Freunde mit gewissen Vorzügen von Maginisha ================================================================================ Kapitel 4: ----------- Yoji Mundwinkel zuckte. Er konnte es einfach nicht verhindern. Aya saß neben ihm auf dem Beifahrersitz und sah auf die vorbeiziehenden, dunklen Straßenzüge. In wenigen Minuten würden Yoji ihn in der Nähe des verdächtigen Clubs aussteigen lassen, damit er seinen „Arbeitsplatz“ einnehmen konnte. Yoji würde zu späterer Stunde als Kunde des Clubs dazu stoßen. Sie würden versuchen, den Betreiber des Clubs ausfindig zu machen und diesen dann eliminieren. Soweit der simple Plan, der leider so viele Lücken aufwies. Und Ablenkungen. Wie zum Beispiel Ayas Outfit. „Was?“, bellte Aya plötzlich. Er starrte Yoji an, die Augenbrauen zu einem bösen Knäuel zusammen gezogen. „Es ist nur...“, begann Yoji und wusste nicht, wie er es ausdrücken sollte. „Ich kann nicht...also nicht, wenn du so aussiehst.“ Er machte eine wedelnde Geste, die Aya im Gesamten einschloss. „Wer hat dich eingekleidet?“ „Omi.“ „Schminke?“ „Ken.“ „Im Ernst?“ Aya antwortete nicht, aber Yoji war sich sicher, dass Aya ihn gerade veralberte. Das war so gar nicht aya-mäßig. Vielleicht versuchte er, sich auf die Rolle vorzubereiten. Als Bedienung in diesem Club konnte er schlecht den böse vor sich hin starrenden Attentäter geben. Trotzdem fand Yoji sein Äußeres irgendwie irritierend. Es waren gar nicht mal die Kleidung, die, abgesehen davon, dass sie ganz schwarz war und ein wenig mehr Haut zeigte, als Aya das gewöhnlich tat, nicht unbedingt von Yojis normalen Club-Outfits zu unterscheiden waren. Eventuell lag es wirklich am Make-up, obwohl das im Grunde auch nur aus etwas dunklen Lippgloss und mit einem schwarzen Stift betonten Augen bestand. Was Yoji wirklich irritierte, war das Halsband. Es war aus etwa zwei Finger breitem, schwarzen Leder und hatte als einzige Verzierung einen silbernen Metallring an der Vorderseite. Unwillkürlich stellte sich Yoji vor, wie jemand eine Leine an diesem Ring befestigte. Wahrscheinlich war genau diese subtil suggestive Wirkung beabsichtigt. Es war eine ablenkende und, wenn er ehrlich war, auch irgendwie anregende Vorstellung. Also nicht, dass er etwas für diese Spielrichtung übrig gehabt hätte, aber Aya an einer Leine...er musste schon wieder grinsen. „Wir sind da.“, holte ihn Aya aus seinen Gedanken. Yoji stoppte den Wagen und ließ den anderen aussteigen. „Tu nichts, was ich nicht auch tun würde“, konnte er sich nicht verkneifen, Aya nachzurufen. Wenn es nicht so dunkel gewesen wäre, hätte er schwören können, dass der ihm daraufhin eine obszöne Geste zeigte. Yoji betrat den Club um kurz nach halb zwölf. Die Atmosphäre war, wie erwartet, düster. Dunkler Samt an den Wänden, spärliche Beleuchtung, schwarze Kerzen in silbernen Leuchtern, das Personal ausschließlich in Schwarz gekleidet. Yoji entledigte sich seines Mantels und ließ einen Schein über die Theke der Garderobe wandern. Er war ebenfalls eingekleidet worden und alles, was er trug, war teuer. Allein einer seiner Schuhe kostete vermutlich einen Monatslohn. Es war sinnvoll, den Garderobier davon zu überzeugen, dass er den ungleich teureren Mantel am Ende seines Besuchs wieder erhalten wollte. Yoji schlenderte durch den Club, steuerte wie durch Zufall die Bar an, hinter der Abyssinian Stellung bezogen hatte. Yoji hob nur einen Finger, als wäre völlig klar, was er als Bestellung aufgeben wollte, und der Mann auf der anderen Seite der Theke nickte leicht. Ein weiterer Blick, er stellte das gefüllte Glas mit der linken Hand auf den Tresen. Also noch kein Treffer im Bereich des Personals. Abyssinian berührte flüchtig seine Nase. Eine Spur. Ein kurzer Blick in den hinteren Teil des Clubs. Yoji drehte sich mit dem Getränk in der Hand herum und sah sich um. Er bemerkte die Tür, auf die Abyssinian ihn aufmerksam machen wollte, erst auf den zweiten Blick. Sie war nahezu perfekt in die Wandvertäflung in diesem Bereich eingelassen und hätte sich nicht einer der Sicherheitskräfte allzu offensichtlich daneben Stellung bezogen, wäre sie ihm wohl nicht aufgefallen. Yoji schnaubte innerlich. Wäre das sein Angestellter, würde er ihn achtkantig feuern. Yoji löste sich vom Tresen und schlenderte weiter. Er musste jemanden finden, der ihn in den privaten Bereich des Clubs brachte. Er ging die augenscheinlichen und versteckten Angestellten durch. Gorilla, Gorilla, Gorilla, Äffchen. Bingo! Ein affektiert agierender, junger Mann, der sich in einer Runde Geschäftsleute rekelte. Er saß auf dem Schoß eines der Männer und ließ sich eine farblose Flüssigkeit in den Hals gießen. Zur Belustigung der Anwesenden prustete er die Hälfte wieder aus und besprühte damit einen weiteren Mann, der sich grölend auf die Schenkel schlug und bei einer Bedienung eine weitere Bestelllug aufgab. Yoji blieb ein Stück weit von der Gruppe entfernt stehen und versuchte, die Aufmerksamkeit des Jungen zu erregen. Er hatte mit einem Blick erkannt, dass die Gruppe von Anzugträgern sich weit unter der Preisklasse bewegte, in der Yoji vorgab zu sein. Wenn der Kerl gut war, musste er versuchen, den großen Fisch an Land zu ziehen, bevor er ihm durch die Lappen ging. Tatsächlich entschuldigte sich der Junge nur wenige Augenblicke später von der Truppe und kam auf Yoji zu. „Kann ich Ihnen helfen?“, gurrte er und legte wie zufällig die Hand auf Yojis Arm. „Ich glaube nicht“, gab Yoji gelangweilt zurück. Er ließ den Blick durch den Club schweifen. „Man sagte mir, dies wäre ein Geheimtipp, aber wie ich sehe, gibt es hier nur durchschnittliche Unterhaltung.“ Der Junge dachte kurz nach. „Ich werde sehen, ob ich jemanden finde, der ihnen helfen kann“, versprach er und wuselte davon. Kurz darauf kam er mit einem weiteren Mann zurück. Der nickte dem Jungen zu und entließ ihn wieder zu seinen Geschäftsleuten. Dann taxierte er Yoji. Der starrte zurück, entschlossen sich nicht einschüchtern zu lassen. Der Mann war verglichen mit ihm, ein wahrer Hühne. Groß, dunkelhaarig, die langen Haare zu einem tiefen Pferdeschwanz zusammengebunden. Er trug ebenfalls schwarze, enganliegende Kleidung, die durch ein auffällig hohen Anteil von Leder auffiel. Seine Handgelenke wurden von breiten Lederarmbändern umschlossen, die Finger waren mit silbernen Ringen geschmückt. Als er sprach, konnte Yoji sein Zungenpiercing gegen die Zähne schlagen hören. Entweder war es schlecht gemacht oder sehr groß. Yoji tippte auf letzteres. „Sie suchen etwas Besonderes?“, fragte der Mann und Yoji hatte das Gefühl, dass die tiefe Stimme bis in seinen Magen vibrierte. Der Akzent war fremd. Yoji vermutete irgendein osteuropäisches Land. Der Typ war ohne Zweifel eindrucksvoll, aber mit Sicherheit nicht der Clubbesitzer. Geschäftsführer vielleicht. „Haben Sie das denn?“, fragte Yoji, nicht ganz sicher, wie die Terminologie für das lautete, was er suchte. Er leckte sich die Lippen. „Ich hatte nach etwas einer etwas einschneidenderen, tiefergehenden Erfahrung gesucht.“ Der Mann musterte ihn, der Blick huschte über die Kleidung, die Schuhe, den mit Brillanten besetzten Ring an Yojis Hand. „Folgen Sie mir“, sagte der tiefe Bass und steuerte die Tür an der Rückseite des Clubs an. Der Wachmann beeilte sich, die Tür zu öffnen, und Yoji betrat den weniger gut besuchten Teil des Clubs. Schwarz gestrichener Beton und roter Samt erwarteten ihn. Wieder die unvermeidlichen Kerzen. Yoji fragte sich ernsthaft, wie sie es schafften, dass der Club noch nicht abgebrannt war. Sie gingen durch einen Gang, von dem verschiedene Türen abgingen. Es war keine Frage, dass er auf der richtigen Spur war. Der Manager geleitete ihn in einen Raum, der mit den unterschiedlichsten Gerätschaften gefüllt war. Die meisten davon entweder aus schwarzem Leder oder silbernem Metall. Auf einem Bett lag eine laszive Dame im einem aufreizenden Kostüm. Schwarz und rot, Samt und Spitze. Wenig davon. Yoji betrachtete sie und traf auf kokett niedergeschlagene Augen. „Meister?“, hauchte sie. Hinter Yoji ging noch einmal die Tür auf. Zwei weitere Männer vom Typ Gorilla betraten den Raum. Sie waren, wie die eng über ihren muskulösen Oberkörpern anliegenden Jacketts deutlich zeigte, bewaffnet. Yoji rechnete seine Chancen durch. Er würde unmöglich die beiden Sicherheitsleute und den Manager ausschalten können, dem er durchaus zutraute, auch ohne offensichtliche Bewaffnung einiges auszuteilen. Außerdem bestand die Chance, dass sich auf die Dame vom Bett noch in den Kampf einmischte. Immerhin hatte Manx gesagt, dass die Opfer sich hier freiwillig verstümmeln ließen. Er brauchte Hilfe. Er brauchte Abyssinian. Yoji betrachtete die Dame auf dem Bett und rümpfte ein wenig die Nase. „Habt ihr noch etwas anderes da? Ich steh mehr auf Rothaarige.“ Der Manager schüttelte leicht den Kopf. „Die anderen Mädchen sind zurzeit leider nicht frei.“ Yoji tat, als müsse er überlegen. „Was ist mit der Bedienung hinter dem Tresen? Steht die zur Auswahl? Ich fand ihn ganz anziehend.“ Der Manager winkte einen der Gorillas heran. Er flüsterte ihm etwas ins Ohr, der Mann nickte und verschwand durch die Tür. Yoji wanderte derweil durch den Raum, als würde er ihm gehören. Er musterte die verschiedenen Gerätschaften, tat so, als würde er einige von ihnen prüfen, und horchte dabei auf die Geräusche im Flur. Wann würde die Verstärkung eintreffen? Und wie sollten sie den Besitzer des Clubs ausfindig machen? Es widerstrebte ihm, sich mit den kleinen und mittelgroßen Fischen zufrieden zu geben. Aber wenn es nicht anders ging, würde das wohl ausreichen müssen. Allzu lange würde er die Tarnung nicht mehr aufrecht erhalten können. Draußen waren Schritte zu hören, die Tür wurde geöffnet und der Wachmann kam mit Abyssinian im Schlepptau wieder herein. Der benahm sich, als wisse er nicht genau, was er hier solle. Yoji setzte ein charmantes Lächeln auf und trat zu ihm „Ah, mein kleiner Nachtfalter. Wie schön, dass du zu uns stößt. Wir feiern eine kleine Party, weißt du.“ Er betete, dass Abyssinian ihn verstand. Schmetterling war ihr Codewort für den Zugriff. Die Variation war nicht abgesprochen, er konnte nur auf die Intuition des anderen hoffen. Ganz in seiner Rolle bewegte er sich auf den anderen Mann zu, strich ihm leicht mit der Hand über die Wange. Abbysinian wendete sich ab, schlug die Augen nieder. Yoji langte stattdessen nach einer der längeren Haarsträhnen an der Seite des Kopfes und ließ sie durch die Finger gleiten. Er fühlte, wie sein Mund trocken wurde. Ehrliches, echtes Verlangen loderte für einen Moment in ihm auf, bevor er es unter Kontrolle bekommen konnte. Verdammt, das war so nicht geplant. Es würde seine Rolle zwar überzeugender machen, aber er war schließlich auf einer Mission. Yoji räusperte sich und wandte sich dann an den Manager. „Sehr hübsch“, schnurrte er. „Aber noch nicht so ganz domestiziert, wenn mich nicht alles täuscht. Ich selbst bin ein wenig ungeübt darin. Wäre es vielleicht möglich, dass mir dabei jemand zur Hand geht? Jemand mit viel Erfahrung, denn ich glaube, diese kleine Wildkatze braucht eine wirklich harte Hand.“ Der Manager nickte knapp. Er hielt die Hand an sein Ohr und murmelte etwas. Ein Headset. Yoji hatte es nicht gesehen; es musste entweder gut versteckt sein oder er hatte nicht genau genug hingesehen. Er machte Fehler, das war nicht gut. Je eher dieses Fiasko jetzt ihr Ende fand, desto besser. Die Tür öffnete sich erneut und eine Frau trat ein. Aber was für eine Frau! Sie trug ein bodenlanges, rotes Kleid, dessen Ausschnitt sich zwischen ihren Brüsten bis zu ihrem Bauchnabel erstreckte. Dunkle Haare waren zu kunstvollen Locken gerollt worden, die ihr Gesicht mit den hohen Wangenknochen perfekt einrahmten. Ein blutroter Lippenstift versprach auf vollen Lippen die pure Sünde. Yoji blinzelte für einen Augenblick sprachlos. „Aleksey sagte mir, dass es hier Probleme gibt?“ Sie glitt in den Raum und einer der Wachmänner beeilte sich, die Tür wieder hinter ihr zu schließen. Jetzt, da sie näher trat, wurde sich Yoji bewusst, dass sie eher klein war. Ihre Ausstrahlung hingegen beherrschte den Raum und die darin anwesenden Männer derart, dass es Yoji schwerfiel, sich der Wirkung zu entziehen. Er riss sich zusammen und setzte ein entgegenkommendes Lächeln auf. „Meine Teuerste“, erwiderte er und wollte sich der Dame nähern. Aleksey, wie der Manager wohl hieß, trat einen warnenden Schritt vor, so unterließ Yoji die galanten Handküsse lieber. Er fürchtete, sich auf dem Boden mit dem Kopf unter einem schweren Stiefel wiederzufinden, wenn er die Dame anrührte. Die Dame in Rot berührte den Hühnen sanft am Arm und er trat sofort zurück und senkte den Kopf. ‘Interessant’, dachte Yoji. ‘Er kuscht also vor ihr. Möglicherweise haben wir unsere Zielperson gefunden.’ “Ich gehe recht in der Annahme, dass Sie die Besitzerin dieses Etablissements sind?”, fragte er leichthin. Er erntete einen leicht geneigten Kopf, aber keine Antwort. Nun gut. Keine Auskünfte dann. Er brauchte eine Ablenkung. Er griff nach dem Ring an Abyssinians Halsband und zog ihn näher zu sich. “Ich habe dieses Schmuckstück in der Auslage entdeckt und würde es gerne noch etwas schleifen lassen. Meinen Sie, das wäre möglich?”, fragte er und lächelte erneut, diesmal ein wenig demütiger. “Sie müssen wissen, ich bin da nicht unbedingt ein Experte, aber ich bewundere andere gerne bei ihrer Arbeit.” Die Frau trat näher an Abyssinian heran, faste nach seinem Kinn, drehte seinen Kopf nach rechts und nach links. Sie ließ das Kinn los, fuhr mit den Fingern über seine Arme, die Brust, den Bauch hinab. Weder ihr noch Yoji entging das leichte Zucken, das daraufhin erfolgte. Ohne zu zögern, holte sie mit der Hand aus und schlug zu. Sekunden später zeichnete sich ein roter Handabdruck auf Abyssinians Wange ab. Sie lächelte böse und Yoji konnte dabei ihre Eckzähne sehen. Diese waren kosmetisch verändert worden, sodass sie jetzt spitz aus dem Gebiss herausragten. Ein Grund mehr anzunehmen, dass sie den Besitzer oder besser die Besitzerin des Clubs gefunden hatten. “Ich sehe, was Sie meinen”, sagte die Frau. Yoji sah das Verlangen in ihrem Blick. Ihr gefiel der hübsche, rebellische, junge Mann. Sie wollte ihn zähmen, das konnte Yoji sehen. Vor allem, wenn er auch noch anbot, dafür zu bezahlen. “Meinen Sie, wir könnten das in einem etwas privateren Rahmen vollziehen?”, hauchte Yoji eine Frage in ihre Richtung. Sie musterte ihn und gab dann ein Handzeichen. Die zwei Wachen verschwanden nahezu geräuschlos aus der Tür. “Die beiden können auch gehen”, sagte Yoji und wies auf das Mädchen, das immer noch wie in Trance auf dem Bett lag und den devoten Hühnen. “Die Kleine geht, aber Aleksey bleibt. Er wird den Jungen anweisen, ihm vorführen, was er zu tun hat.” Yoji verstand. Zwischen Manager und Besitzerin ging offensichtlich mehr vor, als eine reine Geschäftsbeziehung. Gut, dann würde es das Pärchen eben zusammen erwischen. Er nickte zustimmend. Als das Mädchen von Aleksey vor die Tür gebracht worden war, trat Yoji zu dem Mann, strich bewundernd über seinen Arm und ging langsam um ihn herum. “Ja wirklich, er sollte bleiben. Er ist doch so ein hübscher, kleiner Schmetterling.” Es ging alles sehr schnell. Während Yoji den Draht um Alekseys Hals wickelte, schlitze Abyssinian der Dame in Rot den Hals mit dem Messer aus seinem Stiefelschaft auf. Sie griff sich an die sprudelnde Wunde, taumelte noch einen Schritt vorwärts und brach dann zusammen. Yoji hatte mehr zu kämpfen, denn der Riese wehrte sich gegen den Tod. Er griff nach Yoji und ließ sich, als er ihn nicht erwischen konnte, rückwärts gegen die Wand fallen. Die Luft wurde aus Yojis Lungen gepresst, die Spannung in seinem Draht erschlaffte. Plötzlich ging ein Ruck durch Alekseys Körper und der Hühne ging vor ihm in die Knie. Auf dem Boden bildete sich eine Lache seines Blutes. Abbyssinian musterte ihn kalt. “Mission abgeschlossen”, sagte er und wischte die Klinge mit dem Saum des roten Kleides ab. “Verschwinden wir.” Er wollte bereits zur Tür gehen, aber Yoji hielt ihn zurück. “Wenn wir jetzt da raus gehen, haben wir die gesamte Mannschaft am Hals. Wir sollten uns entweder eine Hintertür suchen oder eine Tarnung überlegen.” Sein Blick wanderte im Raum umher und blieb an etwas hängen, das an einem Haken an der Wand baumelte. Ein breites Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Er ging zu dem Haken, nahm seinen Fund von der Wand und bot ihn Abyssinian an, “Denk nicht mal dran, Balinese.” “Willst du stattdessen lieber den ganzen Club hochnehmen. Du hast die Wachen gesehen. Wir sind nur zu zweit. Du hast nicht mal eine richtige Waffe.” „Ich werde keine Leine tragen.“ Yoji zuckte leichthin mit den Schultern und hängte die Lederschnur wieder an ihren Platz. „Ein Versuch war´s wert.“ Im nächsten Moment fand er sich erneut gegen die Wand gedrückt; Abyssinians Hand an seiner Kehle. Ein metallischer Geruch stieg Yoji in die Nase. Abysinnians Oberteil war blutgetränkt, ein Spritzer der roten Flüssigkeit war auf seiner Wange verschmiert. Die violetten Augen sprühten Feuer. „Wir sind hier auf einer Mission und nicht im Koneko, du Idiot. Du wirst uns noch umbringen mit deinen Spielchen.“ Spielchen? Yoji konnte sich nicht erinnern...oh naja vielleicht ein bisschen. Er schnaufte. „Ok, du hast Recht. Ich habe mich nicht so ganz professionell verhalten. Aber willst du das jetzt wirklich über den beiden Leichen besprechen?“ Abyssinians Blick wanderte kurz zu den beiden toten Körpern. „Du hast Recht. Hier ist nicht der richtige Ort und Zeitpunkt.“ „Dann wird es einen richtigen Ort und Zeitpunkt geben?“ Die Hand löste sich von seinem Hals. „Ja wird es. Morgen. Jetzt sehen wir erst mal zu, dass wir hier in einem Stück herauskommen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)