Knicks vs. Celtics von Vampyrsoul (Boston Boys 2) ================================================================================ Kapitel 14: Ally-Oop -------------------- Es klopfte an der Tür und meine Mum rief: „Toby, können wir jetzt endlich das Telefon wieder haben?“ „Ja, Moment.“ Seufzend legte ich auf. Ich versuchte schon zum vierten Mal, Roger zu erreichen, jedoch vergeblich. Er nahm nicht ab und einen Anrufbeantworter schien er auch nicht zu besitzen. Ich öffnete die Tür und reichte meiner Mum das Telefon. „Sorry.“ „Schon gut, ich muss nur eben jemanden anrufen. Danach kannst du es wieder haben.“ „Nein, schon gut. Brauchst du Hilfe beim Essen?“, bot ich an, da ich nun wohl doch am Abend nichts zu tun hatte. Der Kurs fiel aus und Roger erreichte ich nicht, um mich spontan mit ihm zu treffen. Dann konnte ich auch meiner Mum helfen. „Brauchst du nicht. Dad und ich sind doch heute auf ’ner Weihnachtsfeier. Und Lena schläft bei Karen.“ Bestätigend nickte ich. Klar, sie hatten ja schon Bescheid gesagt, dass es so sein würde. Für mich war das aber bisher egal gewesen, daher hatte ich nicht wirklich zugehört. „Ich wünsche euch viel Spaß.“ „Danke, dir auch einen schönen Abend.“ Ich schloss die Tür zu meinem Zimmer wieder und schaltete den Fernseher an. Hoffentlich lief etwas, dass man sich ansehen konnte. Bis acht konnte ich mich noch ganz gut ablenken, danach wurde es immer schwerer. Ich hatte mich schon auf der Arbeit gefreut, dass ich Roger am Abend unverhofft sehen würde, doch das hatte ja leider nicht geklappt. Auch ein erneuter Versuch, ihn zu erreichen, schlug fehl. Sicher hätte ich mich auch ins Bett legen können, hatte es sogar schon versucht, doch das hatte die Gedanken an ihn nur verstärkt. Immerhin hätte ich heute wieder bei ihm schlafen sollen. Und auch der Versuch, die Erregung, die in den Gedanken mitschwang, selbst in den Griff zu bekommen, hatte nicht gefruchtet. Es war nun mal nicht das Selbe. Kurz dachte ich daran, Peter anzurufen, damit er mir über Telefon dabei Gesellschaft leistete, doch ich ließ es. Es wäre bei Weitem nicht das erste Mal gewesen, aber er musste auch am nächsten Morgen raus und hätte dafür in den Probenraum im Keller des Hauses gemusst, um nicht von seinem Bruder oder Vater erwischt zu werden. Stattdessen zog ich mich nach einigem Hin und Her wieder an. Wenn meine Gedanken und Hand nicht reichten, dann musste eben jemand anderes dafür sorgen, dass ich mich beruhigte. Bei Trevor würde sich sicher jemand finden, der dazu bereit war. Wie jedes Mal grüßte ich zuerst Kilian als ich ankam. Wir redeten kurz über dies und jenes, während ich mich umsah, dann übergab ich ihm meine Wertsachen und verschwand nach unten. Als die Geräusche der anderen Männer an mein Ohr drangen, überkamen mich dann doch leichte Zweifel, ob es richtig war, weiterhin hierher zu kommen. Bisher hatte ich mir keine Gedanken darum gemacht, da es für mich klar gewesen war, dass Roger und ich nicht zusammen waren. Aber irgendwie hatte sich am letzten Montag etwas geändert. Wir hatten ein Date gehabt und er hatte meine Hand gehalten. In der Öffentlichkeit! Es war nicht der Club gewesen, nicht seine Wohnung und auch nicht mein Zuhause, sondern eine Bahnstation mitten in Manhattan. War es dennoch in Ordnung hierher zu kommen und meine Lust auf ihn mit einem anderen Mann zu befriedigen? Andererseits hatte Roger klar gesagt, dass er keine Beziehung wollte, dass er sich nicht outen würde. Daher hätte er wohl kaum das Recht, Treue zu erwarten. Ich zumindest tat es nicht. Zu sehr war mir bewusst, dass er allein mich auf Dauer nicht glücklich machen würde. Denn auch das hatte der Montag mir gezeigt. Es würde immer wieder Konflikte geben, weil wir uns beide schwer taten, die Dominanz des anderen anzunehmen. So wäre es wohl auch heute eher ein Problem gewesen, hätten wir uns getroffen. Denn ich merkte, dass mir nicht der Sinn danach stand, meinen Hintern hinzuhalten. Ich wusste noch nicht einmal, ob Roger zu einem gegenseitigen Blowjob bereit wäre. Zumindest wäre es die einzige für mich denkbare Alternative gewesen, mit der wir uns hoffentlich beide hätten anfreunden können und auf unsere Kosten gekommen wären. Leise betrat ich den Raum und ließ mir einen Moment Zeit, mich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Viel los war auf jeden Fall nicht. Aber etwas anderes erwartete ich an einem Donnerstagabend im Dezember auch nicht. Hier waren vielleicht ein gutes Dutzend Herren zugange. Da jedoch im Moment alle beschäftigt schienen, wartete ich in einer Ecke, ob noch jemand allein herunterkommen würde oder eine zweite Runde suchte. Doch heute war wohl wirklich nicht mein Tag. Lange Zeit passierte nichts. Die Pärchen und Grüppchen, die fertig wurden, verschwanden wieder, und die wenigen, die neu dazu kamen, brachten ihre Partner mit herunter. Nach einer guten halben Stunde beschloss ich zu versuchen, ob man sich irgendwo anschließen konnte. Meistens ging das recht gut. Ich sondierte gerade noch einmal die Anwesenden, da zog ein Pärchen, das gerade herein kam, meine Aufmerksamkeit auf sich. Der eine war klein, schon fast zierlich und der andere hatte etwa meine Größe, war jedoch kaum breiter. Sie verzogen sich direkt in eine der Ecken, wo der Größere den Kleineren an die Wand drängte. Oh, selbst wenn ich nicht dazustoßen konnte, sah das interessant aus. Ich näherte mich ihnen und sah aus einiger Entfernung zu, wie sie miteinander knutschten. Noch schienen sie mich nicht bemerkt zu haben oder zu ignorieren. Sie würden sich schon bemerkbar machen, wenn ich gehen oder zu ihnen kommen sollte. Das Geknutsche ging noch eine ganze Weile. Mittlerweile war ich mir sicher, dass sie mich bemerkt hatten. Der Kleine hatte angedeutet, dass ich näher kommen konnte, was der Große mit einer ruppigen Geste unterband. Doch er schien mich als Zuschauer zu akzeptieren, weshalb ich keine Anstalten machte zu gehen. Vielleicht hätte sein Partner ja später noch Lust auf eine zweite Runde. Wenn man das denn so nennen konnte. Denn er schien unruhig zu werden. Immer wieder unterbrach er die Küsse, drängte sich gegen den Großen, der jedoch ruhig weiter fummelte. Ich bekam immer mehr den Eindruck, dass das mit ihnen nichts werden würde. Zu schade. „Wird das bald mal was?“, hörte ich da auch schon den Schmächtigen murren. Ich schmunzelte in mich hinein. Da hatte sich jemand eindeutig den falschen Partner gesucht. Der Kleine war eine Nummer für sich, ich hatte schon ein paar Mal mit ihm zu tun gehabt. Wenn man ihn unter Kontrolle halten wollte, musste man ihn schon etwas härter anpacken. Zumindest das schien sein Partner nun auch zu bemerken und griff ihm – den Geräuschen nach zu urteilen – recht kräftig in den Schritt. Er beugte sich vor und raunte ihm zu: „Nicht so schnell. Ich sag, wann es weiter geht.“ Die Stimme des Großen jagte mir einen Schauer über den Rücken und ein Lächeln ins Gesicht. Na das konnte ja nichts werden. Ich stieß mich von der Wand ab und ging auf sie zu. Als er das bemerkte, wandte der Schmächtige sich etwas in meine Richtung. „Pft. Wenn du nicht aus dem Knick kommst, gibt es sicher noch andere Interessenten.“ Vorsichtig legte ich dem Größeren meine Hand auf die Schulter. Damit er sich nicht erschrak, da sicher keiner der beiden mich bisher erkannt hatte, raunte ich gleichzeitig: „Fred! Muss man dir mal wieder zeigen, wie du dich zu verhalten hast?“ Sofort senkte der Kleine den Kopf, er hatte mich erkannt, während sein Partner sich unter meiner Hand hervorzuwinden versuchte. Ich legte die zweite Hand an seinen Arm und flüsterte möglichst leise, damit es der andere nicht hörte: „Mein Kurs ist ausgefallen. Ich hab versucht dich anzurufen. Aber du bist nicht rangegangen. Schön dich trotzdem zu sehen.“ Roger wandte den Kopf in meine Richtung. Vermutlich versuchte er, mich zu erkennen. Er würde genauso daran scheitern wie ich. Meine Lippen strichen kurz seine Wange, dann wandte ich mich wieder Fred zu, bevor dieser auf dumme Gedanken kam. Ich packte am Hinterkopf in seine langen Haare und zog seinen Kopf in den Nacken. „Wenn man dir sagt, du hast zu warten, dann solltest du das auch tun!“, knurrte ich. Er keuchte kurz auf, dann nickte er. „Wie heißt das?“ „Ja, natürlich warte ich noch. Tut mir leid“, brachte er sofort mit zitternder Stimme hervor. „Bitte mach weiter.“ Zufrieden lächelte ich. Das klang doch schon viel besser, man musste eben nur wissen, wie man mit ihm umzugehen hatte. Er war einer der wenigen hier, mit denen ich mich bewusst mehrmals eingelassen hatte. Die ersten Male hatte es auch etwas gedauert, bis ich mit ihm klar kam, aber mittlerweile wusste ich, was er wollte. Und auch so war es mit ihm angenehm. Man redete kurz, dann ging man zusammen hier runter, danach trennten sich die Wege wieder. Ich wusste nicht einmal, ob er wirklich Fred hieß, aber er hatte sich zumindest so vorgestellt. Doch wenn Roger so vorging wie gerade, würde er mit Fred nicht klarkommen. Ohne klare Führung würde dieser versuchen zu provozieren und dann verschwinden, wenn die erhoffte Reaktion ausblieb. Ich bezweifelte, dass Roger das hinbekam, da er eher sanft führte und sich unterschwellig durchsetzte, statt einfach mal durchzugreifen. Während ich Fred zufrieden betrachtete, blickte Roger noch immer mich an. Scheinbar überforderte ihn die Situation. Auch wenn er es nicht sah, lächelte ich ihm aufmunternd zu. Ich hoffte, dass es sich in meiner Stimme niederschlagen würde. „Was ist? Willst du nicht mehr? Keine Sorge, Fred mag gern etwas härter angefasst werden. Stimmt’s?“ „Ja“, raunte Fred mit unverhohlener Lust in der Stimme, als ich seinen Kopf noch ein Stück zurück bog. Schön, das war genau das, was ich heute gebraucht hatte. Schade, dass er wohl erst aufgekreuzt war, nachdem ich schon unten war. Dennoch würde ich gehen, wenn es Roger nicht passte. Er hatte ihn zuerst entdeckt und war mit ihm hier. Vorsichtig legte ich ihm meine Hand in den Nacken, da er noch immer recklos da stand, und strich darüber. Sanft fragte ich: „Soll ich gehen?“ Jetzt kam doch noch Leben in Roger und er schüttelte schnell den Kopf. „Nein.“ „Schön. Hätte ich auch nicht gern gemacht.“ Ich strich noch einmal liebevoll über seinen Nacken, dann ließ ich ihn los. Fred musste nicht mehr Zärtlichkeiten mitbekommen als nötig. Hier verbreiteten sich Gerüchte viel zu schnell. „Mach ruhig weiter. Ich pass auf, dass er schön brav bleibt.“ Denn eines musste man Roger ja lassen: Wenn er die Zeit bekam, fand er sicher jeden Punkt, der einem den Verstand raubte. Das musste nun auch Fred lernen. Ich hatte mich zwischen ihn und die Wand gedrängt und hielt ihn fest, gab ihm die Grobheit, die er brauchte, um richtig in Stimmung zu kommen. „Pause. Bitte“, keuchte Fred irgendwann. Da er stark zitterte und keuchte und sich angespannt gegen mich drückte, ließ ich etwas lockerer. Mittlerweile konnte ich die Zeichen ganz gut deuten und wir hatten alle nichts davon, wenn er viel zu früh kam. Roger ließ ebenfalls von ihm ab. „Danke.“ „Bedank dich nicht zu früh. Wir sind noch nicht fertig. Komm mit!“ Ich packte wieder fester in seine Haare und schob mich hinter ihm hervor. Dann bedeutete ich Roger mit einem Kopfnicken, uns zu folgen. An den Haaren zog ich Fred mit zu einem der kleinen Holzpodeste hier. Ich deutete auf den Stapel Einmalunterlagen daneben. Roger verstand und breitete eine aus. Ich mochte es, dass niemand, der es nicht unbedingt wollte, sich hier in Sperma legen oder hocken musste. Ich drückte Fred in die Richtung. „Rauf da und auf alle Viere.“ Er schien ziemlich fertig, denn er wehrte sich nicht einmal dagegen, wie er es sonst oft tat, um zu provozieren. Ich ließ ihn nicht los und stellte mich vor sein Gesicht. Zitternd wartete Fred darauf, was als nächstes passieren würde. Doch wir ließen uns Zeit. Zumindest ich wollte ihm die gewünschte Pause gönnen und Roger schien es genauso zu sehen, denn er kam zu mir. Nach einem leichten Kuss flüsterte er mir ins Ohr: „Und jetzt? Ist das okay?“ Ich konnte nicht anders, als zu lächeln. Sanft streichelte ich über Rogers Arm, während ich zurückflüsterte: „Ja, es ist in Ordnung. Lass uns danach reden, okay?“ Er nickte und küsste mich noch einmal, dann begab er sich hinter Fred, zog sich selbst und dann dem anderen die Hose aus. Ich tat es den beiden gleich und widmete meine Aufmerksam dann wieder hauptsächlich dem Mann zwischen uns. Nachdem wir sowohl Kondome als auch Unterlage entsorgt hatten, verschwand Fred direkt nach oben. Ich hielt Roger an der Hand fest, der ihm direkt folgen wollte. „Wollen wir kurz reden?“ „Ich mag hier nicht reden“, gestand Roger leise. „Dann lieber oben? Oder magst du mit zu mir? Bei mir ist niemand da und ich hab morgen erst ab zehn Schicht“, bot ich direkt an. Ich hoffte, dass er zustimmte. Wenn wir nicht wenigstens kurz miteinander redeten, würde es sich komisch anfühlen. „Lass uns kurz oben reden. Ich hab morgen früh ’ne Lerngruppe“, willigte er sofort ein. Gemeinsam gingen wir nach oben an die Bar. Etwas verwundert gab mir Kilian meine Sachen wieder und nahm die Bestellung auf. So wie er mich ansah, würde er morgen wieder anrufen, wenn ich nicht später noch mit ihm sprach. Unvermittelte fragte Roger: „Also, was machst du hier?“ „Hab ich doch grad schon gesagt: Mein Kurs ist ausgefallen, weil der Leiter krank geworden ist. Ich konnte ja nicht wissen, dass ich dich hier treffen würde.“ Ich lächelte ihn vorsichtig an. So im Nachhinein war ich mir nicht mehr sicher, ob es gut gewesen war, mich einzumischen, oder ob ich einfach hätte abhauen sollen. „Du kennst diesen Fred?“, fragte Roger argwöhnisch. „Ja, wir waren schon öfter zusammen unten. Tut mir leid, dass ich mich eingemischt habe.“ Verdammt, ich wollte endlich wissen, wie Roger das Ganze sah. „Schon gut. Wäre wohl sonst wirklich nichts geworden. Das ist nicht so meins...“ Beim letzten Satz wich Roger verdächtig meinem Blick aus. Ich schluckte und legte ihm eine Hand sanft auf den Arm. „Hey, nimmst du mir das übel?“ Er schüttelte den Kopf und lächelte mich dann an. „Nein. Ich hab nur weder mit dir, noch damit gerechnet. Also mit dem, was du mit ihm gemacht hast, und deiner Reaktion.“ „Was hast du denn geglaubt? Dass ich ausraste, wenn ich dich hier sehe?“ Er zuckte mit den Schultern, nickte dann aber. Ich strich ihm über den Arm, beruhigte damit sowohl ihn, als auch mich. Immerhin hatte ich irgendwo auch Angst vor seiner Reaktion gehabt. „Warum sollte ich? Wir sind nicht zusammen. Du kannst machen, was du willst. Wenn ich nicht so denken würde, wäre ich wohl selbst kaum hier, oder?“ „Ja, du hast recht.“ Er lächelte mich an, trank den letzten Schluck aus seinem Glas und gab mir dann einen Kuss auf die Wange. „Ich muss los. Danke für den schönen Abend, wir sehen uns morgen.“ „Bis morgen“, verabschiedete ich mich von ihm. Während er ging, sah ich ihm verwundert nach. Hatte ich etwas Falsches gesagt? Doch wohl kaum, oder? Kilian riss mich aus meinen Gedanken. „Na, wie läuft’s mit deinem Schnuckelchen.“ „Bis gerade hätte ich dir gesagt: sehr gut. Aber der Abgang war etwas sehr schnell“, überlegte ich laut. „Was ist denn passiert?“ Kurz fasste ich dem Barkeeper zusammen, was seit meiner Rückkehr aus Boston passiert war. Immer wieder nickte er. Als ich fertig erzählt hatte, schien er zu überlegen. „Und er hat wirklich mit dir Händchen gehalten?“ „Du klingst, als wäre das völlig undenkbar, dass jemand ausgerechnet mit mir Händchen hält.“ Natürlich meinte ich es nicht so und wusste, dass er nicht so dachte. Daher konnte ich auch nicht anders, als zu lachen. Er stimmte ein. Dann wurde ich wieder ernst. „Ja, hat er.“ „Hmm, ich weiß ja nicht, wie es sonst so läuft, aber vielleicht hat er gehofft, dass das zwischen euch doch mehr ist? Ich meine, wenn er nicht geoutet ist und trotzdem mit dir Händchen hält?“ „Ja, ich weiß auch nicht. Ich hab da nicht so wirklich drüber nachgedacht. Aber anderseits, warum sollte er hier sein, wenn er es so sehen würde? Ich meine, ich könnte es ja irgendwie verstehen, wenn nur ich hier gewesen wäre und er es irgendwoher erfahren hätte. Aber so find ich das komisch.“ „Vielleicht ist ihm das auch gerade erst klar geworden? Vielleicht hat er auch einfach nicht darüber nachgedacht, welches Zeichen es setzt, wenn er hier mit anderen rummacht?“ „Dann hätte er doch gerade etwas sagen können, oder nicht? Ich meine, wenn es ihm nicht passt, dass ich hier bin. Oder wenn er meint, dass wir doch zusammen sind.“ Der Barkeeper lächelte. „Ach Tob, wenn es doch nur immer so einfach wäre. Ich kann dir nicht sagen, was los ist, aber ich kann dir im Vertrauen sagen, dass du der einzige bist, mit dem er sich davor oder danach hinsetzt. Du bist für ihn eindeutig nicht nur einer von vielen. Und er für dich auch nicht, das weiß ich. Ob es nur daran liegt, dass ihr ansonsten Freunde seid oder da mehr hinter steckt, kann ich dir nicht sagen. Aber ihr solltet dringend miteinander reden. Es muss ja nicht das Gespräch sein, aber ihr solltet zumindest in Ruhe klären, was gerade vorgefallen ist.“ Langsam nickte ich. „Ja, du hast recht. Sobald ich ihn mal wieder allein seh, red ich mit ihm. Danke dir.“ „Ich will doch nur, dass du auch mal jemanden für dich findest. Kann ich dir noch was bringen?“ Freundlich wie immer lächelte er mich an. „Ja, noch ’ne Cola, danach muss ich aber auch schon wieder. Wie läuft’s denn bei dir und Trev?“ Da nicht viel los war, konnten wir noch etwas reden, dann verschwand ich nach Hause. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)