Inselausflug von KleinReno ================================================================================ Kapitel 8: Kapitel 8 -------------------- Es hatte gute zwei Stunden gedauert, bis Ventus sich einigermaßen wieder akklimatisiert hatte. Er hatte noch zwei Gläser Wasser getrunken, war dann duschen gegangen und stand nun in der Küche. Er kannte die anderen noch nicht so gut, aber er hatte es auch geschafft nach dem Aufstehen sich ganz normal mit Axel zu unterhalten. Das lag wahrscheinlich an den Kopfschmerzen. Diese hatten sich inzwischen schon etwas verringert. In der ganzen Zeit hatte er noch nicht ein Lebenszeichen von Naminé bekommen. Ob er mal vorsichtig klopfen sollte? Er hatte an sich ja nichts zu verlieren. Er trat vor die Tür und klopfte leise. Er bekam keine Antwort. Also klopfte er noch einmal lauter. Es kam wieder keine Antwort. Vielleicht sollte er gehen. Aber vielleicht ging es Naminé auch nicht gut. Er öffnete die Tür langsam und fragte vorsichtig: „Hallo? Naminé?“ Der Raum war dunkel. Er betrat den Raum. „Naminé?“, fragte er erneut. Das Bett war leer. Ven schritt zu dem Bett und fand Naminé vor dem Schrank auf dem Boden sitzen. Sie drehte sich um. „Roxas? Ich bin so fertig.“ Sie lehnte mit dem Kopf an der Schranktür. Ven schmunzelte, Roxas hatte nicht übertrieben, sie war wirklich abgestürzt. „Ventus.“, sagte er und hielt ihr die Hand hin. „Oh.“, sagte sie peinlich berührt und ließ sich hochziehen, „‘Tschuldige. Ich hätte nicht gedacht, dass du hier reinkommen würdest.“ Ven zuckte mit den Achseln. „Roxas sagte, dass es dir auch nicht so gut geht. Da wollte ich nur mal gucken.“, murmelte er. „Das ist lieb.“, lächelte Naminé ihn an, so gut sie eben konnte. Die beiden gingen zurück in die Küche und Ven machte ihr erst einmal ein großes Glas Wasser. Sie nahm es dankend an. „Hab‘ ich etwas verpasst?“, fragte sie. Wieder zuckte Ven mit den Achseln. „Die sind alle draußen. Ich wollte gerade etwas zu trinken fertigmachen.“ Als Naminé auch soweit war ihm zu helfen. Zusammen machten sie zwei Karaffen Eistee mit Eiswürfeln fertig und trugen diese mit Gläsern nach draußen zum Gartentisch. Dort saß Sora unter dem Sonnenschirm und döste. „Hey Sora.“, begrüßte Naminé ihn. Er schaute auf und grinste: „Die Toten sind zurückgekehrt.“ Sie streckte ihm die Zunge raus. „Wir nehmen die Getränke gleich wieder mit.“, sagte sie und tat, als würde sie umdrehen. „Nein! Ich verdurste!“, bettelte Sora. Ven lächelte leicht und gab ihm ein Glas. Sie setzten sich. Zu dritt tranken sie Eistee und schauten zu den anderen. Roxas lag in der Sonne, Kairi lag auf einer Luftmatratze und trieb vor sich hin. Sie wurde ab und an von Riku und Axel wieder zurück an Land geschubst, damit sie nicht zu weit abtrieb. „Wo ist denn Vanitas?“, fragte Ven. Sora lachte direkt los und auch Naminé kicherte. Ven wurde kreidebleich. Hatte er etwas getan gestern? Etwas das er bereuen würde, wenn er es wüsste? „Was?“, fragte er abgehakt. „Sag bloß du hast einen Filmriss?“, lachte Sora. Er nickte. „Naminé doch auch oder nicht?“, fragte er verunsichert. Dieser schüttelte allerdings den Kopf und kicherte weiter. Wenn es überhaupt möglich war, so wurde Ven nun noch blasser. „Was hab‘ ich gemacht?“ Sora beugte sich zu ihm rüber und sagte: „Irgendwann haben wir den Alkohol aufgemacht und dann ist es ein bisschen eskaliert. Axel hat dann mit Pflicht oder Plicht angefangen.“ Ven wedelte mit seiner Hand. „Ja, das sagte er schon. Aber das kann doch nicht so schlimm gewesen sein. Oder?“ Sora grinste breit. Ven riss seine Augen auf. Oh Gott, was hatte er getan? „Axel hat dir gesagt, du sollst Vanitas küssen.“ Ven konnte nicht blasser werden, darum schoss ihm jetzt sämtliches Blut in die Wangen. Oh Gott, was hatte er getan?!? „Das hab‘ ich nicht gemacht.“, behauptete er. „Doch.“, sagte Sora und Naminé nickte heftig, nur um sich dann den Kopf zu halten. „Du hattest schon einen sitzen und Vanitas hat auch gemeint, du würdest dich nicht trauen. Da hast du es getan.“ Soras Grinsen wurde noch breiter. „Und ihr habt erst aufgehört, als Riku husten musste. Danach hast du richtig losgebechert.“ Ventus klatschte sich die Hände ins Gesicht. Das erklärte seinen Absturz. Oh Gott, was hatte getan!!! „Hättest du nicht so viel getrunken, wäre da bestimmt noch etwas gelaufen.“, setzte Sora noch einen oben drauf. Naminé schlug ihm auf den Oberarm. „Sora, das ist nicht witzig. Ven ist das peinlich.“ Der Blonde reagierte auf den Kommentar gar nicht. Wie sollte er Vanitas überhaupt unter die Augen treten? Wie auf Kommando kam dieser um das Haus gelaufen. Er trug lediglich seine Badehose. Schnell griff Ven sein Glas und trank daraus. Bloß nichts anmerken lassen. „Ey! Ihr habt ja kalte Getränke.“, rief Vanitas, was die anderen ebenfalls aufmerksam werden ließ. Schnell kamen alle angelaufen, um sich auch ein Glas zu ergattern. Ven saß zurückgelehnt in seinem Stuhl und versuchte normal zu wirken. Es klappte wohl auch ganz gut. Naminé und er wurden wegen ihrem Absturz etwas aufgezogen, aber das war okay. Dann fragte Kairi allerdings: „Und Ven? Wie küsst Vanitas so?“ Innerlich fiel Ven in Schockstarre. Oh Gott, das musste eine Szene gewesen sein, wenn er darauf angesprochen wurde. Sein Blick flog über die Personen und blieb kurz bei Vanitas kleben. Dieser musterte ihn regelrecht. War ihm seine Meinung wichtig? Jetzt konnte Ven aber auch einen fiesen Spruch raushauen. Er räusperte sich: „So dolle kann’s nicht gewesen sein, wenn ich mich nicht erinnere.“ Axel und Sora brüllten sofort los vor Lachen. Sofort tat ihm der Spruch irgendwie leid und er vermied jeden Blick auf Vanitas. Zum Glück wurde schnell das Thema gewechselt, aber trotzdem hatte Ven ein mieses Gefühl. Er konnte sich wirklich an nichts erinnern. Da war es gemein, Vanitas als schlechten Küsser darzustellen. Vor allem, weil er glaubte, dass dies nicht der Fall war. Er konnte den Schwarzhaarigen eigentlich ganz gut leiden. Er sprach ihn optisch an und auch charakterlich… gut, da war er etwas gewöhnungsbedürftig, aber Vanitas hatte sich als einziger richtig für ihn interessiert und ihn auch persönliche Fragen gestellt. Ven hatte zwar selber nie so etwas zurückgefragt, aber dennoch hatte er das Gefühl, dass Vanitas ihn eigentlich mochte und wenn es nur platonisch war. Die Sonne war dabei unterzugehen und Ven hatte sich bereits ins Bett gelegt. Die anderen waren noch auf, soweit er wusste. Vanitas war jedenfalls noch nicht da. Ein bisschen hatte er Angst, gleich mit ihm alleine zu sein. Sein Spruch vom Nachmittag hing ihm noch nach und er hatte ein schlechtes Gewissen. Die Tür wurde geöffnet und schnell schloss er die Augen. Vanitas sollte bloß nicht merken, dass er noch wach war. Dieser sprach ihn auch nicht an. Ven hörte das Rascheln von Kleidung und merkte dann, wie die Matratze neben ihm einsank. „Du solltest weiteratmen, wenn du so tust, als würdest du schlafen.“, sagte Vanitas leise. Ven atmete aus, er hatte gar nicht gemerkt, dass er die Luft angehalten hatte. Er drehte sich auf den Rücken. Sie schwiegen sich an. Nach einer Weile sagte Vanitas: „So, ich küsse also schlecht?“ Ven schluckte, davor hatte ihm gegraut. „Das tut mir leid. Ich hab‘ einen Filmriss, ich weiß gar nichts mehr, nicht einmal mehr, wie wir das Feuer angemacht haben.“ „Ist das so?“ Vanitas‘ Stimme hatte einen belustigten Ton angenommen. Ven hörte, dass der Schwarzhaarige sich umgedreht hatte, sehr wahrscheinlich zu ihm. „Ich erzähle dir, was passiert ist. Axel hat dir gesagt, du solltest mich küssen. Du bist daraufhin kreidebleich geworden. Da wusste ich, dass du dich niemals trauen würdest. Und das habe ich auch gesagt. Daraufhin bist du aufgestanden und hast dich rittlings auf meinen Schoß gesetzt.“ Ven lief rot an, er konnte es merken. „Dann hast du mich am Kragen gepackt und mich geküsst, als wärst du scharf auf mich.“ Ven musste sich zusammenreißen, sich nicht umzudrehen. Das war peinlich. „Und du hast auch nicht aufgehört. Du hast mir sogar erlaubt, meine Zunge in deinen Mund zu schieben.“ Vanitas machte eine eindrucksvolle Pause. Ven musste knallrot im Gesicht sein und so wie Vanitas das sagte, wurde ihm auch warm. Hoffentlich merkte er das nicht. Vanitas wartete weiter ab und Ven traute sich nicht, etwas zu sagen. Er konnte sich zwar nicht erinnern, aber die Worte lösten ein Kopfkino vom Feinsten aus. Das er so etwas… direktes tat. Das passte gar nicht zu ihm. Vanitas war das wohl zu wenig Reaktion. Er stützte sich über Ven. Dieser starrte ihn aus großen Augen an. Der Schwarzhaarige überbrückte den Abstand und küsste Ven. Dieser war kurz überrascht, doch dann traute er sich zurück zu küssen. Vanitas nahm das mit Genugtuung und leckte mit seiner Zunge über die Unterlippe von Ven. Der Blonde öffnete leicht den Mund und stupste mit seiner Zunge zurück. Der Schwarzhaarige nahm das Einverständnis, schloss die Augen und legte sich mit seinem Gewicht auf Ven. Er schloss ebenfalls die Augen und legte die Hände auf seinen Rücken. Der Kuss wurde intensiver, bis sie Luft holen mussten. Sie schauten sich aus halbgeschlossenen Augen an. „War das schlecht?“, fragte Vanitas. Der Blonde schüttelte den Kopf. Nickend rollte sich der Schwarzhaarige auf seine Seite. Sie sprachen kein weiteres Wort. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)