Die Saat einer bösen Nachtgestalt von Michirukaioh (Haruka x Michiru) ================================================================================ Kapitel 1: Die Wahrheit hinter der Einladung -------------------------------------------- Wir befanden uns im 19. Jahrhundert. 1889 um genau zu sein. Die Straßen der Hauptstadt London waren düster und verschmutzt. Die Themse schwemmte allerlei Dreck und Gesindel ins Land. Die Stadt war besildet von den dunklen Nachtgestalten- den Vampiren. Nur vereinzelte Menschen führten ein vollkommen normales Leben in Armut und Dreck in dieser Stadt. Eigentlich war es kaum möglich. Die Blutsauger trachteten ihnen geradeso nach dem Leben, erhoffen sich, dass einer sich in vollkommener Finsternis aufhalten würde und man zuschlagen konnte. Doch der Mensch war nicht dumm. Vampire konnten ein Haus ohne der menschlichen Erlaubnis nicht betreten und diese wären ziemlich dumm, wenn sie nachts hinaus gehen würden. Bisher biss das Böse nur auf Zement. Blut mussten sie sich von Außerhalb oder von Tieren besorgen. Die Vampire wurden weicher, teilten sogar ihre Beute mit ihren Artgenossen. Doch eine Person gab es, die genau das nicht vorhatte. Im Osten Londons lebte einst eine reiche Countess. Nur wenige Lebewesen hatten sie bisher zu sehen bekommen. Ihre eiskalte dennoch erotische Seite verjagte all das Leben in ihrer Umgebung. Doch immernoch existierten Menschen, die neugierig waren. Da die Gräfin allerdings nicht dumm war und nur so auf Beute wartete, lud sie all die Menschen zu sich ein, die freiwillig kommen wollten. So auch Michiru. Einst lebte sie in Japan, war jedoch nach einer Entführung hier her verschleppt worden. Das Glück war in ihrem Leben nicht mit ihr. Sie lebte alleine in einem alten Haus, was wohl schon fast dem Zusammenbruch drohte. Mit der Kunst versuchte sie wenigstens ein klein wenig Geld zu verdienen, was aber auch nicht funktionierte. Die Künstlerin lebte in großer Armut, war froh wenn sie den Tag überhaupt überlebte. Ihr Leben war ihr so gut wie egal, da sie schon einiges durchmachen musste. Für den Weg zu der Gräfin hatte sie gerade noch so ein Stück Brot, welches man so womöglich heute nicht mehr gegessen hätte. Aber mehr hatte sie nicht. Der Hunger und die Angst zu sterben verfolgten sie jeden Tag. Die große Distanz musste sie selber bewältigen. Durch Passanten hatte sie erfahren, dass die unbekannte Countess Menschen in ihr Anwesen einlud. Die Türkishaarige machte sich damit auf dem Weg. Es würde einige Stunden dauern, eh sie an dem Anwesen ankommen würde. Kaum begann sie zu laufen, kam jemand zu ihr. ,,Was treibt dich denn auf den Straßen hier rum, Michiru! Wir haben uns ja lange nicht mehr gesehen!", rief der ältere Mann freudig. Michiru begann zu lächeln. Sie wusste, dass er ein Mensch war. Es war Tag und die Vampire waren nicht dazu in der Lage, jetzt herumzuirren. ,,Ich gehe ein bisschen spazieren", erwiderte sie ebenso freundlich, ,,Und du?" ,,Ich mache mich auf den Weg zu der Gräfin", sagte er ganz ehrlich. Michiru legte den Kopf schief. ,,Na sowas! Ich auch!", rief die Türkise, ,,Ich werde mich aber etwas beeilen, da ein Unwetter langsam kommt." ,,Mach ruhig, Kleine. Mach ruhig. Ich werde mir Zeit geben. Ich, mit meinen 38 Jahren, kann nun nicht mehr so schnell", meinte der Alte. Michiru beneidete diesen Mann. Er gehörte zu den ältesten Menschen hier in der Umgebung. Ihr Vater wurde nicht mal 35 Jahre alt. ,,Gut. Pass aber auf, dass du dir nicht weh tust", lächelte sie ihm zu. ,,Natürlich. Natürlich!" Drei Stunden waren schnell vergangen. Das Mädchen hatte versucht schnell zu sein, was ihr tatsächlich auch gelungen war. Gerade trat sie vor das gigantische Eisentor. Es war noch geschlossen und einige Menschen warteten davor, dass man sie reinlassen würde. Friedlich wirkte dieser Ort bestimmt nicht. Michiru, wie auch die anderen wussten, wer und was die Gräfin war, aber niemand schien überhaupt nur die Anstalt von Angst zu machen. Vielleicht erhofften sie sich hier ein besseres Leben, mit mehr Nahrung. Michiru zum Beispiel hoffte inständig darauf. Kurz darauf öffneten sich die Tore wie von Zauberhand. Noch waren alle Menschen nicht da, aber die brauchte die Gräfin eh nicht mehr. Unwissend trat das Gesindel ein. Die 15-jährige Künstlerin blieb jedoch stehen. Das ungute Gefühl wurde immer größer und eine seltsame Aura schien sich hier rumzutreiben. Es war erschreckend, wie naiv der Mensch doch war. Doch auch mit dieser Angst schaffte sie es, sich wieder in Bewegung zu setzen. Als der Letzte das große Anwesen betreten hatte, knallte die Tür hinter ihnen zu. ,,Vorbei", schallte eine tiefe Stimme durch den Raum, aber eine fremde Person war nicht zu sehen. Nicht mal die Countess. Michiru blieb schlagartig stehen, lehnte sich ängstlich gegen die nun geschlossene Tür und wartete wachsam ab. Plötzlich schien der Boden unter ihren Füßen zu zerbrechen. Begleitet von Geschrei begann ein schreckliches Erdbeben. Die Steine zerbrachen und das Pack fiel. Wohin wusste niemand, aber auf jeden Fall in die Dunkelheit. Michiru konnte sich gerade so festhalten und auf einen kleinen Rest des Steinbodens stehen bleiben. Ohne der Türklinke, wo sie sich festhielt, wäre sie womöglich auch hinunter gefallen. Geschockt stand sie da, ihr Herz raste und am liebsten wäre sie hinterhergesprungen. Doch das würde ein Fehler sein. Mit einem lauten Poltern landeten sie alle eine Etage tiefer. Hier herrschte die Dunkelheit und nur kleine Fackeln erleuchteten die Finsternis. Kinder weinten und blärten, der Rest war ebenfalls geschockt und sah sich um. ,,Good evening", ertönte nun wieder eine Stimme, dieses Mal jedoch eine andere. Sie war höher und nicht so drohend. Eine dunkle Gestalt trat aus der Dunkelheit zu ihnen. Er wirkte nicht mehr menschlich und eine bemerkbar negative Aura umspielte seine Person. ,,Ich bin Unorid", sagte er. Erst jetzt bemerkte man, dass er auch kein Vampir und auch kein Werwolf sein konnte. Sein Gebieter war ein Vampir und er nur das Nutzvieh. Dass es auch Dämonen gab, hätte zuvor niemand für möglich gehalten. ,,Ich werde ihnen jetzt ihre Schlafstätte zeigen", sagte er oder es nun und grinste schief. Angst war ihnen ins Gesicht geschrieben. Aber vielleicht gab es ja jetzt noch Hoffnung? Er führte sie in ein dunkles Zimmer. Als alle sich dann darin befanden, sperrte Unorid die Tür wieder zu. ,,Good night, everybody", lächelte er boshaft und zündete mit seiner Hand eine Fackel an. Erst jetzt sah das Gesindel, dass sie sich in einer Art Kerker befanden. Wieder entstand Panik. Ein junger Mann rüttelte an dem Eisengitter, doch nichts half. ,,Habt einen schönen Tag", und damit verschwand er wieder in der Dunkelheit. Michiru blieb wachsam. Nur eine falsche Bewegung und sie würde in den Abgrund stürzen. Doch das hatte sie eigentlich nicht geplant. Erstmals musste sie aus dieser misslichen Lage kommen. Doch plötzlich erklang ein lautes Lachen, welches im ganzen Saal umherschallte. Geschockt stand sie da und sah sich mit aufgerissenen Augen um. ,,Was war das?!", rief sie. Sofort traf die Finsternis in diesem Raum ein. Michirus Beine schienen nachgeben zu wollen. Als sie den Kopf etwas erhob, riss etwas vor ihr seine Augen auf. Rote Pupillen fixierten sie und ließen keine Bewegung mehr zu. Selbst das Atmen hatte sie in diesem Moment vergessen. ,,Was hast du hier zu suchen?", sagte die raue Stimme, welche vorhin auch schon mal zu hören war. ,,Wer sind Sie?!", wimmerte die Künstlerin angsterfüllt. ,,Du wirst mich lieben..." Ein schrecklicher Schmerz kroch in der nächsten Sekunde in ihrem Körper hoch und sie begann laut zu schreien. Es war kaum auszuhalten. So etwas war viel zu viel für einen menschlichen Körper, doch diese erschaudernden Augen wollten ihr lediglich das Bewusstsein nehmen. Und der Schmerz verhalf auch dazu. Gleich darauf fiel sie nach vorne direkt in die Arme der Person. Langsam öffnete Michiru wieder ihre Augen. Ihr war zwar noch schwindlig, aber die Schmerzen waren wieder weg. Erst verträumt, dann aber geschockt sah sie sich um. Sie schien sich in einer Art Zelle zu befinden und von Weitem konnte sie auch Geschrei hören. Es war bestimmt der Rest, der mit hier rein gegangen war. Als die Türkise zu der Fackel laufen wollte, wurde sie sofort von einer dicken Stahlkette zurück gezogen. Jemand hatte sie gefesselt und an eine Steinmauer geheftet. ,,Das ist doch jetzt nicht den ihr Ernst!", rief sie, ,,Na toll... Hier werde ich wohl den Rest meines Lebens verbringen..." Dass es aber vielleicht sogar noch 25 Jahre waren, wusste sie natürlich nicht. Michiru hatte nie rechnen und schreiben gelernt. Das Einzige was sie konnte, war das Zählen und sie wusste, dass sie 15 Jahre alt war. So richtig in die Schule zu gehen... Davon hatte sie schon lange geträumt, aber diese Chance wurde ihr nie ermöglicht. Unorid lief, während das Gesindel die ganze Zeit schrie und heulte, seine Runden im Kerker. Michiru war die Einzige, die hier ruhig war und der es egal zu sein schien. Irgendwann tauchte sie vor ihm auf. Eine junge Frau, höchstens 20, wenn sie ein Mensch wäre, und wunderschön. Ihre kurzen sandblonden Haare hingen in Strähnen lässig ins Gesicht und gerade mal ein weißes Hemd kleidete ihren perfekt geformten Körper. ,,Dieses Pack kann nicht mal leise sein, oder?! Ich versuche oben mein Tagesschlaf zu halten und dann der Rotz?! Aber ich werde sie mir erst mal ansehen und mit einem Mädchen meine Zeit vertreiben..", beschloss sie und machte sich auf den Weg zu den Zellen. Erst trat sie vor das Gitter, hinter dem sich Michiru befand. Diese saß ruhig und zusammengekauert in der Ecke und schien irgendwas mit den Finger auf den Steinboden zu zeichnen. Als die Countess durch ihre Magie hinter das Gitter gelangte, erhob sie ihre Blicke. Ihr lief fast schon wieder ein Schauer über den Rücken, bei den roten Augen. Die Frau grinste und kam einige Schritte näher, wobei Michiru ausweichen wollte, es aber nicht konnte, da hinter ihr die Mauer war. ,,Wie heißt du, hübsches Kind?", fragte wieder diese raune Stimme, sodass Michiru sie erkennen konnte. Es war die Person, welche vorhin in ihr so starke Schmerzen verursacht hatte. ,,M-Michiru", stotterte das Mädchen etwas ängstlich. ,,Du siehst noch so jung aus...", grinste die androgyne Frau. ,,Ich b-bin 15." ,,Dann bist du ganz sicher auch noch unschuldig. Das wird mir Spaß machen", wisperte es neben ihrem Ohr. Diese schreckte zurück und versuchte wegzurutschen. ,,Warum so ängstlich? Ich hab dir doch noch gar nichts getan", lachte die Frau. ,,Wer bist d-du?!" ,,Ich? Na das muß dir doch schon aufgefallen sein, du Dummerchen! Ach stimmt. Du bist doch ein Mensch." Der Künstlerin wurde klar, dass das vor ihr auf jeden Fall kein Mensch, sondern ein Vampir oder ein Werwolf war. ,,Ich bin die Countess, meine Liebe. Gräfin Haruka, wenn du es so möchtest", hauchte sie hämisch. ,,Dein Name klingt aber nicht wirklich nach England... " ,,Ach komm! Das musst du doch wissen! Du scheinst doch auch nicht von hier zu kommen." Ihre raune Stimme wurde schnurrend und sie grinste verschmilzt über beide Ohren. ,,Du kommst auch aus Japan...?!" ,,Gut erkannt", hauchte sie. Damit stand sie wieder auf und verließ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)