0 - zero von Sasuke1005 ================================================================================ Kapitel 1: 0 - zero ------------------- 0 - zero Ich lag auf dem Rücken. Die Sonne wärmt in meinen Körper. Die Kirschblüten rauschten im Wind. Ich hörte es nur jetzt leise am Ende des Liedes. Der nächste Song begann. Meine Finger trommelten den popping Beat, mein Kopf wippte hin und her. „Hey! Hey!“ Drang es dumpf hinter dem Bass hervor. Ein kühler Schatten fiel auf mich. Ich öffne die Augen. Mein Bruder stand über mir. Ich schloss die Augen wieder und lauschte dem schwungvollen Refrain. Da traf mich etwas in die Seite. Ich schreckte auf und riss mir die Stöpsel aus den Ohren. Kento hatte mir sanft in die Seite getreten. Eigentlich war mein Bruder der ruhigere von uns, doch jetzt griff er ganz forsch nach meinem Mp3 Player. „Die Mittagspause schon seit zehn Minuten zu Ende. Wenn du in der Pause schon Musik hören musst, dann aber so dass du die Klingel noch hörst.“ „Und was machst du dann hier?“ „Dich suchen. Was sonst. Na los jetzt, komm schon, zurück in die Klasse. Unsere Lehrerin tobt.“ Er zog mich auf die Beine, griff meine Hand und lief in Richtung Treppe. Mein kleiner Bruder schob die Klassentür auf und stolperte hinein. Sprach eine Entschuldigung zu unserer Lehrerin aus. Endlich ließ er mich los und setzte sich. Als ich mich ebenfalls setzen wollte, ertönte hinter mir ein scharfes: „Subaru Shironi!“ Ich blieb stehen und drehte mich halb um. Die Japanisch Lehrerin blickte mich fordernd an. „Tschuldigung“, sagte ich beiläufig. Damit war die Sache für mich erledigt, doch ich traute mich nicht, mich zu setzen. „Das ist schon das zweite Mal in dieser Woche und ich rede nur von der Mittagspause. Vom Summen im Unterricht oder morgendlichen Zuspätkommen oder den nicht gemachten Hausaufgaben sprach ich noch gar nicht. Kurze Zwischeninfo: Es war Mittwoch. Setz dich endlich damit wir weitermachen können und ich hoffe dass dir diese Musik, die du immer hörst auch etwas für dein Japanisch bringt.“ Ich bemerkte Kentos Blick, der mich anflehte mich einfach zu setzen, doch ich konnte nicht. „Ich fürchte da müssen sie lange warten oder schon Englischlehrerin sein.“ Doch die Lehrerin erwiderte nur trocken: „Da haben sie auch noch dran zu arbeiten.“ „Da kenne ich aber schon alle Zeichen“, war meine kecke Antwort. Die Lehrerin funkelt er mich wütend an. Schnell setzte ich mich auf meinen Platz. Kento schüttelte den Kopf. Die Lehrerin drehte sich zur Tafel und begann zu schreiben. Die Melodie des Liedes war immer noch in meinem Kopf. Automatisch trommelten meine Finger auf den Tisch herum. Meine Lehrerin wirbelt herum und knallte die Kreide auf den Tisch: „Subaru!“ Zu Hause angekommen schleuderte ich meine Tasche in die Ecke und warf mich aufs Bett. Endlich Ruhe. „Du willst doch jetzt nicht schlafen? Wir haben Hausaufgaben auf“, nervt mich Kento und setzte sich an den Schreibtisch. Da kam unsere große Schwester ins Zimmer. „Hey Jungs“ An Subaru gewandt: „Du kannst dich schon mal auf heute Abend freuen und du hast Hausarrest.“ „Was!?“ Ich saß aufrecht da. Meine Schwester kam auf mich zu. „Und dein MP3 Player ist auch einkassiert und weil du jetzt fragst warum. Deine Lehrerin hat Mama angerufen. Sie ist stinksauer.“ Ich stöhnte und drückte ihr widerwillig den Player in die Hand und setzte mich muffelig neben Kento. Der sagte nichts dazu. Ich saß am offenen Fenster und sah den Autos, die vorbei fuhren zu. Erstaunlicherweise hatte ich alle meine Hausaufgaben erledigt, Vokabeln und Schreiben geübt. Und ganz ohne Musik gezeichnet. Echt langweilig. Meine Finger trommelten auf dem Rahmen herum. Die Tür ging auf und Kento kam hinein, gefolgt von meinen Eltern, die ihn vom Training abgeholt hatten. „Subaru, kommst du bitte ins Wohnzimmer.“ Ich gehe ganz langsam ins Wohnzimmer. In der Tür stockte ich. Meine Schwester rechts auf dem Sofa, Kento links, meine Mutter auf dem Stuhl daneben, mein Vater gegenüber. Er zeigte auf den einzigen freien Platz zwischen meinen Geschwistern. „Kommen wir am besten direkt zur Sache. Was ist mit dir los? Die Lehrerin hat angerufen und uns erzählt dass du immer zu spät kommst, unaufmerksam bist und deine Hausaufgaben nicht machst. Warum?“ Ich zuckte die Schultern. „Keine Ahnung. Vielleicht interessiert mich nicht was die Tante da redet.“ Mein Vater begann sich aufzuregen. Meine Mutter legte ihm die Hand auf die Schulter, um ihn zu beruhigen. „Dann sag uns warum du diese europäische Musik magst, dass du die Schule ganz vergisst“ „Aber das tue ich doch gar nicht! Ich gehe doch hin und mach die Prüfungen und so! Und warum ich diese Musik mag...ich...ich weiß es nicht.“ Mein Vater konnte nicht mehr: „Wir haben euch immer gesagt, dass ihr alles in eurem Leben machen dürft. Aber egal was ihr macht, ihr braucht die Schule!“ „So nimm dir doch ein Beispiel an deiner Schwester: Sie ist engagiert und fleißig und hat dennoch genug Zeit für ihre Hobbys und Kento ist freundlich, fleißig und talentiert“, kam meine Mutter mit ihrem typischen Satz. Ich hasse es ein Sandwich-Kind zu sein. Auf der einen Seite die große, erwachsene, engagierte Schwester. Auf der anderen der Kleine, bemutterte, ach so tolle Bruder und dazwischen ich. Viele würden sagen, dass die paar Minuten die Kento länger gebraucht hatte um auf die Welt zu kommen, ich mich nicht als Sandwich-Kind bezeichnen sollte. Aber ich fühlte mich genauso. „Vielleicht habe ich ja keine Lust auf so einen blöden Bürojob! Vielleicht will ich lieber Musiker werden!“ Ich stürmte aus dem Zimmer. „Das kann doch nicht sein Ernst sein!“, brüllte mein Vater. „Lass ihm seinen Jugendtraum“, so meine Mutter. Es klopft an die Zimmertür. „Baru, es gibt essen! Kommst du?“ Ich gab Kento keine Antwort. „Du kannst ihn ja was ins Zimmer bringen. Ausnahmsweise.“ „Baru, dein Essen.“ Er schob die Tür auf, das Tablett hinein und ging wieder. Ich blickte mich um. Es roch lecker. Meine Mutter hatte sogar Eis dazu gestellt, doch ich wollte es nicht. Ich wollte heute niemanden mehr sehen. Ich wollte nur noch nachdenken. Warum? Warum mochte ich es? Warum wollte ich es ? Ich nahm den Besen aus der Ecke und klemmt ihn in die Tür. Ich setze mich wieder ans Fenster. Kurz darauf rüttelte ist an der Tür. „Baru mach auf! Ich will ins Bett! Na los mach die Tür bitte auf! Mama! Subaru lässt mich nicht ins Zimmer!“ „Du kannst bei mir schlafen“, sagte meine Schwester, so erwachsen wie sie war. Ich rollte mich auf dem Bett zusammen und dachte noch lange nach. Doch ich fand einfach keine Antwort. Früh am Morgen stand ich auf und schlich aus dem Zimmer. Auch wenn ich doll musste ließ ich die Toilette aus. Ich nahm mir meine Lunch-Box, packte meine Tasche und verließ eine Stunde früher als sonst das Haus. Nach einem Abstecher im Musicstore, wo es nichts Neues gab, kann ich in der fast leeren Schule an. Auch wenn es nass und kalt war machte ich mich auf dem Weg zum Dach. Fast an der Treppe angekommen stand plötzlich meine Lehrerin von mir. „Oh Subaru schon hier?! Wie unerwartet. Würdest du bitte mitkommen. Ich möchte mit dir sprechen.“ Nickend ich folgte ihr in den Klassenraum. Sie stellte sich wie immer ans Pult. Ich blieb einfach mitten im Raum stehen. Erst herrschte ein langes Schweigen zwischen uns. Ich spielte nervös an meiner Jacke herum. Ich wollte gerade fragen was sie wollte, da ertönte ihre Stimme: „Warum?“ Erschrocken blickte ich auf. „Was findest du an dieser Musik so toll? Warum magst du sie so sehr, dass du die Schule vergisst?“ Ich stockte. Ich fühlte mich nach gestern Abend zurückversetzt. Mein Blick wanderte auf dem Boden entlang zum Fenster und schließlich auf meine Füße. Ich... ich...ich habe schon viel darüber nachgedacht, aber ich weiß es einfach nicht. Ich kann es einfach nicht sagen.“ Wieder schwieg ich. „Es ist ein Mysterium was ich nicht verstehe.“ „Ich bin mir sicher, dass du es irgendwann verstehen wirst. Aber bitte konzentriere dich erst mal auf die Schule!“ Sie legte mir kurz die Hand auf die Schulter und lächelte. Ich nickte stumm und sie verließ den Raum. Ich trat ans Fenster und streckte mein Gesicht in den kühlen Wind. I r g e n d w a n n I r g e n d w a n n Ich öffne dir die Tür und trat in den Raum. Koudai und Kuina waren bereits da. Tomoya kam fast gleichzeitig mit mir an. Es war zwar schon mehr als ein halbes Jahr her, aber der Raum wirkt auf gewisse Weise noch leer ohne Kazuki. Wir hatten gestern die Hälfte der Tour beendet und heute nach diesem Interview einige Tage frei. „Ihr seid spät“, sagte der Koudai. Kuina war schon fast fertig mit umziehen und zog sein Oberteil über seinen schlanken Körper. „Entschuldigung“, äußerten Tomoya und ich gleichzeitig. Auch wir beide begannen uns umzuziehen. Es war ein typisches Interview mit alten Bekannten und den selben identischen Fragen. Müde und wieder in normaler Kleidung verließen wir das Gebäude. „Wollen wir noch was unternehmen?“, fragte Tomoya. „Außerhalb sollten wir einen schönen Blick auf die Stadt haben und auch was essen können“, warf Kuina in den Topf. „Wenn es nicht zu lange dauert“, stimmte Koudai zu. „Eigentlich würde ich mich lieber aufs Ohr hauen.“ „Ach komm schon Baru-chan!“, drängelte Tomoya. Auch Kuina drängte sich an meine andere Seite. „Okay wenn es nicht so lange dauert.“ Wir macht uns mit der U-Bahn auf dem Weg. Mühsam stiegen wir die Anhöhe hinauf. Ein schönes Aussichtsplateau mit kleinem Restaurant. Ich trat an den Rand des Plateaus. Der Blick war wirklich schön. „Baru ist heute sehr still oder?“, flüsterte Kuina leise. „Ja schon seit einiger Zeit.“ Die drei anderen stellten sich neben mich. Schweigend standen wir in der Kälte. „Irgendwann.“ Die anderen starten mich verwirrt an. „Irgendwann werde ich es finden das Geheimnis.“ Die drei schauen immer noch verwirrt. „Das Geheimnis warum ich die Musik liebe. Ich glaube ich habe es gefunden. Dank euch. Ich glaube mir wurde es richtig klar wie kostbar unser Leben ist nach dem Kazuki... Ohne euch hätte ich das Etwas nicht gefunden. Vielleicht stelle ich in 10 oder 15 Jahren fest, ich habe mich geirrt, Irgendwann war noch nicht. Dann weiß ich wenigstens für diese Zeit jetzt habe ich das Etwas gefunden. Danke Jungs. Egal was passiert ich werde weiter singen.“ Die drei schauten sich an und lächelten. „Wir bleiben an deiner Seite. Versprochen. Denn wir sind Royz!“, sagte Koudai und wir schlossen uns in die Arme. Nach langem Schweigen fuhr ich fort: „Wisst ihr ich möchte dass auch andere dieses Etwas finden. Ich muss einfach einen Song schreiben. Irgendwie stehen wir wieder am Anfang. Also lasst uns schreiben, leben und weiter singen!“ Wir standen noch lange schweigend dort nebeneinander. Wir wussten es endlich ganz sicher. Wir können unseren Weg auch ohne Kazuki gehen. Wir wissen es einfach. Trotz der Kälte zitterte keiner von uns. Wir waren Eins, als wären wir vier schon immer zusammen gewesen. Ich blicke auf den Horizont wo sich das Licht der Stadt mit dem schwachen Funkeln der Sterne traf. Ich war glücklich. Arigato, Shonen. Arigato. --------------------- Das war hoffe es hat euch gefallen.う Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)