Skirmisher Versprechen von mamoon (Eine Fanfiction aus dem XCOM Universum.) ================================================================================ Kapitel 2: Bröckelnde Schritte ------------------------------ Als die Explosion ertönte, riss Sarah ihren Kopf in die Richtung des Geräusches. Abrupt ließ sie die Konservendosen zu Boden fallen, die auf ihren Armen lagen und rannte los. Adrenalin pumpte durch ihre Adern als sie das Loch zum Nebengebäude erreichte und sich auf den Flur hindurchzwang. Unbeholfen rannte sie an umgestürztem Mauerwerk vorbei und kletterte über Betonbrocken die herausgebrochen waren. Der Flur war eng und ihr langer Mantel mit dem abgetragenen, zerrissenen Kleid darunter, machte es nicht gerade einfacher. Als sie das Ende erreichte führte links rum ein Treppenhaus nach unten. Die ersten beiden Treppen flog sie beinahe.  Auf der dritten Treppe packt sie eine Hand am Arm. Ihr Körper wurde ruckartig gestoppt. Ihr Kopf schwang hart hin und her. Mit ihrer freien Hand strich sie über ihre Stirn vor Schwindel.  „Das Gebäude wird einstürzten!“, drängte eine männliche Stimme neben ihr. „Wir müssen hier sofort weg!“ Der Klang der Stimme war irgendwie anders, irgendwie synthetisch. Der Klang kam ihr aber dennoch bekannt vor, sie wusste nur nicht mehr von wo.  Sie drehte sich herum und blickte auf sein Gesicht. Das Tuch um ihren Mund rutschte runter, blonde Haarsträhnen fielen dabei schlaff aus ihrer Kapuze. Sein kompletter Kopf war von einem hellen Helm bedeckt. Zwei rote Balken darauf schienen sie zu beobachten.  „Ich muss da runter, sie ist doch noch da unten!“, schrie Sarah förmlich, riss sich von ihm los und rannte die Treppen weiter hinunter. Sie hörte ihn hinter sich verärgert schnauben, dann folgten ihr nahe Schritte.  Die letzten drei Treppen waren teilweise eingestürzt. Über die ersten zwei konnte man gut rüber laufen, die dritte jedoch hatte ein klaffendes Loch. Sarah rannte schneller und wollte vom Rand abspringen. Als ihr Fuß darauf aufkam brach die Stufe ab und sie verlor schnell an Höhe. Etwas zischte an ihrem Kopf vorbei. Der Fremde legte seinen Arm um ihre Hüfte und zog sie im Schwung wieder mit hoch. Ihr Blick folgte ungläubig der Kette die aus seinem linken Arm zu kommen schien. Das Ende der Kette hatte sich erbarmungslos in die Wand gekrallt und löste sich wieder in dem Moment als sie auf dem Boden auftraten.  „Los, weiter!“, sagte er dringlich und drückte Sarah in Richtung des einzigen Ausganges. Um sie herum begannen lose Steinbrocken von der Decke zu fallen, der Boden zitterte und wirbelte Staub auf. Sie erreichten die große Eingangshalle des Gebäudes. Papier und Prospekte lagen verstreut auf dem Boden herum. Verstaubte Möbel standen hier und da herum. Links waren die kaputte Eingangstür und zwei ebenso zersplitterte riesige Fenster, die bis unter die Decke der zweiten Etage reichten.  Sarah hielt ihren Arm an den Mund und zeigte auf die gegenüberliegende Tür.  „Da!“, rief sie hustend und blickte den Fremden zu ihrer linken an. Er schaute aus den Fenstern und schien die Umgebung zu beobachten, dann knurrte er und lief schneller.  Sie erreichten die Tür und Sarah riss sie  sofort auf. Der magere Lichtschein der Sonne offenbarte einen halbwegs intakten Raum. Die Möbel hatte sie am Tag davor zur Seite geschoben und ein kleines Laken auf dem Boden ausgebreitet. Darauf lag eine kleine Gestalt. Der Fremde stellte sich hinter sie um reinzusehen und schien zu erstarren. Ein kleines Mädchen, vielleicht sechs Jahre alt, richtete sich auf und sah Sarah ängstlich an, als sie den Fremden hinter ihr erkannte.  „Bist du in Ordnung?“, fragte sie das Mädchen und stürmte hinein. Bevor das Kind antworten konnte, nahm sich Sarah die Kleine Huckepack auf den Rücken, fischte das Laken vom Boden und stopfte es in einen kleinen Rucksack, den sie sich vorne herum anschnallte. „Wo warst du? Ich hab ein lautes Geräusch gehört!“ Konnte Sarah die Kleine an ihrem Ohr flüstern hören.  Der Fremde schien wieder zurück aus seiner Starre zu sein und winkte sie in die Hale zu einem Fenster. Er deutete sich hinzuhocken und starrte dann hinaus.  „Sie sind aus ihrem Schlaf erwacht“, sprach er nachdenklich.  Von hier aus konnten sie wieder auf die Straße sehen, dieselbe Straße wie er sie von oben gesehen hatte. Nur diesmal schlurften bleiche Gestalten auf das Nebengebäude zu.  Schnaufende Geräusche und Geheule kamen aus jedem Winkel der Straße und zogen als Echo an den Gebäuden hoch, so das man nicht wirklich sagen konnte wie viele es waren. Der Fremde erhob sich, Sarah tat es ihm gleich. Er blickte sie an und kletterte dann behände über das Fenster. Ein zerstörter Zeitungsstand bot ihnen etwas Schutz vor direktem Sichtkontakt. Hastig drehte er sich um und breitete seine Arme aus und winkte sie weiter zu sich. Unsicher sah sie auf den Fensterrand, er war gespickt mit Splittern. Sie setzte einen Fuß darauf ab und die Splitter knackten unter ihrem Gewicht. Dann suchte sie nach einer Stelle wo sie sich festhalten konnte. Sie erschrak als er nach ihrer Hand griff, damit sie sich darauf abstützen konnte. Wackelig stieg sie weiter auf das Fenster, sie konnte spüren wie die Kleine sich immer mehr auf ihrem Rücken festklammerte. Nun neigte sie sich nach vorne und machte einen kleinen Hopser auf den Gehweg der Straße.  Gebeugt schlichen sie zum Zeitungsstand. Die Verlorenen auf der Straße schlurften weiterhin an ihnen vorbei und blickten mit leeren Augenhöhlen herum. Vom nahen konnte man erkennen wie mager die Verlorenen waren, fast schon wie Skelette mit bleicher Haut. Auf einigen wucherten grüne Blasenansammlungen, andere hatten aufgerissene Haut. „Siehst du den Seitengang da vorne?“ fragte er im Flüsterton nah an ihrem Ohr. Sie nickte. „Ich mach gleich etwas Lärm, wenn die Verlorenen hier weg sind. Rennst du dort hin. Verstanden? Ich werden nachkommen.“  Sie nickte wieder. Er entfernte sich drei Wagenlängen von ihnen, hob zwei Mülleimerdeckel auf und begann dann auf ein Auto einzuschlagen. Der Krach war lauter als das Gebäude welches sich immer mehr dem Boden neigte.  So trat der gewünschte Effektsofort ein. Die Verlorenen drehten sich herum, begannen zu heulen und stürzten dann in seine Richtung.  Sarah drückte sich in die Deckung des Zeitungsstandes. Ihr Herz klopfte wild. Nach einigen Atemzügen blickte sie darüber. Wie er gesagt hatte, die Straße war frei. Sie rannte los, in den bleichen Nebel der aufgewirbelt wurde und erreichte den Seitengang. Sie sah nochmal zurück, ein dutzend Verlorener hatten sich um das Auto versammelt, eine weitere Gruppe hetzte in einen anderen Seitengang hinein.  „Er sagte er wird nachkommen“, flüsterte Sarah schwach. „Der ist doch völlig irre.“ Das einstürzende Hochhaus begrub nun auch das Gebäude in welchem sie sich aufgehalten hatten.  „Puhh“, gab sie erleichtert von sich, dann schlich sie den Gang entlang. Er war voller Müll und umgekippter Container, als habe ihn jemand gründlich absuchen wollen. Fahle Gestalten standen reglos herum, kauerten sich auf den Boden oder rannten um ihr Leben. Jedoch würden sie sich niemals wieder bewegen. Sie blieb vor einer der Gestalten stehen. Diese war in einer Pose festgefroren, in der sie eine Hand nach Sarah ausstreckte, ein flehender, verzerrter Gesichtsausdruck auf dem Gesicht.  So nah hatte sie sich bisher noch nie rangetraut. Zu groß war die Angst vor den Verlorenen. Sie hatte nur Geschichten darüber gehört. Über tote Städte mit leblosen Bewohnern. Ihre Hand bewegte sich zur dessen Hand, in dem Moment als sie sich berührten, zerfiel die Gestalt zu Staub und vermischte sich mit der Luft um sie herum. Sarah zuckte zusammen und ein Schauer lief ihr den Rücken runter. Sie wedelte mit der Hand vor ihrem Gesicht und hustete einige Male. Welch trauriges Schicksal, dachte sie bekümmert.  Wieder konnte sie ein Zischen hören. Als sie sich umdrehte, landete der Fremde genau vor ihr. „Wir sollten hier weg. Nach dem Lärm werden sie sich wieder verteilen“, sprach er leise und drehte seinen Kopf zur Straße herum. Als er voran ging folgte sie ihm.  Die Sonne stand weit oben, die Uhr zeigte 13:00 Uhr an. Sie schlichen die ganze Zeit herum. Ehe er ein kleines zweistöckiges Gebäude fand und es für sicher befunden hatte.  Im zweiten Stockwerk ruhten sie sich aus. Das Laken hatte Sarah über dem Bett ausgebreitet.  Sie beugte sich dann herunter zu dem kleinen Mädchen, weil sie an ihrem Mantel rüttelte, leise fragte sie: „Sarah? Wer ist der Mann?“  Nachdenklich sah sie zu ihm rüber und antwortete: „Ich weiß es selbst nicht so genau. Vielleicht fragen wir ihn einfach?“ Sie ging einige Schritte auf ihn zu und räusperte sich. Er stand mit dem Rücken zu ihr und blickte aus dem Fenster. Seine Arme waren verschränkt, die linke Hand tippte unruhig auf seinem Arm.  Sarah räusperte sich wieder ehe sie sprach: „Also, wir wollen uns bei dir Bedanken. Vermutlich hätte mich das Hochhaus unter sich begraben. Der kleine Braunschopf ist Lisa und mein Name ist Sarah.“ Er drehte seinen Oberkörper etwas herum und sah sie an. Sie schenkte ihm ein sanftes Lächeln. Doch er drehte sich wieder zum Fenster. „Man nennt mich Mox“, sprach er dann.  Freudig drehte sich Sarah tänzelnd zu Lisa herum: „Siehst du? Unser Retter, Mox!“ Die Kleine lachte und begann mit ihr mitzutänzeln. Sie nahm Lisa bei den Händen und ließ sie einmal in die Luft sausen, als sie eine Drehung vollführte. Beide landeten lachend auf dem Laken. Sie setze Lisa beiseite und kramte die letzte Konservendose aus dem Rucksack. Mit dem Daumen fuhr sie das Etikett entlang und seufzte.  „Tja, das ist die letzte“, flüsterte sie mehr zu sich selbst. Sie zog die Kapuze nach hinten, sodass ihre ganzen blonden Haare zum Vorschein kamen. Mit einer Hand fuhr sie sich durch die Haare um sie zu bändigen, was jedoch rein gar nichts brachte. Der Staub in der Luft hatte sie strohig werden lassen und sie fielen einfach nur ungebändigt ihre Schultern hinunter. Mit einem Dosenöffner, den sie aus dem Rucksack kramte, öffnete sie die Dose und reichte sie zuerst an Lisa. Begierig begann die Kleine den Inhalt zu verschlingen. Sarah wuschelte ihr durch das braune kurze Haar und lachte kurz. „Lass mir auch was über, hörst du?“, bat sie amüsiert. Sie wollte der Kleinen so viel wie möglich abgeben, damit sie bei Kräften blieb. Ihr kleiner Körper sah so zerbrechlich aus.  „Was wollt ihr hier?“, fragte Mox plötzlich. Sarahs Kopf drehte sich zu ihm als sie antwortet: „Die Kleine hatte ihre Eltern verloren und sollte in ein anderes Widerstandsversteck gebracht werden. Also wurden Freiwillige als Wachen gesucht. Wir bestanden mal aus sieben Leuten. Jedoch wurden wir angegriffen und getrennt. Sie sagten ich sollte mir Lisa schnappen und rennen. Das ist jetzt eine Woche her. Seit dem hatte ich keinen anderen mehr gesehen. Ich dachte es wäre das Beste zu einer Stadt zu gehen. So sind wir dann hier in dem toten Bereich gelandet.“ Sie hörte etwas knacken, als er sich umdrehte erkannte sie seinen Kommunikator der durchgehen leuchtete. „Ich muss das entgegennehmen“, sagte er und ging auf den Flur raus.  Sie konnte ihn gedämpft reden hören. Die andere Stimme schien weiblich zu sein und hatte ebenfalls einen synthetischen Klang. Sie verstand diese jedoch nicht. Mox schien wütend zu werden auch die andere Stimme wurde lauter während dem Gespräch.  „…Was? Soll ich sie etwa hier sterben lassen?!...“ hörte sie ihn wütend auf dem Flur. Wieder undefinierbare Wortfetzen. Dann kehrte mehrere Minuten Stille ein. Lisa überreichte ihr die Dose und sie löffelte den Rest heraus. Aus dem Flur war wieder die weibliche Stimme zu vernehmen. Mox betrat nach einer Weile wieder den Raum. „Gut, habe verstanden!“, sagte er zum Kommunikator und stellte ihn wieder ab.  Man konnte ihn förmlich mit den Zähnen knirschen hören, so wütend schien er zu sein. Unsicher blickte sie zu ihm auf. Er lehnte sich gegen die Wand und verschränkte wieder die Arme. Sarah betrachtete ihn heimlich, ihr kam seine Kleidung nicht bekannt vor. Es war auch das erste Mal das sie jemanden einen Kletterhaken benutze sah. Ihr Blick wanderte weiter seine Arme entlang. Da die Arme nicht vollkommen verdeckt waren konnte sie seine Muskeln gut erkennen und der Typ hatte wohl ein ziemlich gutes Trainingsprogramm. Er schien sich immer mehr zu entspannen, jedoch tippte seine linke Hand wieder unruhig auf dem Arm herum. Ihre Augen weiteten sich als sie erkannte was er für Hände hatte, sie waren wie Klauen, mit spitzen Fingernägeln. Mit aller Kraft musste sie sich dazu zwingen seine Hände nicht anzustarren und mit offenem Mund dazusitzen.  „Es ist ok, wenn wir ein…“, begann sie zu sprechen, doch Mox schnitt ihr das Wort ab. „Meine Leute haben Kontakt zu einer Widerstandszelle hergestellt, sie wollen noch heute Abend ein Treffen hier in der Nähe. Dort wärt ihr dann in Sicherheit.“ Sein Blick richtete sich an Sarah, sie runzelte die Stirn als sie bemerkte, dass er den Helm immer noch nicht abgenommen hatte.  „Hast du verstanden?“, fragte er nochmal nach. Sie nickte hastig und neigte den Kopf dann zum Boden. „Gut“, sprach er. „Ruht euch aus, ich werde solange wache halten.“ Dann verschwand er wieder im Flur und machte die Tür zu. Sarah ließ sich nach hinten auf den Rücken sinken. Lisa legte sich neben sie und nickte direkt weg. Einige Minuten streichelte sie noch ihren Kopf. Sie fühlte sich so müde, die ganzen letzten Tage war sie ununterbrochen auf Adrenalin und langsam machte es sich bemerkbar. Sie wollte die Kleine beschützen und man musste ständig vor ADVENT fliehen. Noch nie war sie in so eine Situation geraten. Immer war eine Gruppe bei ihr, die aufgepasst hatte. Sie war immer nur diejenige gewesen die anderen half. Zu kämpfen war nicht ihre Stärke. Das jemand wieder hier war fühlte sich für sie gut an. Er war zwar doch ein Fremder, aber er war geblieben. Nach und nach fühlte sie wie ihre Augenlider schwer wurden und der erholsame Schlaf über sie kam.  Draußen war es bereits dunkel als eine Hand sanft ihre Schulter schüttelte, alarmiert schlug Sarah die Augen auf. „Es ist alles ok, jedoch müssen wir los“, sprach Mox leise.  Nach wenige Augenblicke waren sie bereits wieder auf der Straße unterwegs. Er führte sie durch leere Seitenstraßen zum Rand des toten Bereiches. Sie waren nah an der Grenze die von ADVENT aufgebaut wurde. Man konnte die neuen funkelnden Gebäude von Kansas City in der Ferne erkennen. Beschützt und behütet lagen sie ruhig da. Ein totaler Unterschied zu den zerstörten Gebäuden. Ihr Weg führte eine Straße entlang, ein Stück in den danebenliegenden Wald hinein. Eine alte dunkle Tankstelle kam in ihr Sichtfeld. Ein unscheinbarer modernisierter LKW parkte auf der Straße daneben. Mox blieb stehen und drehte sich zu Sarah herum.  „Da vorne ist der Treffpunkt. Sie werden euch versorgen und in Sicherheit bringen“, erklärte er ruhig und ging einen Schritt zur Seite.  Erleichtert atmete Sarah auf, vielleicht würde sie dort etwas Frieden finden, auch wenn es nur für eine kurze Zeit sein sollte. Sie nickte Mox zu und ließ Lisa von ihrem Rücken auf die Straße gleiten. Das Mädchen versteckte sich hinter Sarah. „Danke, für alles. Mox“, sagte Sarah und lächelte ihn an. Lisa zog wieder an ihrem Mantel und beugte sich nach vorne, sodass Mox ihren Kopf sehen konnte. „Danke“, sprach sie leise und versteckte sich dann wieder hinter Sarah. Mox nickte und zeigte Richtung LKW.  „Sie warten“, sagte er und verschwand im Dunkeln der Bäume.  Sie sah ihm einige Sekunden hinterher, nahm dann Lisas Hand und ging auf den LKW zu. Ein Scheinwerfer auf dem Dach des LKWs ging an, als sie nahe genug waren. Das Licht blendete und sie musste eine Hand auf ihre Augen legen. Eine männliche Stimme erklang aus dem LKW, als die Seitentür aufgezogen wurde.  „Ihr seid also die zwei von denen gesprochen wurde? Wo ist der Skirmisher?“  „Der Skirmisher?“, fragte Sarah verwirrt. Der Mann kam näher. Es war ein älterer Herr mit einem vollen grauen Bart. Sein Kopf war kurz geschoren.  „Ach, ist nicht so wichtig“, erklärte er. „Kommt her, der Doc wird sich das Mädchen ansehen und wir unterhalten uns kurz.“ Sarah und Lisa standen vor der offenen Tür. Eine blonde Frau griff aus dem LKW nach Lisa und hob sie hinein. Zwei weitere Männer kamen aus dem LKW, beide hatten ein Maschinengewehr in der Hand und postierten sich als Wächter. Der Mann legte Sarah eine Hand auf die Schulter und führte sie zum Ende des LKWs.  „Wir…“ wollte er anfangen, doch von der Tankstelle ertönte eine laute Stimme: „ADVENT im Anflug! Zwei Transporter aus nördlicher Richtung!“  Wie aus dem nichts surrten zwei Transporter über ihre Köpfe hinweg an die Tankstelle heran. Sofort begannen Maschinengewehre zu rattern. Der Mann rannte los und winkte Sarah zu sich. Bevor sie reagieren konnte ertönte eine Explosion. Ein greller Blitz überflutete die Tankstelle mit Licht. Sarah wurde zu Boden geschleudert. Panisch presste sie ihre Hände an die Ohren und rührte sich nicht. Tränen füllten ihre Augen. Eine weitere Explosion gefolgt von einem grellen Blitz folgte. Der LKW stand nun in Flammen. Körper wurden weggeschleudert oder lagen reglos daneben. Sarah hörte Schmerzensschreie. Rauch füllte die Luft. Irgendwie schaffte sie es aufzustehen und stolperte dann wackelig auf den LKW zu. Ihren Augen waren weit aufgerissen. Sie suchte den Boden ab und erkannte sie schließlich. Lisa lag unter einer blonden Frau begraben übersät mit Feuer.  Ihr Blick verschwamm, lauthals begann sie schluchzend zu schreien: „Nein!“ Und dann wieder: „Nei…“ Von hinten legte sich eine Hand auf ihren Mund, ein kräftiger Arm legte sich um Sarah und schob sie langsam in das Dunkel des Waldes.  „Schhh“, flüsterte eine synthetische Stimme an ihrem rechten Ohr.  Schwärze breitet sich über ihr aus und sie wurde bewusstlos.  Es war zu viel.  Es war alles zu viel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)