Inselausflug von KleinReno ================================================================================ Kapitel 21: Kapitel 21 ---------------------- Mit bedrückter Stimmung saßen Ven und Vanitas auf dem Sofa in Vanitas‘ Zimmer. Das Meeting zwischen ihren Vätern lief noch. Danach würde Vens Vater mit ihm zu der Wohnung seiner Mutter und dann schließlich losfahren. Immerhin fuhr er schon fünf Stunden mit dem Zug, mit dem Auto würden sie in etwa sieben Stunden brauchen. Es war inzwischen auch schon Mittag, da sollten sie bald los, wenn sie nicht mitten in der Nacht ankommen wollten. Ven seufzte. Er wusste, er konnte nicht ewig hier bleiben, immerhin ging am Montag auch die Schule wieder los. Sein Vater bestand darauf, dass er heute schon wieder nach Hause fuhr, damit er sich noch zwei Tage auf die Schule vorbereiten konnte. An dieser Entscheidung konnte Ven nichts ändern. Sein Vater verlangte gute Noten und Ehrgeiz. Da kam er nicht gegen an, auch wenn er schon fast volljährig war. „Ich muss noch packen.“, sagte Ven. Vanitas machte ein zustimmendes Geräusch. Sie saßen dicht nebeneinander und Ven ließ seine Fingerspitzen so gerade die Finger des Schwarzhaarigen berühren. „Möchtest du vielleicht mitkommen?“ „Hm.“, machte Vanitas und stand auf. Sie liefen die Treppe hinunter und meldeten sich bei ihren Vätern kurz ab. Den Weg zu Vens Zuhause schwiegen sie. Seit sie die Getränke geholt hatten, schwiegen sie allgemein. Genauso wortlos schloss Ven die Haustür auf und sie gingen in Roxas‘ Zimmer. Vanitas setzte sich auf das Sofa, während Ven seine Tasche auf das Bett stellte und seine Sachen zusammensammelte. Als der Blonde zum dritten Mal an dem Schwarzhaarigen vorbeilief, fasste dieser ihn am Arm und zog ihn auf seinen Schoß. Er umfasste schnell das Gesicht und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. „Ich habe irgendwie nie daran gedacht, dass du…“, fing Vanitas an und schaute auf einen undefinierten Punkt zwischen ihnen. Ven erwiderte nichts. Auch er schaute auf einen Punkt auf Vanitas‘ Brust. Vanitas hatte seine Hände immer noch um Vens Hals und streichelte den Haaransatz. „Vielleicht brauchen die ja noch etwas…“, murmelte Ven. Wieder küssten sie sich, doch diesmal länger und zärtlicher. So kam auch, dass sie gar nicht mitbekamen, wie die Tür aufgestoßen wurde und Roxas mit Axel ins Zimmer platzte. Die beiden konnten nur stillstehen und starren. Dann erfassten sie die Situation und beiden schlich gleichzeitig das Grinsen ins Gesicht. Axel räusperte sich und Roxas konnte ein Kichern nicht mehr unterdrücken, als die beiden ihren Kuss eigentlich nur kurz unterbrachen, um Luft zu holen. Ven sprang wie von der Tarantel gestochen auf, schob die Hände in die Hosentaschen und schaute beschämt zu Boden. Vanitas blieb sitzen, aber auch er schaute pikiert zu Boden. Roxas lachte und Axel grinste: „Wir wollten ja nicht stören, aber die Tür war nicht zu.“ Sowohl Ven als auch Vanitas sagten nichts. Sie vermieden peinlichst jeden Blick auf die beiden und auch auf den jeweils anderen. Die peinliche Stille dauerte gefühlt Stunden, dann sagte Roxas: „Wofür packst du denn?“ Er deutete auf die Tasche. „Papa ist in der Stadt. Er holt mich gleich an.“, sagte Ven monoton und sammelte wieder seine Sachen zusammen. „Du fährst heute schon?“ Ven nickte. „Das hast du gar nicht erzählt.“ „Ich wusste es ja auch nicht.“ „Wo ist Papa denn?“ „Bei Vanitas‘ Vater. Die haben da irgendein Meeting.“ Wie auf Kommando klingelte es an der Tür. Roxas verließ das Zimmer und sie hörten Stimmen an der Tür. Sein Vater war wie aufs Stichwort angekommen. Axel verschwand nun ebenfalls in den Flur. Wahrscheinlich wollte er einen guten Eindruck machen. Er hatte Roxas‘ Vater erst zweimal getroffen. So waren Ven und Vanitas wieder alleine. Sie schauten sich kurz stumm an, dann drehte Ven sich um und warf seine letzten Sachen in die Tasche. Als er den Reisverschluss zuzog, spürte er, wie sich zwei Arme um ihn schlangen. „Dann heißt es jetzt Abschied.“, nuschelte der Schwarzhaarige in seine Schulter. Ven lehnte sich gegen ihn. „Er wird schon irgendwann rufen.“   Roxas saß mit Axel und seinem Vater in der Küche. Sein Vater unterhielt sich mit Axel, Roxas saß nur daneben. Dann hörte er einen Schlüssel im Schloss. „Roxas? Ven? Seid ihr zu Hause?“, erklang die Stimme seiner Mutter. „Ja.“, rief er. Die Frau kam in die Küche und stockte kurz, als sie ihren Exmann sah. „Hallo.“, sagte dieser. „Hallo… was machst du denn hier?“, überrascht stellte sie ihre Tasche auf den Tisch. „Ich hatte geschäftlich hier zu tun und da kann ich Ven auch gleich abholen.“, sagte er. Die Frau nickte. Ihr Exmann und sie zogen in der Erziehung ihrer Kinder an einem Strang, aber jeder von ihnen hatte auch seine Freiheiten, die der andere respektierte. Wahrscheinlich hätte sie selbst Ven heute beim Abendessen gefragt, wann er wieder nach Hause wollte. „Wo ist Ven denn?“, fragte sie. „In meinem Zimmer.“, antwortete Roxas. Wieder nickte sie. „Und wem gehört das fremde Paar Schuhe im Flur?“ „Vanitas.“, sagte der Blonde. Sie zog eine Augenbraue fragend hoch. „Soras Bruder?“ Axel und Roxas nickten synchron. „Was macht er denn hier?“ „Ven hat sich mit ihm angefreundet.“, erklärte Roxas und Axel konnte ein zweideutiges Grinsen nicht unterdrücken. Auch Roxas‘ Mutter entging es nicht, aber sie ließ es unkommentiert. Die Jungs waren alt genug, für was auch immer sie taten. Roxas‘ Vater schaute auf die Uhr und stand auf. „Ich hol Ventus, es wird langsam spät.“ Damit lief er in den Flur und rief nach seinem Sohn.   Seufzend setzte Ven sich auf, als er seinen Namen hörte. Er hatte mit Vanitas auf dem Sofa gekuschelt und einfach ihre Zweisamkeit genossen. Schweigend stand er auf und griff nach seiner Tasche. „Ich muss wohl los.“, sagte er und sah wehleidig den Schwarzhaarigen an. Dieser schaute genauso zurück. „Ich bin ja nicht aus der Welt.“ Ven nickte. Zusammen verließen sie das Zimmer und traten in die Küche. Ven begrüßte seine Mutter, während Vanitas mit erhobener Hand vortrat. „Ich bin Vanitas.“, stellte er sich vor und schüttelte ihre Hand. Vens Vater stand an die Arbeitsfläche gelehnt und sagte: „Wir müssen los, wenn wir nicht mitten in der Nacht ankommen wollen.“ Er winkte in die Runde und schritt Richtung Haustür. Ven nickte etwas traurig. Sein Vater hatte ja Recht und spätestens am Sonntag hätte er eh losgemusst. Also folgte er seinem Vater und hatte auch alle anderen im Schlepptau. Vor der Haustür drehte er sich noch einmal um und umarmte erst seine Mutter, dann seinen Bruder. Axel verabschiedete er so kurz, dann sah er Vanitas an. Nach kurzem Zögern schloss er ihn ganz schnell in eine Umarmung und bevor es zu peinlich wurde, ließ er ihn auch ganz schnell wieder los. Vanitas drückte ihn fest und sagte: „Du hast ja meine Nummer, du schreibst mir, wenn du angekommen bist.“ „Ja.“, nuschelte Ven. „Und du schickst mir Bilder von deinem Zimmer. Du hast meins auch gesehen, ausgleichende Gerechtigkeit.“ Nun musste Ven schmunzeln: „Ja, mach ich.“ „Gut.“ So ging der Blonde zu dem teuren Auto seines Vaters und ließ seine Tasche auf den Rücksitz fallen. Sein Vater verabschiedete sich von den anderen und ließ dann hinter das Steuer fallen. Auch Ven stieg ein und winkte, während sie losfuhren. Alle winkten zurück und als sie um die Ecke gefahren waren, drehte sich Ven wieder nach vorne. „Du scheinst viel Spaß gehabt zu haben.“, sagte sein Vater und Ven lächelte. Er hatte während der Fahrt genug Zeit alles zu berichten. Er spürte wie er rot anlief. Vielleicht würde er nicht alles erzählen, als er an die Abende auf der Insel dachte. Ein Piepen ließ ihn erschrecken. Er hatte eine Nachricht bekommen. Der Blonde zog sein Handy aus der Hosentasche und drückte auf das Symbol. „Denk an die Bilder.“ Dahinter war ein Smilie mit herausgestreckter Zunge. Vanitas. Vens Lächeln wurde breiter. „Natürlich nicht.“, schrieb er zurück. „War das Terra?“, fragte sein Vater, worauf Ven lachen musste. Vor diesen zwei Wochen hätte sein Vater wahrscheinlich recht gehabt. Er hatte wirklich viel zu erzählen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)