Planet der Fremden von Mond-chan28 ================================================================================ Kapitel 6: Die Saiyajin - Abschaum der Gesellschaft --------------------------------------------------- „Also los, Bulma, nutz die Zeit, du wirst schon niemandem abgehen. Der Prinz kommt erst in sieben Tagen zurück.“ Kurze Zeit später stand Bulma vor dem Sockel mit dem Projektor. Bald erschien Ume, immer noch in Gestalt der schwarzen Katze. „Da bist du ja wieder“, begrüßte er Bulma, die diesmal einen Stuhl und einen Tisch herbeigezogen hatte, die sie beide in den Tiefen der Bibliothek gefunden hatte. „Ja, und ich habe jede Menge Fragen an dich. Wirst du sie mir beantworten?“ „Gern, sofern es in meiner Macht steht“, sagte Ume und wartete, bis Bulma sich hingesetzt und die Liste herausgezogen hatte. „Also, als erstes interessiert mich, warum du ausgesehen hast wie ein Mensch und wie kommt es, dass du eine Katze bist?“, wollte sie wissen und strich die erste Frage durch. Ume überlegte. „Ich habe dir ja vor unserer Unterbrechung bereits gesagt, dass die Saiyajin fast alles von meinem Volk übernommen haben. Du befindest dich in der Bibliothek unseres Heimatplaneten Plant.“ „Aber ich dachte, wir sind auf dem Planeten Vegeta?“, unterbrach Bulma verwirrt. „Dazu komme ich noch, hab etwas Geduld. Mein Volk baute Häuser und Städte und lebte recht zufrieden. Dann kamen die Saiyajin, wie ich dir schon erzählt habe. Da diese Rasse aber mehr auf Körperkraft als auf Intelligenz ausgerichtet ist, nutzten sie die Chance und übernahmen unsere Sprache.“ Bulma nickte. „Dann kann man also sagen, dass die Saiyajin alles von euch geklaut haben und gar keine eigenen Erfindungen gemacht haben?“ „Richtig. Alles, was die Saiyajin hier an irgendwelcher Technologie haben, übernahmen sie von uns.“ „Und trotzdem haben sie euch umgebracht? Was für Barbaren“, rief Bulma entrüstet. „Und wie kommt es, dass du dich in eine Katze verwandeln kannst? Und ich weiß immer noch nicht, warum du ausgesehen hast wie ein Mensch.“ „So wie sich die Saiyajin in Affen verwandeln, konnten wir Tsufurujin uns in Katzen verwandeln. Allerdings brauchten wir keinen Vollmond wie die Saiyajin, sondern ein bestimmtes Armband. Genau so eines, wie du um dein Handgelenk hast“, rief er. Bulma hob ihr rechtes Handgelenk und musterte das Armband. „Laut Vegeta darf ich das nie abnehmen, denn die Schwerkraft ist hier zehnmal höher als auf der Erde und scheinbar hilft das Armband, dass ich nicht platt gedrückt werde.“ Ume schnaubte. „Sie haben es herausgefunden, das wundert mich. Mit diesem Armband kann sich ein Tsufurujin zum einen in eine Katze verwandeln, zum anderen nutzt es aber auch schwächeren Leute, gegen die Schwerkraft zu kämpfen, so wie bei dir. Bis sich unsere Körper damals an die erhöhte Schwerkraft gewöhnt hatten, trug jeder von uns so ein Armband. Die Saiyajin mit ihrer Körperkraft benötigten sie natürlich nicht, aber scheinbar haben sie irgendwie herausgefunden, zu was die Armbänder nützlich sind. Alle Xenoforme [A/N: Außerirdische] mit dem Tsufu-Gen sehen aus wie wir und sprechen auch so.“ „Aber die Saiyajin sind doch keine Tsufurujin?“, wunderte sich Bulma. „Ich habe dir doch gesagt, dass die Saiyajin alles von uns übernommen haben“, erklärte Ume geduldig. „Stimmt, tut mir leid, aber das sind zu viele Informationen auf einmal“, entschuldigte sich Bulma verlegen. „Aber warum verstehe ich dich?“ „Aus dem selben Grund, warum du die Saiyajin verstehst. Auch dein Volk hat unsere Sprache gelernt. Vor langer Zeit reiste eine große Gruppe Tsufurujin durch das Weltall, um Planeten zu finden, deren Bevölkerung sie mit ihrer Technologie helfen konnten. Unter anderem befand sich die Erde dabei. Leider kamen meine Leute zu einer Zeit dort an, als es noch sehr wenige Menschen gab und sie ähnlich wie die Saiyajin technologisch noch nicht so weit waren wie heute. Daher blieben die Tsufurujin erst einmal. Sie zeugten Nachkommen mit den Menschen und verschafften ihnen so eine Art Evolution, denn die Menschen begannen zu forschen und zu entwickeln und übernahmen unter anderem auch die Sprache von den Tsufurujin. So kommt es, dass die Erde so ist, wie sie heute ist.“ Bulma kritzelte hastig auf ihrem Papier herum. Auf Umes Frage, was sie da mache, antwortete sie: „Ich mache mir Notizen. Ich kann mir das niemals alles merken, möchte aber nichts vergessen. Aber ich habe noch ein paar Fragen: Gibt es noch andere Tsufurujin? Auf der Erde zum Beispiel?“ Ume schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht. Es war nämlich so, dass unsere Ältesten alle Tsufurujin auf den Planeten Plant zurückbeordert hatten, um ihnen etwas mitzuteilen. Doch dazu sollte es nicht kommen, denn zur gleichen Zeit brach der Krieg zwischen den Saiyajin und den Tsufurujin aus. Wie der ausging, weißt du ja. Ich blieb in dem unterirdischen Palast, in dem wir uns jetzt befinden, nachdem ich den Eingang versteckt hatte und mit Hilfe einiger Spionagerobotern konnte ich alles verfolgen, was an der Oberfläche vorging. König Vegeta benannte Plant um. Von diesem Moment an hieß er Planet Vegeta. Daher der Name, den du kennst.“ „Und aus welchem Grund und wann bist du auf die Erde gekommen? Und ausgerechnet zu meinem Vater?“, wollte Bulma wissen und kritzelte eine Notiz auf das Blatt. „Das war eigentlich eher ein Zufall mit deinem Vater. Ich beobachtete nach Ende des Krieges die weitere Entwicklung der Saiyajin. Sie zogen in unsere Häuser ein und machten sich unsere Geräte und Technologien zu eigen. Auch unsere Raumschiffe und alles übernahmen sie. Bald darauf wurde der galaktische Kaiser Freezer auf sie aufmerksam. Aufgrund seiner enormen Stärke schlossen sich die Saiyajin ihm an und begannen ihren Eroberungsfeldzug durch das Weltall als seine Söldner. Einige der Rassen, deren Planeten Freezer und seine Armee erobert hatten, waren ziemlich fortschrittlich und konnten zum Beispiel unsere Raumschiffe weiter entwickeln. Zwei Jahre schaute ich mir das an, immer verborgen im Untergrund. Schließlich wurde Prinz Vegeta geboren. Über meinem Palast entstand ein hoher Turm, in dem die Königsfamilie lebte. Die Königin war wie fast alle weiblichen Saiyajin nicht zum Kämpfen geboren. Bei den Saiyajin ist es so, dass die Frauen den Männern zu Diensten sind und ihre Nachkommen zur Welt bringen. Allerdings sind die weiblichen Saiyajin nicht sehr mütterlich und daher kommen die Babys nach ihrer Geburt gleich in eine sogenannte Brutstation, wo ihre Kampfkraft gemessen wird. Wenn das Baby eine sehr niedrige Kampfkraft hat, wird es in einer Kapsel zu einem Planeten mit schwacher Bevölkerung geschickt, denn selbst die Babys haben bereits angeborene Kampfreflexe. Doch die Königin war anders. Sie war neugierig und wissbegierig und hatte mitbekommen, wo ich mich befand. Heimlich kam sie immer zu mir und lernte lesen und schreiben. Eine Zeitlang schaffte sie es, diese Tatsache vor ihrem Mann geheim zu halten, bis zu dem Tag, an dem ihr Sohn ein Jahr alt wurde. In der Königsfamilie war es schon immer Tradition gewesen, dass die Nachkommen vom König selbst trainiert wurden. Vegetas Mutter schaffte es jedoch, dass ihr Sohn zwar von seinem Vater trainiert wurde, sie sich jedoch auch um ihn kümmern konnte. Das war sehr untypisch und brachte den König zum Grübeln.“ Bulma war fasziniert. Sie hätte nie gedacht, dass sie auf diese Weise so viel über Vegeta und seine Vergangenheit herausfinden würde. Gespannt wartete sie auf das Folgende, wobei sie das Gefühl hatte, dass es nicht gut enden würde. Vor allem fragte sie sich, wie seine Mutter wohl ausgesehen hatte. „Doch das Schlimmste passierte an Prinz Vegetas erstem Geburtstag. Der König kam eines Tages früher als geplant von einer Mission zurück und fand seine Frau und seinen Sohn auf einem Sofa sitzend. Sie las dem Kleinen etwas aus einem Buch vor. Als der König das sah, wurde er furchtbar wütend. Er schickte den Prinzen mit einem seiner Krieger nach draußen und wollte von seiner Frau wissen, was sie da tat und woher um alles in der Welt sie das Buch hatte. Saiyajin waren Kämpfer, keine Schwächlinge. Und sie solle ja nicht wagen, dem Kind so einen Unfug beizubringen. Vegeta sollte der stärkste Krieger werden. Doch die Königin stellte sich mutig vor den König und widersprach ihm. In blinder Wut packte der König seine Frau und warf sie gegen die Wand. Ich sage dir, Bulma, ich wünschte, ich hätte das nicht mit angesehen. Doch der Spionageroboter zeigte mir in aller Deutlichkeit, wie die Königin zu Boden fiel und sich um ihren Kopf herum eine Blutlache bildete.“ Bulma hatte Tränen in den Augen, als Ume das mit leiser Stimme erzählte. Wie furchtbar. „Armer Vegeta. Wie hat er es aufgenommen? Ich meine, weiß er davon überhaupt? So wie ich seinen Vater einschätze, hat er ihm irgendwas erzählt von wegen Unfall oder so.“ Ume nickte traurig. „Du hast Recht, Bulma. König Vegeta erzählte seinem Sohn später, dass seine Mutter gestolpert sei und sich den Kopf aufgeschlagen hatte. Dabei sei sie ums Leben gekommen. Der einjährige Vegeta verstand das nicht so recht, wusste aber, dass seine Mutter nie wieder kommen würde. Von dem Moment an wurde nie wieder ein Wort über die Königin verloren und für den Prinzen brach eine harte Zeit des Trainings an. Keine tröstenden Worte, keine Liebesbekundungen, nur Disziplin und Härte. Mir wurde es zu gefährlich auf dem Planeten und so beschloss ich, mich auf den Weg zur Erde zu machen. Ich schaffte es, ein Raumschiff zu nehmen und die Koordinaten der Erde einzuprogrammieren. Als ich dort ankam, verwandelte ich mich in eine Katze und machte mich auf die Suche nach einem Zuhause, denn ich wusste, dass die Menschen Haustiere mochten. Unterwegs wurde ich jedoch angegriffen und verlor das Armband. Aus irgendeinem Grund blieb ich eine Katze und wurde von deinem Vater gefunden.“ Bulma schwieg lange, nachdem Ume geendet hatte. In ihrem Kopf wirbelten die Gedanken durcheinander. Vegeta tat ihr total leid, jetzt verstand sie besser, warum er so war, wie er war. Er hatte nie irgendwelche Zuneigung empfinden dürfen, das war ihm gleich ausgetrieben worden. Dieser fiese verdammte König. Er sollte selber mal sowas durchleben. „Du hast Recht, Bulma, er ist fies. Aber er ist ebenfalls so erzogen worden. Es war ein Wunder, dass er der Königin erlaubt hat, ihren Sohn überhaupt zu sehen“, sagte Ume und da erst merkte Bulma, dass sie ihre letzten Sätze laut gedacht hatte. „Trotzdem, das gibt ihm nicht das Recht, sowas seinem einzigen Sohn anzutun. Diese Saiyajin sind echt Barbaren, zurückgebliebene Affen.“ Ume lachte lauthals. „Das stimmt vollkommen. Hör mal, ich muss jetzt bald mal los, sonst macht sich dein Vater Sorgen.“ Bulma fiel noch etwas ein. „Ich wollte dir noch danken, Ume, dass du mich vor zehn Tagen davon abgehalten hast, hirnlos vom Balkon zu springen. Das hat zwar dazu geführt, dass ich von Vegeta entführt wurde, aber ich werde nach deinen Erzählungen das Gefühl nicht los, dass ich es schlechter hätte treffen können.“ „Keine Ursache, gern geschehen. Wenn du mal wieder Zeit hast, komm einfach wieder, allerdings werde ich jetzt ein paar Tage nicht da sein, denn mir ist eingefallen, dass dein Vater auf einem Kongress ist und da nimmt er mich ja immer mit, wie du weißt.“ Bulma nickte und bekam feuchte Augen. „Geht es ihnen gut?“, fragte sie und wischte sich über das Gesicht. „Ja, sie vermissen dich, aber sie leben ihr Leben weiter. Allerdings glauben sie fest daran, dich wieder zu sehen. Und ich weiß, du wirst es irgendwie schaffen. Also bis bald. Ach und übrigens, schau dich ruhig um hier unten. Die Bücher sind sehr interessant, die meisten wirst du zwar nicht lesen können, aber es sind sicher einige dabei in unserer Sprache. Ich kann mich schon gar nicht mehr erinnern. Und wenn du aus dem Labor oder der Werkstatt etwas brauchst, bedien dich. Bis dann.“ Gleich darauf starrte Bulma auf den leeren Sockel, Ume war verschwunden. Tief atmete sie durch und schaute auf den Zettel, der vor ihr lag. In Steno hatte sie alle Informationen aufgeschrieben, die sie bekommen hatte. Ob sie irgendwo ein leeres Buch fand, das sie als Tagebuch hernehmen konnte? Umgehend machte sie sich auf die Suche. Vier Tage später am frühen Abend befanden sich drei Raumkapseln im Landeanflug auf ihren Heimatplaneten. „Dank Eurer Hilfe ist die Mission ein Erfolg geworden, Prinz Vegeta. Wir sind sogar drei Tage früher als geplant wieder da.“ Der Angesprochene tippte an seinem Scouter auf eine Taste, während er die Augen verdrehte. „Ja, Nappa, schon gut.“ Am liebsten hätte er gesagt, dass er die ganze Mission auch alleine geschafft hätte, aber er wusste, dass Nappa dem König Meldung machen würde und wenn Vegeta verlauten ließ, dass er Nappa hasste, würde sein Vater ihm dauernd den dämlichen Glatzkopf mitschicken. Zum Glück war der andere Krieger Kakarott, der laberte ihn wenigstens nicht voll, sondern tat, was Vegeta ihm auftrug. „Und jetzt keine Gespräche mehr bis wir landen“, befahl er und hörte am Knacken in seinem Scouter, dass die beiden anderen Krieger die Verbindung unterbrochen hatten. Aufatmend lehnte sich der Prinz in seinem Sitz zurück. Seine Gedanken schweiften zu seiner Sklavin. Ob sie auch keinen Unfug angestellt hatte? Sie war in letzter Zeit wirklich vorbildlich gewesen. Er freute sich darauf, später in ihrer weichen Mitte zu versinken, denn immer wenn er von einer Mission kam, brauchte er diese Art der Erleichterung. Diesesmal war er froh, sich keine fremde Frau suchen zu müssen, sondern dass er seine Sklavin hatte. Irgendwie war das ein gutes Gefühl, welches ihn aber gleichzeitig irritierte. Ehe er weiter darüber nachdenken konnte, zeigte die Kapsel an, dass sie gleich landen würden. Er machte sich auf den Aufprall gefasst – denn trotz allen Fortschritts hatten es die Wissenschaftler noch nicht geschafft, eine weiche Lanung hinzubekommen – und stieg anschließend aus der Kapsel. Kakarott und Nappa taten es ihm gleich und letzterer streckte sich. „Diese Kapseln sind einfach zu klein für mich“, beschwerte er sich. „Und diese Landungen erst.“ Vegeta warf Kakarott einen Blick zu und grinste leicht, als dieser die Augen verdrehte. „Nappa, du erstattest dem König Bericht.“ Er wartete, bis der große Krieger verschwunden war und wandte sich dann an Kakarott. „Du warst gut da draußen. Aber trainier trotzdem weiter, das ist ein Befehl. Verstanden?“ Kakarott salutierte und schlenderte davon. Vegeta schüttelte den Kopf und sah ihm nach. Der Junge war wirklich kein typischer Saiyajin. Gut, er konnte kämpfen und war sehr stark, aber sein Wesen entsprach nicht dem eines Saiyajin. Er hatte oft einen Scherz auf den Lippen und wirkte unbekümmert. Vegeta ging zu seinem Turm. Unterwegs begegneten ihm immer wieder raufende Saiyajin, was ihn daran erinnerte, dass bald Vollmond war. Dann würde es wieder einmal wild hergehen. Der Prinz war heilfroh, dass er seine Weraffengestalt unter Kontrolle. Er wurde – im Gegensatz zu den meisten seiner Krieger – nicht zu einem hirnlosen Riesenaffen, der alles kurz und klein schlug. Er wich einigen Saiyajin aus und verdrehte die Augen, denn kurz vor Vollmond waren sie alle ziemlich durch den Wind. Ohne weitere Umwege erreichte er seinen Turm und betrat ihn. Hier war Bulma schon mal nicht. Er ging nach oben, zuerst in die Küche, dann ins Schlafzimmer und ins Bad. Nirgends war seine Sklavin zu sehen. Einer Eingebung nach folgend schaute er in den Raum mit dem Whirlpool und tatsächlich, da lag sie mit geschlossenen Augen im Wasser, den Kopf auf den Beckenrand gelegt. Er merkte, dass sie irgendwelche Stecker im Ohr hatte und leise vor sich hinsummte. Sie hörte ihn nicht, als er näherkam. Jetzt sah er eine Schnur, die zu einem länglichen Kästchen führte, dass in ihrer Nähe auf einem Handtuch lag, und scheinbar mit den Dingern in ihren Ohren verbunden war. Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, als ihm eine Idee kam. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)