Yearning Looks von Sazzzandora (SeBaek) ================================================================================ Kapitel 4: Secret ----------------- Unweigerlich musste ich lachen. Dann rutschte ich von seinem Schoß, neben ihn auf die Ecke. Eine Hand legte ich auf seinen Oberschenkel, während mein linkes Bein zwischen seinen hing. "Okay, zeig's mir", lächelte ich und lehnte mich zurück. "Willst du was bestimmtes hören?" "Du wolltest Konversation führen, Honey." Er kicherte plötzlich überrascht und beschämt, drückte seinen Kopf einmal gegen meine Stirn und tat kurz darauf so, als hätte er nie etwas gesagt. Ich grinste ihn an, er unterdrückte ein Lächeln. "Sorry, das ist der Stress", äußerte er sich. Ich nickte. "Den solltest du auch dringend abbauen." "Mit dir?" Ich zwinkerte überzogen, woraufhin wir beide lachten. "Gut, Konversation, sorry. Ich hab eine Idee. Bereit?", lenkte er wieder ein. Mit zwei Fingern fuhr ich seinen Hals bis zum Kinn nach. Ich hätte nie gedacht, dass mich ein Kehlkopf mal so anmachen würde. Aber Sehuns Hals war echt nochmal eine eigene Klasse für sich. "Für dich doch immer", schnurrte ich und näherte mich einmal seinem Gesicht, bis meine Nase an seine stieß, "Stress abbauen können wir danach immer noch." Sehun lächelte sanft und nickte einmal. Er zupfte am Stoff meiner Jeans. "Genau. Also~ erzähl mir ein Geheimnis. Ich will alles von dir wissen." Skeptisch sah ich ihn an, zog eine Braue hoch. "Sehunie... Bist du überhaupt schon alt genug für meine Geheimnisse?" "Klingt vielversprechend, schieß los", wies er an und gab mir einen Klaps auf meinen Oberschenkel. "Ausnahmsweise." Ich überlegte kurz. Meinen Kopf lehnte ich wieder an das Polster. "Ich... hab immer noch keinen Führerschein?" "Och hyung!", zeterte er. "Von welchem Geld soll ich den zahlen, hm? Außerdem entwickel ich gerade ne Angst davor hab ich das Gefühl." "Nein, ich weiß doch, dass du keinen Führerschein hast und so... Ich meine, erzähl mir was richtiges. Was spannendes, oder- keine Ahnung, eben etwas, was ich nicht weiß. Mehr Details als ich schon hab." Ich sah auf den Tisch, dachte einen Moment nach. "Oh Mann. Gut... Äh~ ich hab mal Gras probiert?" "Ich hab mitgemacht, schön, dass du dich erinnerst. Gott, warst du wirklich so drauf?", er verdrehte die Augen, "Los jetzt, was richtiges." "Oh mein Gott, okay, ähm... erschreck dich nicht, aber... aber das mit dem Choking war... nicht direkt ein Witz." "Ach geh." Sehun sah mich von der Seite an. In den Augenwinkeln sah ich, wie sich seine Augen überrascht geweitet hatten. Belustigt lächelnd drehte ich den Kopf zu ihm. "Was denn? So schlimm?" "Jetzt im Ernst?" Ich hob die Schultern zögerlich. Ich wusste, dass man über sowas vielleicht nicht mit allen so offen reden konnte, aber mit Hunie ging das eigentlich immer. Klar war das Thema vielleicht ein bisschen pikant und naja, nicht jeder konnte das nachvollziehen, aber wir hatten früher schon öfter über ähnliches gesprochen... "Du wolltest spannende Geheimnisse tauschen. Ich... Also ich steh einfach nicht nur auf-" "Sanften Sex?" "Ähm... Ja, n-normal eben. Oh Gott, sei ehrlich, hätte ich besser den Mund gehalten?" "Nein, nein, rede weiter, sorry. Ich wollte dich nicht unterbrechen. Komm schon, erklär es mir." Mit einer Hand wies Sehun mir an, weiterzureden. "Ich meine, ich mag natürlich auch Zärtlichkeit, Liebe und viel Gefühl und - ja keine Ahnung, das klingt immer etwas kitschig, aber sanfter Sex ist gut, logisch, schließlich spürt jeder gerne, wenn er geliebt wird. Und genauso mag ich auch raueren Sex, da kommt das doch auch zur Geltung, nur auf eine andere Art. Weiß nicht, Hauptsache intensiv und ich spüre halt gerne auch das ein oder andere Mal noch mehr Aufregung, egal wie, ich find- ich find einfach beides gut. Kommt ja auf den Partner an und auf das, was man gerade im Moment Bock hat. Weißt du was ich meine? Ich kann mich nicht ausdrücken, wenn ich nervös werde..." Er blinzelte. "Äh... Sorry. Also kuscheln und so ist immer gut, aber wenn du Lust drauf hast, auch Haue, beißen und würgen?" "Joa... Wirklich würgen klingt immer so hart, ich meine eher, dass ein bisschen Druck was hat, nur so ein bisschen. Findest du das komisch? Ekelhaft oder so?", fragte ich und merkte, wie sehr mich die Sache verunsichert hatte. Die Aufregung zerriss mich fast, ich wollte wissen, was er sagte, wie er jetzt von mir dachte. Er schüttelte den Kopf mit geschürzten Lippen und ich zog die Brauen zusammen. War das jetzt gut oder schlecht? Ungeniert trank er etwas von meiner Cola. Dann musterte er mich nachdenklich. Als ich mein Bein vor Nervosität von seinem Schoß heben wollte, hielt er es fest. Er lehnte den Kopf gegen das hohe Polster der Sitzbank, sah zu mir runter. Aufmerksam sah ich ihm in die Augen und versuchte es zu ignorieren, dass seine Finger mein Bein massierten. Der Schwarzhaarige kicherte plötzlich leise. "Baekhyun, sag mal, warum überrascht mich das nicht? Das ist nicht eklig, auf keinen Fall. Ich mag deinen Hintern, da kann man gut draufhauen. Ich hab dir schon immer gern auf den Arsch geschlagen. Würdest du mich bitten... ich würd 's machen", sagte er und zuckte mit den Schultern. Einen Moment blinzelte ich ihn an. Bitte was? "Ohne Scheiß?" "So in der Theorie auf jeden Fall", er hob seine Schultern, "Warum nicht? Wenn's dich glücklich macht und die Sache damit interessanter wird. Wenn man weiß, dass der Partner auf was auch immer steht und man es okay findet und dann macht und der dadurch noch heißer läuft, bitte, warum nicht? Dann bin ich durchaus bereit dazu." "Also würde ich dir sagen, du dürftest mit mir tun, worauf du Bock hast, weil ich unbedingt Sex mit dir wollen würde, dann..." "Dann würde ich sofort ja sagen. Ich würde dem Sex direkt zustimmen, auf deine Wünsche eingehen und naja, vielleicht Spaß dran haben", er zog eine Augenbraue fast reflexartig an. "Miststück, du stehst ja doch auf sowas", sagte ich und boxte locker gegen seine Taille. Ein leises Lachen seinerseits erklang. "Ich weiß nicht, hab's nicht direkt ausprobiert. Ich denke, ein bisschen würde ich vielleicht schon drauf stehen. Zum Reizen. Du weißt schon wie, stehst ja selbst drauf", er piekte in meine Wange. Ich schnaubte belustigt. Entspannt legte ich den Kopf zurück gegen das Polster. Zum Glück fand er es okay und nicht abstoßend. Sonst hätte ich mir wahrscheinlich noch die Kugel gegeben. Ich würde es nicht aushalten, wenn Sehun mich nicht mehr sehen wollen würde. "Ich weiß, ja. Du bist dran, Sehun. Denk dran, etwas spannendes. Enttäusch mich ja nicht." Dann meinte angesprochener aber etwas loswerden zu müssen, was mich direkt hochfahren ließ. "Okay... Oh mein Gott... Wo wir gerade beim Sex sind..." Ich stieß ihn an, da seine Sprechpause drohte, sich weiter in die Länge zu ziehen. "Bei meinem ersten Mal hab ich... Ich hab an dich gedacht. Zwischendurch auch manchmal." Ich glaubte im ersten Moment, mich verhört zu haben, guckte ihn entsprechend mit großen Augen und geöffneten Lippen an. "Was?" Er blieb wie erwartet ruhig, hob die Schultern und ließ sich nicht anmerken, dass er vielleicht etwas nervös wurde. Das einzige, was äußerlich querschoss, wovon ich aber wusste, dass es ihn noch nie wirklich gestört hatte, waren seine Wangen und Ohre, die etwas röter anliefen. Er wisch allerdings auch meinem Blick aus, was dann doch von Aufregung zeugte. "Ja, ich- keine Ahnung, der Gedanke an dich kam einfach und naja, ich kam mir auch wie ein Arschloch vor, aber ich weiß nicht", er sah mir wieder in die Augen, "es war jetzt nicht so, dass ich... dass ich böse drüber... wäre", murmelte er zum Ende hin bloß noch. "Denkst... denkst du öfter an mich?" Oh mein Gott, WORÜBER sprachen wir hier?! Das wurde spannender und spannender! Ich kannte, was er erzählte. Ich hatte auch schon beim Sex an ihn gedacht, nicht absichtlich, aber im Endeffekt hatte ich es sogar genossen und mich zumindest gedanklich darauf eingelassen, was mir für meinen damaligen Gegenüber zwar leid tat, aber ich konnte beim besten Willen nicht an etwas anderes denken. Und dass ich selbst öfter an ihn dachte, wenn ich, naja, etwas Zeit für mich beanspruchte, darum machte ich mir inzwischen auch keine Gedanken mehr. Ich behielt es für mich und gut war. "Ich... Manch-... Manchmal schon. Ich hab auch mal von dir geträumt, wenn du verstehst." Noch immer etwas baff lehnte ich mich gegen ihn, sah durch den Raum und zurück zu ihm. Dann grinste ich. Spielerisch stieß ich ihn an. "War ich gut? Sei ehrlich!" Er seufzte leise, nahm meine Hand und zupfte an meinen Fingern. "Hunie~", drängelte ich. "Ich überlege ob ich das sagen kann, ohne wie ein noch größeres Arschloch zu klingen, als die Sache mit dem an dich denken." "Rede dir nichts schön, spuck 's einfach aus. Über Tabuthemen reden ist immer heikel, du kannst es nur verschlimmbessern." Der Schwarzhaarige holte einmal Luft, sah an die Decke und zurück zu mir. Er nickte knapp, druckste weiter herum. "Sehun, spuck 's aus-" "Besser als Luhan." Ich blinzelte, schlug mir eine Hand vor den Mund und lachte. Sehun presste die Lippen zusammen, nickte langsam. "Scheiße, oder?" "Bitter, wirklich, im Traum?", lachte ich, "Oh mein Gott und das sagst du so offen?!" "Ja... Sorry, ich weiß, das ist mies. Du wolltest es hören", stammelte er beschämt, "Und jetzt bin ich ja auch nicht mehr mit ihm zusammen, also ist das doch nicht mehr so schlimm, wenn ich das so sage oder so sehe, oder?" "Aw~ irgendwie bin ich gerade stolz!" Lachend lehnte ich an ihm, wobei er seufzte und mich dann beobachtete. Schnell beugte ich mich vor, küsste seine Wange. Ich kriegte mich kaum ein, als ich meinen Kopf an seine Schulter lehnte und sich mein gesamter Körper vom Lachen schüttelte. Er zwickte in meine Wange, die so langsam auch schon wehtat. Mich an seinem Pullover festhaltend, sortierte ich mich nach einer kleinen Weile wieder. Sehun sah mich wehleidig mit einem Schmollmund an, den ich am liebsten küssen oder beißen würde. "Hyung!", jammerte er. Mein Grinsen schmerzte fast. Ich wuschelte durch seine Haare. "Ich verpetz dich nicht, keine Panik. Das bleibt unter uns, Süßer, auch wenn du es ruhig offen rumerzählen kannst. Ich meine, eben, ihr seid ja auch nicht mehr zusammen, dann kannst du davon sprechen wie du meinst." "Danke..." "Ja! Das ist es ja! Ich hab auch schon drüber nachgedacht. Oh mein Gott, du machst mich gerade total neugierig und gefügig. Schäm dich." "Nicht dafür." Er hielt mir mein noch halbvolles Glas Wasser plötzlich hin. Ich nahm es etwas verwirrt an, rutschte ein kleines Stück näher. Seine nun freie Hand glitt über meinen Rücken und blieb an meiner Hüfte liegen. "Wir müssen gleich gehen. Hyung... Ich will nicht heim", flüsterte er plötzlich. Überrascht sah ich auf, schaute durch die Lamellenholzwand auf die Uhr über der Theke. Es war Zeit. Also erhob ich mich vorsichtig. Sehun folgte mir, zog seinen Mantel an und half mir kurzerhand in meine Jacke. Wir verabschiedeten uns von meiner Kollegin, die uns noch einen schönen Abend wünschte und verließen das Café. Ich hakte mich wieder bei ihm unter, zog ihn näher. Ich wollte plötzlich irgendwas, was uns zumindest ein bisschen zusammenhielt, also ließ ich ihn schnell wieder los und nahm mein Handy aus meiner Jackentasche. "Hey, Handyverbot!", maulte er sofort. "Foto, los. Weißt du eigentlich wie lang es her ist, dass ich ein Selfie von dir bekommen hab? Und wann wir zuletzt zusammen Bilder gemacht haben?! Das geht nicht, Sehun, wir müssen mehr Erinnerungsstücke haben." Blinzelnd sah er mich an. "Du hast recht, komm her, Süßer." Er hielt die Arme auf. Direkt ging ich zu ihm, ließ mich von hinten umarmen. Er bettete den Kopf auf meiner Schulter, lächelte in die Kamera. Dabei lehnte er seine Wange gegen meinen Kieferansatz, zwinkerte für das zweite Foto, auf dem ich grinste. "Perfekt, wie es sich für ein Model gehört." Ich bekam einen Kuss auf die Wange, schrie vor Freude auf und begann zu lachen, als er es noch einmal tat und mich dann losließ. "Schick mir die Bilder nachher, ja? Vielleicht stell ich dich meinem Manager vor. Der würde uns bestimmt mal zusammen irgendwo rein kriegen. Dann sieht die ganze Welt, wie gut wir beide zusammen aussehen." "Das wäre der Wahnsinn! Wir könnten so ganz gay ein Paarshooting machen!" "Hey, bist du deshalb letztens auf meinem Insta-Profil so ausgerastet und hast alles geliked? Weil ich dir nichts geschickt hab?" "Vielleicht. Ich lad das nachher auf Insta hoch, ja?", ich hakte mich bei ihm unter. "Tu, was du nicht lassen kannst. Gib mal kurz." Im Gehen gab ich ihm mein Handy. Er öffnete die Kamera per Snapchat, machte ein Video, wie er meine Hand nahm, dann diese festhaltend seinen Arm um mich legte und küsste meine Wange noch einmal. Ich grinste breit, das Video endete. Dann schrieb er etwas dazu, was ich nicht sah, schickte es an diverse Leute. "Was hast du geschrieben?", fragte ich neugierig. Plötzlich schaltete er mein Handy aus. "Siehst du, wenn ich weg bin", damit gab er es mir zurück und ich schob es in meine Hosentasche, "Ich hab's gespeichert." Nun bat er mir seinen Arm wieder an. Wir gingen durch die Unterführung am Bahnhof, die noch immer glatte Treppe hoch. Oben angekommen gingen wir zum Fahrkartenautomaten. Er wählte die entsprechende Verbindung heraus. Entsetzt von den Preisen schnaubte ich. Mein Blick glitt über den leeren Bahnhof, zur Ankündigungstafel, die anzeigte, dass der Zug später kam. "Abzocke. Und dann auch noch Verspätung? Für wen halten die sich?", meckerte ich. Sehun hob bloß die Schultern. Er schaute noch die Zeitpläne an, während ich schon auf eine Bank zulief und mich setzte. Ich hauchte meine Hände an, rieb sie etwas, um sie warm zu halten. Mein Hintern dagegen drohte abzufrieren. "Wer auch immer die Idee hatte, Metallbänke raus zu stellen, wurde hoffentlich in der Schule verhauen", murrte ich und zog meine Jacke demonstrativ enger um mich. Der Schwarzhaarige kam inzwischen zu mir, lachte über meine Aussage. Er setzte sich hin, hielt die Arme auf. "Komm her, ich wärm dich auf." Ich rutschte etwas näher an Sehun ran, legte meinen Kopf auf seine Schulter. Der Jüngere schmiegte seinen Kopf an meinen, legte seinen Arm um meine Schultern. Er strich meinen Oberarm auf und ab. Leise atmete er durch und fuhr einmal mit den Fingern durch meine Haare. Eine kleine Weile blieb es still und ich schloss einen Moment die Augen. Ich fühlte mich so wohl, am liebsten würde ich einschlafen. Plötzlich erhob er das Wort. "Es tut mir leid, Baekhyun. Dass wir uns so lang nicht gesehen haben und dass ich dir immer abgesagt habe, obwohl du mir so viel bedeutest und ich weiß, wie wichtig ich dir bin. Ich schraub den ganzen Modelscheiß in China zurück, damit ich mehr Zeit für dich hab. Mich... hält eh kaum noch was da und den Studiengang gibt's auch hier zu genüge." Stopp, Stopp, Stopp. "Meinetwegen?" "Ja. Also... a-auch. Ich will meinen besten Freund einfach regelmäßiger sehen. Ich meine... daran merkt man doch, wie wenig Zeit ich hab, oder? Wenn ich nicht mal dich sehen kann, obwohl ich dich sehen will?" Zärtlich lächelnd streichelte ich über seinen Oberschenkel. Er nahm meine in seine freie Hand, ich verhakte unsere Finger. Ich seufzte leise, drückte seine Hand. Mit dem Kopf nach wie vor auf seiner breiten Schulter sah ich auf. "Ich hab dich wirklich so sehr vermisst, Hunie. Die letzten Monate war’s wirklich schlimm. Sorry, dass ich dir so viel Druck gemacht hab, obwohl ich wusste, dass du Stress haben musst. Aber ich hab's einfach nicht mehr ausgehalten." "Ist schon in Ordnung. Ich bin froh drüber. Ich hab dich ja auch sehr vermisst." Er malte kleine Ringe auf meinen Arm, schien mit Worten zu ringen. "Ich hatte... Ich hatte Schiss, dass du- keine Ahnung, dass du sehr sauer bist, dass du nicht mit mir reden willst oder so. Oder eher, dass sich was grundliegendes geändert hat." "Zwischen uns?", hakte ich nach und ließ seine Hand los. Beruhigend streichelte ich seinen Oberschenkel auf und ab. Er atmete tief durch und nickte aufgeregt. "Ja, irgendwie schon. Ich hatte total Angst, dass es anders wird, unvertraut, langweilig oder oberflächlich, weißt du? Wie wenn Freundschaften halt auseinanderdriften." "Ist es das denn? Und hast du dich deshalb so selten von dir aus gemeldet?" "Ich hab immer, wenn ich zu lang nichts hab hören lassen, gedacht, es käme dumm, so plötzlich doch was zu sagen und da hab ich mich jedes Mal rein gesteigert. Ich wollte auch irgendwie gleichzeitig nicht wahrhaben, dass es jetzt so scheiße gelaufen ist, also bis heute. Ich dachte nämlich... Als ich mit Luhan Schluss gemacht habe, dachte ich, du würdest dich vielleicht wieder mehr melden und wir würden mehr Zeit finden, aber ich hab nicht dran gedacht, dass ich es dir gar nicht gesagt hab. Und dass ich mich selbst hätte melden sollen... Deshalb bin ich jetzt einfach froh, dass du so gut Kontakte halten kannst und mir so in den Arsch getreten hast." Ich lächelte dümmlich, kicherte dabei leise. Er erwiderte mein Lächeln. "Und mit dir würde ich mich nie unwohl fühlen, Baekhyun, dafür verstehen wir uns zu gut." Zufrieden seufzte ich und legte wieder eins meiner Beine auf seinen Schoß. Leise seufzend kuschelte ich mich mehr an ihn. "Geht mir auch so", murmelte ich unter einem Gähnen und begann leise zu lachen, "Mit mir fühl ich mich auch super wohl." "Jetzt sei kein Arschloch und zerstör den Moment nicht." "Alter Romantiker. Du weißt doch, dass ich dich meinte, lass mich. Ah~ es ist süß, wenn du dich aufregst. Du bist so süß, du warst schon immer so süß. Ach so, du bist übrigens dran, Hunie." "Huh? Stimmt ja, Geheimnisse... Sicher?" "Mhm", machte ich, "Schieß los. Ich bin für alles bereit." "Wirklich alles?", hakte er nach. "Schlimmer als, dass du jemanden umgebracht und dann gegessen hast, kann's glaube ich nicht sein. Bereit? Ich will alles wissen." Er kicherte leise. Ich spürte, wie seine Hand mein Bein nun auf und ab strich. "Bah. Ich- okay. Ich denke, ich schaff das. Zumindest wird es echt Zeit... Das krasseste Geheimnis?" "Krasser als Spanken und Choken?", ich öffnete die Augen und sah ihn gespielt abschätzig an. Sehuns Gesicht zierte ein liebevolles Lächeln, als er nickte. "Hast du doch jemanden umgebracht? Meine Weste ist blütenrein, halt mich da raus. Ich singe wie ein Kanarienvogel, wenn-", er unterbrach mich mit einem Finger auf meinen Lippen. "Krasser als das bisschen an Reize und nein, ich hab keinen ermordet." Ich nahm seine Hand von meinem Mund. "Du stehst aber nicht auf ganz hartes Zeug oder? So richtig SM, Bondage und Peitschen-" Er begann zu lachen und schüttelte den Kopf. "Nein, nein, nein, es ist etwas viel, viel~ schlimmeres, worauf ich stehe." Mit großen Augen musterte ich ihn. "Oh mein Gott. Sag schon. Worauf stehst du noch, du Perverser?" Gott es sah so süß aus, wie nervös er wurde. Meine Lockerungsversuche hatten es wohl nur noch schlimmer gemacht, weil er wirklich unkonzentriert umher sah und nun noch angespannter zu überlegen schien. Er rang deutlich mit seinen Worten, holte Luft, aber sagte erst nichts. Er tippte auf meinem Bein herum. Seine Hand auf meinem Rücken hatte auch angefangen, sich etwas unruhig meine Wirbelsäule entlang zu bewegen. Er biss auf seine Unterlippe, sah auf unsere Schuhe und dann zögerlich zurück in meine Augen. Abwartend sah ich ihn an und legte meine Hand auf seine auf meinem Bein. "Ich steh auf... Dich. Ich- ich weiß, das klingt jetzt vielleicht komisch, aber da ist noch viel mehr als das, weißt du...? Ich hab mit der ganzen Sache mit Luhan einen riesigen Fehler gemacht, weil ich dich... Ich steh nicht nur auf dich, ich...", er atmete durch, "Ich liebe dich, Baekhyun. Ich hab dich schon immer irgendwie geliebt. Erst wie meinen besten Freund und dann mit der Zeit... anders, viel mehr, verstehst du? Klingt das... abstoßend?" Sehun liebte mich? So wirklich? So wie ich ihn? Er würde über sowas doch keine Witze machen. Weil... Ich würde mich sofort bedingungslos auf ihn einlassen. Und über sowas machte man ja keine Witze und dafür war Sehun auch zu gut. Er würde mich nicht verarschen, nicht wenn es um ernste Themen ging. "Im ernst?" Er nickte. "Ja. Ich kann nicht genau einordnen, wann es angefangen hat, aber es ist schon etwas länger her und ich weiß, dass es so ist. Ich weiß nicht, es fühlt sich einfach immer gut an, mit dir zu tun zu haben und du- du machst mich immer glücklich, egal wie. Aber wenn du mich jetzt hasst, wütend bist oder mich abstoßend findest-" "Sh, sh, sh. Du stehst auf mich, abstoßender geht nicht, Hunie, frag mal Luhans Mom", raunte ich dann ironisch und lehnte mich leise lachend zurück, "Aufgepasst, ich bin dran." Einen Moment sagte er nichts, dann faltete er die Hände in seinem Schoß und stimmte leise summend zu. Noch ehe ich ein richtiges Wort herausgebracht hatte, kicherte ich leise. Aber nicht, weil ich mich drüber lustig machte, sondern, weil ich es für so unglaublich hielt. Sehun hatte mir gerade wirklich gesagt, dass er mich liebte. Sehun. Dem ich seit zwei Jahren aus Freundschaft und nun ein knappes Jahr davon auch noch wegen viel stärkeren Gefühlen nachlief. In gewisser Weise wusste ich genau, wie er das gemeint hatte, dass er mich schon immer irgendwie geliebt hatte. Ich hatte ihn auf dem Schulhof gesehen und er war direkt mein Liebling gewesen. Dann mein bester Freund und jetzt noch viel mehr als das, obwohl wir uns so lang nicht gesehen hatten. "Ich ähm... Gott, ich hätte nie gedacht, dass ich so kitschig mit dir werde, aber da du gerade so hoch gepokert hast, hast du's verdient", murmelte ich und nahm seine Hände, hörte, wie er tonlos auflachte und nahm all meinen Mut zusammen, "Ich ähm... Ich liebe dich auch. Ich glaube, seit du weg bist, hab ich's auch geschnallt, wie bescheuert ich bin und an Kyungsoos und Jongins Geburtstag dachte ich, ich dreh durch, als du nicht da warst. Dass du plötzlich mit Luhan zusammen warst, war wie ein Schlag ins Gesicht, wie so ein Weckruf, weißt du? Ich mag ihn auch, ja, aber ich hab immer tief hinten drin so egoistisch gehofft, dass ihr Schluss macht." Sehun brauchte wohl einen Moment, zu reflektieren, was ich gesagt hatte und was das für ihn, mich und uns beide bedeutete. Er sah nachdenklich voraus, wie in Trance, bis er plötzlich zu grinsen begann. Er drückte meine Hände, strahlte mich an und sah wieder auf die Gleise und leckte über seine Lippen. "Jetzt hast du ja, was du wolltest", kicherte er und schaute mich wieder an. "Hab ich das?", ich hob beide Augenbrauen an, wollte es von ihm hören. "Wenn du's offiziell machen willst, ja. Weil, ich will das auf jeden Fall, also..." Ich zwickte in seine Wange, lächelte breit. "Ich würd 's zu gerne offiziell mit dir machen, Hunie, statt im Traum oder alleine in meinem Bett mit den Gedanken bei dir und deinen Männerhänden und gegebenenfalls tieferen Regionen." Sehun legte einen Arm um mich, lachte. Ich rutschte wieder etwas näher, stimmte ein. "Also kann ich Silvester mit dir rumprahlen?", fragte er dann in mein Ohr und ich nickte. "Wir können 's gerne offiziell machen und dann auch direkt offiziell machen, also an mir soll's nicht liegen", ich schmiegte den Kopf an seine Schulter, blinzelte ihn an. Er sah mir in die Augen, war es diesmal, der langsam nickte. "Okay", er küsste meine Schläfe, strich mir eine Strähne aus der Stirn, "Ich denke eh nicht, dass wir damit allzu lange warten, oder? Auch wenn ich Sex nicht für den besten Grundbaustein halte, aber ich glaube, die Kommunikation zwischen uns ist schon als außerordentlich gut bewiesen." "Sogar nach zwei Jahren Lücke noch", ergänzte ich stolz. "Das soll uns mal jemand nachmachen." Ich stimmte zu, fasste behutsam an sein Kinn und zog mich mit der freien Hand an der Schulter des Schwarzhaarigen hoch. Etwas zögerlich biss ich auf meiner Unterlippe herum, sah auf seine Lippen. Ich wollte ihn unbedingt küssen, schließlich wartete ich schon eine gefühlte Ewigkeit darauf. Ich stellte es mir regelmäßig vor, ich träumte davon und da ich ihn ja schon einmal geküsst hatte, wusste ich auch, was ich vermisste und was selbst die kleinste Berührung unserer Lippen ausmachte. Das Gefühl ging direkt ins Mark. Ich streckte mich, neigte den Kopf etwas nach rechts und legte meine Lippen auf seine. Man konnte spüren, wie er sich einen Moment wohl erschrak, dann aber den Druck erwiderte und sich entspannte. Seine Hand strichen meinen Rücken hoch, die zweite glitt durch meine Haare, als er unsere Lippen eine Sekunde trennte, nur um sie sofort wieder miteinander zu verschließen. Es war nicht viel mehr, als liebevolle Berührungen unserer schnell aufgewärmten Lippen. Dennoch rauschte es in meinen Ohren wie bei meinem allerersten Kuss und mein gesamter Körper fing Feuer. Es gefiel mir so sehr, den Schwarzhaarigen zu küssen und ich wollte nur noch, dass es so ewig anhielt, wie es sich anfühlte. Ich konnte gar nicht mehr genug davon kriegen, ihn zu küssen und seufzte entsprechend enttäuscht, als er sich von mir löste. Im ersten Moment hatte ich Angst. Fast panische Angst davor, dass er wieder einfach so ging, mich stehen ließ. Aber als er mir dann ein weiteres Liebesgeständnis gegen die Lippen wisperte, verpufften alle Zweifel mit einem Mal. Ich atmete erleichtert auf und erwiderte seine Worte leise, lächelte zärtlich. Zugegeben , es war auch bei mir noch nicht ganz durchgedrungen, dass er mich liebte und wir, naja, seit etwa fünf Minuten ein Paar waren. Wir saßen noch ein paar Minuten ruhig da, er streichelte meinen Arm weiter. Ich schloss die Augen, legte den Kopf wieder zurück auf seine Schulter. Die Wärme, die vom Jüngeren ausging, wirkte schon fast einschläfernd auf mich. Auch wenn er ja nur über meine Jacke streichelte, brannte und kribbelte meine Haut unter seiner Berührung. Ich hatte ihn so vermisst, dass es regelrecht schmerzhaft gewesen war. Seinen Geruch, sein Lachen und jede noch so simple Berührung hatte ich so sehr vermisst. Er war mir so wichtig, schon immer gewesen, dass es wirklich wehtat, ihn wieder gehen sehen zu müssen. Vorsichtig drehte ich mich mehr zu ihm, drückte mein Gesicht einmal in seine Halsbeuge und spürte dabei seine glatte Wange an meiner Stirn. Mit der linken Hand strich er wieder durch meine Haare. Nur schweren Herzens ließ ich von ihm ab. Er beobachtete mich eindringlich, wie ich aufstand, schluckte trocken und rang sich ein schmales Lächeln ab. Wir wollten beide nicht, dass er gleich ging. Trotzdem stand ich auf und trotzdem sagte ich ihm, dass es Zeit war. "Hunie, dein Zug kommt jeden Moment." Ich streckte die Arme aus, nahm seine Hände fest in meine, als er aufstand. Sie waren ganz kalt und blass, auch etwas rau. Mit den Daumen streichelte ich über seine Handrücken und lächelte ihn traurig an. Ich machte ein paar Schritte zurück, in Richtung Gleis und Sehun folgte mir. Dann zog er mich mit einem Ruck gegen sich. Ich prallte förmlich gegen ihn, kicherte leise und hörte ihn tonlos auflachen. Ich schaute ihn von unten an, ließ seine Hände los. Dann schob ich sie durch seinen offenen Mantel und umarmte ihn. Sehun legte seine Arme ebenfalls um mich, drückte mich fest an sich. Er legte seinen Kopf gegen meinen und in meinen Haaren spürte ich seinen heißen Atem, als er tief seufzte. Sehnsüchtig erwiderte ich den Druck und trat von einem Fuß auf den anderen, zwang ihn, auf der Stelle mit mir hin und her zu wippen. Ich summte ganz leise, schloss die Augen für einen weiteren Moment. Er streichelte meinen Rücken auf und ab, übernahm sozusagen die Führung in unserem langsamen Tanz und drehte uns behutsam im Kreis. "Singst du noch?", fragte er mich leise, "Ich hab's zu lang nicht gehört." "Ja... Wenn ich dir was singe, musst du bleiben, okay? Ich will nicht, dass du gehst", murmelte ich gegen seine Brust, auf die ich meinen Kopf nun legte. Daraufhin spürte ich seine warmen Lippen auf meiner Stirn und wie er nach dem sanften Kuss wieder seine Wange gegen meinen Kopf lehnte. "Ich komm zu dir zurück, mach dir keine Sorgen, Baekhyun." Der Schwarzhaarige legte seinen Kopf auf meine Schulter und atmete tief durch. Sein heißer Atem tat schon fast weh auf meiner kalten Haut. Vorsichtig nahm ich meine Hände von seinem Rücken, schob sie über seine Brust hoch an seinen Hals und umfasste seinen Nacken. Ich hob seinen Kopf an, schaute ihm in die Augen und nickte. "Ja, bitte. Ich werd' hier noch wahnsinnig." "Ich lass dich nicht mehr alleine, versprochen." Sehun war ein Mann, der seine Versprechen hielt, da hatte er recht, ich musste mich nicht drum sorgen. Anders kannte ich ihn auch nicht. Er versprach zwar nicht viel, aber wenn, dann hielt er es wirklich immer ein. Er hatte mir ja unser Treffen heute versprochen und war auch lang hier gewesen. Dass er mir so oft abgesagt oder gar nicht erst richtig zugesagt hatte, hatte auch gar nicht zu ihm gepasst. Ich vertraute darauf, dass das nicht zur Gewohnheit würde. Mit den Daumen streichelte ich über seine Wangen und lehnte meine Stirn an seine. Ich maulte leise herum, bekam dafür einen flüchtigen Kuss aufgedrückt. "Sehun, ich will dich nicht mehr vermissen." "Ich weiß, ich dich auch nicht... Hältst du es noch aus, spätestens bis das Semester rum ist?" "Nach zwei Jahren tun mir nochmal drei Monate auch nichts, ausnahmsweise." Ich vertraute ihm wirklich, bedingungslos, weil ich ihn kannte und würde immer wieder alles für ihn stehen und liegen lassen. Er sah von meinen Augen runter auf meine Lippen, leckte dabei über seine drüber. Vorsichtig strich er meine Haare zurück. Dann kam er mir wieder näher, wobei seine Nase an meiner entlang strich und ich seinen ruhigen, dennoch leicht zittrigen Atem auf meinen Lippen fühlte. Ich fing seine Lippen kurzerhand für einen weiteren Kuss ein. Vorsichtig saugte er an meiner Unterlippe und leckte zärtlich drüber. Unterschwellig auffordernd öffnete ich meinen Mund. Mir lief ein heißer und gleichzeitig eiskalter Schauer über den Rücken und mir entfloh ein zufriedenes Seufzen, als seine Zunge an meiner entlang glitt. Seine Lippen wanderten eine kleine Weile später zu meiner Wange, küsste mich liebevoll unter mein linkes Auge. Dann gab er mir einen weiteren zärtlichen Kuss auf die Stirn, während seine rechte Hand mein Haar durchkämmte. Wie hatte ich es zwei Jahre ohne Sehun ausgehalten? Ich wollte nicht, dass er wieder ging. Er sollte bleiben. Für immer. Nicht bei irgendjemand anderes, nicht in China und auch nicht irgendwo in Korea, sondern bei mir. Ich nahm einen weiteren Kuss auf, fasste in sein weiches Haar. "Warum machst du das?", hauchte er gegen meine geöffneten Lippen. Ein weiteres Mal verschloss ich unsere Lippen, woraufhin ich meine Stirn wieder gegen seine lehnte. "Damit du wiederkommst." "Nein, ich meine... ob du das nur machst, weil-", fing er an, doch ich unterbrach ihn. "Sehun, ich mach das, weil ich dich brauche", flüsterte ich und merkte, wie meine Stimme zu zittern begann, "Ich brauche dich. Ich halt das keinen Tag mehr ohne dich aus. Die letzten zwei Jahre kotzen mich so an, weil du nicht da warst und ich dich so vermisst hab." Wow, dass meine Gefühle für ihn mal so mit mir durchgehen würden, hätte ich nicht gedacht. Er strich mit beiden Händen durch meine Haare, gab mir einen langen Kuss auf die Lippen. "Wow... Ich hab nicht mit einer so emotionalen Antwort gerechnet... Ich weiß aber, was du meinst, ich vermisse dich auch jeden Tag, ehrlich, ich kann erahnen, wie du dich fühlst", er küsste meine Schläfe, "Ich wollte... Naja ich wollte eigentlich wissen, ob du mich mit Absicht jeden Zug verpassen lässt, aber ich denke, ich kenn die Antwort-" "Ne oder?", ich sah perplex über seine Schulter, wie der Zug gerade den Bahnhof verließ und sah zurück in seine dunklen Augen, "Oh mein Gott, das war echt keine Absicht. Ehrlich, das war...", ich hob die Schultern und lächelte unschuldig, "ein glücklicher Zufall? Hey, selbst wenn. Wärst du wirklich böse drum?" "Ich wäre bescheuert, wenn ich so denken würde." Ich konnte nicht anders, als darüber zu lachen. Dabei legte ich die Arme etwas fester um Sehun, der dem Zug etwas ungläubig nachsah. Dann schaute er mich wieder an, bekam einen kleinen Kuss auf die Lippen. "Morgen früh darfst du heim, okay? Ich bring dich früh genug zum Bahnhof." "Also~ der nächste Zug kommt morgen früh um sieben, richtig? Du hast nicht zufällig einen funktionstüchtigen Wecker und in deinem Bett Platz für zwei?" Der Jüngere sah mir in die Augen, blinzelte. Ich lachte leise. Dann küsste ich ihn erneut, küsste seinen Unterkiefer, seinen Hals fest und biss ihn spielerisch in diesen und in seine Schulter. "Ausnahmsweise, Hunie. Na was ist, willst du hier bleiben und weiter frieren oder gehen wir zu mir?" Ein Kopfschütteln seinerseits folgte. "Blöde Frage", er rollte mit den Augen. "Ich wärm dich auch auf", zwinkerte ich und zog ihn an der Hand mit mir. "Ich wärme eher dich auf." "Sicher, Mister Oh? Sie spucken ganz schön große Töne!" Er nickte zuversichtlich. "Definitiv, hyung." "Pf, Touché. Aber nur weil ich schon mal gesehen hab, was mich erwartet. Das macht mich ganz wuschig, seit ich auf deinem Schoß gesessen hab." Sehun schnaubte belustigt, tat dann wieder ernst. "Weißt du, ich dachte, ich könnte im Zug nach der ganzen Aufregung dich zu sehen mal müde werden und gut schlafen. Und jetzt? Noch mehr Aufregung." "Müde krieg ich dich auch, versprochen. Und mein Bett ist sehr bequem, darin kannst du wunderbar schlafen", seufzte ich theatralisch. Er lachte auf. "Hattest du alles geplant, ja?" Ich hob die Schultern, sah ihn scheinheilig an. Dann hakte ich mich bei ihm unter und zog ihn mit. "Nein, tatsächlich nicht. Aber was wir gleich natürlich noch machen können... Das kommt ganz auf dich an, Sehunie." "Du bist also doch immer nur auf Sex aus", stichelte er. Dafür boxte ich ihm gegen den Arm. Der Jüngere jammerte auf und lachte dann fröhlich. "Stimmt nicht, Mann! Du hast gesagt, wir warten nicht lang!" "Ich dachte mehr in Wochen, statt Stunden." "Erfrier halt hier draußen!", empörte ich mich und wurde beruhigend auf die Schläfe geküsst, wodurch ich mein Grinsen kaum unterdrücken konnte. "Nein, nein, nein, wir gehen uns aufwärmen, Süßer. Und dann sagst du mir die ganze Nacht, wie sehr du mich liebst und ich werde dir immer wieder antworten, wie sehr ich dich liebe, Baby." "Kitsch-Alarm~", summte ich, "Wir sind wie eine schlechte Comedy-Romanze. Mit mehr kitschiger Romanze, als Comedy." "Du stehst drauf, gib es zu!", maulte er und seine Stimme hallte durch die Unterführung. "Pf. Bei dir ist meine Rosarotebrille auch nicht nur rosarot, sondern dunkelpink. Da hast du Glück gehabt." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)