Wie die Wahrheit doch wehtun kann von Satine2502 ================================================================================ Kapitel 21: Abstand und Einsamkeit ---------------------------------- Chiaki und Maron sahen sich noch kurz an als sie sich abwandte und zur Schlafzimmertür ging. War es das Richtige? Immerhin wusste sie nun endlich dass Chiaki nie etwas getan hatte und Miyako ja wirklich die Schuldige an dem ganzen war. Wie groß war doch bereits die Sehnsucht nach ihm. Das hatte sie jetzt so richtig bemerkt als sie ihn geküsst hatte. Seine Lippen, seine Hände … einfach alles von ihm zu spüren vermisste sie so sehr. Doch es war wohl besser jetzt zu gehen. Morgen sollten sie in Ruhe reden und dann kann man doch immer noch sehen wie es weitergeht. Chiaki sah seiner Ex-Freundin noch immer nach als sie langsam das Schlafzimmer verließ. Wie gerne würde er sie zurückholen, sie ebenfalls küssen und sie einfach wieder festhalten. Doch es war besser mal wieder zur Ruhe zu kommen. Hätte er geahnt dass sie die ganze Zeit dachte er hätte etwas mit Miyako gehabt, hätte er doch schon viel früher gehandelt. Doch wie sie, war auch er stur geworden. Maron war schon einige Schritte entfernt als sie spürte wie ihr Herz klopfte. Da drehte sie sich wieder um und sah zu Chiaki der sich eben am Hinterkopf kratzte und zu seinem Bett umgedreht hatte. Sie atmete noch einmal durch und wollte nicht mehr wissen was nun richtig und was falsch war. Sie wollte nicht mehr davonlaufen oder stur sein. Sie wollte ihn, weil sie ihn liebte. Schnellen Schrittes ging sie wieder ins Schlafzimmer als er ihre Schritte wahrnahm drehte er sich um. Maron kam auf ihn zu, er legte sofort die Hände an ihre Taille, drückte sie an sich und beide küssten sich wieder leidenschaftlich. Mit einer schnellen Bewegung zog er ihr das Top aus und warf es zu Boden als er sagte: „Ich bin so froh dass du geblieben bist.“ „Ich auch.“ Schon küssten sich beide wieder und er öffnete auch ihren BH während sie sich schon ihre Leggings ausgezogen hatte. Da drehten sich beide zum Bett und legten sich darauf. Sie war unten und er legte sich auf sie als er sie am Hals küsste. Maron stöhnte leise auf und strich über seinen Rücken. Nun wanderte er mit seinen Küssen über ihr Dekolleté und hinunter zu ihrem Bauch. Da umfasste er mit seinen Händen ihren Slip und zog ihn ihr aus. Maron sah kurz hinunter und musste wieder leise stöhnen als er mit seinen Küssen langsam wieder hinauf wanderte. Dabei zog er sich selbst seine Boxershorts aus. Als er mit seinen Lippen wieder bei ihrem Mund angekommen war, beendete er den Kuss und sah sie liebevoll an. Schon küssten sich beide erneut leidenschaftlich als er seinen Unterkörper langsam auf ihren drückte. Da spürte sie seine Erregung bereits, zog ihre Beine etwas an und spreizte sie. Anschließend drückte er seinen Unterkörper weiter hinunter und drang in sie ein. Etwas stürmisch war er dabei und sie spürte wie erregt sie beide waren. Erst jetzt spürten sie, wie lange es her war dass sie sich so gespürt hatten und schon stieg die Hitze in ihren Körpern. Maron stöhnte laut auf und umfasste mit einer Hand das Laken. Chiaki stützte sich mit den Armen etwas ab und bewegte seinen Unterkörper langsam vor und zurück. Einfach sie zu küssen erregte ihn schon. Als beide erneut in einen leidenschaftlichen Kuss verschmolzen waren, spürte sie wie Chiaki sich schneller bewegte. Maron musste den Kuss unterbrechen da sie so erregt wurde und nicht mehr aufhören konnte zu stöhnen. Auch Chiaki stöhnte laut auf und schon drückte sie ihn zur Seite und beide drehten sich schnell dass sie nun auf ihm saß. Er legte seine Hände auf ihre Oberschenkel und spürte wie sie sich nun bewegte und stöhnte lauter. Maron spürte die Hitze in ihrem Körper und schon arbeitete ihr Körper fast alleine und bewegte sich immer schneller. Chiaki konnte sich kaum noch zurückhalten, zu lange war es schon her dass sie miteinander geschlafen hatten. Maron spürte selbst dass sie nicht mehr lange durchhalten konnte, also beschloss sie noch schneller weiter zu machen und schon spürte auch Chiaki wie schnell sie wurde und kam zeitgleich mit ihr zum Höhepunkt. Maron atmete schnell, wurde langsamer und sank auf ihn hinunter. Nach kurzer Zeit legte sie sich von ihm herunter und neben ihn ins Bett. Beide atmeten schnell und sahen zur Decke hinauf. Als ihre Atmung ruhiger wurde, sah Chiaki sie an und sagte: „Wow … also ich … ich bin froh dass du nicht gegangen bist.“ Sie nickte leicht und bemerkte seinen Blick aber konnte ihn irgendwie nicht ansehen. Stattdessen wurde ihre Stimme etwas besorgt und sie antwortete: „Was hatte das nun zu bedeuten?“ Chiaki hatte irgendwie geahnt dass sie diese Frage stellen würde und dennoch war es wie ein Stich als sie, sie wirklich stellte. Aber was konnte er antworten? Was hatte es denn zu bedeuten? Während er sie weiter ansah, sah sie weiter auf die Decke und ihr Blick wurde besorgt. „Ich meine, wir können doch jetzt nicht einfach so weitermachen als wenn nie etwas gewesen war? Verstehst du? Ich kann nicht einfach drei bis vier Monate zurückspulen und mit dir einfach weitermachen wo wir damals aufhörten. Vor Noyn und Miyako.“ „Ich verstehe dich.“, begann er leise und sah nun auch wieder zur Decke hinauf. „Aber immerhin hat es uns gezeigt wie wir beide füreinander empfinden oder?“ „Oder es war einfach nur Sex. Immerhin hatten wir es beide schon länger nicht mehr und der Kuss vorhin war einfach der Auslöser.“ „Maron … irgendetwas hat es bedeutet denn sonst wärst du nach dem Kuss gegangen. Aber du bist geblieben.“ „Ich weiß.“, begann die Brünette und stand auf als sie sich auch wieder anzog. „Aber dennoch müssen wir auf Abstand gehen. Jetzt wieder von vorne beginnen bringt nichts Chiaki. In etwas mehr als einem Monat ist die Schule um, lass uns dann noch mal reden.“ Chiaki sah sie nur verwundert an. Wollte sie jetzt einfach so gehen? Schnell stand er ebenfalls auf und zog sich seine Boxershorts an. Maron verließ gerade das Schlafzimmer als er ihr nach eilte. Als sie gerade auf den Balkon hinausgehen wollte, sagte er verwundert: „Du gehst jetzt einfach? Und ich soll noch einen Monat warten bis wir klären was das hier zu bedeuten hat? Wo wir beide stehen?“ Sie drehte sich schließlich zu ihm um und sah ihm endlich wieder an. Seine braunen Augen ließen Maron fast erstarren. Dennoch sah sie zu viel darin. Nicht nur die Sehnsucht nach ihr, sondern auch noch den Entschluss sie damals verlassen zu haben. Und irgendwie hatte sie einfach Angst. Natürlich war die Sehnsucht zu Chiaki groß und sie wusste auch dass sie etwas für ihn empfand, aber die letzten vier Monate waren einfach nur der Horror für sie. Somit kam sie einen Schritt auf ihn zu, versuchte zu lächeln und sagte: „Es tut mir leid. Wirklich! Aber versuch‘ mich zu verstehen.“ Ein kurzer Kuss auf seine Lippen ließ ihn noch einmal die Augen schließen. Und wie er sie wieder öffnete sah er nur noch wie sie schnell von seinem Balkon zu ihrem sprang. Mit ein paar Schritten war er auch auf seinen Balkon und sah zu ihrem als er nur noch hörte wie sie die Tür zuschob und verschloss. Chiaki legte seine Unterarme auf das Balkongeländer und senkte etwas den Kopf. Ein lautes Seufzen kam aus seinem Mund und er verstand einfach nicht was mit Maron los war. Immerhin hatten sie vorhin heftig gestritten und als endlich aufgeklärt war, was passiert war, hatten sie miteinander geschlafen. Und nun? Brauchte sie erneut Zeit. Ob Chiaki dazu noch die Kraft hatte? Ständige Zurückweisung verletzt immerhin auch das Herz und die Seele und irgendwann will man das nicht mehr. Und obwohl man noch so viel für den anderen empfindet, entscheidet das Herz ihn gehen zu lassen um nicht selbst an der Zurückweisung zu zerbrechen. Langsam ging der Blauhaarige wieder zurück in seine Wohnung und legte sich ins Bett. Vielleicht konnte er die restliche Nacht ohne Albträume durchschlafen. Maron saß vor der Balkontüre auf ihrem Teppich und begann zu weinen. Wie sehr hätte sie Chiaki einfach gesagt dass sie ihn liebte und wieder mit ihm zusammen sein möchte. Doch stattdessen stößt sie ihn zurück weil sie immer noch so verletzt ist. Wie lange will ihr Kopf und ihr Herz sich denn noch so verschließen? Immerhin ist Chiaki so ein toller junger Mann der sogar seine Zukunft für sie opfern wollte. Was war denn nur los? Früher einmal, wenn sie in seine Augen sah, konnte sie einfach lächeln und ihr Herz machte einen Sprung. Jetzt gab es ihr einen Stich, weil sie sich zurück erinnerte wie er gegen sie kämpfte, ihr drohte und vor ihr stand und sagte er habe sie nie geliebt. Auch wenn es eine Lüge war und er es tun musste, so saß diese Erinnerung einfach noch zu tief. Nach kurzer Zeit stand Maron langsam auf, ging in ihr Schlafzimmer und legte sich ins Bett. Hoffentlich konnte sie ohne Albträume schlafen. Der nächste Morgen war angebrochen als die Brünette schon unter der Dusche stand. Das lauwarme Wasser ran auf sie herunter und nach kurzer Zeit begann sie endlich sich einzuseifen und ihre Haare zu waschen. Immer wieder dachte sie an Chiaki und wie sie das Problem nur lösen könnte. Wie könnte sie es denn endlich schaffen wieder in ihm den jungen Mann zu sehen in den sie sich mal verliebt hatte? Sollte sie sich dazu zwingen? Aber was wenn das ihr Herz nur noch mehr verschließen würde? Nach kurzer Zeit war sie angezogen, setzte sich auf ihr Sofa und sah aus dem Fenster. Es waren einige Wolken am Himmel und diese wurden immer dunkler. Würde es denn bald regnen? Kaum hatte sie diesen Gedanken gedacht, donnerte es auch schon laut. Es ließ die Brünette zusammenzucken und sie nickte kurz. „Das Wetter entspricht meinen Gemütszustand.“, seufzte sie leise vor sich hin als sie schon die ersten Regentropfen hörte. Langsam stand sie auf und ging zu ihrer Balkontüre als sie sachte den Vorhang wegschob und hinaussah. Sie sah zu den dunklen Wolken und wie die Regentropfen einen Teil ihres Balkons nässten und am Geländer abprallten. Wieso musste sie nur so stur sein und konnte nicht einfach mit Chiaki reden? Chiaki stand ebenfalls bei seinem Balkon, in einer Hand eine Kaffeetasse und die andere in seiner Hose eingesteckt. Eigentlich wollte er spazieren gehen, doch bei diesem Regen bevorzugte er das trockene lieber. Kaum hatte er seinen Kaffee ausgetrunken, stellte er die Tasse in der Küche ab, kam zurück ins Wohnzimmer und öffnete die Schublade an seinem Schreibtisch. Dort holte er eine quadratische Schatulle heraus und öffnete sie sachte. Darin befand sich eine Kette mit einem Infinity Anhänger und beides war aus Silber. Sachte schloss er die Schatulle wieder, band eine dunkelrote Schleife herum und steckte noch eine kleine Karte unter die Schleife. Anschließend zog er sich eine dünne Jacke über sein Shirt, zog seine Turnschuhe an und nahm den Schirm in die Hand. Mit Schirm und Schatulle verließ er die Wohnung, legte die Schatulle vor Maron’s Wohnung ab und sagte leise: „Happy Birthday.“ Sachte klopfte er, wendete sich ab und ging über die Stufen hinunter. Als er im Treppenhaus angekommen war sah zu ihrem Briefkasten und überlegte kurz. Sollte er ihr, ihr Geschenk nicht doch persönlich geben? Vielleicht würden sie dann doch gleich alles klären? Doch kaum hatte er diesen Gedanken im Kopf, verwarf er ihn auch wieder. Maron wollte Abstand und den bekam sie nun auch. Doch er konnte nicht garantieren dass er dann wieder von vorne beginnen könnte. Schnellen Schrittes verließ er das Appartementhaus, spannte den Schirm auf und ging los. Er musste einfach mal Dampf ablassen und versuchen über seine Sorgen zu reden. Und wer könnte ihn da besser verstehen als sein Vater? Auch wenn das Verhältnis nicht das Beste wäre, wäre er doch im Augenblick der einzige, der Chiaki helfen könnte. Maron sah verwundert zur Tür. Hatte es geklopft? Sie wartete kurz und hörte nichts mehr. Doch irgendwie ließ sie das Gefühl nicht los dass da doch wer wäre. Gerade als sie zur Tür ging, klingelte das Telefon. Doch Maron wollte nicht rangehen. Kaum hatte sie die Tür geöffnet und sah niemanden, fiel ihr Blick auf ihre Fußmatte und sie sah die Schatulle mit einer Schleife und Karte. Sie hob es hoch, kam einen Schritt heraus und sah sich um. Das Telefon klingelte immer noch als Maron die Wohnungstüre geschlossen hatte und wieder herein kam. Erst als sie im Wohnzimmer stand und die Karte nahm, ging ihr Anrufbeantworter an. „Hallo. Hier ist der Anschluss von Maron Kusakabe. Ich bin im Moment nicht zu Hause aber hinterlassen Sie mir doch einfach eine Nachricht und ich melde mich. Danke.“ Gerade da las sie die kleine Karte auf welcher sie sofort Chiaki’s Handschrift erkannte: „Eigentlich sollte es heute ganz anders ablaufen. Dennoch wünsche ich dir einen schönen Geburtstag. Chiaki.“ Maron atmete schwer. Sie nahm die Schleife ab und öffnete die Schatulle als sie die Kette sah. Im selben Moment wurde auf den Anrufbeantworter gesprochen: „Hallo mein Schatz. Hier ist deine Mutter. Ich dachte mir schon dass du an deinem Geburtstag nicht zu Hause sitzt, aber dennoch wollten dein Vater und ich dir von Herzen alles Gute wünschen.“ „Ja, wir hoffen du feierst ordentlich mit Miyako und unternehmt viel. Deine Mutter konnte auch endlich mit ihrem Chef sprechen und wenn du noch Lust hast, schicken wir dir für die Herbstferien ein Ticket zu uns nach Paris? Melde dich einfach. Und alles Gute nochmal.“ „Bis bald mein Schatz. Wir haben dich lieb.“, sagte Koron noch bevor aufgelegt wurde. Maron sah erstarrt durch den Raum. Heute war ihr Geburtstag? Sie hatte wirklich auf ihren eigenen Geburtstag vergessen? Mit langsamen Schritt ging sie zum Sofa und setzte sich. Da nahm sie die Kette heraus und musste lächeln. Sie wusste noch genau, als sie mit Chiaki zusammen war, kamen sie mal an einem Schmuckgeschäft vorbei und diese Kette war in der Auslage. Sofort schwärmte sie und sagte ihm dass sie sich irgendwann diese Kette kaufen würde. Er hatte es nicht vergessen und sie ihr zu ihrem Geburtstag gekauft. Maron öffnete den Verschluss und hing sich die Kette gleich um. Sie passte einfach perfekt und ein glückliches Lächeln kam über ihre Lippen. Sie legte die Karte und die Schleife in die nun leere Schatulle und gab diese in eine Schublade bei ihrem Bücherregal. Anschließend nahm sie ihr Smartphone, machte ein Selfie und wollte es Chiaki schicken, doch sie zögerte. War das richtig nachdem sie ihn so abgewiesen hatte? Chiaki saß auf dem Sofa im Wohnzimmer seines Vaters. Dieser kam gerade mit zwei Getränken herein und fragte lächelnd: „Was verschafft mir die Ehre dass mein Sohn mich bei so einem Wetter besucht?“ „Ich muss dich etwas fragen.“ „Klingt ja ernst.“, antwortete der Vater und setzte sich gegenüber seines Sohnes in einen Sessel. „Ich hatte vor kurzem eine Freundin, musste sie aber verlassen weil mich ein anders Mädchen erpresste. Die ganze Erpressung flog natürlich auf und meine Ex weiß bereits die ganze Wahrheit, aber dennoch hält sie mich nur auf Abstand. Wenn ich mit ihr sprechen möchte, blockt sie ab. Langsam verliere ich die Kraft zu kämpfen.“ „Es geht um Maron stimmt‘s?“ „Woher …“, begann Chiaki doch sein Vater unterbrach ihn gleich: „Ich bin dein Vater, Chiaki. ich erkenne so etwas. Und allein die Tatsache dass du neben ihrem Bett gelegen und ihre Hand gehalten hast, hat mir schon einen großen Hinweis geliefert.“ Sachte nickte der Blauhaarige und seufzte. Er nahm einen großen Schluck von seinem Getränk und stellte das Glas anschließend auf den Wohnzimmertisch ab. „Ich weiß einfach nicht was ich tun soll. Immerhin liebe ich sie noch, aber wie sie mich immer abweist tut einfach weh. Dauernd braucht sie Abstand und Zeit … und langsam glaube ich einfach, ich will das alles nicht mehr.“ „Aber du liebst sie noch. Und sie dich. Wenn sie schon Abstand braucht, dann nimm du dir auch welchen. Sag ihr, du willst nun erst mal den Abschluss machen und danach eine Auszeit von allem. Vor allem auch von der Stadt.“ „Wie soll das gehen?“ „Indem du mich auf meine dreiwöchige Ärztetagung begleitest. Ich sitze immer mal in Konferenzen oder schau mir Krankenhäuser an. In der Zeit kannst du dir die Stadt ansehen oder schwimmen gehen oder in eine Bibliothek. Du könntest mich auch in das eine oder andere Krankenhaus begleiten. Immerhin wirst du doch ab Herbst in der Uni Medizin studieren. Was sagst du?“ „In welche Stadt geht es denn?“ „New York.“ „Wow!“ „Allerdings. Und ich glaube es ist eine gute Möglichkeit dass du auf andere Gedanken kommst.“ „Danke Vater. Ich begleite dich gerne.“ „Super. Das freut mich.“, sagte er stolz zurück. Chiaki lächelte ebenfalls und war sehr froh dass sein Vater ihm dieses Angebot gemacht hatte. Wenn immerhin die Uni mal begonnen hatte, würde er New York nicht mehr so schnell sehen. Die beiden redeten noch eine Zeit lang und Chiaki verbrachte den ganzen Vormittag bei seinem Vater ehe dieser zur Arbeit musste. Anschließend ging er in die Stadt und besorgte schon einiges, was er später für seine Reise benötigen würde. Natürlich mit Vater’s Kreditkarte. Maron saß inzwischen nicht mehr auf ihrem Sofa sondern ging im Wohnzimmer auf und ab. Immer wieder sah sie ihr Foto an und überlegte ob sie es Chiaki schicken sollte. Aber er würde bestimmt schon bemerkt haben dass sie die Schatulle gefunden hatte. War er denn überhaupt zu Hause? Schließlich atmete sie tief durch, löschte das Foto und schrieb ihm nur eine Nachricht in welcher sie sich sehr für das Geschenk bedankte und sie hoffte dass es ihm gut ginge. Ihr Ex-Freund antwortete schnell und schrieb dass er sich freue dass ihr das Geschenk so gefiel. Maron wusste dass diese ganze Abstandssache eigentlich ein Fehler war, aber warum wehrte sie sich so dagegen wieder eine Beziehung mit ihm zu führen? Hatte sie Angst dass es einfach nicht klappen könnte, oder dass Miyako sich wieder einmischen würde? Aber warum? Schnellen Schrittes verließ sie ihre Wohnung und eilte zu Chiaki’s. Sie klopfte stark und rief einmal seinen Namen doch es öffnete niemand. Er war also nicht zu Hause. Etwas enttäuscht ging sie wieder in ihre Wohnung zurück und öffnete die Balkontüre. Der Regen fiel immer noch dauerhaft auf die Erde und die Wolken waren schwarz. Doch Maron war es egal wenn es nun kühler war. Sie wollte mitbekommen wenn Chiaki nach Hause kam. Und immerhin wusste sie, dass er immer seine Balkontüre öffnete um zu lüften wenn er denn länger nicht zu Hause gewesen war. Doch sie wartete noch den ganzen Nachmittag und auch bis in den Abend hinein. In der ganzen Wartezeit hatte sie kurz mit ihren Eltern telefoniert, sich eine Pizza bestellt und traurige Liebesfilme angesehen. So einsam war sie bis jetzt noch nie gewesen und dabei hätte sie selbst es doch ändern können. Sobald Chiaki wieder zu Hause wäre, würde sie gleich versuchen mit ihm zu reden. Vielleicht wäre ja doch noch nicht alles zu spät? 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