Knicks vs. Celtics von Vampyrsoul (Boston Boys 2) ================================================================================ Kapitel 22: Turnover -------------------- „Alles gut?“, fragte Roger und löste die Handschellen. Erschöpft nickte ich und ließ mich von ihm in seine Arme ziehen. Woher hätte ich auch wissen sollen, dass mich das so fertig machen würde? Scheiße, ich hätte bis morgen warten sollen. Roger küsste meinen verschwitzten Nacken. „Ich hab dir aber nicht wehgetan, oder?“ „Nein, alles gut“, hauchte ich. Noch immer konnte ich Rogers Hände überall an meinem Körper spüren. Ich hatte ja mit vielem gerechnet, aber nicht damit. Häufig würde ich das sicher nicht mitmachen. Roger strich mir den Pony aus der Stirn und kuschelte sich von hinten an mich. Seine Hand streichelte über meinen Bauch. Kurz ließ er mich zur Ruhe kommen, dann fragte er: „Wie war’s?“ „Anders... Ich weiß nicht, womit ich gerechnet hab, aber sicher nicht damit. Das eine Mal hast du was von Schlagen erzählt.“ Roger lachte leise. „Ja, mit dem Kissen, weil du nicht stillhalten wolltest. Aber eigentlich wollte ich dich nur in Ruhe verwöhnen können. Ohne, dass du mir dazwischen funkst.“ „Das hast du geschafft“, raunte ich und drückte mich noch näher an ihn. Gerade brauchte ich das. Einfach von ihm gehalten werden. „Schön.“ Das Schmunzeln war deutlich in seiner Stimme zu hören. Er verwöhnte meinen Hals mit seinen Lippen. Offensichtlich genoss er, dass ich noch immer nicht in der Lage war, mich großartig zu rühren. In mein Ohr flüsterte er: „Und wie süß du betteln kannst.“ Verlegen zog ich den Kopf etwas ein. Er sollte das nicht erwähnen. Das war mir einfach nur peinlich. Er hatte mich dazu gebracht ihn anzuflehen! Mich! Wenn das jemand erfuhr, würde mich niemand mehr ernst nehmen. Wenn ich mir vorstellte, Fred würde davon erfahren... Er würde mich doch auslachen! „Wie kommt’s, dass du’s jetzt doch versuchen wolltest?“, fragte Roger nach einer Weile. Offenbar hatte er bemerkt, dass ich in meinen Gedanken feststeckte. Ich rollte mich auf den Rücken, um ihn ansehen zu können. Sofort legte er den Kopf auf meine Brust und schlang den Arm wieder um mich. „Ich wollte dir noch allein etwas schenken. Und dann fiel mir ein, dass du gesagt hast, du würdest das gern mal ausprobieren. Und weil ich dir vertraue, war es in Ordnung.“ Ich war sicher, bei jedem anderen Mann hätte ich es sehr schnell abgebrochen. Die ganze Situation war so... demütigend. Bewegungsunfähig vor einem anderen Mann liegen, der mit einem tun und lassen konnte, was er wollte, lediglich die Möglichkeit, sich verbal dagegen zu wehren. Aber ich hatte es mit ihm getan. Weil ich ihm vertraute und gespürt hatte, wie sehr es ihm gefiel, mich hinzuhalten, immer wieder Pausen zu machen, damit ich herunterkam, nur um mich dann erneut anzuheizen. „Und, wie war es für dich?“ Offensichtlich war er nun im Nachhinein doch unsicher. Ich strich ihm durch die Haare. „Es war gut. Sicher, ich kann mir nicht vorstellen, das jedes Mal zu machen. So ganz ist es nicht meins. Aber es war trotzdem gut.“ Sollte es nicht Indiz genug sein, dass ich ihn, ohne auch nur darüber nachzudenken, angefleht hatte? Und das nicht nur einmal? Er lächelte mich an, küsste sanft meine Lippen. „Kann ich verstehen. Wäre mir auch zu viel. Aber eine Wiederholung klingt gut.“ „Dann aber nicht nach so ’nem langen Tag. Ich bin ziemlich fertig.“ Ich zog ihn näher an mich und hatte trotzdem das Gefühl, nicht ganz runterzukommen. Einerseits war ich müde und ausgelaugt, anderseits noch sehr aufgekratzt. Ich wusste, wie ich mich beruhigen konnte, immerhin war es nicht das erste Mal, dass ich so unruhig wurde. Aber das würde Roger nicht gefallen. „Nein, das sollte etwas Besonderes bleiben.“ Seine Finger zogen verträumte Kreise auf meinem Bauch. Ich brauchte nicht einmal fragen, um sicher zu sein, dass ihm mein Geschenk gefallen hatte. Und wenn ich ihn so sah, bereute ich es auch nicht. „Wollen wir schlafen? Aufräumen können wir morgen“, fragte er und schloss dabei schon halb die Augen. „Gern, nur... Ich kann so nicht schlafen.“ Roger rückte direkt von mir herunter, was mich schmunzeln ließ. „Nein, das mein ich nicht. Ich kuschel gern mit dir zum Einschlafen. Ich bin nur sehr aufgekratzt. Wäre es okay, wenn ich kurz runter gehe eine rauchen?“ Roger seufzte genervt, nickte aber. „Ja, okay.“ „Sorry, du weißt, dass ich das sonst nicht mache. Komm her.“ Ich zog ihn noch einmal fest an mich und küsste ihn drängend. „Tut mir leid.“ „Schon gut.“ Es war ihm anzusehen, dass es nicht so gut war, wie er tat, aber er sich damit abfinden würde. „Kommst du dann gleich wieder?“ Ich lächelte ihn an. „Wenn du mich dann trotzdem noch in deinem Bett haben willst, gern. Ich will auch nur rauchen und keine Zigaretten holen gehen.“ „Idiot.“ Lachend schlug er mir gegen die Brust. „Dann bis gleich. Nimm dir den Schlüssel mit.“ „Bis gleich.“ Ich stand auf und zog mich an, dann ging ich vor das Haus rauchen. Natürlich hatte Roger in der Zeit doch aufgeräumt. Schnell ging ich ins Bad, um mir die Zähne zu putzen. Als ich ins Zimmer kam, lag er auf dem Bett und lächelte mich an. Ich zog mich aus und legte mich dazu. „Na, kannst du jetzt schlafen?“ „Hoffentlich. Magst du herkommen und kuscheln oder riech ich so schlimm?“ Ich streckte die Hand nach ihm aus. Sofort rückte er näher und schlang die Arme um mich. Zufrieden seufzte ich. „Sorry, ich versuche, dass es nicht mehr vorkommt.“ „Schon gut. Es ist ja nur eine Ausnahme.“ Er küsste mich kurz auf die Wange. „Außerdem will ich nicht, dass du mir irgendwann vorhältst, ich hätte versucht, dich zu ändern.“ „Wenn dann nur zum Guten. Bisher hat sich noch jeder über deine Bedingungen gefreut“, erwiderte ich scherzhaft. Er lächelte ebenfalls und legte den Kopf auf meiner Brust ab. Ich streichelte ihm den Rücken und genoss seine Nähe. Nach einer ganzen Weile war ich immer noch nicht eingeschlafen. Doch auch Roger schien noch wach zu sein. „Kannst du nicht schlafen?“ „Ich will nicht schlafen“, gab er zu. „Wollen wir noch ein wenig reden?“ Eifrig nickte er und kuschelte sich näher. Fast hatte ich das Gefühl, er versuchte sich in mich zu legen. Das war schon ziemlich ungewöhnlich, dass er so an mir hing. „Was ist denn los?“ „Ich hab mich nur gefragt... Terrence hat doch vorhin gesagt, dass so viele dich nicht wollten... Hast du eigentlich im Moment noch andere Dates?“ Er klang eindeutig vorsichtig, während er die Frage stellte. Verwundert sah ich ihn an. Warum fragte er mich das? Nein, die Antwort, die ich darauf hoffte, war einfach zu abwegig. „Das weißt du doch.“ „Nein, ich meine nicht deine kleinen Abenteuer in der Bar. Ich meine wirkliche Dates“, präzisierte er und brachte damit meinen Herzschlag aus dem Rhythmus. Kurz überlegte ich zu lügen, dann ließ ich es jedoch. Es brachte eh nichts. Wenn er damit das implizierte, was ich insgeheim hoffte, wollte ich ihn einfach nicht anlügen. „Im Moment nicht. Aber ich hatte auch schon ein paar dieses Jahr. Aber da war nicht wirklich was dabei. Warum fragst du?“ Roger seufzte. „Weil ich wissen wollte, ob du im Moment jemanden suchst.“ „Nein“, antwortete ich ohne darüber nachzudenken. Mit den Fingern strich ich über seinen Rücken. „Sie haben mich gefragt und ich war so nett mal mit ihnen auszugehen, hab ihnen aber direkt gesagt, dass ich im Moment niemanden suche.“ Roger schob sich leicht von mir weg. „Warum nicht? So wie deine Freunde reden, hättest du gern jemanden.“ „Weil es so, wie es im Moment ist, gut ist.“ Ich lächelte ihn an und strich ihm durch die Haare. Ich konnte mich nicht erinnern, mal mit einem anderen Mann glücklicher gewesen zu sein. „Toby, ich will dich nicht davon abhalten, jemanden zu finden, der dich glücklich macht“, erklärte er mit eindringlicher Stimme, zerstörte damit die aufkeimende Hoffnung. Dennoch wehrte er sich nicht dagegen, wieder in meine Arme gezogen zu werden. „Tust du nicht. Ich bin es nur leid, ständig abgewiesen zu werden. Ich weiß, dass du keine Beziehung willst. Das ist okay. Ich kann es verstehen. Dennoch hab ich lieber dich, solange du es zulässt, als niemanden.“ Ich hoffte einfach, dass er den letzten Satz nicht falsch verstand. Und auch nicht die leise Enttäuschung hörte. Es war bescheuert gewesen, aber irgendwie hatte ich gehofft, dass er mir sagen wollte, dass ich nicht mehr suchen musste. „Ist gut. Ich will dir nur nicht im Weg stehen.“ Ich versicherte ihm noch einmal, dass er das nicht tat und zog ihn dann eng an mich. Dennoch meinte er, sich weiterhin entschuldigen zu müssen: „Tut mir leid, dass ich es dir so schwer mache.“ Ich schüttelte nur den Kopf. Ihm noch mal widersprechen, hätte nichts gebracht. Er kuschelte sich näher an mich und bald schliefen wir ein. Am nächsten Morgen wurden wir durch das Telefon geweckt. Murrend erhob Roger sich und schlurfte in den Flur. Ich stand ebenfalls auf und ging ins Bad, wo ich mich frisch machte. Roger telefonierte noch immer, als ich mich danach zurück ins Zimmer schlich und Kaffee aufsetzte. „Tatiana übertreibt mal wieder. ... Ja, ein paar der Jungs haben hier übernachtet, weil sie in ’nem anderen Viertel wohnen. ... Nein, braucht ihr nicht. Es ist alles gut. ... Ja gut, bis später.“ Roger war deutlich angepisst. Wütend legte er auf und stampfte in den Flur. Besorgt sah ich ihm nach, wollte ihn fragen, was los war, doch er kam erst mal nicht wieder. Stattdessen hörte ich einen Moment später die Dusche. Also entschied ich mich, erst einmal Frühstück zu machen. Bei einem zufälligen Blick auf die Uhr, stellte ich fest, dass es noch nicht einmal acht war. „Hey, alles okay?“ Ich nahm Roger in den Arm und küsste ihn sanft auf die Wange, als er aus dem Bad kam, kaum dass ich mit den Vorbereitungen fertig war. Ihm war noch immer deutlich anzusehen, dass etwas nicht stimmte. „Nein.“ Wenigstens war er ehrlich. Seufzend lehnte er sich an mich. „Meine Eltern kommen nachher vorbei und wollen nach dem Rechten sehen. Tatiana hat gepetzt. Sie glauben, dass ich einen Mann hier hab.“ „Soll ich verschwinden?“, fragte ich und streichelte über seinen Kopf. Wenn seine Schwester ihm solchen Ärger bereiten konnte, erklärte das auch, warum er gestern nach dem Telefonat so schlecht drauf gewesen war. „Nein, bitte nicht. Sie kommen erst in fünf Stunden. Kannst du so lange bleiben? Ich will ihnen zeigen, dass nichts ist. Wenn das für dich okay ist?“ Hoffnungsvoll sah er mich an. „Ich schätze ich soll deinen Kumpel spielen?“ Leicht verlegen nickte er. Ich seufzte. Als könnte ich ihm irgendwas abschlagen. „Ist gut. Auch wenn ich das nicht gern mache, das weißt du. Aber wenn es dir Ärger erspart... Ich muss dann nur meine Eltern anrufen. Wann sollen sie mich abholen?“ „So gegen zwei? Ich will nicht, dass du meine Eltern zu lange ertragen musst.“ Roger begann leicht zu zittern. „Gut, dann gib mir mal das Telefon.“ Er holte es aus dem Flur und wir setzten uns zusammen auf sein Bett. Während ich telefonierte, ließ er sich von mir streicheln. Offensichtlich warf ihn das Ganze ziemlich aus der Bahn. Da Lena noch Training hatte, musste Mum mich etwas früher abholen, aber es sollte ausreichen, dass ich noch auf seine Eltern traf. Wir frühstückten gemeinsam, dann richteten wir die Wohnung so her, dass nichts mehr darauf hindeutete, dass ich in seinem Bett geschlafen hatte oder sonst etwas zwischen uns lief. Außerdem backte Roger mal eben nebenbei einen Kuchen. Als wir fertig waren, kramte er in der Schublade unterm Tisch und packte einiges in eine Tüte. Diese drückte er mir in die Hand. „Kannst du die in deine Tasche packen? Ich will nicht, dass sie die Sachen finden.“ Neugierig schaute ich hinein. Überrascht keuchte ich auf und sah ihn fragend an. „Ich war halt neugierig, ob es mir nicht vielleicht doch gefallen könnte.“ Roger klang etwas verlegen. „Darüber reden wir noch mal, wenn wir uns das nächste Mal allein sehen, Süßer“, drohte ich scherzhaft. Es war für mich vollkommen in Ordnung, ich hatte ja auch mein Spielzeug. Um zu verdeutlichen, dass ich es ihm wirklich nicht krumm nahm, zwinkerte ich ihm zu. „Immerhin bist du mir was schuldig.“ „Na gut“, gab er sofort nach. Ich seufzte und zog ihn in meine Arme. Offensichtlich hatte er es nicht verstanden. Die Sache mit seinen Eltern schien ihm wirklich zu schaffen zu machen. „Hör mal, du schuldest mir gar nichts. Und wenn du das nicht willst, ist es okay. Ich frage mich nur, warum dir das Spielzeug so wichtig ist.“ „Naja, ich dachte, ich kann mich vielleicht daran gewöhnen oder so. Keine Ahnung. Ich hatte nur Angst, dass es dir vielleicht irgendwann zu langweilig wird, wenn ich dir nur einen blase. Daher...“ Er wurde vom Klingeln an der Tür unterbrochen. Mit einem ängstlichen Blick löste er sich von mir. „Es wird alles gut. Noch ein Kuss, dann ist alles gut, hörst du?“ Er nickte und ließ sich von mir küssen. „So, jetzt mach die Tür auf. Ich deck schon mal den Tisch.“ „Danke dir.“ Er straffte seine Schultern und ging zur Tür, während ich erst die Tüte mit seinem Spielzeug und ein paar Heftchen in meiner Tasche verstaute und dann zügig den Tisch deckte. Roger begrüßte seine Eltern im Flur, dann informierte er sie, dass ich noch da war. Gemeinsam kamen sie ins Wohnzimmer. Seine Eltern wirkten eigentlich ganz nett, waren ganz normale Leute. Ich ging auf sie zu und reichte ihnen lächelnd die Hand. „Hallo, ich bin Toby.“ „Hallo Toby. Ist das der Kerl, der dir gestern geholfen hat?“, fragte Rogers Dad. Sein Sohn nickte. „Ah, da bin ich ja beruhigt.“ „Setzt euch. Ich hab gebacken“, lud Roger sie ein. Gemeinsam setzten sie sich aufs Bett, während Roger und ich uns auf die Sitzsäcke setzten. Misstrauisch betrachteten sie die ganze Wohnung, schienen sie nach Hinweisen abzusuchen. Doch scheinbar fanden sie vorerst nichts. Gemeinsam tranken wir fast schweigend den Kaffee und aßen den Kuchen. Irgendwann wurde mir das Schweigen zu viel. „Was führt Sie denn hier her?“ „Wir wollten mal nach dem Rechten sehen. So eine große Stadt birgt ja so einige Gefahren für einen jungen Mann“, antwortete Rogers Mutter diplomatisch. „Oh, schön. Und wie lange wollten Sie bleiben?“, führte ich das Gespräch verkrampft weiter. Vielleicht hätte ich es doch gar nicht erst anfangen sollen. „Vermutlich bis Montag. Wir suchen uns später noch ein Hotelzimmer. Hier können wir ja schlecht schlafen.“ „Wo haben Sie eigentlich geschlafen?“, fragte Rogers Vater plötzlich misstrauisch geworden. „Im Schlafsack auf dem Boden“, antwortete ich schnell. Hoffentlich würden sie denken, er wäre in meiner Tasche. Groß genug war sie. Aber eine andere Ausrede fiel mir auch nicht ein. „Ist das nicht sehr unbequem?“ „Nein, es geht schon. Ist ja nur eine Nacht.“ Möglichst selbstsicher lächelte ich die beiden an. Ich war einfach nicht gut im Lügen. Wenn sie so weiter fragten, würde mir schnell nichts mehr einfallen. Doch Roger sprang schnell ein und lenkte ab. „Wie war eigentlich die Fahrt?“ „Sehr gut. Und sogar pünktlich“, sprang seine Mutter darauf an. Doch leider nicht sein Vater: „Schlafen Sie öfter hier?“ „Ab und zu.“ Ich hoffte einfach, dass das unverfänglich genug war. Ein Klingeln an der Tür rettete mich jedoch davor, mir weiter darüber Gedanken machen zu müssen. Schnell verabschiedete ich mich. „Entschuldigen Sie mich, das müsste meine Mum sein, sie hat es eilig. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Aufenthalt.“ „Moment, ich helf dir beim Tragen“, bot Roger an und schnappte sich einen der Säcke. Gemeinsam gingen wir nach unten, wo Mum auf uns wartete. „Hallo Mrs. Blachett“, grüßte Roger. „Hallo Roger. Alles Gute nachträglich. Habt ihr gut gefeiert?“ Er bestätigte mit einem Lächeln. „Schön, dass deine Eltern spontan noch vorbeigekommen sind. Tut mir leid, wir müssen uns etwas beeilen, aber wir sehen uns sicher wieder.“ „Ja, natürlich. Danke Toby.“ Ihm stand deutlich ins Gesicht geschrieben, dass er nicht wieder nach oben wollte. Doch ich unterdrückte das Bedürfnis ihn in den Arm zu nehmen und zu küssen. Das würde für ihn alles noch schlimmer machen. „Schönen Tag noch. Und lass dich von deinen Eltern nicht stressen.“ Ich winkte ihm lächelnd zu und stieg ein. „Seit wann bist du so kühl zu Roger?“, fragte Mum, als sie den Motor gestartet hatte. „Wieso kühl?“, stellte ich überrascht die Gegenfrage. „Oh, und hallo Kröte.“ Lena grüßte von der Rückbank zurück, während meine Mum mir erklärte: „Sonst drückst du deine Freunde doch immer. Habt ihr euch wieder gestritten?“ „Ach so, nein. Es ist nur... Seine Eltern halten wohl nicht viel von Schwulen und man kann vom Küchenfester genau hier runter sehen. Ich will ihn nicht in Schwierigkeiten bringen“, versuchte ich es mit der Halbwahrheit. Den zweiten Grund, dass ich Roger sonst gerne hätte küssen wollen, verschwieg ich. „Ah, das erklärt einiges. Tut mir leid für ihn. Du hattest aber keinen Ärger mit ihnen?“ Schnell schüttelte ich den Kopf. „Gut. Aber schön, dass du früher nach Hause kommst. Dein Vater hat es wieder mit dem Fuß und die Hecke muss dringend geschnitten werden.“ Genervt stöhnte ich. „Ja, ist okay, mach ich.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)