~Himmel voller Geigen~ von Arinna (Level 1) ================================================================================ Kapitel 5: Das Geschenk (Teil 1) -------------------------------- "Du hast WAS?" Takuto fiel das Glas, welches er gerade am abtrockenen, war runter. Arata saß wie ein begossener Pudel auf dem Barhocker und erinnerte keinesweges an einen Erwachsenen Mann, dem gerade sein Lebenstraum erfüllt wurde. Jedenfalls einer seiner Träume. "Ich glaub ich hab mich verhört. Bitte sag mir, dass ich mich verhört habe, Arata" Er schaffte es nur noch mit dem Kopf zuschütteln und darauf zu warten, dass sein Freund ihn in Grund und Boden schimpfen würde. Er hatte es verdient. Was ist gestern Abend geritten hatte, das wusste er nicht, aber er bereute es zu tief. Niemals hätte er mit Asahi schlafen dürfen, ohne ihm vorher zu sagen wer er eigentlich ist. "Soviel Blödheit habe dir echt nicht zu getraut." Takuto stand vor ihm und war fassungslos. Ihm schien sogar die Belehrungen, die er sonst immer sehr Griffbreit hatte, entfallen zu sein. Arata war schon klar, dass er dringend mit Asashi reden musste, aber er traute sich nicht. Seine Angst, von seinem Herrchen verlassen zu werden und wieder irgendwo auf der Straße zu sitzen, war viel zu groß. Nochmal einmal würde er so einen Verlust nicht überstehen. "Warum regt ihr euch eigentlich so darüber auf?" Ein gut aussehender Junger Mann, schaltete sich in das Gespräch ein. Mit letzter Kraft blickte Arata auf und erkannte den Arzt, der mit seinem strahlenden Lächeln da saß und in seinem schneeweißen Anzug an einem Martini nimmt und dass morgen ums 10 Uhr. Die mandelförmigen Augen ruhten auf ihm und wirkte sehr amüsiert. Arata konnte diesen Mann nicht leiden. Woran das genau lag, konnte gar nicht fest machen, aber tief in ihm drin entstand immer ein dicker Knoten wenn er ihn sah. "Was weißt du denn schon davon?" fragte Takuto. "Nicht viel. Aber du kannst doch beides haben" Setsuna, so wie der Arzt mit Vornamen hieß, legte ein paar Scheine auf den Tresen, die Takuto sofort an sich nahm. "Wie meinst du das?" Arata sah wie Takuto den Arzt zweifelnd an sah. "Ganz einfach. Immer wenn du ihn sehen triffst du dich als Mensch mit ihm. Hast deinen Spaß und wenn dann wieder deine Ruhe haben möchtest, dann wirst du zur Katze und kuschelts dich an ihn. So kannst du dein ganzes Leben mit ihm verbringen" Der Arzt rutschte elegant von dem Barhocker, legte Arata eine Hand auf die Schulter und grinste "So schlägst du zwei Fliegen mit eine Klappe. Asahi bekommt seinen Freunde und behält seine Katze" "Soll er eine Beziehung auf einer Lüge aufbauen?" fuhr Takuto dazwischen. Arata erschrak sich richtig, aber war glücklich, das sein Freund scheinbar den Schock überwunden hatte. "Das einzige was du jetzt tun kannst und musst, ist, Asashi die Wahrheit sagen. Er muss entscheiden ob damit leben kann und will. Ob er dir verzeiht, das du ihn zwei Jahre lang belogen heute gestern Nacht verarscht hast. Das ist ihm gegenüber nur fair" Setsuna zuckte mit den Schultern. Arata merkte das keiner von ihnen mehr mit ihm redete sondern ein Machtkampf zwischen Löwe und Leopard ausbrach. Es gab wenige Katzen, die es wagen dem König in seinem eigen Laden die Stirn zu bieten. "Warum soll man riskieren alles zu verlieren? Ich würde beides nehmen." "Weil es dem Partner nicht fair gegenüber ist" Takuto fauchte fast und kurz sah Arata bei dem Arzt ein zucken. Er hatte verloren, jedenfalls den Machtkampf. Es kämpft eben keiner gegen den König, aber seine Meinung schien er dennoch nicht zu ändern. "Denk drüber nach, ob du alles verlieren willst, so wie Takuto sagt, mit offenen Karten spielst oder lieber etwas dazu gewinnst und ein wenig die Wahrheit verschweigst" Mit diesen letzten Worten verließ Setsuna die Bar und die Tür fiel leise hinter ihm ins Schloss. Takuto wartete einige Minuten, atemte tiefdurch und dann trafen Arata die ernsten Augen eines Löwen. "Ich hoffe du hörst nicht auf das, was Setsuna eben gesagt hat. Du handelst dir nur Ärger ein. Mach endlich reinen Tisch" Zusammen gerollt lag er auf dem Bett, als er den Schlüssel in der Tür hörte. Asashi kam nach Hause. Einen Blick auf den Wecker sagte ihm das Asashi wohl noch irgendwo unterwegs gewesen sein musste. Es war 17:00 Uhr und eigentlich war um 16:00 Uhr zu Hause. Neugierig erhob sich Arata von dem Kopfkissen, auf dem gelegen hatte um zur Tür zu trotten um wie immer sein Herrchen zu begrüßen. Seid er die Bar verlassen hatte, dachte er darüber nach, ob er ihmn die Wahrheit sagen sollte. Doch jedes Szenario endete damit, das Asahi ihn vor die Tür setzte. Arata wusste, dass Takuto recht hatte und er schnellsten Asashi reinen Weinen einschenken muss, aber er hatte Angst. "Hallo Arata..." miauend und schnurrend schlich er um die Beine seines Herrchen. Nahm seinen vertrauten Geruch auf und spürte deutlich wie sein Herz zu schlagen begann. Es wäre alles gar nicht so schlimm wenn er ihn nicht so lieben würde. Vielleicht sollte er doch auf Setsuna hören. "Ich hab dir was mitgebracht" Asahi stieg über ihn hinweg, ohne wie sonst ihn zu streicheln oder hochzuheben. Verwirtt folgte Arata ihn ins Wohnzimmer und bemerkte erst jetzt, das Asashi eine Einkaufstüte dabei hatte. Dem Schriftzug nach war er in der Zoohandlung gewesen. Was er ihm wohl mitgebracht hatte. "Na bist du neugierig?" Asahi zog sich den Wintermantel aus und hängte ihn über die Lehne des Sofas. Dann griff er in die Tüte und zog ein weißen Lederhalsband raus. "Gefällt es dir?" Asashi hockte sich zu ihm runter und strich ihm durchs Fell. "Ich war mit Kyota einkaufen und als ich das im Schaufenster gesehen habe, musste ich es einfach kaufen." Noch bevor er irgendwas hätte unternehmen können, wurde ihm das Halsband umgelegt. "Sieht gut aus. Steht dir, Arata." Asahi sah so glücklich aus, dass er das kratzten des Bandes einfach ignoierte. Er wollte nur das Asahi glücklich ist. Was aus ihm wurde, war ihm egal. Sein Herrchen ist alles was für ihn zählt. Wenn es sein müsste würde er sogar für immer eine Katze bleiben und ihn weiterhin anlügen. "Was meinst, Arata, werde ich deinem Namensvetter nocheinmal treffen." Arata miaute und kuschelte sich eng an den so vertrauten Körper. Er hatte keine Ahnung, ob er sich ihm noch einmal in seiner wahren Gestalt zeigen sollte. Vielleicht war das hier ja der Moment, um ihm die Wahrheit zu sagen. "Ich würde ihn so gerne noch mal treffen" Gedankenverloren strich Asahi ihm durch sein Fell. Ernsthaft dachte drüber nach. Vielleicht konnte er ja ein Doppelleben führen, so wie Setsuna gesagt hat. Wie sollte Asahi denn rausbekommen das er und die Katze dieselbe Person sind? Das mit dem Namen ist eben einfach nur ein Zufall und soviel er wusste, hatte Asahi keine Ahnung davon, dass es sowas wie Katzenmenschen überhaupt gab. Takutos warnende Stimme schob er bei Seite. Von wegen die Wahrheit kommt immer ans Licht. Schnurrend schloss er die Augen und genoss die Streichelheiten, die scheinbar gar nicht aufhören wollten. Ob Asahi ihn wohl heute den ganzen Tag streicheln würde? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)