Wo die Liebe hinfällt von Satine2502 ================================================================================ Kapitel 11: Geheimer Plan ------------------------- Ran kam gerade über die Stufen herunter und bevor sie auf die Straße hinaus ging, hörte sie gleich um die Ecke zwei sehr bekannte Stimmen. Sofort stoppte sie ab und lauschte, obwohl das ganz und gar nicht ihre Art war. Allerdings hatte sie es endgültig satt, belogen zu werden. „Sie wird rausfinden dass es nicht um deinen Vater ging und erst recht sauer auf uns sein. Und dann gibt es das restliche Schuljahr Funkstille. Ich meine sie hat sich immerhin schon weggesetzt. Glaubst du ernsthaft dass es so besser wird?“ ,fragte Shinichi und klang leicht verzweifelt. „Was sollten wir denn sonst tun? Immerhin war es eine gute Aussprache und wir können alle wieder normal miteinander umgehen. Dass ich die Wahrheit schon seit einem Monat weiß, darf keiner erfahren. Deshalb tat ich auch weiterhin so abweisend. Auch der Streit heute im Klassenzimmer musste sein, denn ich bin mir sicher dass Shiho vor der Tür stand. Aber glaubst du, mir gefällt es wenn ich sie anlüge? Nein, ganz und gar nicht. Aber ich will sie beschützen. Immerhin kennt Ran deine Stiefschwester.“ „Das will ich auch. Vor allem weil ich …“ ,Shinichi brach seine Satz ab. Er konnte irgendwie nicht weitersprechen als er Sonoko in die Augen gesehen hatte. „Vor allem weil du starke Gefühle für sie hast?“ „Ich liebe sie. Es tut mir leid.“ „Was tut dir daran leid? Immerhin sind wir seit über einem Jahr nicht mehr zusammen und eigentlich seid ihr das bessere Paar. Allerdings bleibe ich dir gegenüber noch skeptisch was dein neues ‚Ich‘ betrifft.“ Er nickte kurz nachdem sie ihre Arme vor der Brust verschränkt hatte. Die Kurzhaarige atmete tief durch und fand es wäre besser das Thema zu wechseln. „Na gut. Bist du dir sicher dass Masumi wirklich die originalen Dokumente verbrannt hat?“ „Sie hatte es mir versprochen. Natürlich prüfe ich das gerne nach wenn du willst. Ihre Eltern sind auf einer Konferenz und sie ist bestimmt in der Stadt unterwegs, immerhin ist Freitag.“ „Ja aber das wissen wir nicht sicher.“, begann Sonoko und überlegte. „Ich könnte ja versuchen sie anzurufen und fragen wo sie steckt.“ „Masumi würde lügen. Nach allem was zwischen uns dreien war … sie weiß wie sehr du sie verachtest. Genauso würde sie mich anlügen. Mist!“ Ran stand noch immer neben den Briefkasten als sie tief durchatmete. Sie hatte zwar nicht genau gehört warum die beiden immer noch ein Geheimnis vor ihr hatten, aber sie wäre immerhin eine Person die Masumi anrufen könnte und der sie auch die Wahrheit sagen würde. Anstatt gleich Ärger zu machen, schluckte sie diesen runter und kam und die Ecke. Sie stellte sich hin und sagte mit verschränkten Armen: „Ich kann sie anrufen. Mir sagt sie bestimmt die Wahrheit. Immerhin denkt sie ja dass ich nichts von eurer Geschichte weiß.“ „Ran!“, begann Sonoko erschrocken. „Wie … Wie lange stehst du schon da?“ „Lange genug um zu wissen dass ihr mich immer noch anlügt. Dass es nicht um deinen Vater, sondern um deine Stiefschwester geht. Dennoch will ich euch helfen, wenn ihr mir verrät was zum Teufel bei euch nicht stimmt dass es dauernd mit den Lügen weitergehen muss.“ Shinichi und Sonoko bemerkten sofort dass sie wütend war und ihre Haltung konnte einen bevorstehenden Karatetritt vorauszeigen. Dennoch blieb die junge Mori ruhig und wirkte sogar etwas entspannt. Ihre beste Freundin atmete einmal tief durch während Shinichi die Dunkelhaarige mit leicht besorgtem Blick ansah. „Okay … Ich verspreche dir, dass ich dir alles erzähle, die ganze Wahrheit, sobald alles erledigt ist und Masumi wirklich nichts mehr gegen uns in der Hand hat.“, gab Sonoko zurück und wirkte sogar leicht flehend. Ran atmete tief durch als Shinichi nun auf die Brünette zu kam und sachte eine Hand an ihren Oberarm legte. Sie sah kurz auf diesen und spürte plötzlich wieder, wie ihr Herz schneller schlug. Warum reichte nur die kleinste Berührung von Shinichi aus um ihr Herz so rasen zu lassen? Waren ihre Gefühle denn auch noch so stark wie seine? Nein! Darüber durfte sie jetzt nicht nachdenken. Auch wenn seine blauen Augen so verführerisch wirkten dass sie ihn am liebsten küssen würde. Doch sie durfte nicht, denn sonst würden sie erneut mit den Lügen durchkommen und ihre Abmachung von eben wäre hinfällig dass sie erst mal nur Freunde wären. Schließlich sah Shinichi sie weiter an und sagte mit ruhigen Ton: „Ich verspreche dir dass wir alles aufdecken werden, sobald wir wissen ob Masumi wirklich nichts mehr gegen uns in der Hand hat. Und ich verspreche dir auch, dass es danach keine Lügen mehr gibt. Aber dennoch muss ich dir jetzt noch etwas verheimlichen und bitte dich um deine Hilfe. Ist das okay?“ „Einverstanden. Aber danach gibt es keine Geheimnisse mehr. Wenn doch, war’s das mit uns dreien als Freunde. Endgültig.“ Beide nickten und schluckten schwer. Es muss nun wirklich alles aufgedeckt werden und anschließend niemand mehr hintergangen werden. Egal um welche Sache es ging. Doch keiner von beiden wollte Ran verlieren und dass sie ihnen eine erneute Chance gab, zeigte nur welch großes Herz sie hatte. Schließlich zog Ran ihr Smartphone aus der Tasche und wählte Masumi’s Nummer. Es dauerte nicht lange bis diese am anderen Ende abnahm und freundlich fragte: „Hallöchen Ran. Schön von dir zu hören. Kann ich etwas für dich tun?“ „Hallo Masumi. Allerdings könntest du das. Hast du Zeit dich mit mir auf einen Kaffee zu treffen? Ich muss einfach mal Dampf ablassen und du bist die einzige die mich momentan versteht und der ich vertrauen kann. Auch wenn wir uns nicht lange kennen.“ „Sag bloß du hast Kudo wieder getroffen?“ „Kudo und Sonoko. Zu erfahren dass sie mich so angelogen hatten, tut einfach noch so weh.“, Ran’s Stimme klang nun traurig und sie hatte ihren Blick auf ihre beiden Freunde gerichtet. „Bitte. Können wir reden?“ „Aber natürlich. Im Café Poirot in etwa 15 Minuten?“ „Perfekt. Ich warte dort. Danke Masumi.“ „Bis gleich.“ Schon wurde aufgelegt. Sonoko stieg die Gänsehaut auf und nachdem Ran ihr Handy wieder eingesteckt hatte sah sie wieder zu den beiden und sagte: „Ich treffe mich in etwa 15 Minuten mit ihr im Café Poirot. Ich kann sie etwa eine bis zwei Stunden hinhalten versuchen. Länger nicht.“ „Das reicht. Hier.“, sagte nun Shinichi als er Ran einen kleinen, durchsichtigen Ohrstöpsel gab. Diese sah ihn verwundert an und wollte gerade etwas fragen als jedoch Shinichi schon antwortete: „Ich habe auch so einen und somit kann ich euer Gespräch zum Teil mithören. Und falls sie früher gehen sollte, sag uns Bescheid dass wir uns aus dem Staub machen können. Falls allerdings euer Thema ins stocken gerät, kann ich dir ein paar Hinweise geben womit du sie bestimmt noch hinhalten kannst. Okay?“ „Okay. Aber verwirr‘ mich nicht klar?“ „Niemals wieder.“ Beide sahen sich kurz an als Ran den Ohrstöpsel hineintat und etwas ihr Haar vor das Ohr strich. Somit konnte er nicht gesehen werden und falls ihn Masumi doch entdecken sollte, könnte sie sich noch rausreden versuchen. Immerhin war ihr Vater Polizist. Schon machte sich Ran auf den Weg als die anderen beiden noch um die Ecke stehen blieben und warteten bis Masumi das Café betrat. Nach weiteren zehn Minuten tauchte Masumi wirklich auf und betrat das Café als Shinichi schon sagte: „Okay, sie ist rein. Sonoko und ich machen uns auf den Weg.“ Schon eilten die beiden zu einem Taxi und fuhren zur Wohnung in welcher Masumi und ihre Eltern wohnten. Ran saß etwas nervös bei ihrem Cappuccino und trank gerade einen kleinen Schluck als schon Masumi sich zu ihr setzte. „Hallo du. Wie geht’s?“ „Danke. Es geht. Mittlerweile bereue ich es dass ich meinen Eltern den Umzug so schnell vorgeschlagen habe. Hätte ich das früher gewusst … ach ich bin einfach von mir selbst genervt.“ „Das glaube ich.“, begann Masumi und bestellte ebenfalls einen Kaffee. „Aber ich bin für dich da. Immerhin sind die beiden Lügner und das obwohl sich Sonoko als deine beste Freundin ausgibt. Und Shinichi hat dir bestimmt alles erzählt und wie sehr er dich liebt oder?“ „Ja und leider bin ich darauf reingefallen.“, gab Ran enttäuscht zurück. Sie nahm noch einen Schluck ihres Cappuccino als auch Masumi’s serviert wurde und diese etwas Zucker hineingab. Ran beobachtete sie etwas und nachdem sie auch einen Schluck gemacht hatte sahen sich die beiden jungen Frauen wieder an. Da sagte Ran freundlich: „Ich bin nur froh dass du nie etwas mit Shinichi’s hattest außer einem Kuss. Immerhin kann ich so mit dir über das alles reden. Wobei ich von dir beeindruckt war.“ „Warum das?“, fragte die Klassenkameradin. „Ganz einfach, ich kenne seine Küsse. Und ich wollte damals gleich mehr und so ist es auch gekommen. Seine Küsse waren einfach so hypnotisierend und voller Leidenschaft und Liebe. Man war irgendwie in einer ganz anderen Welt wenn er mich küsste.“ „Da hast du Recht. So war es bei mir auch, aber ich wusste damals schon dass mit Sonoko und den anderen. Somit sagte ich mir gleich ich möchte keine Weitere auf seiner Liste sein.“ „Ich wünschte ich wäre so stark gewesen. Wenn ich ihn jetzt sehe möchte ich ihm am liebsten die Augen auskratzen. Und Sonoko aus.“, gab Ran wütend zurück und Masumi musste grinsen. Sie hatte es geschafft das Trio auseinander zu bekommen und hatte leichtes Spiel. Ran würde ihr immer mehr Vertrauen und bald auf ihrer Seite stehen. Genau das, was sie wollte und ihr Ziel war zum greifen nah. Masumi musste nur weiter die Einfühlsame sein und immer ein kleines Stück mehr gegen die beiden sticheln. Shinichi hatte das alles natürlich gehört und schluckte schwer. Waren dass nun ihre wahren Gefühle oder konnte sie einfach so gut schauspielern? Erst mal egal. Zuerst müsste er und Sonoko ihr Zimmer auf den Kopf stellen. Beide kamen beim Wohnhaus an, gingen hinein und fuhren mit dem Lift in den zehnten Stock. Dort angekommen war es gleich die erste Tür links als auch schon Sonoko vor ging während sich Shinichi umsah. „Okay, wir müssen es irgendwie schaffen reinzukommen. Ich kann unten den Portier versuchen zu bestechen. Immerhin glaube ich nicht dass sie so beliebt ist hier. Diese hochnäsige …“, weitersprechen musste er nicht als seine Ex bereits das Schloss mit Hilfe zweier Haarnadeln und ihrem Schlüssel geöffnet hatte. „Du kannst Schlösser knacken?“, fragte er nur verwundert. „Glaubst du ein reiches Töchterchen ist nur brav?“, gab sie zwinkernd zurück und schon gingen beide hinein. Sie sahen sich vorsichtig um und starteten gleich ins Masumi’s Zimmer. Vorsichtig durchsuchten sie alle Schubladen während Shinichi durch seinen Ohrstöpsel weiter zuhörte wie Ran sich verletzt gefühlt hatte als sie von der Beziehung zwischen ihm und Sonoko erfuhr. Er hörte auch das ihre Stimme trauriger wurde und dass sie wohl zu weinen begonnen hatte. Er schluckte schwer und suchte weiter als Sonoko leise sagte: „Konzentrier dich. Ran ist eine gute Schauspielerin.“ „Mag sein, aber das jetzt ist echt.“, gab er zurück und räusperte sich. Sonoko suchte weiter und sagte schließlich nach einer knappen halben Stunde: „Hier ist nichts. Haben sie vielleicht einen Safe?“ „Das ist es.“, gab Shinichi sofort zurück und verließ das Zimmer. Sonoko kam ihm fragend nach als er schon weitersprach: „Was wenn ihr Vater doch davon wusste und beide irgendwie dahinter stecken. Oder sie aber es durch einen Vorwand eingesperrt hat? Wie zum Beispiel Schulunterlagen für die Abschlussprüfung.“ Noch vor dem Safe stoppte er abrupt ab. Sonoko lief ihm versehentlich hinein und fragte verwundert: „Was denn nun?“ „Abschlussprüfung.“ „Haben wir im Juni. Warum?“ „Die Unterlagen. Wo ist das Büro ihres Vaters?“ „Die zweite Tür links nach der Eingangstüre.“, sagte Sonoko verwirrt zurück. Schon eilten beide hinein und Shinichi sah sich zuerst um. Anschließend setzte er sich an den Schreibtisch und überlegte. Wenn sie wichtige Unterlagen für ihren Abschluss hätte müsste der Vater sie aufbewahren. Da er dachte es ginge um die Schule müssen sie nicht in den Safe, aber dennoch gut verwahrt werden um nicht achtlos von der Haushälterin weggeworfen zu werden. Sonoko sah sich ebenfalls um als Shinichi plötzlich überrascht sagte: „Du musst sie noch hinhalten. Es ist erst knapp eine Stunde.“ Sonoko sah erschrocken zu ihm als er wieder zuhörte was Ran sagte. Er antwortete erneut: „Bitte Ran, eine halbe Stunde zumindest. Wir geben unser Bestes.“ Ran sah sich etwas nervös um als sie leise sagte: „Ich versuch’s.“ Schnell griff sie in Masumi’s Tasche und holte ihr Handy hervor. Sie entsperrte es als eine Codeeingabe kam. Sie überlegte kurz als sie Shinichi fragte: „An welchem Tag hast du mit Masumi geschlafen?“ „Was?“, fragte er entsetzt zurück. „Warum willst du das wissen?“ „Sag es einfach.“ „Der … zwölfte September.“, gab er etwas leiser zurück. Ran tippte die Zahlen ein und schon war das Handy entsperrt. Es war doch zu einfach dieses Datum als Kombination zu nehmen doch sie wusste, Masumi würde es viel bedeuten. Schnell schrieb sie an Masumi’s Vater eine Nachricht dass sie sich um eine halbe Stunde verspäten würde da sie im Verkehr feststecken würde. Gerade als sie die gesendete Nachricht wieder gelöscht hatte und das Handy wieder in ihre Tasche gab, kam Masumi von der Toilette zurück und setzte sich als sie den letzten Schluck ihres Kaffees machte und ihre Tasche nahm. „Dein Handy hat geklingelt. Da ‚Papa‘ am Display stand bin ich rangegangen. Er sagte er würde sich etwa eine halbe Stunde verspäten.“ „Schon wieder? Dabei hatte er versprochen rechtzeitig von der Konferenz zurück zu sein. Na gut, dann hab ich noch Zeit mich zu Hause umzuziehen.“ „Masumi …kannst du nicht bitte noch kurz bleiben?“ Ran sah sie flehend an. Masumi tat sie irgendwie leid und somit setzte sie sich wieder und nickte kurz als sie fragte: „Liegt dir denn etwa doch noch etwas am Herzen außer der Hass gegen die beiden? Ein Racheplan vielleicht?“ „Nein. Noch nicht denn … ich versuche wirklich gegen meine Gefühle anzukommen.“ „Was? Das heißt du …“, doch da fiel Ran ihrer Klassenkameradin bereits ins Wort. „Ja, ich liebe ihn.“ Shinichi erstarrte kurz. War das Real oder nur Schauspiel? Wenn er sie nur hörte und nicht sah, wusste er nicht wie er das alles einschätzen konnte. Immerhin war er ein Mensch der gerne beobachtete und somit seine Mitmenschen durchschauen konnte. Schnell kramte er die Schubladen am Schreibtisch weiter durch als er schließlich in der vorletzten Lade ein braunes Kuvert fand. Darauf stand kleingeschrieben ‚Unterlagen Masumi – Abschluss‘. Sofort nahm er die Dokumente heraus und hatte alles. Er nahm ein neues Kuvert und gab sie hinein als er in das Originale einen A4 Zettel gab auf den er hinauf schrieb: „Nicht bestanden.“ Anschließend gab er das Kuvert zurück und schloss die Schublade. Sonoko hatte alles wieder so hingelegt wie es war als beide aus dem Büro eilten. Sie gingen hinaus und wollten zum Lift als dieser gerade heraufkam. Sofort nahm Shinichi Sonoko an der Hand und sagte zu Ran: „Wir sind fertig und aus der Wohnung.“ Er und Sonoko blieben hinter einen großen Palme stehen als sich die Lifttür öffnete und Masumi’s Eltern herauskamen. Die beiden Schüler verhielten sich ruhig und kaum waren die beiden in der Wohnung, kamen sie aus ihrem Versteck und eilten zum Lift. Drinnen steckte Sonoko die Unterlagen in ihre Tasche und sie verließen schnellen Schrittes das Wohnhaus und stiegen in ein Taxi. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)