Du kannst weglaufen... von Maginisha (...aber du kannst dich nicht verstecken) ================================================================================ Kapitel 8: Hotel Imperial ------------------------- Omi sah sich noch einmal nach allen Seiten um, bevor er das Gebäude betrat. Im Hotel war es dunkel, nur der Vollmond schien durch die zahlreichen Fenster herein. Unangenehmerweise brachte der fehlende Strom es mit sich, dass Omi die vielen Stockwerke wohl zu Fuß hinter sich bringen musste. Er wollte gerade die Tür zum Treppenhaus öffnen, als mit einem leisen Pling die Fahrstuhltüren aufgingen. Misstrauisch betrachtete Omi die kleine, beleuchtete Kabine. Dann zuckte er mit den Schultern. Es wäre töricht gewesen, das Angebot auszuschlagen. Schuldig hatte sicherlich nicht vor, ihn mit dem Fahrstuhl abstürzen zu lassen. Während die Kabine nach oben fuhr, ging Omi in Gedanken nochmal seinen Plan durch. Er war mit Absicht nicht in Missionskleidung erschienen, sondern hatte stattdessen wieder das T-Shirt angezogen, das Ken ihm geschenkt hatte. Er fand eine grimmige Befriedigung darin, das anzuhaben, was er beim letzten Mal trug, als Schuldig ihn so vernichtend geschlagen hatte. Das würde ihm heute nicht wieder passieren. Die Fahrstuhltüren öffneten sich und entließen ihn in einen unbeleuchteten Gang. Links von ihm befand sich unverkennbar der Eingang zum Restaurant. Die gläserne Flügeltür ließ bereits das edle Ambiente dahinter erkennen. Omi atmete noch einmal tief durch und betrat die Bar. Der Mond tauchte auch hier alles in helles, silbernes Licht. Zu Rechten lag die lange, elegant geschwungene Theke aus dunklem Holz, an der sich ein chromgestählter Barhocker an den anderen reihte. Im hinteren Teil standen normale Tische, an denen sicherlich auch Speisen serviert werden würden. Den linken Teil des Raums direkt unter der Kuppel nahm zusammen mit riesigen Topfpflanzen ein enormer Konzertflügel ein. Das Instrument glänzte im Mondlicht und Omi bereute einen Moment lang, dass er bisher nicht die Gelegenheit gehabt hatte, ein Instrument spielen zu lernen. Sollte er das hier überleben, würde er das definitiv nachholen. Er sah sich um, aber es war niemand da. Er lächelte kurz. Ein Teil des Spiels sicherlich, um ihn zu verunsichern. Aber so leicht ließ Omi sich nicht ins Bockshorn jagen. Er nahm auf einem der Barhocker Platz und wartete. „Hallo, Bishounen.“ Schuldigs Stimme war der reine Samt und schien aus keiner bestimmten Richtung zu kommen, aber Omi war auf der Hut. „Hallo Schuldig“, gab er möglichst lässig zurück. „Ich sehe, du hast meine Nachricht bekommen.“ „Wäre ja komisch, wenn es nicht so gewesen wäre. Immerhin hast du deinen Botenjungen ja zu mir nach Hause geschickt.“ Schuldig lachte leise auf. „Botenjunge. Ja genau. Also? Was hast du mir anzubieten?“ Omi hatte inzwischen herausgefunden, woher die Stimme kam. Er drehte sich um und sah Schuldig, der hinter der Bar stand, direkt in die Augen. „Mich“, sagte er ruhig. „Ich kann dir nicht anderes anbieten, als mich selbst. Mach mit mir, was du willst, aber lass die anderen in Ruhe.“ „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut“, rezitierte Schuldig. „Ein löbliches Angebot, du“, er warf ein Blick auf das T-Shirt, „Prinzessinnen-Retter. Ein kleiner, weißer Ritter, der sich heldenhaft für ein nobles Ziel in die Schlacht wirft. Wie überaus edel und amüsant.“ Omi fühlte, wie sich sein Pulsschlag beschleunigte. Das lief nicht so, wie er erwartet hatte. Schuldig verspottete ihn eindeutig. Hatte er falsch gelegen mit seiner Annahme? Schuldig trat hinter der Bar hervor und neben Omis Barhocker. Er strich ihm eine Strähne aus der Stirn. „Weißt du, ich hatte eigentlich etwas anderes im Sinn. Euer Anführer, Abyssinian, Aya. Er hat doch eine Schwester, oder?“ Ohne zu überlegen, nickte Omi. „Ich will das Mädchen.“ „Was?“ Omi glaubte, sich verhört zu haben. „Du willst Aya Fujimiya haben?“ Schuldig wirkte unbeteiligt. „Ja, ist das ein Problem?“ Omi starrte ihn fassungslos an. „Ob das ein...natürlich ist das ein Problem. Das geht nicht. Ich kann dir doch nicht Ayas Schwester aushändigen. Er würde mich umbringen.“ „Würde mir etwas Arbeit ersparen.“ „Aber...“, Omi war vom Barhocker gerutscht und raufte sich die Haare. Sein Plan ging gerade den Bach hinunter. Jetzt sollte er auch noch über das Leben eines fremden Mädchens bestimmen? Das hielt er nicht aus. „Du kannst wählen. Ihr Leben gegen das eurer Freunde. Wobei ich ja gar nicht unbedingt vorhabe, sie zu töten. Vielleicht lasse ich sie auch am Leben, wenn ich in guter Stimmung bin.“ „Du bist ein Monster“, brüllte Omi. „Wie kann man nur so grausam sein?“ Schuldig lachte trocken. „Glaube mir, da gibt es viel Schlimmere als mich.“ „Ich kenne keinen.“ „Dann sei froh.“ Schuldig drehte sich um und ging zum Flügel. Er strich mit der Hand über das glatte, glänzende Holz. Es sah fast zärtlich aus. Er warf einen Blick zurück über seine Schulter. Omi musste unwillkürlich schlucken. Schuldig im Mondlicht am Flügel ließ ihn leider nicht so kalt, wie er es gerne gehabt hätte. 'Komm her zu mir.' Omi hatte das Gefühl, dass die Worte nicht den Umweg durch sein Ohr genommen hatten, sondern direkt in seinem Kopf erklungen waren. Da das unmöglich war, musste Schuldig sie wohl ausgesprochen haben. Wie es auch war, Omi fühlte sich wie von einem unsichtbaren Faden zum Flügel gezogen. Schuldig setzte sich auf die geschlossene Tastenklappe und zog Omi an sich. „Ich fand dein Angebot übrigens nicht lächerlich. Es ist nur nicht das, was ich brauche, auch wenn es das ist, was ich will.“ Omis Puls raste, sein Blick wanderte zwischen Schuldigs Augen und seinem Mund hin und her. „Heißt das...“, begann er eine Frage, die er nicht zu stellen wagte. Statt einer Antwort strich Schuldig mit der Hand über seine Wange, das Kinn hinab und weiter über seine Brust. Er stoppte auf dem Bild des kleinen, weißen Ritters. Er lächelte. „Du bietest dich mir also als williger Sexslave an?“ Omi schluckte erneut, bemerkte dann aber das Glitzern in Schuldigs Augen. Er spielte schon wieder. Das gab Omi neues Fahrwasser. „Wenn es das ist, was du willst“, antwortete er und schlug gespielt kokett die Augen nieder. „Biete ich gerne meine Dienste an.“ „Dann zeig mal, was du kannst“, flüsterte Schuldig in sein Ohr. „Ich bin gespannt.“ Omi wurde heiß und seine Finger zitterten etwas, aber er hatte sich bereits einen Plan zurechtgelegt und den würde er jetzt auch durchziehen. Er trat zu Schuldig, fasste ihn an beiden Seiten des Kopfes und zog ihn in einen Kuss. Dadurch, das Schuldig saß, waren sie etwa auf einer Höhe, was Omi die Sache erleichterte. Er tauchte in die Lippen des anderen ein und verlagerte sich, nachdem er genug gekostet hatte, langsam in Richtung Ohr. Während er das tat, öffnete er langsam die Knöpfe an Schuldigs Hemd und ließ seine Hände den Oberkörper erkunden. Er stoppte, als er an der Rückseite nicht weiterkam. „Du musst den Mantel ausziehen.“, brummte er. Ungeahnte Schwierigkeiten, die in seinen Träumen irgendwie nie vorgekommen waren. Schuldig schmunzelte ein bisschen, entledigte sich des gewünschten Kleidungsstücks und zog auch gleich noch sein Hemd mit aus. „Besser so?“ Omi zog es vor, nicht zu antworten. Stattdessen biss er Schuldig leicht ins Ohrläppchen und schickte seine Hände wieder auf Wanderschaft. Das fühlte sich so gut an. Es roch und schmeckte noch viel besser. Omi vergrub seine Nase in Schuldigs Halsbeuge und atmete tief ein. „Bisher bin ich nicht überzeugt“, neckte ihn Schuldig. „Da musst du schon mehr aufwarten.“ Omi kam hoch und sah ihm ins Gesicht. „Ich werde versuchen, mich zu bessern“, grinste er, stahl sich einen Kuss und ließ seinen Mund über Schuldigs Kinn nach unten wandern. Er küsste die Brust und hinterließ eine kleine, feuchte Spur auf dem Weg nach unten. Schließlich kniete er sich vor Schuldig und begann, dessen Hose zu öffnen. Wieder sah er sich vor technischen Problemen, da er Schuldig die Hose schlecht ausziehen konnte, während der darauf saß. Schuldig hatte seine Misere wohl bemerkt, denn er erbarmte sich, stand kurz auf und ließ die Beinkleider nach unten gleiten. Jetzt befand sich nur noch ein dünnes, schwarzes Stück Stoff zwischen Omi und einer, wie er erkennen konnte, nicht unerheblichen Erektion. Schuldig war definitiv besser gebaut als er. „Mitteleuropäisches Standardmodell“, erklärte Schuldig mit einem Zwinkern. „Kein Grund zur Panik. Funktioniert genau wie alle anderen.“ Omi lachte kurz und wurde dann wieder ernst. Er hatte hier eine Aufgabe zu erledigen. Mutig ließ er die Finger über die Länge gleiten und erntete ein zufriedenes Brummen. Er begann wieder, den Bauch zu küssen und arbeitete sich immer weiter nach unten vor. Dabei zog er langsam den Stoff des Slips nach unten, bis schließlich nichts mehr der Fantasie überlassen blieb. Omi fühlte, wie sein Gesicht anfing zu glühen. In seiner Hose pochte es ebenfalls ziemlich heftig und er hatte das Gefühl, gleich in Panik ausbrechen zu müssen. Da fasste Schuldig unter sein Kinn und zog ihn hoch. Er legte seinen Mund auf Omis und fuhr mit der Zunge zwischen seine Lippen. Omi entspannte sich. Er seufzte in den Kuss und fühlte, wie sich Schuldigs Länge gegen seinen Bauch presste. Ohne lange zu überlegen, griff er zu und begann die Hand vorsichtig zu bewegen. Als er Schuldigs Reaktion bemerkte, wurde er etwas schneller, griff etwas fester zu. Langsam ließ er sich wieder nach unten gleiten. Er hatte immer noch die Hand an Schuldigs Glied. Die Spitze glitzerte leicht. Omi verteilte den Tropfen mit dem Daumen und kostete zaghaft mit der Zunge. Dann ließ er die Spitze in den Mund gleiten. Es war ein eigenartiges Gefühl. Fest und samtig zugleich. Er arbeitete weiter mit der Hand, während er den Kopf vor und zurück bewegte. Schuldigs Atem wurde schneller. Er hatte die Arme auf dem Flügel abgestützt, den Kopf in den Nacken gelegt. Omi sah von unten an ihm hinauf und konnte sich des Gedankens nicht erwehren, wie schön der andere Mann doch war. Und wie unglaublich geil es war, seinen Schwanz im Mund zu haben. Schuldig keuchte auf. Ein Zittern lief durch seinen Körper. Er faste mit einer Hand nach Omis Kopf. Aber statt, wie Omi kurz befürchtete, jetzt das Ruder an sich zu reißen, fuhr er ihm nur durchs Haar. Omi wandte seine Aufmerksamkeit wieder seinem Mund zu. Er fand jetzt seinen eigenen Rhythmus, wurde manchmal schneller, manchmal langsamer. Er spielte mit den Reaktionen, die Zähne und Zunge an verschiedenen Stellen auslösten und beobachtete fasziniert, wie er Schuldig damit immer weiter in Richtung Klippe trieb. Schließlich wusste er, dass es soweit war. Schuldigs Atem ging nur noch stoßweise, er unterdrückte merklich ein Stöhnen, das dafür von irgendwo weiter innen zu kommen schien. Omi überlegt noch kurz, ob er das jetzt wirklich durchziehen wollte, da zuckte es schon in seiner Hand und Schuldig ergoss sich in seinem Mund. Es kratze ein wenig beim Schlucken, war aber nicht unbedingt unangenehm. Omi zog sich zurück und konnte nicht anders, als zu grinsen. Er hatte es tatsächlich geschafft. Sein erster Blowjob. War gar nicht so schwer gewesen. Schuldig sah ihn aus halb geöffneten Augen an. „Gar nicht mal übel, kleiner Ritter.“ Er zog die Hose hoch und begann, sein Hemd anzuziehen. Omi stand ein wenig ratlos in der Gegend herum, bis sich Schuldig wieder zu ihm herumdrehte und ihn in einen Kuss zog. „Wir sehen uns, Bishounen. Denk über mein Angebot nach. Und komme nicht auf den Gedanken, einen von den anderen davon zu erzählen. Du würdest es bereuen.“ Dann ging er. Schuldig lauschte noch den wirren Gedanken, die ihn verfolgten. Er fühlte sich gut. Eigenartig gut. Wie gebadet in Milch und Honig. Omis Gedanken waren erfrischend anders gewesen. Es hatte dem Ganzen etwas Besonderes gegeben. Schuldig blieb stehen, als er eine zweite Präsenz bemerkte. Eine bekannte Präsenz. Er sah sich um und entdeckte eine Gestalt an einem der Fenster. Das Mondlicht verwandelte die Gläser seiner Brille in silberne Spiegel. „Crawford“, begrüßte Schuldig seinen Teamkollegen. „Wie lange bist du schon hier? Hat dir die Show gefallen?“ „Ich habe genug gesehen“, antwortete Crawford. „Vor allem aber habe ich genug gehört. Du hast das Mädchen also gefunden? Das ging schnell.“ Schuldig verzog den Mund zu einem süffisanten Grinsen. „Ich bin eben gut.“ Crawfords Miene blieb ungerührt. „Du weißt aber, dass wir die Kleine auch ohne ihn bekommen können.“ Schuldigs Grinsen wurde breiter. „Ich weiß das und du weißt das, aber weißt du, was das Lustige daran ist?“ Crawford sah ihn abwartend an. „Er weiß das nicht.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)