1998 - nach der Schlacht - Dramione von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 12: Im Raum der Wünsche ------------------------------- Ihre Gesichter waren kaum zehn Zentimeter voneinander entfernt. Sein Atem streifte ihre Haut und ließ sie erschaudern; ihr Herz schien immer unregelmäßiger und schneller zu schlagen; seine Worte hallten in ihren Ohren. Er strahlte trotz seiner kühlen Erscheinung eine unglaubliche Wärme aus. Ihre Fingerspitzen zuckten, weil sie ihn berühren wollten. Wie ein Blitz schnellten ihre Lippen nach vorn und prallten hart auf seine; erschrocken taumelte er zurück, doch sie krallte sich mit ihren Händen in seinem Pullover fest. Sie schmiegte sich eng an ihn, denn es schien ihr den Boden unter den Füßen wegzuziehen. Er taumelte weiter nach hinten, doch hatte er inzwischen seine Hände auf ihre Hüften gelegt. Sie zog ihn an sich heran, öffnete ihren Mund in suchte seine Zunge; er ging sofort darauf ein und küsste sie leidenschaftlich. Beide stöhnten in den Kuss hinein und Draco konnte seine Erregung nicht mehr verbergen; er krallte sich in das feste Fleisch ihres Hinters und entlockte ihr damit ein tiefes Stöhnen. Sie warf den Kopf in den Nacken und er liebkoste sofort ihren eleganten Hals; er arbeitete sich mit kleinen Küssen bis zu ihrem Unterkiefer. Er spürte in seinen Kniekehlen die Kante eines Sessels und ließ sich langsam auf ihm nieder. Er funkelte Hermine aus seinen grauen Augen an; sie wurde von dem Verlangen in seinem Blick sofort gefangen genommen, sodass sie keine Aufforderung brauchte, um sich auf seinen Schoß zu setzen. Sofort lagen ihre Lippen wieder aufeinander; im nächsten Augenblick fanden sich ihre Zungen; sie massierten sich leidenschaftlich und fordernd. Draco legte seine Hände auf ihre Oberschenkel und fuhr mit sachten Bewegungen an ihnen herauf; er fuhr unter ihren Rock, berührte ihren Slip und ruhte für einen Moment auf ihrer Hüfte. Hermine stöhnte in den Kuss hinein; strich mit ihren Fingern durch sein weiches Haar; streichelte seinen Nacken auf und ab und rieb sich unter seinen Berührungen an seiner Erregung. Draco zog seine rechte Hand hervor und griff begierig nach ihrer Brust; er begann sie durch den Stoff hindurch zu massieren. Seine andere Hand glitt zu ihrem Hintern und drückte ihn fest. Sein Schwanz schien explodieren zu wollen und sein Kopf war vernebelt - er war berauscht von ihrem betörenden Duft und der enormen Wirkung, die ihre Küsse und ihr Körper auf ihn hatten. Hermine löste den Kuss abrupt und stemmte sich mit beiden Händen gegen seine Brust. Sie atmete schwer; ihre Haare waren zerzaust und ihre Augen schimmerten glasig; Draco fand, dass sie wunderschön aussah. Hermine richte sich etwas auf und versuchte die Erektion zu ignorieren, die sich gegen ihren Schoß drückte. „Willst du mit mir schlafen?“, fragte sie, leicht außer Atem. Draco riss die Augen auf. „Was?!“ „Versuchst du mit mir zu schlafen?“, wiederholte sie, diesmal etwas sicherer. „Ich versuche gar nichts!“, sagte er etwas beleidigt. „Du hast angefangen.“ „Warum bist du hier Draco?“ Sie kletterte von seinem Schoß und rückte ihren Rock zurecht. „Wie bist du hier rein gekommen?!“ Draco sah sie fassungslos an. Seine Erektion war abgeklungen, doch er war noch zu aufgewühlt, um klar zu denken. „Ich... ich hab... nur...“ Er rutschte in dem Sessel hin und her und strich sich einige Strähnen aus der Stirn. „Ich habe mir gewünscht, dich zu finden.“ Hermine hatte die Hände in die Hüften gestemmt und sah zu Boden. „Warum?“ Sie bemühte sich weiterhin selbstsicher zu klingen, doch ihre Stimme wurde brüchiger. Draco stand ebenfalls auf und strich seine Kleidung glatt. „Ich will mit dir reden.“ „Nach Reden sah das gerade nicht aus.“ Eine steile Falte bildete sich auf seiner Stirn. „Wie gesagt, du hast angefangen!“ Er bemühte sich ruhig zu bleiben, doch er ballte seine Fäuste. „Ich weiß von der Wette!“, krächzte sie; wieder füllten Tränen ihre Augen. Sie rannte an ihm vorbei; Richtung Tür. Doch er packte sie blitzschnell an ihrem Arm und hielt sie fest. „Lauf nicht wieder weg! Bitte!“ Sie wehrte sich nicht. Sie blieb stehen, doch sah ihn nicht an. Er zog sie zu sich, dreht sie herum und packte sie mit beiden Händen fest an ihren Oberarmen. Er musste sie nur einige Schritte zurück führen und schon stand sie mit dem Rücken an der Seitenwand eines der Bücherregale. „Sieh mich an.“, flüsterte er und kam ihrem Gesicht näher. „Bitte.“ Zögerlich sah sie auf. Seine grauen Augen waren wieder mit Traurigkeit gefüllt und es schien sich in ihre Seele zu bohren. „Es gibt keine Wette. Zumindest nicht für mich.“ „Und warum weiß dann die halbe Schule davon?“, fragte sie leise. Draco schüttelte den Kopf. „Ich werde ehrlich zu dir sein.“ Er ließ ihre Arme los und trat einen Schritt zurück. Sie sah ihn beinahe verängstigt an. „Ich kann seit Monaten nicht mehr richtig schlafen, ich träume nicht mehr, habe keinen Appetit, keine Freude, keine Hoffnung. Ich kann mit meinen Taten und meiner Schande nicht mehr leben. Ich kämpfe jeden Tag gegen mich selbst. Ich habe mich von meiner Familie entfernt... und von meinen Freunden. Nichts ist mehr wie früher.“ Er machte eine kurze Pause und strich sich erneut durch‘s Haar. „Solch tiefgründige Gefühle und Gedanken erwartet niemand von mir. Nicht mal meine... „Freunde“. Nicht mal mein bester Freund.“ Er schnaubte verächtlich. „Blaise ist der Meinung, dass all meine Probleme nur einen einzigen, banalen Grund haben.“ Er sah Hermine eindringlich an. Sie lehnte steif an dem Bücherregal und er war sich nicht sicher, ob sie ihm folgen konnte. „Und... und was soll das für ein Grund sein?“, fragte sie schließlich ruhig. Draco lachte leise auf. Er kam wieder einen Schritt auf sie zu. „Blaise meint, ich sei untervögelt.“ Er betonte es sehr neutral, fast ein bisschen traurig. Hermine legte den Kopf schief und sah ihn verwirrt an. „Wenn es nach ihm geht, brauch ich nur... naja... Sex ... und alle Probleme sind gelöst.“ Hermine schluckte. „Und? Ist das so?“ Sofort bereute sie ihre Fragen. Doch Draco reagierte nicht wütend. Er sah sie wieder traurig an. „Nein.“ Kurz und schnell beugte er sich nach unten und seine Lippen berührten hauchzart die von Hermine; nur für den Bruchteil einer Sekunde. Er lächelte sie gequält an und schritt langsam zum Kamin. Er setzte sich in einen der Sessel und rieb sich die Schläfen. Hermine entspannte sich etwas; sie strich sich über die Lippen und war sich für einen Moment nicht sicher, ob er sie gerade wirklich geküsst hatte. Sie beobachte ihn und es brach ihr fast das Herz; sie glaubte ihm jedes Wort... doch war das vielleicht ein Fehler? Sie setzte sich in den Sessel, der ihm gegenüber stand. Er lehnte sich zurück, aber sah sie nicht an. „Blaise hat mich so lange genervt, bis ich mit ihm eine Wette eingegangen bin.“ Hermine sog scharf Luft ein und wollte etwas sagen, doch Draco gebot ihr Einhalt. „Lass mich ausreden. Pansy... nun ja... sie steht irgendwie auf mich. Na ja... sie wollte... mich. Und ich musste ihr sagen, dass das nichts wird. Danach war sie stinkwütend. Und ich war so genervt und gereizt, dass ich mich von Blaise habe provozieren lassen. Ich habe mit ihm... um 50 Galeonen gewettet, dass... dass...“ Er stockte und vergrub sein Gesicht in den Händen. „Was habt ihr gewettet, Draco?“, fragte Hermine mit bebender Lippe. Sie wollte es eigentlich nicht hören, doch sie musste! „Ich habe mit ihm gewettet, dass ich Pansy flachlege! Ok?! Ich bin so ein widerliches Arschloch, dass ich sie wirklich für Geld gefickt hätte.“ Er ballte die Fäuste und schlug gegen die Stuhllehne. „Sie war so wütend auf mich, aber eben auch betrunken.“ Hermine sprang auf. Tränen liefen über ihr Gesicht. „Ich verstehe. Deshalb hast du nach der Party auf mich gewartet. Weil ich betrunkene war und du dadurch leichtes Spiel hattest!“ Auch Draco sprang auf; er stand ihr direkt gegenüber, aber zwang sich sie nicht zu berühren. „Hermine, hör mir doch zu! Das war ein Teil von mir, den ich nicht länger ertragen kann! Ich ekel mich vor mir selbst! Ich kann mich nicht mehr ertragen, nicht mehr in den Spiegel sehen...“ „Hast du sie gefickt?“, unterbrach sie ihn weinend. Er hob langsam seine Hand, doch hielt inne. Er tänzelt von einem Fuß auf den anderen. Er hätte sie so gern umarmt, geküsst... Hermine schloss die Augen und ließ ihren Tränen freien Lauf. Draco schluckte, führte seine Bewegung nun doch aus und legte eine Hand auf ihre Wange. Er strich mit seinem Daumen eine Träne fort. „Nein. Habe ich nicht. Ich konnte nicht und ich wollte nicht. Aber darum weinst du doch bestimmt nicht, oder?“ Hermine schüttelte den Kopf. Ihre Unterlippe bebte und sie versuchte ein Schluchzen zurück zu halten. „Ron... Ron hat Schluss gemacht.“ Das entsprach zwar nicht ganz der Wahrheit, doch mehr konnte sie im Moment nicht sagen. Draco schlang seine Arme um sie und zog sie in eine fest Umarmung. Sie vergrub ihr Gesicht an seiner Brust und weinte; er legte seinen Kopf auf ihrem ab und strich ihr über den Rücken. „So ein Idiot.“, flüsterte er in ihr Haar. Die beiden standen einige Minuten so da, bis Hermine‘s Tränen versiegt waren. Sie löste die Umarmung und wische hektisch mit ihrem Ärmel über ihr Gesicht. Draco grinste und strich ihr wieder eine Strähne hinter‘s Ohr. „Dieser Trottel ist es nicht wert, dass du um ihn weinst.“ Hermine nickte. „Ich liebe ihn nicht mehr.“, hauchte sie und hoffte noch im selben Moment, dass Draco es nicht gehört hatte. „Und trotzdem die vielen Tränen?“, flüsterte er und fing mit seinem Finger eine Träne auf, die ihr Kinn hinunter glitt. Er küsste die Stelle sacht und Hermine erschauderte. „Warum tust du das?“ Erschrocken sah Draco sie an. „Entschuldige...“ „Entschuldige dich nicht! Das passt nicht zu dir.“ Vollkommen in Gedanken strich sie mit einem Finger über den Kragen seines Pullovers. „Warum küsst du mich?“ Draco, den ihre zarte Berührung in den Wahnsinn trieb, legte vorsichtig beide Hände auf ihre Hüfte und lächelte sie an. „Weil ich es möchte. Ich möchte im Moment nichts mehr! Es ist irgendetwas passiert, als wir uns das erste Mal geküsst haben. Ich... ich habe in der Nacht wieder geträumt. Ich weiß nicht mehr was, aber ich bin mir sicher, dass es sehr schön war.“ Er beugte sich hinunter und küsste ihre Wange. „Ich habe mich zum ersten Mal wieder lebendig gefühlt. Ich habe mich wieder wie ein Mensch gefühlt.“ Er hauchte die Worte über ihre Haut, als er sein Gesicht zu ihrer anderen Wange drehte und sie auch dort küsste. Langsam bewegte er seine Lippen zu ihrem Ohr. „Ich bin keine Wette eingegangen.“, flüsterte er und Hermine bekam eine Gänsehaut. Ihre Hände lagen inzwischen auf seiner Brust. „Ich würde dich niemals küssen, nur weil es Teil einer Wette ist.“ Er küsste ihren Hals und suchte danach ihren Blick. „Bitte glaub mir, Hermine. Blaise vögelt vielleicht alles, was er kriegen kann. Aber ich bin nicht so.“ Seine Finger strichen über ihre Lippen; Hermine schloss die Augen und genoss die Berührung. „Wir sind uns beide so ähnlich.“, flüsterte er. „Nach außen hin so stark, doch im Inneren...“ Er legte seine Hand auf ihren Brustkorb; Hermine erbebte und schlug die Augen auf. „...ist so viel Leid.“ Er schritt ein Stück zurück; seine Hand lag weiterhin auf ihrer Brust, sein Daumen streichelte sanft über ihr Schlüsselbein. „Vielleicht können wir uns gegenseitig helfen.“, sagte er, beugte sich noch einmal zu ihr hinunter und küsste sie kurz, aber innig. Er wandte sich ab und lief in Richtung Tür. Hermine sah ihm sehnsüchtig nach; sie hielt den Atem an und strich über die Stelle, auf der gerade noch seine Hand gelegen hatte. „Draco?“ Er drehte sich um und zog eine Augenbraue nach oben. „Wollen wir uns vielleicht noch mal treffen?“ Sie schluckte. „Um zu reden.“, fügte sich schnell hinzu. Draco grinste und nickte. „Am Sonntag, 7 Uhr, am See.“ Hermine lächelte nervös und nickte ebenfalls. „Und bring Schwimmsachen mit.“, ergänzte er, ehe er durch die kleine Tür nach draußen verschwand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)