Spätsommernächte von rokugatsu-go ================================================================================ Kapitel 4: ----------- „Was soll das denn heißen?!“, erwiderte Naruto und klang wie ein trotziges, gekränktes Kind. „DU auf MICH aufpassen?!“ „Hn.“ „Ernsthaft, Sasuke“, sagte Kakashi, nachdem er sich wieder gefangen hatte. „Was machst du hier? Und wie bist du hier reingekommen? Ich habe das ganze Gebiet um Konoha absperren lassen.“ Statt zu antworten, strich sich der Neuankömmling erst einmal die Haare weg, die über seinem linken Auge hingen, und entblößte so das Rinnegan. „Eine Absperrung hält mich nicht auf.“ „DUUU auf MICH aufpassen?!“, wiederholte Naruto beleidigt. „Ja“, gab Sasuke ihm mit seinem typischen Mangel an Bescheidenheit zur Antwort. „Es ist doch kein Geheimnis, dass du ein riesiges Talent dafür hast, dich in Schwierigkeiten zu bringen.“ „Das. Stimmt. ÜBERHAUPT NICHT!“ „Du wärst also nicht kopfüber ins Dorf gestürmt und wärst wahrscheinlich vom erstbesten Genin gebissen worden?“ „Du weißt also Bescheid?“, fragte Kakashi. „Auf dem Weg hierhin habe ich Lee und Tenten getroffen. Sie haben mir alles erzählt.“ „Dann warst du zufällig in der Nähe?“ Kakashi hob skeptisch eine Augenbraue. „Wie dem auch sei ...“ Sasuke unternahm nicht einmal den Versuch, seinen Themenwechsel zu verschleiern. „Die Situation sieht nicht so aus als sei sie unter Kontrolle, Kakashi.“ Kakashi schluckte seinen Ärger über den ungeschönten Vorwurf herunter. Andere musste er um weniger Respektsbekundungen bitten, Sasuke jedoch ließ jeglichen Respekt vermissen. „Das ist mir durchaus bewusst, Sasuke.“ „Kakashi-sensei“, warf Naruto ein, „kann ich jetzt gehen? Zu zweit geht es doch, oder?“ „Wenn der Idiot sich beißen lässt, kann ich mich direkt darum kümmern.“ „Moment, Moment“, sagte Yamato, „du bringst ihn dann aber nicht direkt um.“ Naruto riss kurz die Augen weit auf. Soweit hatte er gar nicht gedacht. „Natürlich nicht“, entgegnete Sasuke offensichtlich beleidigt. „Nur wenn es nicht mehr anders geht.“ Er drehte sich zu Naruto. „Das gilt natürlich auch für den umgekehrten Fall. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass ich infiziert würde, müsstest du das Gleiche tun, Naruto.“ Der blonde Shinobi erwiderte ernst Sasukes Blick. „Dazu wird es nicht kommen. Sakura findet vorher ein Heilmittel.“ Sasuke gab ein kaum hörbares, resigniertes Stöhnen von sich und wandte sich wieder Kakashi zu. „Na schön“, sagte dieser, „dann geht. Aber!“, er sah Sasuke an. „Es geht vor allem darum, die Infizierten einzufangen und in Quarantäne zu bringen. Niemand soll zu Schaden kommen, so lange es sich verhindern lässt.“ „Schon verstanden.“ Sasuke drehte sich um und lief mit Naruto los. „Ich hoffe, das war die richtige Entscheidung.“ Yamato blickte sorgenvoll von der Tür zurück zum Hokage. „Ich auch.“   „Mist, verdammt!“ Tsunade brüllte erbost das Mikroskop an. „Das war überhaupt nichts! Wir brauchen einen anderen Ansatz!“ Hastig griff sie den Objektträger und legte ihn beiseite. „Wo klemmt's denn?“, fragte Pakkun. Shizune seufzte tief. „Das Virus besteht aus so vielen verschiedenen Komponenten, dass wir bisher noch nichts finden konnten, das stark genug wäre, das Virus zu vernichten, aber gleichzeitig nicht auch so aggressiv, dass es den Patienten schwer schaden würde.“ Sakura fuhr sich müde durchs Gesicht. Inzwischen musste es schon wieder Nacht sein, dachte sie erschöpft. „Denken wir weiter nach!“, rief sie laut aus und motivierte sich selbst und die beiden anderen von Neuem.   Naruto und Sasuke wurden von einem Anbu angewiesen, am besten gleich ins Dorfzentrum zu laufen, da dort die Situation vollkommen außer Kontrolle geraten war. Beim Versuch die dort noch festsitzenden Zivilisten zu evakuieren, waren mehr Shinobi infiziert worden als Zivilisten gerettet. Naruto hoffte inständig, niemandem zu begegnen, den er kannte. Und dass es Hinata gut ging. „Vorsicht!“, rief Sasuke plötzlich aus, ehe vom Himmel ein infizierter Anbu fiel und mit gezogenem Schwert auf ihn losging. In einer einzigen fließenden Bewegung zog Sasuke sein Schwert, parierte den Angriff und drängte den Angreifer zurück. Dieser setzte sofort zu einer neuen Attacke an und Sasuke rammte die Spitze seines Schwerts in den Boden und jagte ein Chidori Nagashi hindurch, sodass der Anbu einen Stromschlag erhielt und heftig zuckend bewusstlos zu Boden ging. „Sasuke!“, rief Naruto erschrocken aus. „Du sollst doch vorsichtig sein und niemanden verletzen!“ „Ich hab ihn nur durch den Schlag außer Gefecht gesetzt, so viel wird er wohl verkraften“, entgegnete der Uchiha. „Wir müssen gegen sie kämpfen, Naruto. Uns bleibt nichts anderes übrig.“ „Aber ...“ Naruto ballte wieder seine Hände zu Fäusten. „Versuch vorsichtiger zu sein!“ „Schon klar“, grummelte Sasuke. Es war nicht so, dass es ihm leicht fiel, gegen Shinobi und Bewohner Konohas zu kämpfen. Im Gegenteil. Er hatte sein Leben nun ja schließlich dem Schutz eben dieser Leute gewidmet; sie nun bekämpfen zu müssen, ging ihm gewaltig gegen den Strich. Allerdings war ihm bewusst, welche verheerenden Konsequenzen es hätte, wenn sie diese Situation nicht unter Kontrolle bekamen. Konoha würde fallen – und Naruto, so befürchtete er, war zu gutmütig, um hart durchgreifen zu können. „Pass lieber auf. Da kommen noch welche.“ Sie richteten ihre Blicke wieder nach vorn, wo eine ganze Gruppe von Ninja mit leeren, unheimlichen Augen auf sie zusteuerte. „Oh nein!“ Naruto erschrak. „Das sind die Genin, mit denen ich letztens noch Missionen erfüllt habe!“ Es dauerte nur einen flüchtigen Moment, ehe Narutos Schrecken einer tiefen Entschlossenheit wich. „Um sie werde ich mich kümmern!“ Die Schattendoppelgänger stürzten sich zu zehnt auf je einen der Genin und drückten sie zu Boden, von wo sie sich schnell wieder aufrappelten. Sasuke sprang derweil mit hoher Geschwindigkeit hinter die Verbliebenen und versetzte ihnen mit seiner Handkante einen harten Schlag ins Genick, sodass sie zu Boden sanken. „Vor. Sicht. Ig!“, rief Naruto zu ihm rüber, ehe er sich entschuldigte und dem Genin vor sich einen Schlag in den Bauch verpasste und dieser vornüber fiel. Sie hatten gerade eben alle aus der Gruppe bewusstlos geschlagen, als sie das laute Lachen eines Mannes hörten. Sie wirbelten in die Richtung herum, aus der es kam. Der Mann stand auf einem Dach zu ihrer rechten Seite und applaudierte. „Großartig! Einfach großartig!“ „Wer bist du, Alter?!“ „Bist du derjenige, der das hier auf Konoha losgelassen hat?“, fragte Sasuke und warf ihm einen finsteren Blick zu. Der Mann lachte erneut. „Na, was glaubt ihr denn?“ Er sah sich um. „Ist das nicht herrlich? Es funktioniert genau so wie ich es mir vorgestellt habe.“ „Warum tust du das?“, fragte nun Naruto. Plötzlich verstummte sein Lachen und er wurde bitterernst. „Ich tue gar nichts. Ich helfe nur nach. Ich möchte nur, dass die ganze Welt sieht, was für Monster wirklich in Konoha leben. Ich mache nur sichtbar, was sowieso da ist.“ „Was soll das heißen?“ Sasuke intensivierte seinen Blick. „Ihr aus Konoha spielt euch immer als die Guten auf. Ihr seid es nicht!“ Seine Stimme wurde fast schrill als er begann zu schreien. „Ihr seid es nie gewesen! Aber ihr tut immer so! Leute verschwinden, Experimente werden gemacht, Kriege begonnen, aber nie, nie wird Konoha dafür bestraft! Das hat jetzt ein Ende! Konoha hat jetzt ein Ende!“ Im gleichen Moment formte eine Kunoichi, die auf einem nahe gelegenen Dach zur linken Seite stand, Fingerzeichen und ließ Wasserkugelgeschoße auf Naruto los, der zwar flink ausweichen konnte, aber so in ihre Falle gelaufen war, denn in der Sekunde, in der er ihr ausgewichen war, sprang sie auf ihn herunter und wollte ihm ihre Zähne in die Schulter jagen. Sasuke benutzte sein Rinnegan, erschien an Narutos Seite und jagte der Frau ein Chidori Nagashi durch den Körper, ehe sie den Kameraden beißen konnte. Sasuke bemerkte noch die Präsenz, die plötzlich hinter ihm erschienen war und konnte seinen Kopf noch so weit drehen, dass er den verrückten Mann vom Dach erkennen konnte, der ihm nun in Windeseile eine Injektion in die Schulter rammte. „Du bist doch Sasuke Uchiha, nicht wahr?“, zischte er leise. „Noch so ein Verbrecher aus Konoha, den Konoha einfach davon kommen lässt.“ Mit diesen Worten lief er davon und ließ die beiden Anderen geschockt und sprachlos zurück.   „Wir mussten ein paar von ihnen verletzen, sonst hätten sie das Tor gestürmt.“ Genma versuchte, sich seine Erschöpfung nicht anmerken zu lassen, während er Kakashi Bericht erstatte. „Tote?“, entgegnete Kakashi. „Bisher nicht“, Genma ließ sein Senbon in den anderen Mundwinkel wandern, „aber wir können die Verletzen nicht versorgen, solange sie infiziert sind.“ Kakashi rieb sich angestrengt die Schläfen, als Genma fortfuhr: „Tsk, das ist schon die zweite Zombieapokalypse, die ich in Konoha mitmache, aber die hier ist schlimmer. Es ist ja nicht wie bei Edo Tensei – das hier sind wirklich unsere Leute gegen die wir kämpfen müssen. Und es spielen sich wahre Dramen ab. Bevor ich ging, wurde Kotetsu infiziert. Izumo ist am Boden zerstört.“ „Verständlich“, antwortete Kakashi und stand vom Schreibtisch auf. „Wir behalten unsere Strategie bei. Niemand darf über die Dorfgrenzen hinauskommen. Wenn es sein muss, dann...“ „Alles klar“, unterbrach Genma ihn, bevor er den Satz zu Ende bringen musste. „Ich hoffe wirklich, die kommen bald mal mit dem Gegenmittel.“ Genma nickte dem Hokage zu und machte sich wieder auf den Weg. Yamato beobachtete Kakashi, als dieser einen langen, vielsagenden Blick zur Tür warf. Und einen Schritt auf diese zu machte. „Nein, Sempai.“ Yamato verringerte die Distanz zu seinem Kameraden. „Du kannst nicht gehen, das weißt du.“ „Es gibt nichts mehr, was ich noch koordinierten könnte. Sasuke hatte Recht. Die Situation ist außer Kontrolle. Ich kann aber noch-“ Der Jüngere schüttelte den Kopf. Er selbst war noch hier, da Kakashi längst alle seine Anbu-Wachleute zur Verstärkung ins Dorf geschickt hatte. Und er wusste – auch wenn Kakashi dies nicht sagen würde – dass der Ältere sich hilflos vorkam und es hasste, nicht aktiv einzugreifen. Jetzt noch mehr als vorher, da die Lage es vermutlich erforderte, Kameraden töten zu müssen. Wenn Kakashi sonst auch nichts tun konnte – Yamato kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er seinen Kameraden die Bürde abnehmen wollte, ihre eigenen Freunde oder Familienmitglieder töten zu müssen. „Dir darf aber nichts passieren, Sempai. Erstens, bist du der Hokage und das Dorf braucht dich, zweitens, weißt du, wo Tsunade, Sakura und Shizune sich aufhalten und drittens, ...“ Yamato schluckte den dritten Grund ungesagt hinunter. „Ich werde gehen und sehen, ob ich was tun kann.“ Kakashi sah ihn ein paar Sekunden lang nachdenklich an. „In Ordnung“, sagte er schließlich und offensichtlich alles andere als begeistert über den Vorschlag seines Kameraden. „Ich bin mir sicher, es wird nicht mehr allzu lang dauern, bis die ersten auch hier hoch kommen werden. Sei also vorsichtig, Sempai.“ „Bin ich doch immer.“ Dem Hokage huschte ein flüchtiges Lächeln übers Gesicht. „Tenzou,“ sagte er dann ernst, als Yamato schon auf dem Weg nach draußen war, so dass dieser sich noch einmal umdrehte. „Pass auf dich auf.“   „Mist“, sagte Sasuke, nachdem er und Naruto sich eine Weile angeschwiegen hatten. „Das … das wird wieder“, erwiderte Naruto, immer noch sichtlich geschockt, von dem was passiert war. „Naruto“, sagte Sasuke bitterernst, „es ist der Fall eingetreten, von dem ich gesprochen habe.“ „Nein! Sakura und Oma Tsunade und Shizune arbeiten an einem Heilmittel!“ Sasuke unterdrückte das Bedürfnis, dem Anderen eine zu scheuern. Natürlich wollte er nicht sterben. Er hatte noch so viel zu tun, schließlich hatte er gerade erst damit begonnen, Wiedergutmachung zu leisten. Und er hatte sich geschworen, den Idioten vor sich und das Dorf zu beschützen. Jetzt aber war er eine Gefahr für das Dorf, vielleicht sogar für die ganze Welt – und das auch noch gegen seinen Willen, was ihn am meisten daran wurmte. „Ich bin infiziert.“ „Das habe ich wohl mitgekriegt!“ „Ich bin eine potenzielle Gefahr.“ „Noch aber nicht! Und Sakura wird ein Heilmittel finden, echt jetzt!“ Naruto brüllte beinahe. Wieder schwiegen sie sich ein paar Sekunden an, ehe Naruto etwas ruhiger hinzufügte: „Warte noch, bitte. Es braucht eine Weile, bis es ausbricht. Dann werde ich dich aufhalten, wenn es sein muss. Aber vorher werde weder ich dich noch du dich töten, verstanden?“ „Hn“, erwiderte Sasuke nur, während er noch darüber nachdachte, was er jetzt tun sollte. Da hörten sie plötzlich Schritte hinter sich. Nur einen Augenblick später näherten sich tiefschwarze Schlangen dem Uchiha und begannen, sich um ihn zu wickeln. „Sai! Was machst du?“, fragte Naruto erstaunt. „Er ist infiziert, richtig? Darüber habt ihr doch gerade geredet,“ antwortete Sai unbeeindruckt. „Die Infizierten müssen in Quarantäne gebracht werden.“ „Ich hasse es, das zuzugeben“, wandte Sasuke ein und beäugte die Schlangen um seine Körpermitte, „allerdings hat er Recht.“ Er richtete seinen Blick auf Sai. „Nur würde ich sicherheitshalber nicht zu den Anderen gehen. Da du unser Gespräch belauscht hast, weißt du, wovon ich spreche.“ Sai spürte Sasukes intensiven Blick auf sich, ließ sich davon jedoch nicht aus der Fassung bringen. „Naruto“, sagte Sasuke nun wieder an den blonden Kameraden gerichtet, „du solltest diesen Verrückten verfolgen. Solange er hier herumläuft und weiter Leute infiziert, bekommen wir die Situation nicht unter Kontrolle.“ „Und was wird aus dir?“ Sasuke ließ seinen Blick wieder zu Sai wandern und wartete ab, ob dieser schlau genug war, zu verstehen, was er wollte. „Ich werde auf Sasuke aufpassen“, sagte Sai zu Sasukes nicht sichtbarer Erleichterung. „Wenn etwas passiert, informiere ich dich, Naruto.“   Yamato hatte mit dem Schlimmsten gerechnet. Jedoch war die Realität noch viel, viel schlimmer. Er hatte einige kleinere Brände löschen können und hatte unzählige Infizierte, die seinen Weg gekreuzt hatten, mit starken Fesseln aus Mokuton umwickelt. Als er schon befürchtete, ihm würde das Chakra ausgehen, riss der Zustrom an Leuten ab und wie Yamato weiterging, kam er in einen schon scheinbar verlassenen Teil des Dorfes. In der Entfernung hörte er Kampfgeräusche, das metallene Geräusch wenn Kunai aufeinander trafen, Schreie, sowohl vor Schmerz als auch vor Verzweiflung, während die Erde manchmal bebte und die Luft nach Feuer roch. Vielleicht war dies wirklich das Ende Konohas. Plötzlich hörte er ein weiteres Geräusch, näher bei sich. Es kam aus den Ruinen eines zusammengefallenen Gebäudes. Alarmiert sah Yamato in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war und erblickte einen kleinen Jungen, der über die Trümmer stieg und auf ihn zukam. Ein kurzer Blick in seine leeren Augen verriet dem Shinobi, dass es sich um ein infiziertes Kind handelte. Yamato presste seine Hände zusammen und ließ zum wiederholten Mal in dieser Nacht Holzstämme aus dem Boden kommen, um den Jungen darin einzufangen. Da es sich aber um ein Kind handelte, ging er um ein Vielfaches vorsichtiger und behutsamer vor, als er es bei anderen Ninja oder den erwachsenen Zivilisten getan hatte. Kaum war der Junge im hölzernen Griff, bewegte sich ein Trümmerteil und ein kleines Mädchen schälte sich daraus hervor. Ein weiteres Geräusch – dieses Mal hinter ihm – verriet ihm, dass da noch mehr waren. Noch ein Trümmerteil bewegte sich und noch eins und noch eins und noch ein weiteres, es nahm gar kein Ende mehr. Yamato fühlte sich wie in einem Albtraum, als er schließlich von einer riesigen Schar Kinder umringt war. Er hatte nicht viel Zeit, um lange von diesem Anblick eingeschüchtert zu sein, denn die Kinder kamen auf ihn zu. „Na gut, dann muss ich etwas anderes versuchen.“ Wieder presste er seine Handinnenflächen zusammen, dieses Mal ließ er aber ein großes Holzgefängnis entstehen, welches einen Großteil der Kinder einfing. Diese Technik brauchte weit mehr Chakra und Yamato war sich bewusst, dass genau dieses ihm langsam zur Neige ging. Aber was sollte er tun? Er konnte sich nicht dazu durchringen, diese Kinder k.o. zu schlagen, schon bei den Erwachsenen hatte er es nur getan, wenn es keine andere Möglichkeit mehr gegeben hatte. Ihm war schmerzlich bewusst, dass sein zögerliches Handeln hier schlimme Auswirkungen haben konnte und er wusste auch, dass er früher sicher nicht so gezögert hätte. Aber früher war vor dem Krieg gewesen, bevor er gegen seinen Willen geholfen hatte, die eigenen Leute zu verletzen und zu töten. Als das erste Gefängnis fertig war, ließ er direkt das nächste aus dem Boden wachsen, doch auch da hatte er nicht alle einschließen können. Schließlich erschuf er vier hölzerne Zellen, aber Yamato bemerkte wie ein einziges Mädchen seinem Jutsu entkommen war, die Straße hinunter flüchtete und aus seinem Blickfeld verschwand. Er lief ihr die geisterhafte Straße hinterher und hielt kurz an, um seine Umgebung nach ihr abzusuchen. In dem Moment, in dem er ein weiteres Geräusch hörte, war es bereits zu spät gewesen. Sie sprang aus ihrem Versteck, biss ihn in die rechte Hand und verschwand wieder in der Dunkelheit. Yamato blieb wie angewurzelt stehen, während er langsam seine Hand drehte, so dass er die Zahnabdrücke sehen konnte und betrachtete sie, während seine Hände und schließlich sein ganzer Körper anfingen zu zittern. Nein, dachte er mit rasant wachsender Verzweiflung, das darf nicht wieder passieren. Nicht schon wieder. Schnell wurde ihm klar, dass es nicht so war wie im Krieg. Dieses Mal konnte er etwas dagegen tun. Yamato zog mit der linken Hand hastig ein Kunai aus seiner Tasche, setzte es an seine Kehle und schloss die Augen. Dieses Mal konnte er etwas dagegen tun. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)