Something just like this von Ayane88 ================================================================================ Kapitel 22: ------------ „Habe ich da eben richtig gesehen, dass du ES geküsst hast?“ Jay wusch sich mit der Handfläche die Tropfen von Flos Spucke fort. Vor Wut hatte der sich kaum beherrschen können. Dementsprechend war ebenso sein Gesicht von einem tiefen Rot durchzogen. „Ja, das hast du gut erkannt“, Jay setzte ein triumphierendes Lächeln auf und ging unberührt an Flo vorbei. Um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen, suchte er sich einen Platz weit hinten im Raum aus. Er wollte hiermit einen Schnitt setzen. Für Jay war die Freundschaft zu Flo endgültig vorbei. Im Grunde hatte er sich da von Anfang an in etwas verrannt. Dank Luan hatte Jay jene Tatsache endlich erkannt. „Ich schäme mich so sehr, dass ich mich auf diesen Menschen eingelassen habe“, grummelte er innerlich. Er spürte Flos Blick auf ihn ruhen. Bestimmt grollte er gerade vor sich hin, aber das war Jay herzlich egal. Wichtig war ihm momentan nur, dass es Jules gut ging. Jays Finger fuhren zu seinen Lippen. Eine tiefe, schon fast unheimliche Zufriedenheit über kam ihm. „Hey, warte“, Flo fasste ihn bei der Schulter als er den Seminarraum verlassen wollte. „Ja?“, Jay schaute ihn verächtlich an. „War es das jetzt oder wie soll ich das verstehen?“ „Tja, es sieht wohl ganz danach aus, nicht wahr? Du wirst dich schließlich nicht bei Jules entschuldigen, so wie ich dich kenne.“ „Bei der Transe entschuldigen? Hast du den Verstand verloren?“ Genervt seufzte er. „Das habe ich mir gedacht. Und wie du über ihn redest, geht im Übrigen gar nicht. Erstens ist Jules kein Es sondern ein menschliches Wesen, um genauer zu sein, ein Mann wie du und ich. Zweitens ist er ebenfalls keine Transe. Informiere dich doch erst mal über das Thema bevor du urteilst. Ich wünsche dir dennoch einen schönen Tag und nicht zu vergessen, viel Erfolg für dein weiteres Studium.“ „Jay“, schrie Flo als er sich abwendete. „Glaube bloß nicht, dass es damit getan ist! Dank mir hast du deinen kompletten Freundeskreis an der Uni aufbauen können. Glaubst du etwa, nach dieser Aktion werden sie dich immer noch mögen? Du wirst vollkommen alleine da stehen.“ „Ehrlich gesagt, ist mir das egal. Ich brauche keine falschen Freunde. Außerdem habe ich ihn.“ Kochend vor Zorn biss sich Flo auf die Lippe. „Das wirst du bereuen“, war alles, was er Jay hinterher rief. Doch der kümmert sich nicht mehr, um jene Person, die er einst Freund nannte, ohne zu wissen, was wahre Freundschaft bedeutete. Jedenfalls wusste Jay es damals nicht. Er entschied sich dafür, seine neu gewonnene Freiheit zu nutzen und suchte den Basketballplatz auf. Es tat gut ein paar Körbe zu werfen. Der Druck und die Last, die er all die Zeit über mit sich herum geschleppt hatte, fiel von seinen Schultern. Gegen Mittag erhielt er eine Nachricht von Jules und sie verabredeten in die Mensa zu gehen. Freudig beendete Jay seine Runde. Auch Jules bemerkte sofort seine Veränderung und sprach ihn direkt darauf an. „Erzähle ich dir sofort. Lass uns erst mal rein gehen“, verkündete Jay. Sie kämpften sich durch die Menge. Heute gab es Spagetti, Jays Leibgericht. Zum Glück verhunzte die Mensa selten Nudelgerichte, also griff er zu. Am heutigen Tag glichen selbst die Spagetti aus der Mensa einem Festessen. „Man du hast aber echt verdammt gute Laune“, Jules grinste. „Und wie. Immerhin habe ich mich endlich von alten Lasten frei machen können.“ Jay legte das Besteck beiseite. „Schieß los. Ich bin ganz Ohr“, sagte der Blonde. „An sich verlief es kurz und schmerzlos. Na ja, zu mindestens von meiner Seite ausgehend. Flo meinte, mich wegen dir zurechtweisen zu müssen. Du hättest sein Gesicht dabei sehen sollen! Er hat mich fast an Hades erinnert. Zu guter Letzt habe ich ihm die Leviten gelesen. Das scheint ihm absolut nicht geschmeckt zu haben, denn nach dem Seminar, hatte er mich abermals angesprochen. Ohne ihn hätte ich ja keine Freunde, er würde sich nie bei so jemandem wie dir entschuldigen … der übliche Stuss halt. Ich habe mich von ihm verabschiedet und ihm noch viel Erfolg für sein Studium gewünscht. Das war der Schlussstrich. Meine Liaison mit ihm ist endgültig passe.“ „Wow“, Jules pfiff beeindruckt. „Und das hat er ohne Weiteres geschluckt?“ „Du kennst ihn doch. Klar, hat er mir gedroht und gemeint, damit wäre es nicht vorbei. Aber das ist es mir wert. Du bist es mir wert“, wiederholte Jay mit einem Lächeln auf den Lippen. Sanft umschloss er Jules Hand. „Was auch immer geschieht oder er vor hat, ich bin für dich da. Du hast vieles alleine durchstehen müssen. Ab heute wird sich das ändern.“ „Aber was wenn er seinen Groll gegen dich richtet? Flo hat eine Menge Kontakte hier an der Uni und die meisten von denen sind mir gegenüber alles andere als positiv gestimmt.“ „Sollen sie kommen. Ich habe keine Angst vor ihnen. Du hast mir in so vielen Dingen geholfen. Sei es bei den Hausarbeiten, mit der Wohnung oder in anderen Bereichen. Du warst stets an meiner Seite. Und genau das werde ich nun wieder gut machen. So leicht wirst du mich nicht mehr los.“ Um das zu unterstreichen, zwinkerte Jay. „Wir schaffen das. Gemeinsam.“ Früher hätte Jules dies für einen Scherz gehalten. Doch ein Blick in die Augen seines Partners, verriet ihm, wie ernst es Jay war. Er wollte für ihre Beziehung kämpfen. „Unsere Veranstaltung fällt übrigens aus. Der Dozent ist krank geworden“, sagte Jules mit einem verschwörerischem Grinsen. „Willst du damit irgendetwas andeuten?“ „Ähm.“ Er gestikulierte nervös mit den Händen. „Ich dachte, wir könnten vielleicht in die WG. Sascha arbeitet ja bis heute Abend. Oder hast du gleich noch einen Termin?“ „Nur ein Tutorium. Aber da dort keine Anwesenheitspflicht ist, macht es nichts, wenn ich es ausnahmsweise mal ausfallen lasse.“ „Verpasst du dann nicht Stoff, der dir fehlt?“ „Ich war in der Vorlesung und habe fleißig mitgeschrieben. Also mach dir keine Sorgen, ja? Bisher habe ich auch nie gefehlt in diesem Tutorium.“ „Okay. Da bin ich beruhigt.“ Sie aßen schweigend auf und machten sich danach direkt auf den Weg zu Jules Wohnung. Jay hoffte inständig diesen Ort auch bald sein Zuhause nennen zu können. Alexej wollte sich bei Tony melden, zwecks erneutem Termin und Kennenlernen. Wenn Tony mit ihm zufrieden war, wäre Jay ebenso diese Sorgen los. Dann wäre der Neuanfang komplett. „Da wären wir.“ Jules streifte freudig den Rucksack von seinen Schultern als sie sein Zimmer betraten. „Ja“, ihn fixierend, trat Jay auf seinen Freund zu. Die Augen nicht von ihm ablassend, zog er ihn langsam in seine Richtung. „Und ich bin froh, hier zu sein. Bei dir“, raunte er. Nach diesen Worten schien sich Jules gesehnt zu haben, denn Jay bemerkte, dass er eine Gänsehaut bekam. Die Hände des Schwarzhaarigen fuhren unter Jules Shirt. Dieser zitterte. „Alles in Ordnung?“, fragte Jay besorgt. „Ja, es ist nur alles so unwirklich. Das mit Flo und das du eure Freundschaft beendet hast, um zu mir zu stehen. Ich kann es kaum glauben.“ „Pscht“, er fuhr über seine Wange. „Vergiss ihn jetzt einfach mal und genieße lieber die Zeit mit mir.“ „Du hast recht.“ Jules atmete befreit auf. Liebevoll fuhr Jay seinen Rücken hinab. Er berührte die weiche Haut seines Freundes. Beinahe torkelnd vor Begehren, wich Jules zurück und landete geradewegs auf dem Bett. Wie er so saß, verloren, ein wenig beschämt aber dennoch begehrenswert, entfachte genau dieses Bild einen Jagdinstinkt in Jay. Er ließ sich zu ihm nieder sinken, umfing ihn mit seinem starken Griff und küsste ihn. Ihre Zungen verschmolzen. „Hmm“, entwich es Jules, dessen Körper bebte. Jay war jedoch forsch und gönnte ihm wenig Ruhe. Mit den Fingerkuppen glitt er über die Brustnippel des Blonden, der sich unter ihm wand. So viele Male hatten sie miteinander geschlafen, doch dieser Moment war ein besonderer. Jay hatte in sich hinein gehört und war zu dem Entschluss gekommen, dass es völlig egal war, wie genau er seine Sexualität benannte. Wichtig war viel mehr, dass Jules einen zentralen Platz in seinem Leben hatte. Es ging ihm um seine komplette Persönlichkeit. Nicht um das Geschlecht seines Freundes. Ihm war vollkommen bewusst, dass Jules ein Mann war. Dennoch zog ihn sein Wesen in seinen Bann. Und das war Fakt. Jay lächelte zufrieden als er sah, wie Jules allmählich unruhiger wurde. Daher erbarmte er sich und zog ihm das Shirt aus. Jules schloss die Lider. „Er vertraut mir“, stellte Jay fest, was ihn glücklich stimmte. Nun befreite er sich ebenfalls von seinem Oberteil. In einer innigen Umarmung, die sie beide umschloss, rieben sich ihre Körper aneinander. Er war wie entflammt, konnte sich aber Jules zu Liebe zurück halten. Mit zittrigen Händen fuhr Jay hinunter. Erst zart, dann fester werdend widmete er sich Jules Schritt. „Jay“, stöhnte der. Die Augen hatte er dabei fest verschlossen. Jules öffnete seine Beine. Vorsichtig zog ihm Jay die Hose hinab, danach folgte die Boxershorts. Dabei schauderte Jules, insbesondere als die Zunge seines Freundes über seinen Körper glitt. „Ich kann nicht mehr“, flehte er. Doch Jay ließ nicht von ihm ab. Erst als Jules im Inbegriff war, die Kontrolle zu verlieren, bot er Abhilfe. Er entledigte sich seiner restlichen Sachen. „Willst du mich?“, raunte Jay in das Ohr des Blonden. „Nichts lieber als das“, sprach Jules mit sich selbst und seinem Begehren ringend. Der Schwarzhaarige lächelte. Bedächtig drang er in Jules ein, der erleichtert auf keuchte. Sie gaben sich ihrer Leidenschaft hin, Flo und den Rest der Welt ausblendend. Auch nach dem Akt lag Jules in seinen Armen. Jay streichelte ihn und küsste ihn sanft auf die Stirn. „Darf ich dich etwas fragen?“, begann Jules zögerlich. „Natürlich. Alles was du willst.“ „Gut“, er seufzte. „Sind wir jetzt eigentlich ein Paar? Ich meine ganz offiziell für unsere Außenwelt?“ „Hmm“, machte Jay gespielt. „Lass mich überlegen.“ „Hey, ich meine die Frage ernst.“ „Ich weiß“, er grinste. „Was glaubst du denn? Ich meine, was diese Sache angeht.“ „Nun ich hoffe, dass wir ein Paar sind. Unabhängig ob die Beziehung offen ist oder nicht. Mit einer offenen Partnerschaft kann ich umgehen. Nur nicht mit diesem ständigen Verleugnen.“ „Damit hast du dir die Frage soeben beantwortet.“ „Du meinst?“ „Ja, für mich bist du mein Freund und zwar ganz offiziell“, Jay strich ihm eine Haarsträhne beiseite. „Ich liebe dich“, traute sich Jules endlich. War er zu früh? Sein Blick suchte rasch den von Jay. Doch der strahlte. „Ich dich auch“, offenbarte er seinem Freund, nach zwei langen Jahren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)