~Himmel voller Geigen~ von Arinna (Level 1) ================================================================================ Kapitel 12: Verlorenes Kätzchen ------------------------------- Asahi konnte sich nicht konzentrieren. Egal wie sehr er versuchte dem Unterricht zu folgen, es ergab einfach alles keinen Sinn. Seine Augen fielen ihm wieder zu. In den letzten Wochen hatte sein Handy aufgehört zu klingeln. Arata hatte aufgehört ihn anzurufen. Seit Wochen hatte er nichts von ihm gehört und Arata hatte auch nicht versucht ihn anders zu erreichen. Asahi hatte die kleine Hoffnung, dass er vielleicht nach Hause kommen würde. Das sie vielleicht reden könnten. Aber er hatte ihm ja gesagt, dass er ihn nie wiedersehen will. Niemals hätte er gedacht das Arata das so wörtlich nimmt. Er war natürlich sauer gewesen. Verletzt und enttäuscht. Das war er immer noch. Inzwischen aber darüber das Arata scheinbar aufgegeben hat. Nur weil er nicht ans Handy ging?  Asahi schielte auf sein Handy, welches neben auf dem Tisch lag. Keine Nachricht, kein Anruf. Vielleicht sollte er sich bei ihm melden. Er packte das Handy und ließ in seine Schultasche verschwinden. Warum sollte er sich bei ihm melden. Wenn hier etwas falsch gemacht hat, dann ja wohl nicht er. Warum sollte also ausgerechnet er sich melden. Arata muss etwas tun. Er muss sich entschuldigen. Er muss erklären, warum er ihm so sehr verletzt hat.  Es klingelte zur Pause und Asahi verließ so schnell er konnte den Klassenraum. Er hatte keine Lust mit Kyota zu reden. Dieser redete seit einigen Tagen immer wieder auf ihn ein, dass er sich doch nicht so anstellen soll. Wenn er mit ihm reden wolle, müsste er ihn anrufen. Aber genau das konnte er nicht. Er konnte und wollte nicht den ersten Schritt machen. Das ganz alleine Arata könnte das alles wieder einrenken. Das einzige was er tun konnte, war Arata zu verzeihen, wenn er denn dazu bereit war. Doch wie soll er jemanden verzeihen, der nicht mal versucht zu entschuldigen.  "Hey Asahi", hörte er Kyota rufen. Genervt blieb er stehen und wartete bis sein Freund bei ihm ankam. "Da sucht dich jemand." "Was? Mich sucht jemand?" Kurz keimte die Hoffnung in ihm auf, dass Arata hier an die Schule gekommen ist. Wollte er sich doch entschuldigen. "Ja, er steht vor der Schule und fragte jeden nach dir." Asahi war gerade im Begriff loszulaufen, blieb dann aber stehen. Arata wusste was er studierte und auch wo er nach ihm suchen müsste. Dann konnte das nicht Arata sein, aber wer könnte es denn sonst sein, der nach ihm suchte?  "Hat er gesagt was er von mir will?" "Nein." Asahi war unsicher ob er hingehen sollte. Es gab niemanden der nach ihm fragen könnte. Seiner Familie ging es gut. Mit der hat er gestern erst telefoniert und laut seiner Mutter ging es allen gut. Es gab also niemanden der etwas von ihm wollen könnte.  "Geh doch einfach hin", schlug Kyota vor  "Kommst du mit?" Kyota nickte und so machten sie sich auf den Weg zum Schultor. Von weitem sah Asah da einem Mann stehen in einem schwarzen Wintermantel. Seine braunen Haare bedeckte eine leichte weiße Pracht. Es hatte seit heute morgen nicht aufgehört zu schneien. Der war Älter und strahlte etwas aus, was Asahi die Nackenhaare aufstellen ließ. Warum auch immer, er hatte Angst, sich diesem Mann zu nähren.  "Hallo? Sie suchen nach mir?"  "Wenn du Asahi bist?"  "Ich heiße jedenfalls so. Aber ich kenne sie nicht und wüsste nicht warum sie mich suchen sollten." Der Mann blickte ihn direkt an und Asahi Magen zog sich zusammen. Am liebsten hätte er die Beine in die Hand genommen und wäre davon gelaufen.  "Ist dir eine Katze weggelaufen?" "Eine Katze?" Asahi tauschte einen Blick mit seinem besten Freund aus.  "Meinen sie Arata?" fragte Kyota. Asahi dachte genau das gleiche aber was hatte dieser fremde Mann mit seiner Katze zu tun? War das der neue Besitzer von Arata? Wenn ja, was wollte dieser von ihm? Er sah nicht Arm aus, vielleicht wollte er ihm diesen Abkaufen. Aber Arata war ein Mensch, er konnte ihn nicht verkaufen. Das wäre verboten. Die Vorstellung, dass Arata schon einen neuen hatte schmerzte. Sein Herz erlitt einen Schock und wollte augenblicklich nicht mehr schlagen. Bisher hatte es immer noch die Hoffnung gehabt, dass es doch noch eine Chance auf ihre Liebe gibt.  "Bist du der Besitzer?" "Ich kann ihn nicht besitzen? Er ist ein Mensch." "Falsch", der Fremde drehte trat einen Schritt auf ihn zu. Asahi wich zurück. Er kam sich vor, als würde er vor einem wilden Tier stehen. Zudem hatte er das verlangen, sich wie vor einem König zu verneigen und gleichzeitig wegzulaufen. "Arata hat dich als seinen Besitzer gewählt und von daher hast du auch die Verantwortung für ihn. Du kannst ihn nicht einfach aussetzten." "Ich habe ihn nicht ausgesetzt" "Dann hol ihn gefälligst bei mir ab. So langsam hab ich keine Lust mehr, seine schlechte Laune zu ertragen." Asahi verstand kein Wort. Aber er traute sich auch nicht diesen Fremden zu fragen, warum Arata bei ihm war.  "Warum soll ich ihm hinterlaufen? Er hat doch..." "Du bist sein Besitzer, der ihn weggeschickt hat. Es ist deine Plicht ihn wieder abzuholen." Das Gesicht des Fremden veränderte. Es wurde weicher und wirkte nicht mehr so streng und ernst. Jetzt erinnerte er an eine große Katze, die nach erfolgreicher Jagd sich ausruhte. "Wenn er die egal ist und du wirklich nichts mehr mit ihm zu haben willst, dann ist es dir und auch ihm geschuldet, das ihr ein vernünftigen Schnitt macht. Dabei ist egal wer nun den ersten Schritt von euch macht. Hier ist meine Karte Komm vorbei." Der Fremde drehte sich um verschwand. Asahi sah ihm hinterher und konnte das ganze immer noch nicht glauben. Arata bei diesem Mann untergekommen. Er hatte also schon einen Neuen. Hatte ihre Beziehung denn gar keine Bedeutung. Die Zeit die sie zusammen verbracht hatten zählte gar nichts. Arata konnte ihn also einfach so austauschen.  "Das ist eine Bar", sagte Kyota nachdenklich "Und das scheint der Barbesitzer gewesen zu. Takuto Akiyama"  "Eine Bar? Was macht Arata in einer Bar?" "Das kannst du nur rausfinden, wenn du hingehst, Asahi und dieser Typ hat recht. Ihr müsst euch aussprechen." Asahi blickte auf die Karte. Er knüllte die Karte in seiner Hand zusammen und beschloss den Rest des Unterrichts ausfallen zu lassen.  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)