A Touch of Magic ~*☆ von Kazuya_Kuroba ================================================================================ Kapitel 12: Ever since the day you came into my life, I know that you are the one I'll truly love till the end. --------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das stetige Piepen der Herzmaschine hallte durch den sterilen Raum. Schweigsam saß Hakuba mit verschränkten Armen neben dem Bett des japanischen Meisterdetektivs. Es waren bereits zwei Tage vergangen und der Arzt konnte ihm nicht sagen, ob nicht sogar noch mehr Zeit vergehen würde, bis Shinichi wieder aufwachte. Zwischenzeitlich waren die Klassen zurück nach Japan gereist und hatten Shinichi vorerst hier gelassen, sodass dieser nach seiner Genesung nachkommen konnte. Trotz seiner Bemühungen hatte Saguru nichts mehr über Kaito in Erfahrung bringen können. Aoko meinte nur, dass Kaito von einem Bekannten abgeholt wurde, weil etwas in Japan passiert war. So musste der Oberschüler schon vor allen anderen abreisen. Etwas, das den englischen Detektiv nur noch stutziger gemacht hatte. Besonders, weil niemand mehr Kaito zu Gesicht bekommen hatte. Der Letzte, der ihn wohl gesehen hatte, war Shinichi selbst gewesen. Doch dieser hatte sich dazu entschieden erstmal bewusstlos zu sein. Ran war einmal hier gewesen, doch durfte sie nicht bleiben, sondern musste ebenfalls mit den anderen abreisen. Während Hakuba auf das Erwachen von Kudo wartete, kam der Arzt zu seiner Visite, erklärte, dass alles gut verliefe und ging wieder. Noch während sich der Detektiv den Kopf zerbrach was er heute noch machen konnte mit seinen Nachforschungen, kam die allererste Regung von Shinichi. Langsam und zäh öffneten sich seine Augen. Es dauerte etwas, bis der Oberschüler sich an das grelle Licht gewöhnt hatte und er blinzelte deswegen ein paar Mal. Langsam drehte er den Kopf und schon am Blick merkte Hakuba, dass er wohl nicht so Recht wusste, wo er sich befand. „Du bist im London Bridge Hospital, Shinichi.“, klärte er ihn freundlich auf. Erst da kam etwas mehr Bewegung in seine Glieder. Von jetzt auf gleich verlor er jegliche Gesichtsfarbe und wandte den Blick ab. Fragend legte Hakuba den Kopf schief und hoffte, dass er noch aufgeklärt wurde. Doch Shinichis Erinnerungen von der Nacht des Diebstahls setzten sich viel schneller zusammen als ihm lieb war und erneut blieb er an dem Bild den fallenden Kaitos hängen. Unbewusst verkrampfte sich seine Hand in die Decke und dabei verzog er die Mundwinkel. „Was ist auf dem Dach passiert Shinichi?“, bohrte Hakuba nun nach, da der Oberschüler immer noch nichts gesagt hatte. Auch dabei musste er etwas länger warten, bis der Junge überhaupt reagierte. Ungeduldig musterte Hakuba ihn. Er hatte jetzt solange darauf gewartet, ihn das fragen zu können, dass es ihn doch leicht störte, dass nicht direkt eine Antwort kam. „Der Koh-i-Noor, ist er...?“ „Er ist in Sicherheit.“, beantwortete der Detektiv die Frage seufzend, da Shinichi auf seine nicht direkt einging. Langsam nickte Kudo und schloss noch einmal die Augen. Kurz hatte Hakuba die Sorge, dass er gleich wieder einschlafen würde, doch als die Augen wieder aufgingen, wirkte er wieder komplett gefasst. Nichts verriet, dass in ihm ein Sturm aus Gefühlen tobte und er am liebsten sofort aufgesprungen wäre, um nach Kaito zu sehen. „Kid wurde auf dem Dach aufgelauert, ich habe zu langsam reagiert, aber … Kid konnte fliehen.“, kürzte Shinichi das Ganze dann auf das Minimum ein. Er wollte Hakuba nichts erzählen, besonders da er die Befürchtung hatte, dass er zu viel verraten konnte. Tief in seinem Herzen wünschte er sich einfach, dass es Kaito gut ging, dass alles nur ein Teil seiner Show war. „Das soll alles sein? Wieso habe ich dann Blut sicherstellen können?“, bohrte Hakuba erbarmungslos weiter. „Kid... Wurde angeschossen, aber... Ich glaube nicht, dass es schlimm war...“, wich Shinichi weiter aus und sein Blick verlor langsam wieder an der neu gewonnen Gefasstheit. Es durfte einfach nicht so schlimm gewesen sein. Der Dieb hatte sich bestimmt in seinem Sturz noch gefangen. Obwohl er sonst so rational dachte, war es für ihn nicht so einfach, nicht auch hierbei den logischen Schluss zu ziehen. Immerhin wollte er nicht einmal daran denken, dass Kaito womöglich in dieser Nacht sein Ende gefunden hatte. „Was ist alles passiert, als ihr gekommen seid?“, fragte nun Shinichi im Gegenzug und musterte Hakuba. „Wir haben dich gefunden und den Diamanten sichergestellt. Von Kid war keine Spur, auch nicht die eines vermeintlichen Schützen. Du wurdest ins Krankenhaus eingeliefert und die anderen sind zurück nach Japan geflogen, bis auf Kaito...“ Dabei legte Hakuba in seiner Aufzählung eine Pause ein und wartete auf eine Reaktion von Shinichi. Diese blieb auch nicht aus, weil seine Augen größer wurden und seine Gesichtsfarbe wirkte als würde sie sogar noch blasser werden, als sie sowieso schon war. „Er...“, kam es erstickt von dem Meisterdetektiv. „Er ist vor allen anderen geflogen, wegen eines Notfalls in Japan. Keiner hat ihn mehr zu Gesicht bekommen, aber Aoko meinte es sei ein guter Bekannter gewesen der sich gemeldet hatte.“, klärte Hakuba den schockierten Detektiv auf. Es dauerte etwas, bis Shinichi seine Fassung wieder hatte und er heftete den Blick auf seine Decke. Hieß das jetzt es ging ihm gut oder bedeutete genau das das Gegenteil? „Wenn es etwas gibt, was du mir über Kid sagen musst, dann hast du jetzt die Gelegenheit.“, warf Hakuba in seine Gedanken ein. „Ich habe dem nichts mehr hinzuzufügen. Der Koh-i-Noor ist da wo er hin sollte und Kid konnte sich ihn nicht unter den Nagel reißen. Was den seltsamen Mann angeht, werde ich meine eigenen Nachforschungen anstellen. Also nein, es gibt nichts, was ich noch zu sagen habe.“, erwiderte Shinichi erst mit einem Zögern in der Stimme, doch wurde sie beim Reden immer ernster und er hob endlich wieder den Blick. Schweigsam wurde er gemustert und erst als die Tür aufging, lösten sie den Blick voneinander. „Ah, Kudo Sie sind endlich wach.“, kam es erfreut von dem Arzt der die zwei störte. „Wie fühlen Sie sich?“ „Gerädert, aber sonst gut.“ „Das sind gute Nachrichten. Ihre Ohnmacht wäre fast bedenklich geworden, aber anscheinend brauchten Sie einfach nur den Schlaf.“, lächelte ihm der Arzt entgegen und trat dann ein. „Ein paar kleinere Untersuchungen erwarten Sie aber noch. Immerhin müssen wir sehen, ob es nicht irgendwelche bleibenden Schäden gibt. Danach sind Sie frei zu gehen, sofern Sie sich in der Lage dazu fühlen.“ Shinichi nickte dabei nur und verfolgte den Arzt mit seinen Augen, wie dieser das Klemmbrett nahm, das an seinem Bett befestigt war. „Dann werde ich erst Mal gehen. Sag Bescheid, wenn du fertig bist. Ich werde dich zum Flughafen bringen. Sobald du wach bist und vor allem fit, sollst du nämlich zurück nach Japan.“ Shinichi nickte auf die Worte hin und Hakuba verabschiedete sich komplett, ehe der Meisterdetektiv mit dem Arzt allein war. Total unbewusst, hoffte Kudo, dass es Kaito war, der sich hinter dem Arzt verbarg, aber da der Gedanke zu absurd war, verwarf er ihn auch direkt wieder. Die Untersuchungen selbst nahmen nicht so viel Zeit in Anspruch, wie Shinichi schon befürchtet hatte, so war er nach allem relativ schnell fertig und konnte sich wieder vernünftig anziehen. Auch bekam er seine Sachen ausgehändigt und darunter auch sein Handy. Schnell schaltete er dieses wieder ein und wurde direkt von einer Flut von Nachrichten überschwemmt. Doch keine einzige war von Kaito, was sein Herz wieder schwer werden ließ. Kurz überflog er, was es alles war und antwortete nur knapp auf die von Ran und Haibara, dass es ihm gut ging und er sich auf den Rückflug machte. Sie konnten reden wenn er zurück war. Noch während er das Krankenhaus verließ, hatte er schon das Handy am Ohr und versuchte, Kaito zu erreichen. Wenn sich dieser Idiot schon nicht bei ihm meldete, musste er es übernehmen. Leider kam er nicht einmal bis zur Mailbox, da er direkt von der netten Computerstimme darauf hingewiesen wurde, dass der Teilnehmer derzeit nicht erreichbar war. Etwas frustriert versuchte es Shinichi noch einmal, obwohl ihm klar war, dass es auch beim zweiten Mal nicht funktionieren würde. Als er etwas genervt ein weiteres Mal die Dame wegdrückte, seufzte er nur schwer. Das konnte doch nicht wahr sein, oder? Wieso erreichte er ihn denn nicht? Wenn er wirklich wieder in Tokio war, dann sollte es ihm doch gut gehen, oder? Unsicher atmete der Meisterdetektiv schwer aus und setzte sich dann in Bewegung. Die Empfangsdame hatte ihm genau gesagt wohin er musste und dass ein Taxi für ihn gerufen werden würde, da Hakuba spontan abgesagt hatte und er ihn erst am Flughafen treffen würde. Seine Sachen hatte Ran bereits mitgenommen, damit er nicht noch einmal in die Pension musste. Etwas missmutig wartete er auf das Taxi, als er am Parkplatz war und stieg dann ein. Die Fahrt über war sein Blick nur aus dem Fenster gerichtet. Er konnte am Ende nicht einmal sagen, ob der Fahrer ihn etwas gefragt oder erzählt hatte. Dafür kreisten seine Gedanken viel zu sehr um diese Sache. Je näher er dem Flughafen kam, desto nervöser wurde er. Wie sollte er Hakuba gegenüber treten? Er konnte ihm weder etwas über Kaito erzählen, noch was ihm als sein Alter Ego passiert war. Das wäre viel zu verdächtig und sein Verdacht, dass Kaito der besagte Dieb war, war bereits viel zu eindeutig. Schwer seufzte Shinichi, als er den Taxifahrer verabschiedete mit dem Geld, das er von ihm verlangte. Nur zögerlich bewegte sich der Detektiv durch den Flughafen. Er war doch ganz froh, dass er schon ein paar Mal hier gewesen war, so haperte er nicht an der Orientierung, eher daran, dass er Hakuba viel zu schnell entdeckte. Dieser ihn leider auch. Doch kam er nicht auf ihn zu, sondern wartete, bis der japanische Meisterdetektiv bei ihm war. „Ich habe die Tickets bereits besorgt.“ „Tickets?“, fragte Shinichi verwirrt. „Natürlich komme ich mit dir. Ich habe in Japan auch noch ein paar Dinge zu klären.“, erwiderte Hakuba mit einem kurzen Lächeln und setzte sich dann in Bewegung. Kurz hatte Shinichi das Gefühl, dass er sein Gesicht dabei verzog, auch wirkte er ganz anders als eben im Krankenhaus. „Ist etwas passiert?“, bohrte der Detektiv direkt nach, während er ihm folgte. „Nein, wieso?“ „Reine Neugierde.“ Damit war das Gespräch von den beiden erst einmal im Keim erstickt und sie suchten das richtige Gate. Der Flug selbst würde erst in zwei Stunden starten. Dieses Mal ging es über Kopenhagen, aber immerhin mussten sie nicht umsteigen. Das hieß, er würde eine gefühlte Ewigkeit mit Hakuba zu tun haben. Aber der sonst so forsche Engländer war überraschend schweigsam. Zusammen hatten sie sich einen Platz gesucht und es wirkte fast so, als wäre Hakuba unglaublich erleichtert, endlich sitzen zu können. „Irgendwie verhältst du dich komisch.“, stellte Shinichi dann nach einer erneuten, langen Pause fest. „Das brauch ich nicht von einem Detektiven hören, der einen Dieb deckt.“, konterte dieser direkt. „Ich decke ihn nicht.“, brummte der Meisterdetektiv und wandte den Blick wieder ab, um ihn über die Menschen schweifen zu lassen. „So? Wieso sagst du mir dann nicht, was auf dem Dach alles passiert ist?“ „Ich habe dir das erzählt, was ich noch weiß.“ „Und das war wirklich alles?“, bohrte Saguru erbarmungslos weiter nach. Doch dieses Mal bekam er ein Schweigen, da Shinichi nichts mehr dazu sagte. Natürlich hatte er ihm nicht alles erzählt, aber wie sollte er auch? Immerhin würde er damit Kaito komplett auffliegen lassen und das konnte er einfach nicht. Doch die Unsicherheit über seinen Verbleib zerriss ihn innerlich einfach komplett. Sein Blick war viel öfter auf dem Handy, als es sonst der Fall war. Doch weder hatte er einen Anruf, noch eine kleine Nachricht von dem Meisterdieb. Sein Handy blieb stumm. Nur Ran schickte ihm eine erleichterte SMS, dass er wieder auf den Beinen war. Leise seufzte der Oberschüler und rutschte unbewusst etwas tiefer in den unbequemen Stuhl. Wieder kam ein Schweigen über die zwei Detektive. Beide sahen den vorbeilaufenden Menschen zu und lediglich die Bewegung von Hakuba lenkte die Aufmerksamkeit Shinichis hin und wieder zurück. Wenn er es nicht besser wüsste, würde er fast glauben, dass er Schmerzen hatte, aber sein Gesicht verriet einfach nichts davon. Es war eine einfache Geste des Umsetzens, doch kam sie Shinichi viel zu oft vor und viel zu wahllos. „Du bist ganz schön an mir interessiert, obwohl du doch Kaito hast.“ „Was?“, kam es perplex von Shinichi und er setzte sich wieder etwas mehr auf. „Du solltest ab und zu blinzeln, wenn du mich so musterst.“, sagte Hakuba ruhig und sah ihn dann endlich an. Ein amüsiertes Lächeln lag dabei auf seinen Lippen. „Ich habe weder an Kaito noch an dir Interesse.“, versuchte Shinichi ihm direkt diesen Gedanken auszureden. „Das habe ich am Big Ben bemerkt.“ Ohne es zu wollen, verfärbten sich bei dem Meisterdetektiv langsam die Wangen rot und er wandte den Blick wieder ab. Das war eine ganz andere Situation. Gerade jetzt war er einfach nur neugierig, ob ihn Hakuba nicht doch anlog. „Vielleicht erzähle ich dir was passiert ist, wenn wir an Bord sind. Immerhin haben wir 11 Stunden und 24 Minuten.“ Leise schnaubte Shinichi auf die Aussage hin. Ja, die Zeit hatten sie wirklich dafür. Besonders, weil sie einfach schon fast drei Stunden nur in Kopenhagen standen, aber besser so, als dass sie nicht zurückkamen. Nachdem sie sich dann eine weitere Zeit angeschwiegen hatten, kam endlich das Boarding. Schweigsam liefen die zwei Oberschüler nebeneinander her. Kurz musterte Shinichi Hakuba von der Seite und irgendwie musste er sich das vorhin wohl eingebildet haben, da er komplett normal lief. Doch kam er nicht dazu, den Gedanken weiter auszuführen, weil es schon direkt losging. Nach einigen Stationen durften sie einsteigen und suchten ihren Platz. „Du kannst gerne ans Fenster.“, bot ihm Hakuba an und machte ihm ein wenig Raum, dass er durchrutschen konnte. „Danke...“, sagte Shinichi überrascht und setzte sich direkt an das kleine Fenster. Er hatte ja gedacht, dass sich der englische Detektiv diesen Platz schnappen würde, aber vielleicht war er doch nicht so übel. Es dauerte nicht lange, da war das Flugzeug gut gefüllt und nach ein paar weiteren Minuten starteten sie auch schon. Der Blick von Shinichi löste sich dabei keine Sekunde vom Fenster, während er dem immer kleiner werdenden Flughafen nachsah. Erst als es hieß, sie dürften sich wieder abschnallen, wandte er den Blick ab und ließ diesen weiter zu Hakuba schweifen. „Du siehst extrem blass aus...“, stellte Shinichi dann doch mit leichter Sorge in der Stimme fest. Doch reagierte dieser nicht einmal wirklich darauf, sondern, drückte fest mit der linken Hand an seine rechte Seite. Langsam, für Shinichis Geschmack zu langsam, machte es Klick bei ihm. Der englische Detektiv ließ ihn aber erst gar nicht zu Wort kommen. „Bitte, Shinichi... Sag nichts...“, murmelte er seufzend und lehnte sich dabei in seinem Stuhl weiter zurück. Unzufrieden schürzte Shinichi dabei die Lippen, war das sein Ernst? „Mir wäre es lieber, wenn wir nicht in dieser Lage wären...“, fuhr Hakuba leise fort und unterbrach den Meisterdetektiv erneut mit diesen Worten. „Du...“, fing Shinichi, dennoch an und wurde dann von einer netten Stewardess unterbrochen, ob alles in Ordnung bei ihnen wäre. Mehr zu der Überraschung des Detektivs antwortete Hakuba völlig normal und bestellte sogar etwas Kleines zu trinken bei ihr. Diese nahm die Bestellung lächelnd an und lief weiter durch die Reihen. „Können wir mit der Erklärung warten, bis wir in Japan sind?“, fragte Hakuba Shinichi und wandte den Blick wieder zu ihm. „Nein können wir nicht. Du bist mir das mehr als schuldig.“, knurrte Shinichi und seine Mundwinkel verzogen sich dabei noch etwas mehr. War das wirklich sein Ernst, nachdem er so verzweifelt versucht hatte ihn zu erreichen, lief er ihm dauernd vor der Nase herum?! Nachdem ihnen das Wasser gebracht wurde, rutschte Hakuba in eine etwas bessere Position und der besorgte Blick von Shinichi entging ihm dabei nicht. „Keine Sorge, es wurde alles wieder zusammen genäht. Es ist weniger dramatisch als es aussieht.“ „Nichts Dramatisches?!“, fuhr Shinichi ihn dann mit zischender Stimme an, damit es nicht das ganze Flugzeug mitbekam. „DU wurdest angeschossen! DU bist vom Dach gefallen! Ich dachte du bist tot?!“ Kurz konnte man einen wässrigen Glanz in den Augen von Shinichi erkennen, doch überwog der wütende Teil viel zu sehr. Unzufrieden verzog der Meisterdieb die Mundwinkel. „Shinichi...“, fing er leise an und hörte dabei sogar auf, die Stimme von Hakuba nach zu machen. „Nichts 'Shinichi'“, äffte er seine Tonlage nach. „Weißt du, was für Gedanken ich mir gemacht habe?“ Mehr konnte sich der Meisterdetektiv nicht in Rage reden, da Kaito den Arm hob und die Hand an die Wange von Shinichi legte. „Lass es mich erklären, Shinichi. Zwar wollte ich warten, bis wir zurück sind und ich in einer besseren Verfassung bin, aber du hast Recht. Versprich mir nur eine Sache...“ Bittend sah der Meisterdieb den Detektiv an und dieser gab nur ein Schnauben von sich. „Unterbrich mich nicht. Du kannst mir danach gerne alle Fragen stellen die du magst, aber lass mich erst einmal erzählen, okay?“ Kurz merkte man, dass Shinichi an dieser Stelle schon gerne widersprochen hätte, doch nickte er zögerlich. Tief atmete Kaito durch und würde, wenn er könnte, tiefer in den Sitz sinken. Er hätte nicht erwartet, dass Fliegen solche Schmerzen auslösen würde, aber immerhin verstand er nun, wieso Jii erst so vehement dagegen gewesen war. „Also?“, fragte Shinichi, als Kaito noch nichts sagte. Amüsiert musste der Dieb grinsen. „So ungeduldig? Wir haben noch einen ganzen Tag Zeit in diesem Flieger.“ Wenig begeistert sah der Detektiv ihn an und Kaito kicherte leise. „Entschuldige...“, grinste Kaito weiter. „Es tut dir sowieso nicht leid, also erzähl endlich und hast du was für deine Schmerzen dabei?“ „So besorgt?“, neckte ihn der Dieb und kassierte den nächsten kritischen Blick. „Ja ich hab etwas dabei. Ich hätte sonst nicht fliegen dürfen, aber ich darf die nächste erst in zwei Stunden nehmen. Deswegen muss es so gehen und jetzt lass mich erzählen, sonst überlege ich es mir doch noch anders.“ Das brachte Shinichi wirklich dazu, endlich den Mund zu halten. Er machte sich tierische Sorgen, dass Kaito Schmerzen hatte, aber eine vernünftige Antwort würde er sowieso nicht bekommen, so hielt er sich erst einmal zurück. Immerhin setzte der Dieb auch endlich an zu erzählen... ~ Mit Mühe hielt sich Kaito am Rand des Dachs. Schwer atmend hielt er sich die Wunde und verzog unbegeistert die Mundwinkel, als Viper immer näher kam. „Ich reiße dir hier und jetzt deine weißen Flügel aus. Niemals wieder wirst du Pandora im Weg stehen. Auf Wiedersehen, Kid.“ Das mörderische Funkeln in den Augen von Viper war Kaito nicht entgangen und doch huschte sein Blick zu Shinichi. 'Nicht... weinen... Herr Detektiv...', schoss es ihm durch die Gedanken und schon merkte er den Druck an seiner Schulter. Mit all seiner Kraft versuchte er sich gegen den Druck zu stemmen, doch es ging nicht. Es war nicht einmal ein großer Aufwand, ihm den letzten Stoß zu verpassen. Ohne große Gegenwehr torkelte er nach hinten und verlor so den Halt mit einem Bein. Nicht einmal ein Schrei kam ihm über die Lippen. In diesem Moment ging einfach alles viel zu schnell. Noch in einer Sekunde sah er die ersten Tränen in Shinichis Augen und in der nächsten war es die Fassade des Gebäudes, die an ihm vorbeizog. Kurz schloss er seine Augen und als er sie öffnete, ließ er endlich seine Wunde los. Verbluten würde er schon nicht, da war der Fall gerade sein größeres Problem. Mit etwas Mühe schaffte er es, sich in der Luft zu drehen und an seinem Gürtel den richtigen Knopf zu finden für den Haken. Dieser brauchte etwas, um Halt an der Hauswand zu finden, aber immerhin rechtzeitig bevor Kaito schmerzhaft auf dem Boden aufschlug. Doch auch der Ruck durch den plötzlich gebremsten Sturz ließ ihn schmerzhaft aufstöhnen. Schwer atmend versuchte er seine Gedanken zu sortieren und biss sich fest auf die Unterlippe. Er hatte wirklich Glück im Unglück gehabt, dass er vorsichtshalber eine weitere Möglichkeit für seine Flucht ausgetüftelt hatte. Er hatte nicht erwartet, dass Shinichi ihn verraten würde, aber man wusste ja nie, wo Hakuba seine Nase hatte. Vorsichtig streckte er seine Hand nach einer der Fensterbänke aus und brauchte ein paar Anläufe, bis er eine fest zu greifen bekam. Das ächzende Geräusch seines Seils zeigte ihm auch, dass es Zeit wurde, festen Boden unter den Füßen zu bekommen. Mit unglaublicher Anstrengung schaffte er es sich auf diese zu hieven und verharrte dort kurz. Mit zusammen gepressten Augen drückte er wieder fest auf die Wunde. Er musste unbedingt die Kugel aus seinen Körper bekommen und nach Shinichi sehen. Wer wusste, was dieser Kerl mit ihm anstellte. Doch merkte er, wie sein Körper ihn gerne in eine tiefe Ohnmacht ziehen wollte. Noch bevor es dazu kam, drückte er sich etwas fester gegen das Fenster und fiel mit einem überraschten Laut rückwärts in den Raum. Er hätte nicht gedacht, dass es sofort nachgeben würde. Immerhin war dieser Sturz nur halb so schlimm und würde höchstens blaue Flecken geben. Vorsichtig biss er sich in den Handschuh um diesen auszuziehen und tastete sich mit der rechten Hand zu seiner Hosentasche vor. Auch diese Aktion brauchte viel zu lange, aber endlich schaffte er es, sein Handy aus der Tasche zu ziehen. Er hatte bereits einen verpassten Anruf von Jii, was ihn trotz seiner Notlage zu einem Grinsen verleitete. „Junger Herr, wo seid Ihr?“, fragte der ältere Herr direkt besorgt als er sein Handy abnahm. „Wo kann ich dir nicht sagen, aber würdest du mich bitte einsammeln?“, erwiderte Kaito und seine Stimme klang dabei eher wie ein quälender Laut. „Was ist passiert?“, bohrte Jii direkt alarmiert nach. „Erkläre ich dir wenn du da bist. Ich bin vielleicht vom Dach gefallen... Um die vier bis fünf Stockwerke, vielleicht mehr.“ „Ich bin auf den Weg.“ „Lass dir...-“ Der Satz konnte gar nicht mehr erst beendet werden, da sein Handy mit einer lieblich summenden Melodie einfach ausging. „Großartig..“, murrte Kaito als er merkte, dass sein Akku den Geist aufgegeben hatte. Aber für seine Verhältnisse konnte es wohl nicht mehr schlimmer kommen. Angeschossen war er ja schon. Trotzdem hätte er gerne Shinichi kontaktiert. Doch das musste wohl jetzt warten. Es fühlte sich für ihn wie Stunden an, bis Jii endlich den Raum fand. „Junger Herr...“, lief der ältere Mann direkt auf ihn zu. „Jii...“, gab der Meisterdieb etwas gequält von sich. In der Zwischenzeit hatte sich sein Oberteil immer roter gefärbt und selbst der Druck mit der Hand half nichts mehr. Sein Assistent hatte nicht damit gerechnet, dass er in so einer schlechten Verfassung war, aber er hatte immerhin Wechselkleidung dabei. „Mit dem Tumult, der draußen herrscht, sollten wir Euch gut aus dem Gebäude bringen...“, sagte Jii und versuchte dabei gefasst zu wirken, wobei sein sorgenvoller Blick alles verriet. „Gut.. Was ist passiert?“ „Das weiß anscheinend niemand. Man hat Kudo bewusstlos auf dem Dach gefunden und ein Krankenwagen kam für ihn.“ Erleichtert seufzte Kaito bei diesen Worten auf. Immerhin war er in Sicherheit und er musste sich darum keine Sorgen machen. Mit großer Mühe ließ er sich dann von Jii in eine sitzende Position ziehen, damit dieser ihm dabei helfen konnte, sich aus seinem weißen Anzug zu schälen. „Einer von Pandora war hier, leider kein so ein großer Trottel wie es Snake ist..“, erzählte der Dieb, während er sich die Polizeiuniform zuknöpfte. Sie hatten Teile seines Hemdes genommen, um die Blutung so gut es ging zu stoppen, doch lange würde das nicht halten. „Ich würde dir gerne mehr erzählen, aber ich weiß nur, dass er Viper heißt...“ „Darum kümmere ich mich, wenn Ihr in Sicherheit seid.“, sagte Jii direkt und half Kaito dann ganz auf. „Wir müssen Euch ins Krankenhaus bringen.“ „Guter Plan und wie erklären wir denen, dass ein angeschossener Oberschüler ins Krankenhaus kommt?“ „Ich habe dort einen Bekannten, er wird uns helfen.“ Darauf konnte Kaito nur nicken. Eine Diskussion würde er jetzt nicht anfangen, dafür fehlte ihm die Kraft. Trotzdem war er sich wirklich unsicher, was das Ganze anging. Aber viel Wahl hatte er sowieso nicht. Immerhin würde er sonst wohl einfach verbluten. Es war ein unglaublicher Akt, aus dem Tower raus zu kommen. Überall liefen Polizisten herum und waren hoch alarmiert. Niemand verstand, wieso der Koh-i-Noor in der Tasche von Shinichi war und keine Spur von Kid war. Wobei es ihn mehr störte, dass wirklich Leute dabei waren, die ihn verdächtigten, den Meisterdetektiv außer Gefecht gesetzt zu haben. Als ob er so etwas tun würde. Dass Nakamori nie in London war, wurde mittlerweile auch publik und konnte ihm trotz der Umstände ein Lächeln entlocken. Wäre das Ende nicht so drastisch verlaufen, würde er sich ja selbst loben für diese Aktion. Schweigsam führte ihn Jii durch das Gebäude und ließ dabei einen Arm um seine Hüfte. Alleine sollte Kaito nicht laufen und doch musste er es, als sie sich dem Ausgang näherten. Es kostete ihn so viel Willenskraft, nicht zu hinken oder das Gesicht zu verziehen. Keiner hielt sie auf und sie schafften es ohne große Vorkommnisse raus. Mit einem Ächzen befreite sich Kaito von seiner Uniform, als er endlich im Auto saß und Jii ins Gas stieg. Das Hemd darunter war bereits blutrot. „Werdet mir ja nicht ohnmächtig.“ „Keine Sorge...“, murrte Kaito, der trotz allem stark damit zu kämpfen hatte. „Wir sind fast da...“, redete der Ältere weiter und es klang eher so, als würde er sich selbst Mut machen. Die Gedanken des Diebs hingen sowieso bei Shinichi. Es war seine Schuld, dass er verletzt worden war. Hätte er nicht sein albernes Spiel mit ihm getrieben, wäre ihm sicherlich nichts passiert. Doch noch bevor er weiter seinen Gedanken nachhängen konnte, waren sie schon da. „Junger Herr...“, kam es besorgt von Jii. Anscheinend musste er doch weg getreten sein, weil sein Gegenüber so aussah, als hätte er ihn schon mehrmals angesprochen. „Ich habe ihm bereits Bescheid gesagt. Wir werden also erwartet.“ „Wer ist es?“, fragte Kaito schwach und Jii musste ihn schon fast aus dem Auto hieven. „Ein guter Freund. Wir haben damals ein paar Dinge zusammen gemacht. Durch deinen Vater schuldet er mir noch etwas.“ Gerne hätte Kaito etwas darauf erwidert, doch die Worte sickerten gar nicht erst bis zu ihm durch. Er fühlte sich einfach wie ein nasser Sack und würde ihn Jii nicht mitziehen, würde er wohl einfach zur Seite kippen. Doch ließ der Ältere das nicht zu. Zwar war er nicht mehr der Jüngste, aber er würde Kaito irgendwie in die Notaufnahme bekommen. Zu seinem Glück kam ihnen der befreundete Arzt entgegen und nahm ihm Kaito direkt ab. „Er muss notoperiert werden...“, stellte dieser direkt auf den ersten Blick fest, als der Dieb sich endlich auf einem Bett im Krankenhaus befand. „Ist es sehr schlimm?“ „Die Kugel hat sich zu seinem Glück verfangen, so wurden keine inneren Organe verletzt, aber sie steckt tief drin. Wenn wir sie nicht raus holen, wird sie bleibende Schäden verursachen. Keine Sorge, ich kümmere mich darum. Die Operation wird unter falschem Namen laufen. Toichi und du, ihr habt mir sehr geholfen. Da ist das hier das Mindeste.“, lächelte der Arzt und Jii konnte dieses nur dankbar erwidern. Nach ein paar Anrufen hatte er genug Schwestern und einen assistierenden Arzt zusammen und rollte Kaito in den Operationsraum. Für Jiis Geschmack ging die Operation viel zu lange und unsicher lief er vor dem Raum auf und ab. Nach einer guten Stunde kam der Arzt aber schon wieder heraus. „Es ist alles gut verlaufen. Die Kugel konnten wir rückstandslos entfernen und die Wunde ist jetzt sauber vernäht. Er sollte sich nur schonen und sich nicht viel bewegen. Das Ganze wird eine Weile dauern, bis es komplett verheilt ist.“ Aufmerksam hörte der Ältere zu und nickte dann. „Darum werde ich mich kümmern. Vielen Dank.“ „Kein Problem.“, lächelte der Arzt. „Er wurde schon in ein Zimmer im zweiten Stock eingeteilt. Lediglich eine Schwester, die von der Operation wusste, wird vorbei kommen. Ansonsten hören wir bestimmt ein anderes Mal wieder voneinander.“ „Das werden wir.“, schmunzelte Jii und verabschiedete sich mit einer angedeuteten Verbeugung, ehe er der Arzt seiner Wege ging und er sich endlich auf den Weg zu seinem jungen Herren machen konnte. Die Schwester empfing ihn bereits und verließ direkt den Raum als er eintrat. Kaito brauchte einige Zeit um wieder um wach zu werden und Jii regelte in dieser Zeit alles Weitere. Meldete ihn von der Klasse ab und versuchte alle Spuren zu verwischen, die es noch gab. Außerdem sah er einmal noch am Tower von London vorbei. Er hatte eigentlich gehofft, er könnte eine Spur zu diesem mysteriösen Viper finden, doch als er auch bemerkte wie Hakuba auf dem Dach herum schnüffelte, zog er lieber den Rückzug vor. Auffliegen wollte er zu ihrem ganzen Unglück nicht auch noch. „Jii...“, kam es etwas krächzend von Kaito, als dieser endlich die Augen aufmachte und direkt seinen Assistenten bemerkte. „Junger Herr.“, erwiderte dieser erleichtert. „Wie lange...?“, nuschelte der Dieb leise und Jii reichte ihm direkt ein Glas mit Wasser, das er für ihn eingefüllt hatte. „Nicht mal ein Tag. Euer Körper musste sich erst mal von den Strapazen erholen, aber Ihr seid auf einem guten Weg der Besserung.“ Leicht nickte Kaito und nippte weiter an dem Glas. Er fühlte sich schrecklich und doch hielt er sich nicht lange damit auf. „Wo ist mein Handy?“ „Hier...“, sagte Jii sofort und reichte ihm das kleine Gerät. „Aber der Akku wird immer noch leer sein.“ Frustriert schnaubte der Meisterdieb, als der Ältere Recht hatte. So hatte er schon mal damit keine Möglichkeit, Shinichi zu informieren, aber vielleicht war es im Moment auch das Beste. „Was ist mit Shinichi?“ „Er ist im selben Krankenhaus, nur ein paar Zimmer weiter.“ „Ist er...?“ „Ihm geht es gut, aber im Gegensatz zu Euch ist er noch nicht aus seiner Ohnmacht erwacht.“, klärte ihn Jii geduldig auf und nahm das Glas aus Kaitos Händen, da dieser sowieso schon längst vergessen hatte, daraus zu trinken. „Ich habe gesagt, dass Ihr einen unvermeidbaren Termin in Japan habt und deswegen vor allen anderen abreisen musstet. Eure Sachen sind deswegen leider schon zurück im Land, aber anders wären wohl zu viele Fragen aufgekommen.“ Kurz nickte Kaito deswegen. Ja, das war wohl das Beste, auch wenn es ärgerlich war, dass er jetzt nichts mehr hier hatte. „Ist noch viel passiert?“ „Nein. Lediglich Hakuba verfolgt weiter die Spuren, in der Hoffnung zu Euch zu finden, aber ich bezweifle, dass es noch viel gibt, das auf Kid hinweist.“ „Gut... Ich habe keine Lust ihn gleich an meinen Fersen zu haben. Aber damit weiß auch er nicht, dass ich noch in England bin?“ „Es weiß niemand mehr, junger Herr.“ „Sehr schön. Dann sehe ich mal, was der Herr Detektiv treibt und dann lass ich mir etwas einfallen, wie wir hier weg kommen.“ „Ihr solltet noch nicht aufstehen.“ „Es klappt schon.“, erwiderte Kaito direkt und der Meisterdieb richtete sich dabei mehr auf. Dabei sog er scharf die Luft ein. Es tat wirklich höllisch weh wenn er sich bewegte, aber wenn er nach Hause wollte, musste er sich sowieso bewegen. Jii sagte nichts mehr, aber sein Blick reichte auch völlig. „Du sagst doch selbst es sind nur ein paar Zimmer.“ Das Grinsen von Kaito stimmte ihn nicht sonderlich glücklich, doch duldete er es indem er ihm direkt folgte. Der sonst so kurze Weg wurde zur reinen Tortur für Kaito und am Ende stützte ihn Jii sogar, weil er sich allein doch etwas schwer tat. „So komme ich nie zurück nach Japan.“, schnaubte der Dieb frustriert. „Noch nicht so schnell auf jeden Fall..“, bestätigte Jii und ließ erst von ihm ab als sie an der Tür waren. Kaito antwortete nichts mehr, sondern klopfte und öffnete diese dann leise. Mit einem kurzen Blick zu Jii schlüpfte er in das Zimmer und der Ältere stellte sich neben die Tür, um sicher zu gehen, dass niemand zum Detektiv wollte. Langsam ging Kaito zu dem Bett und verzog die Mundwinkel. Immerhin ging es Shinichi wirklich gut. Er wirkte komplett friedlich, wie er im Bett lag und vorsichtig setzte sich der Dieb zu ihm. Hauchzart ließ er seine Finger über die Wange wandern. „Tut mir leid, Herr Detektiv. Ich muss ehrlich sagen, ich habe mir den Coup etwas anders vorgestellt.“, murmelte Kaito leise und lächelte etwas. Immerhin war er es, der angeschossen wurde. Wäre es Shinichi passiert, hätte er sich das nie verzeihen können. Schweigsam saß er noch eine Weile bei dem Detektiv und überlegte dabei genauestens, wie er jetzt vorgehen wollte. Er würde Shinichi sicherlich nicht in London lassen. Doch wollte er sich ihm auch nicht in diesem Zustand zeigen. Er würde sich wie Jii unnötig viele Sorgen machen, außerdem war auch noch Hakuba unterwegs, da war es besser wenn Shinichi erst einmal so wenig wusste wie es ging. Nicht dass er ihm misstraute, aber Vorsicht war besser als Nachsicht. Leise seufzte der Dieb und erst das leise Klopfen an der Tür veranlasste ihn, sich von der Matratze zu lösen. „Ich komme wieder..“, hauchte Kaito und gab dem schlafenden Meisterdetektiv einen sanften Kuss auf die Lippen, was mit einem leisen Seufzen beantwortet wurde. Mühsam ging er dann zurück und verließ den Raum genauso leise wie er kam. Trotz allem konnte man an seinen Bewegungen sehen, wie sehr ihn die Wunde behinderte. „Ihr solltet Euch wieder hin legen.“, bestimmte Jii, als Kaito wieder vor ihm stand. Der Dieb antwortete ihm nur mit einem Nicken und beide gingen zurück in das Krankenzimmer von Kaito. Schweigsam legte er sich wieder in sein eigenes Bett und heftete dabei den Blick an die Decke. „Ich werde Euch etwas zu essen bringen, braucht Ihr sonst noch was?“ „Schmerztabletten?“ „Ich werde sehen, was sich in Eurem Zustand machen lässt, aber keine Ausflüge mehr.“ Ernst sah Jii ihn an und Kaito grinste dabei schief. „Keine Sorge, das hat mir erst einmal gereicht. Aber sag Bescheid, sollte Shinichi aufwachen.“ Sachte nickte sein Assistent und verließ den Raum. Es dauerte nicht lange, da versank Kaito komplett in Gedanken, wie er am besten das mit dem Flug regeln konnte. Ihm war klar, dass man kurz nach einer Operation nicht fliegen sollte. Aber wenn Shinichi aufbrach, würde auch er gehen. Der Plan für den Flug war dann doch schneller auf dem Tisch als Kaito erwartet hatte, da er die zündende Idee hatte, als er beobachtete wie Hakuba in Shinichis Zimmer ging. Er selbst war jede Minute dort, wenn Jii nicht gerade wie ein Hund über ihn wachte. Der englische Detektiv wollte wohl um jeden Preis erfahren, was passiert war. Diesen Gefallen würde er ihm aber nicht tun. So vereinbarte er, mit großem Widerwillen von Jii, dass er in die Rolle von Hakuba schlüpfen würde, wenn Shinichi wieder wach war und wenn dieser zurück flog. Jii selbst sollte einfach denselben Flug buchen und mit ihm reisen. So gab es keine Überschneidung wegen den Papieren und wenn er Glück hatte, würde der Meisterdetektiv nichts merken. So konnte er sich Zuhause auskurieren und Shinichi mit seiner alten Größe gegenüber stehen. Es war nicht der beste Plan den er bisher hatte, aber der einzige, der wahrscheinlich funktionieren würde. Er konnte immerhin nicht zulassen, dass Shinichi alleine flog und womöglich noch halb Japan umdrehte wo er nun war. Zwar wusste der Meisterdetektiv bisher nicht wo er wohnte, aber jetzt wo er seinen wahren Namen kannte, war es für ihn wahrscheinlich ein Anruf und er kannte die Adresse. Mit Einverständnis des Arztes bekam er spezielle Schmerzmittel, die extra für ihn dosiert waren. Immerhin wollte er einen klaren Kopf haben, doch ohne würde er wohl den Flug nicht überstehen. Im selben Atemzug warnte ihn der Arzt noch, dass die Wunde durchaus wieder aufgehen könnte, weil die Naht bisher noch nicht verheilt war. Dazu kam, dass die Schmerzmittel trotz allem Nebenwirkungen haben konnten. Von Kopfschmerzen bis hin zu Denkproblemen und Übelkeit war alles dabei. Nichts was Kaito wirklich freute, aber da musste er jetzt durch. Außerdem würde ihn Jii sonst überhaupt nicht fliegen lassen. Der Plan ließ sich dank Shinichis Aufwachen auch noch schneller in Angriff nehmen, als es dem Älteren lieb gewesen wäre. So ließ Kaito Hakuba noch einmal zu ihm ins Zimmer und betäubte diesen dann beim Rausgehen. Er legte den Detektiv in sein Krankenzimmer und grinste schief. Das war jetzt schon einmal der leichte Teil. Ohne große Mühe schlüpfte er dann in die Rolle des Detektivs und nahm dabei noch eine seiner Tabletten. „Wenn es schlimmer wird, sagen Sie Bescheid.“ „Werde ich.“ „Und denken Sie daran, die Tabletten regelmäßig zu nehmen.“ „Werde ich.“, wiederholte sich Kaito einfach und atmete tief durch ehe er losging. Außer einem leicht gebeugten Gang war nichts zu erkennen das ihm etwas fehlte. „Wir sehen uns im Flugzeug.“, grinste der Meisterdieb dann und machte sich auf dem Weg. Zusammen mit Jii konnte er ja schlecht auf dem Flughafen aufschlagen. ~ Als Kaito mit seiner Erzählung fertig war, legte sich ein Schweigen über die Beiden. Shinichi hatte seinen Kopf mittlerweile mit einer Hand aufgestützt und sein Blick ruhte wachsam auf dem Dieb. Dieser musste erst mal etwas trinken von dem ganzen Erzählen und seufzte leise. Ihm war Gott sei Dank nicht schlecht, aber irgendwie fühlte sich alles so unglaublich gedämpft an. Die Schmerzen selbst waren nur noch ein nerviges Pochen und anscheinend tat die Medizin endlich das, was sie auch sollte. „Es macht einfach keinen Sinn, dass du dich nicht gemeldet hast.“, sagte Shinichi dann, nachdem er eine Weile darüber nachgedacht hatte, was er nun wirklich sagen wollte. „Muss es das denn?“, fragte ihn Kaito amüsiert. „Weiß nicht...“, seufzte Shinichi und sah ihm dann endlich in die Augen. „Aber darüber werde ich jetzt nicht mit dir reden. Du musst erst einmal nach Japan und dich dort auskurieren.“ „Willst du mit mir Schluss machen?“, erwiderte der Dieb gespielt gequält. „Ich wüsste nicht, dass ich mit dir in einer Beziehung bin.“, stellte der Detektiv direkt klar. „Deswegen, komm nicht auf bescheuerte Ideen. Verhalt dich jetzt einfach ruhig und beweg dich nur, wenn es unbedingt sein muss. Wir sind noch nicht einmal in Kopenhagen und ich habe das Gefühl, dass du noch blasser geworden bist.“ Der erste Satz von Shinichi tat Kaito fast mehr weh als die Wunde, doch waren seine Gedanken viel zu durcheinander, als dass er jetzt eine sinnvolle Antwort geben konnte. „Wann musst du deine Tabletten immer nehmen?“, fragte Shinichi dann und ließ Kaito nicht die Chance, etwas zu dem gerade Gesagten zu erwidern. „Wenn die Schmerzen schlimmer werden...“, sagte der Dieb dann langsam. Kurz musterte der Detektiv den Dieb. „Gut, dann versuch jetzt zu schlafen. Ich werde schon dafür sorgen, dass du in einem Stück in Japan ankommst.“ „Es ist rührend, wenn du dich sorgst.“ „Du zwingst mich ja regelrecht dazu.“ „Das würde mir im Traum nicht einfallen.“, wehrte Kaito lächelnd ab und Shinichi schüttelte nur den Kopf. Als ob er das ernst meinen würde. Dass er sich in keiner Art und Weise bei ihm gemeldet hatte und auch noch ein falsches Spiel mit ihm treiben wollte, machte ihn wütender als er zugeben wollte. So gab er keine Antwort mehr, sondern wartete darauf, dass der Dieb die Augen schloss, was er auch brav tat. Dann lehnte sich Shinichi etwas mehr zurück und ließ den Blick aus dem Fenster schweifen. Doch so sehr er sich auch ablenken wollte, der Blick wanderte immer wieder zu Kaito zurück. Zu seiner Überraschung schien der Dieb wirklich eingeschlafen zu sein. Doch bei der Anstrengung die er sich zumutete, war es auch kein Wunder, dass er erschöpft war. Ein wenig störte es ihn ja schon, dass er dabei in das Gesicht von Hakuba sah und er war kurz versucht, seine Hand nach ihm auszustrecken, doch wollte er ihn nicht wecken. Je mehr er schlief, desto besser. Immerhin würde das verhindern, dass er irgendeinen Blödsinn trieb und dass er Schmerzen hatte. Tief atmete der Detektiv ein und blieb dabei, einen wachsamen Blick auf Kaito zu haben. Es machte für ihn immer noch keinen Sinn, dass er ihm nichts erzählt hatte. Was hätte schon passieren sollen? Wenigstens wäre er dann nicht so panisch zum Flughafen geeilt. Sie hätten zusammen später fliegen können. Es hätte genug Möglichkeiten gegeben. Wieso hatte er sich dafür entschieden? Dass sich Kaito über die ganze Sache weniger Gedanken als er selbst gemacht hatte, wusste Shinichi nicht. Noch während er sich so in Gedanken befand, nickte auch er zwischendurch ein paar Mal weg. Erst als es zum Landeanflug auf Kopenhagen ging, wurde er wieder richtig wach. Kaito selbst hatte die Augen schon längst offen und grinste ihm schief zu. „Du hast noch eine genommen..?“ „Wie kommst du darauf?“, fragte er ihn amüsiert. „Es wirkt, als hättest du zu tief ins Glas geschaut, daher die Annahme...“, gähnte Shinichi und streckte sich etwas. Sie hatten noch nicht einmal die Hälfte und er fühlte sich jetzt schon erschlagen. Da stellte sich ihm die Frage, wie es wohl Kaito wirklich ging. Der Dieb war schon einige Zeit vor Shinichi wach gewesen und hatte es gerade so geschafft, seine Tabletten aus der Tasche zu fummeln. Der Schmerz war wieder genauso präsent wie zuvor und das schmerzende Pochen zog sich durch seinen ganzen Körper. Er fühlte sich miserabel und warf statt einer gleich zwei Tabletten ein. Irgendwie hatte er sich den Flug leichter vorgestellt, aber dieses Glück war ihm wohl nicht vergönnt. Erst nachdem die Dinger endlich ihre Wirkung entfalteten, wachte auch Shinichi auf und er konnte nichts anderes als dümmlich grinsen. Wenn sein Kopf vorher gedämpft war, war er nun komplett in Watte gepackt. Es fühlte sich einfach zu gut an. All die Schmerzen bis in die hinterste Ecke seines Gehirns verbannt und er fühlte sich gleich wieder etwas menschlicher. Trotzdem war der kommende Landeanflug fast schlimmer als der Start in London. Fest presste Kaito die Lippen aufeinander und Shinichi schenkte ihm einen besorgten Blick. Erst als der Vogel sicher gelandet war und er zum Stehen kam, entspannte sich der Dieb ein wenig, wobei seine Hand direkt zu der Wunde wanderte. „Deswegen wäre es besser gewesen, du wärst noch im Krankenhaus.“, stellte Shinichi seufzend in den Raum. „Ich frag mich, woher du gerade so eine schlaue Weisheit her hast.“, murmelte Kaito Augen rollend. Als ob er es nicht wüsste, dass er gerade überall besser aufgehoben war als in einem Flugzeug. Das änderte aber nichts daran, dass sie bereits einen Teil des Flugs hinter sich gebracht hatten. „Ich dachte ich erwähne es mal, falls du Dickschädel das noch nicht verstanden hast.“ „Vielen Dank, Herr Detektiv.“ Kurz lieferten sich die beiden ein Blickduell und hätte die Stewardess nicht das Wasser ausgetauscht, würden sie es wohl immer noch weiter führen. Wäre Kaito wenigstens nicht unter falschem Namen unterwegs, könnte er ihn fragen, endlich die Maske abzunehmen. So musste aber Shinichi damit leben, ständig Hakuba vorm Gesicht zu haben. Ohne etwas zu sagen, nahm er die Flasche und schenkte etwas in Kaitos Glas ein, um ihm dieses zu reichen. Schweigsam nahm der Dieb es tatsächlich an und trank ein paar Schlucke. „Ich hoffe dein schlauer 'Ich schaffe alles alleine' Plan hält auch eine Möglichkeit bereit, wie du vom Flughafen weg kommst.“ „Ob du es glaubst oder nicht, das habe ich bereits durchgeplant.“, kam prompt die Antwort. „Es sei denn, du willst mich natürlich mit zu dir nehmen und meinen Zustand ausnutzen, dann kann ich leider nichts dagegen tun.“ „Als ob ich dich bei mir haben will. Du kannst froh sein, wenn ich dich nicht direkt zu Nakamori schleife, sondern dich erst einmal ins Krankenhaus gehen lasse.“ „Herzallerliebst.“ Dieses Mal war es ein kälteres Schweigen, das sich über die beiden legte. Trotz dessen, dass ihn die Tabletten in Watte packten, sank die Laune von Kaito immer weiter ab. Auch Shinichi war wenig begeistert von der Gesamtsituation, aber seine Vorwürfe konnte er sich auch für den gesunden Dieb aufsparen.   Selbst als sie wieder starteten, hatten die beiden kein Wort mehr gesagt. So verlief der restliche Flug fast in einem kompletten Schweigen. Shinichi achtete zwar weiter sehr genau darauf, dass Kaito seine Medizin nahm, aber das war es auch schon. Der Dieb hatte mittlerweile auch aufgegeben, sich seinem Körper komplett zu widersetzen, weswegen er die meiste Zeit einfach schlief. So konnte der Detektiv wenigstens in Ruhe seinen eigenen Gedanken nachgehen und war ganz dankbar, dass er nicht weiter mit Kaito diskutierenmusste. Er brauchte einfach ein wenig Zeit für sich und gerade war es umso schwieriger, da Kaito es ihm nicht gerade einfach machte. Kurz vor Japan wurde es für diesen aber immer schlimmer. Zwischenzeitlich hatte Shinichi schon befürchtet, die Naht wäre aufgegangen, aber zu ihrem Glück hielt diese bombenfest. Trotzdem fand Kaito irgendwann keine Sitzposition mehr, die ihm wirklich helfen konnte. „Wir haben es fast...“, sagte Shinichi vorsichtig, als der Dieb neben ihm frustriert seufzte. „Hoffentlich...“, murmelte dieser erschöpft. „Du solltest aber wirklich ins Krankenhaus...“, fügte der Detektiv vorsichtig hinzu. Ihm war klar, dass Kaito nicht einfach so hinein marschieren konnte, immerhin war es eine Schusswunde und da kamen Fragen auf. Doch konnte der Meisterdieb auch nicht einfach so nach Hause gehen. „Keine Sorge.. Jii hat schon für alles gesorgt.“, antwortete ihm Kaito dann ehrlich und legte den Kopf etwas zur Seite. Ein kurzes Lächeln umspielte dabei seine Lippen. „Er hat bereits alles Wichtige geregelt. Glaub mir, er ist genauso begeistert wie du, dass ich heute fliegen wollte.“ „Na immerhin bin ich mit meiner Meinung nicht allein.“ Auch Shinichi lächelte kurz und drehte sich selbst etwas mehr zu Kaito. „Du solltest sowas auch nicht auf die leichte Schulter nehmen.“ „Nur für diesen Flug, danach komme ich wieder richtig auf die Beine.“, versprach er seinem Meisterdetektiv mit einem Lächeln. „Na ich weiß nicht, ob ich dir das so glauben kann.“, erwiderte Shinichi amüsiert. Er kannte Kaito jetzt ja doch eine Weile und er wusste, wie er als Kid unterwegs war. Trotzdem war er glücklich, dass sich die Stimmung zwischen ihnen wieder etwas lockerte, jetzt wo sie Japan näher kamen. „Du wirst schon sehen.“, grinste Kaito schief. „Erst mal nicht...“, lenkte Shinichi direkt ein und bekam darauf einen fragenden Blick. „Ich werde, wenn wir zurück sind, genug zu tun haben. Besonders, weil ich jeden dank dir noch anlügen darf, was auf dem Dach passiert ist. Also stell dich darauf ein, erst einmal gesund zu werden.“ Dabei erwähnte er nicht, dass er auch seinen Abstand zu Kaito haben wollte. Es gab nichts, was ihm an der Woche nicht gefallen hätte, wo er es doch am liebsten abstreiten würde. Aber er musste mit sich selbst ins Reine kommen was das anging. Es war einfach in dieser Nacht zu viel passiert, als dass er wie Kaito so tun könnte, als wäre nichts Drastisches passiert. Außerdem wollte er mehr über Viper heraus finden und ob die schwarze Organisation ihre Finger im Spiel hatte. „Du kannst ihnen auch die Wahrheit sagen.“, schlug Kaito einfach vor. „Genau und am besten erwähne ich noch, wer Kid ist.“, antwortete Shinichi Augen rollend. „Es ist viel leichter so, als anders. Außerdem hat Hakuba direkt seine Finger wieder im Spiel, wenn ich es tun würde. Bin ja sowieso gespannt, wie du es ihm erklären willst, dass du als er nach Japan gereist bist. Findest du es nicht ein bisschen auffällig, gerade ihn zu nehmen?“ „Ich konnte mich bisher immer heraus reden, also lass das nur meine Sorge sein. Er hat keinen Beweis, dass ich in London war oder wo ich in Japan war. So gesehen ist es eine gute Ausgangsposition für mich.“ Leise brummte Shinichi nur. Er machte es sich wirklich fast etwas zu einfach, aber darauf wollte er lieber nichts sagen. Kurze Zeit später kam auch schon die Durchsage, dass sie sich bitte alle wieder anschnallen sollten, da sie nun Tokio erreichten. Wachsam sah Shinichi zu, dass Kaito es auch tat und hoffte einfach, dass auch dieses Mal die Naht halten würde. Zu Kaitos Glück passierte auch nichts, außer dass der beißende Schmerz wieder durch seinen Körper fuhr. So landeten sie etwas holprig und konnten sich dann endlich aus ihren Sitzen befreien. Kaito brauchte ein paar Anläufe, bis er hoch kam und mit Shinichi hinter sich ging er langsam los. Laufen nach der ganzen Sitzerei war schon komisch und besonders mit einem so gedämpften Kopf. Doch der Detektiv achtete genau auf alles und führte Kaito sicher bis zum Eingang des Gates. „Du wirst hier wahrscheinlich eingesammelt oder?“, fragte Shinichi ihn und bekam nur ein leichtes Nicken. „Gut... Dann werde ich weiter, Agasa wollte mich abholen. Wir sehen uns ...“, verabschiedete sich dann der Detektiv knapp und wollte sich weg drehen, doch da schnappte sich Kaito schon sein Handgelenk. „Wenn es mir besser geht komme ich vorbei.“, sagte der Dieb ernst und suchte dabei den Blick von Shinichi. „Tu, was du nicht lassen kannst.“, sagte dieser ausweichend. „Das mache ich sowieso.“, grinste Kaito amüsiert und lockerte seinen Griff etwas. „Aber eine Sache noch vorweg... Es tut mir leid, dass ich mich nicht direkt gemeldet habe und es etwas umständlicher wurde.“ „Etwas untertreibt es fast noch.“, schnaubte Shinichi und schüttelte den Kopf. „Lass mir einfach etwas Zeit. Es gibt sowieso mehr als genug, über das ich nachdenken muss.“ Darauf bekam er ein schweigsames Nicken und ein für Kaitos Verhältnisse untypisches, unsicheres Lächeln. „Dann bis bald, Herr Detektiv.“ „Wir sehen uns, Kid.“ Nun musste doch auch Shinichi lächeln und drehte sich dann zum endgültigen Gehen, wobei er dieses Mal nicht gestoppt wurde. Leise seufzte Kaito, während er zusah wie Shinichi in der Masse verschwand. Er sollte wirklich schnell fit werden, sonst würde er den Detektiv wohl nicht mehr so schnell wieder sehen. Es vergingen fast zwei Wochen, bis Shinichi wieder etwas von Kaito hörte. Leider in einer Form, in der er es nicht erwartet hatte. Kid hatte ein Ankündigungsschreiben los geschickt und Megure wollte es ihm noch zukommen lassen. Nachdem er zurück war, hatte er sein normales Leben wieder aufgenommen. Ging zur Schule, löste Fälle und wich dem Thema London so gut es ging aus. Er wollte nicht darüber reden und vor allem wollte er nicht mit Ran über Kaito reden. Nächtelang hatte er darüber gewälzt, was nun mit ihm los war und es war Haibara, die seine Gedanken in eine richtige Richtung lenkte, wenn auch in eine Richtung, die ihm nicht gefiel. Ganz und gar nicht gefiel. Mit langen Augenringen war er bei dem Professor vorbei gekommen und wurde direkt von ihr gelöchert. Am Ende hatte er ihr tatsächlich so gut wie alles erzählt, was in London passiert war. Natürlich ließ er gewisse Dinge aus, aber im Großen und Ganzen wusste sie Bescheid. Auch darüber, dass Kaito Kid war. Sie hatte es sowieso schon vermutet und ihr gegenüber Dinge geheim zu halten, war immer etwas anstrengend. „Und seitdem habt ihr nicht mehr geredet?“, fragte ihn Ai über ihre Kaffeetasse hinweg. „Gab ja keinen Grund dazu.“ „Du hättest ihm mal schreiben können und fragen, wie es ihm geht. Wie man das halt so mit Freunden macht.“ „Wenn es ihm schlecht ginge, hätte ich das schon erfahren.“ „Also interessieren dich nur die schlechten Nachrichten?“ „Natürlich nicht.“ „Wieso meldest du dich dann nicht?“ „Weil es keinen Grund dazu gibt..“, wiederholte sich Shinichi schnaubend. „Als ob du dafür einen Grund brauchst. Du traust dich nur nicht“, feststellend musterte ihn Haibara und nippte dabei an ihrer Tasse. „Du benimmst dich wie ein verliebtes Schulmädchen, das nicht weiß wie sie ihren Schwarm nach einer peinlichen Sache wieder ansprechen soll.“ Nun sah Shinichi sie doch etwas beleidigt an und errötete zu allem Überfluss auch noch. „Wie kommst du denn jetzt darauf? Ich bin kein verliebtes Schulmädchen.“ „Nein, überhaupt nicht.“ Nickend nahm Ai noch einen Schluck und ließ ihn dabei nicht aus den Augen. Dass dieser gleich so beleidigt reagierte, störte sie überhaupt nicht. Schweigend hatte Shinichi die Arme verschränkt und dabei sogar den Blick abgewandt. So war es doch gar nicht. „Er steht auf dich und du offensichtlich auf ihn.“ Der entgeisterte Blick von dem Oberschüler reichte Ai, um nur bedauernd den Kopf zu schütteln. „Du bist so blind für Dinge die dich betreffen, Kudo. Du solltest schauen, dass du wieder mit ihm in Kontakt kommst, sonst läuft dir der einzige Mensch weg, der es ernsthaft mit dir aushält.“ „Was soll das denn schon wieder heißen?“ „Dass du wirklich anstrengend sein kannst und sich dein Leben fast nur um deine Arbeit dreht.“, erklärte sie ihm freundlicherweise. „Jetzt übertreibst du...“ „Ein wenig, ja. Aber mal ehrlich...“, dabei sah sie nun wieder auf und musterte ihn. „Melde dich bei deinem Mondscheindieb. Sonst könntest du ihn noch verlieren. Ja, es war nicht in Ordnung von ihm, dass er sich nicht bei dir gemeldet hat. Jetzt aber eine Schmollnummer zu schieben, gibt ihm nur die Zeit jemand anderen kennen zu lernen. Du willst das doch nicht, oder?“ Mit diesen Worten warf sie ihn nun komplett aus der Bahn und grübelnd zog er die Brauen zusammen. Gerne hätte er mit einem 'Mir doch egal' geantwortet. Aber das war es auf keinen Fall. Ganz unbewusst fiel ihm erst jetzt auf, wie Aoko die ganze Zeit mit ihm umgegangen war und es ihn doch an Ran erinnerte. „Ich sehe, es hat Klick bei dir gemacht.“, sagte Haibara zufrieden und leerte dabei ihre Tasse. „Ich habe noch ein bisschen was im Labor zu tun. Wenn du also noch mehr Beziehungstipps brauchst, musst du dich etwas gedulden.“ „Ich bin nicht hier für...-“ „Ja, Ja. Von allein wärst du auch zu blind zu sehen, dass da so etwas sein könnte. Also, auf jetzt und fang deinen Dieb, bevor er dem Charme einer anderen verfällt.“, fiel sie ihm einfach ins Wort und lächelte jetzt doch etwas. Es amüsierte sie, dass Shinichi so verwirrt von dem Thema war und selbst nicht merkte, was er für den Dieb empfand. Wobei es doch eine witzige Wendung war, dass gerade der werte Detektiv sich in einen der meist gesuchten Verbrecher Japans verliebte. Aber wo die Liebe hinfiel. So hob sie noch die Hand und drehte Shinichi einfach den Rücken zu. Dieser war immer noch etwas überfahren, verabschiedete sich aber kleinlaut. Nach dem Gespräch mit ihr hatte sich der Detektiv sein Handy geschnappt und öffnete dabei eine Nachricht an Kaito. Doch blieb diese weiß. Er wusste nicht wirklich wie er anfangen sollte, noch wusste er, was er schreiben könnte damit es nicht merkwürdig klang. Mit einem leisen Seufzen, steckte er das Handy wieder weg und ging zögerlich zurück zu seinem Haus. Zu seinem Glück konnte er sich das Vor- und Zurückdenken schenken, als Inspektor Megure endlich die Ankündigung auf sein Handy schickte. Viel aufgeregter als sonst öffnete er die Nachricht und versuchte, sich direkt jedes Wort genau einzuprägen.   Der freundlichen Einladung von Herrn Suzuki komme ich gerne nach. Deswegen werde ich morgen Abend, kurz nach der Dämmerung, den Regent Diamanten an mich bringen. Ich hoffe ihr werdet mich gebührend empfangen. Kaitou Kid ~   Etwas unzufrieden musterte Shinichi die Ankündigung. Er hatte ja gehofft, dass ein Rätsel dabei war, doch dann bekam er auch noch ein zweites Bild von Megure. Verwirrt sah er sich dieses an und auch die Worte, die der Inspektor dazu geschrieben hatte. »Dieser kleine Zettel war mit dabei. Er ist ebenfalls mit seinem Zeichen gekennzeichnet. Doch wissen wir nicht was es zu bedeuteten hat, immerhin steht ja in der Ankündigung alles genau drin.« Aber hier hatte Shinichi das Rätsel, nach dem er gesucht hatte. „Rxs dzigv zn Tolxpvmgfin“ ~ Etwas verwirrt runzelte er die Stirn, wieso war die normale Ankündigung in Schriftzeichen geschrieben und dieser Teil in lateinischen Buchstaben? Mit einem hatte der Polizist Recht. Dieses Rätsel war unnötig bei so einer Ankündigung, also hatte es sicher nichts mit dem Stein zu tun. Langsam bildete sich ein Grinsen auf seinen Lippen. Es musste an ihn sein, wieso sollte Kaito sonst so etwas beifügen? Allein dieser Gedanke ließ sein Herz einen Sprung machen. »Er will sicherlich nur die Polizei verunsichern. Ich werde sehen, ob ich den Code bis morgen geknackt bekomme, aber ich glaube wirklich nicht, dass er relevant ist.« Das schickte er noch Megure, bevor er sich dem Rätsel komplett hingab. Er merkte gar nicht, wie viel Zeit verging und erst als es bei ihm an der Tür klingelte, schreckte er auf. Was war denn jetzt wieder? Etwas missmutig legte er sein Handy auf den Wohnzimmertisch und ging zur Tür. Mürrisch öffnete er diese und war doch überrascht, Ran zu sehen. „Ich habe gehört, dass Kid eine neue Ankündigung geschickt hat, da dachte ich mir, du hast sicher noch nichts zu Abend gegessen.“, lächelte ihm das Mädchen zu. „Es ist schon... Abend...?“, fragte er etwas verunsichert. Amüsiert lachte Ran auf und quetschte sich an ihm vorbei. „Ist es, also wird es Zeit, dass du etwas zu essen bekommst. Ich habe heute etwas mehr gekocht, also muss es nur noch einmal warm gemacht werden.“ „Du hättest dir nicht solche Umstände machen müssen.“ „Hätte ich nicht, nein. Aber ich will auch nicht, dass ich dich verhungert in deiner Wohnung finde.“, grinste ihm Ran zu und verschwand, nachdem sie sich die Schuhe ausgezogen hatte, in der Küche. Leicht schüttelte Shinichi den Kopf und folgte ihr dann, aber zuerst holte er noch sein Handy aus dem Wohnzimmer. In Ruhe wärmte sie das ganze Essen auf und deckte für Shinichi sogar den Tisch. „Mit was hält dich unser Gentlemandieb dieses Mal auf?“ „Nichts Wichtigem...“, wich Shinichi aus, während er sich setzte. „Deswegen bekommst du deine Augen auch nicht vom Handy.“, schmunzelte Ran und stellte ihm ein Glas Wasser dazu, damit der Detektiv auch wieder was trank. Wahrscheinlich hatte er einfach alles vergessen. „Es ist wirklich nicht wichtig, zumindest nicht für den Fall.“ „Wieso interessiert es dich dann?“ „Weil es ein Rätsel ist.“, antwortete Shinichi prompt und sah nun lächelnd auf. „Natürlich, wie dumm von mir zu fragen.“, lachte Ran und schüttelte den Kopf. Dann stellte sie ihm alles auf dem Tisch und setzte sich selbst zu ihm. „Danke, Ran.“, bedankte sich der Detektiv dann mit einem ehrlichen Lächeln. Diese nickte nur leicht und beobachtete ihn dann beim Essen, während sich ein angenehmes Schweigen über die beiden legte. Shinichi hatte schon befürchtet, dass sich zu viel zwischen ihnen verändern könnte, wenn er ihr ehrlich sagte, was er fühlte. Doch nichts war passiert, vielmehr war es jetzt fast angenehmer. „Hast du dich mal wieder mit Kaito getroffen?“, fragte ihn dann Ran wie aus dem Nichts. „Wie kommst du darauf?“ „Ihr habt euch doch so gut verstanden.“ „Hat sich bisher nicht ergeben.“, wich Shinichi aus. „Ach Shinichi... Du bist wirklich miserabel darin, Kontakt zu halten. Sag doch, dass du es vergessen hast.“, tadelnd sah ihn Ran dabei an, die es komplett missinterpretierte. „Hab halt viel um die Ohren.“, brummte Shinichi und ging auf das Irrtum ein. Er hatte keine Lust, so ein Gespräch wie er es mit Haibara hatte, zu wiederholen. „Du solltest dich bei ihm melden, er freut sich bestimmt. Aoko meinte auch, er kommt wieder ganz normal zu Schule.“ „Ist er das nicht?“ „Nein, er hat knapp eine Woche gefehlt.“ „Nur eine Woche?“, platzte es aus ihm heraus und er räusperte sich dann etwas. „Wieso nur?“ „Da .. War etwas mit seiner Familie, er wollte nicht darüber reden. Dachte nur, das würde länger dauern.“ „Also hattet ihr doch Kontakt.“ „Kurz vor dem Coup.“, log Shinichi und senkte den Blick lieber aufs Essen. „Was es auch war, Aoko weiß es auch nicht genau, aber sie war ganz froh, dass er wieder zurück war. Sie hat ihn schrecklich vermisst, weil er überhaupt auf keine Nachrichten reagiert hat.“, fuhr Ran nach einem kurzen Schweigen fort. Sie und Aoko pflegten seit der Klassenfahrt guten Kontakt und sie tauschten sich über so gut wie alles aus. „Hat sie das?“, erwiderte der Detektiv so beiläufig wie möglich. „Ja. Ist dir nicht aufgefallen, dass sie Interesse an Kaito hat?“ Bei diesen Worten verschluckte er sich erst einmal böse an seinem Reis. „Nein...“, kam es etwas röchelnd von ihm. „Dabei verbirgt sie es wirklich schlecht.“ Leicht runzelte Ran die Stirn und musste dann doch wieder lächeln. „Aber ich kenne da noch jemanden, der es wirklich schlecht hinbekommt.“ „Was?“, kam es gequält von Shinichi, der immer noch versuchte, mit dem Wasser das er hatte, den Reis dahin zu schwemmen wo er hingehörte. „Du würdest es sowieso nicht verstehen, wenn ich es dir erkläre. Also lass deinen Kopf lieber bei deinem Rätsel.“, lachte Ran dann amüsiert und stand auf, um Shinichi das Glas erneut aufzufüllen. „Dabei bist du häufig ein größeres Rätsel als die, die ich von Kid bekomme.“, murmelte Shinichi für sich selbst und war ganz froh, dass Ran das nicht hörte. „Auf jeden Fall ist alles wieder beim Alten. Anscheinend will Hakuba auch bald wieder nach Japan kommen. Er hat da ein paar Dinge, die er klären muss, was Kaitou Kid angeht? Ich weiß nicht Recht. Aoko wird bei dem Thema eine Spur zu impulsiv.“ „Ist er dann morgen schon da?“ „Nein, den Coup wird er verpassen.“ Innerlich seufzte Shinichi erleichtert auf, er hatte keine Lust, sich mit ihm auch herum zu schlagen. Aber an sich war es praktisch, dass Ran mit Aoko so gut klar kam, so konnte er auch an Informationen kommen. „Hat sie sonst noch was erzählt?“, fragte er dann für seine Verhältnisse viel zu interessiert. Normalerweise hielt er sich von Klatsch fern, was wollte er damit auch. „Nichts relevantes, denke ich.“, überlegte Ran beim Sprechen und sah dabei zu, wie Shinichi den letzten Rest aß. „Es war wirklich gut.“, bedankte er sich, als er seine Stäbchen weglegte. „Das freut mich.“, sagte sie ehrlich glücklich und räumte dann Tisch ab, um den Abwasch zu machen. „Trotzdem solltest du zusehen, dass du wieder in Kontakt mit Kaito kommst. Jetzt hättest du mal einen Freund hier in der Nähe und kümmerst dich nicht um ihn.“ „Was soll das denn heißen?“ „Das Heiji nicht zählt, da er in Osaka lebt.“ „Mit ihm schreibe ich auch nicht täglich.“ „Aber hin und wieder.“ Nach diesem Satz gab Shinichi das Gespräch auf. Er würde sowieso nicht Recht bekommen, also stützte er seinen Kopf auf, während er das Handy vor sich liegen ließ und das Rätsel anstarrte. Dabei spülte Ran in Ruhe ab und keiner der beiden sagte mehr etwas. Wieso waren alle so versessen darauf, dass er sich meldete? Kaito hätte das ja auch mal tun können. Leise schnaubte er und schob das Handy ein Stück weit von sich weg. Dabei fiel sein Blick auf die Zeitung, die ein Stück weiter lag. Auch hier fiel ihm auf, wie ein paar Dinge mit lateinischen Buchstaben geschrieben waren und plötzlich machte es bei ihm Klick. Darauf hätte er auch schon viel früher kommen können. „Also ich werde mich wieder auf den Weg machen... Wer weiß, was mein Vater sonst wieder anstellt.“, sagte Ran dann, als sie sich die Hände abtrocknete. „Danke, dass du da warst.“ „Immer gerne und vergiss nicht, dass wir morgen noch Schule haben, also mach nicht zu lange.“ „Kein Problem, ich habe das Rätsel glaube gerade gelöst.“ „Was bedeutet es?“ „Das kann ich dir nicht sagen.“, lächelte ihr Shinichi entschuldigend zu und diese rollte mit den Augen. „Ja, ja … Du mit deinen Geheimnissen. Mach trotzdem nicht mehr zu lange.“ Die verabschiedeten sich voneinander und Shinichi schloss die Tür hinter ihr, als sie ging. Anständig hielt er sich an die Worte von Ran und ging ziemlich früh ins Bett. Doch die Nacht war eine unglaubliche Qual für ihn. Zwar schlief er immer wieder ein, doch wenn er wach war, kreisten seine Gedanken nur um den Coup und die Bedeutung des Rätsels. Zwar hatte er es gelöst, aber es war immer noch die Frage, was Kaito nun genau meinte. So wie die Nacht, zog sich auch der Tag wie Kaugummi. Gegen Mittag hatte er endlich eine grobe Idee, was Kaito von ihm wollte und am liebsten wäre er direkt los. Doch dafür war es zu früh. Wenn man bedachte, dass der Coup erst nach der Dämmerung war, würde es gefühlt noch eine Ewigkeit dauern, bis er sicher war, was Kaito nun meinte. Viel zu früh machte er sich dann doch auf den Weg. Dem Coup selbst würde er nicht beiwohnen. Wieso auch? Kaito hatte ihn an einen ganz anderen Ort bestellt. Da brauchte er also nicht dort sein. Noch dazu wusste er ganz genau, wie es ausging. Selbst wenn Kaito nicht ganz in Form sein sollte durch den 'Unfall', so waren Suzuki und auch Nakamori keine Gegner für ihn. Wäre Hakuba da, hätte er vielleicht doch einen Umweg gemacht, aber selbst da war er sich sicher, dass Kaito ihn an der Nase herum führen konnte. Wenn er wieder als Kid unterwegs war, musste es ihm ja wieder ganz gut gehen. Mit ein paar Überredungskünsten, hatte er es bis aufs Dach geschafft und lehnte sich dort an die Wand, während er durch sein Handy scrollte. Es gab einen ganz eigenen Blog nur für Kaitou Kid. Darüber konnte er schon fast live verfolgen, was am Museum passierte. Es war schon fast lächerlich einfach für Kaito, wenn keiner der Detektive dabei war. Auf Kogoro war so viel Verlass wie immer und Nakamori war mehr beschäftigt, seine Leute zusammen zu brüllen. Leicht schüttelte Shinichi den Kopf. Da hätte Kaito sogar einen Arm verlieren können und er würde wohl immer noch eine perfekte Show abziehen. Trotzdem sah er wachsam dabei zu, wie er sich vom Dach fallen ließ. Doch konnte er so nicht sagen, ob er wirklich gesund war oder nicht. Erst der Glockenschlag der Turmuhr ließ ihn zusammen zucken und im nächsten Moment ertönte das Geräusch eines wehenden Umhangs hinter ihm. „Du hast es also verstanden, Herr Detektiv.“ Schmunzelnd steckte Shinichi das Handy weg und drehte sich langsam um. Dabei ging er auch ein paar Schritte zurück, da sich Kaito über ihm befand. „Natürlich habe ich das. Für wen hältst du mich.“ „Für den fähigsten Detektiv in ganz Japan.“, sagte Kaito ehrlich und landete dann elegant vor ihm. „Aber ich war mir unsicher, ob du wissen wirst, was ich mit Glockenturm meinte.“ „Ich war selbst erst etwas stutzig, aber es gibt nur diesen Turm, an dem wir uns bisher getroffen haben. Außerdem hast du es mir damit schon leicht gemacht, dass du lateinische Buchstaben verwendet hast.“ „Oh? Hätte ich es schwieriger machen sollen? Ich wollte doch sicher gehen, dass du kommst.“ „Das Alphabet zu drehen und von hinten nach vorne zu denken, ist nicht gerade anspruchsvoll.“ Dass er doch etwas länger gebraucht hatte um auf den Trick zu kommen, erwähnte er nicht. Er wollte Kaito nicht das Gefühl geben, dass er schwierige Rätsel stellte. Doch als er die Zeitung sah und wie die Buchstaben auf dem Zettel waren, war es ihm ziemlich schnell klar. Einfach Z zu A machen und das Selbe mit dem ganzen Alphabet. So kam man ziemlich schnell auf 'Ich warte am Glockenturm.' „Entschuldige, das nächste Mal gebe ich mir mehr Mühe.“, lachte Kaito amüsiert und kam dabei etwas näher. „Du hast dich nicht mehr gemeldet.“ „Du dich auch nicht.“, erwiderte Shinichi prompt und erneut lachte Kaito, während er sich langsam das Monokel abnahm und auch den Zylinder. „Eigentlich wollte ich dir beim nächsten Treffen nicht als Kid gegenüberstehen, aber das eine hat sich nett mit dem anderen verbinden lassen.“ „Bist du wenigstens fündig geworden?“ „Nicht heute.“, gestand Kaito lächelnd. Den Diamanten hatte er bereits zurück gelassen, damit ihm die Polizei nicht bis hier her folgte. „Keine Sorge, dass Viper wieder auftaucht?“ „Es wäre praktisch wenn er es tut, weil ich ihn dann nicht suchen muss.“ Überrascht sah Shinichi ihn an. „Du...?“ „Nein, ich jage ihn nicht. Aber ich würde trotzdem gerne wissen, wer er ist.“ Erneut machte Shinichi den Mund auf, doch dann lag schon ein Finger auf seinen Lippen. „Ich habe dich nicht hier her bestellt, um über die Arbeit zu reden.“ Leise brummte der Detektiv und sah ihn auffordernd an. „Es geht um etwas Wichtigeres. Um etwas... Das ich mit dir klären möchte.“ Nun wurde der Blick von Shinichi fragender und leichte Unsicherheit spiegelte sich in ihm. „Ich habe mich nicht gemeldet, weil ich dir Zeit geben wollte. Ich weiß, ich habe mich wie ein Idiot verhalten, als ich angeschossen wurde und auch im Flugzeug. Aber mittlerweile solltest du mir deswegen nicht mehr sauer sein, oder?“ Erneut war ein amüsiertes Lächeln auf seinen Lippen. „Bin ich nicht...“, gestand Shinichi ehrlich, er war es auch nie wirklich gewesen. Er war nur nicht begeistert davon, wie Kaito das regeln wollte. „Und keine Sorge, es verheilt alles gut. Dieser Coup heute war ein leichter, deswegen hab ich es getan. Dafür hab ich weitaus mehr geplant als sonst.“, erklärte Kaito in Ruhe weiter, um dem Detektiv direkt die Sorge darüber zu nehmen. „Aber... Findest du nicht, dass wir Redebedarf haben, wenn man bedenkt, was alles in London passiert ist?“ Allein dieser Satz ließ Shinichi erröten und sein Blick wanderte lieber auf den Boden. „Kann schon sein.“, murmelte er und ein leises Kichern kam von dem Dieb. „Gut... Dann fange ich an. Damit du vielleicht besser verstehst, auf was ich hinaus will.“ Dabei legte Kaito einen Finger unter Shinichis Kinn, um diesen zu zwingen, wieder aufzusehen. Widerwillig ließ der Detektiv sich darauf ein und sah dabei in die strahlend blauen Augen von Kaito. „Ich liebe dich, Shinichi. Seit dem Tag, an dem du in mein Leben gekommen bist, wusste ich, du bist der Richtige für mich. Jedes Mal, wenn es die Chance auf einen Coup gab, bei dem du anwesend sein konntest, war es mir umso wichtiger, ihn so trickreich wie möglich zu gestalten. Es ist mir egal, ob wir so viel Zeit verbracht haben, als du geschrumpft warst, oder nicht... Ich liebe dich, wie du bist.“ Je mehr Kaito sagte, desto roter wurde Shinichi und er tat sich so unglaublich schwer, den Blick aufrecht zu halten. Außerdem ließen die Worte sein Herz um einiges schneller schlagen. Es fühlte sich so an, als hätte er nur auf solche Worte gewartet, als hätte er tief in seinem Innersten immer gehofft, dass Kaito ihm so etwas irgendwann einmal sagen würde. Doch wieso war ihm das nie früher klar gewesen? „Ich...“, stammelte Shinichi los und versuchte seine Gedanken zu ordnen. Er war wirklich dankbar, dass Kaito ihn nicht hetzte, geduldig sah er ihn an und wartete darauf, dass Shinichi die passenden Worte hatte. „Ich liebe dich auch, Kaito...“, brachte er unglaublich leise heraus und doch sah er ihm dabei wieder direkt in die Augen. „Ich … Kann dir nicht sagen, wann es angefangen hat, aber … Bei dir fühlt es sich einfach richtig an.“ Zu mehr kam er gar nicht mehr, da Kaito ihn einfach küsste. Zum einen voller Liebe und zum anderen komplett einnehmend. Fest bewegte er seine Lippen gegen die des Detektivs. Er brauchte nicht mehr hören. Shinichi musste sich gar nicht erst den Kopf zerbrechen, wieso und warum. Es reichte dem Dieb zu wissen, dass er das Gleiche empfand. Shinichi brauchte kurz, doch erwiderte er den Kuss ebenfalls leidenschaftlich und legte dabei seine Arme um ihn. Immer mehr drückte sich Kaito an Shinichi und löste sich erst von diesem, als er nach Luft schnappen musste. „Damit hab ich die Wette gewonnen...“, grinste ihm Kaito breit zu. „Als ob das jetzt wichtig wäre...“, murmelte Shinichi verlegen. „Viel schöner finde ich es, dass ich dich mal sehe ohne eine lächerliche Maske.“ Mit diesen Worten überrumpelte er Kaito wirklich etwas und schaffte es sogar, den Dieb etwas erröten zu lassen. „Tut mir leid.“, lächelte dieser dann beschämt und küsste ihn noch einmal zart. Nur etwas schüttelte Shinichi den Kopf deswegen. Es war nichts, wofür sich Kaito entschuldigen musste. Er wusste ja, wie es war. „Aber, bevor du wieder was Dummes vorhast, warne mich bitte vor.“, sagte der Detektiv dann. „Das werde ich, versprochen. Ich verrate dir nur nicht, wie ich meine Coups plane.“ „Sowas finde ich auch alleine heraus.“, erwiderte Shinichi schulterzuckend und lächelte schief. Es war so eine Erleichterung, dass er wieder mit Kaito reden konnte. Ihm war aufgefallen, dass er die zwei Wochen doch etwas mehr durch das Haus getigert war als sonst, aber dass es ihm so viel Stress abnahm, dass der Dieb wieder hier bei ihm bei war, damit hatte er nicht gerechnet. „Wir sollten aber langsam runter vom Dach. Ich denke nicht, dass dir die kühle Abendluft gut tut.“, meinte Shinichi dann etwas besorgt. „Du gehst ja stürmisch ran, Shinichi.“, sagte Kaito entsetzt. „Wenn du mich mit zu dir haben willst, kannst du mich auch auf einen scheinheiligen Kaffee einladen.“ „Du Blödmann.“, rollte der Detektiv mit den Augen und ging einfach los. Kaito würde ihm schon folgen. Für einen kurzen Moment hatte er auch ausgeblendet, dass er noch in seinem weißen Anzug war, doch es bedarf nur einer kleinen Rauchwolke und schon folgte ihm Kaito in seiner typischen Kleidung, so, als hätte er nie einen Anzug getragen. „Ab sofort dein Blödmann.“ „Ich glaube, ich muss mir das nochmal überlegen.“ „Sorry, aber auf mich gibt es keine Rückgabegarantie.“, lachte Kaito amüsiert und schnappte sich einfach Shinichis Hand, während sie die Treppen runter liefen. „Ich habe es fast befürchtet.“, grinste ihm Shinichi amüsiert entgegen. Der Detektiv würde zwar noch gerne hinterfragen, wie er das mit dem Umziehen immer so schnell hinbekam, aber darauf würde er wohl keine sinnvolle Antwort bekommen. „Ich denke wir gehen zu dir, oder?“, fragte Kaito Shinichi dann. „Fragst du mich gerade um Erlaubnis?“, kam es überrascht von diesem. „Nein, eigentlich nicht. Ich wollte nur sicher gehen, dass ich auch das richtige Haus anpeile.“ Dabei rollte Shinichi die Augen und beobachtete Kaito, wie dieser sein Handy heraus holte und kurz etwas tippte. Schweigsam liefen die beiden dann den Weg zu der Kudo Villa. Dank der sternenklaren Nacht war es etwas frisch und doch genossen die beiden die Abendluft zusammen. Beide hatten nur darauf gewartet, dass einer von ihnen den ersten Schritt machte, seit es am Flughafen so prompt auseinander ging. Shinichi kam nicht mal wirklich dazu, die Tür aufzusperren, da Kaito schon seine Hände unter seine Jacke schob. „Du hast kalte Hände.“, beschwerte er sich, während er versuchte, den Schlüssel ins Schlüsselloch zu fummeln. „Dann wärm sie doch...“, raunte Kaito ihm ans Ohr. „Du bist unmöglich, warte doch wenigstens, bis wir drinnen sind.“, murrte der Detektiv weiter und schaffte es endlich, die Tür zu öffnen. Leise kicherte Kaito und ließ seine Hände an den Hüften von Shinichi, während er so mit ihm ins Haus ging. „Aber wo bleibt denn da der Spaß, immerhin habe ich dich nicht schon auf dem Turm dazu gebracht.“ Der Blick des Detektivs reichte, um ihn noch mehr zum Lachen zu bringen. „Hättest du dir das mal vorher überlegt.“, grinste Kaito und küsste Shinichi sanft, dieser hätte gerne etwas gekontert, doch ließ er sich viel zu schnell von dem Kuss einnehmen und brauchte etwas, bis er Kaito wieder etwas weg drücken konnte. „Nicht hier...“ „Wir sind doch im Haus.“ „Aber im Flur.“ „Ist das ein Problem?“, fragte ihn der Meisterdieb total dreist und grinste dabei breit. „Mach weiter so und du schläfst heute vor der Tür.“ Das Lachen, das folgte, ließ Shinichi die Augen verdrehen. Kaito war viel zu gut drauf und doch konnte er es ihm nicht mal verübeln. Er war einfach froh, dass er den typischen Idioten vor sich hatte und nicht den, mit dem er zurück geflogen war. Ohne noch etwas zu sagen ging Shinichi einfach nach oben. Er wusste, dass ihm Kaito folgen würde und der Dieb tat es wirklich. „Keine Angst, dass ich dir was klaue?“ „Ich bezweifle, dass ich etwas besitze, das du brauchen könntest.“ „Na wer weiß...“, sagte Kaito geheimnisvoll und leise seufzte Shinichi. „Wieso bist du nur so?“ „Wie bin ich denn?“ „Anstrengend.“ „Na, du hast dir das selbst ausgesucht.“ „Nächstes Mal lese ich das Kleingedruckte...“, murrte Shinichi und öffnete die Tür zu seinem Schlafzimmer, wo er eigentlich erwartet hatte, dass Kaito vor ihm rein ging. Doch dieser schnappte sich direkt Shinichi und küsste ihn wieder, während er ihn damit ins Zimmer drängte. Ihm war es egal, ob die Tür offen war oder nicht. Sie waren allein in diesem Haus und noch länger wollte er dann nicht warten. „Das wäre vielleicht ratsam...“, raunte Kaito ihm zu und drückte ihn dann weiter, bis die Kniekehlen des Detektivs das Bett berührten und er nach hinten fiel, da er das Gleichgewicht nicht halten konnte. Doch nutzte das Kaito direkt, um sich über ihn zu beugen und wieder zu küssen. Voller Leidenschaft bewegten beide ihre Lippen gegeneinander und Shinichi ging dieses Mal gleich voll mit. Er hatte keine Lust mehr, über irgendwas nachzudenken, weswegen er sich auch dem Dieb leicht entgegen drückte. Es berauschte Shinichi richtig, den Körper von Kaito wieder schwer auf seinem zu spüren. So zögerte er auch nicht lange und zog dem Dieb das Shirt über den Kopf und dieser tat es ihm gleich, indem er das Hemd von Shinichi aufknöpfte. Erst als das Shirt über den Kopf musste, lösten sich die beiden schwer atmend voneinander und der Detektiv ließ einen prüfenden Blick zu der Stelle schweifen, wo er angeschossen wurde. Man merkte jetzt schon, dass es wohl eine wirklich böse Narbe geben würde und der besorgte Blick von Shinichi reichte, dass Kaito seinen Kopf wieder nach oben drückte. „Hey... Es ist alles in Ordnung. Es tut kaum noch weh. Mach dir keinen Kopf, ja?“ „Ich versuche es...“, murmelte Shinichi leise und Kaito lächelte ihm sanft zu, ehe er ihre Lippen wieder zusammen brachte. Erst zärtlich bewegten sie die Lippen gegeneinander und dann immer intensiver. Es fühlte sich alles so viel besser an, jetzt wo Shinichi wusste, was Kaito für ihn empfand und er dahinter gekommen war, wie es bei ihm war. Das gab ihm gleich ein ganz anderes Gefühl und er ging gleich viel mehr mit. Immer enger legte er seine Arme um den Dieb und grub dabei eine Hand in sein weiches Haar. Kaito hatte mittlerweile damit begonnen, mit seinen Fingern über den entblößten Oberkörper von Shinichi zu streichen, bis hin zu seiner Hose. Hauchzart strich er den Bund an der Hose entlang und öffnete schon fast zu langsam den Knopf. „Kaito..“, raunte ihm Shinichi an die Lippen und atmete schwer aus. Sanft knabberte der Dieb an der Unterlippe und ließ seine Hand endlich in seine Short wandern. Mit wohligem Seufzen belohnte er das Tun des Diebs. „Hast du mich so sehr vermisst?“, fragte ihn der Dieb leise und vor allem neckend. „Blödsinn..“, murmelte Shinichi genauso leise und stöhnte dann überrascht auf, als dieser über seine Eichel strich und seine Finger über den Penis gleiten ließ. „So so...“, machte Kaito nur und dieses Mal war es Shinichi der ihn küsste, damit er endlich aufhörte zu reden. Natürlich hatte er ihn vermisst, aber nicht so, wie er dachte. Immer wieder seufzte er in den Kuss und krallte sich etwas mehr in die Haare von Kaito, als er anfing, seine Erektion gleichmäßig zu massieren. Immer öfter strich er dabei über die Spitze und brachte Shinichi dazu, immer lauter aufzustöhnen. Als er sich sicher war, dass er weiter gehen konnte, wanderte die Hand etwas tiefer und dieses Mal wartete er nicht ab, sondern schnippte mit seiner üblichen Bewegung sein Gleitgel hervor, benetzte damit seine Finger und ließ es auch auf Shinichi tröpfeln. Dieser zuckte merklich zusammen, da es um einiges kälter war, als er erwartet hatte. Doch blieb keine Zeit für Proteste, da Kaito ohne Zögern den Finger in ihn drückte. Dabei stöhnte Shinichi direkt laut auf und drückte seinen Rücken durch. Genüsslich leckte sich Kaito über die Lippen. Wie sehr er diesen Anblick vermisst hatte. Immer wieder musste er darüber nachdenken, was sie in London getan hatten und was er hier in Japan nicht wieder haben konnte, doch jetzt würde Shinichi ihm alleine gehören. So ließ er den Finger immer wieder in ihn gleiten und fügte dabei einen weiteren hinzu, bis er bei drei Fingern war. Erst als er die Prostata erwischte, hielt der Detektiv sein Stöhnen nicht mehr zurück und krallte seine Finger fast schon die Bettdecke. Da sich Kaito etwas mehr aufgesetzt hatte, konnte er sich nicht mehr an ihn klammern. „Tu es... Endlich..“, keuchte ihm Shinichi schwer entgegen und sah ihn dabei mit lustverschleierten Augen an. Darauf hatte Kaito nur gewartet. Er mochte es einfach, Shinichi so weit zu kriegen, dass er ihn darum bat. Nicht dass er nicht wusste, dass er es wollte, aber so war es für ihn um einiges erregender. So zog er sich nun selbst komplett seine Hose aus, nachdem er seine Finger aus Shinichi geholt hatte. „Bist du schon so ungeduldig?“ „Das fragt mich derjenige, der am liebsten im Flur schon soweit gewesen wäre.“, konterte Shinichi direkt und befreite sich selbst nun auch ganz von seiner Hose, damit er nun nackt unter Kaito lag. „Als ob es dir da nicht auch gefallen hätte.“ „Mir gefällt es aber im Bett am besten.“, erwiderte der Detektiv direkt und bekam direkt ein erfreutes Grinsen von Kaito. „Das wird sich einrichten lassen.“, sagte er begeistert, schnippte sich ein Kondom herbei und rollte sich es über den Penis, als er es ausgepackt hatte. „Wie machst du das eigentlich?“ „Ich glaube das hast du mich schon mal gefragt und meine Antwort bleibt bei derselben. Magier brauchen ihre Geheimnisse.“ Amüsiert grinste Kaito, hauchte Shinichi einen Kuss auf die Lippen und positionierte sich dann vor ihm, während er seine Beine weiter auseinander drückte und er alles perfekt sehen konnte. Bei dem Blick des Diebs errötete Shinichi auch noch. „Könntest du das lassen?“, murmelte er total verlegen. „Wieso?“, fragte ihn Kaito frech und biss ihm dabei sanft in die Wade. „Weil das peinlich ist...“, murrte Shinichi und zuckte bei dem Biss zusammen. Der Blick von seiner Seite reichte, dass der Dieb wirklich das Anstarren ließ. „Ich liebe es einfach, dich anzusehen.“, sagte Kaito mit sanfter Stimme und drang dann in ihn ein, als er in Position war. So nahm er Shinichi den Wind aus den Segeln für einen Konter. Dieser konnte sich nur aufbäumen und stöhnte dabei fast schon etwas schmerzhaft auf. Er merkte, dass das letzte Mal doch schon eine Weile her war und er es nicht mehr so gewohnt war. Trotzdem genoss er das Gefühl, dass Kaito ihn komplett ausfüllte. „Du … Kannst...“, hauchte er leise und Kaito nickte darauf nur. Es kostete ihn unglaubliche Willenskraft, das Ganze langsam anzugehen. Viel zu gern würde er sich immer tiefer in Shinichi stoßen, doch damit würde er dem Detektiv nur wehtun und das wollte er nicht. So zog er sich langsam aus ihm heraus und drang dann erneut tief in ihn ein. Beide Oberschüler stöhnten genüsslich auf und Shinichi kam Kaito sogar noch etwas entgegen, dass dieser noch tiefer in ihn kam. So sehr sich der Dieb auch am Riemen reißen wollte, er konnte er es nicht mehr. Kommentarlos, löste er sich etwas von Shinichi und drehte diesen dann einfach. Etwas überrumpelt ließ der Detektiv das Ganze mit sich machen und noch während er seinen Hintern nach oben drückte, drang Kaito schon wieder in ihn ein. Dabei traf er direkt den perfekten Punkt und Shinichi drückte sein Gesicht etwas mehr in das Laken, während ihm ein lauter, erregter Schrei über die Lippen kam. Genüsslich und schwer atmend leckte sich Kaito über die Lippen, genau das wollte er. So drang er immer wieder, so tief er konnte, in Shinichi ein, dieser bewegte sogar seine Hüften immer in seine Richtung. Nach ein paar Stößen beugte sich Kaito etwas nach unten und während er eine Hand fest an der Hüfte ließ, griff er mit der zweiten nach dem Kinn von Shinichi. Mit etwas Mühe drückte er den Kopf in seine Richtung und zwang Shinichi einen innigen Kuss auf. Wehrlos machte der Detektiv mit. Er war so von der Lust überrollt, dass er einfach schwer stöhnte und immer wieder den Kuss dadurch unterbrechen musste. „Ich liebe dich, Shinichi.“, keuchte Kaito an die Lippen von Shinichi und küsste ihn wieder, während er ein weiteres Mal tief in ihn stieß. Dem Detektiv blieb gar nicht erst der Atem, um darauf eine Antwort zu geben, dafür war er viel zu eingenommen von Kaito. Nicht einmal, dass er gleich davor war zu kommen, konnte er ihm sagen. So drückte er weiter seine Hüften in Kaitos Richtung und genoss jeden Stoß, bis er mit einem weiteren lauten Stöhnen, das fast zu einem kehligen Aufschrei wurde, kam. Schwer atmend löste er sich soweit von Kaito und dieser stöhnte laut, als sich alles um seinen Penis herum zusammen zog. So ließ er soweit von Shinichi ab, dass dieser seinen Kopf zurück ins Kissen drückte konnte und stieß noch ein paar Mal tief in ihn, ehe er ihm folgte. Schwer keuchend kam er in ihm und drückte seine Finger tiefer in seine Hüfte. Kurz verharrte Kaito in dieser Position, ehe er sich aus ihm heraus zog und sich neben dem Detektiv ins Bett sinken ließ. Auch Shinichi brauchte etwas, bis er es geschafft hatte, seinen schlaffen Körper in eine liegende Position zu dirigieren. Schwer seufzend rollte er sich auf die Seite und ließ den Blick zu Kaito schweifen. Schweigsam sahen sie einander an und versuchten beide, ihre Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen. Die erste Bewegung kam von Kaito, der das Kondom langsam wieder abzog und mit einer fließenden Bewegung exakt in dem Mülleimer beförderte. Dabei zuckte er kurz zusammen und sank zurück ins Bett. „Das war wohl zu viel Bewegung.“, grinste er etwas schief und sah zurück zu Shinichi. „Du bist selber schuld.“ „Bei dir kann ich nicht anders...“, raunte Kaito leise und gab ihm einen zarten Kuss auf die Lippen. „Ich liebe dich auch...“, erwiderte Shinichi lediglich, weil er vorhin nicht die Chance dazu gehabt hatte. Schneller als er gedacht hatte wurde er an den warmen Körper von Kaito gedrückt und er schmiegte sich ihm sogar etwas entgegen. Zufrieden seufzte der Detektiv und schloss dabei die Augen. „Ich hoffe du läufst morgen früh nicht direkt weg..“, murmelte Shinichi leise. „Wieso sollte ich?“ „Du bist ein Dieb, wer weiß was in deinem Kopf vorgeht.“ „Keine Sorge. Ich werde nirgendwohin gehen, bis wir los müssen.“ Leicht nickte Shinichi und dämmerte dabei schon direkt weg. Der ganze Tag hatte ihn mehr Kraft gekostet, als er gedacht hatte und jetzt hatte Kaito ihm die letzten Reserven geraubt. Doch dieser war nicht abgeneigt, dass Shinichi so schnell einschlief, da es ihm nicht besser ging. Zwar verheilte seine Wunde gut, aber Ruhe tat auch ihm noch gut. So schliefen die beiden relativ schnell in dem Arm des jeweils anderen ein. Der Wecker war es, der die beiden liebevoll daran erinnerte, dass es aber langsam Zeit für die Schule wurde. Etwas grummelnd drückte sich Shinichi enger an Kaito und machte keine Anstalten, seinen Wecker auszuschalten. Es war der Dieb selbst, der sich dann dazu bequemen musste. Etwas umständlich musste er sich über Shinichi lehnen, um den Wecker auszubekommen. „Guten Morgen, Herr Detektiv.“, sagte Kaito dann grinsend und gab Shinichi einen Kuss auf die Stirn. „Hör auf morgens gute Laune zu haben.“, wurde er einfach nur angegrummelt. „Wie könnte ich nicht, wenn ich mit dir aufwache.“ „Und liebesduselig brauchst du auch nicht sein.“, wehrte Shinichi ab und öffnete dabei nicht einmal die Augen. Amüsiert lachte Kaito auf und strich ihm ein paar Strähnen aus dem Gesicht. „Du Morgenmuffel.“, kicherte er und stieg dann über ihn hinweg aus dem Bett. Er wollte noch unbedingt duschen und er würde wohl Shinichi nicht dazu bekommen, mit ihm zu gehen. Der Detektiv war auch schon längst wieder eingedöst, als Kaito aus dem Bett stieg. Er merkte nicht einmal, dass Kaito ins Bad huschte. Dieser machte sich dort komplett fertig und kam dann frisch geduscht zurück. „Na komm, oder willst du zu spät sein?“, fragte Kaito ihn amüsiert und ein Brummen zeigte immerhin, dass Shinichi noch lebte. „Ich stehe gleich auf.“ „Sehr gut, dann mach ich Frühstück und ich werde mir was zum Anziehen von dir leihen. Dass ich gleich bei dir übernachte, war irgendwie nicht geplant.“ „Bedien dich.“, gähnte Shinichi und streckte sich müde, als er es wenigstens geschafft hatte in eine sitzende Position zu kommen. „Schon getan.“, grinste Kaito und besah sich selbst im Spiegel, ehe er den Detektiv amüsiert musterte. „Du siehst irgendwie durchgevögelt aus.“, stellte er dann nachdenklich fest und der tödliche Blick seitens des Detektivs, veranlasste ihn dazu, lachend den Raum zu verlassen. Augen rollend stand Shinichi nun doch auf und tapste erst einmal ins Bad, um dort alles zu erledigen, ehe er sich in seine Schuluniform quälte. Müden Schrittes ging er langsam nach unten in die Küche und der angenehme Geruch von Kaffee lag bereits in der Luft. „Du siehst wirklich hochmotiviert aus.“ „Kann ja nicht jeder aus dem Bett fallen und gute Laune haben.“, erwiderte Shinichi genauso begeistert wie er aussah und ließ sich dann auf seinen Stuhl fallen. „Das bekommen wir noch hin.“, grinste Kaito und stellte ihm dann seinen Teller hin. „Du hättest nicht gleich kochen brauchen.“ „Na, wenn es sich schon ergibt, außerdem hattest du was im Kühlschrank.“, sagte der Dieb schulterzuckend. Außerdem war ein bisschen Rührei ja kein Meisterwerk, so dachte er zumindest. Dann setzte er sich Shinichi gegenüber und fing direkt an zu essen, während Shinichi sich erst einmal an seiner Kaffeetasse festhielt. „Wie … Wie wollen wir das jetzt eigentlich machen?“, fragte Shinichi ihn dann vorsichtig. „Hm?“, machte Kaito der gerade dabei war, in seinen Toast zu beißen. „Na... Mit... Unsere Beziehung?“, die Stimme des Detektivs wurde dabei immer leiser. Kaito war immer noch etwas verwirrt von der Frage und kaute in Seelenruhe runter. „Normal?“ „Ich meine damit eher, ob wir jetzt fest... Du weißt schon.“ „In einer Beziehung sind?“, hakte Kaito nach und grinste nun doch wieder breiter, weil Shinichi auch noch rot wurde und es nicht wirklich ausgesprochen bekam. „Solange du nicht andere Ideen hast, sind wir es. Ab sofort schreibe ich dich auch wieder den ganzen Tag zu. Dann ergibt sich schon ein Treffen, oder ich steig einfach bei dir ein.“ „Du könntest auch klingeln.“, stellte Shinichi direkt klar und bekam einen perplexen Blick von Kaito. „Ich und klingeln? Für wen hältst du mich?“ „Irgendwie bereue ich gerade meine Frage.“ Während Shinichi den Kopf schüttelte, lachte Kaito laut auf und aß seinen Toast auf. „Keine Sorge. Ich steige nur ein, wenn es keine andere Möglichkeit gibt.“ „Nimm doch einfach den Ersatzschlüssel. Ich habe keine Lust die Polizei hier stehen zu haben, weil sie sehen wie ein Oberschüler versucht in mein Haus einzubrechen.“ „Als ob die mich erwischen, aber du würdest mir echt einen Schlüssel geben?“ „Natürlich. Du würdest ja sonst einbrechen. Als ob dich ein Schloss aufhält.“ „Das stimmt. Dann nehme ich ihn dankend.“, grinste Kaito schief. Damit hatte Shinichi schon Recht. Wenn er ins Haus wollte, würde er schon rein kommen. „Ich gebe ihn dir nachher.“ „Danke, Shinichi.“ „Schon gut...“, murmelte dieser verlegen und sie tauschten kurz einen Blick aus, der seinen Herzschlag wieder verdoppelte. Er musste sich wirklich daran gewöhnen, wenn er jetzt öfter mit Kaito zu tun hatte. Immerhin würde er ihn jetzt gar nicht mehr loswerden. Aber darüber war Shinichi auch irgendwie dankbar. Nachdem sie gefrühstückt hatten, räumten sie zusammen auf und erst an der Tür ergriff Kaito wieder das Wort. „Wir sehen uns dann später, denke ich.“ „Wie du magst.“, sagte Shinichi direkt und bekam ein sanftes Lächeln. „Dann bis später.“, raunte Kaito und küsste ihn zart. „Bis später...“, erwiderte der Detektiv schon fast schüchtern und sah dem Dieb dann nach, während er das Haus abschloss. Kurz verweilte er vor seiner Tür und setzte sich dann in Bewegung. Noch wusste er nicht, ob es eine gute Sache war, sich auf diesen Dieb einzulassen. Aber bereuen würde er es bestimmt nicht, immerhin konnte er ehrlich sagen, dass er der Eine für ihn war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)