herber, frischer Duft füllte den Raum. Sébastien hatte schweigend gezögert und mit sich gerungen, die Verlockung war groß, doch eiserne Disziplin gehörte zu seinen Pflichten. Er wandte sich zum Gehen, doch Marcus hielt ihn auf: "Seb, warte. Ich will dich nicht überreden zu Bleiben, aber nimm zumindest etwas mit, du hast es dir genauso verdient wie die anderen auch. Ich kann hiervon nichts essen wenn du es nicht auch tust, ich habe viel weniger geleistet heute." Der dunkelhäutige Mann wäre glücklicher gewesen hätten sie zusammen gespeist, doch zumindest ließ Seb zu, dass er ihm eine Apfelsine und von allem anderen ein wenig in eine Tüte packte, wobei er das Gemüse in Folie wickelte, damit es nicht verdarb. "Kommst du morgen wieder?" Doch der Mönch schüttelte den Kopf und ging mit seiner Tüte zum Fahrstuhl, was in der Rüstung ein seltsam traurig-komisches Bild bot. Marcus seufzte und schüttelte den Kopf, gewann jedoch rasch sein freudiges Lächeln zurück, als er einen Schluck Tee getrunken hatte. "Lasst es euch schmecken. Mit den Daten können wir uns auch noch übermorgen befassen. Du auch, Salazahr", sagte er streng und blickte ihn dabei freundlich an. DeNoir: Jeder schaute ein wenig ernüchtert als Seb ging. Lenalee rief ihm noch einmal kurz hinter her:" Danke! Fürs Leben retten und so!", sie lächelte doch wusste sie nicht ganz ob der Mönch sie gehört hatte. Salazahr seufzte Marcus an:" Ok, ok. Ich geb‘ mich geschlagen..." "Ließt du die Briefe?", fragte Lena. "Ich weiß nicht", nuschelte Salazahr in seinen Becher voll Tee:" Viele davon sind ziemlich alt und antworten kann ich eh nicht." "Wie viel Familie hast du noch?" "Meine Eltern, einen Großvater, einen großen Bruder und eine kleine Schwester." May zog eine Schnute:" Vermisst du sie?" Salazahr nahm eine Schluck Tee:" Nein." "Wirklich?" "Wirklich! Und jetzt genug davon!" Die Frauen gaben sich geschlagen und die Gruppe aß zu Ende. So richtig gute Stimmung kam bei der ganzen Ernüchterung nicht auf und Salazahr schwieg den erst der Zeit, bis er sich unter die Dusche und ins Bett entschuldigte. Später am Abend ging auch Lenalee und Raymond nach Hause. Salazahrs Nacht war früh vorbei. Er hatte nicht richtig geschlafen, war aus einem furchtbaren Albtraum aufgeschreckt und durfte gleich nochmal Duschen gehen. Mit noch nassen Haaren hatte er sich auf seien Stuhl gesetzt und sich daran gemacht das erste Tab zu knacken. Er traf auf eine Firewall, die ihm arg bekannt vorkam, als er in einem dunklen, dreckigen Gang landete und von Zombies durch die Gegend gescheucht wurde. Es war schwer sich zu konzentrieren wenn man von einer Horde hirnhungriger Leichen auf Anabolika gejagt wird. Als er durch die Gänge rannte sah er etliche viele Türen. Salazahr hatte drei Optionen: 1) Nur eine Tür war die richtige, die andere sind Sackgassen. Dann säß der Computerspezi in der Falle und kam vielleicht nicht mehr raus. Er wusste auch nicht was alles passieren würde, würden die verwesenden virtuellen Wachhunde ihn erwischen. Es gab Schadsoftware die geöffnet werden kann, wenn ein Fremdzugriff erfolgt und Salazahrs Rechner war in erster Linie sein Gehirn. 2) Nur eine Tür ist echt und die anderen sind Fallen. Dann kann alles passieren. 3) Hinter jeder Tür ist ein Ordner. Alleine wollte der ITler das Risiko nicht eingehen. Sollte etwas schief laufen, könnte er daran sterben. Er sprang aus der Tür durchaus die er reingekommen war wieder nach draußen und landete in der Wirklichkeit. "Na Klasse", grummelte er genervt. Er probierte die anderen 3 Tabs. Alle waren mit dieser Firewall gesichert. Allerdings könnte Coffin den Inhalt der Türen variiert haben. Auch wusste Salazahr jetzt, das die Firewall des YCC auch von Coffin gewesen sein muss. Dann sprang ihn etwas an. Eine Erkenntnis. Eine Erkenntnis die ihm an dem Abend nach der YCC Sache schon kommen wollte, aber dort noch nicht erreicht hatte: Die Firewall war einem Computerspiel nachempfunden, welches er damals öfter mit Coffin in seiner spärlichen Freizeit gespielt hatte und wahrscheinlich der Grund warum er damals im YCC aufgeflogen war. Coffin muss ihn erkannt haben. Salazahr sprang von dem Sessel:" Fuck, maaaaan!" Er tigerte in die Stube während er über seinen Adapter eine Nachricht an Seb schickte: - Hey Mr. Maske! Ich brauch die nächsten Tage deine Hilfe! Gez. Crazy - Als er sich einen Energydrink aufmachte, begann er May, die in der Stube saß und etwas aß was los war. Nebenbei schickte er eine weitere Mail an Marcus: - Moin. Ich hab ein unerwartetes Zombieproblem. Meld dich Zeitnah! Gez. Crazy- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)