Planet der Fremden von Mond-chan28 ================================================================================ Kapitel 9: Detektiv Bulma deckt auf ----------------------------------- Und so erzählte sie ihm kurze Zeit später von den Tsufurujin und deren Kampf gegen die Saiyajin. Davon wusste Kakarott nichts, weil er zu der Zeit noch nicht geboren war. Er war fünf Jahre jünger als der Prinz und von einem Krieg wurde nie gesprochen. Als Bulma fertig mit erzählen war, sprang Kakarott auf. „Hast du Beweise?“ Bulma nickte. „Wenn ihr wüsstet, was für tolle Sachen ihr in eurem Keller habt.“ Ihr Gegenüber wirkte verblüfft. „Wir haben einen Keller?“ „Das weißt du nicht?“, fragte Bulma und grinste. „Ihr habt sogar einen riesen großen Keller. Komm, ich zeige ihn dir. Der Eingang ist im Turm des Prinzen. Vielleicht gibt es auch noch mehr Ausgänge, aber die weiß ich nicht und ich habe vergessen, Ume zu fragen.“ Da Kakarott bereits wusste, wer Ume war, fragte er nicht nach, sondern ging zur Tür. „Worauf wartest du?“ Unterwegs beschwerte Bulma sich über den König, woraufhin ihr Kakarott grinsend den Mund zuhielt. „Psst, du weißt nie, wer gerade zuhört. Lass das niemanden hören, der König wird zwar nicht geliebt, aber respektiert.“ Bulma nickte und Kakarott nahm seine Hand weg. „Tut mir leid, aber bei dem Gedanken an den Mann werde ich wütend. Er ist ein Scheusal“, flüsterte sie und schaute sich verstohlen um. Sie hatte Kakarott nichts von Vegetas Mutter erzählt, das wollte sie dann doch dem Prinzen selber sagen. Die Soldaten vor dem Turm standen stramm, als sie Kakarott erkannten, rissen aber die Augen auf, als Bulma hinter ihm hervorkam. „Aber... aber die Sklavin ist seit Tagen im oberen Stockwerk. Wie kann es sein, dass sie bei Euch ist, Elitekrieger Kakarott?“ Der schnaubte bloß. „Ihr könnt erstmal gehen. Ich werde auf sie aufpassen. Los, geht schon.“ Rasch eilten die zwei von dannen. Bulma kicherte. „Wenn die wüssten.“ „Wie hast du es denn geschafft, an ihnen vorbeizukommen?“, wollte Kakarott neuigierig wissen. „Ich habe ein paar Knallerbsen gebastelt und sie geworfen. Sie knallen, wenn sie auf dem Boden auftreffen und als die zwei nach dem Krach geschaut haben, bin ich gerannt.“ „So, und was willst du mir jetzt zeigen?“, fragte Kakarott, nachdem er anerkennend genickt hatte und betrat hinter Bulma das Erdgeschoss. Sie führte ihn zu der Falltür, schlug den Teppich zurück und öffnete den Zugang. Neugierig spähte Kakarott hinunter. „Seit wann haben wir denn einen Keller?“ Bulma grinste. „Das ist kein Keller, glaub mir. Das ist viel mehr als ein Keller, das wirst du schon sehen. Komm mit.“ Sie ging die Stufen hinunter, gefolgt von dem Elitekrieger. Unten drückte Bulma auf einen Schalter und aktivierte das Licht. Ume hatte ihr gesagt, wo sie den Strom anschalten konnte und seitdem benötigte sie keine Taschenlampe mehr. Kakarott blinzelte in das helle Licht. „Was ist das hier?“, fragte er verblüfft, als er sich in dem Gang umschaute. „Das, mein Lieber, ist der ehemalige Palast der Tsufurujin“, erklärte Bulma und setzte sich in Bewegung. Sie zeigte Kakarott ein paar der vielen Räume, dann führte sie ihn in die Bibliothek. Sie fragte sich, ob Ume wohl da war und ging zu dem Sockel hinüber, wo sie immer mit der schwarzen Katze geredet hatte. Doch nichts geschah. Wahrscheinlich war ihr Vater mit Ume unterwegs, das kam ja öfter vor. „Hier habe ich immer mit Ume geredet, aber momentan ist er wohl nicht da. Gehen wir wieder nach oben, ich werde mir nur ein paar Bücher mitnhemen, wenn das für dich in Ordnung ist“, sagte Bulma zu Kakarott, der sich neuigierig umsah. Als er nickte, wanderte Bulma durch die Regalreihen und nahm ein paar Bücher heraus, die sie dem Elitekrieger in die Hand drückte. Eine Stunde später waren sie wieder in Kakarotts Appartment und Bulma bat ihn, die Bücher auf den Schreibtisch zu legen, der im Schlafzimmer stand. Als das erledigt war, erreichte Kakarott ein Befehl über seinen Scouter und er verschwand daraufhin. Die nächsten Tage verbrachte Bulma mit Lesen und Kochen. Sie redete sich gerne ein, dass sie nicht die Stunden zählte, bis Vegeta wieder da war, doch das war gelogen, denn sie war sich sehr wohl bewusst, dass er nur noch achtundvierzig Stunden weg sein würde. Bei dem Gedanken, dass er bald wieder da war, hatte sie gemischte Gefühlte. Einerseits freute sie sich, andererseits fürchtete sie sich vor seinem Zorn, wenn er erfuhr, was sie in seiner Abwesenheit angestellt hatte. „Willst du eigentlich im Turm auf ihn warten? Oder soll er dich hier abholen?“, fragte Kakarott am Abend vor Vegetas vermutlicher Ankunft. Bulma ließ ihren Löffel sinken und seufzte. „Ich weiß es nicht. Am liebsten will ich ihn gar nicht sehen. Was, wenn er so sauer ist, dass er mich nicht mehr haben will? Am Ende komme ich noch zu seinem Vater – igitt, nein, bitte nicht.“ Kakarott lachte. „Das wird nicht passieren, denke ich. Der Prinz wird vermutlich sauer sein, aber nachdem du mir einiges erzählt hast, glaube ich, dass er dich inzwischen so gerne mag, dass er dir verzeiht. Ich weiß allerdings nicht, ob er versteht, warum du weg wolltest, das verstehe ich nämlich auch nicht so recht.“ Wieder seufzte Bulma. „Ihr könnt es euch nicht vorstellen, wie es ist, von jetzt auf gleich von allem weg zu sein, was man kennt und liebt. Ich bin eine Sklavin, das ist in meiner Welt schon sehr lange verboten. Sklaverei gibt es schon seit ewigen Zeiten nicht mehr. Ich bin gewohnt, dass ich machen kann, was ich will, sagen kann, was ich will und dass ich niemandem Rechenschaft schuldig bin. So wie ihr, wobei ihr in gewisser Weise auch Sklaven des Königs seid, der euch Vorschriften macht, oder nicht?“ Kakarott überlegte. „Irgendwie hast du Recht.“ „Ich meine“, fuhr Bulma fort, „überleg mal, wenn du an meiner Stelle wärst, wie würde es dir gehen?“ „Hast recht, Bulma, das würde mir nicht gefallen. Aber du musst wissen, dass wir Saiyajin eher praktisch veranlagt sind, wir sind nicht wirklich aufs Denken ausgelegt.“ Bulma kicherte. „Aber du und Vegeta, ihr seid anders.“ „Klar gibt es Ausnahmen wie den Prinzen oder mich, aber die allermeisten von uns tun das, was man ihnen befiehlt. Das tue ich auch.“ „Aber du denkst nach, wenn jemand mit dir redet. Ich bezweifle, dass die anderen Saiyajin das tun, die wären wahrscheinlich völlig überfordert“, meinte Bulma grinsend und schob sich den nächten Löffel Reis in den Mund. Nach dem Essen spülte Bulma das Geschirr, während Kakarott im Türrahmen lehnte und ihr zusah. „Und? Hast du dich entschieden, was du machst?“, fragte er. Bulma warf ihm einen Seitenblick zu. „Ich werde im Turm auf ihn warten, ich hoffe, es erzählt ihm keiner vorher von meinem Fluchtversuch.“ „Aber es weiß ja keiner, dass du seine Sklavin bist“, wandte Kakarott ein. „Du hast Recht“, sagte Bulma zufrieden und legte den Schwamm weg, nachdem sie den letzten Teller gespült hatte. „Ich werde im Turm auf ihn warten, das ist glaube ich am Besten. Bringst du mich hin?“, fragte sie, woraufhin Kakarott nickte. Als sie am Turm ankamen, waren die Wachen verschwunden. Kakarott drückte verwundert auf seinem Scouter herum und wurde blass. „Was ist? Was hast du?“, wollte Bulma wissen und zupfte ihren Begleiter am Ärmel. „Er ist bereits hier“, flüsterte Kakarott und Bulma hatte das Gefühl, dass ihr das Herz in die Hose rutschte. „Ernsthaft? Auweh, dann hat er sicher den Zettel schon gefunden, den ich ihm aufs Kopfkissen gelegt habe.“ Trotz der Situation musste Kakarott grinsen. „Lass mich raten, da stand so was wie „Ich bin auf der Flucht, danke für alles“, oder so?“ „Nicht ganz, ich habe geschrieben, dass es mir leid tut und ich ihn vermissen werde“, antwortete Bulma, musste aber auch grinsen. Dann wurde sie ernst, holte tief Luft und legte die Hand an den Türschalter. „Dann will ich mal in die Höhle des Löwen. Danke für alles, ich melde mich so bald wie möglich bei dir, irgendwie.“ Kakarott nickte, doch bevor er weiter reagieren konnte, ging die Tür auf und ein extrem wütender Vegeta schoss heraus und prallte gegen Kakarott. Dieser verlor das Gleichgewicht und fiel zu Boden, gefolgt von seinem Prinzen. Fast sofort war letzterer wieder auf den Beinen und ging auf Kakarott los. „Wo ist sie, verdammt noch mal“, fauchte er und platzierte einen Schlag in Kakarotts Magen. Der krümmte sich zusammen und zeigte zur Tür, neben der Bulma mit großen Augen stand. Vegeta wurde vor Erleichterung fast schwindlig, als er seine Sklavin sah. Er würde es niemals zugeben, aber als er vor einer Weile den Zettel auf dem Kopfkissen gefunden hatte, hatte er in der Herzgegend einen heftigen Schmerz empfunden, den er sich nicht erklären konnte. Als er Bulma jetzt ansah, ließ dieser Schmerz seltsamerweise nach. Doch darüber würde er sich jetzt keine Gedanken machen, jetzt hatte er Wichtigeres vor. „Du kannst gehen, Kakarott. Meine Sklavin ist jetzt meine Sache“, sagte er, woraufhin Kakarott zu Vegetas Verärgerung Bulma zuwinkte und verschwand. Jetzt wandte sich der Prinz an seine Sklavin. „Was zum Teufel sollte das?“, zischte er, packte sie am Handgelenk und schleifte sie nach drinnen. Bulma stemmte die Füße in den Boden. „Du tust mir weh, hör auf“, beschwerte sie sich und merkte gar nicht, dass sie in eine vertrauliche Anrede übergegangen war. Vegeta knurrte, packte Bulma und legte sie sich über die Schulter, dann stapfte er nach oben. Bulma betrachtete interessiert den Hintern des Prinzen, widerstand aber der Versuchung, hinein zu kneifen. Was würde er jetzt wohl mit ihr machen? Ob er sie bestrafen würde? Vielleicht im Bett? Hm, da hätte sie nichts dagegen, genauso wenig wie ein Ort südlicher an ihrem Körper. Bulma grinste ob ihrer Gedanken und war froh, dass Vegeta sie nicht sehen konnte. Oben angekommen ging er ins Schlafzimmer und warf sie aufs Bett. Oh ja, das sah doch schon mal gut aus. Doch Vegeta machte keine Anstalten, zu ihr zu kommen. Er lief wie ein gefangener Tiger im Zimmer herum, mit finsterer Miene. Irgendwann blieb er stehen und richtete seine dunklen Augen auf Bulma. „Was zum Teufel sollte das?“, wiederholte er seine Worte von vorhin. „Wie kommst du dazu, mir so einen Zettel auf das Kopfkissen zu legen? Was hast du dir dabei gedacht? Und noch etwas interessiert mich brennend: Wie kommt es dazu, dass Kakarott dich hier abliefert?“ Bulma seufzte innerlich und setzte sich im Schneidersitz auf. „Naja, um deine erste Frage zu beantworten: Ich wollte nach Hause. Ich habe von … jemandem erfahren, dass ich mit einer der Kapseln zur Erde zurück kommen kann. Also habe ich mich auf den Weg gemacht und bin schließlich bei der Brutstation – übrigens ein total beschissenes Wort – gelandet. Dort hat man mich aber erwischt, weil ich als Wissenschaftlerin verkleidet war und diese anscheinend dort nicht hinkommen – ihr seid schon ein komischer Verein. Egal, jedenfalls hat mich dieser eine Typ zu den Laboratorien gebracht und dort haben sie festgestellt, dass sie mich nicht kennen. Also kamen sie zu dem Schluss, dass ich eine Sklavin sein müsste. Da ich dich aber nicht in Verruf bringen wollte, von wegen Sklavin, die flieht und so, habe ich auf die Schnelle Kakarotts Namen gesagt, als sie nach meinem Herrn gefragt haben. Er hat mitgespielt und mich bei sich aufgenommen. Ja, das war im Großen und Ganzen alles.“ Vegeta hatte sich etwas beruhigt. Trotzdem verstand er nicht, warum sie unbedingt weg wollte. Gut, sie vermisste ihren Planeten, das verstand er in gewisser Weise. „Gab es noch einen Grund, warum du unbedingt fliehen wolltest? Außer dein nicht nachvollziehbares Heimweh?“ Er sah, wie Bulma schluckte und den Blick senkte. Also gab es noch etwas anderes. Jetzt war er neugierig. „Sprich“, forderte er sie auf, setzte sich neben sie und hob ihren Kopf an, indem er Zeige- und Mittelfinger unter ihr Kinn legte. Bulma zögerte. „Naja, ich kann einfach nicht auf einem Planeten bleiben, wo man Familienmitglieder umbringt, nur weil sie nett waren.“ Vegeta verstand kein Wort. „Was meinst du damit? Wer hat wen umgebracht?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)