Scharfe Klingen gegen scharfe Sinne von Skadii ================================================================================ Kapitel 2: Gepackte Taschen --------------------------- Ich hatte die Nacht über tief und fest geschlafen. Am morgen fand ich einen netten Brief auf meiner Kommode mit den Worten „Helfen Super gegen Kater und Beulen! Ich empfehle zwei! Grüße Lee! PS: Kakashi möchte dich sehen!“ ich betrachtete mich seufzend. Die Beule war riesig und ich erinnerte mich nur verschwommen an die Einzelheiten von gestern. Ich stapfte schmerzerfüllt in die Küche und holte mir ein Glas aus dem obersten Schrank. Die Schranktüre fiel zu und gab einen lauten Knall von sich der meinen Kopf vibrieren ließ. Ich zuckte einen Moment, dann drehte ich den Wasserhahn auf und füllte mir das Glas mit kaltem Wasser. Dann spülte ich die beiden Tabletten damit herunter. Das ich Kakashi dem Hokage genau in diesem Zustand gegenübertreten sollte beschämte mich und ich versuchte die Beule vergebens mit meiner Pony zu überdecken. Meine Finger zupften nervös an den Strähnen herum, doch die Beule blieb hartnäckig. „Mist!“ zischte ich und sah meinem Spiegelbild nachdenklich entgegen. Meine vom Schlaf zerzausten Zöpfe fielen mir auf und ich begann die Verwirbelung zu Lösen. Das Haar fiel mir rechts und links über die Schulter. „Ihr seit ganz schön lang geworden!“ bemerkte ich während ich an den Spitzen spielte. Die Beule jedoch schien kaum mehr aufzufallen und ich nickte zufrieden „Das könnte klappen!“. Dann machte ich mich auf den Weg. Ich öffnete die Türe zum Büro und spickte zwischen Tür und Rahmen in den Raum. Kakashi saß konzentriert an seinem Schreibtisch und unterschrieb ein paar scheinbar wichtige Formulare, dann bemerkte er mich und hob seinen Kopf an. „Tenten? Komm rein!“ forderte er mich auf und ich bewegte mich näher. Er legte entspannt den Stift zur Seite „Schön, dass wir nun komplett sind dann können wir nun mit den Besprechungen beginnen!“. Meine Augen durchforsteten das Zimmer, dann wurde mir klar, als ich Neji schräg hinter mir entdeckte, dass auch er in diese Runde geladen war. „Ich möchte, dass ihr beide eine Weile aus Konoha zieht.“ Neji's Miene schien regungslos in meiner zeichnete sich jedoch ein großes Fragezeichen. „Wie ihr beide wisst, die Verluste im Ninja Weltkrieg waren groß. 3 Jahre hat es gekostet uns wieder zu beruhigen und langsam aufzubauen...“ er machte eine kleine Pause „Der Tod eines geliebten Menschen ist schmerzhaft. Dennoch können wir die, die überlebt haben nicht in Schmerz und trauer versinken lassen. Nur ein starker Baum kann Früchte tragen.“ er wandte sich uns beiden zu noch konnte ich nicht verstehen was sein vorhaben war, deshalb lauschte ich weiter gespannt. „ Wir nennen sie die Kinder des vierten. Es sind alles Waisenkinder, die der Krieg hinterlassen hat. Sie haben Familie verloren. Einige von Ihnen auch den Mut. Also haben wir Kage uns damals dazu entschieden einen kleinen Ort abseits vom geschehen aufzubauen, eine Schule, in der wir diese Kinder aufziehen und zu Shinobis unterrichten können.“ seine Augen trafen meine und etwas in mir wusste die Antwort darauf bereits ...“ Tenten, du selbst bist ein Kind des damaligen dritten Weltkriegs. Ich habe mich vor allem für dich entschieden, weil ich weiß es gäbe keine stärkere.“ ich nickte „Du wirst dein Geschäft eine Weile geschlossen halten müssen!“ er ließ mir keine Wahl, sosehr mein Kopf sich dagegen wehrte aber ich brachte es nicht über mein Herz. Also stimmte ich zu. „Neji, auch du wirst Tenten begleiten. Du besitzt das Wissen und das Talent diese Kinder hervorragend auszubilden. Du wirst ihnen die Angst nehmen können!“ Neji widersprach ihm nicht, lediglich ein kurzes nicken deutete daraufhin, dass er seine Aufgabe erfüllen würde. „Ihr werdet heute noch abreisen! In das Dorf Yu no Kuni wird es ein 2-3 Tagesmarsch sein. Ich habe euch bereits über einen Falken angekündigt!“. Alle offnene Fragen schienen geklärt, so folgte ich Neji, der zuerst durch die Türe den Raum verließ. Wir trafen uns vor dem großen Konoha Tor am Nachmittag um aufzubrechen. Neji trug eine mittelgroße Tasche auf seinem Rücken, in die er wahrscheinlich seine Kleider und sonstiges für den Aufenthalt gepackt hatte. Ich musste zugeben, meine war ein wenig schwer geworden. Ich konnte mich zwischen den ganzen Dingen nicht auf das mindeste und wichtigste begrenzen und so unterstrich ich heute leider das typische Frauenklischee mit meiner viel zu voll gepackten Reisetasche. Naja wie denn auch? Kakashi hatte uns dummerweise keinen Zeitraum nennen können indem wir in Yu no Kuni verweilen würden. Ich seufzte nachdenklich und rückte die Tasche auf meinem Rücken zurecht. Neji's Stimmung war wie immer, er tappte schweigend vor mir her und es gab kaum etwas, dass den Hyuuga aus der Ruhe bringen konnte. Aber dieses große schweigen war mir immer ein Rätsel gewesen, ich war selten in der Lage abzuschätzen wann er genervt, traurig oder glücklich war. Ich dachte an ein paar Momente in Team 9 und an die, in denen es Lee und Gai mal wieder übertrieben hatten und Neji ihre Euphorie nicht nachvollziehen konnte. Dann war er genervt. Oder seine Niederlage gegen Naruto. Da war er traurig. Es waren schöne Zeiten. Wir waren nicht immer einer Meinung, aber es gab niemanden der es mit uns aufnehmen konnte. Team 9 hatte alles geschlagen, was sich uns in den Weg stellte. Team 9 war meine Familie. Gai war mein aufgedrehter Vater, egal wie sinnlos seine “Ewige-Jugend“ Einstellung erscheinte, heute weiß ich genau, dass er immer davon gesprochen hatte niemals Aufzugeben immer besser zu werden und diese Einstellung hatte Früchte getragen. Lee war Gai's Lieblingsschüler und wie ein verrückter Bruder für mich, er hatte seine Prinzipien übernommen und lebte sie. Neji und mich hätte er niemals im Stich gelassen. Neji war immer jemand den ich Bewunderte und sein Talent. Er gehörte immer fest zu uns obwohl man ihn nicht einschätzen konnte. Doch zwischen uns beiden, war das Band am stärksten, dass sein Tod jedoch zertrennt hatte. Ich betrachtete seinen Rücken und war mir sicher er würde mein starren bereits wahrgenommen haben. „Wie lange denkst du werden wir dort bleiben müssen?“ ich durchbrach das Schweigen und hoffte auf eine Antwort von ihm. „Ist das wichtig?“ hinterfragte er meine Neugier. Einen Moment kehrte ich in mich, bis ich antwortete „Konoha ist unser zu Hause. Es hat etwas von Vorfreude wenn wir wissen, wann wir wieder zurück kommen dürf...“ er unterbrach mich „Wenn du einmal Tod warst. Spielt es keine Rolle mehr wo du bist.“ seine Worte waren scharf so wie er sie um sich warf. Ohne Gedanken daran, wen sie damit treffen könnten. In Gedanken versuchte ich seine Worte zu verstehen „Möchtest du nicht bei deiner Familie sein?“ er drehte sich zu mir und machte halt. Um nicht in ihn hineinzufallen stoppte auch ich und unsere Augen trafen sich. „Wir sollten nicht über meinen Tod, wo ich sein wollte und wo ich jetzt sein will sprechen. Wir sollten darüber sprechen wann du angefangen hast zu trinken wie Tsunade!“ er blitzte mich unerwartet böse an. „Ich dachte deine Vernunft sei stärker!“. „Shh...“ ich biss mir verärgert auf die Unterlippe „Was weißt du schon von Vernunft. Und wir sollten nicht über mich oder meinen gestrigen Durst sprechen.“ konterte ich. „Bin ich eine Weile nicht da, wird gleich eine frustrierte Alkoholikerin aus dir.“ Ich hielt meinen Kopf gesenkt als ich die Diskussion beendete. „Eine Weile...“ meine Finger spielten an den Strähnen in meinem Pony und ich versuchte mehr als nur die Beule zu verstecken. „Du warst ganze 3 Jahre nicht da. Und hast mich mit einem Berg Fragen zurückgelassen.“ Ihr dürft dreimal Raten. Der weitere Weg verlief nicht besonders Gesprächig. Neji verzog weiterhin keinen Muskel und so wurde der Berg an Fragen nicht besonders kleiner. Doch ich hatte mir geschworen, ich würde ihn im verborgenen halten. Es gab Berge die waren nicht dazu gedacht, sie zu besteigen. Es war bereits dunkel geworden und die ersten Tropfen küssten meine Nasenspitze. Wir mussten uns eine Übernachtung für heute suchen um morgen in aller früh, trocken wieder aufbrechen zu können. So wie ich Neji kannte, hatte er bereits einen Plan in Aussicht. „Wir machen da vorne eine Pause für heute!“ eine keine Ortschaft streckte sich uns entgegen und die Lichter luden auf eine Nacht in einem Gästezimmer ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)