Komm ich buchstabier' dir Hass.. von Jestrum_Cosplay ================================================================================ Kapitel 1: ... ist ganz einfach; -------------------------------- Wie in einer Schockstarre stand Deidara im Türrahmen, traute seinen Augen kaum als er vor seinem Partner stand, welcher auf dem Bett saß und mindestens genau so geschockt zu Deidara sah. Es war ein kleiner fataler Moment der Unachtsamkeit, doch es war nun mal so, wie es war und daran konnten sie schlicht nichts ändern. Deidaras Magen drehte sich um. Er fühlte sich Betrogen und Verraten. Von seinem eigenen Teampartner. Deidara hatte zwar noch nicht so eine extrem starke Bindung zu ihm aufbauen können, wie zu Sasori damals, doch die Zeit reichte allemal um eine gewisse andere Sympathie für seinen trottelig unbeholfenen Partner zu entwickeln. Doch diese Sympathie wurde nun in Scherben geschlagen. „Deidara, lass mich“, doch der Ältere kam nicht weit, denn Deidara unterbrach ihn harsch: „Was fällt dir eigentlich ein? Was fällt Pain eigentlich ein, mich mit so jemandem wie dir in ein Team zu stecken und zu denken, ich krieg es nicht raus?“ Der Ältere erhob sich von seinem Platz und setzte seine Maske auf, schritt auf Deidara zu und kam vor ihm zum stehen. Seine Handfläche legte er sanft an die Wangen des Jüngeren, welcher sich schlagartig anspannte und wegsah. „Fass mich nicht an“, zischte er aus zusammen gepressten Zähnen heraus und suchte mit seinem Blick einen Punkt den er fixieren konnte. Doch der Ältere hörte nicht auf ihn, denn er strich beinahe sanft mit dem Daumen über den Wangenknochen des Blonden. Der Schwarzhaarige beugte sich zu ihm runter und wisperte ihm ins Ohr: „Du weißt, dass du mich nicht wegstoßen kannst, oder? Du willst mich nicht wegstoßen.“ Deidaras Augen weiteten sich. War das dem sein ernst? Und ob er es wollte und konnte. Hatte er doch all die Jahr solch einen Hass gegen diesen Clan mit diesen besonderen Augen gepflegt und nun? War so jemand sein Partner. Der Blonde konnte und wollte es nicht wahr haben, und er würde lügen, würde er behaupten, dass es ihn nicht sogar verletzte, dass Tobi einer vom Uchiha Clan war. Sofern der Mann hinter dieser Maske überhaupt Tobi war. Deidara traute ihm nicht. Nicht mehr zumindest. Fast schon mechanisch strich Tobi ihm weiterhin über die Wange und Deidara konnte den prüfenden Blick des Älteren auf ihm spüren. „Bist du überhaupt Tobi? Oder ist das alles nur gespielt?“, fragte der Jüngere bissig. „Ich bin niemand. Tobi ist nur ein synonym“, war die kryptische Antwort von seinem Partner. Deidara zischte und wich einen Schritt zurück, er richtete seine blauen Augen auf Tobis Maske und er konnte spüren, dass er direkt in sein Sharingan sah. Unbehagen machte sich in ihm breit. Er kannte diese Augen nur zu gut und mit ihnen verband er nur schlechte Erinnerungen. Seine Zwangsrekrutierung. Itachi Uchiha. Der Aussichtlose Kampf. Jahrelang hatte er danach sein Auge trainiert um Genjutsus zu durchschauen. Jahrelang war er mit Training beschäftigt um eines Tages gegen das Sharingan ankommen zu können. Und nun fand er heraus, dass sein neuer Teampartner einer von diesem Clan war. Deidara wünschte sich langsam, dass er nicht schon so früh von der Mission zurückkam, dann wäre ihm das eventuell erspart geblieben und er hätte es vielleicht irgendwann später erst erfahren, wobei er sich nicht sicher wäre, was nun besser war. Einerseits konnte er sich aber auch für seine Naivität Ohrfeigen. Er lebte seit Sasoris Tod mit ihm in einem Zimmer, sie hatten 24 Stunden, sieben Tage die Woche miteinander zu tun und nie hätte er zu träumen gewagt das Tobi ein Uchiha ist. Niemals hätte er es in Erwägung gezogen oder auch nur daran gedacht, dass es eventuell so sein könnte. „Deidara, ich bitte dich“, seufzte der Ältere auf und kam einen Schritt näher auf Deidara zu. „Tobi, ich warne dich, komm mir bloß nicht zu nahe“, sagte Deidara mit fester Stimme und er spürte die kalte Wand in seinem Rücken. „Nicht alle sind gleich Deidara“, sagte Tobi mit ruhiger Stimme. „Doch, ihr seid alle gleich. Überheblich. Perfekt. Euch wurde damals alles in die Wiege gelegt, es gab nichts wofür ihr jemals hättet Kämpfen müssen. Weder um Anerkennung, noch um sonst irgendwas anderes“, seine Stimme wurde mit jedem Wort lauter, dann murmelte er leiser: „Ich wünschte mir ich hätte es nie so herausgefunden.“ Erneut sah Deidara auf den Boden, verlegen sah er zur Seite und er spürte wie sein Herz gegen seine Brust hämmerte. Er spürte wie sich Tobis Hand in seinen Nacken legte und mit sanftem Druck diesen massierte. Ein wohliger Schauer legte sich über Deidaras Rücken und er seufzte ungewollt auf. Er konnte förmlich hören, wie sich ein Grinsen auf die Lippen von Tobi legte. „Scheint dir ja aber doch ganz gut zu gefallen, Dei-Chan“, schnurrte Tobi förmlich und machte unbeirrt damit weiter. „Ich hasse dich.“ Tobi hielt inne und zog seine Hand zurück. Er legte den Kopf schief und sah auf den Jüngeren hinab, fast schon tadelnd antwortete er: „Hass ist ein wirklich starkes Gefühl und kommt selten ohne ein anderes starkes Gefühl aus, das weißt du oder?“ „Ich bin weder dumm, noch ein kleines Kind.“ „Das weiß ich aber Hass“, er legte eine Denkpause ein und umfasste das Kinn von Deidara, hob seinen Kopf leicht an und zwang den Blonden dazu ihn anzusehen: „Hass ist ein starkes Wort. Eine starke Emotion. Man hasst nicht willkürlich vor sich hin, man hasst weil man etwas empfunden hat. In den meisten Fällen hasst man jemanden, weil man ihn liebt.“ „Du bist ein Lügner. Ein elendiger Lügner“, Deidaras Stimme zitterte als er die Worte sprach und dabei Tobi ansehen musste. Zu gerne hätte Deidara gewusst, welche Mimik der Ältere ihm gerade schenkte. War er amüsiert darüber? Gelangweilt? Warum machte er sich darüber Gedanken? Warum empfand er die Gefühle so stark? Deidara konnte Tobi hassen, das war okay, doch irgendwie war es nicht etwa Hass gegen ihn und seine Identität als Uchiha oder gar Hass gegen das Sharingan. Es war Hass der aus Verletzlichkeit resultierte. „Ich hasse Lügner wie dich“, sagte Deidara und seine Stimme wurde mit jedem Wort leiser, er senkte seinen Blick und er konnte fühlen wie überlegen sich Tobi nun vorkommen musste. „Sag sowas nicht“, erwiderte Tobi und beugte sich zu ihm, dann wisperte er Deidara ins Ohr: „Ich buchstabier dir das Wort Hass gerne mal. Es ist ganz einfach.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)