Die Wege des D. von Mick_St-John (One Piece mal ganz anderst) ================================================================================ Kapitel 19: Ein Geheimauftrag und ein Smutje auf 180° ----------------------------------------------------- ____________________________________________________ Die Tür ins Nichts Wortlos eilten die beiden Männer durch die Gänge von Enies Lobby. Der Tag hatte für die beiden ganz normal gestartet und das er sich so entwickeln würde hätte keiner von ihnen je zu träumen gewagt. Doch sollten die Gerüchte stimmen, die sie auf der Insel aufgeschnappt hatten, so blieb der Weltregierung keine andere Möglichkeit, als sie in ihre alte Position zurückzusetzen. Bei dem Gedanken, ihre alte Berufung wieder ausleben zu können wurde ihre Schrittgeschwindigkeit noch schneller. Schon davor liefen die beiden Männer so schnell durch die Gänge, dass die Soldaten, die sie begleiteten, rennen mussten. Doch nun hatten sie das Tempo so rasant erhöht, das den Soldaten, die sie zum treffpunkt geleiten sollten, nichts anderes übrig blieb als zu sprinten. Während ein normaler Mensch bei so einer Schrittgeschwindigkeit damit beschäftigt war, seine Atmung zu kontrollieren, hatten sie immer noch die Kraft an etwas anderes zu denken. So also dachten sie über das Gerücht nach, dass sie aufgeschnappt hatten, als sie hier ankamen und was ein solcher Fall für Folgen hätte. Schnell wurde ihnen bewusst, dass es nur eine Möglichkeit gab, wie die Weltregierung vorhatte der Lage Herr zu werden. Diese Möglichkeit war die dunkle Gerechtigkeit und wenn sie mit ihrer Vermutung richtig lagen, musste die Weltregierung sie nun in ihre alten Positionen setzen. Nach außen hin wirkten sie ruhig und emotionslos, doch in ihrem Inneren hofften sie, dass nun endlich der Tag gekommen war, an dem die Weltregierung begriffen hatte, dass es ohne die dunkle Gerechtigkeit, die einen Schatten auf die Welt warf, die wahre Gerechtigkeit auch nicht geben konnte. Wenige Meter vor ihrem Ziel hielten sie inne. Er und sein Begleiter waren in keiner Hinsicht erschöpft, doch die beiden Soldaten, die sie begleitet hatten sanken auf die Knie und brachen einen kurzen Moment später zusammen. Angewidert von ihrer Schwäche richtete sich sein Blick nun zum ersten Mal nicht starr nach vorne, sondern er musterte seinen Begleiter. Bruno, so emotionslos wie eh und je, doch auch in seinen Augen konnte er das Verlangen wahrnehmen, dass sicher auch in seinen eigenen Augen zu finden war. Er hasste es wenn Menschen ihre Schwächen offen zeigten und würde es zu verhindern wissen, dass die Menschen die dort in diesem Büro warteten, seine Menschlichkeit zu sehen bekommen würden. Also verbarg er sein Verlangen tief in seinem Inneren, atmete einmal kräftig ein und öffnete die Flügeltüren des Büros. Dieses war, wie er erwartet hatte, voller Menschen. Für ihn waren einige bekannte Gesichter darunter, doch es waren auch viele hier, die er noch nie gesehen hatte. Schon wieder war ein kleiner Anflug von Neugierde in ihm zu spüren, den er jedoch sofort wieder abwarf. Er betrat gefolgt von Bruno den Raum und die immer noch leicht japsenden Soldaten, die sie begleitet hatten, schlossen die Flügeltüre hinter ihnen. Da die meisten Menschen die hier in diesem Raum verweilten, sich schon auf einer couchlandschaft in der Mitte des Raums niedergelassen hatten. Beschloss er es ihnen gleichzutun und ließ sich auf einem leeren Sessel nieder, der zur rechten der Couch stand. Bruno hatte anscheinend beschlossen sich nicht hinzusetzen und stellte sich deswegen links hinter ihn. Obwohl der Raum voller Menschen war, sprach keiner ein Wort. Die Stille wäre unangenehm gewesen, wäre sie nicht sofort wieder, durch das Öffnen einer neuen Türe am Ende des Büros, durchbrochen worden. Als jeder im Raum erkannte, wer da durch die Türe schritt, konnte man das aufkeimende Verlangen wortwörtlich mit dem Messer schneiden, so präsent war es. Obwohl ein jeder in diesem Büro versuchte, seine Gefühle so gut er konnte zu unterdrücken und sich abzuschotten. So waren nun alle Versuche vergebens. Ein jeder war nun aufgeregt und stellte dies offen zur Schau. Selbst er lächelte, doch er wirkte durch sein Lächeln nur noch unmenschlicher. Wenn ein normaler Mensch lächelte, konnte man das Lächeln auch in den Augen wahrnehmen. Die Augen strahlten dann eine gewisse Wärme aus, die dem Gegenüber normalerweise ein gutes Gefühl gab. Er wusste, dass dies bei ihm vollkommen anders war. Sein Lächeln oder Lachen sprang nicht auf seine Augen über. Die Mimik, die von ihm ausging, erinnerte eher an einen Leoparden, der kurz bevor stand, seine Beute, der er eine Ewigkeit nachgejagt war, zu verschlingen. Doch er wollte dieses Lächeln im Moment nicht ablegen. Er wollte offen zeigen, wie sehr er sich freute die Neuankömmlinge zu sehen. Der erste Neuankömmling war, wie er wusste, der Leiter der Justiz Insel Oberbefehlshaber Spandam. Dieser wirkte ebenso, als würde er auf Wolken gehen, denn sein Begleiter war niemand anderes als der Sprecher der 5 Weisen. Bei seinem Anblick salutierten alle Menschen, die in diesem Raum verweilten. Das Ziel der beiden schien der Schreibtisch zu sein, der genau vor der Couchlandschaft stand. Nach einer halben Minute hatte sich der Sprecher der 5 Weisen auf genau diesen Bürostuhl gesetzt und hatte die Augen geschlossen. Oberbefehlshaber Spandam blickte freudestrahlend durch die Runde, doch der Sprecher der 5 Weisen hatte keinen hier in diesem Raum eines Blickes gewürdigt. Doch niemanden schien das zu verletzen, sie sahen sich wohl eher bekräftigt in der Tatsache, was nun gleich geschehen würde. Es gab nur eine Sache, die der Sprecher der 5 Weisen gleich verkünden konnte und dessen Mimik und Gestik bekräftigten nur seine These. Kaum eine Sekunde, nachdem er diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte, holte der Sprecher der 5 Weisen tief Luft und fing an zu sprechen. “Wir, die 5 Weisen, haben vor geraumer Zeit beschlossen, dass die Cipherpol Agenten der Staffeln eins bis neun aufgelöst werden und sich anderen Zielen widmen. Sie alle waren einst Cipherpol Agenten der Staffel neun und haben der Weltregierung entweder, auf dem geheiligten Land Mary Joa oder im Marinehauptquartier gedient. Wir sind froh und glücklich, dass sie dieser Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen nachgekommen sind und sich nicht wie einige ihrer Kollegen quergestellt haben. Doch leider werden wir durch unvorhergesehene Ereignisse gezwungen sie von ihren momentanen Aufgaben zu entbinden. Sie sind ab dem heutigen Tage wieder Cipherpol Agenten der Staffel neun und arbeiten unter Oberbefehlshaber Spandam hier auf der Justiz Insel.”, während er sprach, hatte der Weise seine Augen kein einziges Mal geöffnet. Und nun, da er offensichtlich alles gesagt hatte, was er wollte. Richtete er sich auf und verließ schnellen Schrittes den Raum, durch eben jene Tür durch die die beiden gekommen waren. Er hatte nicht mehr erwartet, er kannte immerhin die Weisen und wusste, dass sie immer relativ wortkarg bei Befehlen gegenüber der Cipherpol waren. Denn das Weglassen von genauen befehlen, ließ den Vorgesetzten mehr Spielraum. Nun waren alle Augenpaare auf Spandam gerichtet. Der Oberbefehlshaber der Justiz Insel Enies Lobby war also nun ihr neuer Vorgesetzter. Dieser Mann war allein des Bluts wegen auf seiner Position. Sein Vater hatte einen makellosen Buster Call angeführt und die Weisen hatten seine ganze Familie dafür geehrt. Doch abgesehen von seiner Geschichte und Vergangenheit war er der schwächste Kämpfer, der sich in diesem Raum befand. Allein das Schwert, dass er bei sich trug, schien Kräfte in sich zu beherbergen, die keiner von ihnen einzuschätzen wusste. Das alle Augenpaare auf ihn gerichtet waren, schien diesen man gar nicht zu stören. Keineswegs. Anscheinend gefiel es ihm sogar. Eine Viertelstunde quälte er sie nun mit einer Vorstellung seinerseits und mit den Truppeneinteilungen, die er vorgesehen hatte. Kurz fragte er sich ob Spandams Monolog je ein Ende finden würde. Als dieser tief die Luft einsog und sie alle baht, ihre neuen Quartiere aufzusuchen. Keiner musste diesen Befehl zweimal entgegennehmen, sie alle waren froh, dass Spandam endlich den Mund hielt und sie entließ. Vor dem Büro warteten schon einige Agenten der Justiz Insel auf Sie, die anscheinend Anweisungen erhielten, sie in ihre neuen Quartiere zu geleiten. Knapp zehn Minuten später war er in seinem neuen Quartier angekommen. Er sah es so, man konnte es aber auch anders sehen. Denn der Raum, indem er sich befand, sah genauso aus wie sein Büro im Marinehauptquartier. Man hatte eigentlich nur ein Bett hinzugefügt, das war die einzige Veränderung. Doch ein Klopfen an seiner Tür riss ihn aus seinen Gedanken. Er war verwundert gewesen, dass er den Störenfried nicht durch sein Observations Haki gespürt hatte. Normalerweise nahm er auch kleinste Veränderungen durch es wahr. Doch sein Besucher war ihm entgangen. Seine Verwirrung über diesen Zustand wurde nicht geringer, als er erkannte, dass es Spandam war, der ihn aus seinen Gedanken gerissen hatte. Diese Tatsache warf neue Fragen bei ihm auf. War Spandam etwa nicht nur wegen seiner Familie auf seiner Position? Wie hatte er es geschafft, unbemerkt durch sein Observations Haki zu schlüpfen? Zweifellos war er ein erbärmlicher Kämpfer, jedoch konnte man seine anderen Fähigkeiten nur erahnen. Als ihm bewusst wurde, dass sein Gesicht eine Fragende, fast wissbegierige Mimik offenbarte, glättete er seine Gesichtszüge wieder zu einem neutralen Gesichtsausdruck. Ohne viel Federlesen legte Spandam eine Professionalität an den Tag, die er von ihm nie erwartet hätte. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, streckte er ihm einen versiegelten Brief entgegen und verließ sein Büro. Das Wachssiegel, das den Brief verschlossen hielt, war das Zeichen der Weltregierung. Es war somit ein offizielles Schreiben der fünf Weisen. Wieder tat sein Körper etwas, für das er sich selbst Ohrfeigen könnte. Denn seine Stirn legte sich in Falten. Immer noch leicht verwirrt, begab er sich zu seinem Schreibtisch, zerstörte mit einem Brieföffner das Siegel das den Brief verschlossen hielt und begann zu lesen. Schnell überflog er den Brief der 5 Weisen. Es war kein Brief im üblichen Sinne gewesen, es war ein Befehl und dieser Befehl ließ seine Augen hervortreten. Doch die Zeit seine Gefühle offen zu zeigen, wurde ihm nicht gegönnt. Er konnte bereits seinen nächsten Gast spüren. Allen Anscheins nach war es Bruno, denn er kannte keinen Mann der so groß und so stark war, wie er es eben war. Außerdem strahlte Bruno eine Kraft aus, mit der nur Cipherpol Agenten gesegnet waren. Keine zwei Sekunden später klopfte es abermals an seiner Bürotür und Bruno trat ein. Doch keiner von ihnen fing an zu sprechen, es brauchte zwischen ihnen keine Erklärungen. Sie kannten sich seit ihrer Kindheit und waren seit jeher immer zusammen auf Aufträge geschickt worden. Ohne ein weiteres Wort schloss Bruno die Bürotür hinter sich und fuhr einmal den Türrahmen mit seiner rechten Handfläche nach. Als er sie wieder öffnete, hatte die Bürotür sich in ein Portal gewandelt. Der Türrahmen wurde nun vollkommen von seiner Dor-Dor Kraft eingenommen und brachte sie vermutlich genau zu Ihrem Ziel. Geschockt schreckte Ruffy aus dem Schlaf hoch, er wusste nicht genau, was er geträumt hatte, aber es hatte sich nicht wie ein Traum angefühlt. Schnell versuchte er seine Atmung unter Kontrolle zu bringen und schaute sich im Schlafraum der Flying Lamb um, ob er jemanden geweckt hatte. Dies schien jedoch glücklicherweise nicht der Fall gewesen zu sein, denn all seine Mitstreiter schliefen noch. Nun ja, so sicher war er nicht, da Nami in einem Einzelzimmer schlief, aber da das trübe Bullauge zu ihrem Schlafraum eben so dunkel war wie der Männer Schlafraum, ging er einfach davon aus, dass alle schliefen. Nachdem er fünfmal versucht hatte, wieder einzuschlafen gab er auf, heute Nacht würde er keinen Schlaf mehr finden, das war ihm klar. Leise, ganz leise verließ er den Schlafraum und begab sich in die Kombüse seines Schiffs. Es war mitten in der Nacht, ein Blick auf die Uhr die über dem kleinen Ofen hing, verriet ihm, das es 3 Uhr war. Er musste folglich noch gute vier Stunden totschlagen, bevor er nur daran denken konnte seine Leute zu wecken. Gerade als er sich fragte, wie er die 4 Stunden überbrücken sollte, knarrte die Kombüsen Tür. Nach einem kurzen Moment wurde ihm bewusst, das seine Kombüsen Türe nicht knarrte und bei einem prüfenden Blick auf sie, überschlugen sich seine Gedanken. Denn die Tür war geschlossen, die Tür, die geknarrt hatte, öffnete sich gerade durch die eigentliche Türe hinweg und Bruno und Rob Lucci kamen ihm entgegen. ____________________________________________________ Jolly Roger Da Ruffy die Teufelskraft von Bruno bereits kannte, ließ ihn das Portal eher kalt. Das einzige was ihn gerade Beschäftigte war die Frage warum die beiden hier waren. Eigentlich kannte er seine Befehle und ein weiteres Einschreiten der beiden wäre nicht vonnöten gewesen. Es musste sich also etwas ereignet haben, dass die Weltregierung nicht vorhergesehen hatte und deswegen waren sie hier. In dem Moment als er es endlich geschafft hatte, seine Gedanken zu ordnen. Schloss Bruno die Tür seines Portals und stellte sich neben Rob Lucci, der sich schon inmitten des Raumes befand. Da die beiden keine Anstalten machten eine Unterhaltung zu beginnen, versuchte es Ruffy mit einem kläglichen “Guten Morgen”, das von den beiden leise grummelnd erwidert wurde. Auf das dürftige “Guten Morgen” folgten einige Sekunden der Stille, in denen niemand sprach, doch dann ergriff Rob Lucci das Wort. “Ich werde gleich zur Sache kommen, da sich mögliche Störungen nicht vermeiden lassen. Die Prinzessin von Alabasta, dem Königreich des Sandes, wird vermisst. Sämtlichen Mitgliedern der Marine wird diese Information im Laufe des heutigen Tages mitgeteilt. Da Sie jedoch im Moment auf einem Geheimauftrag sind, wurde der Cipher Pol aufgetragen Ihnen diese Information zu überbringen. Sollten Sie Informationen über den Aufenthaltsort der Prinzessin kennen, melden Sie diese bitte sofort durch die Mini Teleschnecke, die ihnen bei Auftragsbeginn übergeben wurde, an uns weiter.”, gerade als er anmerken wollte, dass er keine Ahnung hatte, wie die Prinzessin aussah. Wurde ihm von Bruno ein, in ermangelung eines besseren wortes, “Steckbrief” der Prinzessin übergeben, der die Prinzessin von vorn und von der Seite zeigte und alle weiteren Informationen enthielt. Dies schien auch alles zu sein was die beiden ihm zu sagen hatten, denn nach der kleinen Ansprache, strich Bruno abermals über den Türrahmen der Kombüsen Türe, öffnete ein Portal, die beiden traten ein und waren ohne ein weiteres Wort verschwunden. Nicht nur der Umstand, dass er gerade aufgestanden war und noch nichts gegessen hatte, sorgte bei ihm für Magengrummeln. Nein, auch die Information, die im gerade mitgeteilt wurde, trug stark zu diesem Zustand bei. Das Gefühl von Hunger, dass er gerade noch in seinem Magen verspürt hatte, war verschwunden. Diese Situation war einmalig, noch nie seit Machtübernahme der Weltregierung, war einer Königsfamilie etwas zugestoßen und nun da die Prinzessin Alabastas vermisst wurde. War nicht abzusehen was ihr passiert war. Nun da sich die Weltregierung in so einer prekären Situation befand, war es undenkbar, dass die Informationen über Captain Black an die Öffentlichkeit gerieten. Großadmiral Senghok würde unter allen Umständen verhindern, dass die Bevölkerung davon in Kenntnis gesetzt wurde. Wie es jedoch um die vermisste Prinzessin stand, konnte keiner vorhersehen. Sollte bislang nur die Königsfamilie vom Schicksal ihrer Prinzessin wissen, hatte die Weltregierung zwar die Möglichkeiten die Informationen unter Verschluss zu halten. Doch was würde geschehen, wenn man die Prinzessin nicht lebend fand? Soweit er wusste, war Prinzessin Vivi die Kronprinzessin Alabastas und hatte keine Geschwister. Auch die kurze Erwähnung der Cipher Pol von Rob Lucci, machte Ruffy zu schaffen, sollte dies etwa bedeuten, dass sein Traum von vorhin der Realität entsprach? Ein kurzer Blick auf die Uhr, über dem Ofen der Kombüse, war für ihn ein kleiner Lichtblick, denn diese zeigte ihm, dass bereits eine Stunde vergangen war, seit er sie das letzte mal beachtet hatte. Seine Gedanken wirbelten immer noch in seinem Schädel umher, ohne den geringsten Sinn zu hinterlassen und alles deutete darauf hin, dass seine Magenschmerzen durch Kopfschmerzen ersetzt wurden. Er konnte nicht mehr denken, es war ihm alles zu viel, zuerst die Sache mit Captain Black, dann sein Traum, von dem er nicht einmal wusste, ob es wirklich einer war und jetzt die Ereignisse in Alabasta. Geräuschvoll öffnete er die Kombüsen Türe und ging an Deck. Schon das Geräusch von Wellen, die sanft gegen seine Caravelle schlugen, beruhigten ihn. Am Bug seiner Caravelle suchte er halt und setzte sich auf die Galionsfigur der Flying Lamb. Hier, auf dem Kopf seines Lämmchens, hatte er die beste Aussicht auf den East Blue, hier fand er seine innere ruhe wieder und hier verweilte er, bis die ersten Sonnenstrahlen übers Meer tanzten und den Beginn eines neuen Tages verkündeten. Kurz nachdem die ersten Sonnenstrahlen den weg an Deck seiner Caravelle gefunden hatten, öffnete sich die Luke zu den Männer Schlaf Quartieren und ein unausgeschlafener Zoro kam man Deck. Ruffys Blick ruhte zwar immer noch auf dem Meer, jedoch wusste er, dass es nur Zoro sein konnte, der zu einer solchen Zeit aufgestanden war. Es war Sonnenaufgang und sein Vize Kapitän hatte ihm immerhin versprochen, seine alten Gepflogenheiten, die ihm bei der Marine eingetrichtert wurden, wieder aufzunehmen. Außerdem hatte er durch sein Observations Haki, dass er eher unabsichtlich eingesetzt hatte, schon das Erwachen von Zoro gespürt. Auch Nami regte sich kurz, in ihrem Quartier, doch als sie durch ihr Bullauge sehen konnte, das es noch früh am Morgen war, legte sie sich wieder hin. Da er nicht zu sprechen begann und auch keine Anstalten machte seine Blickrichtung zu ändern. Versuchte nun Zoro, wie er vorhin bei Rob Lucci und Bruno, eine Unterhaltung zu starten. Zoro räusperte sich vernehmlich und versuchte es mit einem Witz. “Warum sitzt du denn da oben, hast du keine unangenehmere Sitzgelegenheit gefunden als unsere Galionsfigur?”, Ruffy musste sich eingestehen, dass er anfangs auch so über die Galionsfigur dachte, doch es stellte sich heraus, dass die Galionsfigur der Flying Lamb sehr bequem war. Wenn er ehrlich war, könnte dies seine liebste Position der ganzen Karavelle werden. Doch er ersparte Zoro einen Bericht über angenehme Sitzgelegenheiten auf ihrem Schiff. Mit einer mühelos fließenden Bewegung sprang er an Deck und reichte Zoro den Steckbrief von Prinzessin Vivi, den er mit fragender Miene entgegennahm. Schnell überflog er diesen und auch seine Mimik verdüsterte sich, als er das Ende erreichte. “Woher hast du den? Ich meine, so etwas liegt bestimmt nicht im Werbeteil der Grandline News!”, leicht schmunzelnd nahm er den Steckbrief wieder entgegen und dachte an das Gespräch zurück, dass sie auf der Gecko Insel führten. Sie waren übereingekommen sich nicht mehr mit Titeln anzusprechen, wenn sie unter sich waren. Gespräche fühlten sich so viel einfacher an und auch Zoro schien dies so zu sehen. Nun da er so zurückdachte, wusste sein Vize Kapitän relativ wenig über ihn. Er hatte ihm noch nicht mal genau das Ziel mitgeteilt, dass sie oder besser gesagt er, verfolgten. Kurz überlegte Ruffy wie er das Thema am besten anfangen sollte und begann nach einem tiefen atemzug an zu erzählen. Doch als er begann zu erzählen, fiel es ihm schwer wieder aufzuhören. Nachdem er den Auftrag der fünf Weisen angenommen hatte, hatte er bewusst lange Unterhaltungen vermieten, zu groß war seine Sorge sich zu verplappern und Pläne preiszugeben. Er erzählte Zoro alles, seine ganze Vergangenheit und erläuterte ihm den Auftrag den sie verfolgten, nur ein paar Einzelheiten ließ er aus. Er verschwieg beispielsweise, dass er Haki beherrschte und die Tatsache, dass sein Vater die Weltrevolution anführte ließ er auch weg, dafür erzählte er aber mehr von Ace, seiner Kindheit und seinem Aufstieg in der Marine. Auch seinen seltsamen Traum, den er selbst noch nicht einzuschätzen wusste, behielt er lieber für sich. Dieses Thema würde er erst mit jemandem besprechen, der sich mit Haki auskannte und ihm Ratschläge zu derlei vorkommnissen geben konnte. Als er zum Ende kam, war die Sonne schon vollends aufgegangen und Zoro brauchte einige Momente um sich zu sammeln. Es brauchte drei Anläufe, bevor er es schaffte wieder normal zu sprechen, zuvor hatte er nur immer wieder den Mund geöffnet und geschlossen. Als der erste Schock überwunden war, Zwang er sich in die Normalität zurück und startete mit einem zaghaften “Also..”, eine neue Konversation. “Also sollen wir quasi, diese Piratenflagge hissen, eine Insel überfallen und eine Königsfamilie damit stürzen...und das im Namen der Weltregierung?”, es wirkte immer noch. Als kostete es ihn äußerst viel Überwindung nicht laut loszuschreien. “So sieht es bislang aus, ja!”, Zoros Mimik war so ausdruckslos, dass Ruffy unsicher war wie dieser gleich reagierte. Ruffy hatte mit allem gerechnet, aber nicht mit der plötzlichen traurigkeit die Zoro umgab. Man konnte ihm ansehen, dass er seine nächsten Worte sorgfältig auswählte bevor er sie Aussprach: “Ich..ich denke nicht, dass alle ‘mitspielen’ werden!” Zoro sprach etwas aus, an das Ruffy auch schon gedacht hatte. Sicher würde es einige Crewmitglieder geben, die mit der Tatsache nicht einverstanden wären, Piraten zu ‘spielen’. Sein erster Gedanke huschte da zu Nami, sie hatte ihm schon einige Male offen gesagt, dass sie Piraten verabscheute, er wollte sich zwar nicht vorstellen, wie sie die Crew verließ, jedoch musste er leicht Schmunzeln, als er sich vorstellte, wie sie die Crew überfiel und mit den Schätzen flüchtete. Sie hatte ihnen ja schon mitgeteilt, dass sie Piraten überfiel, also waren sie ab diesem Tage wohl nicht mehr vor ihr sicher. Wenn er genauer darüber nachdachte, behagte selbst ihm die Vorstellung nicht auf einer Insel Pirat zu spielen, vielleicht gab es doch eine Möglichkeit, wie er das ganze umgehen konnte. Doch bislang fiel ihm keine andere Lösung ein, wie sie einen König stürzen sollten. Vollkommen in Gedanken versunken beachtete er Zoro nicht mehr, doch da dieser ihm noch etwas erzählen wollte Schnippte dieser ungeduldig vor seinem Gesicht herum, um Ruffys Aufmerksamkeit zurückzugewinnen. Ruffy, der nicht damit gerechnet hatte, dass Zoro plötzlich vor seinem Gesicht umherschnippen würde, zuckte leicht zusammen und entschuldigte sich mit einem: “Oh Verzeihung ich war in Gedanken!” Leicht verärgert begann Zoro seine Geschichte: “Nicht so schlimm also….!” Doch gerade als Zoro anfangen wollte seine Geschichte zu erzählen, öffnete sich die Luke zu den Schlafquartieren abermals und die gesamte Crew schritt an Deck. ____________________________________________________ Nur ein Traum Vollkommen schlaftrunken schleppten sie sich an den kleinen Kombüsen Tisch. Keiner von ihnen wirkte auch nur im Geringsten ausgeschlafen, obwohl sie knapp drei Stunden länger schlafen konnten als Zoro und seine eigene Schlafenszeit wollte er gar nicht erst in den Raum werfen, da er bei der Marine meist weniger schlief, also konnte man beinahe sagen, dass er trainiert darauf war wenig zu schlafen. Doch gerade als er diesen Gedanken zu Ende gefasst hatte, wurde er bei ihrem Anblick wieder müde, dass Gespräch mit Zoro hatte ihn die Vorkommnisse der letzten Nacht fast vergessen lassen und so breitete sich langsam ein wohliges Gefühl in Ruffys Magengegend aus und sein Kopf wurde von Minute zu Minute schwerer. Er hatte nicht vorgehabt sich erneut schlafen zu legen, eigentlich hatte er sich sogar gegen das Gefühl der aufkommenden Müdigkeit gewehrt, denn er fürchtete sich wieder davor in die Realität abzudriften! Es war ihm mittlerweile klar geworden, dass der vermeintliche “Traum” von letzter Nacht ganz bestimmt kein Traum gewesen sein konnte. Er war im Kopf von Rob Luki mit Bruno zusammen auf Enies Lobby gewesen und hatte die Rehabilitierung der CP9 miterlebt, diese Tatsache allein schockierte ihn zwar schon, doch es war nichts im Vergleich dazu, dass er noch nie von so einer Kraft gehört hatte und dies machte ihm Angst. Mittlerweile war er wieder so tief in seinen Gedanken versunken, dass er gar nicht bemerkt hatte wie Zoro ihn verlassen hatte und zu seinen Kameraden in die Kombüse ging. Einige Minuten und viele Gedankengänge später hatte Ruffy eine Entscheidung getroffen, er würde Isso schreiben und ihn zu den Vorkommnissen befragen. Issho hatte ihm schließlich Haki geleert, er musste einfach wissen was in seinem Körper vor sich ging. Erneut hellwach begab er sich zur Männer Kajüte, setzte sich an den einzigen Tisch, der in dem kleinen Raum platz gefunden hatte, bewaffnete sich mit Papier und Stift und begann zu schreiben. Doch als er nicht einmal mehr wusste, wie er den Brief anfangen wollte, gab er seinen Plan wieder auf. Das Blatt war übersät von Sätzen, die wieder durchgestrichen worden waren und Stichpunkten, die er eigentlich erwähnen wollte, die aber auch nie zum Einsatz gebracht wurden. Vollkommen frustriert rieb er sich über die nun wieder müden Augen und lies diese für einige Sekunden geschlossen. Dies war ein Fehler, denn sein Körper nutzte sofort diese Möglichkeit und bevor Ruffy es überhaupt aufgefallen war oder er dies verhindern hätte können sank er in einen tiefen Schlaf und begab sich ins Land der träume. Er träumte davon zu fallen. Nur zu fallen und alles was er erreichen konnte entglitt seinen Händen wieder. Viele versuchten ihm zu helfen, darunter sein Großvater, Smoker und Hina aber keiner von ihnen schaffte es. Und so schlug Ruffy auf dem Boden auf und brach sich alle Knochen. Schweißgebadet wachte er auf und konnte sich nicht mehr daran erinnern, was er geträumt hatte! 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