Wie die Wahrheit doch wehtun kann von Satine2502 ================================================================================ Kapitel 25: Harte Probe ----------------------- Maron stand vor Chiaki’s Schlafzimmertür, klopfte sachte und trat herein. Ihr Freund ging auf und ab, wirkte sehr angespannt und unruhig. Die Brünette schloss wieder die Tür und sagte mit ruhiger Stimme: „Hey. Willst du reden?“ „Worüber? Dass ich jetzt Vater spielen soll? Was wenn die beiden mir einen gefälschten Test untergejubelt haben?“ „Glaubst du wirklich dein Vater würde das tun?“ Da sah er zu seiner Freundin und blieb auch endlich mal stehen. Sie stellte sich vor ihn hin und fragte: „Wie ist es auseinander gegangen?“ „Zwischen Yashiro und mir?“ „Ja. Was war so schlimm dass du sie kaum ansehen konntest?“ „Sie hat mich betrogen. Ich habe sie geliebt und bot ihr an, wenn unsere Beziehung noch das letzte Jahr halten würde, ich sie noch vor der Uni heiraten werde.“ „Wow!“ „Ja … aber dann offenbarte sie mir etwa einen Monat später dass sie vor knapp sechs Monaten etwas mit einem anderen hatte und bat um Verzeihung. Aber das konnte ich nicht verzeihen. Somit hielt ich noch die letzten Wochen bis zum Ende des Schuljahres und wechselte anschließend zu euch.“ Maron nickte und lächelte dennoch. Sie verstand warum er so verletzt oder besser gesagt, wütend war. Immerhin war das eine große Sache. „Wann hat sie dir das gesagt?“ „Mitte Juni.“ „Da war sie schon schwanger. Allerdings hatte sie es wohl nicht gewusst denn sonst hätte sie dir davon erzählt.“ „Was wenn es vom anderen ist?“ „Chiaki … hast du die Kleine überhaupt mal angesehen?“, fragte Maron ruhig und klang irgendwie ‚verliebt‘. Der Blauhaarige schüttelte den Kopf. „Sie hat deine Augen, deine Mundpartie und dein Lächeln. Wenn du sie auch nur einmal richtig ansiehst und ihr Lächeln siehst, wirst du merken dass sie deine Tochter ist.“ Maron kämpfte erneut gegen die Tränen doch diesmal war sie zu schwach. Chiaki sah das und er selbst bekam Tränen in die Augen als er fragte: „Was soll ich denn jetzt tun?“ „Geh hinunter und lerne sie kennen. Yurika kann doch nichts dafür, aber wie würde sie sich fühlen wenn sie eines Tages erfahren würde dass du sie abgestoßen hast?“ Er nickte sachte. Sein Blick wanderte durch das Zimmer als er seine Freundin wieder ansah und antwortete: „Ich liebe dich so sehr. Aber was bedeutet das für uns?“ „Das wir auf eine harte Probe gestellt werden. Mal wieder. Aber wenn Yashiro es zulässt, helfe ich dir gerne dabei. Yurika ist so ein süßes Mädchen und sie hat es verdient dass sie ihren Vater kennenlernt. Egal wer nun ihre Mutter ist und welche Vergangenheit du mit ihr hast. Wir beide haben die Vergangenheit auch hinter uns gelassen. Versuch das auch bei ihr.“ „Ich werde es versuchen. Aber Maron, ich will dich nicht noch einmal verlieren. Das ist gerade so eine Bombe die da hochgegangen ist, dass ich nicht weiß wie es weiter geht.“ „Wir werden einen Weg finden. Gemeinsam.“ Er nickte erneut. Schließlich gaben sie sich einen romantischen Kuss, ehe sie wieder das Zimmer verließen und hinunter gingen. Yashiro stand mit Yurika am Arm beim Fenster und Kaiki neben ihnen. Sie hatten den Rücken zur Tür als Chiaki und Maron hereinkamen und der Blauhaarige fragte: „Darf ich sie mal nehmen?“ Yashiro und Kaiki drehten sich sofort hin. Maron lächelte Chiaki stolz an als seine Ex-Freundin zu ihm kam und Yurika in seine Arme gab. Er lächelte das Mädchen an und sie ihn auch. Jetzt wusste er was Maron gemeint hatte. Niemals konnte er dieses wunderschöne Mädchen abstreiten. Es war seine Tochter. Da ging er mit ihr nun zum Fenster und sagte leise: „Hi Kleine. Weißt du wer ich bin? Ich bin dein Daddy.“ Die Kleine quietschte einmal kurz als Maron, Yashiro und auch Kaiki lächelte. Die beiden sahen anschließend wieder zu Maron und ihr Schwiegervater in spe fragte: „Wie hast du das gemacht?“ „Ich habe ihm einfach gesagt dass er nun Vater ist und die Vergangenheit ruhen lassen soll.“ „Danke Maron. Wirklich!“, sagte Yashiro und reichte ihr die Hand. Diese nahm die Brünette gerne und lächelte sie an. Obwohl sie die ehemalige Liebe von ihrem Freund war und sie Chiaki wirklich verletzt hatte, hatte es doch etwas Gutes gehabt. Denn, wie sonst hätte sie Chiaki denn kennengelernt wenn er nicht wegen der Trennung die Schule gewechselt hatte? Seien Zeit als Sindbad begann immerhin erst, kurz nachdem er hierhergezogen war. Und da war es passend dass Maron in seiner Nähe wohnte. Doch wie auch immer es damals war, was jetzt zählte war die Zukunft. Maron hatte Chiaki seiner Tochter näher gebracht auch wenn sie dadurch ein Stück entfernt wurde. Aber wer wusste denn schon wie es weitergehen sollte? Die Beziehung der beiden wurde erneut auf eine harte Probe gestellt, doch Maron war positiv dass sie auch das meistern konnten. Wenn ihre Beziehung die Sache mit Miyako überstanden hatte, dann wäre das doch jetzt auch nicht viel schlimmer. Oder? Maron sah noch kurz zu ihrem Freund als sie schließlich zu ihm ging und sagte: „Und? Verstehst du jetzt was ich gemeint habe?“ „Ja. Danke Maron.“, sagte er ruhig und gab seiner Freundin einen Kuss. Die kleine Yurika quietschte dabei lächelnd auf und beide sahen sie an und mussten auch lächeln. Yashiro passte das nun gar nicht. Kaiki hatte ihr zwar gesagt dass Chiaki in einer neuen Beziehung wäre, aber nicht wie ernst es zwischen den beiden wäre. Gerade als die junge Mutter zwischen die beiden gehen wollte, hörte sie wie Maron sich verabschiedete und Chiaki bat, sie später anzurufen. Dieser nickte lächelnd als er ihr noch ein kurzes Küsschen gab. Maron kam zu Kaiki und umarmte ihn sachte als sie sich verabschiedete. Yashiro reichte sie die Hand, als diese sie zaghaft nahm und ernster als vorhin wirkte. Doch die Brünette ließ sich davon nicht beunruhigen und ging. Bei der großen Haustüre angekommen, öffnete sie diese einen kleinen Spalt als sie plötzlich Kagura mit der Haushaltshilfe reden hörte. „Und Sie sind sich da ganz sicher Kagura?“ „Zu 100% nicht, aber zu 90% schon. Und wenn Dr. Nagoya nichts dagegen unternimmt, wird es hier bald drunter und drüber gehen.“ „Aber Kagura … Yashiro wirkte doch so aufrichtig als sie mit mir sprach. Sie möchte kein Geld. Lediglich dass ihre kleine Tochter ihren Vater kennen lernt.“ „Natürlich will sie jetzt kein Geld. Aber sie wohnt für die nächsten Wochen im Gästezimmer und Sie glauben doch nicht ernsthaft dass sie sich da immer zurück zieht? Sie wird mit am Tisch sitzen und bestimmt beim nächsten Shopping für Yurika Chiaki bitten mitzukommen. Denken Sie mal nach Kanako. Wie kommt Yashiro an das Geld, ohne danach wirklich zu fragen?“ Kurzes Schweigen legte sich über beide als die Haushaltshilfe Kanako vor Schreck die Hand vor ihren Mund hielt und antwortete: „Natürlich. Wenn sie Chiaki heiratet.“ Mit einem Mal fuhr es Maron eiskalt den Rücken hinunter. Hatte Yashiro wirklich die Absicht sich wieder an Chiaki ran zu machen? Sogar so weit dass beide heiraten würden? „Ganz genau.“, begann Kagura wieder und klang dabei sehr besorgt. „Wir beide wissen was er für Maron Kusakabe empfindet, aber wir beide wissen auch, wozu Yashiro im Stande sein kann.“ „Allerdings. Wie verhindern wir das?“ „Wir müssen versuchen, so gut es geht, Chiaki und Dr. Nagoya darauf hinzuweisen ohne so zu wirken als wollen wir eine junge, alleinstehende Mutter vor die Tür setzen.“ „Gut. Das bekommen wir hin. Ich hoffe nur dass Chiaki niemals Maron aus den Augen verliert. Jetzt wo er Vater ist, wird er bestimmt viel Zeit mit Yurika verbringen wollen. Und wer wird da wohl dabei sein?“ „Yashiro. Allerdings können wir, bei jedem Treffen es arrangieren dass Maron mit dabei ist. Dann hat Yashiro keine Chance und Chiaki kann sie auch nicht aus den Augen verlieren.“, gab Kanako siegessicher zurück. „Ganz genau. Sofern Maron da mitkommen möchte.“ „Wie meinen Sie das Kagura?“ „Ganz einfach. Wie würden Sie sich fühlen wenn sie mit der Ex-Freundin ihres Freundes und deren gemeinsamen Kind zusammen sitzen würden? Würden da nicht dauernd Bilder in Ihrem Kopf auftauchen wie ihr Freund und dessen Ex-Freundin gewesen sind als sie zusammen waren? Oder wie sie das Kind zeugten?“ Kanako nickte verzweifelt. Natürlich wäre es schwer, aber sie müssten es versuchen. Gerade als die beiden wieder hineingehen wollten um nicht länger als abgängig zu gelten. Maron zog die Tür sachte zu und versteckte sich im Nebenzimmer. Als sie dort die Tür schloss, aber auch da einen Spalt offen ließ hörte sie nur noch wie Kanako in die Küche verschwand und Kagura ins Wohnzimmer. Die Brünette atmete tief durch und kämpfte gegen die Tränen. Das Gespräch hatte ihr einfach die Augen geöffnet. Immerhin hatte Kagura ja Recht mit dem was er sagte. Würde sie es schaffen Chiaki, Yashiro und Yurika zusammen zu sehen und einfach so zu tun als wäre nie etwas gewesen? Ja, sie hatte ihn betrogen und Chiaki hatte ihr das nie verziehen. Aber jetzt war da die gemeinsame Tochter. Was bedeutete das für ihre gemeinsame Zukunft? Maron atmete erneut tief durch und wollte gerade gehen, als sie hörte wie jemand in den Vorraum kam. Sofort schloss sie die Tür wieder ein Stück und stand daneben ohne einen Laut von sich zu geben. „Warum rufst du hier an? Ich habe doch gesagt dass ich eine Zeit weg bin.“, sagte Yashiro und klang sehr besorgt. Schon fast so, als wenn sie Angst hätte erwischt zu werden. Aber warum? War an Kagura’s Theorie wirklich etwas dran? „Hör zu. Ich habe dir erklärt warum ich hier hergekommen bin. Aber wenn du nun vorhast mich dauernd anzurufen um zu fragen wie weit ich schon bin, dann schalte ich mein Handy aus.“ Nun war wieder Stille. Es musste als die andere Person am anderen Ende sprechen. Aber mit wem sprach Yashiro da? „Okay. Ich melde mich nächste Woche. Chiaki hat die Kleine akzeptiert. Und zwar mit der Hilfe seiner neuen Freundin. Wobei ich mich frage wie lange die beiden noch zusammen sein werden. So eine Aufgabe schafft nicht jedes frisch verliebte Pärchen. Und was ich gehört habe, waren die beiden schon mal getrennt und zwar wegen einer Kleinigkeit im Gegensatz zu dem hier.“ Maron atmete tief durch. Am liebsten wäre sie schon hinausgestürmt und hätte Yashiro ihre Meinung gesagt, aber dann wäre sie auch aufgeflogen dass sie Kagura mit Kanako belauscht hätte. Gerade als Maron den Kopf sachte schüttelte, sprach Yashiro weiter: „Von wo ich diese Information her habe, ist doch völlig egal. Was zählt ist, dass Chiaki Yurika akzeptiert hat und sie nun Mutter und Vater aufwachsen kann. Und keine Sorge, es wird vermutlich nicht sehr lange dauern bis ich mich dann Yashiro Nagoya nennen werde und ebenfalls hier meinen festen Wohnsitz habe. Allerdings wird mein Zimmer dann das Kinderzimmer und ich schlafe wieder Seite an Seite bei meinem geliebten Chiaki.“ Maron musste weinen. Wie kalt war diese Yashiro eigentlich? Es war zwar ihr Plan dass Yurika ihren Vater kennenlernt aber auch, dass sie Chiaki zurück bekommt und Maron sozusagen aus dem Weg schafft. Die Brünette konnte es nicht glauben. Aber wie sollte sie das Chiaki erklären? Immerhin würde er ihr vielleicht glauben, aber auch glauben dass sie es sagte, aus Angst dass er zu viel Zeit mit Yashiro und Yurika verbrachte was ihm dann sicher zornig machen würde. Und die Folge wäre ein mächtiger Streit. Somit entschloss sich Maron dass sie erstmal nichts zu ihrem Freund sagen würde und hoffte einfach, er würde selbst dahinter kommen. Yashiro sagte nun nur noch kurz etwas ins Telefon als sie auflegte, durchatmete und ins Wohnzimmer zurück ging. Nun sah Maron vorsichtig heraus und nutze die Gelegenheit um schnell zu verschwinden. Gerade als sie endlich das Haus verlassen hatte und auch endlich durch das große Tor bei der Einfahrt verschwand, klingelte ihr Smartphone. Sie nahm es heraus und las Chiaki’s Namen. Nach kurzem durchatmen hob sie ab und fragte: „Hallo du. Was gibt’s?“ „Bist du schon zu Hause?“ „Noch nicht. Ich bin noch etwas spazieren. Warum?“ „Kann ich in etwa einer Stunde vorbeikommen?“ „Ja natürlich. Aber hast du denn schon genug von Yurika?“ „Nein, aber sie ist müde und Yashiro ist mit ihr ins Zimmer hoch gegangen. Mein Vater muss nur noch kurz etwas mit mir besprechen, dann komme ich vorbei okay?“ „Ist gut. Bis später.“ „Bis dann. Ich liebe dich.“ Maron schlug das Herz schneller. Diese Worte von ihm an sie bedeuteten so viel und sie wusste wie ernst er sie auch meinte. Doch was wenn Yashiro sich wirklich zwischen sie drängen könnte? Wie lange würden dann diese Worte noch an sie gehen? Nach einem sanften Lächeln antwortete sie gleich: „Ich liebe dich auch.“ Da wurde schon aufgelegt. Maron atmete tief durch als sie sich gleich auf den Weg nach Hause machte. Chiaki steckte sein Smartphone in die Hosentasche als sein Vater ihm einen Umschlag gab. Der Blauhaarige schaute ihn verwirrt an und wollte nachfragen was das sein sollte als Kaiki jedoch schneller war und schon sagte: „Der Vaterschaftstest. Nimm ihn mit zu dir nach Hause und falls du immer noch einen neuen anfordern möchtest, steht die Adresse drauf.“ „Danke, aber ich glaube dir. Wenn du sagst du hast ihn machen lassen, wüsste ich nicht warum du mir ein fremdes Kind unterjubeln möchtest. Ich meine, Yashiro würde ich es zutrauen aber Maron hatte Recht. Yurika sieht mir sehr ähnlich. Das kann ich dann wohl schwer abstreiten.“ „Du hast großes Glück mit Maron mein Sohn. Aber denk auch immer daran, dass du nun eine große Verantwortung trägst.“ Chiaki war verwirrt. Sein Vater klang plötzlich so ernst und dennoch besorgt. Was war denn los? „Vater?“, fragte er nur als dieser sich mit einem Glas Cognac auf das Sofa setzte. „Chiaki … du weißt wie viel du mir bedeutest und dass es mir am wichtigsten ist, dass du glücklich bist. Aber du bist nun selbst Vater. Und spätestens wenn du mehr Zeit mit ihr verbracht hast und dich richtig als Vater eingelebt hast, wirst du verstehen was ich meine.“ „Okay … aber jetzt stehe ich noch auf der Leitung.“ „Das Wohl des eigenen Kindes steht immer an erster Stelle. Auch vor einem selbst. Und das wichtigste für Yurika ist nun, dass sie in einer behüteten Familie aufwächst.“ Chiaki dämmerte langsam was sein Vater damit meinte, doch er wollte es aus seinem Mund hören. „Was willst du mir sagen?“, fragte Chiaki etwas verärgert und verschränkte die Arme vor der Brust. „Yurika wird älter und weiß natürlich wer ihre Mutter und wer ihr Vater ist. Aber welche Rolle spielt Maron? Soll sie die Tante sein mit der ihr Vater zusammen ist? Früher oder später wird sie alles daran setzen ihre Eltern wieder zusammen zu sehen. Auch wenn es bedeuten würde, dass sie Maron aus dem Weg räumen müsste. Und glaub mir, diese Kleine ist immerhin Yashiro’s Tochter, also wird sie das schnell herausfinden, wie sie es hinkriegen könnte.“ „Vater … willst du mir wirklich jetzt sagen was ich denke?“ Kaiki stand auf und war wütend aber besorgt als er weiter sprach: „Chiaki du glaubst nicht wie schwer es ist, aber denk an Yurika. Jetzt ist deine Beziehung mit Maron noch „frisch“ aber wenn es jetzt so weiter geht wird es nicht so funktionieren wie du es gerne hättest. Und für die Kleine wäre es das beste wenn ihre Eltern zusammen sind. Auch auf dem Papier.“ „Du willst dass ich diese Betrügerin heirate?“, fuhr er laut aus Chiaki. „Bitte … nenn sie nicht mehr so. Es ist über ein Jahr her und sie hat sich entschuldigt. Du hast selbst auch Fehler gemacht bei Maron.“ „Ich habe sie nie betrogen!“ „Das weiß ich. Aber bitte, denk darüber nach. Es wäre das beste für Yurika.“ Chiaki schüttelte nur den Kopf und verschwand wütend aus dem Haus. Kaiki seufzte und trank einen Schluck seines Cognac als Kagura herein kam. Er hatte den Streit kaum überhören können als er seinen Chef fragte: „Alles in Ordnung Dr. Nagoya?“ „Naja … wie man es nimmt. Ich habe meinem Sohn nahegelegt seine große Liebe zu verlassen um seine Ex- Freundin zu heiraten weil es das beste für die kleine Yurika wäre.“ „Hmm …“, kam es etwas enttäuscht aus Kagura. Kaiki bemerkte das und fragte nach: „Was ist los?“ „Sir … ich weiß ich bin nur Ihr Sekretär und es steht mir nicht zu, aber ich habe nur eine Frage an Sie: Wenn Sie in Chiaki’s Lage wären und Ihr Vater ihnen damals geraten hätte Chiaki’s Mutter zu verlassen um mit ihrer Ex eine Ehe zu führen … wie hätten Sie entschieden?“ Kaiki sah Kagura weiter ernst an als er nach kurzem Schweigen sagte: „Sie haben Recht Kagura. Es steht Ihnen nicht zu.“ Kagura nickte nur kurz und drehte sich wieder um. Als er ging konnte er sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. Er wusste, Dr. Nagoya sagte so etwas nur, wenn er wusste dass Kagura Recht hatte. Niemals hätte er Chiaki’s Mutter damals für seine Verflossene verlassen. Selbst wenn damals ein Kind im Spiel gewesen wäre. Er hätte das schon irgendwie geschafft. Aber warum wollte er es von Chiaki? Vielleicht weil er Yashiro einfach schon gut kannte und wusste zu welchen Mitteln sie greifen würde. War es also wirklich das Beste wenn Chiaki wieder mit ihr zusammenkommen und sie sogar heiraten würde, nur dass Yurika in einer bestehenden Familie aufwachsen kann? Immerhin … sie würde doch merken wenn ihre Eltern sich nie verliebt ansahen, sich nie küssten oder sich je Zuneigung zeigen würden. Doch jetzt lag es so und so an Chiaki. Es war seine Entscheidung und egal welche er treffen sollte, Kaiki würde es verstehen. Es klopfte sachte an Maron’s Wohnungstüre als diese es nicht gleich hörte, da sie am Balkon stand. Erst als es klingelte, sah sie zur Wohnungstüre und ging hinüber. Sie öffnete und da stand ihr Freund vor ihr. „Hallo.“, begann sie lächelnd als sie seinen ernsten sowie traurigen Gesichtsausdruck sah. „Was ist denn los?“ Doch Chiaki wollte im Moment nicht mehr sprechen. Sofort nahm er sie in den Arm und küsste sie leidenschaftlich als er mit seinem Fuß die Wohnungstür zu warf. Maron genoss den Kuss und erwiderte ihn sofort als Chiaki ihr schon das Oberteil auszog. Maron machte mit und öffnete die Knöpfe an seinem Hemd als dieses auch gleich zu Boden sank. Da hob Chiaki seine Freundin mit einem Ruck hoch und sie schlang ihre Beine um seine Hüfte. Der Blauhaarige küsste sie weiter leidenschaftlich und ging mit ihr gleich ins Schlafzimmer. Dort angekommen steuerte er sofort aufs Bett zu wo er sie sachte hinlegte und ihr die Hose auszog. Danach sahen sich beide wieder an und sie sah seinen verzweifelten Blick, doch anstatt zu fragen zog sie ihn schnell wieder zu sich und küsste ihn leidenschaftlich. Das junge Pärchen hatte inzwischen geduscht, sich wieder angezogen und beim Lieferservice etwas zu Essen bestellt. Chiaki war die ganze Zeit über sehr still, doch Maron wollte wissen was denn beim Gespräch vorgefallen war dass er so verzweifelt wirkte? Doch bevor er nicht etwas im Magen hatte, wollte sie das Thema nicht beginnen. Somit warteten beide fast dauerhaft schweigsam, bis das Essen geliefert wurde. Nach knapp 20 Minuten war es soweit und sie konnten essen. Chiaki wurde nun schon etwas ruhiger und entspannter. Maron war froh darüber und sprach mit ihm, dass sie in den Herbstferien nach Paris fliegen würde da ihre Eltern ihr schon ein Ticket gekauft hatten. Er war froh darüber dass sie raus kam und empfahl ihr ein Restaurant welches sehr gut sein sollte, laut seines Vaters. Schließlich schlug die Brünette vor dass er sie doch begleiten könnte. Auf diese Frage schwieg Chiaki nur und sah auf seinen fast leeren Teller. „Wenn du nicht willst ist es auch in Ordnung.“, gab sie zurück. „Das ist es nicht. Aber … ich muss mit meinem Vater darüber reden. Immerhin wohnt Yashiro nun mindestens noch ein Jahr bei uns. Sie möchte nebenbei auch die Uni besuchen und mein Vater stellt ein Kindermädchen ein. Mit der Voraussetzung dass sie nicht zu viele Kurse belegt und einen Abschluss macht in dem, was sie wirklich interessiert und wo sie gute Zukunftsaussichten hat, aber auch genug Zeit für Yurika bleibt.“ „Oh … verstehe. Das heißt sie geht auf unsere Uni.“ „Ja.“ Schon war er wieder wütender und starrte nur noch auf seinen Teller als er im letzten Rest seines Essen nur noch herumstocherte. Schließlich legte auch Maron nun ihr Besteck zur Seite und sah ernst zu ihrem Freund als sie sagte: „Was ist zwischen dir und deinem Vater abgelaufen? Immerhin kannst du nicht so drauf sein, nur weil Yashiro auch auf die Uni geht und wir ihr dann jeden Tag über den Weg laufen.“ „Mein Vater hat mir erklärt worauf man als Vater alles zu achten hat und was es nun für mich bedeutet Vater zu sein. Unter anderem auch, meine eigenen Wünsche hinter Yurika’s zu stellen.“ „Das soll heißen?“, fragte Maron ernst. „Er hat mir nahe gelegt dass ich mich von dir trenne und wieder mit Yashiro zusammen sein sollte. Auch dass ich sie heiraten sollte dass Yurika in einem stabilen Familienverhältnis aufwächst.“ Maron trank einen Schluck Wasser, wischte sich anschließend mit der Serviette den Mund ab, stand auf und sagte mit bedrücktem Ton: „Ich brauche frische Luft.“ Sie eilte auf ihren Balkon hinaus und atmete tief durch. Da kam Chiaki ihr schon hinterher und sagte: „Ich weiß was das in dir auslöst. Und ich habe meinem Vater gesagt dass er verrückt ist wenn er das von mir verlangt. Aber …“ Da sah sie ihn erschrocken an. Es gab wirklich ein Aber bei dieser ganzen Sache? Sofort fiel sie ihm ins Wort: „Aber was? Sag nicht dass du es in Erwägung ziehst.“ „Nein. Aber ich denke an Yurika. Und mein Vater hatte Recht als er sagte dass, wenn die Kleine mal älter sein wird, sie sich fragen wird warum ihre Eltern denn nicht zusammen wären und dass sie auch bestimmt alles daran setzen würde, uns wieder zusammen zu bringen. Auch wenn sie wüsste, welchen Teil du in meinem Leben spielst.“ Maron atmete tief durch und strich sie die Tränen von den Wangen welche bereits drüber rannen, seit er das ‚Aber‘ erwähnt hatte. Sie sah in seine Augen und erkannte wie schwer das alles für ihn war. Immerhin hatte er gerade erst seine Tochter kennengelernt und wollte auch ein guter Vater sein. Aber ihre Beziehung würde nun erst mal nicht an erster Stelle stehen. „Er hat Recht.“, sagte die Brünette schließlich traurig. „Mag sein, aber das werde ich nicht zulassen.“, er legte sachte seine Hände an ihre Wangen, versuchte zu lächeln und bekam dennoch Tränen in die Augen. „Nichts kann uns mehr auseinander bringen.“ „Bist du dir da sicher? Immerhin hat es Miyako damals geschafft und sie war unsere Freundin. Yashiro ist es nicht… was glaubst du was sie alles daran setzen würde um dich zurück zu gewinnen.“ „Darauf falle ich nicht rein. Egal was sie versucht.“ „Sicher? Und wenn es deine Tochter mal versucht?“ „Wenn sie mal so alt sein wird, dass sie es versuchen wollte, sind wir doch schon so lange zusammen und selbst miteinander verheiratet. Also wird Yurika es akzeptieren.“ Maron kam ein kleines Lächeln auf die Lippe als sie Chiaki einfach umarmte. Wie gerne würde sie auch so denken können wie Chiaki und dass es so einfach wäre. Doch tief in ihrem inneren spürte sie einfach dass es viel zu schwer werden würde. Immerhin war ein kleines Kind im Spiel. Chiaki’s Kind. Und selbst wenn sie beide es schaffen würden zusammen zu bleiben und zu heiraten. Chiaki unterschätzte Yashiro wohl doch ziemlich, denn wenn er gehört hätte was sie am Telefon zu jemanden gesagt hatte, würde er auch ganz anders denken. Das verliebte Paar verweilte noch eine Zeit umarmend am Balkon und tröstete sich gegenseitig und hoffte einfach dass sie diese harte Probe gemeinsam überstehen könnten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)