Someday?! von Linchen-86 ================================================================================ Kapitel 4: Was wurde aus... Mimi -------------------------------- Drei Jahre später… Mimi Tachikawa hatte es in ihre alte Heimat aus Kindheitstagen zurückgezogen. Sie lebt wieder in Tokyo und arbeitete als Angestellte in einem Beautysalon. Ihr Traum einen eigenen Laden zu eröffnen, hatte sie immer noch. Jedoch war es nicht einfach für sie einen Kredit zu bekommen und daher versuchte sie, soviel von ihrem Gehalt wie sie konnte, zurückzulegen. Ihr Kolleginnen waren zwar nett, aber eine tiefere Freundschaft hatte sich bisher nicht gebildet. Und die Liebe? Die Liebe war ein gefährliches Spiel. Sie war seit knapp zwei Jahren in einer Beziehung mit Ryu. Ryu hatte sie kennengelernt, als sie gerade frisch nach Toyko gekommen war. Irgendwie war die Brünette auf etwas anderes aus gewesen. Auf was wusste sie selbst nicht so genau, aber ihr Herz sagte ihr, dass es richtig gewesen war nach Tokyo zurückzukehren. Ryu hatte sie während eines Basketballspieles kennengelernt und er hatte sie von seinem Charme gleich überzeugt. Er überhäufte sie mit Komplimenten, lud sie in die schönsten und teuersten Restaurants der ganzen Stadt ein. Er arbeitet bei der Börse, Aktien waren sein Buisness. Mimi verstand nicht viel davon, aber Ryu schien immer den richtigen Riecher zu haben. Er kaufte ihr alles was sie sich wünschte, ob es teure Klamotten, Schuhe, Taschen oder Schmuck gewesen war. Das Problem war nur, er veränderte sich im Laufe der Beziehung. Er wollte alles von ihr wissen, sie kontrollieren. Immer wissen wo sie war, mit wem sie sich traf. Freundschaften pflegte Mimi keine mehr. Ryu hatte es nach und nach geschafft auch die letzte Freundin die sie gehabt hatte, zu vertreiben. Ryu wollte nicht mal mehr, dass Mimi arbeiten ging. Er sagte immer: Wozu? Er hatte doch alles was sie brauchte, aber Mimi wollte unabhängig und selbstständig sein. Nur auf der Arbeit hatte sie mal ihre Ruhe vor ihm, wenn er nicht gerade jede Stunde anrief um nachzuhören, ob sie tatsächlich noch auf der Arbeit war. Natürlich konnte man sich schnell die Frage stellen, warum man dann überhaupt noch mit diesem Mann eine Beziehung führte? Die Antwort war so simpel wie traurig zu gleich. Er ließ sie schlichtweg nicht gehen und sie lebte sie in einem in seinem goldenen Käfig, in dem von außen zwar alles toll schien, aber innerlich war Mimi die einsamste Frau auf der Welt. Ihre Eltern am anderen Ende der Welt, keine Freunde und ein Partner der sie in Ketten legte. Dennoch wollte sie sich nicht unterkriegen lassen. Sie musste nur weiter sparen, alles zur Seite legen was ging und dann hatte sie hoffentlich genug zusammen, um ihn endgültig zu verlassen. „Hey Mimi, Morgen hast du aber einen ziemlich vollen Terminkalender“, sagte Minako, ihre Vorgesetzte. „Ja, das stimmt. Es freut mich richtig, dass ich einen eigenen Kundenstamm aufgebaut habe.“ „Du machst deine Arbeit ja auch wirklich gut“, lobte ihre Chefin sie. Mimi verbeugte sich und lächelte freundlich. Sie bekam auch immer das meiste Trinkgeld von ihren Kunden und jeden Cent davon sparte sie beharrlich. Sie ging nochmal ihren morgigen Terminkalender durch und las einen Namen, den sie bisher nicht kannte. Taichi Yagami. Ein Mann, es war mittlerweile zwar nicht mehr so selten auch den ein oder anderen Mann in so einem Geschäft zu finden, aber es war immer was besonderes. „Bin gespannt was der will. Hoffentlich nicht wieder so ein ekliger Kerl der meint, unser Beautysalon wäre eine Art Thaimassage und ich würde gewisse Körperregionen behandeln.“ Leider gab es einige Männer die genau aus diesem Grund dieses Laden aufsuchten. Sie bekamen alle fristlos Hausverbot. Mimi säuberte gerade noch ihren Arbeitsplatz um alles soweit für den morgigen Tag vorzubereiten als im TV ein Musikvideo der Band Warriois erschien. „Oh yes“, schrie Minako „da ist er wieder, der heiße Matti-Boy.“ Mimi schüttelte nur lachend den Kopf. Ihre Chefin wurde zum regelrechten Teenager, wenn sie diesen blonden Musiker sah. „Die Musik ist ganz okay“, meinte sie Schulterzuckend. „Ach, wen interessiert die Musik? Der Typ ist rattenscharf. Unglaublich, dass dieser heiße Bad Boy jetzt in einer Beziehung ist.“ „Ist er das?“, fragte Mimi beiläufig nach. Es interessierte sie eigentlich nicht die Bohne, aber so konnte sie Zeit schinden und musste noch nicht nach Hause gehen. „Ja aber niemand kennt sie. Sie ist bestimmt ein Model oder so.“ „Möglich.“ „Oh man, es kann nicht jeder so einen heißen Märchenprinzen wie du zum Freund haben.“ Mimi lächelte gequält und nickte. „Ja, was hab ich doch für ein Glück.“ „Wir sind für heute fertig. Du kannst gehen Mimi.“ „Ich kann gerne noch bei der Kassenabrechnung helfen oder Staub wischen?“ Minako lachte herzlich und schüttelte den Kopf. „Willst du Mitarbeiterin des Jahres werden? Geh zu deinem Prinzen bevor er mir wieder vorwirft ich würde dich ausbeuten.“ „Ja das tut mir immer noch total leid.“ „Ach Mimi, er liebt dich eben und wartet sicher schon sehnsüchtig auf dich.“ „Dann sollte ich ihn wohl nicht warten lassen“, sagte Mimi ironisch, aber dies bemerkte natürlich niemand. „Bis morgen.“ „Ja tschüss, Mimi.“ Seufzend zog sich Mimi ihre Jacke über und verließ gerade den Laden als auch schon eine schwarze Limousine anhielt und ein ihr sehr bekannter Fahrer ausstieg um ihr die Türe zu öffnen. „Abend Tayo, was machen Sie denn hier?“ „Ryu bat mich darum Sie abzuholen.“ „Wie aufmerksam...“ Mit einem falschen Lächeln stieg Mimi in die Limousine ein und legte ihren Kopf gegen die kühle Autoscheibe. Nach fünfzehn Minuten kam die Limousine zum stehen und Tayo öffnete Mimi erneut die Türe. „Danke Tayo, ich wünsche Ihnen eine Gute Nacht.“ „Ihnen auch einen schönen Abend.“ Mimi ging so langsam wie sie konnte zum Haus und schloss die weiße Haustüre auf. Sie wollte einfach nicht zu Ryu. Ryu sah gut aus. Er hatte schwarze Haare, einen kurzen Haarschnitt und braune fast schwarze Augen. Er war groß, aber für die Brünette war ohnehin jeder Mann größer als sie. Er war schlank und immer in maßgeschneiderten Anzügen vorzufinden. Der perfekte Look eben. Doch das alles täuschte. Jedoch hat Mimi auch lange Zeit nicht sehen wollen, welcher Mensch sich hinter dieser Fassade wirklich versteckt. „Mimi? Da bist du ja endlich. Du hast doch schon seit einer Stunde Feierabend. Warum bist du erst jetzt hier oder hat dich deine dämliche Chefin wieder Überstunden machen lassen?“ „Nein, nein“, winkte Mimi gleich ab und stellte ihre Handtasche auf einer Kommode ab, „ich hatte eine etwas schwierige Kundin und musste zum Schluss einige Änderungen vornehmen bis sie ganz zufrieden war.“ „Warum tust du dir das alles überhaupt an? Arbeiten für einen Hungerlohn an anderen Leuten irgendwas machen… eklig.“ Ryu hatte ihr schon immer klar zu verstehen gegeben, wie unterwürfig er ihre Arbeit fand. „Mir macht es eben Spaß. Ich arbeite sehr gerne in diesem Beruf, auch wenn manche Kunden etwas anstrengend sind. Die Meisten sind es nicht.“ „Und was gedenkst du was wir heute Abend essen? Du hast wieder nichts vorbereitet.“ „Ähm ich… Das stimmt… ich… ähm...“ „Ich ähm was? Soll ich Ähm-Suppe essen?!“ „Ich werde gleich in die Küche gehen und sehen was ich tolles für dich kochen kann, ok?“, versuchte Mimi ihren Freund zu beruhigen. „Ich habe mir schon etwas zu essen bestellt. Leider war nichts mehr für dich da. Du kannst aber schon vor ins Schlafzimmer gehen und deinen Fehler anders wieder gut machen“, lächelte er kalt und besah seine Freundin von oben bis unten. Mimi schauderte es. Dennoch lächelte sie kühl und ging die Treppen hinauf. Am nächsten Tag hatte Mimi furchtbare Kopfschmerzen, aufgrund dessen das sie am Vortag weder gegessen noch getrunken hatte. Ryu war gerade dabei sich in seinem piekfeinen Anzug zu betrachten, als ihn Mimis Blick nicht entging. „Du siehst blass aus. Du bleibst heute zuhause.“ „Was? Nein! Es geht mir gut“, versicherte Mimi Ryu sofort. „Nein, geht es dir nicht. Es dankt dir niemand, wenn du krank arbeiten gehst.“ „Ich werde auf jeden Fall arbeiten gehen. Mein Terminkalender ist heute voll. Die schaffen das alles niemals alleine.“ „Ich habe dich bereits krankgemeldet. Deine Chefin war sehr verständnisvoll.“ „Was? Aber… ich bin doch gerade erst aufgewacht.“ „Und jetzt kannst du dich gleich wieder hinlegen. Ist das nicht toll?! Du siehst wirklich blass aus. Ich habe dir genügend Essen und Trinken dagelassen.“ „Ich ziehe mich jetzt an und mache mich fertig für die Arbeit“, erwiderte Mimi zähneknirschend. Mit einem Mal stand Ryu wieder bei ihr und drückte sie zurück ins Bett. „Ich habe gesagt du bleibst hier!“ Mit zusammengekniffenen Augen starrte er sie an und drückte fester ihre Handgelenke zusammen, als es nötig gewesen war. „Zur Sicherheit nehme ich alle Schlüssel und dein Handy mit. Du sollst ja wirklich richtig genesen.“ Mimi schluckte einen Kloß im Hals runter und überwand sich noch irgendetwas zu ihm zu sagen. Ryu wollte gerade das Schlafzimmer verlassen, als er sich nochmal kurz umdrehte. „Ach mir fällt glatt ein dass ich die nächsten zwei Tage auf Geschäftsreise bin. Wir sehen uns dann in drei Tagen.“ „A-aber du kannst mich doch nicht drei Tage lang hier einsperren!“ „Aber wer redet denn hier von einsperren? Du sollst dich doch nur richtig auskurieren. Gesundheit ist das Wichtigste meine Liebe und keine Sorge, ich werde dafür sorgen, dass dich auch wirklich niemand bei deiner Genesung stören wird.“ Und damit war Ryu weg. Sie hörte noch wie er das Türschloss abschloss und dann mit seinem Sportwagen davonfuhr. Sofort sprang Mimi aus dem Bett und suchte ihre Handtasche. Sie war weg. Sie stand nicht mehr auf der Kommode wo sie sie gestern abgestellt hatte. Sie versuchte die Türe zu öffnen, aber sie ging natürlich nicht auf. Sie lief ins Wohnzimmer und suchte das Telefon. Sie nahm es in die Hand, wählte, doch die Leitung war tot. „Aber?“ Sie lies das Telefon fallen und lief in Ryus Arbeitszimmer. Es war ebenfalls abgeschlossen. „Verdammt.“ Danach rannte die Brünette wieder ins Schlafzimmer zurück und holte ihren Laptop unter dem Bett hervor. Sie schaltete ihn an und wartete darauf, dass er hochfuhr. Keine Internetverbindung. „A-aber...“ Jegliche Möglichkeit Kontakt nach Draußen aufzunehmen funktionierte nicht. Die nächsten drei Tage würde sie also tatsächlich hier eingesperrt sein. Wie konnte ein Mensch es nur wagen einen anderen Menschen die Freiheit zu entziehen und sie gegen ihren Willen festzuhalten? Warum konnte sie nicht einfach arbeiten gehen, wenn er doch soweiso nicht da war? „Hilfe!“, schrie Mimi und hämmerte gegen die Haustüre. Dummerweise wohnten sie in einem sehr teuren Stadtviertel, in einer Villa. Die Haustür war nicht für jeden zugänglich und zu ihrer Einfahrt musste erst ein Tor passiert werden. Es würde also kaum jemand vorbeikommen und sie hören. Dafür würde Ryu schon gesorgt haben. Hoffentlich hatte er sie wenigstens wirklich bei ihrer Chefin krankgemeldet, sonst würde sie am Ende noch ihren Job aufgeben müssen. Wenigstens hatte Ryu in einer Hinsicht nicht gelogen. Der Kühlschrank war zum bersten gefüllt und tatsächlich mit Lebensmitteln, die Mimi gerne aß. Wenn alles hier nicht so furchtbar wäre, war es eine wirklich wunderschöne Villa. Große, helle Räume. Ein luxeriöses Bad aus Marmorstein, eine hochglänzend weiße Küche mit einer großen Kochinsel in der Mitte des Raumes. Ein Schlafzimmer mit einem weichen Kingsize Bett. Jedoch fand Mimi diesen Raum am schlimmsten. Für viele wäre es sicher ein Traum gewesen die nächsten Tage in so einer Villa zu wohnen, aber für Mimi war das hier ihr persönliches Gefängnis und sie fand keinen Ausweg um auszubrechen. „Die Fenster...“, murmelte sie als sie sich jeden Raum einzeln ansah. Sie nahm sich das Wohnzimmerfenster vor und wollte es öffnen. Es ging aber nicht. Die Terrassentüre ließ sich auch nicht öffnen und egal welches Fenster sie versuchte in der unteren Etage zu öffnen. Keines ließ sich öffnen. Sie kam in der oberen Etage an und tatsächlich ließ sich das Badezimmerfenster öffnen. Sofort öffnete sie auch das zweite Fenster, aber gleich erschrak sie sich als sie sah wie hoch es war. Es gab keinen Balkon in der Nähe und nicht mal Gestein wo sie hätte entlang balancieren können. Sie konnte nur geradewegs in den Abgrund springen und das würde sie bei einer Höhe von fünf Metern wohl kaum überleben. „Dieser verdammte...“ Traurig ließ Mimi ihren Kopf hängen. Es blieb ihr wohl keine andere Wahl, als sich damit zu arrangieren. Wie sollte sie diesem Mann nur verlassen? Er würde sie überall finden und sie traute sich nicht sich vorzustellen was dann mit ihr passieren würde. Vier Tage vergingen. Vier Tage und Ryu war immer noch nicht aufgetaucht. Essen und Trinken hatte sie noch genug, aber so langsam drehte Mimi wirklich durch. Es gab niemand mit dem sie reden konnte. Abgesehen von ihrem Plüschbären. Der Fernseher war ihre einzige Unterhaltung, aber tagsüber lief einfach nur Blödsinn im TV. Es war zum verrückt werden. Die Brünette hatte viel Zeit gehabt, nachzudenken. Über alles. Über ihr Leben, über Ryu und wie das alles so passieren konnte. Sie steckte vor zwei Jahren voller Vorfreude als sie zurück nach Japan kam. Sie hatte hier immer schöne Zeiten gehabt und gerne an diese Zeit zurückgedacht. Sie hatte naiver Weise geglaubt hier in Tokyo einen Mann zu finden, den sie anonym in einem Club kennengelernt hatte. Wie töricht von ihr. Sie kannte weder seinen Namen, noch hatte sie je sein ganzes Gesicht gesehen. Er hatte eine Maske getragen, genau wie sie damals. Sie hatte gedacht, wenn sie nur in seine braune Augen sehen würde, würde sie ihn sicher erkennen. Wie gesagt, es war naiv gewesen. Sehr naiv und wen hatte sie stattdessen kennengelernt? Ryu. Erneut fing Mimi zu weinen an. Sie musste endlich einen Weg finden, diesen Menschen zu verlassen. Sie hatte Angst vor ihm und wusste nicht wohin. Er kontrollierte all ihr Geld. Mit Ausnahme von dem Bargeld welches sie in ihrer Frühstückspause immer direkt zum Bankschließfach brachte und selbst das ging nur, weil ihre Chefin ihr immer Bar einen Bonus auszahlte. Wie konnte sie nur einem Menschen vertrauen der so war? Hatte sie so eine schlechte Menschenkenntnis oder wollte sie einfach nur etwas sehen was nie da gewesen war? Am nächsten Tag tauchte Ryu auf. Mimi saß kraftlos auf dem Sofa und würdigte ihn keines Blickes. Ryu hingegen erwartete eine etwas nettere Begrüßung und überreichte Mimi einige teure Geschenke welche er für sie gekauft hatte. „Du könntest wenigstens danke sagen. Ich kam vielleicht ein paar Tage später als geplant, aber die Aktien stürzten voll in den Keller, da konnte ich nicht einfach abreisen.“ „Du hättest mich nicht einsperren sollen“, knurrte Mimi. „Einsperren? Ach Mimi du warst krank. Du siehst aber schon viel besser aus. Die Ruhe scheint dir gut getan zu haben.“ „Dann darf ich ja sicher endlich mal vor die Türe gehen, oder?“ „Aber heute Abend doch nicht mehr. Immerhin haben wir uns fünf Tage nicht gesehen und sicher hast du mich genauso vermisst, wie ich dich.“ Mimi antwortete nicht und sah sich weiter die Nachrichten an. Ryu setzte sich zu ihr auf die Couch und nahm Mimi in seine Arme. „Diese Welt ist ja richtig grausam, wenn man sich die Nachrichten so ansieht...“ „Ach was?“ „Wie gut, dass wir so ein gutes Leben führen.“ Mimi konnte es kaum erwarten bis Ryu endlich eingeschlafen war. Sie fand ihr Handy in seinem Koffer und schaltete es gleich ein. Unzählige Anrufe von ihrer Chefin und in der letzten Kurznachricht stand drin, dass sie ihre Sachen packen kann. „ Oh Nein, sie hatte tatsächlich fünf Tage unentschuldigt gefehlt. Sie musste morgen in den Laden und alles erklären. Vielleicht bekam sie nochmal eine Chance. Tatsächlich durfte sie am nächsten Tag die Villa wieder verlassen. Sofort lief Mimi zu ihrer Arbeit und suchte gleich ihre Chefin auf. „Mimi was machst du hier?“ „Minako ich… es tut mir so unendlich leid. Ich war verhindert. Ich war sehr krank und hatte mein Handy nicht bei mir. Ryu hatte mich ins Krankenhaus gebracht.“ Mimi hasste es zu lügen, aber was sollte sie tun? Sie wollte ihren Job um jeden Preis behalten. „Was hattest du denn?“ „Blinddarmentzündung. Ich hatte starke Bauchschmerzen und musste operiert werden, aber jetzt geht es mir wieder gut.“ Mimi hatte in den fünf Tagen genug Zeit gehabt, sich für jede erdenkliche Situation eine Ausrede einfallen zu lassen und Blinddarm war fies, aber in einer Woche meist überstanden. „Du kannst mir den Lohn auch für die ganze Woche wegnehmen, aber bitte schmeiß mich nicht raus. Bitte.“ Minako besah Mimi noch eine Zeitlang, aber nickte schließlich. „Nur weil du sonst immer gute Arbeit geleistet hast. Einige Kunden waren sehr verärgert gewesen.“ „Es tut mir leid, ich werde mich bei allen entschuldigen.“ „Dann geh an die Arbeit.“ „Danke.“ Zum Glück hatte Minako ihr nochmal eine Chance gegeben. Mimi wusste auch, dass ihr das nicht noch einmal passieren durfte. In ihrer Mittagspause aß Mimi ein paar gebratene Nudeln und bummelte durch die Stadt. Sie fand eine niedliche Boutique mit tollen Klamotten und betrat den Laden. Sehr edle Stücke und doch schick, wie ledger. „Guten Tag, kann ich ihnen helfen?“, fragte eine junge Frau mit roten Haaren freundlich nach. „Ich bewundere gerade nur dieses Geschäft. Wirklich tolle Stücke.“ „Vielen Dank. Es freut mich wenn Ihnen meine neue Frühlingskollektion gefällt.“ „Ihre? Heißt das, Sie haben diese Kleidung entworfen?“ „Ja, jedes einzelne Teil“, erzählte die Inhaberin stolz. „Wahnsinn.“ Mimi staunte und ließ sich von der Rothaarigen gerne beraten. Sie hatte ein angenehme Stimme und einen tollen Geschmack. Sie nahm ein paar Kleidungsstücke mit in die Umkleidekabine und alles passte ihr ausgesprochen gut. Der Stoff war sehr angenehm und die Qualität hervorragend. „Ich nehme alles mit“, sagte Mimi als sie die Umkleidekabine wieder verließ. „Sehr gerne.“ Die Rothaarige nahm Mimi die Kleidung ab und ging damit hinter die Kasse. „Möchte Sie Bar oder mit ec bazahlen?“ „Gerne bar.“ Da Ryu sonst nur wieder nur nervige Fragen stellen würde, wo sie diesmal wieder einkaufen war. „Bitte sehr.“ Die Rothaarige überreichte Mimi die Tüte mit einem Beleg drin. „Vielen Dank.“ „Sie sollten uns auf jeden Fall wieder beehren.“ „Das werde ich sicher tun. Wenn ich mich hier so umsehe könnte ich den ganzen Laden kaufen“, kicherte Mimi. Auch die Verkäuferin stieg in das Lachen mit ein. „Da hätte ich nichts gegen. Ich heiße Sora.“ „Ich heiße Mimi, es freut mich sehr.“ „Mich auch, als kleines Dankeschön schenke ich meinen Kundinnen immer ein selbstgenähtes Halstuch. Ich hoffe du magst es.“ „Wow, ja Mintgrün. Ich liebe diese Farbe. Danke.“ „Dann hoffe ich bis bald mal, Mimi.“ „Ja, bis bald.“ Mimi winkte Sora zum Abschied zu und hatte vor sie bald mal wieder zu besuchen. Sie schien wirklich wahnsinnig nett zu sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)