Addicted von Disqua ================================================================================ Kapitel 1: Addicted ------------------- Es ist verrückt. Ein Jahr war vergangen, nachdem diese tragische Tragödie unser aller Leben verändert hatte. Gut, mein Leben ging normal weiter, während eures, nun, nicht mehr existierte. Doch wolltet ihr es so. Es wäre damals so einfach gewesen, ihr hättet einfach das tun sollen, was ich von euch wollte, doch nun liegt ihr hier, vor mir in einem kalten Erdloch. Hattet ihr euch das wirklich so vorgestellt? Vermutlich nicht. Ihr hattet nicht einmal von der Gefahr geahnt, mich vergessen, bis zu dem Zeitpunkt, als ich vor euch stand. Schwerer Fehler. Die Quittung hattet ihr ja bekommen. Auch wenn ein wenig anders als angedacht. Doch es ist noch nicht vorbei. Ich wäre nicht Bakura, wenn ich euch in Frieden lassen würde. Ich bekomme immer, was ich will. Eure letzte Ruhe, werdet ihr nicht zusammen geniessen, so wahr ich hier vor euch stehe. Mit einem leichten Grinsen trete ich vor deinen Grabstein Yami. Schon fast bedächtig lege ich meine Hand auf diesen. Die Familie von Kaiba hatte wirklich ordentlich was springen lassen, aber für ein Gemeinschaftsgrab hatte es wohl nicht gereicht? Warst du es ihm nicht wert, sein Grab zu teilen? Wie armselig. Warst du dir dessen bewusst nur ein Betthäschen zu sein? Erinnert dich dies nicht an damals? Seth hatte dich auch nur ausgenutzt, mit dir gespielt, bis du ihm überdrüssig wurdest und zu wem kamst du damals? Zu mir. Dein Geist wird dich wieder zu mir führen, mich dich trösten lassen, dich ihn vergessen lassen. Du kennst unsere Geschichte, damals wie heute und sie ist definitiv noch nicht zu Ende. “Bakura? Was machst du hier?” Ein wenig überrascht drehe ich mich zu der Stimme um. Es war vielleicht nicht sonderlich intelligent von mir, an eurem Todestag hier aufzukreuzen, aber verbieten konnte man es mir nicht. “Nach was sieht es aus?”, wollte ich harsch von Yugi wissen. Wobei, vielleicht sollte ich netter zu ihm sein, noch immer besass Yugi das Millenniumspuzzle und ich hatte es schon einmal geschafft einen Geist in dieses zu transferieren, vielleicht konnte ich deinen wieder erwecken. Würde dir das gefallen Yami? Wirklich unsterblich zu sein? “Ich glaube kaum, dass Yami wert darauf legt, dich hier zu sehen. Ihr wart ja nicht die besten Freunde.” Ich konnte mir ein aufschnauben nicht verkneifen, was wusste dieser Wicht schon von der Beziehung zwischen Yami und mir? Bevor dieser auf Kaiba traf … Bei dem Gedanken könnte ich bereits wieder an die Decke gehen. Dabei habe ich doch alles erledigt, ich habe ihn erledigt… Wieso war dieser Idiot noch immer so präsent? “Bakura? Würdest du bitte gehen?” Nur vage vernahm ich die Stimme des Kleineren neben mir. Meine Gedanken hielten mich gefangen und erst als dieser mich berührte, lösten sich diese in Luft auf beinahe aus Reflex schlug ich zu. Es war schon fast eine Genugtuung Yugis geschocktes Gesicht zu sehen. “Fass mich nie wieder an, oder du kannst dir hier ebenfalls bald einen Platz aussuchen”, knurrte ich leise vor mich hin. Wohl wissend, dass Yugi mich sehr wohl verstanden hatte. “Soweit würdest du nicht gehen”, kam es leise japsend von Yugi. “Vertraust du darauf?” Mit einem noch breiteren Grinsen zückte ich meinen Dolch. Ich brachte es damals nicht über mein Herz ihn wegzuwerfen. Zu viele Erinnerungen hingen an diesem und auch wenn ich durch ihn dich verloren hatte, Yami, er war mir noch ein wenig wichtiger als du es warst. Es tut mir leid. “Bakura…” Die Panik in Yugis Augen war unglaublich. Ein wenig vermisste ich mein altes Leben, Ägypten… Dich. Mit einem kurzen Kopfschütteln packte ich den Dolch wieder weg. “Du bist es nicht wert, genauso wenig wie er es wert war, damit in Berührung zu kommen.” Mit einer eindeutigen Geste deutete ich auf Kaibas Grab. Es war mir egal, was Yugi dachte. Was wollte er mir schon anhaben? “Ich rufe jetzt die Polizei, Bakura.” Eine Drohung, die ich schon so oft hörte und noch ehe Yugi sein Handy wirklich in der Hand hatte, wurde es ihm aus der Hand genommen. “Du solltest dich nicht mit mir anlegen Yugi. Du weisst nicht, wozu ich fähig bin und wenn du mir weiterhin so auf die Nerven gehst, werde ich dich dazu benutzen, Yami wieder auferstehen zu lassen. Was das bedeutet, muss ich dir nicht erklären, oder?” Mein Tonfall war noch bedrohlicher als zuvor. Ich wusste ehrlicherweise nicht, ob ich die Macht dazu hatte, ob ich die Gegenstände noch so manipulieren konnte wie früher, aber um wieder mit ihm vereint zu sein, würde ich eigentlich alles versuchen. Was mich auf eine weitere Idee brachte. “Du bist doch krank”, schleuderte mir Yugi verängstigt entgegen. “Ich? Krank?” Ich stecke sein Handy in meine Hosentasche und musterte ihn kurz. Mit meiner anderen Hand, hielt ich ihn fest. Dass ich nicht früher auf die Idee kam. Ich litt still vor mich hin, schaute dir und Kaiba dabei zu, wie ihr euch eine neue Liebe zusammen gesponnen hattet, beendete es und litt weiterhin. Dabei war die Lösung so einfach. Du hättest alles für Yugi getan, du hättest dich selbst aufgegeben für ihn, wieso fiel mir dies damals nicht ein? Alles hätte ich dafür gegeben, dich noch einmal zu berühren, dir nahe zu sein und dich in den Wahnsinn zu treiben. Wir wissen Beide, wegen dem Sex hattest du mich nicht verlassen, zu gut erinnere ich mich an deine Schreie nach mehr, deinen verlangenden Blick auf mir und deine Unersättlichkeit. Was zum Teufel hatte Kaiba in dieser Welt, was ich nicht hatte? In Ägypten kamst du auch zu mir, wolltest mich, nicht Seth. Was war hier anders? Was konnte ich dir nicht bieten? “Bakura, du tust mir weh.” Yugis Worte rissen mich aus meinen Gedanken. Vielleicht wurde es Zeit dich zu vergessen Yami, dich zu ersetzen. Vielleicht solltest du miterleben, wie weit mich deine Liebe zu dir treiben konnte. Wolltest du das? Wolltest du wirklich, dass deine Reinkarnation leiden musste? Weil du zu stur warst mich zu erhören? Meine Liebe anzunehmen? Du Dummkopf. “Dies ist lediglich ein Anfang, Yugi. Du hast mich auf eine Idee gebracht, sie dürfte dir nur nicht gefallen.” Mit einem Ruck zog ich den Kleineren mit mir mit. Er war zwar nicht ganz so anmutig und schön wie du Yami, aber, ich hatte schon immer viel Fantasie. Nur noch einmal der Illusion hingeben dich haben zu können. Es dauerte nicht lange und ich habe Yugi durch ein paar verwinkelte Gassen zu mir nach Hause gebracht. Es wunderte mich ein wenig, dass er sich nicht gewehrt hatte, vielleicht weil ihm bewusst war, dass es nichts brachte? Oder hatte er gar die Hoffnung, ich würde es mir anders überlegen? Mit einem Ruck schubste ich ihn auf mein Bett und schob mich über den Kleineren. Sein Blick sprach Bände. Die pure Panik war in seinen Augen zu lesen, doch war es mir egal. Es war Yami, mein Yami, nur für diesen Augenblick. “Du hast ihn wirklich sehr geliebt oder?”, wollte Yugi leise wissen und brachte mich damit komplett aus dem Konzept. Was fiel ihm ein mich so etwas zu fragen, als ich ihm gerade die Hose ausziehen wollte? Musste er mir bewusst machen, dass ich nicht Yami vor mir hatte? “Bakura, lass mich gehen. Du wirst dich nicht besser fühlen. Ich bin nicht er ... “ Yugi nutzte meine Irritation und schob mich von sich weg, krabbelte dabei ans andere Ende des Bettes und musterte mich, mitleidig. Was mich auf der Stelle ziemlich wütend machte. “Was weisst du schon? Er hat mich verraten und verlassen, mich belogen und betrogen und ich? Ich habe ihn immer geliebt. Über jeden Tod hinaus.” Woher kam dieser Ausbruch? Das war nicht ich, niemals, ich öffnete mich nicht vor Yugi, nicht vor Yamis Reinkarnation. Nein. Das waren allein meine Gefühle und die gingen niemanden was an, niemanden ausser ihm. “Deswegen hat er sich getrennt, Bakura.” Yugis Stimme war zögerlich, fast als wusste er nicht, ob er mir davon erzählen durfte. Wenn ich mich genau an damals erinnerte, hatte ich Yami vor seinem Tod gefragt, wieso, allerdings gab er mir keine Antwort. Lediglich den Standardsatz, er hätte sich in Seto verliebt. Lächerlich, in diesen Mann konnte man sich nicht verlieben. Niemals. “Er wollte dich vor dir selbst beschützen, Bakura.” Ich beobachtete Yugi einen Moment, sah wie er sich die Decke über den Körper zog und auch wenn seine Stimme gefasst klang, ich konnte spüren, dass er noch Angst vor mir hatte. “Mich vor mir selbst beschützen? In dem er zu Kaiba geht?” Meine Wut wurde automatisch wieder entfacht. Was für ein Spielchen hatte Yami sich erlaubt? “Yami hat mir viel von Ägypten erzählt, nachdem er seine Erinnerungen wieder hatte. Ich wusste, dass ihr nie Freunde wart, ich wusste, dass euch mehr verband. Er hatte immer so liebevoll von dir gesprochen, auch nachdem du hier aufgetaucht bist und für Chaos gesorgt hast. Er wollte mit dir zusammen sein, aber …” - “Aber was?” Yugi verarschte mich doch, glaubte er wirklich ich liesse ihn gehen, wenn er mir so einen Schwachsinn erzählte? So gross konnte die Liebe von Yami nicht sein, er hatte mich von einem Tag auf den anderen verlassen. “Er wusste nicht, ob du ihn wirklich liebst oder du nur aufgrund deiner Besessenheit mit ihm zusammen warst. Du hast ihn erdrückt.” Ich stehe bei den Worten wütend auf. Ich sollte ihn nicht geliebt haben? Ich hatte alles für ihn getan. Alles. Ohne mich wäre er nie wieder auferstanden, ohne mich hätte er nicht weiter existiert und dann zweifelte er an mir? Jetzt sollte ich daran Schuld sein? “Gelogener Scheiss … Wenn dem so gewesen wäre, wieso hat er nicht mit mir geredet? Wieso ging er zu Kaiba? Er wusste doch, er hätte es doch wissen müssen.” Ich konnte den Schmerz nicht mehr verbergen. Yami wusste es. Er wusste, wie sehr er mich verletzen würde. Wenn er mich geliebt hatte, wieso tat er mir dies damals an? Soviel konnte ich ihm nicht bedeutet haben. “Er hat mir auch von Seth erzählt und wollte es mit Seto klären, er wollte dich nicht verletzen, er wollte dich nur beschützen. Er hatte wohl vergessen, für was du damals bekannt warst und ganz offensichtlich hat er deine Liebe oder deine Besessenheit unterschätzt. Ich glaube, wenn ich dich so sehe, es war eine Mischung zwischen Beidem.” Als wenn DU irgendwas von mir wüsstest, Yugi. “Verschwinde”, fauchte ich ihn harsch an. Ich wollte ihn nicht mehr sehen, ich wollte einfach alleine sein. Ich sah in meinen Augenwinkeln lediglich, wie Yugi sich wieder anzog, zumindest das Bisschen, was ich ihm ausgezogen hatte. Was er dann jedoch tat, überraschte mich und warf mich einmal mehr aus dem Konzept. Mit einem Lächeln baute er sich vor mir auf, stellte sich auf die Zehenspitzen und berührte meine Lippen kurz mit seinen Eigenen. “Sieh es als Abschied von ihm an dich. Eure Liebe hatte keine Chance und dir würde es gut tun, deine Besessenheit in den Griff zu bekommen. Yami kommt nicht wieder, dafür hast du offensichtlich gesorgt und dass dem auch so bleibt, dafür habe ich gesorgt. Das Puzzle, es gibt es nicht mehr Bakura. Yami hat es verdient in Frieden zu Ruhen und du hast es verdient zur Ruhe zu kommen.” Mit einem leichten Lächeln löst er sich von mir. Dass er mir sein Handy wieder aus der Hosentasche gefischt hat, bemerkte ich nicht. Es war auch nicht weiter relevant. Seine Worte hingegen … Vielleicht hatte er recht. Vielleicht sollte es nicht sein, doch wie sollte ich Yami loslassen? “Du wirst dich richtig entscheiden, Bakura.” Die Worte vernahm ich nur am Rande. Einmal mehr war ich zu sehr in meinen Gedanken gefangen. Ich wusste auch nicht, wieviel Zeit vergangen war, nachdem Yugi mich offensichtlich mit seinen Worten alleine liess. Ich wusste nur, dass ich was ändern musste. Yami war weg, das musste ich endlich akzeptieren. Ich musste akzeptieren, dass ich ihn für immer verloren hatte und es auch ohne ihn weiter gehen musste und vielleicht musste ich mich meiner Verantwortung stellen. Die Entscheidung wurde mir allerdings abgenommen. Plötzlich flog die Tür auf und ich fand mich an der nächsten Wand wieder. “Sie sind Verdächtiger eines Doppelmordes, deswegen sind Sie vorläufig festgenommen und kommen mit auf die Wache. Sie haben das Recht zu Schweigen und müssen sich nicht selbst belasten.” Ich vernahm die Worte des Polizisten nur nebenbei. Yugi hatte mir meine Entscheidung abgenommen und ich war mir nicht sicher, ob ich dies nun gut oder schlecht finden sollte. Als plötzlich das Handy in meiner Hose vibrierte. “Könnt ihr vielleicht lesen wer mir eben schrieb?”, wollte ich ein wenig genervt wissen. Ich wurde gerade verhaftet, dass ich keine tolle Laune hatte, wurde mir sicherlich verziehen. Was ich dabei nicht bedachte, der Kerl musste mich dafür anfassen und am liebsten hätte ich ihn mit meinem Dolch bearbeitet, nur waren mir die Hände gebunden. “Ich hoffe, du findest deine Ruhe, während du Zeit hast nachzudenken und ich hoffe, du kannst mir, aber noch wichtiger, Yami und besonders dir selbst irgendwann verzeihen”, las der freundliche Herr der Kriminalpolizei vor. Ich konnte nur den Kopf schütteln und liess mich abführen. Wer wusste schon, was ich in Zukunft könnte und was nicht, aber ich schwor mir, dass Yugi, damit nicht einfach so davonkommen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)