Neues aus Paris von jeaquline ================================================================================ Kapitel 2: Der Besuch --------------------- Schockiert sah Marinette ihren Schwarm direkt in die Augen. ‚Warum ist er hier? Was will er hier?‘ dachte sie panisch. Röte stieg ihr dabei ins Gesicht. „Ha-Hallo, A-Adrien.“ Brachte sie stotternd hervor. ‚Hat er was gesehen? Hoffentlich nicht! Wie kommt er überhaupt in die Gasse? Da war doch eben noch niemand!‘ Ihre Gedanken überschlugen sich regelrecht. „Hallo, Marinette.“, sprach der blonde höflich, „Wie kommt es, dass du zu dieser Uhrzeit noch in dieser Gegend bist? Du wohnst doch fast am anderen Ende der Stadt?“ „Ähm… tja… a-also… da-das ist so, i-ich hatte hi-hier ei-eine Kleinigkeit zu er-erledigen.“, stammelte die schwarzhaarige Schülerin. „Hmm. Soll ich dich nach Hause begleiten?“ fragte der blonde Junge nun. „A-Ach, da-das geht sch-schon.“, antwortete die gefragte nervös und wurde prompt noch ein bisschen röter um die Nase. „I-Ich nehme ei-einfach die Metro.“, ende sie ihren Satz und flitzte mit einem knallroten Kopf in Richtung der Station davon. Adrien sah ihr nach. ‚Manchmal ist sie echt eigenartig… und warum stottert sie eigentlich immer, wenn ich mich mit ihr unterhalten will?‘ „Hey Plagg, ich hab hier Käse für dich. Du musst mich gleich noch einmal verwandeln, damit ich nach Hause komme.“ „Hihi, kaum triffst du auf deine Klassenkameradin vergisst du, was da eben auf dem Dach passiert ist“, grinste Plagg den blonden Schüler an. „Gar nicht wahr.“, verteidigte sich Adrien, „Ich kann nur schlecht mit einem Grinsen wie ein Honigkuchenpferd durch die Straßen laufen.“ „Ach Tikki, ich war ja so bescheuert. Immer mach ich alles falsch, wenn ich mit Adrien Zeit verbringen könnte.“, seufzte die geheime Superheldin ihrer kleinen Freundin zu. Zum Glück war die Zeit so weit voran geschritten, dass die Metrostation mittlerweile komplett leer war, so dass sich der kleine Kwami Problemlos blicken lassen konnte. „Ach Marinette, das ist doch kein Wunder, wenn man bedenkt, was Cat Noir sich da geleistet hat. Da kann doch keiner einen klaren Gedanken fassen.“ ‚Ach ja, das hab ich ja fast vergessen‘, dachte Marinette. „Du Tikki, mir fällt da grad was ein. Ich bin ja ohne Schlüssel und ohne meinen Eltern Bescheid zu geben von zuhause los. Wenn wir in der Nähe sind, kannst du mich dann noch mal für ein paar Minuten verwandeln, damit ich wieder über die Terrasse rein kann?“ “Klar geht das. Dein Keks hat mir genug Energie wiedergegeben, dass das ohne Probleme funktioniert.“ Zuhause angekommen schlich sich Marinette noch einmal in die Küche um noch ein paar Kekse zu besorgen. Als Marinette am Wohnzimmer vorbei ging, sah sie, dass ihre Eltern vor dem Fernseher eingeschlafen waren. Leise schnappte sie sich eine der Kuscheldecken, die auf einem Sessel lagen und deckte ihre kuschelnden Eltern zu, schaltete den Fernseher aus und löschte das Licht. Sie wollte die beiden Turteltauben nicht wecken. Wieder in ihrem Zimmer angekommen, ging sie noch einmal auf die Dachterrasse und wollte ihre Lektüre vom Späten Nachmittag holen, doch ihr Blick blieb auf einer Zeitschrift, die sich ebenso auf der Dachterrasse befand, hängen. Abgebildet war ihr Klassenkamerad und Schwarm Adrien. Ihr Gedanken schweiften in die Ferne. Ob sie es wohl irgendwann schaffen würde mit ihm so sein zu können, wie ihre Eltern, die gerade unten schliefen? „Du, Tikki, ich hab da eine kleine Frage. Meinst du, ich hab dich heute schon zu oft in Anspruch genommen oder würdest du ein weiteres Mal schaffen?“ „Ich hab wieder genug Energie, das klappt, aber was hast du denn vor, Marinette?“ „Ich wollte da mal jemanden besuchen. Nur als Marinette kann ich mich irgendwie nicht so wirklich gut mit ihm unterhalten. Da bin ich die schüchterne und tollpatschige Mitschülerin. Aber als Ladybug bin ich irgendwie selbstbewusster.“ „Dann lass uns mal starten“ „Tikki, verwandle mich!“ Und schon schwang sich die Superheldin über die Dächer Paris‘ in Richtung der Agreste-Villa. Währenddessen in der Villa: „Plagg, kannst du nicht auch mal was anderes essen? Ich dachte, du bist eine Katze, soll ich nicht lieber Katzenfutter besorgen? Käse ist doch eigentlich eher was für Mäuse…?“ „Na und? Ich mag halt das Futter meines Futters. Ist das so schlimm?“, antwortete der kleine Katzen-Kwami zickig, als ein Geräusch Adrien zusammenzucken lies. Kaum an der Villa angekommen, fand Ladybug auch schnell das Objekt ihrer Begierde. Vorsichtig sprang sie auf den Rahmen des geöffneten Fensters und klopfte an die geöffnete Scheibe. Adrien, der gerade scheinbar mit dem Rücken zu ihr am Telefonieren war, drehte sich erschrocken um. „Ladybug! Was machst du denn hier?“ „Ich hab von einer Freundin gehört, dass du in der Nähe des Akumaangriffs vorhin warst. Da hab ich mir Gedanken gemacht, ob es dir denn gut geht. Ist alles in Ordnung bei dir? Darf ich rein kommen?“ „Klar darfst du rein kommen! Ja, mir geht es gut, danke der Nachfrage. Wer ist denn die Freundin, von der du gerade gesprochen hast?“ „Das kann ich dir leider nicht verraten. Wenn du wüsstest, wer sie ist, könnte ihr das Probleme bereiten. Weißt du, Cat Noir und ich müssen unsere wahren Identitäten geheim halten, damit eben unsere Freunde und Familien nicht in Gefahr geraten.“, sprach Ladybug mit einem sanften Lächeln und sprang während sie dies sagte mit einem Satz auf den Boden des Zimmers, ganz in die Nähe von Adrien, jedoch nicht zu nah, damit nicht auffällt, wie sehr sie ihn eigentlich mag. ‚Hmm… eigentlich bin ich vorhin doch nur einer Person begegnet und das war Marinette. Aber ich glaub, das sag ich Ladybug besser nicht. Wie es scheint, will sie ihre Freunde wirklich schützen.‘, dachte Adrien. „Klar, Ladybug, das kann ich verstehen. Kann ich dir etwas zu trinken anbieten?“ „Was hättest du denn?“ „Ähm, ich könnte dir eine Flasche Wasser anbieten? Wenn ich gewusst hätte, dass ich Besuch bekomme, hätte ich bestimmt noch etwas anderes organisieren können.“, sprach er und kratzte sich verlegen im Nacken. „Ach Quatsch, du konntest ja nicht ahnen, dass die Freundin von mir mich, mehr oder weniger, zu dir geschickt hat, um nach dir zu sehen. Wasser find ich im Übrigen perfekt. Nach so einem anstrengenden Abend kann ich das gut gebrauchen.“, sagte sie mit einem Zwinkern in den Augen zu ihrem Gegenüber. „Hier, bitteschön.“, sagte Adrien und reichte ihr eine Flasche, aus der sie direkt ein paar Schlucke nahm. Die beiden unterhielten sich noch ein wenig über den Akumaangriff, bis Ladybug mit einem Blick auf die Uhr sagte: „Oh es ist jetzt aber wirklich schon sehr spät geworden! Ich sollte so langsam wieder gehen!“ Enttäuscht sah Adrien sie an, bis ihm eine kleine Idee kam: „Sag mal, magst du nicht öfter vorbeikommen? Irgendwie sind die Gespräche mit dir sehr angenehm. Irgendwie stecken wir ja in der gleichen Lage. Wir sind beide berühmt und wollen doch nur unsere Ruhe haben. Aber wenn ich mit dir reden kann, ist es irgendwie anders.“ „Klar, gerne doch. Du scheinst mir ein ganz netter Kerl zu sein.“, kam als Antwort. ‚Sie hat mich einen netten Kerl genannt, Yippie‘ ‚Er möchte, dass ich wiederkomme, Yippie‘ dachten die beiden Superhelden gleichzeitig und man einigte sich, solche Gespräche weiter zu führen. Als Marinette wieder auf ihrer Dachterrasse ankam und sich zurückverwandelt hatte, sprach sie sogleich mit Tikki: „Hast du gehört, was er gesagt hat? Er will, dass ich wieder zu ihm komme! Vielleicht kann ich ihm ja das Mädchen Marinette ein bisschen schmackhafter machen! Und das stottern hatte ich auch unter Kontrolle.“, freute sich die Halbchinesin. Wenig später legt sie sich in ihr Bett und direkt nachdem sie Tikki einen Keks gegeben hatte, ist sie auch schon eingeschlafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)