Someone will love you von Tythonia (Sasu×Naru) ================================================================================ Kapitel 1: Soundtrack meines Lebens ----------------------------------- Der Regen der gegen das Fenster klatschte hatte eine beruhigende Wirkung. Das leise Trommeln,Rauschen und Klopfen klang wie leise Musik in meinen Ohren. Sozusagen ein Soundtrack für mein Leben. Ein bitteres Lächeln stahl sich auf mein Gesicht und ich seufzte still in mich hinein. Mein Leben war nicht einfach aber wessen Leben ist das schon? Ich wandte mich vom Anblick des Niederschlages ab und blickte wieder nach vorne, wo mein Professor stand und irgendwas vor sich hin brabbelte. Ich sollte vermutlich zuhören aber meine Gedanken konnten sich einfach nicht auf den sprechenden Mann konzentrieren, der irgendwas von quantitativer Forschung labberte.Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen Psychologie zu studieren aber jetzt wo ich schonmal damit angefangen hatte wollte ich mein Studium nicht einfach so mir nichts dir nichts hinschmeißen. Ich konnte schon das Geflüster hören über den durchgeknallten Typen der nach nur einem Semester gleich hinschmiss. Unruhig rutschte ich auf meinem Stuhl hin und her. Ich saß ziemlich weit vorne, nah beim Fenster in einem großen Raum der gefüllt war mit anderen Psychologie Studenten und diese Tatsache bereitete mir ziemlich starkes Unbehagen. Ich bildete mir ein ihre Blick zu spüren, wie sie mich abschätzig musterten und das sich ihr leises Geflüster um mich drehte. Unwillkürlich rutschte ich tiefer in den Sitz, versteckt mich in meinen schwarzen Hoodie und betete wie schon so oft das ich mich einfach in Luft auflösen würde aber natürlich geschah es nicht. Kalter Schweiß sammelte sich auf meinem Rücken und ich konnte ihre schmerzenden Blicke fast körperlich spüren, wie sie mich durchbohrten. Ich holte tief Luft, versuchte meine Gedanken zu ordnen und die Angst abzuschütteln. Warum sollten sie mich anstarren? Schließlich kannte mich hier keiner denn im Freundschaften schließen war ich in etwa genauso gut wie beim Zuhören meines Professors. Aber das Gefühl ließ sich nicht abschütteln und so saß ich wie erstarrt auf meinem Stuhl, unmöglich mich zu bewegen bis sich die abschließenden Worte meines Professors aus meiner Schockstarre befreiten. Ein kurzer Blick auf meine Uhr sagte mir das ich richtig gehört hatte, die Vorlesung war vorbei und ich konnte endlich hier raus. Ich schnappte mir meine Sachen und stopfte sie zurück in den Rucksach den ich mir anschließend über die Schulter warf. So unaufällig wie möglich verließ ich den Raum. Auch wenn ich eigentlich wusste das meine Kommilitonen mir keine Beachtung schenkten und viel zu sehr mit sich selbst und ihren eigenen Leben beschäftigt waren, konnte ich dieses Verhalten einfach nicht abschütteln. Zutief war es in meinem Körper verankert eine jahrelange Angewohnheit die sich jetzt einfach nicht abschütteln lassen wollte. Im Flur war es noch relativ leer was ich glücklich registrierte. Meine schnelle Flucht hatte mir einen Vorsprung vor den anderen Studenten verschafft, sodass ich unbemerkt das Gebäude verlassen konnte. Inzwischen befand ich mich endlich außerhalb des Universitätsgebäudes und ich atmete den kühlen Wind ein der mir durch meine schwarzen Haare fuhr. Nur eine Sekunde verweilte ich so, dann zog ich mir die Kapuze meines Hoodies über den Kopf und begann mich auf den Heimweg zu machen. Gottseidank wohnte ich nicht sehr weit von der Uni entfernt in einer kleinen 2-Zimmer Wohnung. Ein kleines Lächeln umspielte meine Lippen als ich an meine Wohnung dachte. Sie war mein Refugium, meine Bat-Höhle, meine Festung der Einsamkeit. Kurz gesagt einer der wenigen Orte an den ich mich entspannen konnte ohne befürchten müssen das mich irgendjemand ansprach oder mich auch nur anschaute. Ich steckte mir die Kopfhörer meines Handys in die Ohren und als die Musik mein Gehirn erreichte konnte ich endlich die Welt ausschließen. Nur leider konnte die Welt mich nicht ausschließen. In Gedanken versunken wie ich war stieß ich ausversehen gegen einen Typen der mit seinen Freunden auf dem Bürgersteig stand und sich dort angeregt unterhaltenm hatte bis er von mir unsanft aus dem Gespräch gerissen wurde. "Hey kannst du nicht aufpassen!?",schnauzte er mich an. "Verzeihung", nuschelte ich und wollte schnell an ihm vorbei huschen. Ich hatte schon fast einen Meter Abstand zwischen uns gebracht als ich plötzlich am Arm gepackt wurde und der Typ den ich gewagt hatte ausversehen zu berühren, mich herum wirbelte sodass ich nun direkt vor ihm stand. "Schau mir gefälligst in die Augen wenn du dich Entschuldigst du scheiß Emo!", brüllte er mir ins Gesicht. Seine Freunde feuerten ihn an und einer rief " Na los gibs dem dreckigen Schwuchtel!" worauf hin die ganze Meute in Lachen ausbrach. Ich hatte mich geirrt. Nicht der Regen war der Soundtrack zu meinem Leben sondern der Spot und Hass der Menschen um mich herrum die mich einfach nicht in Ruhe lassen konnten. "Hey was ist den hier los?", hörte ich eine lachende Stimme und als ich meinen Kopf in die Richtung des Sprechers wandte, blickte ich in die blauesten Augen die ich je gesehen hatte. Kapitel 2: Meine eigene kleine Welt ----------------------------------- "Hey was ist den hier los?", hörte ich eine lachende Stimme und als ich meinen Kopf in die Richtung des Sprechers wandte, blickte ich in die blauesten Augen die ich je gesehen hatte. Die blauen Augen gehörten einem jungen Mann der mit einem strahlenden Grinsen im Gesicht auf uns zu kam. Ich hätte am liebsten die Augen gemacht weil seine weißen Zähne mich fast blendeten. "Hey Naruto, was geht?", riefen die Typen die mich eben noch so bezaubernd freundlich mit "dreckiger Schwuchtel" angesprochen hatten. Der blauäugige mit dem Namen Naruto lachte und schlang freundschaftlich die Arme einen der Typen. "Ihr habt mir gefehlt Freunde", lachte er während ich die plötzliche Ablenkung nutzte um mich schleunigst aus der Affäre zu ziehen. Als ich mich aus einiger Entfernung kurz umdrehte, um zu testen ob sie mir folgen würden sah es so aus als würde der Blauäugige mir zuzwinkern. Perplex verweilte ich eine Sekunde in meiner Position, bis ich es schaffte meinen Blick von der lachenden Jungs Meute zu lösen und mich schleunigst auf den Weg nach Hause machte. Dort angekommen atmete ich noch einmal tief durch bevor ich meine Wohnungstür öffnete. Ich bin zwar nicht dick aber gnadenlos unsportlich was vermutlich daran liegt das ich das Haus nur verlasse um zur Uni zu gehen oder einzukaufen und meine Zeit sonst vor dem Computer oder im Bett verbringe. Ich lasse meine Tasche mitten im Flur fallen und betrete mein Schlafzimmer wo ich meinen PC anschalte. Während ich warte das mein PC hochfährt lasse ich mich in meinen Schreibtischstuhl fallen und schließe für einen kurzen Moment die Augen. Endlich Zuhause. Mein PC gibt mir mit einer leisen Tonfolge zu verstehen das er jetzt bereit ist von mir benutzt zu werden. Ich setzt meine Kopfhörer auf, die mit dem Computer verbunden sind und starte irgendeine Playlist. Meine Festplatte ist voll mit Musik die ich über die Jahre angesammelt habe und wie gute Freunde sind die mich aufheitern und mich in Erinnerungen schwelgen lassen. Während die ersten Takte meine Ohren umschmeicheln, greife ich nach der Computer Maus und starte ein Computerspiel. Heute ist mir nach GTA V und als ich mit als Franklin durch Los Santos streife entspannt sich mein Körper endlich vollkommen. Warum kann ich blos nicht immer hier sein? In meiner sicheren kleinen Wohnung, in einer virtuellen Welt die mich ablenkt von allen anderen Dingen in meinem Leben. Hier bin ich ein Held. Ich rette Prinzessinen, erklimme die höchsten Berge und erforsche die dunkelsten Höhlen. Ich bekämpfe die bösen und manchmal auch die guten und wenn ich sterbe? Was solls dann gibts einen 2. oder 3. oder auch 100. Versuch. Selbst wenn die Figur die ich steuere verletzt wird oder gar stirbt, ich weiß das ich in Sicherheit bin, das es nur ein Spiel ist. Mit Franklin streife ich durch Vespucci bis ich zum Strank komme. Ich lasse Franklin bis ans Meer laufen wo ich mir einbilde die salzige Meerluft fast schon schmecken zu können. Der friedliche Ozean erinnert mich an etwas und plötzlich zuckt das Bild von Narutos strahlend blauen Augen durch meinen Kopf. Ein unheimlich intensiv leuchtendes Blau. Ob er wohl Kontaktlinsen trägt? Ich wurde das schon häufig gefragt, da die Leute einfach nicht glauben können das meine Augen wirklich von Natur aus so schwarz sind. In Kombination mit meinen struppigen, schwarzen Haaren und meiner fast schon schneeweißen Hautfarbe seh ich aus wie ein Vampir oder halt wie ein Emo, wie die Jungs auf der Straße bereits so überaus freundlich angemerkt hatten. Mein Aussehen ist mir persöhnlich eigentlich egal nur die Blicke und Fragen nerven. Den Nein ich hab keine Pigmentstörung, meine Haare sind nicht gefärbt und ioch lasse meinen Körper auch nicht bleichen! Sowas soll es ja tatsächlich geben. Meine Gedanken wandern zurück zu Naruto. Seine Augen hatten mich so in den Bann geschlagen das ich mich an den Rest seinens Körpers kaum erinnern konnte. Da war natürlich dieses überirdisch, strahlende Lächeln und ich meine mich an blonde Haare und eine sportliche Figur erinnern zu können. Ich schüttel meinen Kopf um meine Gedanken los zu werden. Warum denke ich überhaupt an ihn? Er war anscheinend mit diesen Idioten befreundet was nicht gerade für ihn spricht. Außerdem wollte ich doch eh keine Freunde oder? Und vorallem nicht jemanden der so anstrengend glücklich aussieht. -------------------------------------------------------------------------------------------- Als ich einige Stunden später meinen Blick vom Bildschirm löse, fällt mir auf das es draußen dunkel ist. Ein Blick auf die Uhr verrät mir das es bereits spät in der Nacht ist. Na super und ich muss morgen früh um 8 in der Uni sein. Stöhnend erhebe ich mich aus meinem bequemen Stuhl, schalte den Computer aus und schäle mich aus meinen schwarzen Klamotten, die ich achtlos auf den Boden fallen lasse. Ich werfe mich auf mein Bett und verkrieche mich unter der Decke. Ich bin unheimlich müde und während ich warte das der Schlaf mich übermannt lasse ich meine Gedanken schweifen. Wie von selbst wandern meine Gedanken zu Itachi. Mein Bruder der Psychopath. Kapitel 3: Wendepunkt --------------------- Wie von selbst wandern meine Gedanken zu Itachi. Mein Bruder der Psychopath. Ich versuche die Gedanken zurück zu halten aber wie so oft übermannen sie mich, ohne das ich etwas dagegen tun kann. Die Bilder tauchen in meinem Kopf auf. Bilder die ich nie wieder vergessen werde. Ich sehe unser Haus. Ich sehe meine Eltern. Ich sehe Itachi. Itachi mit einem Messer in der Hand. Mein Körper fängt an unkontroliert zu zittern und ich spüre wie die Panikattacke die Kontrolle über meinen Körper übernimmt. Ich versuche erst garnicht mich dagegen zu wehren, den ich weiß aus jahrelanger Erfahrung, dass es das nur schlimmer macht. Zusammen gerollt mache ich mich gefasst auf die Erinnerungen die mich überfluten. Es war Winter und es schneite in rauen Mengen. Den ganzen Tag über spielte ich draußen in dieser kalten, pudrigen Masse aus weißen Flocken, bis mich plötlich ein lauter Schrei aus meinem Spiel holte. Ich warf einen Blick zu unserem Haus, konnte aber nichts merkwürdiges feststellen. Es sah aus wie immer und ich wollte mich schon abwenden um weiter zuspielen, als ich einen erneuten Schrei vernahm. Panik machte sich in mir breit und obwohl ich erst 9 war spürte ich, dass hier gerade etwas ganz schreckliches passierte. Ohne weiter darüber nachzudenken sprang ich auf und rannte zu unserem Haus. Mit Schwung öffnete ich die Terassentür die mich direkt ins Wohnzimmer führte. Auf den ersten Blick konnte ich nichts ungewöhnliches feststellen. Alles sah genauso aus wie immer. Da stand das Sofa auf dem ich immer lag und vor mich hin träumte. Da stand der Fernsehr in dem ich immer meine Lieblingsuperhelden bei ihren Abenteuern verfolgte. Der Teppich auf dem ich immer spielte. Es war sah genauso aus wie das letzte mal als ich es betreten hatte. Für einen Moment glaubte ich mir die Schreie nur eingebildet zu haben und ich wollte mich schon umdrehen um zurück in den Garten zu gehen als ich ein seltsames Geräusch vernahm. Es klang wie eine Art tropfen. Das Geräusch kam aus der Küche, die sich direkt neben dem Wohnzimmer befand. Wie ferngesteuert bewegten sich meine Füße zur Küchentür. Ich streckte meine Hand aus und legte sie auf die Türklinke. Langsam drückte ich die Klinke herunter und öffnete die Tür. Ich brauchte einen Moment bis ich verstand was ich da sah. Zuerst unsere Küche mit den grünen Wänden und den hellen Möbeln. Dann der weiße, gefließte Boden. Und dann das Blut. Es klebte auf den Fliesen und am Küchentisch. Und es klebte auch an meiner Mutter die reglos auf einem Stuhl am Tisch saß. Ihr Körper war nach vorne gebeugt und ihr Kopf ruhte auf der Zeitung von heute. "Mama", hauchte ich. Als Antwort hörte ich wieder das tropfen, dass von dem Körper meiner Mutter ausgelöst wurde. Aus zahlreichen Stichwunden tropfte es auf den sonst so sauberen Fußboden und hinterließ große, rote Pfützen. Mein Herz raste und ich spürte wie mich ein seltsames Gefühl der Kontrolllosigkeit überkam. Ohne das ich darüber nachdachte bewegte sich mein Körper nach vorne, an den Pfützen vorbei bis ich direkt vor meiner Mutter stand und ich wie von selbst meine Hand ausstreckte um ihr eine Haarsträhne, die ihr Gesicht verdeckte, hinters Ohr zu streichen. Ihre kalten,leblosen Augen starrten mich an. Ihr Mund war leicht geöffnet. Blut klebte auf ihrer Wange. Plötzlich durchzuckte mich ein Gedanke. Ich muss Hilfe holen! Ich drehte mich auf dem Absatz um und rannte aus der Küche , die Treppe hinauf. Papa oder Itachi konnten ihr sicher helfen und dann würde alles gut werden. Sie könnten Mama retten. Im Flur angkommen, hielt ich einen Moment an, um zu Atem zu kommen. Plötzlich hörte ich ein lautes Krachen das aus Papas Arbeitszimmer kam. Ohne eine weitere Sekunde verstreichen zu lassen, machte ich die wenigen Schritte zu der Tür zu Papas Büro und öffnete schwungvoll die Tür. Ich öffnete den Mund um etwas zu sagen aber der Anblick der sich mir bot versuchlug mir die Sprache. Papas Bücherregal lag auf dem Boden und seine Bücher lagen verteilt im Raum. Auch sein Schreibtisch war umgekippt und ich konnte sehen wie sich die Büroartikel über dem Boden ausbreiteten. Glasscherben lagen neben Papas Schreibtischlampe. Und mitten drin mein Vater. Er lag auf dem Rücken, mitten auf dem grauen Teppichboden. Itachi saß auf ihm, die langen dunkelen Haare verdeckten sein Gesicht. In der linken Hand hielt er ein Messer mit dem er auf meinen Vater einstach. Wieder und Wieder. Blut lief aus meinem Vater und wurde vom Teppichboden aufgesaugt. Ich sah wie Papa versuchte sich zu wehren aber mit jedem weiteren Stich wurde er schwächer, bis er nur noch ein leises Käuchen von sich gab. "I...i..tach..i.", röchelte er. Itachi erstarrte für einen Moment in der Bewegung. Sie tauschten einen Blick aus. Langsam hob Itachi das Messer. "Nein Itachi hör auf du tust ihm weh", schrie ich. Itachis Blick zuckte zu mir und auch mein Vater drehte langsam den Kopf in meine Richtung. Ich wollte zu ihnen laufen, ich wollte Itachi aufhalten und Papa retten aber der Blick den mein Vater mir zu warf hielt mich auf. Ich schaute ihm in die schwarzen Augen. Augen die die selbe Farbe hatten wie meine. Die selbe Farbe wie Itachis Augen. Sein Mund bewegte sich und mein Blick zuckte von seinen Augen zu seinen Lippen. Ich sah wie sie ein Wort formten und ich brauchte eine Sekunde bis ich es verstand. LAUF! Ich machte einen Schritt rückwärts und dann nach einen. In dem Moment in dem Itachi mit dem Messer ausholte und es meinem Vater ins Herz rammte, befolgte ich Papas letzten Befehl. Ich drehte mich um und rannte die Treppe hinunter. Ich konnte hören wie Itachi aufsprang um mir zu folgen. Wir hatten schon oft Fangen gespielt, ich wusste er war weit aus schneller als ich aber ich schaffte es die Treppe runter, durchs Wohnzimmer und durch die noch offenstehende Terassentür. Erst als meine Füße schon den weißen Schnee berührten erreichte er mich. er packte mich und wir fielen zu Boden. Er drückte mich in den kalten Schnee. Mit seiner linken Hand hielt er meine Hände über meinem Kopf gefangen und mit dem Rest seines Körpers platzierte er sich so auf mir, dass ich mich nicht einen Zentimeter bewegen konnte. "Was soll das"? Meine Stimme zitterte und ich spürte wie mir Tränen in die Augen stiegen und über mein Gesicht in den Schnee fielen. Itachi sah mich nur an mit seinen schönen, schwarzen Augen als wollte er sich meinen Anblick für immer einprägen. Er schloss die Augen. "Es tut mir Leid, Bruder", hauchte er. Dann stach er zu. Kapitel 4: Sonne und Mond ------------------------- Er schloss die Augen. "Es tut mir Leid, Bruder", hauchte er. Dann stach er zu. Ich schrie wie noch nie zuvor in meinem Jungen Leben. Noch nie hatte ich so starke Schmerzen gespürt. Immer wieder rammte er das Messer in meinen Körper während ihm Tränen aus den Augen rannen und mein Körper jedesmal zusammen zuckte und ich keuchend aufschrie. Warum macht er das nur ?? Ich sah Itachi an, meinen Bruder, meinen Helden den ich immer bewundert und geliebt habe. Wieder hob Itachi das Messer und ich bereitete mich vor , darauf vor zu sterben. Aber der erwartete Schmerz blieb aus. Er sah mich nur an. Dann ließ er das Messer in den Schnee fallen, sprang auf und rannte zurück ins Haus. Ich lag ganz ruhig im Schnee. Weiße Flocken landeten auf meinem Körper. Ich spürte weder Kälte noch Schmerzen. Ich wurde ganz ruhig. Ich konnte Itachi hören wie er mit irgendjemandem im Haus sprach. Eine leise Hoffnung keimte in mir auf. Vielleicht würde ja doch alles gut werden. Vielleicht war das ganze hier nur ein dunkeler Traum und gleich würde ich in meinem Bett aufwachen. Mama und Papa würde es gut gehen und Itachi wäre wieder ganz normal. Alles wäre wie vorher. Ein kleines Lächeln stahl sich auf meine Lippen. Ich schloss die Augen. Irgendwo in der Ferne hörte ich ein Martinshorn. -------------------------------------------------------------------------------------- Mit all der Kraft die ich gerade noch aufbringen konnte schlug ich meinen Kopf auf die Bettkante. Ich liege nicht im Schnee, sondern in meinem Bett! Ich sterbe nicht, ich lebe! Krampfhaft versuche ich mich in der Wirklichkeit zu halten, will nicht wieder in den Strudel meiner Erinnerungen hinab gesaugt werden. Ein weiterer Schlag auf die Bettkante und endlich sehe ich keine Schneeflocken mehr. Nur noch mein unordentliches Schlafzimmer. Gott sei Dank. Mein Körper ist komplett nass geschwitzt und ich zittere am ganzen Leib. Bevor die Kälte weitere Erinnerungen wach ruft erhebe mich und stelle mich im Bad unter die heiße Dusche. Ich stelle mir vor wie das Wasser einfach alle Gedanken abwischt und ich nur noch leer bin. Meine Atmung beruhigt sich und ich kann langsam wieder klar denken. Hier unter der Dusche ist es warm und sicher. Leider kann ich nicht ewig hier bleiben, deshalb beende ich meine nächtliche Dusche und trockne mich langsam ab. Mein Blick fällt in den Spiegel über dem Waschbecken. Ich sehe mir selber in die dunkelen Augen mit den viel zu großen Augenringen darunter. Meine Haare sind noch naß und Wasser tropft aus ihnen auf den Boden. Mein Blick wandert weiter, ich kann nichts dagegen tun. Unheimlich blasse Haut und dann die Narben. Es sind 11 Stück. Kreuz und Quer auf meinem Oberkörper und meinem Bauch. Meine Finger streifen über die verwachsene Haut und wieder kommt es mir vor wie ein Wunder das ich noch lebe. Kein besonders gutes Wunder. Hätte er mich mal lieber umgelegt. Nachdem ich mich fertig abgetrocknet habe ziehe ich mir frische Sachen an und setze mich zurück an den Schreibtisch. An Schlaf ist jetzt nicht zu denken. Ich fahre den Rechner hoch und starte schließlich Minecraft. Ich brauch jetzt ein friedlicheres Spiel. Während ich Blöcke aufeinander setze und meine Figur durch die Umgebung schicke, driften meine Gedanken verrückterweise wieder zu Naruto. Wieso denke ich bloß an einen Typen den ich ersteinmal gesehen habe? Aus einer Intuition herraus, schließe ich das Spiel und öffne Facebook. In die Suchleiste gebe ich den Namen Naruto ein. Ich finde ihn ziemlich schnell. Es gibt nicht viele Narutos und sein Profilbild springt mich gerade zu an. Grinsend steht er auf einem Baketballplatz mit dem Ball in der Hand. Im Hintergrund sieht man seine Freunde lachen. Alle scheinen unglaublich gut drauf zu sein. Das Bild wurde von mehreren hundert Leuten gelikt und kommentiert. Viele Komplimente von Frauen und witzige Sprüche seiner Freunde. Ich klicke mich weiter durch seine Galerie. Er lacht fast auf jedem Bild und bei jedem gibt es eine unglaublich starke, positive Resonanz von seinen Freunden. Bei seinen Posts ist es nicht anders. Lustige Sprüche und kleine Witze und alles mehrfach kommentiert und bewertet. Seine ganze Facebookseite strahlt gerade zu vor Glück und guter Laune. Der Anblick macht mich sauer. Warum muss er seine positive Art den auch noch im Internet verteilen??Muss der den immer so glücklich aussehen? Meine beginnende Wut wandelt sich plötzlich in Trauer. Ich wäre auch gerne so glücklich, so unbeschwert, so wie er. Immer ein Lächeln und einen coolen Spruch auf Lager. Ich hätte massenhaft Freunde und wäre niemals alleine. Eine kleine Stimme in mir flüstert mir zu : Wenn du wolltest könntest du so sein. Ich denke einen Moment darüber nach. Könnte ich so sein? Nein vermutlich nicht. Mir fehlt einfach dieses Strahlen, diese wahnsinnige Anziehungskraft. Wenn man ihn sieht muss man einfach hingucken, während ich nicht einmal wahrgenommen werde. Wir sind komplett gegensätzlich, wie Sonne und Mond. Alle Planeten kreisen um die Sonne und sie wärmt sie alle mit ihren Strahlen. Der Mond hingegen ist derjenige der andere umkreist, unbewohnbar und kalt. Zum Mond fliegen ist nichts besonderes mehr. ------------------------------------------------------------------------------------- Als ich die Augen öffne brauche ich einen Moment um mich zurecht zu finden. Ich liege mit dem Kopf auf der Tastatur meines nochz angeschalteten Computers. Ich muss wohl irgendwann eingenickt sein. Gähnend stehe ich auf und strecke mich. Ich suche mein Handy und werfe einen verschlaffenen Blick auf die Uhrzeit. Mein Gehirn braucht ein paar Sekunden bis ich plötzlich realisiere, das ICH TOTAL VERSCHLAFEN HABE! Scheiße, sowas kann auch nur mir passieren. Ich schnappe mir meinen Rucksack, schlüpfe eilig in meine Schuhe und sprinte das Treppenhaus runter auf die Straße. In Jogginghose, mit ungekämmten Haaren und ohne Jacke mach ich mich möglcihst schnell und gleichzeitig unauffällig auf den Weg zur Uni. Die Kälte beist mir in die Haut. Verdammt ich hab nur ein T-Shirt an und die Minus Grade die gerade herrschen fühlen sich alles andere als gut an. Das schlimmste an allem ist das es nach Schnee riecht. Seit dem Vorfall damals rich ich Schnee schon Tage im vorraus und ich kann ihn schon fast spühren. Ich reibe mir über die Arme auf denen ich schon die kalten Flocken spühre. Schnee kann ich jetzt garnicht gebrauchen. Bei Schnee kann ich nämlich nicht raus gehen. Zu krasse Erinnerungen. Ich habs einmal gemacht und bereue es jetzt noch. Ich schüttel meinen Kopf um die Bilder los zu werden. Plötzlich höre ich hinter mir ein "Hey Vorsicht!" und ich will mich schon umdrehen als ich mit voller Wucht gegen die Eingangstür der Universität laufe. Wie ein Baum falle ich nach hinten um und MEIN GOTT KANN DER TAG NOCH SCHLIMMER WERDEN??? ist alles was ich denke. Ja er kann noch schlimmer werden. Den anstatt auf dem Boden zu landen wie ich es erwartet habe, lande ich in zwei, sich sehr muskulös anfühlenden, Armen. Blaue Augen strahlen mich an als ich meinem Retter ins Gesicht blicke. Das kann doch nicht wahr sein! Ausgerechnet JETZT muss ich wie ein Idiot vor diese dämliche Tür laufen und natürlich fängt ausgerechnet ER mich auf. Ich spühre wie mir die röte ins Gesicht schießt während er mich lachend wieder in eine senkrechte Position befördert. "Alles okay?", lächelt er mich an. Ich bringe nur ein unverständlcihes mhmm raus. "Du musst doch aufpassen wohin du läufst". Er lacht schon wieder und denkt vermutlich an die Situation von neulich wo ich einen seiner Freunde umgelatscht habe. "Ich versuchs", nuschele ich. "Wow du kannst ja tatsächlich reden", er schaut mich überrascht auf und lacht mich mit seinen geraden, weißen Zähnen an. "Ja", antworte ich einfallslos während ich mir mit der Hand über die Stirn streiche. Ich fühle jetzt schon wie sich eine Beule bildet und langsam bekomme ich Kopfschmerzen. Narutos Blick wechselt von belustigt zu besorgt. "Kann ich dir irgendwie helfen?", fragt er mich und schaut mir dabei direkt in die Augen. "Nein nein mir gehts gut ich muss jetzt sowieso rein ich bin eh schon viel zu spät ich hab total verschlafen und", abrupt beende ich meinen Satz weil die Worte einfach unkontrolliert aus meinem Mund fallen. Was ist nur los mit mir?? "Nimm weningstens meine Jacke sonst erfrierst du noch", sagt er und ohne auf meinen Protest einzugehen zieht er seine Jacke aus und legt sie mir über die Schultern. "Ich muss jetzt los.Man sieht sich", sagt er noch und dann geht er ohne das ich noch irgendwas sagen kann. Ich bin völlig perplex und starre ihm nur verwirrt hinterher. Was zum Obst ist hier gerade passiert??Hab ich mir gerade von einem wildfremden Typen die Jacke andrehen lassen?? "Und pass auf die Türen auf!" Naruto hat sich nochmal umgedreht und zwinkert mir grinsend zu, bevor er um die nächste Ecke verschwindet. Ich starre ihm hinterher bis mir einfällt das ich ja zur Vorlesung muss. Ich beeile mich ins Gebäude zukommen. Und während ich mich auf meinen Platz schleiche spühre ich wie sich ganz langsam ein kleines Lächeln auf meinen Lippen breit macht. Kapitel 5: Verloren ------------------- Ich starre ihm hinterher bis mir einfällt das ich ja zur Vorlesung muss. Ich beeile mich ins Gebäude zukommen. Und während ich mich auf meinen Platz schleiche spühre ich wie sich ganz langsam ein kleines Lächeln auf meinen Lippen breit macht. Es erschreckt mich, dass ein wildfremder Typ mich zum lächeln bringt, den eigentlich hab ich nicht viel zu lachen. Und ich kenne Naruto doch überhaupt nicht. Ich weiß seinen Vornamen und wie er aussieht und das er allgemein ziemlich gut drauf ist. Aber sonst? Er ist eigentlich ein Fremder für mich. Und doch ist da irgendwas an ihm was mich wie magisch anzieht. Ich weiß nicht ob es an seinem überirdisch schönene Lächeln liegt oder an seinen strahlend blauen Augen, aber irgendwas an dem Typ macht mich ganz verrückt. Es ist als ob mein Hirn ausfallen würde wenn er in meiner Nähe ist. Ich krieg einfach keinen vernünftigen Gedanken zusammen und das obwohl ich mir sonst stundenlang über alles mögliche Gedanken mache. Es ist zum verrückt werden. Ich versuche mich wieder auf die Vorlesung zu konzentrieren aber meine Gedanken schweifen immer wieder zu Naruto. Das liegt bestimmt an seiner dämlichen Jacke. Die riecht nämlich unheimlich stark nach ihm. Es ist schwer den Geruch zu beschreiben. Ich kann sein Duschgel riechen und mache auch einen leichten Schweißgeruch aus. Und darunter unverkennbar Narutos Eigengeruch. Wie ein warmer Sommertag. Okay es ist offiziell : Ich hab den Verstand verloren! Ich sitze hier in der Uni und schnüffel an der Jacke von einem fremden Typen, den ich erst zweimal gesehen habe und träume von seinem überirdisch schönen Lächeln und seinen strahlend blauen Augen??? Was ist den los mit mir?? Normalerweise interessieren mich meine Mitmenschen ungefähr so sehr, wie wenn in China ein Sack Reis umfällt nämlich KEIN BISSCHEN! Und jetzt krieg ich diesen Typen einfach nicht aus meinem Kopf. Es muss an der Jacke liegen! Dieser Geruch ist Gift für mein Hirn. Ich muss sie ihm schnellstens zurück geben nur leider hab ich keine Ahnung wie ich das anstellen soll. Er ist zwar vermutlich Student hier, aber es gibt tausende Studenten und ich weiß ja nicht mal was er studiert. Ich lege meinen Kopf auf den Tisch und schließe die Augen. Mein Schädel brummt und ich bin hundemüde. So verdöse ich die restliche Vorlesung, bis mein Dozent mich und die anderen Studenten erlöst. Wie immer bin ich einer der ersten die aus dem Raum treten. Ich husche den Flur entlang und trete erleichtert aus der Uni. Es ist immernoch verdammt kalt. Jetzt bin ich fast froh, dass ich Narutos Jacke habe, den sie ist ziemlich warm. Ich beeile mich nach Hause zu kommen. Der Himmel ist weiß wie Schnee was mir ein ziemlich ungutes Gefühl bereitet. Schnee ist ein starker Trigger für mich und ich verlasse das Haus nicht wenn überall dieses weiße Zeug liegt. Zuviele Erinnerungen. Schlechte Erinnerungen. Inzwischen bin ich Zuhause angekommmen. Ich öffne die Tür zu meiner Wohnung und spüre die Erleichterung die mich immer überkommt wenn ich mein Refugium betrete. Narutos Jacke hänge ich vorsichtig über einen Stuhl und mache mich dann auf ins Badezimmer. Ich betrachte mich im Spiegel und stelle fest, dass ich echt verdammt schlecht aussehe. Meine ungewaschenen Haare hängen mir in Strähnen ins Gesicht und meine Augenringe sind fast so schwarz wie meine Augen selbst. Kurzerhand ziehe ich mich aus und stelle mich unter die Dusche. Das warme Wasser wärmt mich und ich fühle mich gleich ein wenig ansehnlicher. Ein Wunder, dass Naruto sich überhaupt getraut hat mich anzufassen. Ich sehe aus wie ein Gespenst. Meine Gedanken wandern wieder zurück zu unserer heutigen Begegnung und ich bilde mir ein die Berührung seiner starken Arme um meinen Körper immernoch wahr zunehmen. Obwohl mich einige Klamottenschichten von seiner nackten Haut trennten, konnte ich die starke Wärme spühren die von seinem Körper ausging. Es war fast als würde anstatt Blut Lava durch seinen Körper fließen. Ich merke, dass ich mich schon wieder in meinen Gedanken verliere und verlasse deswegen kurzerhand die Dusche. Ich muss mich dringend ablenken. Ich trockne mich ab und schlüpfe in frische Sachen. Nachdem ich mir noch kurz die Haare geföhnt habe verlasse ich das Bad und gehe in mein Schlafzimmer. Ich will mich gerade auf meinen Schreibtischstuhl fallen lassen und den PC hochfahren als mein Blick zufällig aus dem Fenster fällt. Dicke weiße Flocken tanzen vor meinem Fenster hin und her. Ich stehe auf und reiße die Vorhäge zu. Super. Schnee. Der Tag kann jetzt wohl nicht mehr schlimmer werden .... Kapitel 6: Notfall Plan ----------------------- Dicke weiße Flocken tanzen vor meinem Fenster hin und her. Ich stehe auf und reiße die Vorhäge zu. Super. Schnee. Der Tag kann jetzt wohl nicht mehr schlimmer werden .... Für Schnee hab ich einen jahrelang weiter entwickelten Notfall Plan. Als erstes alle Fenster mit blickdichten Vorhängen abdecken. Dann PC hochfahren. Dann Grizzly 987 anschreiben. Grizzly 987 kenne ich schon seit Jahren aus dem Internet. Seinen richtigen Namen kenne ich nicht und auch sonst weiß ich nur, dass er Schnee genauso wenig mag wie ich. Aus was für Gründen auch immer. Grizzly ist mir schon einen Schritt vorraus, den nachdem ich den PC hochgefahren habe, sehe ich das er sowohl online ist sowie das er mir bereits eine Nachricht geschrieben hat. Grizzly987 : Schnee fällt seit genau 14,2 Minuten ,wo bleibst DU??? Jetzt muss ich trotz des Schnee Chaos ein bisschen schmunzeln. Ich antworte ihm schnell und wir entscheiden uns nach kurzer Überlegeung League of Legends zu spielen. Nicht sehr anspruchsvoll aber dennoch genug Ablenkung. Grizzly und ich sind ein verdammt gutes Team. Wir kennen uns aus einem Gamer Forum wo wir uns auf anhieb gut verstanden und uns zum Zocken auf einem GTA Server trafen. Seit dem sind wir ... Freund? Ich weiß es nicht genau aber zumindest sind wir gute Bekannte. Unsere Leidenschaft für Videospiele vereint uns und wir reden nie über was anderes. Das mag seltsam klingen aber ich brauche niemanden bei dem ich mich über mein Leben ausheulen kann. Diese Zeit liegt weit hinter mir. Jetzt suche ich nur noch Ablenkung um von einem Tag zum nächsten zu überleben. Und da kommt Grizzly ins Spiel. Was auch immer er in seinem sonstigen Leben macht, es kann nicht sehr Zeit intensiv sein den er ist so gut wie immer online und antwortet mir immer ziemlich schnell wenn ich ihn anschreibe. Die Zeit vergeht unheimlich schnell. Ich weiß nicht wie lange wir spielen aber irgendwann verlangt mein knurrender Magen nach etwas zu essen. Grizzly und ich entscheiden uns für eine Essenspause und ich ehebe mich langsam aus meinem Stuhl. Mein Körper schmerzt vom langem still Sitzen. Ich strecke mich und höre wie meine Gelenke knacken. Mein Blick fällt auf Narutos Jacke die immernoch über meinem Stuhl hängt. Ich muss sie ihm dringend wieder geben, nur wie nehm ich zu ihm Kontakt auf? Gedankenverloren gehe ich in die Küche und öffne den Kühlschrank. Viel ist nicht mehr drinn, wenn kein Schnee mehr liegt muss ich dringend einkaufen. Ich finde im Tiefkühlfach noch eine Pizza, die ich mir in den Ofen schiebe. Während ich darauf warte, dass meine Pizza fertig wird wenden sich meine Gedanken wieder dem Narutos-Jacken-Problem zu. Es ist mir unangenehm sie hier zu haben. Obwohl es eine sehr freundliche Geste war, ist es mir viel zu intim das Kleidungsstück von einem Fremden bei mir zu haben. Es kommt einer Verpflichtung gleich und ich verpflichte mich garnichts und niemandem. Weil mir nichts besseres einfällt setze ich mich wieder an meinen Computer und öffne Narutos Facebook Seite. Ich könnte ihm einfach eine Nachricht schreiben um ihm zu sagen, dass er sich seine blöde Jacke abholen soll. Den bei dem Wetter kann ich einfach nicht rausgehen. Allerdings wäre das super unhöflich. Er hat mir die Jacke geliehen, weil er nicht wollte, dass ich friere und jetzt soll er sie sich selbst abholen? Außerdem wüsste er dann wo ich wohne was ich lieber vermeiden würde. Wenn ich ihm jetzt eine Nachricht schreibe, wüsste er auch meinen Namen, den ich ihm bis jetzt noch nicht gesagt habe. Ich weiß nicht ob ich es gut oder schlecht finden soll wenn er meinen Namen kennt. Es überschreitet eine Grenze, eine kleine zwar, aber immerhin. Schließlich entscheide ich mich ihm zu schreiben. Es ist nur eine Nachricht, keine Freundschaftsanfrage, das einzige was er erfahren wird ist mein Vor - und Nachname. Viel mehr gibt es auf meinem Facebook Profil eh nicht zu sehen. Keine Fotos, keine Posts und exakt 2 Freunde. Gut das, das mithilfe der Privatsphäreeinstellungen gut versteckt ist. Ich öffne das Chatfenster und tippe langsam ein paar Wörter. Bevor ich irgendeine Art von Treffen ausmache, sollte ich mich erstmal bei ihm bedanken. Sasuke Uchiha : Hallo, hier ist der Typ dem du deine Jacke gegeben hast. Danke übrigens Wie kann ich sie dir wieder geben? Es klingt nicht sehr gut aber es ist mir egal. Ich kann nicht mit Worten umgehen und will einfach nur seine Jacke los werden. Ich schicke die Nachricht ab und hole mir dann meine Pizza, die jetzt schön knusprig ist. Dann setzte ich mich wieder vor den PC und spiele weiter mit Grizzly. Während ich esse und zocke und gleichzeitig noch mit Grizzly eine neue Strategie austüftele, schaue ich immer wieder zu meinem Zweiten PC Bildschirm, auf dem meine Facebook Startseite aufgerufen ist. Ich will das er mir antwortet und zwar schnell. Warum genau mich das so ungeduldig macht weiß ich nicht ich schätze es liegt einfach daran, dass ich seine Jacke möglichst schnell loswerden will. Das versuche ich mir zumindest einzureden. Stunden später als meine Pizza nur noch aus ein paar Krümeln besteht und meine Augen vom Zocken schon weh tun, entscheiden Grizzly und ich, dass es Zeit für eine Schlafpause ist. Ich reibe mir die Augen und wende gähnend meinen Blick wieder der Facebook Seite zu. Naruto Uzumaki hat ihnen eine Freundschaftsanfrage geschickt Mit einem Schlag bin ich wieder hellwach. Kapitel 7: Break Down --------------------- Seit 17 Minuten starre ich nun auf meinen Desktop. Meine Augen brennen. Und aus einem mir unbekannten Grund rast mein Herz wie verrückt. WAS ZUM OBST!? IST DER TYP NOCH GANZ KNUSPER??? Ich will doch nur seine sch...öne Jacke zurück geben! Ich will keine Freundschaft mit ihm (auch nicht auf Facebook)! Was ist den bloß mit diesem Typen los?? Meine Gedanken rasen zwischen unseren wenigen gemeinsamen Momenten hin und her und ich versuche etwas zu verstehen was ich nicht verstehen kann. Interpretiere ich vielleicht viel zu viel? Vermutlich hat er genau 0% Interesse an mir und denkt sich gar nichts dabei. Aber für mich ist eine dämliche Freundschaftsanfrage in einem noch viel dämlicheren sozialen Netzwerk verdammt viel. Verdammt viel Nähe. Verdammt viel Naruto. Ich lehne mich in meinem Stuhl zurück und reibe meine schmerzenden Augen. Mein Kopf fühlt sich an als würde jemand einen Nagel hineinschlagen. Warum bin ich bloß so??? Diese Frage stelle ich mir schon fast mein ganzes Leben. Beziehungsweise seit der Sache mit Itachi. Logisch gesehen weiß ich die Antwort. Ich hab nicht mehr alle Tassen im Schrank, nicht mehr alle Latten am Zaun. Ich bin einfach voll verkorkst. Heiße Wut steigt in mir hoch. Warum musste ausgerechnet mir das passieren?? Warum musste mein eigener Bruder auf einen Schlag mein ganzes Leben zerstören??? Ich stehe ruckartig auf und schmeiße dabei meinen Stuhl um. Ein gutes Gefühl. Ich nehme meinen Teller vom Schreibtisch und schmeiße ihn auf den Boden. Er zerbricht in viele kleine Scherben, die sich über meinen Fußboden verteilen. Ich starre auf die Scherben und plötzlich wird mir etwas klar. Ich bin wie dieser scheiß Teller, nur noch ein Scherbenhaufen. Kraftlos lasse ich mich auf den Boden fallen. Meine Wut ist verraucht und an ihre Stelle tritt eine erdrückende Leere. Ohne richtig darüber nachzudenken, greife ich nach der größten Scherbe vor mir. Sie fühlt sich glatt und kühl an. Und scharf. Ich hab keine Kontrolle darüber was passiert. Niemand kann mich aufhalten Den ersten Schnitt platziere ich direkt am Handgelenk. Das Blut fließt langsam, in kleinen Mengen über meinen Arm. Ich mache weiter, ganz systematisch. Tausend mal hab ich das schon gemacht. Meine Arme, meine Beine alles bedeckt von Narben. Manche größer, manche kleiner, manche heller, manche dunkler. Es ist mir egal wie es aussieht. Mein Körper ist sowieso nur noch ein widerliches Stück Dreck. Ob ich es wohl diesmal schaffe es zu Ende zu bringen? So oft war ich schon kurz davor mir die Arme so tief aufzuschneiden, dass sie niemals wieder zusammen wachsen würden. Aber ich bin ein Angsthase. Nicht mal sterben kann ich richtig! Die Wut ist wieder da und ich zerschneide meine Arme weiter, bis ich plötzlich mit der inzwischen ganz glitschigen Scherbe abrutsche. Den Riss den ich kreiere geht über meinen ganzen Unterarm bis zu meiner Handfläche. Ich starre auf das Blut, dass jetzt in kleinen Bächen meinen Arm herunter läuft und mich in einen See aus Blut zurück lässt. Tiefe Ruhe überkommt mich. Das könnte das Ende sein. Der Riss ist tief genug. Was gibt es den noch für einen Grund weiter auf diesem verdreckten Planeten fest zuhängen?? Weiter fest zu stecken in diesem Körper, diesem widerlichen, abscheulichem Körper. Ich starre immer noch auf das Blut, dass leicht glänzt im fahlen Mondlicht, welches durch das Fenster scheint. Erst ein verräterisches, kleines Pling reißt mich aus der Starre. Ich hebe den Kopf und werfe einen Blick auf meinen schwach leuchtenden Computer Bildschirm. Ich hab eine Facebook Nachricht. Von NARUTO UZUMAKI Stumm sitze ich auf dem Boden. Das kann doch nicht wahr sein! Soll das jetzt ein göttliches Zeichen sein oder was?? Ich bin hin und her gerissen zwischen Wut und Freude. Warum Warum Warum??? Wieso lässt er mich nicht einfach in Ruhe? Das Problem ist, dass ich unmöglich sterben kann ohne zu wissen was und vor-allem warum Naruto mich um diese Zeit anschreibt. Verflucht sei meine Neugier! Ich erhebe mich schwankend und taumele ins Bad. Ich muss erst mal das Blut abwaschen. Ich zieh mich aus, stelle mich unter die Dusche und schaue zu wie, dass Wasser rot verfärbt im Abfluss verschwindet. Ich untersuche die Schnittwunden. Die meisten sind nicht besonders tief, nur die eine bei der ich abgerutscht bin sieht ein bisschen gefährlich aus. Aber egal ich muss ja nur sauber genug sein um meinen PC nicht komplett einzusauen. Ich steige aus der Dusche und umwickele meine Arme mit Kompressen und Mullverband. Danach schmeiß ich mir noch ein paar Schmerztabletten ein. Das sollte mich lange genug am Leben erhalten um die Nachricht zu lesen. Nur in ein Handtuch gewickelt gehe ich zurück ins Schlafzimmer. Unterwegs nehme ich mir noch was zu Trinken aus der Küche mit, um meine Blut Regeneration ein wenig anzukurbeln. Ich schleiche um den glänzenden Blutsee in meinem Zimmer herum und hebe meinen Schreibtischstuhl auf. Vorsichtig setzte ich mich. Das Chatfenster blinkt und der grüne Punkt vor seinem Namen verrät mir,dass Naruto immer noch online ist. Meine Hand zuckt zu meiner Maus. Aber ich zögere. Was wenn er mir nur ausersehen geschrieben hat? Wenn das hier eine Scherznachricht von seinen Freunden ist? Oder noch schlimmer, er sauer auf mich ist. Panik macht sich in mir breit. Bitte, flehe ich, enttäuscht mich nicht. Mein Herz zieht sich zusammen. Ich halte den Atem an. Langsam, mit zitternden Fingern ,greife ich nach der Maus. Mein Atem geht schnell und stoßweise. Es ist nur eine verdammte Facebooknachricht, versuche ich mich zu beruhigen aber es hat keinen Sinn. Ich schlucke und bewege den Cursor auf das Chatfenster. Noch einmal atme ich kurz durch, dann mit einem kuren Klick öffne ich die Nachricht. Ich brauche einen Moment um zu verstehen was ich da sehe. Das ist keine Scherznachricht. Ich blicke in einen ganzen ROMAN! Meine Augen fliegen über die Worte und ich schwöre mein Herz setzt für einen Moment aus. Dann schießt mir die Röte ins Gesicht und ein Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)