Something just like this von Ayane88 ================================================================================ Kapitel 18: ------------ Flo schüttelte abwertend den Kopf. „Wir sehen uns“, flüsterte er Jules zu und verschwand folglich. „Was war da los?“, Jay kam zu ihnen und blickte seinen Partner gespannt an. „Vergesst ihn. Er wollte sich nur wichtig machen.“ „Hm“, Jay schien weniger überzeugt zu sein von Jules Aussage. Luan, die seinen Unmut bemerkte, griff ein. „Wir wollten doch in die Stadt. Schon vergessen? Lassen wir uns von Flo nicht die Laune verderben.“ Rasch hackte sie sich bei beiden unter. Sie hatte wahrlich das Talent andere mitzureißen. Sogar Jay verspürte keine Einwände, sondern ließ sich von Luan führen. Ansonsten gab er nie die Kontrolle ab, doch bei ihr fiel es ihm leichter sich fallen zu lassen. Wie Jules überrascht feststellte. Sie zeigten ihr das Einkaufscenter und den Gamer Shop. Dort war Luan sofort in ihrem Element. Ihr dabei zu zuschauen, wie vertieft sie war, die Regale mit den verschiedenen Spieltiteln zu durchstöbern, stimmte ihn glücklich. „Und wie findest du sie?“ Jules deutete in Luans Richtung. „Dumme Frage“, Jay seufzte auf. „Natürlich gefällt sie mir. Und wie mir scheint, hält sie große Stücke auf dich.“ Der Blonde ließ seinen Blick schweifen. „Ich habe sie den ersten Abend, an dem ich sie sah, beschützt, weißt du“, weihte er Jay ein. „Damals wurde sie von aufdringlichen Kerlen angemacht.“ „Ich denke, es liegt weniger daran als viel mehr an deiner Person. Luan mag dich. Du hast es ihr angetan und ich kann das absolut verstehen.“ Sofort verfärbten sich Jules Wangen. Jay wusste, dass dies ein Zeichen seiner Unsicherheit war und er fand es überaus anziehend. Am liebsten hätte er ihn geküsst. Doch Luan wusste nicht über die beiden Bescheid. So wie Jay sie einschätzte, würde ihre Art der Beziehung sie keineswegs vergraulen. Klar, geschockt wäre sie im ersten Moment bestimmt. Aber wer wäre das denn nicht? Jay räusperte sich geräuschvoll. „Da Luan gerade so vertieft ist, nutze ich die Gelegenheit um dich zu fragen, was Flo genau von dir wollte.“ „Was denkst du denn?“, Jules lachte verächtlich auf. „Mir meine Position klar machen. Sein Hass mir gegenüber hat ein völlig neues Level erreicht. Ich denke es liegt an der Tatsache, dass er jemanden wie mir kein Glück gönnt.“ „Luan betreffend?“ „Ganz genau.“ „Ich hänge ja bereits an dir, seinem wohl möglich besten Freund. So sieht er es jedenfalls. Er hat mir zwar keine Antwort gegeben aber ich kann mir gut vorstellen, was in Flos Kopf vorgeht.“ Sie hatten sich bei einer Einführungsveranstaltung kennengelernt. Jules war noch gut im Gedächtnis geblieben, wie freundlich Flo zu ihm gewesen war. „Bestimmt fühlt er sich von mir betrogen. Er drückt doch sehr oft aus, dass ich Abschaum für ihn bin.“ Jay schwieg. Es war neu für ihn, dass sie so offen über Flo sprachen. Zu verdanken hatten sie dies zum größten Teil Luan. Jules konnte im Gegensatz zu Jay öfter über unliebsame Themen sprechen, aber die Sache mit Flo verdrängten sie beide gleichermaßen. „Ich habe echt Angst, dass er irgendeine Dummheit macht“, gestand ihm Jay plötzlich. „Mach dir bitte keine Sorgen“, winkte Jules ab. „Ich werde damit fertig, versprochen. So leicht kriegt man mich nicht klein.“ „Du bist mir eben wichtig. Wenn dir etwas passieren sollte.“ Er brach ab, denn Luan kam wieder zu ihnen. „Schade, ich hätte gerne erfahren, was Jay mir sagen wollte“, dachte Jules. „Hast du etwas gefunden?“, der Schwarzhaarige lächelte. „Zu viel“, grummelte sie. „Nichtsdestotrotz muss ich auf mein Budget achten und außerdem wollte ich euch noch auf ein Eis einladen.“ „Wieso denn das?“ „Weil ihr den Tag mit mir verbringt.“ „Jetzt hör mal“, Jay rollte mit den Augen. „Das ist doch selbstverständlich.“ „Bisher seit ihr die nettesten Menschen hier, die ich getroffen habe“, lautete Luans Geständnis. Peinlich berührt schwiegen sie. „Das ist aber kein Grund so eine Miene zu ziehen. Was kann man sich in Kassel denn noch anschauen, was man unbedingt kennen sollte?“ „Da wäre die Aue und der Herkules sowie der Bergpark. Die beiden Letzteren sind jedoch ein wenig außerhalb. Die Aue allerdings ist in der Nähe.“ „Klingt super, also das mit der Aue. Gehen wir dahin?“ Ihre Augen leuchteten auf. Die zwei konnten Luan diesen Wunsch nicht abschlagen. Das Wetter spielte mit und die Sonne trug ihr Übriges dazu bei. Sie ließen ihre Jacken fallen, breiteten diese aus und setzten sich. Luan kicherte. „Hm?“, machten Jules so wie Jay gleichermaßen. „Ich habe mich nur gerade erinnert, dass Jules mir diesen Park bereits gezeigt hat. Damals sind wir von einer anderen Seite gekommen.“ „Und das sagst du mir nicht?“, brummte Jay seinem Partner zu. „Tja“, Jules zuckte amüsiert mit den Schultern. „Der Park lohnt sich immer und da Luan ein paar Stellen noch nicht kennt, habe ich auch nichts gegen deinen Vorschlag gesagt.“ „Pah“, kam es von seinem Gegenpart. „Ihr seid schon lustig“, bemerkte Luan, die das Ganze beobachtete. „Obwohl ihr euch gerne in die Haare bekommt, gleicht ihr einem wahren Dream Team.“ „Findest du?“ „Absolut! Ich kann mir gut vorstellen, dass Jules dich niemals im Stich lassen würde. Umgedreht ist das sicher genauso der Fall.“ Sie starrte verträumt zum Himmel. „Ich beneide euch. Meine Freunde sehe ich nur alle paar Jubel Jahre.“ „Du vermisst sie, nicht wahr?“ „Ohne Frage! Meinen Heimatort vermisse ich kein bisschen. Am liebsten hätte ich meine Freunde einfach mit hier her gebracht, aber unsere Wege haben sich in alle Richtungen zerschlagen. Gut, dass wir über soziale Medien den Kontakt halten können. Eventuell werde ich sie in den Semesterferien besuchen fahren. Wenn ihr wollt, könnt ihr gerne mitkommen. Sie sind, was neue Menschen angeht, ziemlich offen und dann seht ihr auch mal etwas anderes als immer nur Kassel.“ Jay und Jules tauschten Blicke miteinander aus. Die Mimik von ihm, verriet Jules, dass Jay nichts dagegen auszusetzen hatte. „Von meiner Seite aus, gerne“ „Ja, wenn wir dich nicht nerven, kommen wir auf jeden Fall mit“, fügte Jay an. „Super. Mindestens sehen sie, dass ich kein hoffnungsloser Fall bin. Immerhin habe ich ja doch noch zwei nette Menschen kennengelernt.“ Sie lächelte verlegen. „Diese Stadt ist eben recht eigen. Daher glaube ich weniger, dass es an dir liegt.“ „Sehe ich ebenso“, stimmte Jay seinem Partner zu. „Das ist mir schon aufgefallen: aber mein Studium werde ich durchziehen. So viel steht fest.“ Ihr Ehrgeiz beeindruckte sie. „Und bei euch?“ Luan sprach auf ihre Zukunftspläne an. An sich war ihr weiteres Leben eine leere Leinwand. „Nun“, begann Jules. „Ich will meinen Bachelor absolvieren und danach werde ich von Kassel fortziehen, wenn alles klappt .“ Er besah Jay, der seinen Blick erwiderte. „Bei mir ist es ähnlich. Außerdem“, während er pausierte, betrachtete er Jules. „Werde ich Jules höchstwahrscheinlich folgen, vorausgesetzt er möchte dies.“ Das Strahlen des Blonden könnte kein eindeutigerer Beweis sein. „Na“, Luan lachte. „Wer weiß, wenn wir drei uns weiterhin so gut verstehen, folge ich euch vielleicht ebenso.“ Die Vorstellung mit beiden ein neues Leben zu starten, klang wie ein erstrebenswertes Ziel für Jules. „Wer hätte gedacht, dass sie uns so gut ergänzt?“, fragte er sich still. Luan erzählte ihnen einige Sachen aus ihrer Vergangenheit. Aus ihren Überlieferungen, wurde ihm deutlich bewusst, weshalb sie aus ihrem Heimatort geflohen war. Zum einen war da Luans Familie, die gegen den Lebensstil ihrer eigenen Tochter agierten und zum anderen die Erfahrungen, die sie dort gesammelt hatte. „Ich musste einfach neu anfangen“, resultierte sie. „An sich habe ich das kaum jemanden erzählt. Hier werdet ihr wohl die Einzigen bleiben, ansonsten wissen es nur die engsten Freunde von mir.“ „Wir werden es niemanden weiter erzählen. Darauf geben wir dir unser Wort“, versprach Jules ihr. „Ich danke euch. Bei dir habe ich ohnehin ein gutes Gefühl. Und da du Jay bedingungslos vertraust, bin ich mir sicher, dass ich das auch kann.“ Damit fuhr Luan fort. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)