Die Chronik Aeryns von Serafina2104 (dunkle Tochter Irlands) ================================================================================ Prolog: Aeryn ------------- Ich war jung und unschuldig. Sollte zur Priesterin ausgebildet werden. Sollte meine Dienste den Göttern schenken. In meiner Heimat Irland. Vor meiner Familie geflohen. Meinem Vater, der mich verprügelte und meine Mutter Vergewaltigte. Der meinen kleinen Bruder zu seinesgleichen erzog. Ich konnte mich damals nicht verteidigen. Also lief ich. Ich lief und verschwand im Schutz der Nacht. Ein Druidenorden nahm mich auf, nachdem sie mich halb erfroren und verhungert auf einer Lichtung fanden, wo sie Ihre Rituale durchführen. Hier fand ich meinen Frieden. Lernte die Kräuterkunde und mich in der Natur zurechtzufinden. Ich war glücklich. Bis zu jener Vollmondnacht. Als mein Vater mich wiederfand. Er passte mich ab, als ich nach Heilkräutern suchte. Er erzählte mir voller Stolz, wie er meine Mutter schlussendlich umgebracht hat genauso wie meinen Bruder, weil er als Mann nichts taugte. Ich war voller Hass auf diesen Mann. Hass und unbändige Wut, die sich in mein Herz brannten. Ich wünschte mir in diesem Augenblick nichts sehnlicher, als dass ich die Kraft hätte ihn für all das büßen zu lassen. Ich weiß nicht ob es Schicksal oder Zufall war. Aber mein Gebet wurde erhört in dieser Nacht. Wenn auch auf eine andere Art und Weise, wie ich es erhofft hatte. Er kam ganz plötzlich aus der Dunkelheit der Nacht. Riss meinen Vater zur Seite und sah mich mit seinen von Wahnsinn getriebenen Augen an. “Willst du dich an ihm Rächen? Willst du Vergeltung?” Ich nickte und sagte “Ja! Zeig mir wie!” Da erhielt ich den Kuss der Nacht. Er machte mich zu einem Monster. Doch das wurde mir erst Stunden später klar. Vom Hass und meinem Hunger getrieben zerfetze ich meinen Vater in viele kleine Teile. Doch ich ließ ihn so lange es ging am Leben. Er sollte spüren was Leid ist. Was Schmerzen sind. Er sollte es Spüren, wie ich es gespürt habe, all die Jahre. Als ich wieder einigermaßen bei Sinnen war, sah ich geschockt auf das, was ich getan hatte. Mit Schrecken sah ich auf meine Blut getränkten Hände und Kleidung. Ich suchte den Mann der mich dazu gemacht hatte, doch er war verschwunden. Ich wollte Antworten, doch meine Rufe in der Nacht blieben unerhört. Ich trauerte und weinte in dieser Nacht. Ich schrie meinen Schmerz und meine Verzweiflung hinaus. Doch die Nacht blieb still. Wie durch ein Wunder überlebte ich den ersten Tag. In der kommenden Nacht, wurde ich von einem Unbekannten gefunden. Ich hatte ihn noch nie gesehen, doch er nahm mich bei sich auf. Er lehrte mich, mit meinem Hunger umzugehen. Er wurde zu meinem Lehrer und Meister. Ich konnte mich sehr gut mit seinen Lehren identifizieren. Er war ebenso Druide und ich konnte von Glück sprechen, dass er mich gefunden hatte. Obwohl er von einem anderen Clan war, nahm er mich auf und lehrte mich alles. Er erzählte mir irgendwann, dass wir den Kuss nur mit Genehmigung schenken dürfen. So kam es das sein Schüler starb. Eigene Dummheit in meinen Augen, aber tragisch trotzdem. Wir wussten am Anfang nicht, welchem Clan ich überhaupt angehörte. Bis ich Zeuge wurde, wie eine Frau von ihrem Mann geschlagen wurde. In diesem Moment lernte ich meine dunkelste Seite kennen. Estelle. Mein Gegenstück. Meine dunkle Schwester. Mein Fluch. Ich bin ausgerastet und wurde blutrünstig. Von dem Mann ist nicht mehr viel übrig geblieben, nachdem Estelle mit ihm fertig war. Ich erinnere mich noch dunkel daran, dass überall Leichenteile lagen. Meinem Meister wurde in diesem Augenblick klar was ich war. Ich war dem Wahnsinn eines Malkavianer anheim gefallen. Estelle und ich können unterschiedlicher nicht sein. Ich bin Heilerin und versuche den Menschen zu helfen. Ich hasse es, zu was man mich machte. Doch Sie, sie liebt es zu töten, zu trinken, zu jagen. Lange wehrte ich mich gegen Estelle. Was allerdings dazu führte, dass sie eines Tages durchbrach und mich Wochenlang wegsperrte. Mein Meister war es, der mich wieder zurückholte. Und er war es auch, der mir beibrachte mit Estelle zu leben. Mein Meister, Kilian, war meine Rettung. Er ist ein Lhiannan. Ein Clan der Druidisch lebt. Sie ehren die Geister und Wälder. Kilian war, wie ich, 18 als man ihn verwandelt hatte. Er hat mir nie verraten wie alt er ist. Jedes mal, wenn ich ihn nach einer Mission oder Reise wiedersehe, werfe ich ihm eine neue Zahl an den Kopf. Doch bis jetzt konnte ich sein Alter noch nicht erraten. Und ich bin immerhin schon 316 Jahre alt. Er lehrte mich Estelle zu akzeptieren und jetzt leben wir beide in diesem Körper. Kilian brachte mir bei, wie ich als Vampir überleben kann. In unserem Zirkel, war er als Heiler und Ratgeber immer gerne gesehen, auch wenn man ihn für absolut verrückt hielt das er mich behalten hatte. Doch ich war der Ersatz für die Schwester, die er bei einem Angriff der Wikinger verloren hatte. Und für mich war er wie ein Bruder. Wir haben uns immer geachtet und ich weiß, dass ich jederzeit zu ihm kommen kann, wenn ich ein Problem habe. Kilian ist 1,85 groß, hat rote Haare und die grünsten Augen, die ich je in meinem bisherigen Leben gesehen habe. Er kann flink wie ein Wiesel sein und besitzt über eine sehr hohe Weisheit den Dingen gegenüber, die mich staunen lässt. Noch immer hilft er mir bei der Suche nach meinem Erzeuger. Ich weiß das er noch lebt. Und irgendwann werde ich ihm gegenüberstehen und ihn fragen: “Warum?” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)