A Touch of Magic ~*☆ von Kazuya_Kuroba ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Ein ganzes Jahr hatte es gedauert. Ein Jahr lang musste er sich als Conan Edogawa herum schlagen. Zwar hatten sie immer noch nicht alle Mitglieder der Organisation aus dem Verkehr gezogen, aber trotzdem war es Haibara gelungen, ein Gegenmittel für das Apoptoxin 4869 herzustellen. Sie selbst hatte es bisher nicht eingenommen, aber Shinichi eignete sich in ihren Augen perfekt als Testobjekt. Gut erinnerte sich der Oberschüler daran als sie ihn anrief und nur sagte dass sie ein Gegenmittel hatte. „Eins das länger wirkt als einen Tag?“, rief Conan überrascht in sein Telefon und achtete dabei nicht auf den merkwürdigen Blick der ihm von Ran geschenkt wurde. „Eigentlich schon, aber solange ich es nicht testen konnte, kann ich nichts sagen.“, erwiederte Ai ruhig. „Also, Kudo. Lust es herauszufinden?“ Sie wusste selbst, dass sie nicht mal fragen musste, denn im nächsten Moment war das Telefonat schon beendet. „Ich muss noch mal los, Ran.“, grinste der Junge ihr zu und schlüpfte schon in seine Schuhe, ehe er Hals über Kopf das Büro des berühmten Kogoro Mori verließ. Etwas fragend legte Ran den Kopf schief, tat es aber mit einem Schulterzucken ab. Wahrscheinlich hatte Professor Agasa nur wieder etwas für die Kinder. So schnell wie heute war Conan noch nie bei dem Labor. Ohne auch nur zu klopfen, riss er die Tür auf und kickte sich die Schuhe von den Füßen. „Da hat es aber jemand eilig.“ Leicht zog er die Braue hoch bei den Worten von Ai. „Du hast ein Gegenmittel. Etwas, auf das ich jetzt fast ein Jahr warte.“ „Geduld, Kudo. Du weißt, dass das alles mit einem großen Risiko verbunden ist, oder?“ „Probieren geht über Studieren. Immerhin weißt du auch wie sehr ich endlich aus diesem verfluchten Körper heraus möchte.“ Dabei sah er sie ernst an. Leicht schüttelte Haibara den Kopf, ehe sie aufstand und ein Glas mit Wasser füllte. „Wenn ich mich nicht irre sollte das Mittel das Apoptoxin komplett abtöten und dafür sorgen, dass deine Zellen sich wieder auf dem normalen Weg regenerieren. Natürlich könntest du dabei auch einfach sterben, aber das sehen wir wohl erst wenn du es nimmst.“ Emotionslos sah sie ihn an und hielt ihm dabei eine einzelne Tablette hin und auch das Glas. Conan zögerte keine Sekunde, sondern nahm beides an sich. Noch bevor Ai die Zeit hatte mehr zu erklären, steckte sich der Junge die Tablette in den Mund und spülte alles runter. „Du bist wirklich zu ungeduldig...“, seufzte die Wissenschaftlerin und beobachtete lieber was passierte. Erst tat sich gar nichts, doch dann durchfuhr ihn ein beißender Schmerz der ihm komplett durch die Glieder ging. Ein leises Keuchen kam ihm über die Lippen und fest krallten sich seine Finger in den Stoff seines Shirts. Es fühlte sich an als würde sein Herz in Stücke gerissen werden. „Was... passiert...“, stieß Conan mit schmerzerfüllter Stimme aus. „Ich hab dir gesagt ich habe keine Ahnung ob es hilft oder wie es sich macht. Also jammer jetzt nicht.“, erwiderte Haibara trocken und setzte sich dann. Immerhin schien er noch keine Anzeichen zu haben dass er gleich sterben würde. Bisher waren es immer unglaubliche Schmerzen, wenn man sich verwandelte. Doch diese Schmerzen waren anders. Sie waren stärker und quälender. Conan merkte sogar wie ihm langsam sein Bewusstsein durch die Finger glitt. Der milchige Schleier wurde immer dichter, doch egal wie sehr er versuchte wach zu bleiben, es half nichts. Sein Körper kapitulierte bei den Schmerzen und er brach einfach vor der Wissenschaftlerin zusammen, während noch ein gequälter stöhnender Laut über seine Lippen kam. „Dann wollen wir mal hoffen das du wieder aufwachst, Kudo.“, sagte Ai leise und erhob sich wieder. „Professor, ich brauch deine Hilfe!“, rief sie dann dem Älteren zu, der direkt zu ihr kam. „Was gibt es, Ai?“, fragte er freundlich und sah entsetzt auf den am Boden liegenden Conan. „Was ist mit Shinichi?“ „Nichts, bisher. Es wäre aber gut wenn er in ein Bett kommen würde.“ Skeptisch sah Agasa Ai kurz an, ehe er den Jungen auf die Arme nahm und zum Gästebett brachte. Dabei merkte er auch, dass er unglaublich hohes Fieber haben musste. „Was habt ihr zwei dieses Mal ausgeheckt?“ „Ich habe ein neues Gegenmittel entwickelt und er testet es für mich.“, erklärte sie ihm seelenruhig und machte sich dann daran, alles zusammen zu suchen was sie brauchte um sein Fieber wieder zu senken. Bisher war sie nicht wirklich besorgt, aber es wäre besser sich gut um ihn zu kümmern. Eine ganze Woche verging während Shinichi in einem fiebrigen Schlaf lag. Haibara nutze die Zeit Ran anzurufen und ihr zu sagen, dass Conan zurück zu seinen Eltern gefahren war. Dass es ihm sehr Leid tat, dass er sich nicht persönlich verabschieden konnte, sie aber bei Gelegenheit sicher anrufen würde. Zwar nahm die Tochter des berühmten Detektivs es schwer auf, aber was sollte sie tun? Wenn Shinichi zurück war, gab es keinen Conan mehr. Besonders jetzt wo sie sicher sein konnte, dass das Mittel wirklich das tat, was sie wollte. Nach dem dritten Tag fand sie den alten Shinichi im Bett wieder und je mehr er zurück zu seinem alten Ich fand, desto mehr senkte sich das Fieber wieder. Zwar wäre eine schmerzfreiere Methode bestimmt gesünder gewesen, aber es war das Resultat was zählte. Trotzdem hatte sie die Medizin immer noch nicht an sich selbst angewendet. Ihr Leben hatte sich so sehr verändert seit sie hier war und das noch nicht mal ins Schlechte. Außerdem wollte sie nicht, dass die Kinder gleich zwei ihrer Freunde in so kurzer Zeit verloren. Sie konnte das Gegenmittel ja jederzeit einnehmen und so konnte sie auch noch schauen wie sich Kudo verhielt. „Haibara...“, kam es leise von dem Oberschüler der langsam die Augen aufschlug. „Wieder unter den Lebenden?“, erwiderte diese gelassen und musterte ihn. Ein gequälter Laut kam von ihm, was wohl eher ein Lachen sein sollte. „Bisher fühle ich mich nicht so.“ „Die Medizin hat dein Immunsystem ein bisschen auseinander gerüttelt. Aber mit der nötigen Bettruhe sollte alles wieder beim Alten sein.“ „Das heißt...?“ „Du kannst in das Leben von Shinichi Kudo zurückkehren, ja.“ Kurz lächelte sie, besonders als sie die Freude sah, die in den azurblauen Augen aufleuchtete. „Ich … Ich bin endlich wieder ich selbst...“ Es klang eher so, als müsste er es für sich selbst noch einmal wiederholen damit er es wirklich glauben konnte. Es fühlte sich einfach noch so surreal an. Jetzt wo er so lange Conan gewesen war. „Was ist mit Ran?“ „Ich habe bereits alles für dich geklärt. Hattori weiß auch Bescheid. Es ist echt überraschend. Du bist für eine Woche außer Gefecht und die ganze Welt ist besorgt.“ Dieses Mal klang es mehr wie ein Lachen. „Vielen Dank, Ai.“, sagte Shinichi mit einem ehrlichen Lächeln. Etwas verlegen wandte diese den Blick ab. „Dank mir noch nicht zu früh... Ich hol dir erstmal was zu essen. Du bleibst aber noch brav liegen.“ Dabei sah sie ihn ernst an, deutete aber auf den Beistelltisch. „Dein Handy, falls du es brauchst.“ Mit diesen Worten ließ Haibara Shinichi zurück und dieser griff direkt danach. Er hatte einiges an verpassten Anrufen. Da hatte er wohl allerhand nachzuholen. Leise seufzte er und doch lag ein Lächeln auf seinen Lippen. Endlich war Schluss mit den ganzen Lügen. Endlich konnte er sich wieder auf das konzentrieren was wichtig war.   Doch bevor Shinichi weiter in Gedanken versinken konnte, wurde ihm auf die Schulter geklopft. „Shinichi, hör auf vor dich hin zu träumen. Wir kommen noch zu spät zum Unterricht.“ Tadelnd sah ihn seine Kindheitsfreundin an. „Sorry, war in Gedanken.“, entschuldigte er sich lächelnd und folgte ihr. Dabei erzählte sie ihm alles Mögliche über die Fälle ihres Vaters. Dass er es war, der diese alle gelöst hatte, konnte er ihr ja schlecht sagen. So hörte er so gut es ging interessiert zu und nickte zwischen durch immer mal. Zwei Wochen hatte ihn Haibara da behalten, ehe er endlich gehen durfte. Bisher gab es keine Veränderung mehr in seinem Körper, so waren sie sich beide sicher, dass es dieses Mal einfach geklappt haben musste. Außerdem hatte Shinichi schnell in sein altes Leben zurück gefunden Er ging mit Ran wieder zur Schule. Löste Fälle für die Polizei und war zurück in die Villa seiner Eltern gezogen. Doch war nicht alles so wie er es gewohnt war. Damals hatte er Ran seine Liebe in London gestanden, auch wenn sie nie etwas darauf gesagt hatte so konnte er merken das sie viel mehr an ihm hing wie früher. Ob er das jetzt gut oder schlecht fand wusste er nicht. Irgendwie hatte sich etwas in ihm verändert. Doch wollte er Ran auch nicht vor den Kopf stoßen, weswegen er einfach so tat als sei nichts gewesen. Vielleicht bildete er sich das auch nur ein. Wer wusste das schon. „Die Ekoda-Oberschule möchte einen Schulausflug nach London machen. Wir von der Teitan wurden ebenfalls gefragt ob wir uns anschließen wollen. Da wir bisher nichts geplant haben in diese Richtung hat die Schule zu gestimmt.“, erklärte der Lehrer in Ruhe, während die Schüler aufmerksam zuhörten. „In zwei Wochen werden wir also nach London fliegen. Alles Wichtige dazu werdet ihr noch bekommen. Außerdem bräuchten wir auch eine Einverständniserklärung eurer Eltern, dass ihr mit fliegen dürft.“ Shinichi selbst hörte nur noch mit einem halben Ohr zu. Sie flogen nach London? Natürlich war er mittlerweile schon dort, aber nicht richtig als Shinichi. Nicht so, dass er Sorgen haben musste, wieder Conan zu werden. Er tat sich schwer seine Freude auf den Ausflug zu verbergen. Dass ihn dabei seine Sandkastenfreundin musterte fiel ihm gar nicht auf. Diese nahm sich fest vor, dass das ihre Gelegenheit sein würde ihm endlich zu sagen, dass sie ihn auch liebte. Sonoko hatte nämlich Recht, Shinichi könnte jederzeit einfach wieder weg sein. Auch wenn er versprochen hatte, dass es nicht wieder vorkam. Schnell waren alle wichtigen Papiere verteilt und der Lehrer erklärte die ganze Planung dafür. Doch das interessierte Shinichi nicht wirklich, er wusste sowieso, dass seine Eltern nichts dagegen hatten. So freute er sich einfach darüber das sie so eine Klassenfahrt machten.   ~ Zur selben Zeit wurde in der Ekoda-Oberschule dasselbe erzählt. Auch erwähnte die Lehrerin die Zusammenarbeit mit der Teitan-Oberschule. Es war somit eine gute Gelegenheit für sie eine solche Reise zu veranstalten. „Jetzt hör doch zu wenn was erklärt wird.“, meckerte Aoko als sie merkte, dass Kaito schon wieder sein Tablet in der Hand hatte und gar nicht auf die Lehrerin achtete. „Als ob mich das interessieren würde. So toll ist London auch nicht.“ Dabei sah er nicht mal auf, sondern drückte sich weiter durch seine Internetsuche. London? Lohnte sich das für ihn überhaupt? Immerhin ergab sich nicht oft die Gelegenheit außerhalb von Japan einen Raubzug zu planen. Auch wenn ihm Jii den Kopf dafür abreißen würde.   „Außerdem wird Saguru Hakuba in London zu unserer Klasse dazustoßen. Immerhin würde er sich freuen mehr mit der Klasse zu machen.“ Schon ging das Geschwärme bei den Mädchen los, als die Lehrerin das sagte. Kaito wiederum stieß das ein bisschen auf. Wenn der Kerl da war, würde es nicht ganz so leicht werden sich einen Edelstein zu nähern. Kurz überlegte er, ob er es einfach als Urlaub nehmen sollte, doch dann fiel sein Blick auf den Koh-i-Noor. Natürlich. Fast hätte er diesen vergessen. Vielleicht war das der Diamant nach dem er schon die ganze Zeit suchte. So in Gedanken versunken merkte er gar nicht wie Aoka ein paar Mal versuchte ihn anzusprechen. „Oh du freust dich also doch schon auf die Reise?“ „Häh?“, gab er weniger intelligent von sich und sah zu dem braunhaarigen Mädchen auf. „Du suchst schon nach Sachen die du dir in London ansehen willst, oder nicht?“ Etwas fragend sah sie ihn an und kurz runzelte er die Stirn ehe er verstand auf was sie hinaus wollte. „Wenn wir schon dorthin fahren, wäre es ja dumm sich sowas entgehen zu lassen.“, erwidert Kaito nur Schulter zuckend. „Sei nicht gleich so. Immerhin will ich das alles mit dir zusammen ansehen.“ „Wieso? Hast du Angst dass du dich verlaufen wirst?“ Frech grinste er sie an und sie verzog beleidigt das Gesicht. „Als ob ich mich verlaufen würde.“ „Vielleicht färbt die Inkompetenz deines Vater auf dich ab.“ „Mein Vater hat damit nichts zu tun!“ „Schluss ihr beiden!“, fuhr die Lehrerin zwischen den Streit und seufzte schwer. Kichernd wandte sich der Gelegenheitsdieb wieder seinem Tablet zu, während Aoko beleidigt die Arme vor der Brust verschränkte. „Am Flughafen werdet ihr in Vierergruppen eingeteilt. Zwei von hier und die anderen zwei kommen von der Teitan. Also will ich keine Streitereien sehen.“ Ernst sah sie dabei jeden im Raum an. Immerhin war das eine gute Gelegenheit die Beziehung zu einer anderen Schule zu pflegen. „Ihr habt jetzt zwei Wochen Zeit alles Nötige zusammen zu tragen. Dann geht es los. Vergesst nicht, dass eure Eltern den Zettel unterschreiben müssen.“ Damit verabschiedete sie dann die Klasse und alle packten ihre Sachen ein. „Hast du noch Lust mit mir in die Stadt zu gehen?“, fragte Aoko Kaito vorsichtig. „Tut mir leid ich hab schon was vor, vielleicht ein anderes Mal.“ Grinsend verabschiedete er sich von ihr und ließ eine weiße Rose in seine Hand erscheinen. „Außerdem hast du ganz viel von mir wenn wir in London sind.“ Aoko errötete bis zu den Ohren, nahm aber die Blume an. „Was soll das den heißen, du Idiot?“ Lachend ließ der Magier sie aber stehen und war dann auch schon aus dem Raum verschwunden. „Du liebt ihn wirklich, hm?“, fragte Keiko sie mit einem frechen Unterton. „Als ob ich ihn lieben könnte.“, grummelte Aoko nur und stopfte ihre Sachen zurück in die Tasche.   Es dauerte nicht lange bis Kaito im Blue Parrot ankam. Überrascht sah Jii auf als der Junge hereinkam. „Junger Herr?“ Kurz hob Kaito die Augenbraue, doch mittlerweile hatte er aufgegeben ihm zu sagen, dass er ihn nicht so nennen sollte, es brachte gefühlt sowieso nichts. „Wir machen eine Klassenfahrt nach London.“ Dabei sah er den Älteren direkt an und dieser wusste worauf das hinauslief. „Ihr wollte in London etwas stehlen?“ „Nicht nur etwas.“, grinste der Junge breit und Konosuke wusste schon was gleich kommen würde. „Ich will den Koh-i-Noor stehlen.“ „Ich halte das für keine gute Idee, junger Herr.“ „Du hältst von der Hälfte meiner Raubzüge nichts, Jii.“ Das Grinsen war dabei immer noch nicht aus seinem Gesicht verschwunden. „Das ist eine unglaubliche Chance und wer weiß? Vielleicht ist Pandora endlich dabei?“ Leise seufzte der alte Mann und stellte Kaito sein Getränk hin. „Dann lasst mich aber mit Euch kommen. Ich möchte Euch nicht allein in London diesen Coup durchführen lassen.“ „Das ist kein Problem. Ich bin zwar mit der Klasse dort, aber wenn ich weiß welches Hotel wir haben, kannst du dich da ja auch einbuchen.“ Kaito machte wieder einmal einen viel zu unbeschwerten Eindruck auf ihn. Doch wusste er auch das vieles davon von seinem Pokerface kam. „Bevor wir aber darüber reden, junger Herr. Der Hope-Diamant wird derzeit im Suzuki Museum ausgestellt.“ „Wirklich?“ „Ja es kam kurz bevor Ihr hier hereinkamt in den Nachrichten. Anscheinend wird Kaito Kid dort erwartet.“ „Na dann sollte ich sie nicht unnötig warten lassen, hm?“ Jii war schon klar gewesen, dass Kaito die Herausforderung annehmen würde. „Ich werde Nachforschungen anstellen, morgen kann ich Euch mehr sagen.“ „Perfekt. Dann wird das mein letzter Coup vor der Klassenfahrt. Gut, dass wir ein Zeitfenster von zwei Wochen haben.“ Zufrieden kicherte er und besah sich dann die Anzeige, die erst vor kurzem hoch geladen worden war. Jirokichi Suzuki hatte sich mal wieder so groß wie möglich in die Zeitung drucken lassen. Selbst ein Interview hatte er schon gegeben. Dabei hatte er mal wieder richtig großspurig behauptet, dass er Kaito Kid dieses Mal wieder erwischen würde. Amüsiert schüttelte Kaito den Kopf. Als ob er sich von dem alten Knacker schnappen lassen würde. „Kann man sich den Stein schon ansehen?“ „Ab morgen wird er für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.“ „Gut dann werde ich morgen auch mal vorbei schauen.“ „Ich denke er wird sich wieder vieles für Euch überlegt haben.“ „Soll er nur, ich bin auf alles vorbereitet.“, grinste Kaito breit. „Vielleicht ist 'er' auch wieder dabei...“ Das murmelte er lauter als er wollte und las sich den Artikel fertig durch. Jii wusste natürlich von wem die Rede war und hoffte es einfach nicht. Jedes Mal wenn der Detektiv mit von der Partie war, wurde der Coup umso schwieriger. Doch genau das machte den Reiz für Kaito aus, was es nur noch gefährlicher machte. „Dann komme ich morgen nach meiner Besichtigung wieder vorbei.“, sagte der Junge dann ehe er sein Tablet sperrte. „Ich werde bis abends sicher alles haben was Ihr braucht.“ „Sehr gut. Danke, Jii und bis morgen.“, verabschiedete er sich fröhlich. „Bis morgen, junger Herr.“ Voller Tatendrang verließ Kaito das Blue Parrot und machte sich auf den direkten Weg nach Hause. Das würde ein Spaß werden. Kudo war der Einzige, der ihm wirklich auf die Pelle rücken könnte. Hakuba störte ihn dabei weniger. Klar würde er es ihm in London sicher nicht leicht machen, aber bei ihm hatte er wenigstens nicht so große Schwierigkeiten. Ein leises Kichern kam ihm über die Lippen. So mochte er es wirklich. Natürlich war sein Ziel Pandora, aber wieso sollte er dabei nicht auch ein wenig Spaß haben? Immerhin ging es doch in der Magie genau darum. Seine Zuschauer zu begeistern. Kapitel 1: Only in the Darkness you can see the stars ----------------------------------------------------- Müde ließ sich Shinichi in seinen Sessel fallen. Der Tag war doch noch anstrengender geworden als erwartet. Eigentlich hatte er gedacht, dass Sonoko sich Ran schnappen würde als Klassenfahrtspartner, doch stattdessen kam seine Sandkastenfreundin auf ihn zu und fragte ihn mit roten Wangen, ob sie nicht ein Duo bilden könnten. Etwas an der Art, wie sie ihn gefragt hatte, machte ihn stutzig. So als ob Ran noch mehr vorhaben könnte, aber vielleicht trug ihn dabei nur sein Gefühl. Abgelehnt hatte Shinichi natürlich auch nicht. Immerhin war er so lange weg, da wollte er ihr nicht direkt wieder vor den Kopf stoßen. Aber etwas hatte sich verändert in diesem Jahr. Zumindest für ihn. Etwas war passiert das er nicht benennen konnte. Erneut entkam ihm ein tiefes Seufzen. Kurz überlegte der Oberschüler, ob er nicht Haibara anrufen sollte, doch den Gedanken verwarf er genauso schnell wie er gekommen war. Das würde nur wieder dazu führen, dass sie ihn aufziehen konnte und es ihm so lange unter die Nase rieb, dass er jedes Wort wirklich bereute. So drückte sich Shinichi tiefer in den Sessel und versuchte das Ganze vorerst zu verdrängen. Vielleicht war es auch nur die Panik, dass er wieder schrumpfen könnte. Das Klingeln seines Handys holte den Detektiv dann komplett aus seiner Traumwelt. Schnell hatte er es aus der Hosentasche geholt und schüttelte lächelnd den Kopf als er 'Ran Mori' las. „Ja ich bin immer noch in Japan.“, war seine ruhige Begrüßung als er ans Handy ging. „Shinichi! Das musst du nicht jedes Mal sagen.“, kam es prompt von Ran. „Die ersten zwei Wochen hast du nur angerufen um sicher zu gehen, dass ich noch da bin.“ Diese Aussage sorgte erst mal für ein verlegenes Schweigen. Dabei hatte er es noch verharmlost. Nicht nur, dass sie ständig angerufen hatte, nein jeden zweiten Tag hatte sie auch einen Grund gefunden, bei der Villa aufzutauchen. Es störte ihn nicht sonderlich. Ohne sie wäre er dem Hungertod wahrscheinlich schon wieder einen Schritt näher. Als Conan hatte er sowieso das Glück gehabt, dass Ran gekocht hatte, aber jetzt musste er sich wieder selbst versorgen und da scheiterte es ein wenig. Umso besser war es, dass Ran kontinuierlich mit etwas zu essen bei ihm auftauchte. Wobei sie nicht so oft erwähnen müsste, dass er sich richtig ernähren sollte. Dass Ran aber eigentlich vorbei kam um zu prüfen, dass er noch da war, wusste Shinichi. Es war nicht zu übersehen wie erleichtert sie jedes Mal war, wenn er an die Tür ging und sie rein bat. Es tat ihm weh das zu sehen, aber was hatte er erwartet? Immerhin hatte er sie ein gutes Jahr im Stich gelassen. Das konnte er jetzt nur gerade biegen, indem er für sie da war. Auch wenn es manchmal an seinen Kräften zehrte. „Ich wollte fragen, ob wir morgen zusammen zum Museum gehen.“, sagte Ran dann als sie endlich ihre Stimme wieder gefunden hatte. Wobei sie dabei die letzte Aussage einfach überging. Shinichi musste einen Moment nachdenken bis er verstand auf was sie anspielte. Um die Eingliederung mit den anderen Mitgliedern angenehmer zu gestalten, würden sie morgen die andere Klasse bereits kennen lernen. Dazu würden sie einen Fragebogen bekommen und mussten mit zwei Schülern der anderen Klasse durch das Museum laufen. „Können wir machen.“, antwortete Shinichi dann verzögert. „Dann komme ich dich morgen um sieben abholen.“, strahlte ihn Ran förmlich durchs Telefon an. „Arbeite aber nicht mehr so lange an einen Fall.“ „Bisher hab ich keinen Neuen.“ „Das sagst du jetzt, du findest ständig etwas Neues.“ Dieses Mal rollte der Oberschüler wirklich mit den Augen. „Wir sehen uns morgen, Ran.“, beendete er jetzt für sich das Gespräch. Schon wieder über seine Fälle diskutieren wollte er nicht. Immerhin wusste sie, dass es sein Hobby war und er gerne der Polizei half. Außerdem bedeutete ein neuer Fall nicht, dass er Japan verließ. Doch das war wohl ihr Punkt an dem sie besorgt war, auch wenn es etwas irrational war. Auch ihre Antwort verzögerte sich dieses Mal etwas. „Dann bis morgen, Shinichi.“, kam es dann aber doch von Ran und bevor sie doch nochmal das Thema aufgreifen konnte, legte er auf. Ein weiterer Blick auf sein Handy verriet ihm, dass er eine Nachricht von Inspektor Megure hatte. Leise musste er darüber lachen. Das ging halt immer sehr flott bei der Polizei, dass sie sich an ihn wandte. Die Nachricht selbst beauftragte ihn nur sich zu melden, was er auch direkt tat. Es klingelte nur ein paar Mal, ehe schon Megure an sein Telefon ging. „Shinichi, schön, dass du dich meldest.“, sagte der Inspektor erfreut. „Natürlich. Immerhin macht es mich neugierig, was Sie für mich haben.“ „Es gab ein neues Schreiben von Kaito Kid.“ „Kid?“, kam es überrascht von dem Oberschüler. „Hast du mitbekommen, dass im Suzuki Museum der Hope-Diamant ausgestellt wird?“ „Am Rande, ja?“ „Jirokichi Suzuki hat Kaito Kid damit wieder einmal herausgefordert.“ „Schon wieder? Lassen Sie mich raten, er kommt?“ „Das Schreiben ging wohl vor etwas mehr als einer Stunde bei Herr Suzuki ein. Da es dieses Mal mit in meinen Zuständigkeitsbereich fällt, hätte ich dich gerne dabei.“ „Als ob ich da nein sagen würde.“, grinste Shinichi ins Telefon. „Wann hat er sich angekündigt?“ „Auf diese Antwort habe ich gehofft.“, erwiderte Juzo ehrlich. „Für den nächsten Freitag. Laut seiner Karte erwartet er auch die Saphire Japans dort, doch bisher wissen wir nicht was das zu bedeuten hat.“ Unmerklich runzelte Shinichi die Stirn. 'Die Saphire Japans?' „Ich werde darüber nachdenken.“ „Danke, Shinichi.“, antwortete ihm der Inspektor. „Ich bin morgen sowieso mit der Schule im Museum, da werde ich mich etwas umsehen.“ „Dann wirst du wahrscheinlich auch Herrn Suzuki treffen, vielleicht kannst du schon mal herausfinden, was er nun gegen Kaito Kid geplant hat. Die Polizei lässt er nämlich wieder komplett im Dunklen.“ „Das ist wirklich typisch für ihn. Ich kümmere mich darum, Inspektor Megure.“ „Dann ein erneuter Dank. Melde dich wenn du etwas herausfinden solltest.“ „Werde ich.“, erwiderte Shinichi und die zwei verabschiedeten sich voneinander, ehe er auflegte. Gut, dass es Freitag war, Samstag flogen sie immerhin nach London. Müde streckte sich der Detektiv und erhob sich dann, um sich fürs Bett fertig zu machen. Doch dabei beschäftigte ihn die ganze Zeit die Frage, was Kaito Kid mit den 'Saphiren Japans' meinte. Gab es in dem Museum noch einen zweiten Schatz? Unwahrscheinlich. Jirokichi hätte mit diesem sonst auch Kid heraus gefordert. Also was könnte er damit meinen?   Viel zu spät war Shinichi eingeschlafen und kam morgens nur sehr schwer aus dem Bett. Noch bevor er sich die Zähne putzte, musste erst mal die Kaffeemaschine an. Noch während der Kaffee durch lief, kümmerte er sich um alles Weitere, damit er wenigstens etwas menschlicher wirkte. Wenn Ran sah, dass er schon wieder total fertig war, würde sie ihn nur wieder tadeln. „Fünfzehn Minuten noch...“, murmelte er vor sich hin, als er seine Tasche fertig gepackt hatte und wieder runter in die Küche ging. Wenn sie schon einen Museumstag machten, hätten sie auch ruhig später dran sein können. Noch bevor er die Chance hatte, sich ausmalen zu können wie viel schöner später aufstehen sein könnte, klingelte es bei ihm. Schnell kippte Shinichi den letzten Schluck runter, ehe er sich seine Tasche schnappte und zur Tür ging. Noch während er seine Schuhe anzog, öffnete er diese. „Guten Morgen.“, flötete Ran fröhlich und musterte ihn. „Morgen...“, erwiderte Shinichi nicht mal halb so fröhlich. Amüsiert kicherte sie und wartete darauf, dass er fertig war. „Ich bin schon sehr gespannt wer in unsere Gruppe kommt.“, sagte Ran dann nachdenklich, als sie sich auf den Weg gemacht hatten. Shinichi selbst hatte sich darüber bisher wenig Gedanken gemacht, ihn freute es einfach nur, dass sie nach London flogen. Während seine Sandkastenfreundin jedes Pro und Contra von diversen Partnern aufzählte, war der Oberschüler in Gedanken schon längst wieder bei der Ankündigung von Kid. So erreichten sie pünktlich das Museum und Ran sah sich direkt neugierig um. „Ran!“, wurde sie von einer übereifrigen Sonoko begrüßt. „Guten Morgen.“, grüßte Ran ihre beste Freundin. „Kid-sama kommt nächste Woche hier her!“, strahlte sie Ran begeistert an. „Ach deswegen bist du abwesend...“ Etwas vorwurfsvoll sah die braunhaarige zu Shinichi. „Ich dachte du hättest keine Fälle.“ „Als wir telefoniert haben, hatte ich auch noch keinen.“ Leise seufzte sie und wurde direkt von Sonokos Schwärmereien über den großartigen Kaito Kid abgelenkt, so konnte sie sich gar nicht weiter auf den Jungen konzentrieren. Der Hobbydetektiv beschäftigte sich lieber damit, das Gebäude zu mustern und mögliche Wege für Kaito Kid zu entdecken. Irgendwie war es am wahrscheinlichsten, dass er sich hinein schlich in einer Verkleidung. Er kannte Suzuki immerhin auch schon eine Weile. Und sofern er ihn nicht wieder am Dach anbrachte wie den Blue Wonder, würde er irgendwo im Inneren sein, wo er nicht anders hinkam. Er wurde erst vom Lehrer aus seinen Gedanken gerissen. Da fiel ihm auch auf, dass die andere Klasse sich nun auch eingefunden hatte und sie somit wohl vollständig waren. Ran hatte sich auch wieder von Sonoko gelöst, die nun zu ihrer Partnerin gegangen war. „Ihr werdet nun Nummern ziehen und dann sucht ihr das zweite Pärchen.“ Gut, dass er wenigstens den Teil mit bekommen hatte. Ran war schon auf den Weg eine Nummer zu ziehen, weswegen er einfach dort blieb wo er war. „Wir haben die Vierzehn.“, sagte sie als wieder zurückkam. Es dauerte nicht lange, da kamen ein Junge und ein Mädchen auf sie zu. Ran hatte intelligenterweise die Nummer über ihren Kopf gehalten damit es schneller ging. Shinichi musste zweimal hinsehen. Das Mädchen sah Ran doch sehr ähnlich und der Junge ähnelte ihm auf gewisse Weise. Bevor ihm aber die Chance blieb weiter darüber nachzudenken, stellte sie Ran direkt vor. „Ihr seid auch die Vierzehn? Ich bin Ran Mori und das ist...“ „Shinichi Kudo, Meisterdetektiv des Osten, auch bekannt als 'Holmes der Neuzeit'“, schnitt ihr einfach der Unbekannte das Wort ab. „Mein Name ist Kaito Kuroba und es freut mich deine Bekanntschaft zu machen.“ Dabei grinste er Shinichi breit zu und dieser fühlte sich etwas überfahren von dieser Vorstellung. „Du sollst doch nicht gleich so unhöflich sein.“, grummelte das Mädchen, ehe sie sich an die zwei wandte. „Ich bin Aoko Nakamori, freut mich.“ „Nakamori?“, fragte Shinichi nun überrascht als er seine Stimme wieder gefunden hatte. „Ja du hattest schon ein paar Mal mit meinem Vater zu tun.“ Auch sie schenkte ihm ein Lächeln, was mit einem Nicken beantwortet wurde. „Ich sehe, das kann gut funktionieren.“, warf Ran erleichtert ein, sie nahm es gar nicht wirklich wahr, wie Kaito Shinichi begrüßt hatte. Immerhin war er hier in Japan berühmt, da konnte sowas schon vorkommen. „Habt ihr auch schon die Fragen bekommen?“, fragte Aoko nun und Ran fing daraufhin direkt an, in ihrer Tasche zu wühlen. Shinichi selbst hatte seine Augen immer noch auf Kaito. „Hast du dich auf den ersten Blick in mich verliebt?“, fragte dieser ihn neckisch, als ihm sein Blick aufgefallen war und ließ mit einer lockeren Handbewegung eine Rose auftauchen. „Ich fühle mich geehrt.“ „Was?“, platze es aus Shinichi heraus. Die Rose vor seiner Nase ließ seine Wangen ein paar Ticken roter werden, während er unzufrieden die Mundwinkel verzog. „Du bist unglaublich merkwürdig.“, stellte der Oberschüler dann skeptisch fest, während er verlegen die Hand mit der Rose weg schob. Amüsiert lachte Kaito auf. „Charmant, war das Wort das du gesucht hast.“, erwidert er mit einem frechen Zwinkern. Erneut fing Kaito an zu lachen, als Shinichi sich beschämt weg drehte und lieber zu den Mädchen aufschloss. 'Komischer Vogel', schoss es dem Detektiv durch den Kopf und er versuchte dieses verlegene Gefühl zu verdrängen.   ~ Nachdem ihn Aoko früh morgens aus dem Haus gezerrt hatte, damit sie pünktlich da waren, hätte er niemals erwartet ihn zu sehen. Natürlich war ihm klar, dass Shinichi auf die Teitan-Oberschule ging, doch war das letzte Mal noch der Knirps gewesen, als er ihn gesehen hatte. Wie vom Donner gerührt hatte er ihn angestarrt und hätte Aoko ihn nicht aus den Gedanken gerissen, hätte Shinichi es wahrscheinlich noch gemerkt. Anscheinend hatte er einen Weg gefunden, sein Leben wieder in die richtigen Bahnen zu lenken. Schade eigentlich, dass er nicht mehr wusste. Zwar wusste er, dass Shinichi Conan war oder besser gewesen war. Doch wusste er nie wieso oder durch was es passiert war. Dass er nun aber mit eben diesem Detektiv auf Klassenfahrt gehen würde, amüsierte ihn doch sehr. Jii würde schon wieder die Hände über den Kopf werfen. Besonders, da er nicht davon angetan war, dass er wirklich diesen Coup in London plante. Immerhin war es nicht gerade unauffällig. Gerade wenn seine Klasse in London war, immerhin war er gefundenes Fressen für Hakuba in diesem Fall. Doch würde er sich so eine Chance nicht entgehen lassen. Kaito Kid konnte genauso reisen wie Kaito Kuroba. Als die Braunhaarige mit der Nummer zurück kam, sah er sich mit ihr zusammen um und sein Grinsen wurde noch breiter, als er merkte, dass es genau dieselbe war, die auch Ran und Shinichi hatten. Das würde echt noch spaßig werden. Sorge, dass er auffliegen könnte, hatte er nicht, immerhin konnte man ihm nichts beweisen. So würde Kudo wie Hakuba in einer Sackgasse feststecken. Nach der Vorstellung tat er sich richtig schwer sein Grinsen ein wenig runter zu schrauben. Er hatte den Detektiv komplett aus dem Trott gebracht und das gefiel ihm. Sonst durfte er sich immer mit fliegenden und gefährlichen Fußbällen auseinander setzten, das war mal eine angenehme Abwechslung. Nachdem die Mädchen für sie entschieden hatten, wo sie am besten anfingen, folgte er zusammen mit Shinichi den beiden. Er merkte direkt, wie der Detektiv den Blick schweifen ließ. Er hatte wohl auch mitbekommen, dass Kaito Kid einen Coup geplant hatte. Dann würde es wohl nicht langweilig sein, immerhin hatte er ihn extra dazu eingeladen. Doch ob er den Code knacken würde, wusste er nicht. Solange Shinichi aber dabei war reichte es ihm schon. „Kaito!“ Harsch wurde er aus seinen Gedanken gerissen und merkte im nächsten Moment, wie sich ein pochender Schmerz an seiner Stirn ausbreitete. „Was soll das?“, fragte er Aoko genervt. War sie jetzt komplett bescheuert? „Hör auf so herum zu grinsen und kümmer dich lieber um die Aufgaben!“ Etwas verwirrt sah er in die Runde, hatte er so viel verpasst? Schwer seufzte die Braunhaarige. „Ran und ich schnappen uns den rechten Teil und ihr sucht das Museum von Links aus durch. In der Mitte bei dem Diamanten treffen wir uns wieder.“ Oh, da hatte er wirklich einen interessanten Teil verpasst, amüsiert wanderte sein Blick direkt zu Shinichi der diesem gekonnt auswich. Schien so als wäre es nicht seine Idee gewesen. „Hast du jetzt alles verstanden?“, harkte Aoko nochmal nach. „Hab ich, hab ich.“, nickte er direkt und hoffte damit eine weitere Diskussion mit ihr abzuwiegeln. Zufrieden nickte sie tatsächlich und schnappte sich Ran. „Immerhin will ich Ran ein wenig näher kommen.“, grinste sie freudig und zog das Mädchen mit sich. Ran selbst schien mit sich zu hadern, ob sie das jetzt gut finden sollte oder doch lieber bei Shinichi blieb. Eine Wahl ließ ihr Aoko aber nicht. Als die zwei weg waren, wandte sich Kaito an Shinichi. „Wollen wir?“, fragte der Dieb ihn mit einem Grinsen. „Wenn du dir endlich dieses Grinsen aus dem Gesicht wischt, ja.“ Überrascht blinzelte Kaito bei den Worten, kam aber nicht zu einer Antwort da der Detektiv direkt losging. Ging sein Scherz gerade doch zu weit? Schnell hatte er zu dem Oberschüler aufgeschlossen, doch da sah er was wirklich das Problem war. Er hatte ihn einfach zu sehr aus der Bahn geworfen, seine Wangen hatten immer noch einen leicht rötlichen Schimmer und er sah überall hin nur nicht zu Kaito selbst. „Was genau sind unsere Fragen?“, fragte er dann höflich, um nicht weiter darauf herum zu reiten. Immerhin wollte er keine Grenze überschreiten. Nicht, dass Shinichi noch auf die Idee kam das Team zu wechseln. Es war leichter für ihn den Detektiv im Auge zu behalten. „Diese hier.“   ~ Es ging bei weiten schneller, als Shinichi gedacht hatte. Eigentlich hatte er erwartet, dass sein liebenswerter Partner ihn komplett behindern würde, besonders nach dieser Aktion am Eingang. Doch kam er überraschenderweise viel besser mit ihm klar als Anfangs gedacht. Leider hatte es ein wenig gedauert bis er seine Verlegenheit komplett ablegen konnte. Wie konnte ein Kerl sowas auch zu einem anderen sagen. Innerlich hatte Shinichi darüber nur den Kopf geschüttelt. Es war leichter, Kaito als merkwürdig abzustempeln. Außerdem irritierte ihn dieses Grinsen total. Es kam ihm so unglaublich bekannt vor und doch konnte er überhaupt nicht zuordnen. Wäre das keine Schulaktion wäre er wohl fast nachhause gegangen. Trotzdem war er auf das Ergebnis stolz. Kaito und er waren noch vor den Mädchen beim Diamanten und er hatte alle Zeit der Welt den Raum zu observieren. Von Jirokichi war leider nichts zu sehen. Vielleicht würde erst später kommen, damit er sich der Presse wieder zeigen konnte. Das Ganze war doch nur ein Wetteifern von Aufmerksamkeit. Beide wollten dick in der Zeitung stehen. Leise schnaubte Shinichi bei diesem Gedanken. „Was ist los?“, fragte ihn Kaito und er zuckte etwas zusammen. „Nichts weiter...“, erwiderte er viel zu schnell, doch der Blick von Kaito blieb auf ihm ruhen. „Kaito Kid schlägt heute Nacht zu... Darüber habe ich mir Gedanken gemacht“, meinte er dann plötzlich ziemlich ehrlich, was ihn selbst total überraschte. „Erzähl Kaito davon nichts. Der unterstützt diesen Dieb nur.“ Bei diesen Worten kam Kaito nicht dazu etwas zu sagen, sondern konnte sich wie Shinichi nur herum drehen. Aoko kam mit Ran auf sie zu. „Du bist ein Kid Fan?“, fragte Shinichi mit hochgezogener Augenbraue. „Ich bin Magier. Natürlich interessiere ich mich für Kid.“ Dass er dabei der Frage eigentlich auswich, entging Shinichi keinesfalls. „Außerdem weiß selbst Aoko, dass ich viel besser als dieser Kid bin.“ Da war es wieder, dieses Grinsen, das ihn so verdammt verwirrte. „Kaito Kid ist ein Verbrecher der hinter Gitter gehört.“ „Dabei leistet dein Vater ja auch großartige Hilfe.“ Beleidigt verzog das Mädchen den Mund und boxte Kaito gegen die Hüfte. Fast hätte Shinichi die Worte von Kaito unterstützt. Immerhin hatte er Recht damit. Nakamori ließ sich immer wieder an der Nase herum führen und für Kaito Kid war es ein Leichtes, seine Beute so zu schnappen. Besser nichts sagen, sonst würde er auch noch Aokos Faust zu spüren bekommen. „Habt ihr alles fertig bekommen?“, fragte Ran stattdessen. Sie mochte das Thema Kid nicht. Immerhin war es mit Shinichis Arbeit verbunden. Je weniger Fälle er hatte, desto besser war es eigentlich. „Natürlich.“, erwiderte Shinichi und reichte ihr den Bogen. „Perfekt.“ Schnell ging sie alles durch. „Wir haben auch alles ausgefüllt. Dann sind wir schon mal fertig.“ „Heißt das wir können Nachhause?“, fragte Shinichi direkt. „Ich dachte wir könnten hier nach noch was essen.“ Innerlich seufzte der Detektiv auf. Eigentlich würde er lieber Nachhause und sich in Ruhe dem Fall widmen. Doch würde er das tun, könnte es passieren, dass sie ihm direkt hier im Museum eine Szene machte. „Sorry, aber ich hab Shinichi schon für heute Abend gebucht.“, warf plötzlich Kaito ein und legte sogar einen Arm um seine Schultern. „Hm?“, machte Ran verwirrt. Auch Shinichi brauchte einen Moment um zu verstehen, doch das kurze Zwinkern zeigte ihm um was es ging. „Kaito und ich wollten noch einen Kaffee zusammen trinken gehen um... um uns besser kennen zu lernen.“ Er fühlte sich nicht gut dabei, Ran so anzulügen, aber er hatte gerade viel zu viel anderes im Kopf um auch noch für sie da sein zu können. „Oh, das ist schade.“, sagte sie ehrlich geknickt. „Macht nichts, Ran. Wir könnten auch was unternehmen.“, warf Aoko direkt ein. Sie bekam dafür nur ein halbherziges Lächeln, aber Ran stimmte zu. Es ging ja nur darum, dass sie was mit Shinichi machen wollte. „Danke.“, sagte Shinichi leise zu Kaito. „Bedank dich nicht zu früh. Du schuldest mir jetzt einen Kaffee.“ „Ich denke damit kann ich leben.“, schmunzelte Shinichi. Ein Kaffee mit ihm war vielleicht angenehmer als mit Ran. „Dann geben wir alles ab und ihr könnt schon mal los. Kann ich dich morgen abholen?“, fragte Ran mit einem matten Lächeln. Leicht nickte Shinichi. „Klar.“ Das sorgte wieder für dieses unglaubliche Strahlen. „Dann bis morgen.“, flötete sie fröhlich. „Bis morgen, Kaito. Und bis bald Shinichi.“, verabschiedete sich auch Aoko. Kaito hob die Hand zur Verabschiedung für die beiden und Shinichi tat es ihm gleich. „Wann bekomme ich meinen Kaffee?“ „Wäre morgen in Ordnung? Ich will für heute eigentlich nur noch Nachhause.“, gestand Shinichi ehrlich. Kurz legte Kaito einen Finger an sein Kinn. „Gut. Dann gib mir mal deine Nummer, dann kann ich dir schreiben wenn ich kann.“ Der Detektiv nickte und gab Kaito ohne weitere Gedanken seine Nummer. „Sehr gut. Dann melde ich mich bei dir Shinichi.“ Das Ganze war klar eine Spur zu fröhlich, doch nickte dieser nur und verließ mit Kaito zusammen das Museum. „Solltest du bei Kid Sachen hängen, ich helfe gerne. Greife Nakamori auch ab und an unter die Arme.“, bot sich Kaito dann an. „Oh?“, machte Shinichi überrascht. „Also wenn was ist, melde ich mich sicher.“ Wobei er das mehr als Höflichkeit sagte. Sein Stolz würde nicht zulassen, dass er sich von jemandem helfen lassen würde. „Dann bis morgen.“ „Bis morgen.“ Kurz winkte im Kaito, ehe er pfeifend ging. Shinichi blieb einen Moment noch stehen, ehe er sich selbst in Bewegung setzte. Komischer Kauz. Aber mit ihm würde er London schon aushalten. Sofern er nicht wieder so eine komische Nummer brachte. Zurück in der Villa zog er seine Jacke aus und ging direkt zu seiner Kaffeemaschine um sich einen Kaffee durchlaufen zu lassen. Während er wartete, zog er auch noch sein Jackett aus und wollte es gerade zum Aufhängen bringen, als er etwas Hartes in der Tasche spürte. Perplex griff er in diese und zog eine weiße Karte heraus. 'Von Kid?!', schoss es ihm geschockt durch den Kopf. >Allein in der Dunkelheit kannst du die Sterne leuchten sehen. Wenn aber die Saphire Japans den Himmel erobern, werden auch sie die Dunkelheit erleuchten. Das Weiß wird sein Haupt neigen und den Saphiren ihren Respekt zollen. Bis zum baldigen Treffen, Herr Detektiv. Kaito Kid< Immer wieder las Shinichi diese Zeilen durch. Seinen Kaffee hatte er komplett vergessen. Wie in Trance bewegte er sich langsam in die Bibliothek und ließ sich dort in seinen geliebten Sessel fallen. Die Bedeutung von diesem Text lag ihm auf der Zunge, doch es fehlte ihm ein Puzzleteil. Was genau waren die Saphire Japans? Was meinte er damit? Oder wen? Irritiert runzelte er die Stirn und rutschte tiefer in den Sessel. War das ein Hinweis darauf, wie er ihn definitiv schnappen konnte? Oder eher ein Hinweis darauf wo er ihn finden konnte in der besagten Nacht? Nein, dafür waren zu wenige Informationen vorhanden. Erst der Blick auf die Uhr hielt ihm von weiterem Grübeln ab. Es war einfach schon wieder nach Mitternacht. Um Sieben würde Ran an der Tür stehen. Schweren Herzens löste er sich von seinen Gedanken und legte die Karte etwas zu vorsichtig auf seinem Schreibtisch ab. Morgen würde er bestimmt darauf kommen, oder vielleicht hatte er ja eine Idee im Schlaf. Wie auf Kommando gähnte er direkt. Ja es wurde Zeit, dass er ins Bett kam. Ohne sich weiter mit der Ankündigung zu beschäftigen machte sich Shinichi auf den Weg ins Bad. Seelenruhig drückte er Zahnpasta auf seine Zahnbürste und fing sich an, die Zähne zu schrubben. Dabei fiel sein Blick in den Spiegel. Er wirkte echt eine Spur zu müde. Noch während er sich die Zähne putze traf es ihn plötzlich die Erkenntnis. Doch leider wollte er in diesem Moment zu viel auf einmal und verschluckte sich prompt an der Zahnpasta. Hustend beugte er sich über sein Waschbecken und versuchte irgendwie Luft zu bekommen. Nach ein paar Versuchen gab sein Körper den Versuch auf, den Fremdkörper in der Luftröhre los zu werden und er konnte endlich wieder Luft schnappen. Kurz verharrte er und wusch sich dann den Mund vernünftig aus, nachdem er geschafft hatte sich normal die Zähne zu putzen. Jetzt wo er das Rätsel gelöst hatte, zumindest das was für ihn wichtig war, konnte er sich in Ruhe Bett fertig machen. Mit angezogenen Pyjama kuschelte er sich unter seine Decke. Kapitel 2: Maybe I need you the way the moon needs the sea ---------------------------------------------------------- Schweigsam nippte Shinichi an seinem Kaffee, während sein Blick auf Kaito ruhte, der ihm gerade einen Monolog darüber hielt wie nervig Aoko heute in der Schule war. Eigentlich wäre es etwas, das ihm relativ egal wäre, doch aus irgendeinem Grund hing er förmlich an seinen Lippen. „Shinichi? Hörst du überhaupt zu?“, fragte ihn nun sein Gegenüber amüsiert. „Natürlich höre ich dir zu.“ Leise schnaubte der Detektiv und stellte seine Tasse zurück. „Gut, sonst schuldest du mir noch einen Kaffee.“ Langsam wanderte eine Braue von Shinichi nach oben. „Ich meine das Ernst.“ „Wenn du unbedingt mehr mit mir machen willst, könntest du das auch auf einem normalen Weg sagen.“ Die Skepsis war nicht wirklich zu überhören und Kaito lachte amüsiert auf. „Du bist ganz schön von dir eingenommen.“ „Nicht weniger als du.“ „Touché.“ Leicht schüttelte Shinichi den Kopf und ließ den Blick zum Fenster schweifen. So sehr er auch gehofft hatte, dass es ihm keinen Spaß machte sich mit Kaito zu treffen, so wurde er gerade komplett vom Gegenteil überzeugt. „Woran denkst du?“ Überrascht sah er zurück zu Kaito. „Alles Mögliche.“, wich er der Frage aus. Es hatte schon einen Grund warum er es dachte und nicht sagte. „Hm? Stellst du dir vor, wie du lieber mit Ran auf einem Date bist?“ Der neckische Tonfall von Kaito gefiel ihm überhaupt nicht. „Und wenn es so wäre?“ Nun war es sein Gegenüber, das überrascht drein sah, aber im Gegensatz zu ihm fing er sich unglaublich schnell wieder und lachte nur auf. „Dann haben wir jetzt ein Date und ich kann sehen, ob du überhaupt in der Lage bist Ran für dich zu gewinnen.“ Innerlich seufzte Shinichi auf. Wie schaffte Kaito es immer, dass sich die Dinge zu seinen Gunsten drehten? „Träum weiter.“ „Wieso?“ „Weil es sowieso nie zu so etwas kommt... Bei mir und Ran.“ „Nicht? Dabei steht sie total offensichtlich auf dich.“ Kaito hatte nicht wirklich Scham darin herum zu bohren und das störte Shinichi doch etwas. Andererseits wäre es mal schön, sich alles von der Seele zu reden. Heiji war bei sowas keine Hilfe und Haibara war ihm zu emotionslos. Viel Auswahl hatte er also nicht und mit solchen Dingen würde er ganz sicher nicht zu seinen Eltern gehen. Still musterte er Kaito etwas, was dazu führte dass dieser seinen Blick fragend erwiderte. „Das ist mir auch schon aufgefallen, aber irgendwas hat sich geändert. Für mich.“ Man merkte Kaito an, dass er nicht wirklich mit einer ehrlichen Antwort gerechnet hatte, doch um seine Verlegenheit zu überspielen griff Shinichi nach seiner Tasse und nippte erneut an dieser. „Soll ich weiter bohren?“ „Als ob ich dich von irgendwas abhalten kann.“ „Guter Detektiv. Du lernst schnell.“ Leicht rollte Shinichi mit den Augen. Ihm war schon nach den ersten Minuten in dem Café aufgefallen, dass Kaitos Lebensinhalt daraus bestand, ihn zu ärgern und mit der Bedienung zu flirten. Seitdem er ihr eine Rose geschenkt hatte, hing sie schmachtend am Tresen und wartete nur darauf ihnen ihre Getränke wieder auffüllen zu können. „Wieso interessiert dich das überhaupt? Wir kennen uns nicht wirklich lange.“ „Aber wir werden uns in London doch sowieso näher kennen lernen. Also können wir das Ganze doch auch etwas beschleunigen.“ „Du bist wirklich ein komischer Kauz.“ „Interessanter Kauz.“, korrigierte ihn Kaito frech. „Dass du auch immer das letzte Wort brauchst.“ „Natürlich. Immerhin will ich es dir nicht zu leicht machen.“ Leise seufzte Shinichi, konnte aber ein Grinsen nicht ganz verbergen. Ein bisschen nervte es ihn, dass er es nicht schaffte das letzte Wort zu bekommen, aber Unrecht hatte Kaito nicht. Dadurch, dass es nicht so leicht war, machte es ihm tatsächlich Spaß. „Ich war eine Zeit lang nicht in Japan. Hatte eine Menge mit einen Fall zu tun.“, setzte Shinichi dann plötzlich an. „Seit ich wieder zurück bin, klebt mir Ran förmlich an den Fersen. Morgens steht sie pünktlich an meiner Tür. In der Schule folgt sie mir überall hin und am liebsten würde sie wohl noch bei mir einziehen, um sicher zu gehen, dass ich das Haus nur unter ihrer Aufsicht verlasse.“ Erneut seufzte der Oberschüler und strich mit seinen Finger über die Tasse. „Ist nicht so als würde ich sie nicht mögen. Ich habe sie wirklich gerne und die meiste Zeit stört es mich auch nicht. Es ist nur schwer, sich für jede Sache zu rechtfertigen. Seit der Ankündigung von Kaito Kid ist es nur noch schlimmer geworden. Weißt du wie schwer es war, sie davon abzuhalten heute mit zu kommen? Sie dachte ich würde an etwas arbeiten und du wärst meine schlechte Ausrede dafür.“ Schweigsam hatte Kaito die ganze Zeit zugehört, was Shinichi doch verwunderte, wo er ihm doch sonst den ganzen Nachmittag schon ins Wort gefallen war. „Dann war es wohl auch ihre Idee, dass ihr für die Klassenfahrt in ein Team gesteckt werdet.“ „Im Wesentlichen schon, ja.“ Langsam nickte Kaito und ließ den Blick ebenfalls nach draußen schweifen. Zu gerne hätte der Detektiv gewusst was er gerade dachte. So versuchte er einfach die Gesichtszüge zu studieren. Doch wenn ihm etwas aufgefallen war, dann dass man Kaito kaum lesen konnte. So, als würde er ständig eine Maske tragen. „Dann sollte ich wohl Aoko darauf ansetzen, dass sie sich in London um Ran kümmert.“ „Hm?“, machte Shinichi überrascht. „Nun du hast ja nur zwei Optionen.“ Verwirrt legte der Oberschüler den Kopf schief und Kaito richtete seinen Blick wieder auf ihn. „Erstens du sagst ihr die Wahrheit. Ohne drum herum reden.“ Es war nicht schwer zu sehen, dass Shinichi diese Option schon mal nicht gefiel. Immerhin wollte er ihr nicht vor den Kopf stoßen und wer wusste, vielleicht wurde es mit der Zeit ja besser. „Oder du gehst ihr aus den Weg. Wir zwei sind mehr unterwegs und Aoko kümmert sich um Ran.“ Erneut schwieg Shinichi, während er über das Gesagte nachdachte. „Egal wie ich es mache, am Ende fühle ich mich wie ein Idiot.“ Dazu sagte Kaito nicht mal etwas, dieser nahm eher seine Tasse und trank einen Schluck. „Ich denke darüber nach. Vielleicht...regelt sich das ja noch hier.“ „Das glaubst du wirklich oder?“ „Irgendwie schon.“ Etwas unbeholfen lächelte der Detektiv und erntete dabei ein mitleidiges lächeln von Kaito. Ihm war schon klar, dass es nicht so einfach sein würde. Immerhin ging das Ganze schon viel zu lange. Kurz stutze er. Ja es ging schon wirklich lange, wieso hatte Kaito nicht mehr nachgehakt? Doch auch diese Gedanken wurden schnell wieder verbannt. Wahrscheinlich wollte er nur nicht unhöflich sein und hatte ihm deswegen so einen Rat gegeben. Außerdem ließ ihm Kaito nicht die Zeit, weiter in Gedanken zu versinken, da er ihn direkt wieder in ein Gespräch verwickelte.   Sie blieben danach noch ewig in diesem Café sitzen und unterhielten sich über Gott und die Welt. Shinichi musste zugeben, er hatte schon lange nicht mehr so viel Spaß. Es war schade, dass der Tag schon zu Ende war. Immerhin verstand er sich langsam wirklich gut mit Kaito. „Falls du mich vermissen solltest und es dir zu lange dauert bis wir uns wiedersehen, schreib mir ruhig.“ „Sei nicht so eingebildet. Aber vielleicht melde ich mich.“ „Wenn du es nicht tust, melde ich mich.“ Dieses freche Grinsen, das wieder auf Kaitos Zügen lag, machte Shinichi schier verrückt. Es war dieses Grinsen, das ihn irgendwie an etwas erinnerte und gleichzeitig gab es ihm ein gewisses Glücksgefühl. „Übertreib es aber nicht, sonst blockiere ich deine Nummer.“, erwiderte der Oberschüler lächelnd. „Das würdest du nicht wagen.“ Gespielt schockiert sah ihn Kaito an und Shinichi kam nicht daran vorbei, herzhaft aufzulachen. „Finde es heraus.“, konterte er mit einem neckischen Tonfall, als er sich wieder etwas beruhigt hatte. Doch noch bevor Kaito zu einer Antwort ansetzen konnte war es Shinichis Name der laut durch die Straße echote und die zwei sahen auf. „Das ist ja ein Zufall, dich hier heute noch anzutreffen.“ Fröhlich lächelnd kam Ran auf sie zu. Es war nicht schwer zu sehen, dass Shinichi diese Begegnung gar nicht gefiel und selbst Kaito, der sich sonst immer gut im Griff hatte, rollte mit den Augen. „Und Hallo Kaito.“, grüßte sie diesen freundlich. „Was tust du hier, Ran?“, fragte Shinichi direkt und überging dabei die Begrüßung. So ließ er nicht mal Kaito die Chance, Hallo zu sagen. „Ich war einkaufen und bin etwas vom Weg abgekommen.“ Ihre Verlegenheit reichte Shinichi um zu wissen, dass sie nicht versehentlich vom Weg abgekommen war. Schwer seufzte der Detektiv, doch war es Kaito der ihn dieses Mal vom Reden abhielt. „Leider sind Shinichi und ich gerade auf einem Date...“, dabei ließ er eine Rose erscheinen, die er Ran reichte. „Deswegen musst du leider auf deinen Prinzen bis morgen warten.“ „Was...?“, brachte Ran etwas verwirrt heraus. „Was soll das bedeuten, Shinichi?“ „Ich hab dir doch gesagt ich treffe mich heute mit Kaito.“, erwiderte dieser relativ gelassen. Dass der Idiot es schon wieder als Date hinstellte, überging er einfach. Immerhin war es ja nicht ernst zu nehmen. Besonders da sie beide Jungs waren. Doch nicht bei Ran. Shinichi mochte es zwar nicht bemerken, doch Kaito umso mehr. Er sah richtig, wie der eifersüchtige Blick von Ran auf ihm lag. „Dann sehen wir uns morgen in der Schule, oder?“ „Da du mich höchstwahrscheinlich abholen wirst, ja.“, sagte Shinichi schulterzuckend und bemerkte nicht mal in welche Richtung sich die Stimmung entwickelt hatte. „Mach nicht mehr zu lange.“, fuhr Ran fort und ging auf ihn zu. „Bis morgen, Shinichi.“ „Bis morgen.“ Kurz strichen ihre Finger über seine Hand und sie ließ die beiden zurück. Nicht, ohne Kaito noch einen kritischen Blick zuzuwerfen. „Was ist los?“, fragte Shinichi etwas verwirrt. „Ich habe glaube ihren Kampfgeist geweckt.“, lachte Kaito nur amüsiert auf. „Aber dann wollen wir unser 'Date' mal zum Ende bringen.“ „Es ist immer noch kein Date.“, erwidert Shinichi. „Dabei hat es dir doch gerade gefallen, dass dadurch Ran gegangen ist.“ „Das ist etwas anderes.“ „Hm ~ Dann schuldest du mir schon wieder was.“ Wenig begeistert sah Shinichi zu Kaito. „Schau doch nicht so. Immerhin kannst du dann was mit mir unternehmen.“ „Als ob ich nichts Besseres zu tun habe.“ „Hast du das denn?“ Jetzt hatte ihm dieser Kerl schon wieder den kompletten Wind aus den Segeln genommen. Natürlich hatte er das nicht. Bis nächsten Freitag konnte er sowieso nur warten und ab und an Megure fragen, ob sich Neuerungen zu dem Fall ergeben hatten. Außerdem wollte er sich mehr auf die Schule konzentrieren, weswegen er der Polizei gesagt hatte, dass sie sich nur melden sollten wenn es gar nicht anders ging. „Vielleicht und jetzt nerv nicht.“, beendete Shinichi das Gespräch und ging einfach weiter. Vergnügt lachte Kaito auf und folgte ihm. „Du magst es doch wenn ich dich nerve.“ „Hör auf dir Dinge einzubilden.“ „Jawohl, Herr Detektiv.“ Diese Wortwahl veranlasste Shinichi fast zu stoppen, doch er schüttelte nur den Kopf. Er war überreizt. Jeder konnte ihn so nennen. Es war ja nicht so als hätte Kaito Kid diese Bezeichnung für sich gebucht. Schweigsam liefen die beiden weiter bis zu Shinichis Villa. „Ich melde mich wenn ich daheim bin.“, sagte Kaito dann lächelnd. „Mach das, aber denk dran. Spam mich nicht zu Tode.“ „Das würde ich niemals wagen.“ Doch allein der Blick von Shinichi verriet, dass er daran nicht wirklich glaubte. „Bis dann..“, verabschiedete sich der Detektiv dennoch von ihm. „Bis bald, Shinichi.“, grinste ihm Kaito zu, ehe dieser sich weg drehte und ebenfalls nach Hause ging. ~ Müde rieb sich Shinichi in den Augen und wurde direkt von der Seite angefahren. „Wenn du müde bist, geh nach Hause. Das können wir nicht gebrauchen.“ Ja, Nakamori hatte wieder besonders gute Laune. „Für Kaito Kid bin ich wach genug.“ „Das will ich hoffen! Wir können uns keine Fehler erlauben.“ Mit diesen Worten stampfte er davon und schimpfte mit ein paar anderen Polizisten. Gerade als der Detektiv anfangen wollte den Kommissar in seinen Gedanken zu verwünschen vibrierte sein Handy. »Viel Spaß heute mit Kaito Kid. Schreib mir wenn du ihn gefasst hast (ノ≧∀≦)ノ« Es hatte etwas gedauert bis er sich an Kaitos Nachrichten gewöhnt hatte, aber mittlerweile führten sie regelmäßig dazu dass er schmunzeln musste. »Ich denke die Medien werden das für mich übernehmen.« »Mah~ Dabei wäre eine Nachricht von dir viel schöner (¬ε¬)« Ohne nochmal darauf zu antworten steckte Shinichi sein Handy wieder weg. Immerhin war es fast Zeit, dass Kaito Kid seinen Zug machte, außerdem war Kaito schon überheblich genug. Da würde er ihm sicherlich nicht noch mehr seiner Aufmerksamkeit schenken. Nach ihrem ersten Treffen hatte ihn Kaito wirklich mit Nachrichten überhäuft. Täglich kam nun ein 'Guten Morgen' und ein 'Gute Nacht'. Selbst wenn er nicht darauf reagierte machte dieser Kerl weiter. Leise seufzte Shinichi und merkte gar nicht wie er dabei lächelte. Ja, in den meisten Fällen störte es ihn nicht mal. Er war ein angenehmer Gesprächspartner und seine Nachrichten wirklich unterhaltsam. Außerdem hatte Ran ein wenig zurück gerudert, seit sie sich auf der Straße begegnet waren. Er verstand nicht wieso, aber schlimm war es auf keinen Fall. Immerhin hatte er so wieder mal etwas mehr Zeit für sich selbst. Trotzdem nutze er die Zeit, um sich mit Kaito zu treffen oder mit ihm zu telefonieren. Es war interessant ihm dabei zuzuhören wie er von Kaito Kid sprach und wie er sich allgemein für seine Fälle interessierte. Pünktlich zu der angekündigten Zeit gingen die Lichter aus und Shinichi schreckte aus seinen Gedanken hoch. Es ging also los. Während sich die Polizisten zusammen mit Nakamori am Ort des Geschehens die Köpfe einschlugen, machte sich der Detektiv schon auf den Weg zum Dach. Immerhin hatte ihn Kid ja persönlich dorthin eingeladen. Da wäre es sinnlos ihn unten aufhalten zu wollen. „Er hat sich als Polizist verkleidet schnappt ihn euch!!!“ Hallte Nakamoris Stimme durch das Museum. „Dieses Mal bekomme ich dich Kid.“ Leicht rollte Shinichi mit den Augen. Als ob Jirokichi ihn jemals zwischen die Finger bekommen würde. Trotz seiner wirklich interessanten Fallen, war es Kid immer gelungen zu verschwinden. Wieso sollte es heute anders sein? Gelassen lehnte sich der Oberschüler an die Hauswand, während er darauf wartete, dass der Dieb hier hoch kam. „Du bist tatsächlich meiner Einladung gefolgt, Herr Detektiv.“ „Wenn du mich schon hier her bestellst, sollte ich wohl nicht ablehnen.“ Dabei sah Shinichi direkt zu dem Mondscheindieb, der gerade seine Beute zum Vollmond hielt. Das war eine Geste die er bis heute nicht verstand, aber Kaito Kid machte es immer wieder. „Das freut mich sehr.“, sagte Kid dann und kurz seufzte er, doch so schnell dieses Seufzen auch kam verschwanden die Gefühle dazu. Mit einer geschmeidigen Bewegung drehte er sich zu Shinichi und ging auf diesen zu. „Ich wollte mich von dir verabschieden.“ Die Worte verwirrten den Detektiv so sehr, dass er zu spät realisierte dass der Dieb bereits knapp vor ihm stand. Noch bevor er etwas dazu sagen konnte, setzte Kid schon wieder an. „Nicht für immer...“ Seltsamerweise war es Erleichterung, die er dabei verspürte und das sorgte für noch mehr Irritation. So musterte Shinichi Kaito Kid auch, doch dank dem Monokel und dem Schatten, der von dem Zylinder kam, war er nicht wirklich in der Lage zu sagen wer es sein könnte. „Ich wünsche dir trotzdem eine schöne Zeit in London.“ „Woher weißt du das?“, war das Erste, was Shinichi endlich heraus brachte. „Es ist meine Aufgabe so etwas zu wissen. Immerhin weiß ich gerne darüber Bescheid, wo sich mein Lieblingsdetektiv aufhält. Jetzt, wo du eine Möglichkeit gefunden hast, mir in deiner vollen Statur gegenüber zu treten.“ Erst jetzt realisierte der Oberschüler, dass er bisher ja immer nur als Conan in diese Fälle verwickelt gewesen war. „Du schnüffelst mir eine Spur zu viel in meinem Leben herum.“, brummte Shinichi und mit einem leisen Klick befestigte er eine Handschelle an dem Handgelenk des Diebes. „Aber das ändert sich jetzt.“ Natürlich kam es ihm Spanisch vor, dass es so einfach ging, doch er hatte immer noch einen Auftrag zu erledigen. „Ich wusste gar nicht, dass es Fesselspiele sind, die dir gefallen könnten, Herr Detektiv.“ Erst jetzt war sich Shinichi bewusst wie nahe das Gesicht von Kid vor Seinem war. „Red keinen Blödsinn und du kommst jetzt mit zu Nakamori.“ Doch noch bevor er wirklich Druck ausüben konnte, legte sich eine Hand neben sein Gesicht. „Willst du das wirklich?“ „Natürlich!“ Heftiger als gewollt antwortete er ihm darauf und erntete dafür ein amüsiertes Lachen. „Dann sollte ich mich wohl an schwarz weiß gewöhnen...“ Trotz dieser Worte lag ein breites Grinsen auf seinen Zügen. Skeptisch zog Shinichi die Brauen zusammen. „Was soll das werden?“ „Ich gestehe meine Niederlage ein, aber vorher sollten wir die schönsten Saphire Japans noch zum Strahlen bringen, oder?“ „Zum Strahlen...?“ Bevor Shinichi in der Lage war den Satz zu beenden, lagen Kaito Kids Lippen auf den seinen. Überrascht weiteten sich seine Augen und aus Reflex versuchte er den Dieb von sich zu drücken. Doch dieser ließ nicht locker, fest drückte er seine Lippen weiter auf die des Detektivs. Erst als sein Widerstand langsam schmolz, löste er sich wieder von ihm. „Die Polizei wird mich heute noch nicht bekommen und auch du nicht...“, hauchte er an die verführerischen Lippen und leckte über diese. Das reichte Shinichi, um aus seiner Starre zu erwachen. „Bist du bescheuert?“, war das Erste was er hervor brachte. „Schweigsam hast du mir gerade besser gefallen.“ Noch bevor Shinichi mehr Protest los werden konnte, versiegelte der Mondscheindieb erneut ihre Lippen miteinander. Dieses Mal steckte viel weniger Widerstand in dem Kuss. Shinichi merkte, wie seine Knie weich wurden und er sich etwas in den Kuss lehnte. Er sollte das nicht so genießen. Wieso tat er das überhaupt? Erst ein leises Klicken sorgte dafür das seine Sinne zurück in die Realität fanden. „Ich freue mich wenn wir uns wieder sehen, Shinichi.“, sagte Kid sanft und strich ihm über die Wange ehe er einen Schritt zurück ging. „Was?“, brachte Shinichi etwas verwirrt hervor. Als er nachdem Umhang greifen wollte, merkte er erst das Kid ihm die Handschellen angelegt hatte. „Du...“, setzte der Detektiv wütend an und wurde von einer Horde Polizisten unterbrochen die das Dach stürmten. „Also dann meine Herren, es war mir wie immer eine Ehre.“, grinste Kaito Kaid amüsiert, verbeugte sich tief vor den Anwesenden und ließ sich das Dach hinunter fallen, nur um sich im nächsten Moment mit seinem Gleiter in die Luft zu erheben. „Komm zurück Kid!!!“, schimpfte ihm Nakamori hinter her. „Kommissar, Shinichi hat den Diamanten.“ „Wie bitte?!“ Schnell wirbelte Nakamori herum und ging mit ein paar Schritten zu dem verwirrten Detektiv. Dieser hatte den Stein gerade in der Hand und reichte ihn weiter, ehe ihm die Handschellen aufgemacht wurden. „Wie konnte er uns nur wieder so überlisten?!“ Doch dafür hatte Shinichi keine Ohren. Er stand einfach schweigsam auf und verließ das Dach. Es hatte ihn alles doch etwas sehr überrumpelt. Wieso hatte ihn Kid geküsst?! Das machte doch überhaupt keinen Sinn. Wobei es viel schlimmer war, dass er sich nicht mal richtig dagegen gewehrt hatte. Immerhin war es nicht gerade das was er sich wünschen würde als Kuss. Besonders nicht von so einem Kerl wie Kaito Kid. Leise schnaubte Shinichi und rieb sich mit dem Handrücken über die Lippen. „Überhebliches Arschloch.“, grummelte er und sperrte sich seine Tür auf als er endlich wieder zuhause angekommen war. Nicht nur, dass er ihm offensichtlich hinterher stalkte, nein er überfiel ihn auch noch einfach. Was dachte sich dieser Kerl nur? Schwer seufzend ließ sich Shinichi auf die Couch fallen. Irgendwie war das Ganze viel ermüdender gewesen als er gedacht hatte. Immerhin hatte er in London seine Ruhe vor Kid. So gern er eigentlich genau diese Fälle übernahm, das Ganze hatte ihn einfach komplett aus der Bahn geworfen. Gedankenverloren strich er mit seinen Fingern über seine Lippen. Wie konnte er sich nur auf sowas einlassen? Wieso hatte es ihn für einen kurzen Moment so aufgewühlt als er sagte, dass er sich von ihm verabschieden musste? Erschöpft wanderte sein Blick zu dem großen Fenster und er konnte den Vollmond sehen. Er wollte ihn schnappen, er wollte seine Identität erfahren. Aber ihn für immer wegsperren, wollte er das wirklich? Seinen besten Rivalen? Oder war er gerade nur verwirrt wegen dem Kuss? Erneut war es sein Handy, das ihn vor zu vielen Gedanken rettete. »Na du großartiger Detektiv wie lief es?!“« »Wundervoll ...« »Hui... Ich spüre direkt die gute Laune :'D !“« Unwillig schnaubte Shinichi. Kaito schrieb ihm doch sowieso nur um ihn aufzuregen oder ihn zu necken. Besonders da Aoko recht hatte und Kaito wirklich für Kid war. So war es mehr ein Spaß für ihn wenn er sehen konnte, dass er es nicht schaffte den Dieb zu schnappen. »Lass den Kopf nicht hängen, wir machen uns eine tolle Woche in London!« Ja das war im Moment wirklich das Einzige worauf er sich freuen konnte. Antworten tat er trotzdem nicht. Was sollte er schon sagen? Auf ihren Flug würde er ihn sowieso komplett ausquetschen, da konnte er sich das noch etwas aufheben. »Wusstest du dass der Mond das Meer braucht? Genauso braucht dich bestimmt Kid. Also sei froh dass du noch jemanden hast den du jagen kannst ♥(ˆ⌣ˆԅ)« »Du schreibst ziemlich peinliches Zeug. Geh lieber schlafen.« Verlegen sah Shinichi sein Handy an. Das konnte Kaito doch nicht ernst meinen. Wie konnte er sowas schreiben? Wobei das war nicht mal ganz das Problem. Er wusste genau, dass Kaito sowas auch sagen würde und das machte es nur noch schlimmer. »Werde ich, werde ich. Besonders jetzt wo ich weiß dass du mit feuerroten Wangen in deinem Bett liegst und darüber nachdenkst. Bis morgen Shinichi und schlaf gut! ( ˘ ³˘)♥« Aus reiner Neugierde las er die Nachricht noch, aber entschied sich dagegen zu antworten. „Dieser Trottel.“, grummelte Shinichi leise und stand nun auf. Wenn er wüsste was gerade zwischen ihm und Kid vorgefallen war, würde er so einen schnulzigen Käse sicher nicht schreiben. Müsste er morgen nicht so früh aufstehen würde er wohl jetzt seine Gedanken in einem Buch ersticken. Doch so musste er hoffen, dass er einfach aufhörte daran zu denken. Aber der Kuss und auch jetzt diese dumme Nachricht von Kaito ließen ihn einfach nicht los. Frustriert seufzte er. Das würde eine verdammt lange Nacht werden.   Kapitel 3: I heard you're a player. So let's play a game. And whoever falls in love first? Loses. ------------------------------------------------------------------------------------------------- Pfeifend lief Kaito die Straße entlang und schlug seinen Weg zu Shinichis Villa ein. Geschickt hatte er Aoko dazu gebracht Ran abzufangen, damit er sich selbst um den Detektiv kümmern konnte. Immerhin wollte er sehen wie er sich verhielt, nachdem er ihm als Kid einen Kuss verpasst hatte. Warum er das getan hatte? Das wusste er selbst nicht wirklich. Irgendwie war ihm danach gewesen und dieses Gefühl dabei war gar nicht so schlecht gewesen. Fröhlich klingelte er am Tor, als er endlich eingetroffen war. Kurz wartete der Meisterdieb, ehe er direkt nochmal klingelte und das Spiel immer wieder wiederholte. „Ja...“, kam es total verschlafen von Shinichi. „Guten Morgen.“, flötete Kaito in die Sprechanlage. Kurz herrschte Stille und dann konnte er ein Seufzen hören, was Kaito leise kichern ließ. Voller Vorfreude ging er durch das Tor und ließ sich von dem Detektiv die Tür öffnen. „Was willst du hier?“, fragte ihn Shinichi wenig begeistert in seinem blauen Pyjama. „Dich abholen. Immerhin geht heute unser Ausflug los.“ „Letzteres ist mir schon klar, aber wo ist Ran?“ „Beschäftigt“, erwiderte Kaito nur geheimnisvoll und lud sich dann selbst in das Haus ein. Erneut kam ein schweres Seufzen von dem Detektiv und er folgte Kaito, als er die Tür geschlossen hatte. „Ich gehe mich eben umziehen. Lass deine Finger bei dir und ich will alles wieder so vorfinden wie ich es gewohnt bin.“ Mit diesen Worten ließ er Kaito einfach stehen. Dieser zog die Braue etwas hoch. Als ob er etwas klauen würde, doch ging er darauf nicht näher ein. Lieber beschäftigte er sich damit, das Wohnzimmer zu suchen und landete in der großen Bibliothek von Shinichis Vater. Komplett in Gedanken bemerkte er nicht wie der Oberschuldetektiv zu ihm zurück kam. „Willst du auch einen Kaffee?“ Die Frage ließ Kaito zusammen zucken, ehe er sich mit einem Lächeln umdrehte. „Ja sehr gerne.“ Freudig lief er Shinichi direkt hinter her in die Küche. „Du hast viele Bücher.“ „Mein Vater hat sie alle gesammelt.“ „Und du hast sie alle gelesen?“ „Den größten Teil.“, nickte Shinichi und machte sich daran, Wasser in die Maschine einzufüllen. Kaito lehnte sich an die Küchenzeile und verschränkte die Arme vor der Brust. „Du hast viel Zeit, hm?“ „Meistens ja...“ Dabei drehte sich Shinichi zu Kaito und reichte ihm seine Tasse. „Wenn nicht ein gewisser Dieb meint wieder etwas klauen zu müssen.“ Der Meisterdieb war unglaublich froh, dass er sein Pokerface so perfektioniert hatte, sonst wären ihm wohl für einen kurzen Moment die Gesichtszüge entgleist. „Vielleicht hält er dich gerne auf Trab.“, witzelte er stattdessen und nahm die Tasse entgegen. „Das obwohl er sich lieber auf die Schule konzentrieren sollte?“ Der prüfende Blick von Shinichi lag auf ihm, während er an seiner eigenen Tasse nippte. „Worauf willst du hinaus?“ „Für wie dumm hältst du mich, Kaito? Ich bin ja schon überrascht, dass du nach der gestrigen Aktion hier persönlich auftauchst.“ Nun stockte der Meisterdieb tatsächlich. Er wusste, dass er gestern etwas riskant gehandelt hatte. Aber dass Shinichi direkt die Verbindung zu ihm herstellte irritierte ihn gewaltig. „Wie...?“ „Wie ich darauf komme?“, unterbrach ihn der Detektiv direkt. „Ich bitte dich. Mit dem nötigen Abstand mag deine Tarnung ja gut sein, aber selbst du kannst gewisse Dinge nicht verändern.“ Dabei legte sich ein leichter Rotschimmer auf die Wangen von Shinichi und veranlasste diesen dazu, gleich nochmal an seiner Tasse zu nippen. Kaito hatte komplett vergessen seinen Kaffee zu trinken. Das Ganze lief nicht wirklich wie er es sich gedacht hatte. Eigentlich war er hierhergekommen um ein bisschen nachzubohren und Shinichi dann aufzuziehen. Aber so wurde das nichts. „Willst du mich jetzt der Polizei ausliefern?“, fragte er ihn einfach direkt und grinste ihm dabei frech zu. Ganz würde er sich sicher nicht aus der Bahn werfen lassen. Wobei es ihm auf der Zunge brannte, welche Details Shinichi wirklich meinte. Eine Antwort würde er ihm sicher nicht geben. „Hätte ich dir einen Kaffee angeboten wenn du sowieso gleich verhaftet wirst?“ „Es ist eine gute Möglichkeit, Zeit zu schinden.“ Leicht rollte Shinichi mit den Augen. „Ich werde dich nicht ausliefern. Immerhin will ich dich bei einem deiner Coups schnappen. So machst du es mir ja doch schon etwas zu leicht.“ „Zu leicht?“, echote Kaito und nun war er es, der eine Braue hoch zog. „Du rückst mir auf die Pelle. Schmierst mir Honig um den Mund und tauchst dann auch noch total arrogant auf. Also das nächste Mal wenn du denkst du müsstest einen Detektiv küssen, überleg dir das besser.“ Am Ende brummte Shinichi etwas Unverständliches in seine Tasse. Kaito konnte man seine Überraschung wirklich gut ansehen, doch schnell war sein typisches Grinsen auf seinen Lippen. „Es gibt nur 'einen' Detektiven den ich küssen will.“ Ein hustendes und ersticktes 'Was' kam von Shinichi, der verzweifelt mit Husten versuchte, nicht von Kaffee getötet zu werden. „Ich meine das ernst.“ „Red keinen Stuss. Du willst doch nur, dass ich dich machen lasse was du willst.“, erwiderte er mit kratziger Stimme und hustete nochmal leise. „Dein Süßholzgeraspel kannst du dir für deine Mädchengeschichten aufheben.“ Kaito stellte seine Tasse weg und ging auf Shinichi zu. „Mir ist es sogar lieber wenn du da bist. Dann wird es aufregender.“ Bei diesen Worten stemmte er beide Arme an die Küchentheke neben Shinichi, um ihm so keine Möglichkeit zur Flucht zu lassen. Er ging nicht mal auf den Punkt der Mädchengeschichten ein. Wieso auch? Immerhin stimmte es nicht, was Shinichi sagte. „Eigentlich hatte ich gedacht ich könnte dich ein bisschen aufziehen wenn ich hierher komme. Aber das ist auch nicht schlecht. Immerhin muss ich mich dann nicht zurück halten...“ „Zurück halten?“, kam es fragend von Shinichi, der sich in seiner Haut richtig unwohl fühlte, seit Kaito so nahe war. „Nun... Ich habe dich als Kid geküsst, da wäre es komisch gewesen, hätte ich es jetzt wieder gemacht, oder?“ „Es ist auch komisch, dass du mich als Kid geküsst hast.“, erwiderte der Detektiv direkt. „Dabei hatte ich das Gefühl dass es dir gefallen hat.“ „Als ob. Du bist ein Kerl und ein Dieb. Außerdem interessiere ich mich für... Ran...“ Am Ende seines Satzes wurde er immer leiser und wandte den Blick ab. „So so... Dann solltest du Ran vielleicht einfach von deinen Gefühlen erzählen. Immerhin scheint sie auch nicht abgeneigt zu sein.“ Frech grinste ihm Kaito entgegen, während er eine Hand unter sein Kinn legte und ihn dazu zwang wieder in seine Richtung zu sehen. Dabei konnte er gut sehen, wie sehr es Shinichi missfiel, dass er ihn so in die Ecke drängte. „Es geht dich nichts an wie ich damit umgehe. Wenn der richtige Zeitpunkt ist, mach ich das schon noch.“, wehrte sich der der Detektiv weiterhin und funkelte ihn dabei an. „Und was würdest du tun wenn ich dich jetzt einfach wieder küssen würde?“ „Was...?!“ Man konnte Shinichi nur zu gut ansehen, wie überfahren er von der Frage war. Aus Reflex versuchte dieser weiter nach hinten auszuweichen als Kaito ihm näher kam. ~ Der warme Atem des Diebes strich über seine Lippen und ließ Shinichi schwer schlucken. Genau wie gestern Nacht war er komplett mit der Situation überfordert und verstand auch nicht wie Kaito das alles tun konnte. „Wirklich angewidert wirkst du nicht, obwohl ich ein Kerl bin.“ Der arrogante Tonfall von Kaito ließ Shinichi schnauben. Bevor er aber zu einem Konter ansetzen konnte, waren die Lippen des Diebes wieder auf den Seinen. Dadurch, dass er bereits komplett an die Küchenzeile gedrängt war, konnte er nirgends hin. Doch selbst wenn er es könnte, sein ganzer Körper versteinerte einfach. Doch schien es Kaito nicht wirklich zu stören, dass keine Reaktion von Shinichi kam. Er bewegte weiter seine Lippen gegen die von Shinichi. So sehr sich der Detektiv auch dagegen zu wehren versuchte, sein Körper fing an von alleine zu reagieren. So erwiderte er langsam und zögerlich den Kuss. Das führte nur dazu, dass sich ein Lächeln auf Kaitos Züge stahl. Wie er diesen Dieb doch verfluchte. Gerade als Shinichi seinen letzten Widerstand über Bord werfen konnte, löste sich Kaito von ihm. Schweigsam sahen sich die beiden in die Augen. Shinichi verstand es einfach nicht. Weder die Reaktion von Kaito noch die seines Körpers. Aber es sorgte dafür, dass etwas Genervtes in ihm heran wuchs. Wieso war er dem Dieb so ausgeliefert? „Wie wäre es mit einem Spiel.“ Seine Stimme war fast wie ein Hauchen und Shinichi erschauderte leicht. Am liebsten hätte er den Dieb ein Stück von sich geschoben, aber das würde so wirken als hätte der Dieb wirklich gewonnen. „Was für ein Spiel?“, hakte Shinichi skeptisch nach. „Ich werde dir zeigen, dass du mir komplett ausgeliefert bist und dich in mich verlieben wirst...“ Shinichi schnaubte bei den Worten und wandte den Blick ab, ehe Kaito fortfahren konnte. „Sollte ich mich komplett irren, hast du gewonnen.“ „Ich kann dir auch gleich sagen, dass du dich komplett irrst.“ „Tatsächlich?“, grinste Kaito frech und stahl ihm einen kurzen Kuss von den Lippen und dieses Mal drückte ihn Shinichi wirklich weg. „Könntest du das lassen?“ „Nein.“, flötete der Dieb fröhlich. Frustriert schnaubte Shinichi. Womit hatte er das verdient?! „Der Gewinner des Spiels hat einen Wunsch frei. Egal was es ist.“ „Wieso sollte ich darauf eingehen?“, erwiderte der Detektiv und man konnte seiner Stimme nur zu gut anhören, dass er komplett fertig war von der Situation. Genervt massierte er sich die Nasenwurzel und fixierte dann wieder Kaito. Allein dass er dieses selbstgefällige Grinsen ständig auf den Lippen hatte, nervte ihn total. Es war auch etwas, das er schon immer furchtbar fand wenn er es als Kid tat. „Weil du nicht verlieren willst.“ „Als ob ich so einen Unfug verlieren würde.“ „Wenn du nicht mit machst wirst du es.“ Kaito wusste ganz genau, dass er damit Shinichis Ego kränkte. „Ich werde sicher nicht bei so etwas mit machen. Außerdem kannst du dir deinen Wunsch schenken.“, wehrte Shinichi trotzdem ab, auch wenn es ihn etwas an Überwindung kostete. Aber auf ein Spiel von ihm würde er sich sicher nicht einlassen. Ganz verrückt war er noch nicht. „Schade. Ich dachte wirklich, dass mehr Kampfgeist in dir steckt. Vielleicht sollte ich Ran dann lieber stecken, dass du Interesse an ihr hast, damit wenigstens irgendwas Spannendes auf der Klassenfahrt passiert.“ Mit diesen Worten seufzte Kaito theatralisch auf und trat dabei ein paar Schritte zurück. „Du wirst ihr gar nichts sagen. Misch dich da nicht ein!“ „Aber wieso nicht? Wäre es dir unangenehm, weil du eigentlich an mir interessiert bist?“ Wie konnte ein einzelner Mensch nur so arrogant und selbstverliebt sein? Schwer seufzte Shinichi. „Du redest ziemlich viel Schwachsinn...“, brummte der Detektiv, legte den Kopf zurück und drückte sich dabei an die Küchenschränke. „Lässt du mich nach der Klassenfahrt dann in Ruhe?“ „Sollte ich verlieren ja.“ „Natürlich verlierst du...“ Kurz schenkte er Kaito einen eisernen Blick und löste sich dann von der Küchentheke. Schnell hatte er seine Tasse noch geleert, ehe er zur Tür ging. „Trink leer und mach dich fertig. Wir kommen sonst zu spät.“ „Ist das ein Ja?“, fragte ihn Kaito begeistert und leerte ebenfalls seine Tasse. „Zumindest kein Nein, aber bild dir darauf nichts ein.“ Amüsiert lachte der Dieb auf und ließ das Ganze so stehen. Shinichi würde sicher noch eine harte Nuss werden, aber das war es einfach wert. Trotz allem kamen die beiden noch relativ pünktlich. Viel hatte Shinichi eigentlich nicht mit Kaito reden wollen, aber dieser war einfach wie immer gewesen und schaffte es ihn wirklich in ein Gespräch zu verwickeln. Es war aber auch nicht fair, wenn er anfing von Sherlock Holmes zu reden. Im Gegensatz zu Ran schaffte er es halt wirklich so zu tun als ob es ihn interessierte. Oder vielleicht war es echtes Interesse? Doch was war schon echt an Kaito? Er konnte diesen Kerl einfach nicht einschätzen. „Hey ihr beiden.“, wurden sie fröhlich von Aoko begrüßt, die Ran an ihrer Seite hatte. „Guten Morgen.“, kam es von dieser und sie ließ einen aufmerksamen Blick über die beiden Jungs wandern. Die beiden begrüßten die Mädchen ebenfalls. Es dauerte nicht lange, da kabbelten sich Kaito und Aoko wieder, während Ran und Shinichi unbeteiligt neben dran standen. Irgendwie hatte ihre Stimmung etwas Unangenehmes. Außerdem hatte Shinichi Ran gegenüber ein schlechtes Gewissen, jetzt wo das mit Kaito passiert war. „Hast du wieder so lange gemacht?“, fragte Ran dann plötzlich und zog Shinichi damit aus seinen Gedanken. „Hm..?“, machte er deswegen nur. „Du siehst müde aus.“ „Gestern war einfach ein langer Tag.“ „Mein Vater kam auch total müde nach Hause.“, beschwerte sich dann Aoko, die das Gespräch mitbekommen hatte. Das Grinsen von Kaito veranlasste den Detektiv, die Augen zu verdrehen. „Ach stimmt, gestern hat Kaito Kid ja wieder zugeschlagen. Trotzdem wäre Schlaf wichtiger für dich.“ Der tadelnde Blick von Ran ließ Shinichi schwer seufzen. „Ich weiß schon was ich tue Ran. Außerdem kann ich Kid nicht tun lassen was er will.“ Kurz warf er Kaito einen warnenden Blick zu, weil er schon ahnte, dass gleich etwas Selbstgefälliges von ihm kommen würde. Dieser hob nur die Hände und grinste weiterhin frech. Bevor sie aber die Gelegenheit hatten, das Gespräch zu vertiefen, wurden sie von den Lehrern zusammen gerufen. Kurz wurde erklärt wie sie sich während des Fluges zu verhalten hatten und dass ein geplanter Zwischenstopp in Dubai zwischen ihnen und London lag. Danach wurden sie ihren Plätzen zugewiesen. Zu Shinichis Leidwesen landete er natürlich neben Kaito, weil sie ja in einer Gruppe waren. Nach einigen Beschwerden von Schülern die lieber neben jemand anderen sitzen wollten, hatten sie es endlich geschafft und konnten endlich den Flughafen betreten. Die Prozedur bis zum Einstieg zog sich Ewigkeiten und Shinichi war froh, als er endlich auf seinem Platz am Fenster saß. Ohne große Widerworte hatte ihm Kaito diesen überlassen. Dankbar war er dem Dieb dafür schon. Vor ihnen platzierten sich Ran, Sonoko und Aoko. Sonoko war einer dieser Schüler gewesen, die sich lautstark beschwert hatten sie würden lieber wo anderes sitzen wollen. Wenn sie schon nicht mit ihrer besten Freundin in einer Gruppe sein konnte, dann wenigstens im Flugzeug. Eine kurze Durchsage des Piloten wies sie noch auf alles hin und dass er ihnen einen angenehmen Flug wünschte. Dann erhob sich das Flugzeug endlich in die Lüfte und etwas mehr als zwölf Stunden Flug lagen vor ihnen. Viele der Schüler waren jetzt noch total aufgeregt und freuten sich über alles was in dem Flugzeug war. Aber Shinichi war sich sicher, dass sich das in den nächsten Stunden bestimmt legen würde. Immerhin waren sie wirklich lange unterwegs. Zum Glück war er selbst schon in London gewesen und wusste was ihn erwartete. Müde stütze er seinen Kopf ab und begnügte sich damit, aus dem Fenster zu schauen. „Habt ihr auch schon die Aufgaben bekommen, die wir in London machen sollen?“, fragte dann Aoko und setzte sich etwas auf, damit sie auch zu den Jungs nach hinten sehen konnte. „Haben wir. Langweilig wird uns nicht.“, seufzte Sonoko schwer. „Dabei hatte ich gehofft ich könnte viel Zeit damit verbringen meine große Liebe zu finden und ihr romantisch am Big Ben meine Liebe gestehen.“ Schwärmerisch faltete sie die Hände zusammen und schaute dabei an die Decke des Flugzeuges. „Sonoko, das ist immer noch eine Klassenfahrt.“, schmunzelte Ran über das Verhalten ihrer besten Freundin. „Ein bisschen Freizeit haben wir ja“, kicherte Aoko. „Außerdem sind wir damit endlich mal Kid los. Ich finde es furchtbar dass nur noch über ihn geredet wird.“ „Es wäre aber auch romantisch wenn ich Kid-sama in London treffen würde.“, sofort war Sonoko Feuer und Flamme damit. Shinichi rollte mit den Augen. Wenn die wüssten. Das Kichern Seitens Kaito veranlasste ihn dazu ihm leicht den Ellbogen in die Seite zu boxen. Doch diesen amüsierte das Verhalten nur noch mehr, weswegen er etwas lauter lachte. „Lach nicht!“, schimpfte Aoko direkt, die es komplett falsch interpretierte. „Mein Vater wird ihn garantiert noch erwischen, dann sehen wir ja wer zuletzt lacht.“ Fest nickte das Mädchen bei ihren Worten. „Na das will ich mal sehen, wie er das schaffen will.“ Kurz lieferten sich die beiden ein Blickduell, ehe Ran einschritt. „Ich denke darüber sollten wir uns keine Gedanken machen und lieber die Klassenfahrt genießen.“ Sie wollte nicht, dass schon wieder über so etwas geredet wurde. Immerhin sollte sich Shinichi mal auf etwas anderes konzentrieren. Zwar hatte sie die Aussage von Kaito etwas aus dem Trott gebracht. Aber er wollte sie sicher nur ärgern. Sie würde ihre Gelegenheit in London mit Shinichi bekommen. Seine Schweigsamkeit schob sie darauf, dass er einfach nur müde war. Dass er aber mehr von dem Verhalten von Kaito genervt war, wusste sie nicht. „Jetzt sei nicht so ein Miesepeter.“, schmunzelte Kaito und stupste ihm dabei gegen die Wange. Seufzend schob Shinichi die Hand weg. „Ich bin einfach nur müde.“, erwiderte er, weil er keine Lust hatte näher darauf einzugehen. Er war ja schon froh, dass die Mädchen sich jetzt nach gefühlten Stunden dazu entschlossen hatten, dass die Jungs uninteressant waren. „Entschuldige, dass ich dich um deinen Schönheitsschlaf gebracht habe.“ Leicht zog der Detektiv eine Braue hoch und sah zu Kaito. Er sah wirklich so aus, als würde es ihm leidtun, weswegen Shinichi nicht wusste was er dazu sagen sollte. „Aber nach London hätte ich nicht die Zeit gehabt.“, rechtfertigte sich der Dieb vor ihm. „Du musst dir jetzt keine Erklärung aus den Fingern saugen. Das ist merkwürdig.“ „Wieso?“, hakte Kaito amüsiert nach. „Weil sich ein Dieb nicht bei einem Detektiven entschuldigen sollte...“, murmelte Shinichi. Er wollte nicht, dass jeder ihr Gespräch mitbekam. Schlimm genug, dass sie es hier im Flugzeug ausdiskutierten. Etwas in ihm wollte einfach nicht, dass es aufflog. Dafür würde er wohl auch einiges tun. Aber das lag sicher nur daran, dass er ihn bei einem seiner Coups schnappen wollte. Alles andere wäre einfach nur traurig. „Hm? Macht dich das etwa verlegen?“ Das begeisterte Funkeln in Kaitos Augen führte dazu, dass Shinichi wieder den Blick abwandte und lieber aus dem Fenster schaute. „Egal was ich sage, du denkst sowieso das was du willst.“ „Das stimmt.“, lachte Kaito und lehnte sich etwas mehr zurück. Der Flug zog sich Ewigkeiten und durch das ständige Unterbrechen von Aoko oder Sonoko kam er nicht wirklich dazu zu schlafen. Das störte ihn schon etwas. Kaito ließ ihm wenigstens seine Ruhe und dann kamen die zwei ständig auf die Idee, irgendwelche dummen Fragen zu stellen. Selbst Ran hatte gesehen, dass er lieber schlafen wollte. Doch es half ja nichts. So begnügte er sich damit, dass er immer mal wieder einnickte. Die Stunden zogen sich wie Kaugummi und als sie endlich in Dubai ankamen, war die Erleichterung groß. Doch hatten sie dort nicht wirklich Freiheiten, immerhin hatten die Lehrer Angst, dass noch einer der Schüler verloren gehen konnte. Deswegen blieben sie alle in einer Gruppe zusammen, bis der nächste Flug ging. Die Sitzordnung war eine ähnliche und Shinichi ging schon davon aus, dass sie wieder belagert wurden, doch schien den Mädchen auch die Energie zum Reden ausgegangen zu sein. So dauerte es nicht lange, bis er endlich mal richtig eingeschlafen war. Zwar war es nur noch ein Katzensprung bis nach London, aber ein bisschen Schlaf schadete ja nicht. Im Schlaf bemerkte er auch nicht wie sein Kopf vom Fenster, langsam zu Kaito wanderte und auf dessen Schulter zum Liegen kam. Es war halt schon angenehmer als das kalte Glas. Dieser störte sich auch überhaupt nicht daran, sondern lächelte lieber freudig. „Wir sind da Shinichi.“, weckte ihn die Stimme von Kaito. Verschlafen öffnete der Detektiv die Augen und brauchte einen Moment, bis er wusste wo sie genau waren. Als er die Situation komplett erfasst hatte, rückte er direkt von Kaito ab. „Gut geschlafen?“, wurde er nur frech gefragt, weswegen er einfach nur nickte. Shinichi war gerade noch zu müde, um wirklich eine Antwort zu geben, außerdem hatte er auf der Schulter von Kaito geschlafen. Aber das war ja nur ein Versehen. Viel Zeit zum Gedanken machen blieb ihm aber nicht, da sie direkt von den Lehrern angetrieben wurden, das Flugzeug zu verlassen. Draußen wurde kurz durchgezählt und sie gingen zu einem Bus, der extra für diesen Ausflug angemietet wurde und sie zu ihrer Herberge brachte. Viele freuten sich schon darauf, da die meisten einfach nur in einem Bett schlafen wollten. Shinichi ging es bis vor kurzem auch noch so. Aber während der Fahrt wurde er wieder etwas wacher und seine Begeisterung für London kehrte mit einem Schlag zurück. Begeistert sah er aus dem Fenster und fing an, Kaito einfach alles zu zeigen was sie aus dem Fenster sehen konnten. Dabei erklärte er ihm auch jede Kleinigkeit die er darüber wusste. Kaito störte sich nicht daran, dass der Detektiv wie ein Wasserfall vor sich hin sprudelte, immerhin hörte er ihm gerne zu. Etwas, das Shinichi wirklich an ihm zu schätzen wusste. Ran war immer viel zu schnell gelangweilt von dem was er zu erzählen hatte, besonders wenn es um Holmes ging. Die Fahrt mit dem Bus ging dank der Geschichtsstunde mit Shinichi wirklich schnell vorbei und sie konnten sich endlich ihre Herberge ansehen. Es war nichts protziges, aber vollkommen ausreichend für ihren Schulausflug. Einer der Lehrer ging hinein um alles abzuklären, während die anderen draußen warten durften. Nach einiger Verzögerung kam er zurück und fing an anhand einer Liste alle in ihre Zimmer einzuteilen. Es waren lediglich Doppelzimmer. So wurden die Gruppen nicht komplett getrennt. Im Inneren sah es ziemlich modern aus und während im Erdgeschoss die Rezeption und der Frühstücksraum waren, waren auf dem ersten Stock bis zum Vierten die Zimmer verteilt. Die Jungs aus beiden Klassen waren auf dem Ersten und Zweiten, während die Mädchen die anderen zwei Stockwerke bekommen hatten. Zwar erwarteten die Lehrer schon, dass sich nicht alle die Geschlechtertrennung halten würden, aber es war einen Versuch wert. Shinichi war mit Kaito in einem Eckzimmer auf dem zweiten Stock. Es war nicht riesig, aber es reichte für die Tage die sie hier waren. Das einzige was Shinichi wirklich ärgerte war, dass sie ein Doppelbett hatten. Am liebsten hätte er gefragt ob es nicht auch eines mit Einzelbetten gab, aber diesen Triumph würde er Kaito nicht gönnen. Dazu kam, dass er viel zu müde war, um sich jetzt noch um so etwas zu kümmern. Müde setzte sich der Detektiv deswegen auf die eine Seite des Bettes und schloss kurz die Augen. „Nicht gleich einschlafen.“, kam es von Kaito als er nur sah wie Shinichi die Augen zu machte. „Tue ich nicht.“ „Du wirkst aber so.“ Leise brummte Shinichi und öffnete langsam die Augen. „Bist du nicht müde?“ „Doch, aber ich bin es gewohnt lange wach zu bleiben.“, kam grinsend die Antwort und Kaito verschwand dann im Bad. Shinichi nutzte die Gelegenheit um sich aus seiner Kleidung zu schälen und seine Schlafsachen anzuziehen. Es war zwar erst Nachmittag, aber sie hatten den restlichen Tag frei bekommen. Selbst die Lehrer mussten sich erstmal von dem Jetlag erholen. Deswegen ging es erst morgen in der Früh los für alle. Als Kaito wieder aus dem Bad kam, lag Shinichi schon im Bett und schlief tief und fest. Eigentlich hatte der Dieb gehofft, dass er noch wach sein würde, aber das war nicht schlimm. Er hatte jetzt eine Woche Zeit, sich voll und ganz um den Detektiven zu kümmern. Auch Kaito zog sich um und schlug die Decke zurück, um sich unter diese zu kuscheln. Der Ausflug nach London würde viel besser werden als er sich gedacht hatte. Nicht nur, dass er einen großartigen Coup vor sich hatte, nein Shinichi hatte sich auf sein kleines Spiel eingelassen und das gefiel ihm gut. Als sich der Detektiv auch noch zu ihm drehte, konnte er nicht anders als näher zu rutschen und einen Arm um ihn zu legen. „Wir werden viel Spaß haben, Shinichi.“, schmunzelte Kaito und schloss nun auch die Augen. Nur am Rande bemerkte er wie der Detektiv selbstständig etwas näher kam und sich an ihn kuschelte. Kapitel 4: I want to be your favorite hello, and hardest goodbye. ----------------------------------------------------------------- Der warme Atem in Shinichis Nacken ließ ihn langsam wach werden. Allgemein fühlte er sich etwas erdrückt von der Wärme, die von Kaito ausging. Wobei es etwas dauerte, bis er seine gesamte Situation erfasst hatte. Der Dieb hatte sich fest von hinten angeschmiegt und die Arme eng um ihn gelegt. Kurz bewegte sich der Detektiv gar nicht, aber jetzt wo er wach war wurde ihm die Wärme doch etwas zu viel und er schälte sich aus der Umklammerung. Wäre er nicht so müde gewesen hätte er das sicher nicht zugelassen. Was ihn auf die Idee brachte, einen Blick auf sein Handy zu werfen für die Uhrzeit. Dabei fiel ihm auf, dass Ran versucht hatte ihn noch zu erreichen und ihm sogar auf die Mailbox geredet hatte. Da es aber erst drei Uhr morgens war, konnte er das Ganze auch bis morgen aufschieben. Gerade wollte er aufstehen um dem Ruf der Natur zu folgen, da legte sich erneut ein Paar Arme um seine Hüften. Ein unzufriedener Laut kam von Kaito, aber mehr gab er nicht von sich. „Könntest du mich wenigstens auf die Toilette lassen?“, fragte ihn Shinichi amüsiert. „Du kommst aber wieder, oder?“ Kaito nuschelte so sehr in die Decke, dass der Detektiv Mühe hatte ihn zu verstehen. „Ich hatte nicht vor auf dem Klo weiter zu schlafen.“ Es dauerte kurz, aber dann löste er sich doch von ihm. Natürlich nutze Shinichi direkt die Gelegenheit und verschwand ins Bad. In der Zeit rollte sich Kaito zurück auf seine Seite und schnappte sich sein Handy um ebenfalls auf die Uhr zu sehen. Er musste ein paar Mal blinzeln, weil er total vergessen hatte wie hell es eigentlich war. Dass es so früh war störte ihn zwar, aber immerhin konnte er so die Zeit nutzen um mit seinem Lieblingsdetektiven allein zu sein. Dieser kam wieder aus dem Bad zurück und setzte sich wieder aufs Bett. Müde streckte er sich. „Immer noch müde?“ „Eher gerädert...“ „Naja wir waren lange unterwegs.“ „Und du musstest mich die Nacht davor ja wach halten.“ „Ich halte dich nachts gerne wach.“ Das schelmische Grinsen auf den Lippen von Kaito veranlasste Shinichi dazu, die Augen zu verdrehen. „Du magst vielleicht Spaß daran zu haben Dinge zu stehlen, aber dieser Spaß ist nicht auf der Seite der Polizei.“ „Dabei habe ich immer das Gefühl es macht dir Spaß meine Methoden zu analysieren und heraus zu finden wie ich etwas gemacht habe. Wie damals bei meinem kleinen Teleportationstrick.“ Nun wich Shinichi seinem Blick aus. Ganz Unrecht hatte der Dieb nicht. Es war für ihn einfach spannend die Ausführung komplett zu entschlüsseln. „Du könntest trotzdem damit aufhören.“ „Und dann? Hab ich dann mehr Chancen, dass du mit mir ausgehst?“ Erneut war es das freche Grinsen das Shinichi kurz zögern ließ. „Erzähl keinen Blödsinn. Es würde nur dazu führen, dass dich die Polizei nicht fest nimmt.“ „Machst du dir Sorgen?“ „Als ob. Ich will nur, dass Nakamori nicht noch kollabiert wegen dem Stress.“ Dass es wie eine Ausrede klang, war ihm klar. Es war auch eine. Natürlich machte er sich etwas Sorgen. Gleichzeitig mochte er die Jagd nach Kaito Kid auch. Es warf ihn einfach komplett zwischen die Stühle und er wusste nicht wie er damit umgehen sollte. „Vorerst kann ich nicht aufhören, aber nicht mehr lange.“, versprach ihm dann Kaito und er erntete dafür einen überraschten Blick. „Heißt das, du hast wonach du suchst?“ „Nicht direkt, aber sicherlich bald.“ „Du wirst nicht hier in London auch einen Coup starten oder?“ „Glaubst du wirklich ich lasse mir die Chance entgehen hier zu sein?“ Schwer seufzte Shinichi und er ließ sich zurück in sein Kissen fallen. „Auf was hast du es abgesehen?“ „Ich werde dir doch nicht alles von meiner Arbeit verraten.“ Da war er wieder, der amüsierte Tonfall und Shinichi sah ihn nur skeptisch an. „Es gibt nicht so viele Edelsteine, die dir ins Auge fallen könnten.“ „Dann kläre mich auf, was ich stehlen will.“ Damit hatte er Shinichi. Wie auf Knopfdruck ging er wirklich alle Juwelen durch, die ihm einfielen,die man in London erbeuten konnte. Es waren doch einige von denen er wusste, aber nicht alle. Besonders wusste er nicht, welche zur Zeit neu ausgestellt wurden. „Als kleiner Tipp, es ist einer der fest hier in London ist.“ Kurz runzelte der Detektiv die Stirn und dann sah er den Triumph in seinen Augen aufleuchten. „Du hast es auf den Koh-i-Noor abgesehen.“ Während sich Shinichi noch freute, dass er es erraten hatte, merkte man schon wie seine Freude bröckelte. „Bist du verrückt?“, schob er dann direkt nach. „Nope.“, grinste Kaito breit. „Das ist der am besten geschützte Schatz in ganz London. Besser als Suzuki seine beschützen könnte.“ Unbewusst schwang Sorge in seiner Stimme mit. Leise lachte Kaito und beugte sich nun komplett über Shinichi, um ihm einen hauchzarten Kuss auf die Lippen zu geben, was den Detektiv nun endgültig aus dem Trott brachte. „Mach dir keine Sorgen. Ich plane das schon eine Weile und bin vorbereitet auf alles was kommt.“ „Du...“, fing Shinichi an und wurde durch einen weiteren Kuss unterbrochen, weswegen er sein Gegenüber nun einfach etwas wegdrückte. „Lass mich ausreden.“ „Du willst mir doch sowieso nur die Risiken aufzählen. Das hat mein Verbündeter schon.“ Dass Kaito gerade offen über seine Arbeit sprach registrierte Shinichi nur am Rand. Viel zu sehr war er gerade damit beschäftigt was der Meisterdieb vor hatte. „Das kannst du nicht machen.“ „Ich werde es aber machen, Shinichi.“ Sein ernster Tonfall ließ den Älteren erneut stocken. „Wieso bist du versessen darauf?“ „Wieso bist du wieder groß?“ Ein eisiges Schweigen legte sich über die beiden. Natürlich wusste Kaito nicht, was mit der Organisation war. Schlimm genug, dass er ziemlich schnell drauf gekommen war, dass er nicht nur ein Grundschüler war. Aber woher sollte er das ganze Bild kennen? Aber das bewies dem Detektiv nur, dass noch mehr dahinter steckte. Nicht einfach nur der Spaß an der Sache. Es gab etwas, das Kaito zu suchen schien, etwas das so wichtig war, dass er sich jedes Mal in so riskante Situationen begab. „Du weißt, dass ich dich aufhalten muss...“, murmelte Shinichi dann leise und ließ damit die Gegenfrage von Kaito im Raum stehen. „Ich weiß und das hoffe ich auch.“, raunte ihm der Meisterdieb entgegen und küsste ihn erneut sanft. Nur dieses Mal legte Shinichi seine Arme um ihn, damit er sich nicht direkt wieder von ihm löste. Er verstand es nicht. Weder seine Gefühle zu Kaito, noch seine Raubzüge. Aber vielleicht würde er es verstehen, wenn er in seiner Nähe blieb. Doch allein durch den Kuss waren die Gedanken schnell beiseitegeschoben und sie intensivierten den Kuss. Immer lustvoller bewegten sie die Lippen gegeneinander. Auch die Umklammerung von Shinichi verstärkte sich und veranlasste Kaito dazu, sich über den Detektiv zu schwingen. Nach Minuten lösten sie sich voneinander und der Ältere schnappte gierig nach Sauerstoff, während er schelmisch angelächelt wurde. „Glaub nicht das das Gespräch damit beendet ist.“ Leise lachte Kaito auf bei den Worten. „Wir haben immerhin eine Woche Zeit darüber zu reden. Vor dem letzten Tag werde ich den Coup nicht ausführen. Immerhin will ich die Klassenfahrt mit dir genießen.“ Die Worte trieben eine dunkle Schamesröte in Shinichis Gesicht, weswegen er dankbar war, dass es im Zimmer dunkel genug war, da sein Gegenüber das nicht so sehen sollte. „Mit deiner Charmebolzenart kommst du bei mir auch nicht weiter.“ „Ich weiß, aber ich bin gerne charmant zu dir.“ „Du willst mich damit nur aufziehen.“ „Ein bisschen...“, schmunzelte Kaito und hinterließ federleichte Küsse an seiner Wange entlang, ehe er etwas an seinem Kiefer knabberte. Unbewusst kam Shinichi dabei ein wohliges Seufzen über die Lippen. „Nicht...“, murmelte er direkt. „Dabei klangst du gerade nicht abgeneigt.“, hauchte Kaito und knabberte dabei weiter, ehe er bei seinem Hals ankam und sich an diesem sogar festsaugte, bis er ihm einen Knutschfleck gemacht hatte. Glücklich leckte er über diesen und sah Shinichi wieder in die Augen. Es war schwer, nicht in den azurblauen Seelenspiegeln zu ertrinken. So erging es auch Shinichi. Wieso zog ihn dieser Dieb nur so in seinen Bann? So schlimm, dass er sich sogar ehrlich Sorgen darüber machte was mit ihm passieren könnte bei seinem Coup. „Außerdem scheint dein Körper ziemlich dafür zu sein.“ Noch bevor Shinichi das abstreiten konnte, drückte Kaito seine Körpermitte nach unten. Überrascht stöhnte der Detektiv auf und legte direkt seine Hand über den Mund. Er konnte nicht mal wirklich protestieren, weil sich schon länger was in seiner südlichen Region geregt hatte. Wie sollte er bei sowas auch ruhig bleiben? Dass sich Shinichi nicht wehrte, veranlasste den Dieb nur dazu weiter zu machen und er rieb sich dabei weiter an dem Detektiv. Auch ihm entkam das eine oder andere Seufzen dabei. Doch der Ältere ließ fest seine Hand über dem Mund und versuchte jeden Laut damit zu ersticken. „Ich will dich hören, Shinichi.“, raunte ihm Kaito entgegen und leckte ihm dabei über die Finger. „Aber...“, fing dieser leise an, doch dadurch das er fürs Sprechen seine Hände etwas gesenkt hatte, nutze Kaito die Lücke und küsste ihn direkt. Nun gab es kein Entkommen mehr für Shinichi. Noch dazu wanderte Kaitos Hand immer tiefer und strich ihm dabei sanft über die Brust, weiter über die Taille bis zu seiner Hose. „Wenn du es gar nicht magst, höre ich auf.“, versprach ihm Kaito zwischen zwei Küssen und verschloss die verlockenden Lippen von Shinichi direkt wieder. Dieser japste nur kurz auf und erwiderte den Kuss einfach wieder. Sein Gehirn hatte komplett aufgehört immer wieder Fragen in die gesamte Handlung zu streuen. Viel mehr hatte sein Körper diesen Part übernommen und genoss einfach nur die Behandlung von Kaito. Mit einer fließenden Bewegung war Kaitos Hand in der Hose von Shinichi und strich ihm sanft über seine Erektion. Prompt wurde er dafür mit einem leisen Stöhnen in den Kuss belohnt. Immer wieder strich er nur darüber und neckte dabei die Spitze etwas. Solange bis Shinichi den letzten Widerstand aufgab und seine Hüfte etwas mehr in die Richtung von Kaito drückte. „Bitte...“, murmelte er an die Lippen des Diebes und öffnete dabei die Augen. Wilde Lust spiegelte sich in diesen. „Dann tu es mir gleich.“, erwiderte Kaito und nahm dabei eine Hand von Shinichi und führte sie an seine eigene Erektion. Er spürte das Zögern und dass der Detektiv nicht wirklich davon überzeugt war. Zu seiner Überraschung tat Shinichi aber was er ihm sagte und schob seine Hand in die Hose des Jüngeren. Unsicher schluckte der Ältere und nahm ebenfalls langsam die Erektion von Kaito zwischen die Finger. Vorsichtig strich er darüber und wurde erst mutiger, als er das schwere Seufzen hörte. Auch Kaito stieg nun mit ein und bewegte seine Hand gleichmäßig zu der von Shinichi. Immer wieder stöhnte einer der beiden auf und Shinichi injizierte nun den nächsten Kuss, da es ihm viel zu peinlich war, solche Geräusche von sich zu geben. Da war es leichter für ihn, wenn ihn Kaito einfach küssen würde. Selbst dieser wurde noch leidenschaftlicher als die Letzten und schnell war die Zunge des Diebes in seinem Mund. Die Bewegungen wurden immer unkoordinierter und beide bewegten ihre Hüfte zu der Hand mit. „Ich... komme gleich...“, keuchte Shinichi schwer in den Kuss und stöhnte dabei laut gegen die Lippen von Kaito. „Ich auch..“, erwiderte dieser genauso schwer atmend. Es dauerte auch nicht viel länger da kam Shinichi in der Hand von Kaito und dieser folgte ihm nur ein paar Pumpbewegungen später. Schwer keuchend verharrte Kaito noch über ihm, ehe er seine Hand endlich zurück zog und sich neben ihn rollte. Shinichi brauchte selbst noch ein paar Momente, bis er seine Atmung wieder so weit unter Kontrolle hatte, dass er sich aufrichten konnte. „Erst Spaß haben und mich dann im Bett zurück lassen...?“, fragte ihn Kaito mit einem gespielt gekränkten Gesichtsausdruck. „Idiot.“, murmelte Shinichi lediglich und ging dann ins Bad um sich dort die Hand zu waschen. Er kam nur kurz heraus um sich etwas anders zum Anziehen zu holen und Kaito mit einer Packung Taschentücher abzuwerfen. Dieser bedankte sich mit einem herzhaften Lachen. Als die Tür vom Bad zuging, säuberte sich auch Kaito und rollte sich aus dem Bett, um sich wie schon der Detektiv vor ihm etwas zum Anziehen zu suchen. Dieser kam gerade zurück ins Zimmer, als sich Kaito die Hose über den Hintern zog. „Noch eine zweite Runde?“, neckte Kaito ihn direkt, als ihm das Zögern in seiner Bewegung aufgefallen war. „Träum weiter..“, murrte Shinichi und ließ sich ins Bett fallen. „Natürlich … einen alten Mann sollte man nicht zu sehr überfordern.“ „Das sagt derjenige, von dem behauptet wird, dass er ein Mann mittleren Alters ist.“ „Also hast du dich gerade von einem alten Kerl verführen lassen?“ Erneut gab Shinichi kopfschüttelnd auf. Amüsiert grinsend zog Kaito ihn einfach zu sich und legte seine Arme um ihn. „Du wirst das letzte Wort nicht kriegen.“ „Das ist mir auch schon aufgefallen.“ Dabei sah ihm Shinichi kurz in die Augen und beließ es dann dabei. Mit Kaito diskutieren wollte er sowieso nicht. Nicht nach dem was gerade passiert war. „Schlaf nicht zu fest ein, in ein paar Stunden müssen wir aufstehen.“, erinnerte ihn Kaito freundlich daran, dass sie bald zum Frühstück mussten. „Weck mich einfach.“ „Oh? Das tue ich natürlich sehr gerne.“ Ohne etwas zu sagen schloss Shinichi die Augen. Egal was er sagen würde, es wäre nur etwas was gegen ihn gewandt werden würde. „Es hat mir übrigens sehr gut gefallen..“, raunte ihm Kaito ans Ohr, was ihm eine Gänsehaut über den Rücken jagte. „War nicht schlecht...“, sagte Shinichi leise und ausweichend. Er würde ihm sicher nicht auf die Nase binden, dass es ihm sehr gut gefallen hatte. Immerhin war sein Ego auch so schon viel zu groß für diesen Raum. „Sehr gut, weil ich werde jetzt sicher nicht mehr meine Finger von dir lassen.“ „Das hab ich schon fast befürchtet. Überspann den Bogen aber nicht.“ „Keine Sorge. Nur hier drin.“, versprach ihm Kaito direkt und er wusste nicht mal, wieso er nicht wieder alles versuchte abzustreiten. Aber es brachte sowieso nicht viel gegen Kaito und es war ja gar nicht so schlecht. Aus komischen Gründen fühlte es sich sogar wirklich richtig an. Noch während er darüber nachdachte, zerrte erneut der Schlaf an ihm und es dauerte auch nicht viel länger um in diesen zurück zu fallen. Kaito selbst war noch eine Weile wach und strich ihm unaufhörlich sanft durch die Haare. Niemals hätte er erwartet, dass sich der Detektiv so fallen lassen würde. Eher hatte er gedacht, dass er sich mit Händen und Füßen wehren würde. Aber vielleicht war er auch einfach nur müde. Was es auch war. Für ihn ging es ja gut aus und er hoffte wirklich, dass es dabei bleiben würde. Klar liebte er es, wenn sich Shinichi gegen ihn sträubte, aber handzahm gefiel er ihm auch sehr gut. Mit einem leichten Lächeln fiel auch Kaito zurück in einen leichten Schlaf. Ein bisschen hatten sie ja noch. ~ Das laute Poltern gegen die Tür zog beide aus ihrem tiefen Schlaf. Shinichi hatte es so sehr erschrocken, dass er fast senkrecht im Bett stand. „So macht das keinen Sinn.“, hörten sie eine Frauenstimme von der anderen Seite und einen kurzen Augenblick später sprang die Tür auf. Aoko, Ran und Sonoko standen natürlich hinter dieser, während Sonoko triumphierend den Schlüssel in der Hand hielt. „Aufstehen, es ist Zeit zum Frühstück.“, stellte Aoko mit verschränkten Armen fest. Ran wiederum bedachte Shinichi mit einem besorgten Blick. Dieser war komplett durch den Wind und brauchte etwas, zu seinem Glück war Kaito viel schneller im wach werden. „Jetzt macht doch mal langsam.“, gähnte dieser und streckte sich dabei. Wenigstens waren sie erst gegen die Tür gepoltert, bevor sie rein kamen. So hatten die zwei genug Zeit, sich voneinander zu lösen. „In zehn Minuten geht es los, bis dahin solltet ihr fertig sein.“, informierte sie Ran mit einem leichten Lächeln. Man merkte direkt, dass es nicht ihre Idee gewesen war. Sie hatte einfach gehofft, die zwei hätten sich einen Wecker gestellt. „Hm..“, gab Shinichi schlaftrunken von sich. Er hätte nicht nochmal einschlafen dürfen. Vor ein paar Stunden war er echt fit gewesen, aber es war einfach zu verlockend nachdem... In Gedanken stockte er direkt und sein Kopf drehte sich langsam zu Kaito. Dieser kabbelte sich schon wieder mit Aoko, die versuchte den Meisterdieb aus dem Bett zu kriegen und beschwerte sich darüber, dass es Kaito nicht schaffte, sich einen Wecker zu stellen. Irgendwie war ihm das Ganze jetzt doch echt peinlich. Sie hatten sich gegenseitig... „Shinichi?“ Die Stimme von Ran zerrte ihn in das Hier und Jetzt zurück. „Ah... Ja... Ich mach mich fertig..“, stammelte er vor sich hin und stand nun endlich auf, um als erstes ins Bad zu gehen. Zum Glück hatte er sich gestern Abend noch umgezogen, sonst wäre es nur noch unangenehmer geworden. Was ihm aber gestern nicht aufgefallen war, war der Knutschfleck den er von Kaito hatte. Der sich perfekt mittig an seinem Hals befand. Ran wiederum entging er nicht. Überrascht musterte sie diesen, ehe Shinichi im Bad verschwand und sah dann zu Kaito. Die zwei hatten doch nicht? Nein das konnte nicht sein. Shinichi war nicht schwul. Das musste etwas anderes sein. „Jetzt komm Aoko.“, fiel Sonoko ihr ins Wort „Die zwei kommen sicher gleich und mir hängt der Magen seit gestern in den Kniekehlen.“ Ihr nörgelnder Tonfall ließ kaum Spielraum für ein Nein. So löste sich Aoko von Kaito, bedachte diesen aber beim Gehen noch mit einem strengen Blick. „Wehe du schläfst wieder ein.“ „Keine Sorge. Mindestens Shinichi ist jetzt ja wach.“, lachte Kaito und winkte den Mädels, als diese den Raum verließen und dabei geräuschvoll die Tür ins Schloss fallen ließen. Erneut streckte sich Kaito müde und suchte sich dann seine Kleidung für den Tag zusammen. Sie hatten so schön geschlafen, es war fast alles perfekt und dann kamen die einfach dazwischen. „Ich dachte du wolltest mich wecken.“, stellte Shinichi fest als er fertig aus dem Bad kam und den Dieb musterte, der gerade dabei war sein Oberteil zu wechseln. „Nun es war so schön an deiner Seite da bin ich wohl eingeschlafen.“ „Und dabei hast du keinen Wecker gestellt?“, bohrte Shinichi weiter und ging gar nicht erst auf das Süßholzgeraspel ein. „Doch, aber den muss ich wohl überhört haben.“, grinste ihm der Dieb entgegen und verschwand nun auch ihm Bad. Leise seufzte Shinichi und ging zurück zum Bett um sein Handy in die Hosentasche zu schieben. Er war ja schon sehr froh, dass sie nicht bei irgendwas anderem erwischt worden waren. Durch den Krach an der Tür waren sie immerhin schon aufgeschreckt gewesen. Trotzdem hätten sie sich das schenken können. Es dauerte etwas, bis Kaito wieder kam und er Shinichi ein breites Lächeln schenkte. „Also von mir aus können wir.“ Shinichi nickte und folgte ihm direkt, doch dann stoppte er doch kurz. „Du hältst dich aber an das was du gesagt hast oder?“ „Hm?“, fragend drehte er sich wieder zu ihm herum. „Naja... Dass du die Finger von mir lässt wenn wir nicht... Naja du weißt schon...“ Das Stammeln von Shinichi ließ Kaito leise kichern und er drehte sich nun ganz um. „Du bist wirklich süß wenn du kein Wort herausbringst vor Verlegenheit.“ „Ich bin nicht süß!“, stritt Shinichi direkt mit roten Wangen ab. „Natürlich...“, grinste Kaito schief und kam auf ihn zu um ihn einfach zu küssen. „Versprochen ist versprochen. Sollten wir aber komplett ungestört sein, stehle ich dir vielleicht ein oder zwei Küsse.“ „Du hast aber gesagt dass du...“ „Ich bin immer noch ein Dieb, Herr Detektiv.“, unterbrach ihn Kaito frech und verließ nun einfach das Zimmer. Leise grummelte Shinichi und folgte diesem, während er die Tür hinter sich zu zog. Das Ganze entwickelte sich wirklich überhaupt nicht in seine Richtung und das ärgerte ihn gewaltig. Wieso war Kaito nur so? Wobei die eigentliche Frage war, wieso störte es ihn so wenig? Im Frühstücksraum war schnell klar wo ihre Plätze waren, da die Gruppen direkt an einem Tisch zusammen sortiert waren. Man konnte auch direkt sehen, dass Sonoko diese Entscheidung gar nicht gefiel, da diese wild gestikulierend mit dem Lehrer diskutierte. Während sich Kaito neben Aoko setzte, nahm Shinichi den Platz neben Ran. „Während ihr euch noch im Bett gewälzt habt, haben Ran und ich besprochen wie wir unsere Tour anfangen wollen.“, fing Aoko direkt an als die Beiden sich gesetzt hatten. „Seid ihr schon so lange wach?“, fragte Kaito einfach. „Eine Weile, wir sind wohl zu früh eingeschlafen nach dem Flug.“ Aoko zuckte mit den Schultern und wollte gerade ihre Unterlagen dazu herausholen, als bekannt gegeben wurde, dass sie anfangen konnten zu frühstücken. Unzufrieden grummelte Aoko, aber dann halt danach. Das gesamte Frühstück verlief entspannt und die Stimmung war gut am Tisch. Wobei Shinichi nicht merkte, dass Ran immer mal wieder einen skeptischen Blick zu Kaito warf, wenn dieser viel zu nah bei ihm war. Seit letzter Nacht kam ihm seine Nähe weniger aufdringlich vor, sie war vielmehr willkommen. Außerdem hatte er gemerkt, wie sehr er sich bei ihm entspannen konnte. Etwas, das er nicht bei Vielen konnte. Leider auch nicht bei Ran. Besonders jetzt nicht mehr, nachdem das mit der schwarzen Organisation passiert war. Vielleicht sollte er ihr einfach die Wahrheit sagen, aber diesen Gedanken hatte er oft und doch riet ihm Haibara komplett davon ab. Dabei war es doch komisch, dass er sich gerade bei dem meist gesuchtesten Dieb Japans so wohl fühlte. Immerhin sollte er ihn einfach direkt entlarven und hinter Gitter bringen, doch dieser Gedanke kam ihm nicht mal. Immerhin wollte er ihn ja bei einem Coup ins Gefängnis bringen. Nach dem Frühstück wurde alles abgeräumt und den Gruppen Zeit gelassen, den heutigen Tag zu planen. Nun kam die Stunde für Aoko und sie konnte den Jungs stolz zeigen was sie alles schon fertig gemacht hatte. Auf einer Karte hatte sie schön markiert wo alle Sehenswürdigkeiten waren und diese mit einer feinen Linie verbunden. „Also von dem Standpunkt der Herberge aus, wäre es am sinnvollsten wir fangen rechts an. Immerhin gibt es da nur die Tower Bridge und dem Tower von London“, fing sie dann direkt an zu erklären, bevor die anderen beiden etwas sagen konnten. „Weil die Tower Bridge ist relativ nahe, aber kein Ziel für den ganzen Tag, deswegen dachten wir uns wir verbinden es mit dem Tower von London. Wir haben zwar fünf Tage Zeit für alles, aber zwei oder drei Sachen sollten wir am Tag schon schaffen.“ Kaito hatte natürlich keine Einwände, je eher er zum Tower von London kam desto besser. Zwar hatte er Jii schon vorgeschickt um sich die ganze Sache anzusehen, aber er selbst wollte sich natürlich auch noch ein Bild dazu machen. Shinichi schenkte ihm einen kurzen Seitenblick, welchen er mit einem frechen Schmunzeln beantwortete. Ran fiel natürlich dieses kleine Zwischenspiel auf und sie versuchte Shinichis Aufmerksamkeit mehr auf sich zu ziehen. „Außerdem habe ich Aoko erzählt, wie sehr du dich für Sherlock interessierst. Deswegen haben wir extra geschaut das wir besonders viel Zeit für die Baker Street haben.“ Mehr musste Shinichi nicht hören um direkt zu Ran zu sehen. „Das solltet ihr nicht nur meinetwegen machen, immerhin ist das eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in London. Da werdet auch ihr alle was sehen was euch sicher interessiert.“ „Vielleicht lerne ich ja auch was von Sherlock.“, meinte Kaito, während er die Arme hinter seinen Kopf verschränkte. „Es würde dir immerhin nicht schaden.“, erwiderte Shinichi direkt. „Glaubst du es hilft was?“ „Sehen wir am Ende des Ausfluges, oder?“ „Niedlich, wie du dir Hoffnungen machst.“ Das Blickduell, was zwischen den beiden ausbrach wurde dieses Mal aber von den Lehrern unterbrochen, die nun von allen den Plan haben wollten wie sie nun anfingen. Schüler, die nämlich in dieselbe Richtung los zogen, bekamen den dafür zuständigen Lehrer an die Seite gestellt. Aoko stand direkt auf um ihren Plan abzugeben und Shinichi lehnte sich etwas zurück als er seinen Blick von Kaito löste. Er hoffte wirklich, dass er Kaito von dieser wahnwitzigen Idee abringen konnte. Vielleicht reichte es ja schon wenn er den Turm von innen sah. Es war doch der reinste Selbstmord das zu versuchen. Doch viel mehr wurmte es ihn, nicht zu wissen wieso Kaito es tat. Er war gestern Nacht nicht dazu gekommen weiter nach zu bohren, aber es interessierte ihn doch sehr. Dass sich Kaito kein Stück von seinen Vorhaben abbringen lassen würde, wusste er nicht. Dieser hatte bereits einige Dinge geplant und würde die letzten Vorbereitungen treffen, wenn er heute selbst da war. Jii hatte ihm schon mehr als deutlich gesagt was das alles zu bedeuten hatte, deswegen störte er sich gar nicht daran, dass ihn Shinichi ebenfalls davon abbringen wollte. Viel mehr überraschte es ihn, wie sehr Ran in seiner Nähe auf der Lauer war. Sie hatte also schon gemerkt, dass etwas im Gange war. Allein bei ihrem kleinen Wortgefecht, hatte sie ihn steinern gemustert. Doch machte er sich keine Sorgen, dass sie eine wirkliche Konkurrenz sein konnte. Immerhin interessierte sich Shinichi nicht mehr für sie. Doch anscheinend war ihr das selbst noch nicht so wirklich aufgefallen. Das störte ihn aber nicht sonderlich. Das Ganze weckte eher noch mehr seinen Kampfgeist, Shinichi komplett an sich selbst zu binden. Immerhin hatte er vor die Wette zu gewinnen. Zwar war es ein Spiel mit dem Feuer, besonders jetzt wo der gute Detektiv wusste, dass er Kaito Kid war, aber trotzdem war es ihm das wert. Shinichi löste in ihm Gefühle aus die sonst keiner in ihm auslöste. Seit ihrem ersten Duell am Glockenturm interessierte er sich für den Detektiv. Doch als ihm dieser nur als Conan gegenüberstand, gab es nicht viel was er tun konnte. Ihn aber wieder in seiner alten Verfassung zu sehen war für ihn Zeichen genug, dass er endlich einen Schritt vorwärts gehen musste. Bevor er noch von jemand anderen geschnappt würde. Heute mochte er vielleicht nur einfach Hallo zu ihm sagen, aber bald würde er sich nie wieder von ihm trennen wollen. Fest von sich überzeugt stand Kaito nun auf und folgte den anderen, nachdem der Lehrer den Plan abgesegnet hatte. Kurz sah ihn Shinichi fragend an, doch als er nur ein schelmisches Grinsen bekam, rollte er mit den Augen. Oh ja, das würde wirklich gut werden. Kapitel 5: Wouldn't it be the perfect crime, if I stole your heart and you stole mine? -------------------------------------------------------------------------------------- Die Fahrt zur Brücke war ziemlich ereignislos. Nur hatte sich Sonoko mit ihrer Gruppe perfekt auf die von ihnen abgestimmt. Was hatte Shinichi auch anderes erwartet? Damit machte er immerhin jetzt auch mit ihrer Gruppe Bekanntschaft. Da es sich durch fehlende Jungen nicht anders ausging war das eine Gruppe aus drei Mädchen und einem Jungen. Mit Sonoko waren es noch Keiko und Akako, ebenfalls Freunde von Aoko. Shinichi hatte seinen Arm aufgestützt und hörte der Unterhaltung nur mit halben Ohr zu. Anscheinend würden sie den Letzten der Gruppe vor Ort antreffen, da er gebürtiger Engländer war. Kaito schien davon nicht wirklich begeistert zu sein, aber Shinichi konnte nicht sehen wieso. Was aber Keiko und Sonoko teilten, war ihre Leidenschaft zu Kaitou Kid und das führte dazu, dass Aoko ständig erwähnen musste, was für ein schlimmer Krimineller dieser war. Zum Leidwesen des Detektivs freute sich Kaito über diese Art von Aufmerksamkeit auch noch. Weswegen er immer wieder einwarf, dass Kid doch ziemlich cool war und Nakamori nur ein drittklassiger Polizist sei. Ran hatte sich schon lange aus dem Gespräch zurückgezogen und sah dann zu Shinichi. „Alles in Ordnung?“ „Noch etwas gerädert vom Flug.“, meinte Shinichi auf die Frage hin. Er konnte ja schlecht sagen, dass ihm das Gespräch etwas auf den Geist ging. „Das sollte sich ja bald gelegt haben. Außerdem haben wir viel anzusehen wenn wir da sind.“; versuchte ihn Ran aufzumuntern und lächelte ihm dabei leicht zu. Gerade als Shinichi drauf antworten wollte, wurde ihm von hinten auf die Schulter getippt. Fragend drehte er sich um und musterte Akako etwas verwirrt. Er wusste nicht wirklich, was sie von ihm wollte. Lediglich Kaito hatte ihm beim Einsteigen gesagt, dass er am besten einen Bogen um sie machen sollte. „Ich hätte nicht gedacht, dass der Magier des Ostens zurückkehren würde.“, sagte sie geheimnisvoll und ihr Blick ruhte fest auf ihm. „Eh...?“, machte Shinichi sichtlich verwirrt. Was wollte sie von ihm? Und wieso Magier? „Akako, lass ihn in Ruhe.“, schritt Kaito direkt ein als er merkte, dass sich die Schwarzhaarige an seinen Lieblingsdetektiven gewandt hatte. „Du solltest vorsichtig sein, aber ich helfe dir gerne wieder aus der Patsche.“, erwiderte sie und ließ den Blick weiter zu ihm schweifen. Wie üblich sah sie ihn besitzergreifend an und Kaito konnte sich schon denken, dass sie schon wieder einen Unfug geplant hatte, der sein Herz stehlen sollte. Der Detektiv wollte gar nicht wissen, was gerade passiert war. Doch irgendwie hatte er kein gutes Gefühl bei Akako, weswegen er der Warnung von Kaito nachgehen würde. Sie hatte etwas Komisches an sich. „Wer ist jetzt eigentlich der Letzte in eurer Gruppe?“, fragte Ran gerade, weswegen Shinichi seine Aufmerksamkeit wieder an sie richtete. „Oh? Hab ich dir das noch gar nicht gesagt?“, fragte Sonoko überrascht, doch kam sie nicht dazu, mehr zu sagen, da der Bus anhielt. „Wir sind da, steigt alle nacheinander geordnet aus.“, wies der Lehrer an und die Schüler taten wie geheißen. Shinichi reihte sich als einer der Letzten ein, weil er sich sicher nicht raus quetschen würde. Kaito gesellte sich direkt hinter ihn und beugte sich dabei nach vorne. „Spring nicht im Dreieck wenn du siehst wer der Letzte in der Gruppe ist.“, bat er den Detektiven leise und grinste dabei schief. Shinichi verstand immer noch nicht wirklich und zog grübelnd die Stirn zusammen. Jemand, der gebürtig aus London war. Gerade als der Groschen fiel, sah er ihn auch schon. „Ihr seid eine Minute und 24 Sekunden zu spät.“, stellte Saguru nüchtern fest und klappte dabei seine Taschenuhr zu, um sie wieder in der Hosentasche zu verstauen. Der Meisterdieb verdrehte die Augen und musste Shinichi fast schon aus dem Bus ziehen, da dieser wie festgefroren stehen geblieben war. „Schön dich wieder zu sehen, Hakuba.“, grüßte ihn Aoko begeistert. „Die Freude ist ganz meinerseits.“, erwiderte er mit einem charmanten Lächeln und ließ den Blick durch die Gruppe schweifen. Dabei stockte er bei dem Anblick von Shinichi. „So haben wir also endlich auch die Gelegenheit dazu, miteinander Bekanntschaft zu machen, Shinichi Kudo. Es war mir eine Freude, dich bei dem Wettstreit zu vertreten.“ Kaito sah fragend zwischen den beiden hin und her, doch schien sich der japanische Detektiv davon nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. „Conan hat mir davon erzählt, es freut mich auch dich kennen zu lernen, Saguru Hakuba.“ Dabei streckte er ihm die Hand entgegen und die Geste wurde erwidert. Kurz wurde geschwiegen ehe sich Aoko es sich zur Aufgabe machte, die Restlichen vorzustellen. „Du kennst ihn gar nicht als …?“, setzte Kaito leise an als Frage und Shinichi schüttelte den Kopf. „Nein ich bin ihm nie über den Weg gelaufen. Dank Heiji kam er auch nicht auf mich.“ „Da hast du Glück, er hat ein unglaublich gutes Gespür.“ „Ich hoffe du hast nicht vor hier etwas anzustellen, Kaito.“, sagte Saguru plötzlich an den Meisterdieb gerichtete. „Ich weiß nicht von was du redest.“, erwiderte dieser lächelnd. „Der Ausflug ist sehr gut geeignet, um dich im Auge zu behalten. Auch du solltest einen Blick auf ihm lassen.“, sagte Hakuba zu Shinichi. „Wir sind im selben Zimmer, ich glaube ihn aus den Augen zu verlieren wird schwer.“, antwortete ihm der Detektiv schulterzuckend. Noch bevor sie das Gespräch mehr vertiefen konnten, ging es endlich zur Tower Bridge. Shinichi merkte direkt, dass die Augen von Akako und auch Saguru auf ihm ruhten. Was hatten die nur mit ihm? Geduldig wurden sie vom Lehrer genauestens aufgeklärt, was es über die Tower Bridge zu erzählen gab und dann durften sie sich frei bewegen und sich selbst ein Bild von allem machen. Dabei durften sie natürlich nicht die gestellten Aufgaben vergessen. Wobei die Fragen nicht sonderlich schwer waren. Es waren ein paar Jahreszahlen, die sie eintragen mussten und den Namen des Flusses, der unter der Brücke entlang ging. Begeistert schrieb Aoko 'Themse' in das freie Feld und nickte zufrieden. „Damit haben wir das erste schon fertig.“ „Dann können wir uns jetzt umsehen.“, sagte Ran erfreut und schnappte sich schon Shinichis Hand um diesen mit zu ziehen. Kaito grub dabei seine Hände in die Hosentasche und sah den beiden nach. „Du solltest dich von ihm fern halten, er wird noch dein Geheimnis erfahren.“ „Akako ich sage es dir gerne immer wieder, aber da gibt es kein Geheimnis.“ „Wie du meinst, aber mach einen Bogen um ihn, er ist gefährlich.“ Doch antwortete ihr Kaito nur mit einem Schulterzucken. Immerhin wusste Shinichi bereits, dass er Kaitou Kid war. Deswegen gab es nichts, worüber er sich Sorgen machen müsste. Viel mehr störte es ihn wie Ran den Detektiv hinter sich herzog. „Ooohh! Kaito sieh mal!“ Da schnappte sich Aoko ihren Kindheitsfreund und zog in näher zum Geländer. „Es fährt gleich ein Schiff unter der Brücke durch.“ Begeistert sah sie dabei zu, wie sich die Flügel der Brücke langsam nach oben klappten. Auch Ran hatte Shinichi freudig dorthin gezerrt. Was der Detektiv zum Anlass nahm, Ran alles Mögliche über die Brücke zu erzählen. Dieses Lächeln, das er Ran dabei schenkte ließ Kaito leise seufzten. Vielleicht würde sie ihm doch noch gefährlich werden. Doch als ob Shinichi seinen Blick spürte, drehte er sich beim Sprechen etwas zu ihm und sah ihn fragend an. Für den Mondscheindieb war es der perfekte Moment, einen Kussmund zu formen und so zu tun als würde er ihm einen Luftkuss zuwerfen. Allein wie der Detektiv verlegen die Mundwinkel verzog, reichte Kaito um leise zu lachen. Mit roten Wangen wandte sich Shinichi lieber wieder an Ran und erzählte weiter. Nein, er hatte es immer noch in der Hand, doch wurde seine Aufmerksamkeit zurück zu Aoko gelenkt, die ihm einfach alles zeigen musste was auf der Themse entlang plätscherte. Saguru interessierte sich am wenigsten für das Ganze, viel eher war er auf die kleine Geste von Kaito fixiert gewesen, die eindeutig an den japanischen Detektiven gerichtet war. Ohne den Meisterdieb aus den Augen zu lassen, klappte er ein Notizbuch auf und schrieb dort ein paar Worte rein. Auch Akako war das Ganze nicht entgangen und sie schürzte leicht die Lippen. Sie durfte nicht zulassen, dass sich Kaito enger mit dem weißen Magier des Ostens anfreundete. Das würde nur viel zu gefährlich für ihn werden. Durch Sonoko aber wurde auch die Gruppe wieder zusammen getrommelt, immerhin hatten auch sie noch ein paar kleinere Aufgaben zu erledigen. Nachdem der Außenbereich ausführlich erkundet wurde, führte man sie tiefer in die Türme. Dort durften sie ebenfalls alles ansehen und wurden komplett über alles Geschichtliche aufgeklärt. Kaito wich in dieser Zeit kaum von Shinichis Seite. Da die Mädchen sowieso alles interessant fanden, waren diese stark darauf konzentriert. Umso besser für den Meisterdieb, der sein Augenmerk bei Weitem mehr auf dem Detektiven hatte. Dass die andere Gruppe vor ihnen ging war auch von Vorteil, aber Hakuba hatte genau errechnet wie viel Zeit sie für die Besichtigung brauchten und wie viel Zeit noch für den Tower von London bleiben würde. Am Ende kam der Maschinenraum, der noch aus der viktorianischen Zeit stammte. Selbst Sonoko ließ sich davon begeistern. Dort kam auch wieder Leben in den Detektiven, der bisher alles zwar neugierig gemustert hatte, aber nicht so hin und weg war wie die Mädchen. Die ganzen Maschinen schienen ihm da schon besser zu gefallen, außerdem konnte er sich darüber den Kopf zu zerbrechen, wie alles funktionierte beim Hochlassen der Brücke. Während Shinichi stehen geblieben war um es etwas genauer zu mustern, hatte Kaito schon zu den Mädchen aufgeschlossen. „Du solltest dich von Kaito fernhalten.“, meinte Hakuba zu Shinichi, der sich zu ihm gesellt hatte, als ihm auffiel das er allein war. „Hm?“, machte Shinichi fragend und sah dabei auf. „Dir ist es doch auch schon aufgefallen, immerhin habe ich in der Zeitung gesehen, dass auch du schon Kaitou Kid gegenüber gestanden hast.“ Skeptisch zog der Detektiv die Braue hoch. „Was hat jetzt das eine mit den anderem zu tun?“, fragte er ihn wenig glaubwürdig. Nun musste Saguru doch lachen. „Ich weiß nicht wieso du ihn deckst, aber du weißt, dass Kaito Kid ist, oder etwa nicht?“ Leise seufzte der junge Kudo. „Also war es dir klar.“ „Wenn du dir so sicher bist, wieso gehst du nicht zur Polizei?“, fragte ihn Shinichi nun einfach. „Mir fehlt es leider an Beweisen, aber bei diesem Schulausflug kann ich vielleicht ein paar finden. Außerdem wäre es von Vorteil, würden wir uns dafür verbünden.“ „Ich werde dir sicher keine Hilfe sein.“, schlug er direkt aus und verschränkte dabei die Arme vor der Brust. „Mein Ziel ist es, Kaitou Kid bei einen Coup zu schnappen, alles andere missfällt mir.“ Er umging es auch, Kaito und Kid in einem Satz zu nennen, sollte Hakuba denken er wüsste es. Zugeben würde er es sicher nicht. Überrascht sah ihn dieser aber bei seinen Worten an, doch bevor er weiter nachhaken konnte, fiel ihnen Kaito ins Gespräch. „Was treibt ihr den so abseits der Gruppe?“, fragte er so überschwänglich wie immer, aber Shinichi konnte ihm gut ansehen, dass es ihm nicht gefiel. „Ich hatte etwas, das ich Shinichi fragen wollte. Immerhin kann es nicht schaden, Verbündete zu haben, um dich dingfest zu machen.“ Mit diesen Worten ließ er die beiden zurück und schloss wieder zu seiner Gruppe auf. „Du hast mir nie gesagt, dass Hakuba es auch weiß.“ Der Vorwurf in Shinichis Stimme war kaum zu überhören. „Und diese Akako scheint dir auch auf die Schlich gekommen zu sein.“ „Die zwei haben aber viel weniger Beweise als du. Also mach dir keinen Kopf. Die zwei sind mir nicht gefährlich.“, grinste Kaito nur, doch ließ er es direkt als er die ehrliche Sorge in Shinichis Augen sah. „Mach was du willst, aber frag mich nicht um Hilfe wenn du es verbockst.“, sagte der Detektiv dann und wollte gerade gehen, als ihn Kaito am Handgelenk packte. „Bist du sauer?“ „Nicht sauer. Eher überrascht wie sorglos du eigentlich damit umgehst.“ Fest sah er dem Meisterdieb dabei in die Augen. „Dir ist schon klar, dass egal was für Gründe du hast, du ein Krimineller bist oder? Nach dem Gefängnis kommt nichts mehr für dich.“ Nun musste Kaito doch wieder lächeln, nur viel sanfter als davor. „Du musst dir doch nicht so viele Sorgen machen.“ „Ich mach mir doch keine Sorgen.“, stritt dieser direkt ab und wollte nun wirklich gehen, doch der Griff um sein Handgelenk wurde sogar noch etwas fester. „Danke, Shinichi.“, sagte der Mondscheindieb und beugte sich zu ihm, um einen kurzen Kuss auf seine Lippen zu platzieren. Mit roten Wangen wandte Shinichi den Blick ab und grummelte leise. Wie sollte er sich denn keine Sorgen machen, wenn der Idiot so gedankenlos war. „Lass uns wieder zurück zu den anderen.“, sagte Kaito fröhlich und zog Shinichi dabei mit sich. Dieser wehrte sich nicht mal dagegen. Beiden war entgangen, dass Akako sich bereits auf die Suche nach ihnen gemacht hatte und sie alles mit angesehen hatte. Fest überzeugt dachte sie immer, dass Kaito etwas von Aoko wollte, aber anscheinend hatte sie sich komplett geirrt. Etwas überrumpelt von der Szene kehrte auch sie langsam zurück. Das würde all ihre Pläne durcheinander bringen und was war, wenn der Detektiv nur mit Kaito spielte, um ihn bei der Polizei verraten zu können? Nein, das durfte sie nicht zulassen. Etwas fragend sah sie Shinichi an, als diese ihn mit lodernden Blick beobachtete. Kaitos Klassenkameraden waren definitiv alle seltsam. Da war er doch recht glücklich, dass Kaito mit Aoko zu ihnen gekommen war. Alles andere wäre ihm zu stressig geworden. Am Ende hatten die zwei die restliche Führung verpasst und die anderen waren schon bereit, weiter zum Tower von London zu gehen. Wobei sie dafür nochmal die komplette Brücke überqueren mussten. Es beschwerte sich aber niemand, weil sie nochmal den schönen Blick über die Themse genießen konnten. Seit der Sache im Maschinenraum liefen Shinichi und Kaito sogar noch ein Stück näher nebeneinander. Ran und Aoko gingen vor ihnen und unterhielten sich voller Elan über das Gesehene. Der Lehrer verkündete auch, dass sie vorm Tower von London eine Mittagspause machen würden. Immerhin waren sie jetzt schon einige Stunden unterwegs und von der netten Pension hatten sie alle Lunchboxen bekommen. Sonoko kam das gerade Recht, immerhin konnte sie so wieder Zeit mit ihrer besten Freundin verbringen und auch Keiko gesellte sich nur zu gerne zu ihnen. So suchten sie sich einen Platz im Schatten, wo sie alle zusammen essen konnten. Hakuba setzte sich direkt Kaito gegenüber, um ihn im Blick zu haben, während Akako zwar nahe genug saß um mit reden zu können, aber auch etwas abseits um die Lage zu überwachen. „Bald sehen wir den Koh-i-Noor.“, schwärmte Aoko und biss dabei in ihr Onigiri. Die Leute von der Unterkunft hatten sich extra die Mühe gemacht, japanisches Essen für sie zu machen, damit sie sich auch wohl fühlten. „Darauf freue ich mich auch sehr.“, nickte Ran direkt erfreut. „Er ist in Echt bestimmt wunderschön.“ Nur kurz ließ Shinichi den Blick zu Kaito schweifen, immerhin wusste er ja was er vorhatte. Ihm spielte es wohl richtig gut in die Hände, dass sie am ersten Tag dorthin gingen, aber so konnte auch er sich etwas umsehen. Nicht, dass er Kaito helfen wollte, aber Schauen kostete nichts. Auch Saguru hatte seine Augen wachsam auf Kaito. Er glaubte nicht daran, dass er als Kaitou Kid pausieren würde, obwohl er in London war. Auch ihm kam nur der Koh-i-Noor in den Sinn, was für ihn interessant sein konnte. „Onkel Jirokichi hätte ihn ja gerne in seiner Sammlung, aber die Königsfamilie wird ihn niemals verkaufen.“, seufzte Sonoko schwer und schob sich noch einen Bissen in den Mund. „Er ist immerhin ein Schatz der Königsfamilie und es gibt viele Gerüchte darum.“, warf Shinichi ein. Wobei er sich schon denken konnte, wieso der Alte den Diamanten unbedingt haben wollte. Immerhin wäre er perfekt um Kid herauszufordern. „Gerüchte?“, fragte nun Ran und sah zu ihrem Kindheitsfreund. „Der älteste Mythos zu dem Stein geht über 5000 Jahre zurück, als ein großer Juwel des Sanskrit-Epos. Außerdem sollen sich angeblich schon die Hindu-Götter um ihn gestritten haben. Wirklich nachverfolgen kann man das aber nicht mehr.“, erklärte er ihn aller Ruhe und merkte dabei gar nicht, wie ihm jeder aufmerksam zuhörte. „Woher weißt du sowas?“, fragte nun Keiko total überrascht. „Irgendwo mal gelesen.“, meinte Shinichi nur schulterzuckend. „Das ist normal. Er kann sich sowas einfach gut merken.“, lachte Ran leise. Das beeindruckte sie einfach an Shinichi. Sie konnte ihn so gut wie alles fragen und er wusste es einfach. „Umso besser passt der Stein zu Kaitou Kid.“, sagte Kaito leise zu Shinichi und kicherte dabei. „Du solltest dir das wirklich aus dem Kopf schlagen.“ Doch ein Blick reichte dem Detektiv, um zu wissen, dass er es nicht tun würde. „Er wird ja zusammen mit den britischen Kronjuwelen gelagert, da wäre es kein Wunder wenn sich Kaitou Kid irgendwann dazu entscheiden würde ihn sich zu holen.“, warf nun Sonoko ein. „Es wäre so romantisch, meinen Kid-sama hier in London zu treffen.“ Erneut fingen ihre Augen an zu leuchten und sie faltete die Hände dabei zusammen. „Du solltest viel mehr an Makoto denken...“, seufzte Ran leise. „Er ist immerhin ein Verbrecher.“, setzte Aoko direkt nach. Sie konnte es einfach nicht gut heißen, dass Sonoko so für ihn schwärmte. Shinichi war nur immer wieder überrascht, wie schnell sich das Thema um das Alter Ego von Kaito drehen konnte. „Ich glaube nicht, dass er extra dafür nach England kommen würde.“, sagte Keiko nachdenklich. „Immerhin schlägt er doch nur in Japan zu.“ „Früher war er auf der ganzen Welt tätig.“, mischte sich nun auch Hakuba in das Gespräch ein. „Es wäre also nicht verwunderlich, wenn er sich auch hierher verirren würde.“ Schweigsam aß Shinichi in Ruhe auf. Er wollte mit diesen Gesprächen nichts zu tun haben, aber das ließ Hakuba nicht auf sich ruhen. „Außerdem, wenn es jetzt passieren sollte, ist der Sherlock Holmes der Neuzeit und auch meine Wenigkeit anwesend. Er wird kein leichtes Spiel haben.“, schmunzelte Saguru und sah zu Shinichi. „Halt mich da raus. Ich bin im Urlaub.“ „Genau. Shinichi arbeitet sowieso schon zu viel, da braucht er nicht auch noch Fälle in London aufklären.“, warf Ran direkt ein und nickte etwas. Sie wollte nicht, dass sich Shinichi auch noch in diese Sache rein steigerte. Schlimm genug, dass sie ihn vor London nicht mehr gesehen hatte bis heute. Immerhin wollte sie ihm immer eine Antwort geben, aber dazu kam es einfach nie. Nach dem Essen führte sie der Lehrer näher an den Tower von London heran und sagte ihnen, dass sie zwar Aufgaben hatten, aber vorerst die Konstellation der Gruppen irrelevant waren. Immerhin würden sie ja zusammen von jemanden da durchgeführt werden. Das war der perfekte Moment für Akako. Schnell hatte sie ihre Arme um den von Kaito geschlungen. „Lass es uns zusammen ansehen, Kaito.“, sagte sie zu ihm und lächelte ihm dabei zu. Etwas verwirrt sah er sie an. Eigentlich hatte er vor, wie schon bei der Brücke, wieder in der Nähe von Shinichi zu bleiben. Aber aus diesem Plan wurde nichts, da Aoko, ohne etwas von Akako gesagt bekommen zu haben, seinen anderen Arm nahm. „Das klingt lustig. Lasst uns zusammen durch.“ Dabei zogen die beiden den armen Jungen schon ein Stück zum Eingang. „Er ist wirklich beliebt in der Klasse...“, sagte Ran etwas überrascht. „Bei so einem Charmeur ja auch kein Wunder.“, meinte Shinichi nur schulterzuckend. Ihn störte es ja nicht was er trieb, das dachte er zumindest. „Dann können wir uns alles in Ruhe ansehen.“ „Genau, lasst uns gehen.“, fiel ihr Sonoko ins Wort und lief direkt los. Leise seufzte Ran und schenkte Shinichi ein aufbauendes Lächeln. Sie folgte ihrer besten Freundin. Noch während er sich wieder in Bewegung setzte, gesellten sich Keiko und Hakuba zu ihm. „Dann sind wir wohl das Schlusslicht.“, kicherte Keiko. Sie hatte schon die ganze Zeit gewartet, wenigstens etwas in Ruhe mit Shinichi reden zu können. „Solange wir nicht zurück gelassen werden.“, schmunzelte Shinichi und ging auch mit den beiden los. Der Tower von London war bei Weitem interessanter für Shinichi als die Brücke. Es gab so viel zu sehen und sie wurden wirklich durch alle Räumlichkeiten geführt und bekamen dazu unglaublich viel erzählt. Die meisten hatten ihr Augenmerk schon viel mehr auf die Sachen zum Anschauen gewandt, während der Meisterdetektiv einfach an den Lippen ihres Reiseführers hing. Es war wirklich Wissenswertes dabei. Klar wusste er auch schon eine Menge selbst, es aber vor Ort nochmal zu erfahren, war doch etwas anderes. Auch Hakuba hielt sich die ganze Zeit in seiner Nähe auf und hörte dem Mann zu. Wobei er es eher tat, um ein Auge auf Kaito zu haben. Doch dieser wirkte eher, als würde ihn das alles nicht interessieren und kabbelte sich mit Aoko, die einfach nicht von ihm abrücken wollte. Auch Akako belagerte den Armen viel zu sehr. Nachdem sie die unterschiedlichen Türme durch hatten, kam endlich der Teil für den sich Kaito am meisten interessierte. Die Kaserne. Dort war die gesamte Ausstellung aufgebaut. Außerdem waren dort nicht nur die Kronjuwelen, sondern auch der Koh-i-Noor. Alle wurden sie auf einen Fahrsteig geführt und wurden so bequem durch die Ausstellung gefahren. So konnte jeder Eintreffende besser überwacht werden und gleichzeitig blieb man so zusammen. Die Sicherheitsmaßnahmen waren noch beeindruckender als Kaito erwartet hätte. Es standen überall Wachen, wo es genug Platz dafür gab und man konnte unschwer erkennen, dass sie alle bewaffnet waren. Dazu kam, dass jeder noch so kleine Winkel von einer Überwachungskamera überwacht wurde. Die Kronjuwelen selbst waren in einer wunderschönen gläsernen Vitrine aufbewahrt. Auch die verschiedenen Kronen thronten in einer. Die Krone mit dem Koh-i-Noor wirkte natürlich am Protzigsten. Während Kaito unauffällig die Wachen und Kameras zählte, hatte sich auch Shinichi daran gemacht, die Sicherheitsmaßnahmen unter die Lupe zu nehmen. Es war wirklich reiner Wahnsinn, hier etwas stehlen zu wollen. Noch dazu würde sich Kaito sicherlich ankündigen. Das konnte er einfach nicht schaffen. Der wachsame Blick von Hakuba sorgte dafür, dass der Meisterdieb seine Aufmerksamkeit lieber mehr wieder auf Aoko richtete, damit er keinen Verdacht schöpfte. Es reichte vorerst, dass Jii und Shinichi von seinem Plan wussten. Immerhin wollte er zwar eine Ankündigung schreiben, aber zu viel Zeit zum Vorbereiten wollte er ihnen nicht lassen. Es würde nämlich kein leichter Coup werden. Doch das war ihm klar gewesen, als er die Idee dazu gehabt hatte. Voller Geduld und obwohl ihm kaum einer zuhörte, erklärte ihnen der Reiseführer die Geschichte des Diamanten, der auch 'Berg des Lichts' genannt wurde. Außerdem erzählte er auch, welche schlimmen Gerüchte sich um ihn rankten, sodass man sogar sagte dass er verflucht sei. Shinichi hörte ihm die ganze Zeit mit einem Ohr zu. Doch hatte er angefangen, lieber Kaito zu beobachten. Die Dynamik zwischen ihm und Aoko erinnerte ihn stark an sich selbst und Ran. Das lag wohl daran, dass auch die beiden sich schon so ewig kannten. Trotzdem war da etwas, das ihn störte. Er konnte es nicht beschreiben, aber er kam auch von dem Gedanken nicht los. Dabei wollte er sich doch konzentrieren um einen Weg zu finden, dass er Kaito diesen Schwachsinn wieder ausreden konnte. „Was glaubst du? Wird Kaitou Kid hier zuschlagen?“, fragte ihn Hakuba plötzlich. „Was...?“, fragte Shinichi etwas überfahren, ehe er die Frage nochmal für sich selbst im Kopf wiederholte. „Er wäre verrückt und außerdem, wie soll er von Japan hierher kommen?“, erwiderte er dann ebenfalls fragend. „Es ist wirklich interessant, dass du ihn so deckst. Aber ja, es wäre wirklich verrückt.“, nickte Saguru langsam und legte nachdenklich einen Finger ans Kinn. Es freute Shinichi nicht wirklich, wie Hakuba mit allem umging was man ihm sagte, es war als würde er jedes Wort bis auf das kleinste Detail analysieren. Ihm war schon klar, dass Hakuba längst wusste, das er Kids Identität herausgefunden hatte, aber auf die Nase würde er es ihm nicht binden. Wieso auch? Beweise hatte er so gesehen auch keine. Nur das Wort von Kaito, aber das würde er ihm sicher nicht sagen. Zeitgleich bemerkte er den Blick von Kaito nicht. Diesem behagte es nicht, wie Hakuba ständig um seinen Detektiven schlich. Das bedeutete nichts Gutes. Dass der Detektiv aus London bereits vermutete, dass er einen Coup plante, war ihm klar. Trotzdem sollte er Shinichi da nicht mit hinein ziehen. Ihm hatte er es auch nur gesagt, damit er ihn nicht anlügen musste. Immerhin hatte er es ja direkt erraten. Am Ende der Ausstellung, wurden ihnen nur noch ein paar Kleinigkeiten erzählt, ehe sich der Reiseführer verabschiedete. Alle waren von den ganzen Sachen so abgelenkt gewesen, dass komplett vergessen wurde, dass sie ja noch Aufgaben zu erledigen hatten. Das war der perfekte Moment von Shinichi, sich endlich von Hakuba lösen zu können, ohne unhöflich zu wirken. Er musste ja nicht auch noch Öl ins Feuer gießen. Schlimm genug, dass er ihn nicht in Ruhe ließ. Ein bisschen konnte er schon verstehen, wieso Heiji nicht mit ihm klar kam. „Das war wirklich ein wunderschöner Schatz.“, schwärmte Ran und Aoko nickte direkt bei ihren Worten. Kaito strich ihm sanft über den Handrücken als er sich wieder zu ihnen gesellte. Fragend sah Shinichi zu ihm und bekam dafür ein verführerisches Lächeln, was dafür sorgte, dass er errötete und lieber zu den Mädchen sah. Wieso machte er das jedes Mal? Wobei ihn fast mehr interessierte, wieso es ihn jedes Mal so verlegen machte. Stattdessen drückte er seinen Ellbogen leicht in die Seite von Kaito und konnte ein unterdrücktes Lachen hören. Dass das alles unter stetiger Beobachtung von Akako stand, fiel nur Kaito auf. Es wäre echt schöner gewesen wenn er mit Shinichi hier allein war. Aber er würde die andere Gruppe kaum los bekommen, wegen Sonoko. Die würde es schon so drehen, dass sie dort war wo Ran sich befand. Egal was sie dafür tun musste. Aoko sorgte aber dafür, dass er nicht viel Zeit hatte sich darüber zu ärgern, denn sie hielt ihnen bereits die Aufgabenliste unter die Nase. Diese war bei Weitem länger und schon etwas schwieriger. Es gab Einiges zum Ausfüllen. Aber da Shinichi und Kaito die meiste Zeit aufgepasst hatten, war auch das kein Problem. So kamen sie gut voran und Aoko nickte zufrieden. „Wenn wir weiter so gut sind, wird der Rest auch ein Klacks.“, sagte sie erfreut. „Natürlich und dann haben wir auch genug Zeit alles in Ruhe anzusehen.“, freute sich auch Ran. „So schwer sind die Aufgaben ja nicht.“, meinte Shinichi schulterzuckend. „Du weißt das doch auch sowieso schon, ohne hier eine Führung zu bekommen.“, schmunzelte seine Kindheitsfreundin. „Nicht alles.“ „Aber das Meiste.“ „Hättest ja auch mal ein Bisschen darüber lesen können.“, erwiderte Shinichi mit einem leichten Lächeln. „Du hast es doch nur wegen Sherlock Holmes gelesen.“ „Nicht ausschließlich.“, grinste der Detektiv nun. Eigentlich hatte er sich schlau gemacht, als er das erste Mal mit Ran hier gewesen war. Immerhin wollte er ihr ja was erzählen können, wenn es soweit war. Aber das lag schon so weit in der Vergangenheit, dass er damit nicht anfangen wollte. Besonders wegen dem Punkt, dass er ihr indirekt gesagt hatte dass er sie liebte. Shinichi hoffte ja immer noch, dass sie es wieder vergessen hatte, aber irgendwie glaubte er nicht an dieses Glück. Ran hatte bei seinen Worten leise gelacht und folgte nun den anderen, die ebenfalls schon fertig waren. „Ihr zwei versteht euch echt gut.“, sagte Aoko neben ihr leise. „Wir kennen uns ja auch lange.“, erwidert Ran verlegen. Wissend grinste ihr Aoko entgegen und stieg vor ihr in den Bus. Auch Kaito und Shinichi stiegen ein, wobei ihm Kaito wieder den Fensterplatz ließ und sich neben ihn setzte. Viele im Bus beschwerten sich, dass sie total den Hunger hatten und hofften, dass es in der Pension wieder etwas gab. Immerhin waren sie jetzt den ganzen Tag unterwegs gewesen und es fing bereits an zu dämmern. Doch als sie sich erneut der Tower Bridge nährten, lohnte es sich, dass sie so lange unterwegs waren. Der Ausblick war wunderschön, wie die Sonne den Abendhimmel in ein sanftes Rot-Orange tauchte. Sonoko fing wieder an zu schwärmen, wie gerne sie jetzt hier mit ihren Freund wäre und schloss vor lauter Träumerei wieder die Augen. Hakuba war nicht mal wieder mit gekommen. Da er ja in London wohnte, wollte er lieber in seine Wohnung und würde morgen wieder an ihrem Ziel warten. Akako hatte sich nach hinten verzogen und ließ sich von verschiedenen Jungs die Füße küssen. Was Shinichi überhaupt nicht verstehen konnte. Sie war ihm viel zu suspekt einfach. Ran und Aoko klebten beide total am Fenster und beobachteten die Sonne, wie sie immer tiefer wanderte. Doch lange konnten sie nicht hinschauen, da sie relativ flott über die Brücke kamen und auch schon die ihre Pension ansteuerten. „London ist schon echt anders als Tokio.“, seufzte Aoko und sah dabei zu Ran. „Ja es ist wunderschön hier. Als ich das erste Mal hier war, konnte ich meine Augen auch von nichts abwenden. Wobei es mir immer noch so geht.“, sagte die Oberschülerin mit einem breiten Lächeln. „Du hättest mich da mitnehmen sollen.“, beschwerte sich Sonoko direkt. „Naja es hat sich so spontan ergeben, nicht wahr Shinichi?“; dabei drehte sie sich auch noch zu ihm um. „Irgendwie schon...“, wich dieser dem Ganzen aus. „Es war echt schade, dass du danach gleich wieder weg warst.“ Ihre Enttäuschung war nicht zu überhören und versetzte Shinichi einen Stich vom schlechten Gewissen. „Dafür ist er jetzt ja da.“, warf Kaito ein und grinste schief. „Immerhin muss er mich unterhalten, da kann er sich nicht einfach wieder aus dem Staub machen.“ Mit diesen Worten zwinkerte er dem Detektiven zu und er schüttelte etwas den Kopf. „Träum weiter, dass ich dein Alleinunterhalter werde und für einen Fall würde ich dich sofort sitzen lassen.“ „Argh...“, sagte Kaito gespielt verletzt und fasste sich dabei dramatisch ans Herz. „Deine Worte sind so schmerzhaft, dabei dachte ich unsere Freundschaft ist noch enger geworden heute.“ Shinichi verdrehte bei der Reaktion die Augen. „Wenn du mal weniger ein Idiot bist, könnten wir darüber reden.“ „Aber du magst es doch, wenn ich ein Idiot bin.“ „Red dir ja nicht so etwas ein.“, wehrte Shinichi direkt ab, als ob er es mochte wenn er ihn so aufzog. „Dabei macht es so viel Spaß.“ Mit diesen Worten kam er ihm doch gefährlich nahe und der Detektiv musterte sein Gegenüber überrascht. „Der Spaß ist dabei aber einseitig.“, erwiderte er bei Weitem leiser als er vorhatte. Etwas verwirrt sahen die beiden Mädchen zwischen ihnen hin und her. Egal was Shinichi sagte, die zwei wirkten als würden sie sich ewig kennen und dass sie bereits wirklich gute Freunde waren. „Mach weiter so, Kaito. Shinichi tut es mal ganz gut, wenn sich wer mit ihm messen kann.“, warf Sonoko in das kleine Geplänkel an. „Oh? Ich bin dir also ein würdiger Gegner?“, fragte Kaito scheinheilig und Shinichi zog eine Braue hoch. „Nur mit der passenden Ausrüstung.“, konterte der Detektiv nun doch, obwohl er eigentlich überlegt hatte, nichts dazu zu sagen. Immerhin wollte er nicht zu viel sagen und die Tarnung von ihm gefährden, aber da machte er sich wohl noch mehr Gedanken als der Dieb selbst. Sonoko schüttelte über die beiden den Kopf und wandte sich lieber wieder an Ran und Aoko, die ein Gespräch mit Keiko angefangen hatten. Es dauerte auch nicht viel länger, da waren sie zurück an der Pension. Die anderen Gruppen kamen auch langsam wieder zurück und am Ende konnten sie sich alle im Speisesaal einfinden. Dort wurden die Zettel für die heutigen Aufgaben eingesammelt, diesen gab Aoko auch total stolz ab. Immerhin hatten sie echt gute Arbeit geleistet, ihrer Meinung nach. Kurz darauf folgte das Essen und alle waren freigestellt von allem. Sie sollten sich nur ordentlich benehmen und ja in ihrem eigenen Zimmer schlafen gehen. Nichts, was Shinichi störte. Kaito und er verabschiedeten sich nämlich von den Mädchen und kehrten direkt in ihr Zimmer zurück. Da sie in diesem direkt ein Bad hatten, duschte Shinichi, als er alles dafür zusammen gesucht hatte. Das tat nach so einen Tag wirklich gut. Erfrischt kam er zurück und ließ sich auf das Bett fallen. „Schon wieder müde?“ „Nur etwas erschöpft.“, erwiderte der Detektiv mit einem leisen Gähnen. „Aber nicht, dass du schläfst wenn ich zurück komme.“, grinste Kaito und verschwand nun auch im Bad. Doch Shinichi war viel zu wach, um schlafen zu können. Es war überraschend, dass sich Kaito wirklich daran gehalten hatte und die Finger von ihm gelassen hatte. Bis auf den Kuss. Aber den fand er nicht mal wirklich schlimm. Es war in Ordnung gewesen. Geistesabwesend strich er sich selbst über die Lippen und seufzte leise. Je mehr er darüber nachdachte, desto mehr hatte er das Gefühl, dass es sowieso nichts brachte, sich großartig zu wehren. Noch würde er aber nicht aufgeben. Immerhin hatten er und Kaito noch ein Spiel am Laufen. Zwar ging er immer noch davon aus, dass er es gewinnen würde, trotzdem wollte er Kaito nicht einen Moment das Gefühl geben dass er es verlieren könnte. „Du bist echt noch wach.“, sagte Kaito überrascht und kam nur mit dem Handtuch um die Hüften aus dem Bad. „Hab ich doch gesagt.“, meinte Shinichi und vermied es, Kaito anzusehen. Natürlich fiel dem Mondscheindieb auf, dass der Blick direkt wo anders hinging als er aus dem Bad kam. „Bin ich dir nicht attraktiv genug?“, fragte er den Detektiv mit gespielt trauriger Stimme. „Wie kommst du darauf?“, erwiderte Shinichi sichtlich verwirrt und sah nun doch zu ihm. „Du siehst mich nie an.“ „Red keinen Blödsinn.“, grummelte er leise. „Zieh dir lieber was an.“ „Wieso? Verlegen? Oder gleich unanständige Gedanken?“ „Was?! Nein natürlich nicht.“, stritt Shinichi energisch ab und richtete sich dafür sogar auf. „Sicher, Sicher?“, fragte Kaito trotzdem nach und kam nun zu ihm aufs Bett. Dabei war er wieder schneller über Shinichi als dieser reagieren konnte. Der Detektiv schwieg aber auf seine Frage hin, er würde sich sicher nicht auf dieses alberne Spiel einlassen. „Du verstehst dich gut mit Hakuba.“, sagte Kaito dann plötzlich. „Gut ist so eine Sache.“, meinte Shinichi schulterzuckend und beobachtete Kaito, der sich direkt auf seine Hüfte gesetzt hatte. Diese Position gefiel ihm nicht. Nein sie gefiel ihm, aber war irgendwie nicht gerade vorteilhaft für ihn. „Über was habt ihr euch denn unterhalten?“ „Es ging um einen arroganten Dieb, der dafür sorgt, dass ich verdächtig werde ihn zu verteidigen.“, sagte Shinichi und ließ Kaito nicht aus den Augen. „Oh? Es muss ja großartiger Dieb sein, wenn du ihn schützt.“ „Eher ein wahnsinniger Dummkopf, der nicht auf sich selbst aufpassen kann.“ Nun lachte Kaito doch wieder und küsste Shinichi kurz sanft auf die Lippen. „Ich hab dir doch schon gesagt, du musst dir keine Sorgen machen.“ „Sorgen mache ich mir nicht. Aber in London im Gefängnis zu landen, wäre glaube nicht so toll oder?“, erwiderte Shinichi und blieb dabei, seine Sorge abzustreiten. „Du willst ihn immer noch stehlen, oder?“, setzte der Detektiv nach einem kurzen Schweigen wieder an. „Das werde ich.“ „Wenn ich mir wünsche, dass du es nicht sollst?“ „Dann musst du unser Spiel gewinnen...“ Das Lächeln auf den Lippen von Kaito wirkte für einen kurzen Moment fast traurig, doch wurde es ziemlich schnell durch seine typische Maske versteckt. Schweigsam hatte ihn Shinichi nur gemustert. Das Spiel gewinnen...? Das hatte er doch sowieso vor. Außerdem konnte er dann diesen verrückten Coup verhindern. „Ich werde trotzdem eine Ankündigung schreiben, nur für den Fall der Fälle.“, grinste Kaito ihm frech entgegen. Außerdem war für ihn klar, dass er es durchziehen würde. Egal unter welchen Umständen. Er könnte einfach Pandora sein. „Du wirst schon noch sehen.“, seufzte Shinichi und konnte nicht anders als zu lächeln. Wie konnte ein einzelner Mensch nur so stur sein? Außerdem störte es ihn immer weniger, dass er auf ihm saß. Das ließ ihn etwas seine Deckung verlieren. Als ihm Kaito dann erneut näher kam zum Küssen, streckte er sich ihm sogar etwas entgegen und erwiderte den Kuss sanft. „Ich werde dich schon aufhalten.“, raunte ihm Shinichi an die verführerischen Lippen und gab nun komplett nach, um ihn erneut zu küssen. Kaito sagte dieses Mal nichts dazu, lieber legte er seine Arme um seinen Detektiven und vertiefte den Kuss sogar. Soll er es versuchen. Nicht einmal Jii hatte ihn von seiner Idee abgebracht, auch Shinichi würde es nicht schaffen. Dafür war ihm Pandora viel zu wichtig. Innerlich entschuldigte er sich bei seinem liebsten Meisterdetektiven. Was nur dazu führte, dass er den Kuss noch etwas wilder werden ließ, schwer seufzte Shinichi dabei in den Kuss und musste diesen dann zum Luft schnappen lösen. „Weißt du, was das perfekte Verbrechen wäre?“, fragte ihn Kaito raunend und leckte ihm dabei über die Halsbeuge. „Hm...?“, machte Shinichi mit einem wohligen Seufzen. „Wenn du mein Herz und ich dir dein Herz stehlen würde.“ Die Wangen von Shinichi verfärbten sich feuerrot bei den Worten, was Kaito leise zum Lachen brachte. „Denk darüber nach.“, hauchte ihm der Mondscheindieb entgegen und küsste ihn wieder intensiv. Wirklich denken konnte er so nicht, aber es half ihm über seine Verlegenheit hinweg, sodass er sich erneut komplett in den Kuss fallen lassen konnte. Kapitel 6: Trust is taking the first step even when you can't see the whole staircase. -------------------------------------------------------------------------------------- Es war mitten in der Nacht, als sich Kaito vorsichtig von Shinichi löste. Der Meisterdetektiv war tatsächlich friedlich in seinen Armen eingeschlafen. Zwar hatten sie sich noch etwas unterhalten, doch schnell war die Müdigkeit stärker gewesen. Zu gerne wäre Kaito noch bei ihm geblieben, aber die Arbeit rief. Nachdem er es geschafft hatte sich los zu reißen, ohne Shinichi dabei zu wecken, ging er zu seiner Tasche und suchte sich Kleidung heraus. Schnell waren die schwarze Hose, das schwarze Longshirt und auch die Cappy aufgezogen. „Entschuldige, Shinichi.“, sagte er leise und öffnete das Fenster, um direkt durch dieses zu verschwinden. Jii hatte er schon während der Rückfahrt informiert, dass er ihn abholen sollte. Dieser wartete auch bereits etwas abseits von der Pension auf ihn. „Guten Abend, junger Herr.“, wurde er von dem alten Mann begrüßt. „Hey, Jii.“, grüßte Kaito zurück und ließ sich auf den Beifahrersitz fallen. Als er angeschnallt war wurde das Auto gestartet und der Weg führte die beiden zum Tower von London. „Ihr wollt wirklich …?“ „Will ich und jetzt frag das nicht jedes Mal.“, seufzte Kaito und stützte den Kopf auf, während er aus dem Fenster schaute. Ein schlechtes Gewissen machte sich in ihm breit, weil er Shinichi einfach so zurück gelassen hatte. Aber er konnte nicht einfach nichts tun. Immerhin würde das wohl sein schwierigster Coup werden. Nach einer recht schweigsamen Fahrt stiegen beide aus und Kaito stützte eine Hand an seiner Hüfte ab. „Na dann sehen wir mal wie das klappen wird.“, grinste er Jii zu, obwohl ihm nicht wirklich danach war. Wenn er aber eins von seinem Vater gelernt hatte, dann, dass er sein Pokerface immer bewahren musste. Auch jetzt. Nein, besonders jetzt. „Ich werde dann zur Nachtschicht gehen, Ihr kommt wieder zurück?“, fragte Jii ihn dann nach einer kurzen Pause. „Ich bin Kaitou Kid. Natürlich komme ich wieder in die Pension.“, lachte der Dieb amüsiert auf und winkte Jii dann. „Morgen Abend sehen wir uns für den Lageplan.“ Mit diesen Worten verschwand Kaito in der Nacht. Der ältere Mann blieb noch einen kurzen Moment neben dem Auto stehen. Er hielt es immer noch für eine sehr schlechte Idee. Aber der junge Herr würde sich davon wohl nicht abbringen lassen. Also musste er ihn so gut es ging unterstützen. Schnell war seine Verkleidung angelegt und er ging ohne große Umwege zum Haupteingang. Dort grüßte er alle seine Mitkollegen und schlenderte ins Innere. Da dieser Coup schon länger geplant war, hatte er sich schon vor kurzem dort anstellen lassen. Immerhin wollte er keinen Verdacht erregen. Geschickt hatte sich Kaito auf das Dach gezogen und inspizierte es eingehend. Es war gar nicht so leicht, sich um den Koh-i-Noor herum zu bewegen. Das Gelände selbst war nur spärlich bewacht, aber je näher man an die Kronjuwelen kam, desto mehr wurde es. Aber der Meisterdieb hatte auch nichts anderes erwartet. So schnell und vorsichtig wie möglich hatte er seine Arbeit erledigt und lächelte zufrieden. Zwar würde seine Ankündigung etwas an den Sicherheitsmaßnahmen ändern, aber den Grundriss des Gebäudes konnten sie ja nicht einfach ändern. Es zog sich die halbe Nacht, bis Kaito komplett fertig war mit allem und machte sich dann erschöpft auf den Rückweg. Für diesen Fall hatte er extra seinen Hängegleiter mitgenommen. Komplett verschlafen öffnete Shinichi langsam die Augen. Irgendwie fehlte etwas, oder besser jemand. Sich den Schlaf aus den Augen blinzelnd ließ er den Blick durch das Zimmer schweifen. „Kaito?“, fragte er gähnend in den Raum hinein. Ob er im Bad war? Schwerfällig rappelte er sich komplett auf und ging zur Tür, die ins Badezimmer führte. Doch schon bevor er die Tür öffnete, sah er, dass kein Licht darin brannte. Er war weg? Verwirrt runzelte Shinichi die Stirn, doch dann dämmerte es ihm ziemlich schnell warum der Meisterdieb fehlen könnte. Schwer seufzte der Oberschüler und setzte sich zurück auf das Bett. Gerne hätte Shinichi ein paar Vorwürfe zusammen gesucht, die er Kaito an den Kopf werfen konnte, aber er war immerhin ein Dieb. Natürlich würde er sich die Schatten der Nacht zu Nutze machen, um sein Ziel besser unter die Lupe zu nehmen. Ohne nervige Mitschüler und Lehrer, die ihn im Auge behielten. Was nicht hieß, dass es Shinichi gefallen musste. Langsam ließ er sich mit den Oberkörper zurück auf das Bett sinken, so dass seine Beine noch auf dem Boden waren. Wieso zerbrach er sich so sehr den Kopf darüber? Wie konnte er das Spiel schnell genug gewinnen, damit er Kaito von der Idee abbringen konnte? Ihm beweisen, dass er ihn nicht liebte? Wieso sollte er das überhaupt beweisen? Es war doch klar, dass er das nicht tat... Oder? Außerdem juckte es ihm in den Fingern, einen Blick über Kaitos Sachen zu werfen. Vielleicht konnte er da etwas finden um ihn aufzuhalten. Aber Kaito wäre schön dumm, seine Utensilien für Kid mit in dieses Zimmer zu bringen. Noch dazu wo er doch mit ihm, Shinichi Kudo, in einem Raum war. Vielleicht hatte Kaito es genau deswegen gemacht, weil er dachte er würde es niemals tun? „Verdammt...“, fluchte Shinichi und legte einen Arm über seine Augen. Das war doch zum verrückt werden. Es sollte ihm einfach egal sein, was dieser affektierte Dieb trieb. Dann sollte er sich doch von Scottland Yard einbuchten lassen. War doch nicht sein Problem. Obwohl er diesen Gedanken nicht als falsch empfand, waren da trotzdem Gewissensbisse. Genervt rappelte er sich plötzlich wieder auf und suchte sein Handy. »Kannst du mir Informationen zum Koh-i-Noor beschaffen? Kudo“« Mehr tippte Shinichi nicht und schickte diese Nachricht einfach an Haibara. Sie war die Einzige, die er in diese Sache mit hinein ziehen konnte. Schlimm genug, dass er überhaupt jemanden mit reinziehen musste. Aber die zwei teilten ein so tiefes Geheimnis miteinander, dass er ihr einfach blind vertraute. Noch bevor er das Handy weg legen konnte, kam schon ein Anruf von ihr rein. Wieso ging das so schnell, es war doch...? Doch dann fiel ihm wieder die Zeitverschiebung ein, ehe er endlich ans Handy ging. „Erst fragst mich so nett nach etwas und dann gehst du nicht an dein Handy?“, kam es trocken von der anderen Seite. „Entschuldige, dein Anruf hat mich etwas überrascht.“ „Kein Wunder wenn ich daran denke, dass es bei dir viel zu spät dafür sein sollte.“ Er konnte das Lauernde direkt aus ihrer Stimme heraus hören. „Hast du schon was für mich?“ „Natürlich nicht, aber mich interessiert viel eher, wieso du das wissen willst.“ „Hat seine Gründe...“ „Seine Gründe also? Die haben aber nichts mit einem gewissen Meisterdieb zu tun, oder?“ Wie konnte Haibara nur immer so scharfsinnig sein? „Kann schon sein...“ „Er plant doch nicht...“ „Doch tut er und jetzt keine Fragen mehr, bitte. Ich will lediglich wissen, wie ich es verhindern kann.“ „Du willst also...“, fing Haibara an, stoppte dann aber. „Nein ich stelle keine Fragen mehr. Aber ich will eine ordentliche Antwort beim nächsten Gespräch. Ich habe nämlich das Gefühl, du bist dabei etwas sehr Dummes zu tun.“ „Danke für den Hinweis, da bin ich selber auch schon drauf gekommen.“ „Ach Kudo...“, seufzte sie schwer und schüttelte den Kopf. „Bring dich nicht in Teufelsküche.“ „Ich versuche es.“ „Gut, dann schlaf jetzt wieder... Es müsste mitten in der Nacht bei dir sein.“ „Mal sehen, aber danke.“ Erneut konnte er ein schweres Seufzen von ihr hören. Shinichi war klar, dass sie eigentlich gehofft hatte er würde mehr erzählen. Aber das tat er nie, wenn er nicht alle Fakten hatte und solange er nicht ganz sicher sein konnte dass er Kaito stoppten konnte, würde er auch nichts dazu sagen. „Schlaf gut, Meisterdetektiv.“ „Danke, dir noch einen schönen Tag.“ Schon legte Haibara auf. Ihren Sarkasmus hätte sie sich zwar am Ende sparen können, aber so kam Shinichi wenigstens etwas weiter. Müde ließ er sich mit seinem Handy zurück ins Bett fallen. Er fragte sich, wirklich wie lange Kaito noch ausblieb. Immerhin sollten die Lehrer nichts davon bemerken. Der Ärger wäre riesengroß. Schon wieder machte er sich unnötige Sorgen wegen diesem Dieb. Er sollte wirklich an etwas anderes denken. Noch während er versuchte seine Gedanken zu ordnen, wurden ihm die Augen wieder schwer und er fiel zurück in einen sehr unruhigen Schlaf. Dabei entging es ihm, dass es nicht Kaito war der als nächstes den Raum betrat. Die Gestalt, verhüllt von einer Robe, ging zügig zu dem Bett auf dem Shinichi lag und ein finsteres Lächeln legte sich auf die Züge der Person. „Ich werde schon dafür sorgen, dass du Kaitou Kid keine Probleme bereiten wirst. Noch dazu wo ich doch sein Herz mehr begehre als du es je wirst.“ Eine schmale Hand legte sich auf seine Stirn und kurz leuchtete diese rot auf. „Träum süß, Magier des Ostens. Schon morgen wirst du die Welt mit anderen Augen betrachten.“ Ein boshaftes Lachen entkam der Gestalt und sie verließ ebenso lautlos das Zimmer wie sie herein gekommen war. ~ Unsicher folgte der Detektiv einer schwarzen Katze. Einer Katze mit rotglühenden Augen. Immer weiter stolperte er hinter ihr her. Zuerst war der Weg noch eben gewesen, doch mittlerweile wurde er steiniger und steiler. „Warte...“, keuchte Shinichi, da ihm langsam die Luft ausging. Außerdem breitete sich in ihm das Gefühl au, dass sein Körper immer mehr brannte. Ja, so wie damals, als er geschrumpft war. Als er … Erschrocken hielt er an. Nein. Das konnte nicht sein! Doch erneut rollte eine Hitzewelle über ihn hinweg und er legte seine Arme um sich. Ein Schmerzenslaut kam ihm über die Lippen. „Ne-in...“, japste er qualvoll. Seine Kleidung wurde Stück für Stück größer und der typische milchige Schleier kehrte auch zurück. Seine Sicht wurde immer unschärfer, ehe er einfach zusammensackte und im Gras liegen blieb. Shinichi wusste nicht, wie lange es gedauert hatte, aber irgendwie schaffte er es, zurück zu seinem Bewusstsein zu kommen. Die Szenerie hatte sich komplett geändert. Die Gebäude waren doch dieselben wie im Tropical Land...? Verwirrt rappelte er sich etwas auf. „Hey, geht es dir gut Junge?“ Ein netter Polizist lächelte ihm zu und bot ihm eine Hand an. „Geht... Schon...“, murmelte Shinichi. Irgendwie, kam ihm das so unglaublich bekannt vor. Ja, so als ob er das schon einmal durch gemacht hätte. Von da an überschlugen sich die Ereignisse. Erneut flüchtete er sich zu Professor Agasa. Erneut musste er sich einen Namen ausdenken und wurde von Ran vorerst aufgenommen und erneut löste er die Fälle von Kogoro. Es fühlte sich so an, als hätte er nichts erreicht. Es drehte sich alles im Kreis. Dann kam seine erste Begegnung mit Kaitou Kid. Dieb 1412. Etwas in Gedanken wartete Shinichi an dem Feuerwerk, das er extra hier hoch genommen hatte. „Sieh an, was führt dich hier her, Kleiner?“ Langsam drehte er sich herum und sein Herz setzte für einen Moment aus. Er war es wirklich. Doch wieso fühlte es sich so an, als kannte er ihn schon bei weiten länger? Das war doch ihr erstes Treffen? Bevor er jedoch die Gelegenheit hatte, etwas sagen zu können, ging ein gewaltiger Ruck durch seinen Körper. Keuchend ging er auf die Knie und schloss dabei kurz die Augen. Als er sie erneut öffnete löste sich Kid vor ihm langsam in Staub auf. „Nein...“, murmelte Shinichi und versuchte seine Hand nach ihm auszustrecken. Doch der Körper eines Kindes verriet ihn wie so oft. Sein Arm war einfach viel zu kurz, um den Meisterdieb zu erreichen. „KAITO!“, rief der Meisterdetektiv viel lauter als er es vorgehabt hatte und als er seinen Namen aussprach, konnte er sich auch aus den Fesseln seines kleinen Körpers befreien. Die Zeit reichte trotzdem nicht. Seine Hand glitt einfach durch den Oberkörper von Kid. Mit dem typischen Lächeln auf seinen Lippen löste er sich schweigsam auf. Entsetzt sackte Shinichi etwas mehr in sich zusammen. „Kaito...“, wisperte er leise und erst jetzt bemerkte er, wie ihm warme Tränen über die Wangen liefen. Es traf ihm mehr als er eigentlich zugeben wollte. Es war, als hätte er ihn nicht schützen können. Erneut fiel ihm die Katze mit den glühenden, roten Augen auf. Schweigsam saß sie am Ende des Dachs und beobachtete ihn. Diese Augen erinnerten ihn an etwas, aber auf seine Erinnerung wollte er sich gerade am wenigsten verlassen. So rappelte er sich schwerfällig auf und ging erneut auf den Vierbeiner zu. „Magier des Ostens.“ Verwirrt stockte Shinichi, als ihn die Katze so ansprach. „Dein roter Faden sollte niemals mit dem von Kaito in Verbindung kommen. Ich werde euer Schicksal trennen. Mit der Hilfe Luzifers wirst du es bereuen, mir so einen Ärger gemacht zu haben. Einzig mir gehört das Herz von Kaitou Kid, denn nur mir allein liegen alle Männer zu Füßen.“ „Ich hab keine Ahnung was du von mir willst...“, seufzte Shinichi nach einem kurzen Schweigen. Er verstand es wirklich nicht, nur dass er versuchen musste sich etwas zu beruhigen. „Du wirst solange hier gefangen sein, bis du den Faden zertrennst...“ „Den Faden?“ Durch das stumme Nicken der Katze drehte sich Shinichi um und konnte dieses Mal sehen, dass es ein rotes Band zwischen ihm und Kid gab. „Schneide es durch und gehe einen anderen Weg.“ Langsam schob die Katze eine Schere mit einer Pfote in die Richtung des Detektivs. Es war nicht schwer zu verstehen was sie von ihm wollte. Trotzdem wehrte sich alles in ihm gegen diese Aktion. Die schwarze Katze schüttelte etwas den Kopf und stand nun auf, um die Schere komplett zu seinen Füßen zu schieben. „Tu es, oder du wirst immer wieder denselben Traum leben.“ Unschlüssig sah Shinichi die Schere an. Er wollte sicher nicht hier bleiben. Nicht, wenn es beinhaltete, dass er in einer Dauerschleife von Conan feststeckte. So bückte er sich langsam nach der Schere und betrachtete diese. „Durchtrenne deinen Faden des Schicksals. Nur du allein kannst es.“ Was sollte schon dabei sein? Das hier war doch ein Traum. Wieso sollte sich etwas ändern, wenn er es hier tat? So setzte er langsam an und hob noch einmal den Blick. Kid hob den Edelstein in den Mond und wirkte kurz enttäuscht, ehe er ihn wieder senkte. „Was los, Herr Detektiv? Heute keine Lust mich zu jagen?“ Dieses Grinsen brachte ihn aus den Trott. Es sorgte dafür. dass er die Hand etwas senkte. Leises Fauchen war hinter ihm zu hören. Selbst hier tat Kaitou Kid was er wollte und das bewies er damit, dass er auf Shinichi zuging. „Dabei bist du doch mein Lieblingsdetektiv. Der Einzige, der mir je so nahe kam...“ Die letzten Worte waren mehr ein Hauchen und er legte seine Hand auf die von Shinichi. Umschloss sie fest und führte die Schere zurück zu dem Faden. „Glaubst du an das Schicksal, Herr Detektiv?“ Verwirrt und fragend sah Shinichi ihn an. „An das Schicksal...?“ „Glaubst du, dass das Trennen dieses Fadens alles zunichtemachen wird? Glaubst du unsere Wege werden sich trennen und vor allem... Glaubst du, dass du das wirklich möchtest?“ Dass sich hinter ihm langsam die Katze auflöste, bemerkte der Detektiv nicht. Was er aber bemerkte war, dass seine Hand anfing zu zittern nach den Worten des Meisterdiebs. „Ich ...“ Schwer schluckte Shinichi und versuchte etwas Abstand zwischen Schere und Faden zu bekommen, doch der Griff von Kid war zu stark dafür. Überrascht blinzelte der Detektiv, als der Dieb langsam zu Kaito wurde. „Wenn es wirklich Schicksal ist, dann wird es hier nicht zu Ende gehen.“ „Du redest viel zu geschwollen.“, war das Erste, was Shinichi endlich wieder über die Lippen brachte. Das führte dazu, dass Kaito auflachen musste. „Da ist er wieder, mein lieber Detektiv. Lass dich doch nicht immer so verunsichern.“ „Ich bin nicht verunsichert. Vielleicht etwas überrumpelt.“, wehrte er sich direkt. „Natürlich. Aber so gefällst du mir auch.“ „Du bist ein Idiot.“ „Dein Idiot.“ Das freche Grinsen zu den Worten führte dazu, dass Shinichi rot wurde. „Bilde dir nicht zu viel ein...“ Allein dieses kleine Wortgefecht mit dem Dieb hatte gereicht, ihn wieder etwas mehr zu entspannen und die Situation etwas objektiver zu betrachten. „Shinichi... Mit einem hat Akako leider recht...“ „Hm...?“ „Wir müssen den Faden trennen, um dich hier raus zu bekommen.“ Nun stockte Shinichi doch wieder. „Vertraust du mir, Shinichi?“ Schweigsam musterte der Detektiv Kaito bei dieser Frage. Ob er ihm vertraute? Wie konnte er? Kaito war ein Dieb und ein Lügner. Doch das war nur das Oberflächliche. Er war sich fast sicher, dass Kaito ihn noch nie belogen hatte. Die Dinge so gebogen, dass sie ihm in den Kram passten, aber nie gelogen. Er musste einfach den ersten Schritt machen. Er wollte ihm einfach vertrauen, auch wenn er nicht wusste, was ihn am Ende der Treppe erwartete. „Ich vertraue dir, Kaito.“, sagte Shinichi ehrlich. Es war doch immerhin ein Traum. Da brauchte er sich nicht heraus reden. „Ich glaube aber nicht wirklich an das Schicksal, immerhin war es nur Zufall, dass wir uns kennen. Nicht mehr oder weniger. Aber … Ich würde nicht wollen, dass es durch so etwas Banales zu Ende geht.“ Dadurch, dass ihn Kaito entgeistert ansah wusste er, dass dieser nicht mit so einer ehrlichen Antwort gerechnet hatte. „Ich bin überrascht, dass du so ehrlich bist.“, sagte er auch noch was sich Shinichi schon dachte. „Du wolltest es doch wissen.“ „Das wollte ich.“ Erneut kam ein breites Lächeln und nun hob er die Hand von Shinichi wieder an. „Ich vertraue auch dir Shinichi.“ „Nur damit du mich tiefer in deine Diebesgeschichte ziehen kannst.“ „Du tust mir unrecht, Herr Detektiv.“, lachte Kaito amüsiert auf und sein Blick wurde sanfter. „Lass uns diesen Albtraum zusammen beenden.“ „Beenden?“ „Glaub einfach an mich, Shinichi.“ Während sich der Dieb nach vorne beugte, um ihm einen Kuss zu stehlen, drückte er die Schere zusammen und schnitt dabei den Faden durch. Entsetzt weitete Shinichi die Augen. Kaito hatte nicht wirklich …? Erneut löste sich dieser vor seinen Augen auf. „Nicht weinen, Shinichi. Ich sag doch du sollst an mich glauben.“ Sanft strich Kaito über seine Wange und sorgte so dafür, dass die Tränen direkt aufgehalten wurden. „Aber du...“ Doch zu mehr kam er nicht, da sich der Dieb erneut in alle Winde zerstreute. Nur sein eigener roter Faden blieb zurück, der einsam im Wind trieb. „Dieser Idiot...“, murmelte Shinichi und biss sich dabei auf die Unterlippe. Die Zeit darüber nachzudenken blieb ihm aber nicht, da plötzlich die gesamte Welt anfing sich aufzulösen. Passierte jetzt wieder etwas? Wurde es noch schlimmer als sowieso schon? Dann fiel er. Der Boden unter ihm bröckelte weg und er fiel ihn tiefe Schwärze. ~ Mit einem schweren Stöhnen öffnete Shinichi langsam die Augen. Es dauerte kurz bis er realisierte, dass er wieder in seinem Bett lag. War das wirklich nur ein Traum? „Wieder unter den Lebenden?“, fragte ihn Kaito und überrascht drehte er seinen Kopf zu ihm. Der Dieb hatte sich direkt neben ihn gesetzt und strich ihm sanft durch die Haare. „Was...?“, fing er fragend an. „Akako hat sich wohl ins Zimmer geschlichen, als ich dich kurz aus den Augen gelassen habe.“ „Kurz? Du warst die ganze Nacht weg.“, erwiderte Shinichi vorwurfsvoll. „Hast du dir Sorgen gemacht?“ „Blödsinn. Nur wegen dir hatte ich so einen komischen Traum.“ „Dabei hast du dich gefreut, mich dort zu sehen.“ Allein der Blick von Shinichi brachte Kaito zum Lachen. „Lass es mich erklären...“, brachte der Dieb mit Mühe heraus, während er versuchte sich zu beruhigen. „Akako ist eine Hexe der roten Magie.“ „Der … roten Magie?“, fiel ihm Shinichi direkt ins Wort und es war nicht schwer zu sehen, dass er ihm kein Wort glaubte. „Hör mir doch erst mal fertig zu.“, tadelte ihn Kaito und der Detektiv schnaubte leise. Dann fing Kaito an, ihm kurz zu erzählen was er über sie wusste und was er dank ihr schon mitgemacht hatte. So knüpfte sich für ihn langsam auch zusammen was mit ihm passiert war. „Aber wie bist du dazu gekommen?“ „Zufall?“ Leicht hob Kaito die Schultern. Er wusste es wirklich nicht. Nachdem er zurückgekommen war hatte er Shinichi weinend auf dem Bett gefunden und es schien als würde er im Traum unglaubliche Schmerzen haben. Als Kaito es nicht schaffte ihn zu wecken, hatte er alles andere versucht was ihm einfiel um ihn zu beruhigen und so ergab das eine das andere. „Das heißt dass du... Genau weißt was ich gesagt habe?“, horchte Shinichi vorsichtig nach. „Das heißt es, ja.“, grinste Kaito. „Du weißt, dass ich das nur gesagt habe um dort weg zu kommen.“ „Natürlich, aus keinen anderen Gründen.“ Das Lächeln auf seinen Lippen verriet Shinichi direkt, dass er ihm sowieso kein Wort glaubte und er wandte lieber den Blick ab. „Siehst du, es ist alles in Ordnung, obwohl der Faden durchtrennt wurde.“ Langsam hob der Detektiv nun doch wieder den Blick. „So einfach ist das nicht zu trennen, auch er wird wieder verbunden werden.“ „Könntest du mal aufhören so peinliche Sachen zu sagen?“ Verlegen verzog Shinichi dabei die Mundwinkel. „Dabei macht es Spaß zu sehen wie verlegen du von so etwas wirst.“ Bevor aber dem Meisterdetektiv die Gänze gelassen wurde etwas zu erwidern, wurde er sanft geküsst. Dieses Mal gab es keine Sekunde ein Zögern von Shinichi. Nein, er ließ sich direkt darauf ein. Nach alledem tat es plötzlich unglaublich gut. „Entschuldige, dass ich dich allein gelassen habe...“, raunte ihm Kaito an die Lippen. „Es war auch vorerst das letzte Mal.“ „Ich weiß nicht, ob ich das einem Dieb glauben kann...“, murmelte Shinichi mit roten Wangen. „Du musst mir einfach vertrauen, Shinichi.“ Ohne dem Meisterdieb eine Antwort zu geben, küsste Shinichi ihn wieder. Ihm vertrauen, hm? Innerlich schmunzelte der Meisterdetektiv deswegen. Das tat er, ohne es zu wollen. Er vertraute ihn schon viel mehr als er anderen traute die er bei weiten länger kannte. Während der Kuss immer inniger wurde, legte Shinichi seine Arme um ihn und drückte ihn dabei etwas mehr an sich. So, als ob er Angst hatte, er könnte sich erneut einfach vor seinen Augen auflösen. Auch wenn es komplett absurd war. „Du verlierst, Shinichi...“, hauchte Kaito und biss seinem Gegenüber sanft in die Unterlippe, ehe er sich an seinem Kiefer zu schaffen machte. „Als... ob ich verlieren würde...“, erwiderte Shinichi schwer atmend und keuchte leise auf, als er ihm über die Ohrmuscheln leckte. „So störrisch gefällst du mir wirklich besser.“ Sanft knabberte er am Ohrläppchen und auch dafür wurde er mit einem süßen Aufseufzen belohnt. „Melde dich das nächste Mal wenigstens ab.“, sagte Shinichi dann leise und sah Kaito direkt in die Augen, als dieser sich etwas von ihm gelöst hatte. Die Sorge, die sich in seinen Augen spiegelte, ließ Kaitos Herz höher schlagen. „Wenn es dich beruhigt und du mich nicht aufhalten willst können wir darüber reden.“ „Als ob du dich aufhalten lassen würdest. Selbst mit der Wette kann ich dich doch nicht von dem Diebstahl abhalten.“ „Gut kombiniert, Herr Detektiv.“ „Dafür brauch ich nicht kombinieren können.“, seufzte Shinichi und lächelte Kaito leicht zu. „Ich werde ihn mir nur kurz leihen, versprochen.“ „Weit würdest du sowieso nicht damit kommen.“ „Fordere mich nicht heraus.“ „Willst du direkt dein Versprechen brechen?“ Herausfordernd funkelte Shinichi Kaito an und dieser Blick wurde genauso erwidert. „Langsam bekommst du Übung darin nicht wahr, Shinichi?“ Doch erneut ließ er dem Detektiv nicht die Zeit zum Kontern, sondern versiegelte direkt ihre Lippen miteinander. Den Ansporn, den er durch Shinichi hatte, beflügelte ihn einfach zu sehr. Vielleicht stahl er wirklich mittlerweile ein wenig aus Spaß, aber das würde ihn nicht von seinen Zielen abbringen. Aber eine Konfrontation mit Shinichi war einfach das Beste an seinen Vollmondnächten. Stück für Stück ließ Kaito seine Hand unter das Oberteil von Shinichi wandern. Sanft umspielten seine Finger die Nippel und dieses Mal bekam er sogar ein unterdrücktes Stöhnen in den Kuss. „Kaito...“, murmelte Shinichi und löste somit den Kuss. „Lass mich nur machen..“, erwiderte dieser lächelnd und knabberte wieder seine Kieferpartie entlang runter zum Hals, während er mit seinen Fingern noch etwas seine Nippel reizte, ehe er seine Hand nach unten wandern ließ. Komplett unbewusst drückte sich Shinichi dem Dieb etwas mehr entgegen. Schmunzelnd kam dieser der Einladung nach und war rasch mit der Hand in der Schlafanzughose, um sanft die bereits wachsende Erektion von Shinichi zu massieren. Kaito brannten gerade so viele Dinge auf der Zunge die er gerne gesagt hätte, aber er wusste, dass ihn Shinichi schneller von sich schieben könnte als er glaubte, also vertiefte er lieber weiter den Kuss und umspielte mit seiner Zunge die des Detektivs. „Ich will dich, Shinichi...“, raunte er zwischen zwei Küssen, während seine Hand angefangen hatte gleichmäßig über die Erektion zu streichen, während er immer wieder dabei den Finger über die Eichel gleiten ließ. Zu mehr als einem Stöhnen war der Meisterdetektiv nicht in der Lage und drückte sich immer etwas der Hand entgegen. Mutig ließ er seine Finger nun tiefer wandern und strich sanft über den Hintern von Shinichi. „Ich höre auf wenn du es wirklich nicht willst.“ Kurz verharrte Shinichi, nickte dann aber leicht. So ließ der Meisterdieb, woher auch immer, Gleitcreme auftauchen und benetzte damit seine Finger um diese langsam in Shinichi zu schieben. Sofort wurde er mit einem Stöhnen belohnt, doch noch verkrampfte sich der Detektiv und zuckte etwas zurück durch die Kälte der Gleitcreme. „Es wird besser.“, versprach Kaito lächelnd, während er anfing den Finger gleichmäßig zu bewegen, ehe er einen zweiten dazu schob. Dieses Mal war es schon ein viel erregteres Stöhnen. Fest drückte Shinichi die Augen zu, während er sich unter ihm räkelte und plötzlich entkam ihm ein viel lauteres Stöhnen. Das triumphierende Grinsen seitens des Meisterdiebes verhieß nichts Gutes, denn schon im nächsten Moment stieß er seine Finger genau wieder an diese Stelle. Immer lauter wurde das Stöhnen von Shinichi und seine Finger krallten sich dabei fest in die Decke. „Kaito... Ich...“, stöhnte der Meisterdetektiv schwer. „Ja, Shinichi?“, hauchte er ihm entgegen und küsste ihm sanft, was nur halbherzig erwidert wurde, dafür war Shinichi gerade zu sehr abgelenkt. „Bitte... Ich...“, keuchte er schwer und öffnete endlich seine Augen. Das reichte dem Meisterdieb. Diese lustverhangen Augen, die förmlich nach mehr schrien, sorgten dafür, dass er seine Bedenken komplett über Bord warf. Sanft zog er seine Finger aus Shinichi und bekam ein enttäuschtes Seufzen von diesem. „Gleich wird es noch besser.“, versprach Kaito amüsiert auf das Seufzen hin, wofür ihn Shinichi grummelnd ansah. So sehr er auch von seiner Lust aufgefressen wurde, seinen Stolz würde er wohl nicht einfach so vergessen. Rasch hatte sich Kaito aus seiner Hose befreit und aus dieser, oder doch aus etwas anderem, ein Kondom hervor gezaubert. Geschickt rollte er dieses über seine Erektion. Immerhin war es ihr erstes Mal, da sollte er mehr Rücksicht auf seinen Meisterdetektiven nehmen. Als er sich in Position gebracht hatte, stockte er aber nochmal kurz. „Schläfst du jetzt ein?“, fragte ihn Shinichi mit einem ungeduldigen Unterton, dazu legte er auch noch seine Beine um die Hüfte des Diebes. Jetzt hatte er ihn schon so weit gebracht, da konnte er es auch zu Ende bringen. „So gierig darauf?“, fragte Kaito neckisch und küsste Shinichi, was direkt erwidert wurde. „Und wenn es so wäre?“, konterte Shinichi und erwiderte den Blick mit einem Lecken über seine eigene Unterlippe. Dieses Mal war es zum ersten Mal, dass der Meisterdieb errötete, was zu einem breiten Lächeln von Shinichi führte. Bevor er dem Detektiv noch mehr die Möglichkeit gab, die Oberhand zu bekommen, drückte er seine Erektion schon Stück für Stück in ihn. Erneut verkrampfte sich Shinichi dabei, nur dieses Mal doch etwas mehr. Das war halt schon etwas anderes als die Finger von eben. „Entspann dich, Shinichi.“, raunte er ihm ans Ohr und verwickelte Shinichi in einen innigen Kuss, während er sich weiter in ihn schob. Erst als er sich komplett in ihn geschoben hatte, stoppte er um Shinichi nicht direkt zu überfordern. Nicht mehr als er sowieso schon tat. Schwer stöhnte dieser in den Kuss und versuchte sich an Kaitos Penis in ihm zu gewöhnen. Nur mit viel Mühe schaffte es der Meisterdieb ihm wirklich die Zeit zu lassen die er brauchte, dafür fühlte es sich jetzt schon einfach zu gut an. „Geht es?“, fragte er zwischen zwei Küssen. „Fang an...“, erwiderte Shinichi nur und legte dabei die Arme um Kaito. Dieser zog sich etwas zurück und stieß dieses mal etwas mehr zu. Laut stöhnte Shinichi auf und bei jedem weiteren Stoß wurde der Schmerz immer mehr zu der aufgestauten Lust, die schon die ganze Zeit da war. Auch Kaito entkam hier und da ein Stöhnen, als er sich komplett in dem Detektiv versenkte. Fest krallte sich Shinichi in die Schulter von Kaito und drückte sich immer mehr gegen ihn, als der Rhythmus von langsam zu schneller wurde. „Ich will dich mehr spüren.“, keuchte Kaito schwer auf und allein der Blick von Shinichi verriet ihm, dass er einverstanden war, so drückte dieser seine Beine noch weiter auseinander um sich noch tiefer in ihn drücken zu können. Langsam senkte Shinichi die Arme und drückte nur noch seine Hüfte nach oben, um Kaito tiefer in sich spüren zu können. Mittlerweile war die Lust so überwältigend, dass von Schmerz keine Rede mehr sein konnte. „Kai-to..“ Was auch immer Shinichi mehr sagen wollte, es ging unter in einem lustvollen Aufschrei als Kaito erneut seine Prostata traf. Immer wieder zielte er darauf ab und nahm sogar noch zusätzlich die Erektion von ihm in die Hand. Kaito wusste, dass der Detektiv nicht mehr lange durch halten würde, aber das betraf auch ihn. Es war einfach ein unbeschreibliches Gefühl, weswegen er selbst bei jedem Stoß, in dem er sich komplett in den Detektiven drücken konnte, schwer stöhnte. „Ich... komme...“, japste Shinichi schwer und sah den Meisterdieb dabei voller Lust an. „Komm ruhig.“, erwiderte Kaito und senkte sich wieder zu ihm herunter, um ihn in einen leidenschaftlichen Zungenkuss zu verwickeln. Mit einem Mal löste sich Shinichi aber wieder von ihm und ein lauter Aufschrei kam ihm über die Lippen, während er sich in Kaitos Hand ergoss. Er spannte sich dabei so an, dass er seine Hüfte mehr hob und den Rücken durchbog. Sein Muskelring zog sich dabei eng um die Erektion von Kaito, so dass dieser bei seinem nächsten Stoß ebenfalls tief in Shinichi kam. Auch er verkrampfte sich dabei, während er den Kopf in den Nacken legte. Kurz verharrten die beiden in der Position, ehe sich Kaito neben Shinichi rollte und beide schwer atmend den Nachwirkungen des Orgasmus nachschwelgten. „Vielleicht sollte ich Akako doch danken.“, meinte der Meisterdieb, während er sich das Kondom von seinem Penis rollte und dieses geschickt Richtung Mülleimer warf. Überrascht drehte Shinichi den Kopf zu Kaito. Er hätte zwar fast geschlafen, aber das zog ihn sofort zurück in das Hier und Jetzt. „Schau nicht so.“, kicherte Kaito amüsiert und gab seinem Detektiv einen Kuss auf die Nase. „Hättest du wegen ihr nicht diesen Traum gehabt, wären wir jetzt nicht hier wo wir sind.“ „Und wo sind wir?“, fragte Shinichi ihn nun einfach. Angetan davon, was passiert war mit ihr, war er nämlich immer noch nicht. Wobei das gerade nicht... schlecht war. „Nun, du hast ehrlich gesagt, dass du mir vertraust und das obwohl ich doch ein Dieb bin.“ „Das Eine hat nichts mit dem anderen zu tun.“ „Nicht?“ „Nein. Ich vertraue dir Kaito Kuroba. Das heißt nicht, dass ich mich in die Sachen von Kaitou Kid einmische. Ich werde dich auch weiter jagen.“, erklärte ihn Shinichi mit müder Stimme, das glückliche Lächeln von Kaito ließ ihn aber die Stirn runzeln. „Was?“ „Ich hatte schon befürchtet, dass ich ab sofort auf dich verzichten muss bei meinem Coups, aber dass du trotzdem noch kommst, freut mich sehr.“ Sanft küsste er Shinichi direkt nach seinen Worten. „Immerhin macht es mit dir vor Ort am meisten Spaß.“ „Hm...“, machte Shinichi lediglich. Sollte er doch denken was er wollte, immerhin hatte er auch noch seine Prioritäten. „Und es macht mich glücklich, dass du mich trotzdem nicht von dir schiebst.“ „Du machst mir das auch ziemlich schwer.“ „Natürlich, immerhin weiß ich doch, wie sehr du meine Nähe schätzt.“ Lachend zog Kaito Shinichi an sich heran, um ihn sanft an sich zu drücken. Dieser erduldete das Ganze mit einem leisen Brummen. Er war einfach viel zu müde. „Ich hoffe du bereust es morgen nicht.“ „Sorg einfach dafür, dass ich es nicht bereuen muss.“, sagte Shinichi dösig und schlief dann komplett ein, während sich Kaito aber nochmal von ihm löste. Da der Meisterdetektiv direkt tief eingeschlafen war, merkte er es nicht mal wie der Mondscheindieb noch einmal zum Bad ging. Dort wusch er sich die Spuren von ihrem kleinen Techtelmechtel von den Händen und grinste sich im Spiegel selbst stolz zu. Ab jetzt würde es richtig gut werden. Er hätte niemals gedacht das sich Shinichi so fallen lassen würde, aber er würde das sicherlich nicht kaputt machen. Rasch trocknete er sich die Hände wieder ab und ging zurück zum Bett. Doch dieses mal legte er sich hinter den Detektiv und legte seine Arme um diesen. „Schlaf gut, Herr Detektiv.“, raunte er ihm ans Ohr und gab ihm noch einen sanften Kuss. Dann schloss Kaito seine eigenen Augen nur um auch ziemlich schnell einzuschlafen. Dabei merkte er nicht wie sich Shinichi noch etwas mehr in seine Richtung drückte. Kapitel 7: Why only make a mistake once when you can repeat it over and over again? ----------------------------------------------------------------------------------- Das nervige Klingeln des Weckers schallte durch das ganze Zimmer. Shinichi hatte zwischen dem dritten und dem jetzigen Klingeln irgendwann den Faden verloren, vielmehr hatte er sich enger an die Wärmequelle gedrängt und hoffte einfach, dass es wieder ruhig wurde. Erst als sich sein neu auserkorenes Kissen anfing sich zu bewegen gab er ein Brummen von sich. „Ich mach nur den Wecker aus.“, hörte er Kaito lachen, der sich über ihn strecken musste damit er auch das Handy von Shinichi auf Snooze stellen konnte. Dann legte er wieder einen Arm um Shinichi und drückte den Detektiv an sich. Dieser war schon längst wieder weg gedöst. Doch lange hielt es nicht und nach zehn Minuten entschieden ihre Wecker erneut, dass es Zeit war das Bett zu verlassen. Jetzt schaffte es Shinichi selbst, quälend langsam sein Handy zum Schweigen zu bringen. Als er aber die Bewegung zu Ende ausgeführt hatte, stockte er. Ein quälender Schmerz zog sich von seinem Steiß hoch zum Rücken. „Alles in Ordnung?“, fragte ihn Kaito etwas besorgt als er bemerkte, dass Shinichi einfach so verharrte. Zögerlich und mit einen Gesichtsausdruck, als ob er entweder Kaito umbringen wollte oder sich selbst, legte er sich zurück auf sein Kissen. Auch jetzt verstand der Meisterdieb und ein anzügliches Grinsen legte sich auf seine Lippen. „Sag nichts...“, seufzte Shinichi und verfrachtete einen Arm über seine Augen. Das störte Kaito aber nicht sonderlich. Er beugte sich runter zu ihm und küsste ihn sanft. „Guten Morgen.“, raunte er ihm an die Lippen. Es tat ihm durch aus Leid, dass Shinichi Schmerzen hatte, aber irgendwie fühlte es sich für sein Ego gut an. „Morgen...“, nuschelte der Detektiv zurück. Er hatte nicht erwartet, dass es so wehtun würde. Gut, eigentlich hatte er gar nichts erwartet, gestern hatte er sich noch keine Gedanken darüber gemacht, wie es am nächsten Tag sein könnte. „Soll ich dich ins Bad tragen?“ „Lass mich einfach hier liegen.“ „Schmollst du?“ Nun hob Shinichi doch den Arm und warf Kaito einen skeptischen Blick zu. „Nein?“, fragte er ihn etwas irritiert. Wieso sollte er? Immerhin hatte er sich das Ganze ja auch selbst eingebrockt. Er hätte einfach standhafter sein sollen. Wäre es nicht komplett irrational, würde er Akako die Schuld daran geben, aber diesen Teil der Nacht wollte er am liebsten einfach vergessen. „Hätte ja sein können, dass du es jetzt komplett bereust und-...“ „Kaito... Ich bereue es nicht.“, unterbrach ihn Shinichi einfach und startete nun doch einen Versuch, aufzustehen. „Ich hätte es nicht soweit kommen lassen, wenn ich es bereuen müsste.“ Kurz schwieg Kaito und man konnte ihm gut ansehen, dass er gerade genau darüber nachdachte, was Shinichi gesagt hatte. Dann kam sein altbekanntes Grinsen auf seine Züge zurück. „Als ob du mir hättest widerstehen können.“ „Leg es drauf an und ich zeige dir, wie schnell das geht.“ „Natürlich geht es schnell, weil du dann wieder stöhnend unter mir liegst.“ Damit hatte er Shinichi, da dieser einfach rot anlief. Leise grummelte er noch etwas Unverständliches vor sich hin, ehe er sich mit einer nicht ganz grazilen Bewegung aus dem Bett rollte. Gerade als er sich aufrichten wollte, merkte er direkt wieder den beißenden Schmerz der bis nach oben wanderte. Ächzend legte er eine Hand auf sein Hohlkreuz. Er fühlte sich, als wäre er 100 Jahre gealtert. War immerhin mal eine nette Abwechslung zum Schrumpfen. Hätte ihn Kaito nicht für verrückt gehalten, würde er jetzt wohl einfach lachen. Das war alles so surreal. „Soll ich dir wirklich nicht helfen?“, bohrte Kaito nochmal nach, der jede Bewegung von Shinichi mit Adleraugen überwachte. „Ins Bad schaffe ich es noch allein.“, wehrte er erneut ab und ging etwas zögernd ins Bad. Man konnte gut sehen, dass er keine Ahnung hatte wie er laufen sollte, um dem Schmerz besser zu entgehen. „Schrei, wenn was ist.“ Als Antwort machte Shinichi einfach die Tür zu. Schmunzelnd drehte sich Kaito nun auf seinen Bauch und schnappte sich dabei sein Handy, um zu sehen, ob sich Jii bereits gemeldet hatte. Zu seiner Freude hatte er auch direkt zwei Nachrichten von ihm. Anscheinend war er in seiner Nachtschicht genauso fleißig gewesen wie er selbst. Das zauberte ihm gleich noch ein breiteres Grinsen auf sein Gesicht. Es hatte ihn doch etwas überrascht, dass sich Shinichi so gehen lassen hatte, was ihn natürlich nicht störte. Es war unglaublich und er würde es am liebsten sofort wiederholen, aber vorerst musste er sich wohl damit begnügen. Wenigstens solange, bis der werte Herr Detektiv wieder normal laufen konnte. Nach kurzer Zeit kam Shinichi wieder aus dem Bad heraus. Zwar lief er immer noch etwas angespannt, aber anscheinend hatte die warme Dusche ihre Wirkung nicht verfehlt. „Du kannst.“ „Dabei hatte ich gedacht du würdest mich mitnehmen.“ „Damit du deine Hände nicht bei dir halten kannst und wir zu spät zum Frühstück kommen?“ „Hm... Diesen Punkt schenk ich dir mal.“ Lachend ging nun Kaito ins Bad und als die Tür ins Schloss fiel, schüttelte Shinichi den Kopf. Er hatte wirklich keine Ahnung, wo er sich da hineingeritten hatte, aber er konnte es nicht mal als schlecht ansehen. Doch wollte er das Thema nicht zerdenken, nicht jetzt. Deswegen fing er an, Kleidungsstücke aus seiner Tasche zu fischen und sich ungelenkig anzuziehen. Auf diese Schmerzen hätte er wirklich verzichten können. Zu seinem Unglück brauchte Kaito ebenfalls nicht viel länger als er selbst. Glücklich strahlend kam der Dieb aus dem Bad und brachte den Detektiv dazu, leise zu seufzen. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass dieser Tag anstrengender werden würde als der Letzte. Um diesen Gedanken zu unterstreichen, klopfte es auch schon im nächsten Moment. Noch während sich Kaito das Shirt über den Kopf zog, öffnete er die Tür. „Guten Morgen.“, trällerte Aoko direkt. „Morgen.“, erwiderte Kaito verwirrt. „Was ist los?“ „Ihr ward gestern so spät dran, da wollten wir heute sicher gehen, dass ihr wach seid.“ Lächelnd sah ihn seine Sandkastenfreundin an und auch Ran wünschte ihm nun einen guten Morgen. „Wir müssen uns nur noch anziehen, dann kommen wir.“, sagte dann Kaito und grüßte Ran zurück, ehe er seine letzten Sachen suchte. Shinichi war nicht wirklich wohl dabei, dass sie jetzt schon hier waren, immerhin hatte er immer noch nicht raus gefunden, wie er laufen sollte ohne das jeder Schritt diesen nervtötenden Schmerz auslöste. Aber da kam er wohl nicht drum herum. Mit sehr zögerlichen Schritten ging er zur Tür, als er schon fertig war und stoppte dann als er merkte, dass er sein Handy noch nicht eingepackt hatte. Doch bevor Shinichi etwas sagen konnte, hielt es ihm Kaito bereits hin. „Das solltest du nicht vergessen.“, grinste ihm der Dieb frech entgegen. „Danke...“, sagte der Detektiv etwas überrascht und steckte es sich in die Hosentasche. Dass er auch auf jede Kleinigkeit aufpassen musste. Als sie sich gebündelt auf den Weg machten, lief Kaito sogar noch etwas näher bei ihm, als er es gestern schon getan hatte. Dieses Mal störte es ihn aber kaum, sollte er halt. Eher klinkte er sich in das Gespräch der Mädchen ein. Heute wäre der Buckingham Palast dran und im Anschluss der Big Ben. Dieser wäre am Abend viel beeindruckender als am Tag. Irgendwie beschlich Shinichi ein komisches Gefühl, dort erneut mit Ran hinzugehen. Noch dazu weil es wohl langsam wirklich Zeit wurde, dass er mit ihr sprach. Jetzt, wo das mit Kaito passiert war. Seufzend ließ er sich achtlos auf seinen Stuhl nieder und zuckte dabei regelrecht zusammen. Kurz abgelenkt und schon hatte er es vergessen. Doch sein Körper erinnerte ihn liebevoll an die letzte Nacht und Shinichi tat sich schwer, keinen Mucks von sich zu geben. „Alles okay?“, fragte Ran trotzdem besorgt als sie sah, dass er so zusammen zuckte. „Er hat sich heute Nacht so energisch bewegt, dass er einmal aus dem Bett gerollt ist.“, entschuldigte sich der Meisterdieb für ihn. „Da hat es dich wohl härter auf den Boden gedonnert als erwartet, hm?“ „Scheint so...“, murrte Shinichi und erwiderte seinen Blick. Ihm würde er auch gleich eine donnern, wenn er noch ausschweifender dazu wurde. Etwas verwirrt sah Ran vom einen zum anderen. Als sie aber weiter nach bohren wollte, war es Aoko, die ihr ins Wort fiel. Diese wollte alles perfekt planen und drängte allen dabei ihr Gespräch auf. Shinichi beschwerte sich darüber nicht. Besser, als von Ran ausgequetscht zu werden und sich die Ausreden von Kaito anhören zu müssen. Das Frühstück fand schneller ein Ende als das gestrige und schon wurden die Gruppen wieder zu ihren jeweiligen Bussen gelotst, um direkt anfangen zu können. Zu Shinichis Überraschung verlief die Fahrt relativ ruhig. Zwar hatte sich Sonokos Gruppe direkt wieder an Ran und Aoko gehängt, aber sonst gab es nichts Auffälliges. Nicht einmal Akako redete mit ihm. Wobei er fast befürchtet hätte, sie würde das tun. So konnte er die Fahrt wenigstens in aller Stille genießen, wäre da nicht Kaitos Hand, die die ganze Fahrt über auf seiner lag. Zuerst hatte er sich noch davon befreit, doch der Meisterdieb war einfach unglaublich hartnäckig, deswegen hatte er es zum Ende hin dann einfach aufgegeben. Aus dem Winkel der Mädchen konnten sie es sowieso nicht sehen, also ertrug er es einfach. „Ich bin überrascht, dass ihr heute pünktlich seid.“ Wurden sie dann freundlicherweise von Hakuba begrüßt, der schon wartend an der Haltestelle stand. Beim Sprechen steckte er seine Uhr weg und grüßte die Mädchen dann ordentlich, ehe er zu Shinichi und Kaito ging. Aufmerksam glitt sein Blick über den Meisterdetektiv. Fragend erwiderte Shinichi den Blick. Was hatte er denn? Er bewegte sich zwar etwas vorsichtiger als sonst, aber das sollte kein Grund für seine Musterung sein. Doch bevor der Detektiv nachhaken konnte, schob sich Kaito zwischen die beiden. „Wir sollten langsam aufschließen, sonst gehen die ohne uns in den Palast.“ „Du hast Recht.“, sagte Saguru nun und ging einfach los, ohne noch etwas anderes zu sagen. Verwirrt sah ihm Shinichi nach und sah dann zu Kaito. „Glaubst du er weiß es..?“ „Woher? Er war ja nicht im selben Zimmer.“ „Er weiß ja auch das du Kid bist.“ „Er ahnt es.“ „Dann ahnt er halt etwas.“ Genervt seufzte Shinichi und fuhr sich dabei durch die Haare. Diese sorglose Art von Kaito brachte ihn noch um den Verstand. „Mach dir keine Gedanken. Soll er doch ahnen was er will. Immerhin gibt es keine Beweise.“ Gerade wollte der Detektiv etwas dagegen sagen, da spürte er auch schon Kaitos Lippen an seiner Wange. „Du solltest mal lernen, nicht alles von vorne bis hinten zu überdenken.“ Mit diesen Worten ließ er Shinichi einfach stehen, der irritiert mit seinen Fingern über die Wange strich. Als er seine Fassung wieder fand, brummte er leise und folgte ihm. Kein Wunder, dass Hakuba ihnen auf die Schliche kam, wenn er sich so benahm. Kurz zögerte Shinichi, aber aufschließen musste er ja fast wieder, so ging er einfach erst mal zu Ran. Kaito hatte sich zu Aoko gesellt und schien diese wieder ein bisschen zu ärgern, da sie ihm einen wütenden Blick schenkte. Gebündelt ging es dann in den Palast und beeindruckt blieben die ersten Schüler schon stehen. Auch Ran und Shinichi blickten sich neugierig um und blieben vor einigen Gemälden stehen. „Geht es dir heute nicht so gut?“, fragte Ran dann total unverfänglich, als sie sich das Gemälde ansahen. „Nein, alles in Ordnung.“, lächelte Shinichi bei ihrer Frage, wobei er doch etwas überrascht war. Doch sie hatte schon immer einen guten Riecher, wenn es um ihn ging. „Übernimm dich nicht.“ Nun sah sie zu ihm auf und blickte ihn besorgt an. „Keine Sorge, Ran. Ich sollte vielleicht nur etwas mehr schlafen.“ „Schläfst du nicht gut?“ Eigentlich schlief er viel zu gut seit er sich ein Bett mit Kaito teilte, aber das konnte er ihr ja schlecht auf die Nase binden. „Irgendwie ja..“, wich er deswegen der Frage aus. Shinichi wollte nicht, dass Ran sich Sorgen machte, aber erklären konnte er ihr es ja auch nicht. Was sollte er sagen? Kaito ist Kid und er zerbrach sich den Kopf darüber, wie er ihn davon abhalten sollte, den Koh-i-Noor zu stehlen? „Man fühlt sich wie in Hogwarts.“, grinste Kaito breit, als dieser mit Aoko wieder zu ihnen kam. „Wir sind im Buckingham Palast.“, stellte Hakuba nüchtern fest, der ebenfalls mit seiner Gruppe wieder zu ihnen kam. Sonoko konnte einfach nicht ohne Ran. Bei so einer langweilig Führung brauchte sie einfach ihre beste Freundin. „Du hast keine Fantasie.“ „Ich bin nur realistisch.“ Theatralisch seufzte Kaito bei diesen Worten auf. „Ich muss ihm Recht geben, das hier hat nichts mit Hogwarts zu tun.“, warf Shinichi stirnrunzelnd ein. „Ihr seid beide echte Spaßbremsen.“ Energisch schüttelte Kaito den Kopf und grinste dann schief. Immerhin hatte er Shinichi so etwas aus seinen Gedanken holen können. Doch lange währte der Erfolg nicht, da ihr Touristenführer kam und sie direkt einwies, wo es gleich hinging und was es zu sehen gab. Gerade als Shinichi losgehen wollte, hielt ihn Saguru zurück. Fragend sah er über die Schulter zu dem Detektiv. Ein ungutes Gefühl kroch dabei in ihm hoch. Er hatte schon wieder diesen wissenden Blick. „Kaito und du...“, fing er an und legte direkt eine Kunstpause ein, die Shinichi nervöser machte, als sie sollte. „Ihr steht euch wirklich nahe und das obwohl er ein Dieb ist.“ Noch immer sagte Shinichi nichts dazu. Was sollte er auch sagen? Er würde kein Wort darüber verlieren. „Weißt du überhaupt, auf was für einen Ärger du dich damit einlässt als Detektiv?“ „Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.“, platzte es aus ihm heraus, weswegen er direkt stockte. „Also wirst du ihn weiter jagen.“ „Natürlich werde ich weiter Kid jagen, aber das hat nichts mit Kaito selbst zu tun.“ Lange ruhte Hakubas Blick auf ihm, ehe er seinen Arm endlich los ließ. „Achte aber wirklich darauf, dass es sich nicht auf deine Arbeit auswirkt. Ich weiß genauso gut wie du selbst, dass es Kid auf einen Edelstein hier in London abgesehen hat.“ Nicht irgendeinen, dachte sich Shinichi bitter. „Und nur weil ich es nicht beweisen kann, heißt es nicht, dass ich meinen Verdacht einfach so fallen lasse. Kaito passt einfach zu perfekt ins Bild.“ Am liebsten würde der japanische Detektiv zu Kaito gehen und ihm erst mal eine Kopfnuss verpassen. Er war halt einfach echt zu auffällig. Man musste ihn nur kennen und Augen im Kopf haben. „Wie bist du überhaupt darauf gekommen?“ „Was?“, irritiert sah Shinichi Hakuba an. Er hatte sich schon wieder in seinen Gedanken verloren. „Na wie du darauf gekommen bist, dass Kaito Kid ist.“ Kurz zog er die Stirn kraus. Dann aber fiel es ihm wieder siedend heiß ein. Natürlich. Es war, als er ihn geküsst hatte, da kamen einfach zu viele Dinge zusammen. „Frag mich nicht Sachen, die ich dir nicht beantworten kann.“ Verlegen hatte Shinichi dabei den Blickkontakt mit Hakuba beendet. Er würde es ihm sicher nicht auf die Nase binden, noch dazu wo er es doch umschiffte zu sagen, dass er die Identität des Idioten kannte. „So so...“, machte Hakuba und klappte dabei sein Notizbuch auf, um etwas hineinzuschreiben. „Damit funktioniert es also auch.“ „Was?“ „Nun, du musst Kid sehr nahe gekommen sein, das habe ich bisher nicht geschafft oder nur unter erschwerten Umständen, sodass ich sein Gesicht nicht sehen konnte. Aber anscheinend hast du ein paar Kniffe drauf, die mir fehlen. Ich würde wirklich gerne mit dir zusammen arbeiten beim nächsten Coup.“ Sachlich sah Hakuba an und steckte dabei sein Büchlein wieder weg. „Aber..“, fuhr dieser fort und hielt dabei eine Hand hoch, um Shinichi vom Antworten abzuhalten. „Du musst nicht antworten. Lass uns lieber zur Gruppe aufschließen, immerhin gibt es hier Vieles zu sehen.“ Damit wandte sich der Blonde zum Gehen und achtete nicht darauf, ob ihm Shinichi nun folgte oder nicht. Der Meisterdetektiv war sichtlich überfahren von dem Ganzen. Seit er sich auf Kaito eingelassen hatte, wurden die Ausreden immer mehr und die Gespräche immer merkwürdiger. Leise seufzte er, ehe er ebenfalls zu der Gruppe zurückging. Immerhin wollte er nicht, dass es doch noch auffiel, dass er solange weg war. Tatsächlich war es nur Kaito, dem die Abwesenheit der beiden Detektive aufgefallen war. Weswegen er immer wieder den Blick schweifen ließ, um nach den beiden zu sehen. Als er dann Hakuba sah, zog er eine Braue hoch, war aber dann erleichtert als er kurz darauf Shinichi ausmachte. Was hatten die zwei geredet? Aber so wie sein Lieblingsdetektiv wirkte, über nichts Gutes. Konnte Hakuba sich nicht einfach raus halten? Doch leider ließ ihm Aoko nicht die Chance zu gehen. Das Mädchen hatte es sich persönlich zur Aufgabe gemacht, auf alles zu zeigen und Kaito zu fragen wie er es denn fand. Da er ihr nicht vor den Kopf stoßen wollte, stand er ihr Rede und Antwort. Shinichi selbst gesellte sich zurück zu Ran. „Wo warst du?“ „Kurz auf der Toilette, dann hab ich mich von einem Gemälde aufhalten lassen.“ „Die sind hier aber auch beeindruckend.“, lächelte Ran ihm breit zu. Er war froh, dass sie es ihm einfach so abnahm. Er hatte keine Lust, dass sie hinterfragte, was er denn mit Saguru getan hatte. In seiner Gruppe war es nicht mal aufgefallen, dass er weg war. Lediglich Akako warf Shinichi einen finsteren Blick zu, ehe sie sich wieder an Keiko wandte. Womit hatte er das nur verdient? Doch erwiderte er nichts auf den Blick, sondern ignorierte es einfach. War wahrscheinlich das Leichteste. Unspektakulär ging die Führung weiter durch die verschiedenen Räume. Dort wurde ihnen alles erklärt, ehe es weiter ging. Der Gruppenführer gab sich alle Mühe, jede neugierige Frage so gut es ging zu beantworten und schleppte sie weiter durch den Palast. Mit der Zeit wurde es Shinichi doch etwas zu viel. Er hoffte, dass sie bald durch waren. Durch den leicht pulsierenden Schmerz, der ihn jetzt schon den ganzen Tag begleitete und den vielen Gedanken, konnte er sich sowieso nicht konzentrieren. Umso besser war es, dass Aoko es komplett übernahm, alles in ihren Fragebogen zu schreiben. Im letzten Raum überließ sie der Mann dann sich selbst, er erklärte noch ein zwei Dinge und verabschiedete sich dann. Müde hatte sich Shinichi an die Wand gelehnt und wartete darauf, dass sie endlich gehen konnten. Eigentlich hätte er sich mehr dafür begeistern können, aber nicht heute. „Du bist heute wirklich ein Miesepeter.“ „Wärst du nicht so kopfloser Kerl, müsste ich es nicht sein.“ Dabei sah Shinichi auf und blickte direkt in die Augen von Kaito. Das typische Lächeln lag auf seinen Zügen und er verzog die Lippen sogar noch ein Stück weiter bei dem Konter. „Noch nicht so kopflos, dass es mir in den Hals regnet.“ „Das würde mir gerade noch fehlen.“ „Ich hab dir doch schon gesagt, dass du dir nicht so viele Gedanken machen sollst.“ Doch darauf erwiderte Shinichi nur ein Brummen. Leicht schüttelte Kaito den Kopf und ließ den Blick kurz durch den Raum schweifen, dann beugte er sich etwas weiter nach vorne und hauchte dem Detektiv einen Kuss auf die Lippen. „Lass uns heute Abend darüber reden, wenn wir zurück sind.“ „Solange du heute Nacht da bist.“ „Du bist deswegen wirklich sauer, hm?“, die Feststellung kam viel zu amüsiert über Kaitos Lippen. „Ich bin nicht sauer...“ „Dann genieße den Ausflug doch ein bisschen.“ Nun legte Kaito beide Hände an seine Wangen und schob dabei seine Mundwinkel hoch. „Lächele mehr und freu dich, dass wir in London sind.“ Genervt packte er die Handgelenke des Meisterdiebs und versuchte ihn so von sich zu schieben. „Ich freue mich, dass wir hier sind und jetzt hör auf damit.“ „Du wirkst aber nicht so...“ Der Schmollmund der folgte ließ Shinichi schwer aufseufzen. Wie sollte er denn gegen so etwas argumentieren? „Kaito...“, murmelte Shinichi und schob die Hände nun aus seinem Gesicht. „Heute Abend reden wir... Okay?“ Zufrieden nickte der Dieb. „Gut und nein ich bleibe heute Nacht die ganze Zeit an deiner Seite.“ Dass die Stimme von Kaito dabei einen verführerischen Klang annahm, ließ Shinichi erröten. Ohne es wirklich zu wollen, beschleunigte sich dabei sein Herzschlag und er wandte den Blick wieder ab. „Als ob ich darauf hinaus wollte.“ Das Kichern von Kaito zeigte ihm, dass er sowieso dachte, was er wollte. Das sanfte Streichen über seine Wange ließ ihn aber wieder aufsehen. „Dann sei jetzt aber etwas fröhlicher.“ Widerwillig nickte Shinichi und zufrieden grinste Kaito, ehe er sich von ihm löste. Das ganze Geplänkel wurde von Hakuba aufmerksam beobachtet und auch Akako hatte ihr Auge darauf. Sie konnte immer noch nicht verstehen, wie ihr Zauber so schief gehen konnte. Immerhin war doch alles so perfekt geplant gewesen. Sie musste sich das nächste Mal etwas Mächtigeres einfallen lassen. Denn nur ihr allein gehörte das Herz von Kaito Kuroba. Hakuba hingegen hatte erneut sein Notizbuch zur Hand und notierte sich ein, zwei Stichpunkte. Dass sich Shinichi und Kaito nahe waren, war ihm schnell ins Auge gefallen. Aber anscheinend sogar noch näher, als vorerst gedacht. Reibungslos kehrten alle Schüler zum Bus zurück und machten sich auf den Weg zum Big Ben. Aufgeregt sahen viele ihrer Klassenkameraden aus dem Fenster und andere unterhielten sich angeregt über das Gesehene im Palast. Dieses Mal beteiligte sich Shinichi auch etwas bei dem Gespräch mit Ran und Aoko. Dabei redete er sich doch etwas warm. Er konnte ihnen einfach so viele Fakten zum Palast erzählen, die ihr Gruppenführer nicht parat hatte. Auch zum Big Ben hatte er eine Menge zu erzählen. Glücklich lächelte Kaito und war doch zufrieden, dass Shinichi doch noch etwas auftaute heute. Ran wirkte auch mehr als erleichtert darüber, dass Shinichi wieder so mit Fakten um sich warf. Das war schon eher der Junge den sie kannte, doch stieg auch ihre Nervosität, als sie dem Glockenturm näher kamen. Shinichi hingegen hatte ein ganz ungutes Gefühl. Er erinnerte sich einfach noch viel zu klar, dass er Ran dort seine Liebe gestanden hatte. Natürlich war es damals sein voller Ernst gewesen, aber es lag einfach viel zu viel Zeit dazwischen. Aufmerksam ging der Blick von Kaito zwischen den beiden hin und her. Irgendwas lag zwischen den beiden in der Luft. Was es war, konnte er nicht sagen, trotzdem gefiel es ihm nicht. Leider konnte er den Detektiv schlecht fragen was los war, so musste er nichts ahnend den Bus mit den anderen verlassen. Es dämmerte bereits und bald würde der Turm in seiner voller Beleuchtung zu sehen sein, darauf warteten sie eigentlich. Deswegen konnten sie auch noch erst in Ruhe etwas essen. „Wo ist Ran?“, fragte Sonoko, die eigentlich mit ihrer besten Freundin essen wollte. „Gute Frage... Shinichi fehlt auch.“, stellte Aoko überrascht fest und im nächsten Moment löste sich auch Kaito von der Gruppe. „Du solltest dein Herz nicht an jemanden geben, der seines schon verloren hat.“, war es Akako, die den Meisterdieb vom Gehen abhielt. „Verloren an mich.“, grinste Kaito ihr überheblich zu. Überrascht blinzelte die rote Hexe. „Das kann nicht sein. Der Magier des Ostens ist lediglich hinter Kaitou Kid her.“ „Dann hat es ja nichts mit mir zu tun.“, trällerte der Meisterdieb und setzte sich wieder in Bewegung. Genervt ballte Akako die Hand zur Faust. Wie konnte sie nur verlieren? War es nicht offensichtlich, dass sich Kaito in etwas Sinnloses verrannte? Sie konnte nicht glauben, dass es der Detektiv ernst mit ihm meinte. Es war nicht sonderlich schwer, die zwei Sandkastenfreunde zu finden. Schweigsam standen sie nebeneinander und sahen zum Big Ben auf. Leise ging Kaito in die Hocke und spitze dabei die Ohren. Er wusste, dass er das nicht tun sollte, aber seine Neugierde brachte ihn noch um sonst. „Spionierst du sogar Shinichi hinterher?“, fragte ihn jemand leise von hinten, da er nicht damit gerechnet hatte, zuckte er sogar zusammen. „Hakuba!“, fuhr er den Detektiv leise, aber wütend an. „Pscht. Sonst bemerken sie uns noch.“ Was du nicht sagst, hätte ihm Kaito gerne an den Kopf geworfen, doch es war wirklich besser, wenn sie beide leise waren. Wobei er sich fragte, was Hakuba hier wollte. Er hatte hier schon nichts zu suchen, aber der Detektiv aus England noch viel weniger. Shinichi wusste gar nicht wieso er Ran gefolgt war, aber etwas sagte ihm, dass er ihr reinen Wein einschenken sollte. „Ran...“, fing er zögerlich an und ließ den Blick dabei auf den Glockenturm gerichtet. „Erinnerst du dich noch an unseren ersten Besuch hier?“, fragte Ran ihn und ließ ihm damit nicht die Gelegenheit, weiter zu sprechen. „Natürlich.“ „Für mich ist es, als wäre es gestern gewesen...“ Verträumt sah sie ebenfalls weiter zum Big Ben auf, ehe sie den Blick auf Shinichi richtete. „Ich wünsche mir so sehr, dass ich dir damals eine Antwort gegeben hätte.“ Der Kloß der sich in Shinichis Hals langsam gebildet hatte während sie gesprochen hatte, war nun so groß, dass er einfach kein Wort heraus brachte. „Vielleicht wäre dann alles anders und... Ich hätte meine Chance nicht vertan.“ „Ran... Ich...“ Doch das Mädchen schüttelte den Kopf. „Ich liebe dich, Shinichi. Aber…es hat sich etwas für dich verändert, oder?“ Kurz hatte er das Gefühl, Tränen in ihren Augen glitzern zu sehen, doch sie waren so schnell weg wie sie kamen. „Es tut mir Leid, Ran.“, brachte Shinichi dann endlich heraus. „Ich habe es wirklich ernst gemeint, damals. Ich habe dich wirklich geliebt. Aber ich weiß nicht...etwas hat sich wirklich verändert.“ Sein Erklärungsversuch kam ihm vor, wie eine schlechte Ausrede. Nachdem Ran ihm nicht mehr antwortete, sah er doch wieder auf und es schmerzte ihn, was er sah. Warme Tränen liefen über ihre Wangen und doch sah sie ihn nicht vorwurfsvoll an. „Ich bin dankbar, dass du so ehrlich bist, Shinichi. Aber, mir wäre es lieber gewesen, du hättest mich nie gebeten zu warten.“ Ihre Worte schmerzten ihn mehr, als er es zugeben würde. Doch hatte sie Recht. Immerhin hatte er sie regelrecht angefleht, auf ihn zu warten. Immer wieder hatte er sie als Conan hingehalten, nur um ihr hier zu sagen, dass er nicht dasselbe für sie empfand. Nicht mehr. „Es tut mir Leid...“, wiederholte er sich leise und senkte dabei den Blick. Das Einzige, was ihre Stille durchbrach, war das stetige Schniefen von Ran. Sonst herrschte Stille zwischen ihnen. Shinichi wusste nicht, was er sagen könnte, damit es ihr besser ging und Ran wollte ihm keine Vorwürfe machen. Ein Streit war das Letzte, was sie wollte. „Wann hast du es gemerkt?“, fragte sie dann mit leiser Stimme. „Ein paar Wochen nachdem ich zurück war...“, antwortete ihr Shinichi komplett ehrlich. „Ich würde dir gerne erklären was anders ist, aber ich weiß es einfach selbst nicht.“ Eigentlich konnte er es ihr einfach nicht erklären. Wie auch? Als Conan hatte er angefangen, sie immer mehr als Schwester zu sehen und seit Kaito aufgetaucht war, hatte sich so viel gedreht in seinem Leben. Das war alles so ein Durcheinander, dass er es nicht erklären konnte. „Gibt es jemand anderes?“ Aufmerksam lag nun der Blick von Ran auf ihm, obwohl ihr immer noch ein paar Tränen aus den Augen kullerten. Schweigsam streckte Shinichi eine Hand nach ihr aus und wischte ihr die nächsten Tränen weg, bevor sie weiter laufen konnten. „Ich glaube ja...“, gab er erneut ehrlich zu und der Schmerz, der in ihren Augen aufflackerte, tat auch ihm weh. Als nächstes legte sich aber ein Lächeln auf ihre Lippen. Trotz der Tränen und ihrem traurigen Blick wirkte es echt. „Dann vermassele das nicht auch damit, dass du einfach mal Ewigkeiten verschwindest und dich kaum meldest.“ „Das werde ich nicht. Immerhin weiß ich, wie stark du gelitten hast.“, erwiderte er traurig und lächelte etwas unsicher. Außerdem wusste Kaito von ihm als Conan, das änderte die Sache komplett. Schnell aber drückte er den Gedanken beiseite. Es ging hier nicht um Kaito, ihn meinte er doch gar nicht. Leise seufzte Ran und schüttelte den Kopf, legte dann aber eine Hand auf die von Shinichi, die er immer noch auf ihrer Wange hatte. „Wenn du ihn nicht glücklich machst, trete ich dir persönlich in den Arsch.“ „Ihn?“, erwiderte Shinichi total überrascht und erntete dafür ein Lachen von Ran, das etwas merkwürdig klang mit ihrer traurigen Stimme. „Du bist wirklich ein Dummkopf, wenn es um dich selbst geht.“ Der Detektiv verstand wirklich nicht, worauf Ran anspielte und verzog deswegen etwas die Mundwinkel. „Na du großartiger Detektiv, kommst du von alleine darauf?“ „Natürlich!“, erwiderte der Junge sofort, dabei hatte er keinen blassen Schimmer, was sie gerade wollte. „Da bin ich ja noch gespannt und ich will die Erste sein die alles erfährt. Immerhin bin ich deine beste Freundin, oder nicht?“ „Natürlich bist du das.“ Nun wurde ihr Lächeln doch glücklicher und sie nickte leicht. Natürlich brach es ihr das Herz, aber sie hatte so etwas schon im Gefühl. Spätestens, als er anfing sich so viel mit Kaito zu treffen. Sie war ja nicht blind. Es gesagt zu bekommen schmerzte trotzdem und Ran wusste, dass sie noch lange daran zu beißen hatte. Trotzdem wollte sie die Freundschaft zu Shinichi nicht aufgeben, er war ihr so unglaublich wichtig. Deswegen war sie bereit darüber zu stehen. Außerdem war er doch ohne sie verloren. Leise kicherte sie und Shinichi sah sie verwirrt an. „Was ist daran jetzt so lustig?“ „Das verrate ich dir nicht.“, erwiderte Ran frech und beugte sich vor, um ihm einen sanften Kuss auf die Wange zu geben. „Danke, dass du so ehrlich warst.“ Er war sichtlich irritiert von ihrer Reaktion, doch das war in Ordnung. Er würde es sicher auch nicht verstehen, wenn sie es erklären würde. Immer wieder habe ich den selben Fehler wiederholt. Immer wieder habe ich mich darauf verlassen, dass du bald zurückkommst, Shinichi. Aber endlich kann ich damit abschließen. Mein Herz wird es noch verstehen, dass ein Fehler nicht so oft wiederholt werden muss. Deswegen bin ich dankbar, dass du ehrlich warst und mir gesagt hast, dass es nicht klappen wird. Damit hast du mir zwar die Hoffnung auf eine glückliche Beziehung mit dir genommen, aber du hast mir auch die Chance gegeben, endlich darüber hinweg zu kommen. Jemand anderen zu finden, den ich vielleicht genauso lieben kann. Danke, Shinichi. Langsam öffnete Ran wieder die Augen und strich sich nun selbst die letzten Tränen weg. „Ich werde zurück zu Aoko gehen. Sie wollte noch ein paar Sachen für den Fragebogen ausfüllen.“ Kurz musterte Shinichi sie. „Ich bleibe noch etwas hier.“ Leicht nickte Ran und strich ihm dabei noch einmal über die Hand, ehe sie ohne weitere Worte ging. Es gab nichts mehr dazu zu sagen. Das wusste auch Shinichi. Schrecklich fühlte er sich trotzdem, obwohl er wusste das es das Richtige war. „Wie lange wollte ihr da eigentlich noch sitzen bleiben? Oder ist es so spannend, mir nach zu spionieren?“, fragte dann Shinichi ohne den Blick in Richtung der beiden Schnüffler zu werfen. Etwas ertappt sahen sich Kaito und Hakuba an, ehe sie aufstanden. Skeptisch drehte sich Shinichi nun doch um und musterte die beiden. „Ich denke es wird Zeit zu gehen.“, stellte Hakuba in Seelenruhe fest und sah dann noch demonstrativ auf die Uhr. „Es ist wirklich spät geworden.“ Ohne auf die anderen beiden zu achten, machte er sich einfach aus den Staub. Verwirrt sah ihm Kaito nach. Was sollte das denn bitte? Auch Shinichi war von dem Verhalten des Detektivs überrascht. Sein Blick wanderte dann aber wieder zu Kaito und er sah ihn auffordernd an. „Ich war einfach neugierig.“, rechtfertigte sich dieser, als er auf den Meisterdetektiv zuging. „Und deswegen belauschst du mich?“ „Sieht so aus.“ „Und? Bist du jetzt glücklich?“ „Zumindest nicht unglücklich.“ Etwas genervt warf Shinichi Kaito einen Blick zu und seufzte schwer, als dieser breit grinste. „Du hast Ran echt gerne, oder?“, fragte Kaito dann nach einer Weile des Schweigens, da es Shinichi nicht eingesehen hatte, das Gespräch weiter zu führen. Er hatte ja niemanden nach spioniert. „Hm...“, machte er nur. „Aber du warst wohl zu viel als Conan um sie herum.“ „Könnte man so sagen...“ „Du bist wirklich gesprächig.“ „Muss ich doch nicht sein, immerhin hast du ja alles mitbekommen.“ „Tut mir leid. Ich konnte nicht widerstehen, außerdem dachte ich … Ihr habt was anderes zu besprechen.“ Nun sah Shinichi Kaito fragend an und dieser war es, der den Blick abwandte. „Ihr habt euch halt so gut verstanden und...“ „Du bist eifersüchtig gewesen?“, fragte Shinichi den Meisterdieb überrascht. Zwar mochte er in seinen eigenen Dingen langsam sein, aber wenigstens ein paar Signale konnte er richtig deuten. „Vielleicht.“, seufzte Kaito und hob den Blick dabei wieder. „Dafür gab es doch gar keinen Grund.“ „Ich finde schon. Immerhin muss ich immer noch die Wette gewinnen, oder nicht?“ Nun war es wieder da. Das schelmische Grinsen auf seinen Lippen. Shinichi konnte wirklich nicht sagen, was ihm lieber war. Aber es überraschte ihn etwas, dass Kaito in seiner Nähe doch so oft seine Maske mittlerweile fallen ließ. „Als ob ich dich gewinnen lasse würde.“ „Nicht? Dabei dachte ich, ich bin auf einem guten Weg.“ Leise schnaubte der Meisterdetektiv. „Davon träumst du nachts.“ „Oh nein, da hab ich mittlerweile Besseres im Sinn.“ Das ihm Kaito beim Sprechen immer näher gekommen war, war ihm erst gar nicht aufgefallen. Doch als sich ihre Schultern berührten, wurde er sich der Nähe erst bewusst. „Ein Glockenturm bringt wirklich Erinnerungen zurück.“ Fragend sah ihn Shinichi dabei an. „Du wirst schon noch drauf kommen, was ich meine.“, grinste Kaito mysteriös und drehte sich nun ganz zu seinem Detektiv. „Ich finde nur, dieser Ort hat etwas Melancholisches und Magisches.“ „Findest du nicht du redest komische Sachen?“, erwiderte Shinichi etwas fragend. „Nein. Immerhin schadet ein Hauch von Magie nie.“ Noch während er ihm die Worte entgegen raunte, beugte er sich vor und küsste Shinichi. In diesem Moment schlug auch der Glockenturm zur vollen Stunde und hallte dabei durch ganz London. Während Kaito den Kuss Stück für Stück vertiefte, legte Shinichi langsam die Arme um den Dieb. Es fühlte sich einfach von Mal zu Mal besser an. Außerdem konnte er nicht ganz abstreiten, was Kaito sagte. Es hatte wirklich etwas Magisches. Die Beleuchtung des Turms und der Klang seiner Glocke ließen diesen Ort zu etwas Besonderem werden. Immer leidenschaftlicher bewegten sie ihre Münder gegeneinander und der Detektiv vergaß dabei sogar, wo sie sich befanden. Sein Griff um Kaito wurde etwas fester und dieser schob seine Hand hoch zu dem dunkelbraunen Haar des Detektivs. Erst als der Big Ben den letzten Glockenschlag erklingen ließ, lösten die zwei Jungs ihren Kuss voneinander. Lange sahen sie sich dabei in die Augen und Kaito legte seine Hand gegen Shinichis Wange. Dieser drückte sich der Handfläche leicht entgegen und schweigsam musterten sie einander nur. Doch wie Kaito zuvor schon sagte, war es nur ein Hauch, denn im nächsten Moment rief der Lehrer sie zusammen. Laut brüllend stand dieser am Bus und versuchte, die Meute zu bändigen. „Ich würde gerne mit dir mal ohne die Klasse her kommen.“, flüsterte ihm Kaito an die Lippen. „Können wir ja...“, murmelte Shinichi und fand den Gedanken, allein mit Kaito hier zu sein, wirklich gar nicht so schlecht. Glücklich lächelte ihn der Dieb an und gab ihm einen weiteren sanften Kuss, ehe er seine Hand nahm und sich mit ihm zusammen in Bewegung setzte. Dass hiermit die Wette an Kaito ging, merkte Shinichi überhaupt nicht. Er war viel zu gefangen gewesen in dem Moment. Viel zu sehr auf den Kuss fixiert gewesen. Dabei war ihm sein eigener Herzschlag gar nicht aufgefallen. Auch nicht der Wunsch, den er empfand, so nah wie möglich bei Kaito zu bleiben. Als sie zu den anderen wieder aufschlossen, tadelte sie erst Mal Aoko, weil sie mit Ran jetzt die ganze Arbeit allein hatte, doch störte das die zwei Jungs nicht. Sie hatten ihr zusammen sein viel zu sehr genossen. Wissend lächelte Ran Kaito zu und dieser zwinkerte ihr entgegen. Leise lachte das Mädchen und stieg mit Aoko zusammen ein, während sie ihr immer wieder sagte, dass es doch okay war. Spaß hatten sie ja trotzdem gehabt. So schön das alles auch war, als sich Shinichi auf den Sitz fallen ließ, wusste er auch wieder, wieso er heute den ganzen Tag eigentlich schlechte Laune gehabt hatte. Doch mit den Glückshormonen, die gerade durch seinen Körper tobten, war der Schmerz nur ein kurzes 'Hey ich bin auch noch da'. So ignorierte er es und war es dieses Mal sogar selbst, der die Hand von Kaito suchte. Dieser ließ sich nicht lange bitten und verflocht seine Finger mit denen von Shinichi.   Kapitel 8: A clean thief always makes a stainless steal. -------------------------------------------------------- Müde starrte Shinichi die Decke an. Sie waren vor nicht allzu langer Zeit zurück in der Herberge angekommen. Da kündigten die Lehrer an, dass morgen der 'freie' Tag für sie war. Alle würden eine Karte bekommen und gewisse Punkte ablaufen müssen, aber an sich hatten sie die komplette Freiheit, was sie mit dem Tag anstellen konnten. Kaito und er hatten nicht viel geredet im Bus und auch nicht, als sie auf ihr Zimmer zurückkamen. Irgendwie wusste Shinichi nicht so recht, was er sagen sollte, seit dem Kuss. Es waren viel zu viele Gefühle im Spiel gewesen und am aller größten das, dass es kein Fehler war. Nein, es fühlte sich komplett richtig an. Es war irgendwie das, was er sich schon immer im Innersten gewünscht hatte. „Schau nicht so nachdenklich. Das macht nur Falten, Herr Detektiv.“, grinste ihm Kaito neckend entgegen, als dieser gerade aus dem Bad kam. Leicht verzog Shinichi die Mundwinkel, während er den Dieb beobachtete wie er sich ebenfalls aus seiner Kleidung schälte, um sich zu seinen Lieblingsdetektiv legen zu können. Doch gegen seiner Erwartung rutschte Shinichi etwas zurück. „Du hast gesagt wir reden.“ „Das können wir nur, wenn du am anderen Ende liegst?“, hinterfragte Kaito amüsiert. „Könnte ich mir sicher sein, dass du deine Finger bei dir lässt, wäre es etwas anderes.“ Das Kichern des Diebs machte es nicht besser für Shinichi. So ließ er seinen Blick einfach schweigsam auf ihm ruhen. „Was genau willst du, das ich sage? Dass ich den Coup absage?“ „Wirst du sowieso nicht.“ „Exakt.“ Erneut legte sich ein Schweigen über die beiden.  „Ich verstehe nicht, wie du das durchziehen kannst, wo du doch weißt, dass nicht nur Scotland Yard auftauchen wird.“ Fragend musterte Kaito Shinichi bei seinen Worten. „Interpol wird sicherlich auch eingeschalten werden, immerhin bist du ein japanischer Dieb und Nakamori wird zu hundert Prozent auch eine Möglichkeit finden, nach London zu kommen. Dazu kommen noch Hakuba und Ich.“  Am Ende seines Satzes seufzte er schwer. Er wünschte sich wirklich, er würde das nicht so sehr überdenken. „Shinichi...“, sagte Kaito leise und rückte jetzt trotzdem auf. Da Shinichi sowieso keinen Platz mehr hatte um nach hinten auszuweichen, ohne aufzustehen, blieb er da wo er war. „Ich habe das wirklich sorgfältig geplant. Aber ich kann und will dir nicht mehr sagen. Besonders weil ich weiß, dass du schlaues Köpfchen sowieso meine Tricks durchschauen wirst. Trotzdem musst du dir nicht so viele Sorgen machen. Ich werde den Koh-i-Noor wie versprochen nur kurz ausleihen. Ehe sich die werte Queen versieht, ist er schon wieder zurück. Aber ich brauche ihn, Shinichi.“ Fest sah er dem Detektiv dabei in die Augen.  „Du bist ein Idiot, wenn du glaubst, dass es leicht werden würde.“ „Für mich mag es vielleicht schwer sein, aber nicht für Kaitou Kid.“ Raunend kamen die Worte über seine Lippen und er streifte mit diesen jene von Shinichi. Leise schnaubte der Detektiv, senkte aber seinen Blick dabei nicht. „Ich möchte, dass du kommst...“ „Als ob ich nicht anwesend wäre bei einer Ankündigung.“, murmelte der Detektiv zurück und rückte selbst nun etwas näher heran.  Breit lächelte Kaito ihn an und überbrückte nun die letzten Millimeter und versiegelte ihre Lippen miteinander. Nicht mal ein kurzes Zögern war von Shinichi zu spüren, widerstandslos erwiderte er den Kuss und bewegte seine Lippen gegen die von Kaito. Die Arme des Diebes waren schneller um ihn, als er es wirklich realisieren konnte und er selbst schmiegte sich enger an. Der Kuss wurde immer leidenschaftlicher und schon war Kaito mit seiner Zunge im Mund von Shinichi. Schwer seufzte dieser auf und strich mit seinen Händen den Nacken von Kaito entlang. Zuvor teilten sie noch einen so gefühlsvollen Kuss, doch dieser war kein Vergleich dazu. Er strotze nur so vor Leidenschaft und Lust. Als sich Shinichi Luft schnappend von ihm löste, konnte er an den lustverschleierten Augen von Kaito erkennen, dass er mehr wollte, viel mehr. Besonders jetzt, wo er gestern auf den Geschmack gekommen war.  „Nicht heute Abend..“, sagte Shinichi leise und lächelte dabei entschuldigend. Kaito wirkte nicht wirklich glücklich darüber, nickte aber. Immerhin wollte er nicht, dass sein Lieblingsdetektiv morgen wieder nicht ordentlich laufen konnte, da wollte er ihm eine Nacht seine Ruhe lassen. „Ich freue mich schon, wenn du dich daran gewöhnt hast.“, raunte Kaito Shinichi ans Ohr und knabberte an seinem Ohrläppchen. Stöhnend zuckte der Detektiv zusammen, was Kaito dazu veranlasste noch einmal darüber zu lecken. „Das werde ich sicher nicht.“, erwiderte Shinichi trotzdem viel zu spät, weil er sich erst nicht sicher war, ob er seiner Stimme vertrauen konnte. „Das werden wir sehen.“ Wieso versuchte er es überhaupt mit dem letzten Wort? Kaito hatte es sowieso. So schüttelte er den Kopf und sah ihm wieder in die Augen. „Übertreib es nicht.“ „Niemals, Shinichi.“, hauchte er ihm zart entgegen und gab ihm einen federleichten Kuss. Die Widerworte, die Shinichi ansetzten wollte, wurden direkt von einem weiteren Kuss unterbrochen. Zwar hätte er sich gerne gewehrt, aber dafür fühlte es sich zu gut an und er erwiderte diesen ebenfalls wieder. Leicht drehte Shinichi seinen Kopf, um den Kuss noch intensiver werden zu lassen. Stück für Stück schoben sich die Hände des Diebes unter sein Oberteil und strichen ihm hauchzart über die freigelegte Haut. Shinichi selbst hatte seine Hände bis zu den braunen Haaren von Kaito bewegt und fuhr ihm durch seine seidige Mähne. Nur mit Mühe schaffte es Shinichi den Kuss wieder zu lösen. Schwer atmend und mit einem lustvollen Glänzen in den Augen musterte er Kaito. „So langsam glaube ich dir nicht mehr, wenn du mir sagst du magst es nicht.“, schmunzelte ihm der Dieb frech entgegen und schob seine Hände noch ein Stück höher um ihn an sich zu drücken.  „Du genießt es, oder?“ „Hm...“, kam lediglich von Shinichi und beschämt legte er seine Stirn an die Schulter von Kaito. „Das reicht mir als Antwort.“   Der amüsierte Tonfall gefiel dem Detektiv gar nicht, aber abstreiten konnte er es nun leider nicht mehr. Besonders, da der Kuss schon gereicht hatte, dass sich seine südliche Region davon angesprochen fühlte. Erst jetzt fiel ihm auch auf, dass die Hände von Kaito viel tiefer gewandert waren. Sanft strichen sie seinen Hosenbund entlang und Shinichi schluckte schwer.  „Ich halte mein Versprechen, keine Sorge.“, versicherte ihm Kaito mit einem Raunen an sein Ohr und strich nun mit den Fingern über seine Hüfte vor bis zu seinem Bauch. Da sich der Detektiv immer noch nicht rührte, sondern seine Stirn auf der Schulter ließ, nahm er es als Einladung und glitt mit seiner Hand über die Hose. Sanft tastete er die Erektion von Shinichi ab und merkte direkt wie dieser sich verkrampfte, um keinen Laut von sich zu geben. Doch ließ er sich davon nicht beirren und strich ihm weiter über die Erektion. „Kaito...“, murmelte Shinichi und biss sich auf die Unterlippe, als er ihm durch die Hose hindurch über die Eichel strich. „Hm..~?“, machte Kaito lächelnd und leckte ihm über die Ohrmuschel. „Mach … es richtig ...“, brachte der Detektiv nur mühselig über die Lippen und trotz dessen, dass er versuchte sein Gesicht zu verstecken, konnte Kaito nur zu gut sehen wie rot seine Ohren dabei wurden. „Nur wenn du mir denselben Gefallen tust.“, erwiderte der Dieb mit tiefer und lasziver Stimme. Eine Gänsehaut breitete sich dabei über seinen Körper aus. Etwas zögernd löste er sich aus dem weichen Haar, in das er sich fast gekrallt hatte. Seinen Kopf hob er dabei immer noch nicht, eher ließ er seine Hand über die Schulter von Kaito gleiten und näherte sich langsam seiner Hose.  Erneut neckte Kaito seine Eichel, ehe er selbst ebenfalls zum Hosenbund zurück strich.  „Pass dich mir an...“, wurde er angewiesen und antwortete nur mit einem einfachen Nicken. Ohne Shinichi die Zeit zu lassen, strich er nun in die Hose und umschloss mit seinen Finger den bereits voll erigierten Penis. Dafür wurde Kaito mit einem genüsslichen Seufzen gegen seine Schulter belohnt. Es dauerte auch etwas bis der Detektiv nachzog, doch nach der anfänglichen Unsicherheit tat er es Kaito nun endlich gleich. Die Hand war schneller in der Hose verschwunden, als es sich Shinichi selbst zugetraut hätte und schon umschloss er mit seiner Hand den Penis von Kaito. Er hatte es schon mal getan, das war nichts anderes dieses mal. Doch das war nicht wahr. Seine Ansicht zu dem Dieb hatte sich drastisch verändert und das gab dem Ganzen eine ganz andere Perspektive. Die Zeit, diesen Gedankengang zu verfolgen, hatte er nicht, denn der Dieb machte mit seiner Bewegung weiter und drückte ihm einen Kuss an die Schläfe. „Shinichi...“, raunte er ihm lustvoll ans Ohr und bekam endlich das was er wollte. Erst langsam, aber dann immer mutiger passte er sich den Rhythmus von Kaito an. Immer wenn einer der beiden dem anderen über die Eichel strich kam es zu einem lustvollen Aufseufzen, was immer mehr zu einem Stöhnen wurde. Auch löste Shinichi den Kopf Stück für Stück von der Schulter, um Kaito in die Augen sehen zu können. Dieser haderte gar nicht lange mit sich und versiegelte in diesem Moment schon ihre Lippen. Der Kuss war so intensiv wie ihr letzter und die Hände bewegten sich nur umso schneller. Mit unterschiedlichem Druck befriedigten sie einander immer mehr.  Shinichi wurde aber mit der Zeit etwas langsamer, als das Gefühl des Orgasmus immer näher kam. Auch bewegte er immer wieder seine Hüfte zu den Bewegungen von Kaito. Es fühlte sich einfach so verdammt gut an. Schwer stöhnte Shinichi in den Kuss und auch dem Dieb entkam weiterhin ein Stöhnen. „Kaito.. Ich...“, fing Shinichi keuchend an und musste sich zusammen reißen, noch länger durchhalten zu können.  „Komm ruhig, Shinichi.“, erwiderte Kaito mit schwerer Stimme und beschleunigte dabei die Bewegung sogar noch ein bisschen. Das reichte komplett aus um Shinichi über die Klippe zu jagen. Als er in seine Hand kam, konnte auch Kaito nicht mehr an sich halten und tat es ihm gleich. Kurz schenkte sich das ungleiche Paar einen erotischen Blick, ehe sie sich beide auf den Rücken drehten und schwer atmend die Decke musterten.   „Eigentlich sollten wir nochmal duschen...“, murmelte Shinichi nach Ewigkeiten. „Zusammen?“ Das Brummen, das darauf folgte konnte Kaito nicht wirklich deuten, weswegen er den Kopf zu seinem Detektiv drehte. „Ich will duschen und nicht sonst was treiben.“ „Dass du so schlecht von mir denkst.“ „Als ob du die Chance nicht nutzen würdest, wenn ich sie dir biete.“ „Das ist auch wieder wahr.“, lachte Kaito auf und grinste Shinichi breit zu. „Aber ich verspreche dir, meine Finger weitestgehend bei mir zu lassen. Es wäre doch albern wenn wir jetzt getrennt gehen.“ Albern wäre es nicht, aber es würde nur hinauszögern, dass sie endlich schlafen konnten, weil denn mittlerweile fühlte sich Shinichi wirklich total erledigt. Auffordernd sah Kaito Shinichi an und dieser nickte seufzend. Er hoffte, dass er das nicht gleich bereute, da der Dieb schon freudig aufgestanden war und Richtung Bad ging.  Doch seine Sorge war komplett unbegründet gewesen, zwar bestand Kaito darauf ihn einzuseifen und auch seine Haare waschen zu dürfen, was er ihm einfach nicht ausreden konnte, aber ansonsten ging das Ganze sehr gesittet von Statten.  So lagen die beiden nach kurzer Zeit frisch geduscht und in frischer Kleidung wieder zusammen im Bett. Müde schloss Shinichi die Augen. „Siehst du, war doch alles in Ordnung.“ „Du willst mich nur in Sicherheit wiegen.“ „Ich bin ein Dieb, kein Lügner.“, erinnerte ihn Kaito freundlicherweise. „Schlaf lieber, du Dieb.“  Leise lachte Kaito auf und legte einen Arm um Shinichi, worauf dieser tatsächlich etwas näher rückte. „Aber natürlich, Herr Detektiv.“  Ein Grummeln war alles, was er noch als Antwort bekam. Es dauerte auch nicht lange, da fand Kaito ebenfalls seinen Schlaf. Trotz allem war es schon ermüdend, dass sie den ganzen Tag in London unterwegs waren und er mit Shinichi jedes Mal so lange wach war.   Noch bevor der Wecker seinen ersten Ton von sich geben konnte, wachte Shinichi bereit auf. Müde öffnete er die Augen etwas. Kaito schlief noch tief und fest. Er merkte nicht einmal, wie der Detektiv sich etwas rührte. Ein leises schmatzendes Geräusch kam von ihm, ehe er sich mehr in das Kissen drückte. Unbewusst musste Shinichi dabei lächeln, löste sich aber komplett von ihm. Vorsichtig verließ er das Bett, schnappte sich sein Handy und verschwand im Bad. In Ruhe ging er seine Nachrichten durch und entdeckte dabei eine von Ai.    » Hab dir ein bisschen was zusammen gesucht. Die Artikel schicke ich dir mit einer Mail zu, also schau auch dort nach neuen Nachrichten. Mehr bekommst du nicht, oder du sagst mir endlich was mit Kaitou Kid wirklich ist.«   Freundlich wie immer, seufzte Shinichi in Gedanken und ging direkt weiter zu seinem Email Account. Er war wirklich froh, dass er eine Auslandsflatrate hatte. In Ruhe überflog er alles was sie ihm geschickt hatte. Es war wirklich einiges. Von Gerüchten, zu Reportagen, bis hin zu genauen Berichten des Koh-i-Noor. Er war so ins Lesen versunken, dass er heftig zusammen zuckte als es an der Tür klopfte. „Bist du im Klo ertrunken?“, fragte ihn Kaito frech von der anderen Seite und öffnete dabei schon die Tür. „Offensichtlich nicht.“, stellte Shinichi trocken fest, als er zu ihm sah. Er hatte es sich auf dem Klodeckel bequem gemacht und musterte den Dieb skeptisch. „Wieso bist du wach?“ „Du warst weg und bist nicht wieder gekommen.“ „So lange war das nicht...“ „Naja über eine halbe Stunde sicher.“, erwiderte Kaito stirnrunzelnd. Irritiert sah ihn Shinichi daraufhin an. „So lange?“ „Ist dir das nicht aufgefallen?“ „Ich habe gelesen.“, sagte er ehrlich und lächelte dabei etwas. „Das kannst du doch auch im Bett.“ „Bei einem so neugierigen Menschen wie dir, der nicht einmal die Privatsphäre auf der Toilette beachtet.“ „Nun, ich möchte mal sagen, dass wir einander jetzt doch auch schon ohne Kleidung kennen.“ Das Grinsen auf den Lippen von Kaito wuchs dabei ein wenig weiter. „Das heißt nicht, dass ich dich hier im Bad haben will, während ich beschäftigt bin.“, hielt Shinichi direkt beschämt dagegen.  „Beschäftigt also?“, schmunzelte Kaito und kam dabei näher, noch bevor Shinichi reagieren konnte hatte sich der Dieb sein Handy schon geangelt. „'Streit um den Koh-i-Noor. Soll er zurück nach Indien?' Wieso liest du dir sowas durch?“, etwas verwirrt sah ihn Kaito dabei an. „Erstens, gib mir mein Handy wieder.“, fordernd streckte Shinichi dabei seine Hand aus. Das konnte doch nicht sein, dass er es ihm einfach aus der Hand klaute. „Zweitens kann es nie schaden, über alles informiert zu sein. Es stehen wirklich interessante Sachen in den verschiedensten Berichten.“ „Du bist also so besorgt, dass du deine eigenen Nachforschungen anstellst?“, hinterfragte der Dieb weiter, reichte aber dem Detektiv sein Handy wieder. Er wollte ja nur wissen was er sich ansah. „Das hat nichts mit Sorge zu tun. Ich bin lediglich an dem Diamanten interessiert.“, log er Kaito einfach an und ließ ihn im Bad stehen, während er selbst zurück zum Bett ging. So konnte er sowieso nicht weiter arbeiten, wenn er ihn jetzt wieder an den Hacken hatte.  „Wir können uns direkt fertig machen, in einer Stunde sollte das Frühstück fertig sein.“, lenkte Shinichi nun auch noch ab von dem Thema. Schweigsam musterte ihn Kaito und verschränkte die Arme. Lange kam nichts von ihm und der Meisterdetektiv war sich auch nicht wirklich sicher, was ihn beschäftigen könnte. Absagen würde er den Coup ja nicht. Was war es also, woran er dachte? Doch als ob nichts passiert wäre setzte er sein Grinsen wieder auf und ging ebenfalls zurück zum Bett. „In einer Stunde könnte man so viel machen.“ „Fertig machen zum Beispiel.“, schlug Shinichi einfach vor und beachtete gar nicht erst, wie anzüglich er angeschaut wurde. „Du bist ein Spielverderber.“ „Und du bist ein Perverser.“  Nun lachte Kaito auf und kurz musste Shinichi lächeln. Er wusste, dass es echt gewesen sein musste. Es war irgendwie gar nicht so einfach, Kaito wirklich echtes Lachen zu entlocken. Doch es war ein schönes Gefühl wenn er es doch schaffte. „Aber nur bei dir, Herr Detektiv.“, sagte Kaito nun und strich Shinichi über den Arm, während er seine eigenen Sachen durchsuchte um etwas zu finden was er heute tragen konnte. „Sag mal, Kaito...“, fing der Detektiv dann an, während er sich eine Hose überzog. „Hm?“ „Wie machst du das eigentlich mit deinen Kid Sachen? Du kannst sie ja schlecht mit hier her bringen.“ „Wieso nicht?“ „Du hast doch nicht etwa...“ Doch weiter kam Shinichi nicht, da Kaito einfach die andere Seite des Schranks öffnete und da hing einfach mal der weiße Anzug samt Zylinder und Monokel.  „Bist du...“ „Ein Genie?“, grinste ihm Kaito amüsiert entgegen. „Es ist perfekt. Immerhin bist du mit mir im Zimmer. Da würde Hakuba niemals davon ausgehen, dass er hier ist. Nicht einmal du glaubst, dass ich es tun würde.“ Ja das stimmte. Shinichi hätte niemals im Traum daran gedacht, dass Kaito wirklich so von sich überzeugt wäre, dass er den Anzug mit in die Herberge nahm. „Und was machst du, wenn jemand die Schränke durchsucht.“ „Wieso sollte das passieren?“ „Hakuba hat dich im Verdacht. In dem Moment wo du deine Ankündigung schickst, wird er sicher hier aufkreuzen und wieso zeigst du mir das einfach? Ich könnte dich auch einfach zur Polizei mitnehmen.“ „Nein würdest du nicht. Immerhin hast du doch selbst gesagt du willst mich auf einem meiner Coups schnappen.“, überheblich lächelte er ihn dabei an. „Außerdem glaube ich nicht, dass Hakuba das machen würde. Im Ehrgefühl seid ihr euch beide total ähnlich. Der wird auch eher darauf bestehen, mich bei einem Coup zu fangen, also reg dich nicht auf, oder kannst du jetzt nicht mehr schlafen?“ Das amüsierte Glänzen in seinen Augen gefiel Shinichi überhaupt nicht.  „Als ob ich deswegen nicht schlafen könnte. Da ist deine Anhänglichkeit viel mehr ein Grund.“, kam prompt die Antwort und ein kurzer, abschätzender Blick. Wie sorglos konnte ein einzelner Mensch nur sein? Theatralisch seufzte Kaito auf. „Du bist immer so gemein zu mir. Dabei will ich doch nur das Beste für dich.“ „Dann hör auf zu stehlen.“ „Aber was wäre ich denn dann für ein Dieb?“ „Einer, der nicht im Gefängnis landen wird, vielleicht?“ „Schon wieder viel zu viele Sorgen, Shinichi.“ Doch dieses Mal hatte der Detektiv nicht die Zeit eine Antwort zu geben, da ihn Kaito einfach sanft küsste. „Jetzt reg dich nicht so auf. Wir haben heute einen großartigen Tag in London vor uns.“ Verärgert verzog der Detektiv trotzdem die Mundwinkel. Es störte ihn ja schon, dass Kaito immer das machte, was er wollte. Auch änderte sich seine Stimmung nicht, als er seine Sachen zusammen packte. Gerne hätte er etwas, womit er Kaito Einhalt gebieten konnte, doch fiel ihm dazu nichts ein. Vielleicht sollte er vorsichtig bei Aoko nachhorchen, ob sie etwas wusste. „Hast du alles?“, fragte ihn Kaito zuckersüß und umarmte ihn dabei von hinten. „Ich denke schon.“, erwiderte Shinichi und ging dabei weder auf den Tonfall, noch auf die Umarmung ein. „Sei nicht so kalt zu mir.“, kicherte der Dieb und drückte ihm einen Kuss in den Nacken, was Shinichi zusammen zucken ließ. „Lass das...“, murmelte der Detektiv und versuchte Kaito von sich zu schieben. Dieser legte aber seinen Arm über die Schulter von Shinichi, um seinen Kopf zu sich schieben zu können. „Dabei magst du es doch...“, raunte ihm Kaito an die Lippen, als er sein Gesicht vor sich hatte und küsste ihn wieder. Fast wäre Shinichi komplett darauf eingegangen, aber da klopfte es auch schon an der Tür. Ein unzufriedenes Grummeln kam von Kaito und er löste sich langsam von Shinichi. Wieso mussten sie immer abgeholt werden? Nur weil sie in der ersten Nacht verschlafen hatten, hieß es ja nicht, dass es immer wieder passierte. Leicht lächelte Shinichi als er sah wie unzufrieden Kaito darüber war und gab ihm aus Reflex seinerseits einen kurzen Kuss.  „Ich dachte du wolltest einen großartigen Tag in London.“ So ließ er den verdutzen Dieb hinter sich und öffnete die Tür. „Guten Morgen.“, grüßte er die Mädchen und sein Blick schweifte kurz zu Ran. Er konnte sehen, dass sie wohl viel geweint hatte in der Nacht und trotzdem schenkte sie ihm ein ehrliches Lächeln. „Guten Morgen, Shinichi.“ Etwas fragend sah Aoko zwischen den beiden hin und her. Ran hatte ihr natürlich alles erzählt, aber sie hätte nicht gedacht, dass es trotzdem noch so gut zwischen den beiden funktionieren würde. „Morgen.“, kam nun auch Kaito dazu und grüßte die zwei, auch sein Blick war etwas fragend, wobei er mehr an Shinichi hing. Er war einfach immer viel zu schnell überrumpelt wenn der Detektiv von sich aus die Initiative ergriff.  Nachdem aber auch Aoko die beiden gegrüßt hatte, machten sie sich direkt auf den Weg. „Wo ist eigentlich Sonoko?“, fragte Shinichi Ran nachdem sie fast da waren. „Sie wollte sich direkt Akako und Keiko schnappen. Anscheinend hat sie vor, groß in London zu shoppen.“, antwortete sie ihm schmunzelnd.  „Das passt zu ihr.“, gab Shinichi zurück und ließ den Blick zu Kaito schweifen. Könnte er bitte aufhören, ihn so zu beobachten? Was war nur sein Problem? Fragen würde er ihn aber auch nicht, so setzte er sich wie immer zu ihm und wartete darauf, dass sie ihre Sachen bekamen. Erst jetzt merkte er auch, dass ihm sein Magen in den Kniekehlen hing. Es wurde echt Zeit für Frühstück. Doch im Gegensatz zu den letzten Tagen wurde ihnen der Kaffee direkt ausgeschenkt serviert und eine Kanne bekamen sie trotzdem. Etwas fragend sah Shinichi zu der Dame, doch diese wich seinem Blick aus und servierte den Rest. Merkwürdig, wenn sich sowas Kleines nur für ihren Tisch änderte. Da er aber der Einzige war dem es wohl auffiel, sagte er nichts dazu. Kaito aber hatte dieses Detail auch bemerkt und ließ prüfend den Blick durch den Raum schweifen und blieb an Akako hängen. Ihr Lächeln sagte alles.  „Shinichi..“, fing Kaito an und stockte als er sah, dass der Detektiv bereits an seiner Tasse genippt hatte. „Hm?“ „Schon gut..“  Leicht winkte der Dieb ab und stand dann auf. „Was ist los?“, fragte Aoko, die sich gerade ihr Brötchen vorbereitete. „Ich muss kurz mit Akako sprechen.“ „Wieso?“ „Geheimnis.“, grinste ihr Kaito zu und ging dann einfach. Verwirrt sah Shinichi ihm nach. Was hatte er mit ihr zu schaffen? Doch da er nicht wirklich einen Zusammenhang zu dem Ganzen sah, nahm er noch einmal einen großen Schluck und ließ sich in ein Gespräch mit Aoko und Ran verwickeln.   „Was ist in dem Kaffee?“, kam Kaito direkt auf den Punkt, als er bei Akako stand. Diese sah ihn entrüstet an. „Ich weiß gar nicht von was du sprichst und dieses Gespräch hätte mit einem 'Guten Morgen' anfangen müssen.“ Ihr Lächeln war kein bisschen kleiner geworden, während ihr Blick auf dem Dieb ruhte. „Akako...“, seufzte Kaito schwer und strich sich die Haare nach hinten. „Hör auf Shinichi in deine komischen Geschichten zu ziehen. Schlimm genug, wenn es mich erwischt.“ Nach diesen Worten stand die rote Hexe plötzlich auf und rückte näher zu Kaito auf. „Ich werde dir beweisen, dass dein Herz nur mir gehört. Dieser Detektiv nutzt dich aus wegen deiner Identität.“, immer leiser wurde ihre Stimme beim Sprechen und sie hielt ihn gefangen mit ihrem Blick. „Also werde ich dir die Beweise direkt aus seinem Mund liefern. Luzifer war mir dabei eine große Hilfe. Also bedanke dich ruhig am Ende des Tages bei mir, wenn du endlich siehst, dass alles nur ein Schauspiel ist.“ Ohne Kaito die Gelegenheit zu lassen ihr eine vernünftige Antwort zu geben, ging sie und der Dieb blinzelte verdutzt. Davon mal abgesehen, dass er bis heute nicht wirklich verstand was sie denn nun mit Luzifer meinte, war ja die eigentliche Frage, was zum Geier in dem Kaffee von Shinichi war. Schwer seufzte er, ging zurück zu ihrem Tisch und setzte sich dort wieder. „Was war denn nun?“, bohrte Aoko direkt nach, nachdem er sich gesetzt hatte. „Du bist zu neugierig.“, grinste er ihr frech zu.  „Nicht nur sie.“, warf Shinichi ein und musterte Kaito dabei.  „Es tut mir leid, mein lieber Herr Detektiv. Aber ich glaube da musst du von alleine drauf kommen.“, neckisch zwinkerte der Dieb und machte sich nun selbst daran, etwas zu essen. Verwirrt zog Shinichi eine Braue hoch, beließ das Thema aber erst Mal dabei. Wer wusste, was genau dahinter steckte. Vielleicht hatte er sie wegen der Nacht nochmal angesprochen? Oder hatte sie jetzt auch was Merkwürdiges getan? Leicht schüttelte der Detektiv den Kopf. Mit sowas wollte er sich eigentlich nicht beschäftigen. „Shinichi? Hörst du zu?“, fragte ihn Ran plötzlich und musterte ihn besorgt. „Hm? Ja... Nein … Ich war in Gedanken, entschuldige.“ „Ich habe gerade gemeint, dass Aoko und ich uns langsam schon auf den Weg machen. So wie Sonoko wollen wir das Ganze zum Shoppen nutzen und ich glaube das könnte für euch Jungs ziemlich langweilig werden.“, wiederholte sie sich noch einmal und schenkte ihm dabei ein Lächeln. „Langweilig wahrscheinlich nicht.“, fing Shinichi zögerlich an. „Es liegt aber nicht daran, was gestern passiert ist oder?“ „Nein liegt es nicht. Ich hab dir doch gesagt es in Ordnung.“, erwiderte Ran ehrlich. Ihr persönlich würde es nichts ausmachen, aber sie wollte Shinichi und auch Kaito ihre Zeit zusammen gönnen. Daraufhin nickte Shinichi leicht, wurde aber direkt von Kaito unterbrochen. „Das ist wirklich lieb von euch. Wir werden die Zeit zusammen weise nutzen, nicht wahr Shinichi?“ „Ich denke...?“, kam es fragend von diesem, da er nicht wirklich wusste, worauf Kaito nun hinaus wollte. „Lass dich nicht zu sehr von Kaito ärgern, Shinichi. Wenn er doch unausstehlich wird, ruf mich an. Wir retten dich dann.“ Leise kicherte Aoko bei ihren Worten und stand dann auf. „Dann sehen wir uns später.“, lächelte Ran die beiden Jungs an und stand nun auch auf.  Nachdem sie sich alle voneinander verabschiedet hatten, wandte sich Kaito wieder an Shinichi. „Wie fühlst du dich?“, fragte er ihn einfach. „Hat das mit Akako zu tun?“, hakte Shinichi direkt skeptisch nach. „Vielleicht?“ „Was hat sie getan?“ „Wenn ich das genau sagen könnte, würde ich dich nicht fragen wie du dich fühlst.“ Schwer seufzte der Detektiv und lehnte sich etwas zurück. „Ich fühle mich gut, denke ich. Sofern man davon absieht, dass es mich Akako etwas nervt.“ Amüsiert schmunzelte Kaito bei den Worten. „Sie ist sehr von sich überzeugt.“ „Anstatt, dass sie dir einfach sagt das sie dich liebt.“ „Du bist ziemlich direkt heute.“ „Bin ich das?“, fragend sah ihn Shinichi daraufhin an. „Irgendwie schon, ja. Normalerweise hältst du alles hinter dem Berg.“ Schweigsam verschränkte Shinichi die Arme vor der Brust.  „Das kommt dir sicher nur so vor.“ „Ich weiß ja nicht...“, überlegte Kaito und musterte Shinichi weiter. „Wenn du die Wahl hättest, würdest du lieber mit Ran oder mir durch London.“ Das freche Grinsen von Kaito sollte ihn eigentlich davon abhalten, zu antworten, doch sein Mund reagierte schneller als er nachdenken konnte. „Mit dir.“ Das Grinsen wurde breiter und zufriedener. „Was auch immer in deinem Kaffee war, es gefällt mir.“ „Es war was in meinem Kaffee?!“ „Mach dir keinen Kopf. Sie würde dir sicher nicht schaden.“ Genervt sah Shinichi Kaito an.  „Das hättest du ruhig gleich sagen können und lass mich nicht so peinliche Sachen sagen.“ „Wieso? Ist es nicht die Wahrheit?“ „Doch, aber das hat damit nichts zu tun.“ Auch Shinichi fiel langsam auf, dass er viel zu impulsiv antwortete. Normalerweise dachte er wirklich mehr darüber nach, was er nun sagte.  Das überirdisch breite Grinsen von Kaito machte die ganze Situation nur noch schlimmer. Er war wirklich kurz am Überlegen, ob er einfach hier in der Herberge bleiben sollte, bevor er noch etwas sagte, was er wirklich bereute. Leider hatten sie auch Aufgaben von den Lehrern und jetzt wo die Mädchen weg waren, konnte sich Kaito da auch nicht mehr anschließen. „Hier bleiben ist nicht.“, platzte ihm der Dieb zwischen seinen Gedankengang. „Es wäre auch sinnlos und außerdem würdest du die anderen beiden nicht mehr finden, wenn ich jetzt hier bleibe.“, erwiderte Shinichi und stand dabei auf. Er musste unbedingt den Mund halten. „Ich muss wirklich sagen, ich mag es wenn du einfach sagst was dir auf der Seele liegt.“ „Wenigstens hat dann einer von uns beiden seinen Spaß daran und wie ich dich kenne hast du sowieso schon entschieden wohin wir am Besten gehen.“ „Schlaues Köpfchen.“, kicherte Kaito und übernahm dann die Führung, als sie aus der Pension gingen. Er hoffte wirklich, dass er seine Ruhe heute mit Shinichi hatte, aber London war groß, da konnten sie sich sicher etwas aus dem Weg gehen. „Wenn du Händchen halten willst, musst du es nur sagen.“, sagte der Dieb dann neckisch. „Sicher nicht, wenn uns jeder dabei sieht.“, antwortete Shinichi wieder viel zu schnell für seinen Geschmack. „Wenn es also keiner sehen würde, wäre es okay?“ „Dreh dir nicht alles wie du es willst.“, wich er so gut es ging aus und merkte direkt, wie er eigentlich was ganz anderes sagen wollte. Wieso verwickelte ihn Akako ständig in so merkwürdige Sachen?!   Bis auf die Tatsache, dass es Kaito wirklich etwas für sich ausnutzte, dass kein Filter über dem lag was Shinichi sagte, hatte der Detektiv wirklich Spaß. Sie stöberten durch einige Läden und Kaito hatte nicht mal ein Problem damit, dass er durch fast jeden Buchladen sehen wollte den sie unterwegs fanden. Zwar besaß er die meisten Sachen bereits, aber man konnte ja mal sehen, ob es nicht doch noch etwas gab. Im Gegenzug wurde er durch gefühlt jedes Bekleidungsgeschäft gezerrt. Das Schlimme  war nur, dass er nicht mal sagen konnte, dass es ihm nicht gefiel. Es war einfach spaßig mit Kaito zusammen. Besonders, als er anfing diverse Sachen anzuprobieren und dabei war es egal aus welcher Abteilung es stammte.  Shinichi war wirklich irritiert davon, wie gut ein Kerl in einem Kleid aussehen konnte. Aber Kaito schaffte es. Aber er würde auch noch in einem Kartoffelsack gut aussehen. Über seinen Gedankengang errötete er etwas und natürlich bemerkte es der Dieb, als er gerade die Garderobe wieder öffnete.  Mit geschmeidigen Schritten ging er zu Shinichi und beugte sich zu ihm runter.  „Gefällt dir, was du siehst?“, fragte er mit einem koketten Tonfall. „Ein... wenig…“, murmelte dieser verlegen und wusste gar nicht, wo er hinschauen sollte. Das schwarze Kleid, das Kaito dieses Mal angezogen hatte, verdeckte gerade so alles, was verdeckt werden sollte. Trotzdem hörte der Stoff viel zu weit oben auf.  „Nur ein wenig?“, wisperte Kaito an sein Ohr und küsste es direkt sanft, ehe er sich weiter an seiner Kieferpartie zu schaffen machte. „Ein wenig... sehr...“, raunte Shinichi und hoffte einfach, dass nicht gerade in diesem Moment jemand auch das Bedürfnis hatte, sich umziehen zu müssen. Der Dieb hatte sich mittlerweile zwischen seine Beine geschoben und legte seine Arme um Shinichi. „Vielleicht sollte ich es mir kaufen, immerhin scheinst du damit mehr Freude zu haben als erwartet.“ Dabei hob Kaito ein Bein an und schob sein Knie zwischen die von Shinichi, um leicht gegen seine wachsende Erektion zu drücken. Ein leises Keuchen kam dem Detektiv über die Lippen und mit roten Wangen sah er Kaito an. „Das kannst du hier nicht machen.“ „Also wäre dir ein anderer Ort lieber?“  Das amüsierte Glitzern in den Augen des Diebs machte ihm direkt klar, dass er darauf besser nichts mehr sagen sollte. Stattdessen hob er seinen Arm und drückte Kaito zu ihm herunter, als seine Hand sich in seine Haare gegraben hatte. Fest drückte er ihre Lippen aufeinander und erntete dafür ein überraschtes Keuchen von Kaito. Mehr unbewusst legte Shinichi eine Hand auf das offenen gelegte Bein und strich langsam nach oben, bis er am Saum des Kleides war. Gerade als er weiter gehen wollte, wurden sie durch ein weibliches Räuspern unterbrochen. Etwas verlegen verschwand die Dame in eine der Kabinen, hatte aber immerhin dafür gesorgt, dass Shinichi direkt den Kuss getrennt hatte. Seine Wangen liefen feuerrot an, als er daran dachte, wo sie sich eigentlich befanden. Kaito hatte dafür nur ein amüsiertes Lächeln übrig. „Ich glaube ich sollte es mir kaufen, du scheinst ja richtig angetan zu sein.“, grinste der Dieb und löste sich langsam von ihm und strich Shinichi dabei noch über die Wange. „Immerhin gefällt es mir, wenn du etwas aus dir herauskommst.“ Shinichi schob diesen Umstand auf das Zeug von Akako. Er konnte doch nicht ein Kleid an einem Kerl attraktiv finden, oder? Noch einmal wanderte sein Blick über Kaito. Vielleicht aber doch... „Ich könnte es auch für die restliche Tour anlassen.“, überlegte dieser laut. „Nein!“, fuhr ihm Shinichi eine Spur zu laut dazwischen. „Oh?“, machte Kaito sichtlich belustigt. „Du...“, versuchte sich der Detektiv zu retten, doch irgendwie fühlte sich sein Kopf gerade leer an. „Keine Sorge, das wird etwas, das es nur zwischen uns gibt. Du würdest dich nämlich bestimmt auch großartig darin machen.“ Schnell hatte sich Kaito noch einen Kuss geholt und verschwand dann wieder in der Umkleidekabine. Dieser Kerl brachte ihn noch um den Verstand. Schwer seufzend rutschte er etwas tiefer in seinen Stuhl zurück und legte einen Arm über seine Augen. Als ob er so ein Kleid anziehen würde - und Kaito konnte doch nicht ernsthaft in der Öffentlichkeit in sowas herum rennen? Wobei, so wie er den Dieb kannte, würde er es tun und dabei auch noch so affektiert auftreten, wie er es sonst auch tat. „Können wir?“, fragte ihn Kaito plötzlich. „Du bist viel zu schnell im Umziehen..“, seufzte Shinichi und rappelte sich dann auf, damit sie gehen konnten. „Wie machst du das?“ „Berufsgeheimnis.“, grinste ihm Kaito entgegen und ging dann zur Kasse, um das schwarze Kleid tatsächlich zu kaufen. Wirklich glücklich war Shinichi darüber nicht, aber Kaito wusste schon, für was er sein Geld aus dem Fenster warf.   Nach diesem doch sehr erfreulichen Zwischenstopp für Kaito, machten sie sich wieder auf den Weg und arbeiteten endlich ihre Aufgabenliste ab. Was sich ebenfalls leichter und schneller erledigen ließ als Shinichi erwartet hätte. Wenn es darauf ankam, hatte der Dieb seinen Kopf schon da wo man ihn brauchte, aber irgendwie blödelte er viel zu viel herum. Langsam leckte Shinichi über sein Eis, das ihm Kaito spendiert hatte. Eigentlich hatte er sich erst dagegen gewehrt, aber der Meisterdieb bestand partout darauf, dass er eins zu essen hatte. Glücklich kam Kaito auf ihn zu und ließ sich neben ihm auf die Bank fallen. „Schmeckt es?“ „Ist ganz lecker.“, erwiderte Shinichi und sah dabei nicht zu Kaito. „Danke.“ „Alles für den lieben Herrn Detektiv.“, grinste der Dieb glücklich und schleckte nun über sein eigenes Eis. Der Park, den sie angesteuert hatten, war ziemlich ruhig dafür, dass sie sich noch innerhalb der Stadt befanden. Konnte aber auch an der Uhrzeit liegen, da es schon relativ spät geworden war. Abendessen gab es später in der Herberge, deswegen wollte ihm Kaito wenigstens ein Eis spendieren. „Könntest du dir das 'Herr Detektiv' wenigstens abgewöhnen, wenn du nicht gerade Kid bist?“, fragte Shinichi dann frei heraus. „Wieso? Stört es dich so sehr?“ „Das nicht, aber du weißt, dass dir Hakuba damit nur noch mehr an den Fersen kleben wird, oder?“ „Ich mag es irgendwie, wenn du um meine Identität besorgt bist.“ „Kaito...“, seufzte Shinichi und sah dabei zu Kaito. „Shinichi?“, bekam er als Gegenfrage und ein charmantes Lächeln. „Du bist unmöglich...“, endete Shinichi das Ganze anders als er eigentlich vorgehabt hatte. Aber dieses Lächeln warf ihn doch etwas aus der Bahn. Er konnte wirklich nicht so Recht verstehen, wie der Dieb noch nicht hinter Gittern gelandet war. Wobei, er selbst hatte ja auch seine Probleme mit ihm gehabt. „Worüber denkst du nach?“, fragte ihn Kaito lächelnd. „Darüber, wie du es schaffst trotz deiner sorglosen Art, jedes Mal zu entkommen.“ „Oh? Ich gebe mir einfach Mühe mit meinen Coups.“ Leicht verdrehte der Detektiv die Augen und blinzelte dann überrascht, als Kaito einfach bei ihm am Eis leckte. „Du bist viel zu einfach mit Vanille, aber es schmeckt lecker.“ „Das sagst du mit deinem Schokoladeneis.“, brummte Shinichi und tolerierte das Ganze stillschweigend.  „Du kannst auch gerne mal probieren.“ „Sicher nicht. Sonst hätte ich mir selbst Schokolade geholt.“ „Wieder so abweisend?“ „Ich bin nicht abweisend.“ „Distanziert?“ Schwer atmete Shinichi aus und antwortete mal wieder nicht. Das Ganze würde sowieso nur im Kreis gehen und am Ende zu Gunsten von Kaito ausgehen, das würde er sicher nicht zulassen. „Ich frage mich wirklich was es genau ist, was dich beschäftigt...“, raunte Kaito ihm plötzlich entgegen und war ihm viel näher als einige Sekunden davor noch. „Wa...?“, fing Shinichi an und wurde durch die Zunge von Kaito unterbrochen, die ihm langsam über die Wange glitt. „Du solltest das Eis schon richtig essen.“, schmunzelte Kaito und musste die Hand von Shinichi nehmen, damit er die Waffel nicht zu sehr kippte. „Ich...“, fing Shinichi perplex an und wischte sich mit dem Handrücken über die Stelle, wo gerade noch die Zunge war. „Ich weiß wie man ein Eis isst.“ „Das sehe ich.“, kicherte der Dieb und wollte gerade noch zu mehr ansetzten, als sein Handy klingelte.   Überrascht holte er es aus der Tasche und ging ohne zu zögern dran. „Was gibt es Aoko?“, fragte er fröhlich. Doch als sich seine Brauen zusammen zogen, wurde Shinichi wieder aufmerksamer. Etwas musste passiert sein, oder? Schnell hatte auch er sein Handy herausgeholt, aber eine Nachricht von Ran hatte er nicht. So wartete er darauf, dass Kaito sein Gespräch beendete und verputzte dabei weiter sein Eis. Auch der Dieb leckte immer wieder an seinem, um es vom Schmelzen abzuhalten, hörte Aoko aber weiter aufmerksam zu. Am Ende seufzte er leise und nickte etwas.  „Wir sind auf dem Weg, stellt nichts Dummes an und bis gleich.“, beendete Kaito das Gespräch und sah dann zu Shinichi. „Was ist passiert?“, fragte der Detektiv direkt. „Die zwei haben sich von irgendwelchen Londonern aufgabeln lassen. Sie hat nicht gesagt was genau passiert ist, aber sie scheinen in eine Studentenparty geraten zu sein.“ „Was?“ „Schau nicht so. Den beiden geht es gut. Die Leute scheinen richtig nett zu sein, aber sie wollen die Mädels zum Party machen behalten. Irgendwie so. Aoko hat so schnell geredet, dass ich froh bin dass ich mir die Adresse merken kann wo sie jetzt sind.“ „Dann los.“, sagte Shinichi direkt und sprang schon auf, ehe er sich das letzte Stück Waffel in den Mund schob. „Mach dir mal nicht solche Sorgen, ich glaube kaum, dass sich jemand an Ran herantraut und sie wird Aoko auch beschützen.“ „Trotzdem. Wer weiß was für Gestalten das sind.“  Kaito nickte nun und schob sich selbst den Rest seines Eises in den Mund. Dann stand er auf und tippte auf seinem Handy die Adresse ein.  „In zehn Minuten sollten wir da sein.“ Besorgt nickte Shinichi und ließ den Blick immer wieder auf das Handy des Meisterdiebs schweifen. Er hatte wirklich kein gutes Gefühl bei der Sache, aber er vertraute darauf, dass es ihnen wirklich gut ging. Gemeinsam liefen sie recht schweigsam zu der angegeben Adresse. Normalerweise war Kaito ja immer so redselig, aber auch er wusste wohl wann es an der Zeit war, nichts zu sagen. Stattdessen hatte er auf dem Weg die Hand von Shinichi genommen, welche ihm nicht mal entzogen wurde und so hatten sie die Strecke schneller hinter sich gebracht als eigentlich erwartet. Dafür, dass es noch nicht Abend war, schien die Party in vollem Gange zu sein.  Kaito versuchte erneut Aoko zu erreichen und Shinichi schaute sich derweil um.  „Sie geht nicht mehr dran...“, murmelte der Meisterdieb und auch ihm war trotz seines Pokerfaces ein wenig seiner Sorge anzusehen. „Lass uns reingehen.“, entschied Shinichi nun einfach und war schon auf dem Weg zur Tür. „Meinst du, die lassen uns einfach rein?“ „Es ist eine Studentenparty, ich glaube nicht, dass sie uns wieder weg schicken.“ „Auf dein Wort.“, lächelte Kaito und schon quetschte er sich an Shinichi vorbei, noch bevor dieser etwas sagen konnte knackte er mit einem Dietrich das Schloss. Diese (Besser, die Tür :D )sprang ohne großen Widerstand auf und Shinichi sah ihn entsetzt an. „Wir können doch nicht einbrechen.“ „Klingeln wie zwei Schüler aber auch nicht. Also geh rein. Wir tun so als wären wir schon länger da.“ Seelenruhig packte er sein Diebeswerkzeug wieder ein und sah Shinichi auffordernd an. „Wenn die Tür noch länger offen bleibt, schöpfen sie sicher noch Verdacht.“ Widerwillig gab Shinichi nach und trat nun ein, während Kaito hinter ihnen die Tür schloss. Es war nicht schwer den Kern der Party zu finden, da der Geräuschpegel allein schon beim näher kommen ins Überirdische schoss. „Teilen wir uns auf?“, fragte Shinichi Kaito und dieser schüttelte den Kopf. „Lieber nicht. Hab keine Lust dich aus den Fängen dieser Kerle befreien zu müssen.“ „Du tust so als wäre ich ein Mädchen in Nöten.“ „Vielleicht wirst du es.“, lachte Kaito und nahm nun einfach seine Hand, um ihn durch die Mengen zu ziehen. Dadurch, dass die meisten schon ein Glas zu viel hatten, fielen sie wirklich nicht auf und der Weg bis zur Küche verlief komplett ohne Probleme. Doch hatten sie immer noch nicht die Mädchen gefunden. „Sie werden doch nicht oben sein?“, fragte Shinichi besorgt und stieß dabei versehentlich mit einem der Herumstehenden zusammen. Gerade wollte Kaito eingreifen, da klingelte sein Telefon wieder. Schnaubend ging er daran und war bereit, Aoko eine Standpauke zu halten. Derweil entschuldigte sich Shinichi bei dem Jungen und lächelte etwas unsicher. „Ach das passiert den Besten. Immerhin ist nichts aus meinem Glas geschwappt.“, erwiderte der Kerl angeschwipst und grinste dabei dümmlich. „Na so ein Glück...“, erwiderte Shinichi leise und hoffte einfach, dass er es nicht gehört hatte. „Sach ma, auf welcher Uni bist du eigentlich? Ich glaube ich sehe dich zum ersten Mal auf einer Party von George.“ Nachdenklich wurde er von dem Schwarzhaarigen gemustert. „Das ist normalerweise nicht so meine Art. Ein Freund...“, dabei zeigte er auf Kaito, der am Telefon wild mit Aoko zu diskutieren schien. „... hat mich hier her genommen, weil ein Bekannter von ihm hier ist. Er meinte, es ist ganz lustig hier.“ „Oohh. Na darauf sollten wir doch erst Mal anstoßen!“, grinsend machte er sich daran, ein Glas aus dem Regal zu fischen, was gefährlich danach aussah, als würde er es gleich fallen lassen und füllte es mit einer unbekannten, sehr ungesund aussehenden Flüssigkeit. „Ich weiß nicht...“, wehrte Shinichi ab. „Erstens Taylor, zweitens zum Wohl.“, lachte er und stieß an das Glas von Shinichi, um seines auf einen Zug zu leeren.   Unsicher sah Shinichi auf das Glas und der auffordernde Blick von Taylor veranlasste ihn nun doch, auch an seinem Glas zu nippen. Doch der Schluck brannte wie Feuer seine Lunge hinunter und er tat sich schwer, überhaupt zu lächeln. „Na da geht’s dir doch gleich viel besser.“ „Und wie...“, murmelte Shinichi und wollte das Getränk eigentlich nur los werden. Wo war Kaito, wenn man ihn mal brauchte? Zwar wollte er nicht die Jungfrau in Not sein, aber hatte er nicht selbst gesagt sie sollten sich nicht trennen?  Taylor hatte es sich derweil zur Aufgabe gemacht, Shinichi diverse Leute zu zeigen, wie sie hießen und was sie studierten. Immerhin musste er ja auf dem neuesten Stand sein? Er verstand es nicht wirklich und nippte gelegentlich an seinem Glas mit einem angewiderten Gesichtsausdruck. Doch wollte er nicht den Eindruck erwirken, dass er nicht hierher gehörte. Anscheinend war es ja normal, sich hier das Gehirn aus dem Kopf zu trinken. Gerade als er sein Glas leer hatte, entschied sich auch Kaito wieder dazu, zu ihnen zu kommen. „Sie sind gar nicht hier!“, sagte er aufgebracht. „Was...?“, kam es etwas langsam von Shinichi und er sah ihn verwirrt an. Doch der Blick von Kaito ging erst von Shinichi zu dem Glas, weiter zu Taylor. „Ich sehe du hast dich in der Zwischenzeit amüsiert?“ „Natürlich hat er das, ist doch ne Party!“, lachte Taylor amüsiert und hielt auch Kaito ein volles Glas unter die Nase. Wie schaffte er es so schnell nachzuschenken? Irgendwie beschlich Shinichi gerade das ungute Gefühl, dass er mehr als nur das eine Getränk hatte. „Danke, aber wir müssen leider wieder gehen.“, lehnte Kaito ab. „Müssen wir das...?“ „Müssen wir.“, bestätigte Kaito und strich Shinichi über die Wange. Sie war errötet und das kam sicher nicht von seiner sonstigen Verlegenheit. „Ach kommt. Der Abend ist jung.“, sagte Taylor fröhlich und schnappte sich dabei Shinichis Hand. „Wenn du Heim willst, viel Spaß. Aber deinen lustigen Kumpel behalte ich. Mit dem kann man gut reden und ich habe noch keinen Kumpanen für heute.“ „Glaub mir, Shinichi ist ein schlechter Kumpane bei sowas.“ „Oh wärst du besser?“ „Für solche Geschichten bestimmt.“ Der Detektiv kam in der Zwischenzeit überhaupt nicht mehr mit. Fragend sah er von einem zum anderen und vermied es dann aber lieber wieder. Irgendwie drehte der Raum sich viel zu schnell mit. Er hätte nichts annehmen sollen.  Dabei kam er nur am Rande mit, wie Kaito sich ein hitziges Blickduell mit Taylor lieferte und nun doch auch sein Glas auf einen Zug leerte, ehe er es auf den Tisch zurück stellte. „Dein Kumpane ist leider mein Freund, also such dir endlich einen anderen Kumpanen.“ „Ooohh? So ist das. Na sag das doch gleich. Ich will ihn dir doch nicht ausspannen.“ Taylor reagierte viel anders darauf als Kaito erwartet hätte.  „Ich will echt nur saufen, aber die meisten hier sind so eingebildet, dass ich nur noch wegen dem kostenlosen Alkohol hierher komme.“ Das Lachen von dem Engländer hatte schon was für sich. Kaito wusste nicht ob es an der Menge des Alkohols lag oder daran, dass Taylor alles wirklich so leicht nahm, aber ganz so unsympathisch war er auch nicht.   Dadurch, dass sich der Meisterdieb nun doch hatte hinreißen lassen, waren die drei irgendwann auf einer Couch gelandet, auf der sich Kaito und Taylor die verschiedensten Geschichten erzählten. Dabei achtete Kaito aber darauf, dass er keinen zu viel über den Durst hatte, bei Shinichi war das schon was ganz anderes. Da er erst zu spät wieder zurück war, wusste er nicht, wie viel er von Taylor bereits bekommen hatte. Aber so angetrunken wie er wirkte, wohl zu viel. Deswegen hatte er sehr darauf geachtet, dass er nichts mehr bekam, das alkoholisch war.  Selbst dem Engländer fiel das nicht auf, der war einfach nur froh jemanden zum Reden zu haben. Als er sich dann verabschiedete um in seinen Worten 'Dem Ruf der Natur zu folgen', hatte sich Kaito wieder ganz seinem Detektiv zugewandt. „Wie hast du das nur geschafft?“ „Was?“ „Na dich so abfüllen zu lassen.“ „Ich hatte nur ein Glas.“, murmelte Shinichi und sah Kaito aus glasigen Augen heraus an. „Natürlich. Das glaube ich dir sofort.“, lachte Kaito und küsste Shinichi sanft. „Nicht hier...“, versuchte sich dieser direkt zu wehren, aber der Alkohol machte ihn fast noch gefügiger als er ohnehin schon geworden war. So ging er nach seinen Widerworten direkt auf den Kuss ein und legte sogar seine Arme um den Dieb. „So abgeneigt scheinst du nicht zu sein, aber keine Sorge, die meisten sind komplett betrunken oder selbst beschäftigt.“, versuchte Kaito ihm trotzdem die Sorge zu nehmen. „Hmh...“, machte Shinichi und küsste ihn erneut. Dabei hatte er nicht mal so wirklich mitgekriegt, was er ihm gerade versucht hatte zu sagen. „Gar nicht interessiert, wo unsere Mädchen abgeblieben sind?“, fragte ihn Kaito neckisch, als er es wieder geschaffte hatte sich von Shinichi zu lösen. Was gar nicht so einfach war. Jetzt, wo er das Mittel von Akako intus hatte, was auch immer das nun genau war, und den Alkohol, zeigte sich nur zu sehr wie gerne er mit Kaito wirklich herummachte. „Die Mädchen...“, wiederholte Shinichi langsam und seine Augen weiteten sich dann. „Was ist mit ihnen?“ Das schlechte Gewissen war nicht zu überhören, dass er es vergessen hatte.  „Alles gut, Shinichi. Akako wollte uns wohl einen Streich spielen und hat Aoko damit reingezogen, ohne dass sie es wirklich wusste. Deswegen sind wir hier gelandet. Sie hatte eigentlich gedacht, dass uns das endgültig auseinander treibt.“ „Wir sind ja nicht mal zusammen.“, stellte Shinichi fest und wirkte dabei schon wieder fast zu nüchtern, aber das trug. „Aber könnte sie uns nicht in Ruhe lassen? Ich verstehe wirklich nicht, was ihr Problem ist. Anstatt einfach ehrlich zu sich selbst zu sein.“ „Da könntest du dir eine Scheibe von deinen eigenen Worten abschneiden.“ „Ich bin ehrlich zu mir selbst.“, erwiderte Shinichi direkt und wandte den Blick ab. Er wollte darüber nicht mal weiter nachdenken. Immerhin war es jetzt ja nicht wichtig. Davon abgesehen kam ihm sein Kopf schwer vor und sein Körper wollte sich viel enger an Kaito drücken. Während er den Blick abwandte, sah er endlich was der restliche Raum trieb und es war wie Kaito sagte. Einige schliefen jetzt schon ihren Rausch aus, während andere noch nicht mal fertig waren mit trinken und dann gab es noch diejenigen, die ebenfalls kein Zimmer brauchten. Fest umschlungen saß ein Pärchen im Sessel und war drauf und dran, sich die Kleidung vom Leib zu reißen. Doch was wirklich seine Aufmerksamkeit erweckte war ein Mädchen, das einem Kerl einen Lapdance machte. Fasziniert sah er ihrer Bewegung zu und wie sehr er es ihren Gegenüber in den Bann zog. „Gefällt dir das?“, wisperte ihm Kaito ans Ohr und eine Gänsehaut breitete sich über seinen Körper aus. „Hm...“, machte Shinichi, nur um ihm keine direkte Antwort zu geben. „Willst du auch einen?“, fragte er verführerisch weiter und bekam so wieder die volle Aufmerksamkeit des Detektivs. „Von dir..?“ „Natürlich von mir.“, grinste ihm Kaito zu und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. „Also wie wäre es?“ Er konnte nur zu gut sehen, wie sehr Shinichi das Ganze anmachen würde, immerhin rutschte er unruhig auf dem Sofa herum und vermied es, in seine Richtung zu sehen. Das reichte Kaito schon, um sich schwungvoll über ihn zu setzen. Ohne auf eine Reaktion zu warten, bewegte er sein Becken an Shinichi heran. „Du musst nicht...“, murmelte Shinichi verlegen und schluckte schwer, als Kaito anfing sich auf ihm zu bewegen.   Eine Antwort bekam der Detektiv nicht mehr, da sich Kaito voll und ganz auf sein Tun konzentrierte. Immer wieder bewegte er sich ihm entgegen und legte dabei seine Arme um ihn. Ganz nah kam er an das Gesicht von Shinichi heran und hauchte ihm nur einen Kuss auf die Lippen, um diesen dann hungrig zurück zu lassen. Mit einer schwungvollen und grazilen Bewegung löste er sich von ihm und drehte sich dann langsam herum. Er wusste genau, dass der Blick des Detektivs auf ihm ruhte und auf sonst niemandem. Shinichi hatte nur Augen für ihn und das törnte ihn mehr an, als er erwartet hatte. Fließend bewegte er seine Hüften weiter und Shinichi fragte sich ernsthaft, ob es irgendwas gab, was der Dieb nicht konnte?  Es fiel ihm viel schwerer als erwartet, seine Hände bei sich zu behalten, er wollte Kaito berühren. Ihn zu sich ziehen.  Langsam drehte sich Kaito wieder herum, nachdem er seine Hand komplett über Shinichis Bein wandern ließ. Stück für Stück fand er sich auf dem Schoß des Meisterdetektivs wieder und bewegte dabei seinen Körper wieder nahe an den von Shinichi. „Kaito...“, seufzte dieser schwer und erntete dafür ein freches Lächeln. „Es gefällt dir, hm?“, wisperte ihm Kaito an die Lippen und verhinderte erneut einen Kuss, indem er sich im letzten Moment zurück zog. „Ja...“, kam es verzögert von Shinichi. „Lass mich dich küssen.“ Die Bitte ließ Kaito kurz stocken. Hatte Shinichi gerade wirklich?! Doch lange ließ er sich nicht bitten und versiegelte direkt ihre Lippen miteinander. Fest legten sich die Arme von Shinichi um ihn und drückten ihn dabei sogar noch etwas näher. Nichts um sie herum störte sie mehr, dafür waren sie viel zu sehr auf sich selbst konzentriert. Kaito nutze seine Position aus und drückte seine erregte Mitte gegen die von Shinichi. Unterdrückt stöhnte der Detektiv in den Kuss und festigte dabei die Umarmung noch etwas. „Wir sollten dafür aber lieber zurück oder?“, kicherte Kaito, nachdem er den Kuss mit einem genüsslichen Seufzen gelöst hatte. Schwer keuchend sah ihn Shinichi an und der Alkohol schien seine Wirkung kein Stück zu verfehlen. Erfreut leckte sich Kaito über die Lippen und biss Shinichi sanft in die geröteten Lippen. „In der Herberge besorge ich es dir so sehr, dass dir das erste Mal total langweilig vorkommt.“ Mit feuerroten Wangen sah ihn Shinichi an. Alkohol und komisches Mittelchen hin oder her. Shinichi in Verlegenheit zu bringen klappte immer. „Hör auf sowas immer auszusprechen.“ „Wieso? Es gefällt dir doch.“ Zur Bestätigung legte er seine Hand auf Shinichis Schritt und drückte dagegen. „Aber..“, seufzte Shinichi erregt und konnte nicht verhindern, wie sich seine Hüfte direkt in seine Richtung schob. Wie konnte der Dieb nur immer so peinliche Sachen sagen, ohne rot zu werden? „Nichts aber und jetzt komm mit.“, lachte Kaito amüsiert und löste sich von Shinichi. Leise brummte dieser und ließ sich dann auf seine Beine ziehen. „Na na, wir haben noch ein bisschen Weg vor uns. Also gib jetzt nicht auf, Herr Detektiv.“ Den letzten Teil raunte er ihm sanft entgegen und schenkte ihm ein Zwinkern. Dann setzte er sich in Bewegung und behielt dabei Shinichis Hand. Immerhin wollte er nicht, dass ihm sein Detektiv gleich wieder verloren ging. Taylor sahen sie auf dem Weg nach draußen nicht mehr. Vielleicht war er auch auf der Toilette eingeschlafen. Kaito beschäftigte sich damit aber nicht lange, viel wichtiger war es für ihn, Shinichi zurück zur Herberge zu bringen. Im besten Fall ohne dass sie jemand sah. Die Lehrer sowieso nicht. Aber er wäre ja kein Meisterdieb wenn das ein Problem für ihn wäre. Der Rückweg selbst war sehr schweigsam. Aber es war eine angenehme Stille, die zwischen ihnen herrschte. Außerdem verflochten sie mit der Zeit ihre Finger komplett ineinander, was Kaito ein nur noch breiteres Lächeln ins Gesicht zauberte.  Shinichi selbst wusste gar nicht wohin mit seinen Gedanken, jetzt an der frischen Luft war er sich des Alkohols nur noch mehr bewusst und in seinem Kopf war ein gleichmäßiges Pochen aufgetaucht. Außerdem kam eine unglaubliche Müdigkeit dazu, weswegen er sich schwer tat, dem Dieb weiter zu folgen.  „Kaito...“, murmelte er leise und dieser drehte sich fragend um. „Was ist los?“, fragte er ihn lächelnd und merkte, wie unsicher Shinichi auf den Beinen war. „Soll ich dich tragen?“, fragte er den Detektiv dann neckisch und bekam ein Brummen zur Antwort. „Wir haben es fast geschafft, okay?“, fügte Kaito dann etwas sanfter hinzu. Wer hätte gedacht, dass Shinichi wirklich so anfällig war bei Alkohol. Erneut kam nur ein Brummen und vorsichtig ging der Dieb weiter. Kurz zögerte Shinichi und folgte ihm dann wieder, wobei es dieses Mal ein gutes Stück langsamer war als davor. So würden sie sicher noch länger brauchen, doch konnte er Shinichi ja schlecht hetzen und das wollte er auch nicht. So passte er sich seinem Tempo an und genoss einfach die Abendluft.  Für Shinichi fühlte es sich wie eine Ewigkeit an, bis sie endlich die Herberge wieder sahen, er war müde und kaputt. Trotzdem fühlte er sich gut und das hatte er wohl Kaito zu verdanken. Auf die Nase würde er ihm das nicht binden.  „Also Shinichi... Ich weiß du bist hundemüde, aber wir müssen jetzt wirklich leise in unser Zimmer.“ „Das musst du mir nicht sagen.“, erwiderte Shinichi bei Weitem nicht so leise wie Kaito und hatte direkt seine Hand auf dem Mund. „Am besten redest du nicht mal bis wir oben sind.“, kicherte Kaito und nahm seine Hand wieder runter und zog den Detektiv dann hinter sich her. Er hoffte einfach, dass Shinichi leise sein würde und holte sein Werkzeug heraus um das Schloss zu knacken, damit sie durch die Hintertür rein kamen. Zum Glück sagte der Detektiv dieses Mal nichts dazu, aber trotz dessen dass er angeheitert war konnte man sehen, dass es ihm nicht gefiel, was Kaito da trieb. Leise schlich Kaito ins Innere und winkte Shinichi, dass er ihm folgen sollte. Dann schloss er die Tür wieder und sperrte diese zu. Immerhin wollte er keinen Verdacht erregen. Gerade öffnete Shinichi den Mund und wollte etwas sagen, da hatte er schon wieder die Hand von Kaito darauf. „Oben..“ hauchte er ihm entgegen und nahm seine Hand, um ihn auf dem schnellsten Weg nach oben zu ziehen. Vorsichtig lugte er den Gang entlang und seufzte erleichtert. Anscheinend waren sie spät genug, dass selbst die Lehrer schon schliefen. Als sie endlich im Zimmer ankamen und Kaito die Tür hinter sich zu machen konnte, setzte Shinichi direkt viel zu laut an. „Du kannst mir doch nicht den Mund verbieten.“ „Ich habe es aber gerade getan, also reg dich nicht auf. Wir sind heil zurück und gut.“, seufzte Kaito und lächelte seinem Detektiv zu. „Du neigst mit Alkohol dazu, etwas zu laut zu sprechen. Deswegen war es besser, wenn du erst mal schweigst. Nur meinen Namen darfst du heute noch schreien.“ Das reichte, dass der Detektiv verlegen den Blick abwandte und sich umdrehte. „Ich gehe nochmal kurz ins Bad. Du stell bis dahin nichts an.“ Nun verdrehte Shinichi wirklich die Augen. Das sagte er gerade ihm. Wer war hier der Dieb? Leicht schüttelte er den Kopf und setzte sich dann aufs Bett. Er wusste, was jetzt kommen würde und die Röte wich deswegen noch weniger von seinen Wangen. Wieso ließ er sich nur darauf ein? Aber es fühlte sich nicht schlecht an, irgendwie.   Als Kaito zurück aus dem Bad kam, konnte er sich ein leises Lachen nicht verkneifen. Der Detektiv war so am Grübeln gewesen, dass er tatsächlich eingeschlafen war. Friedlich schlafend hatte er sich auf der Seite von Kaito zusammen gerollt und ließ sich nicht mal wecken als er etwas beiseite geschoben wurde.  „Damit hab ich wohl einmal bei dir gut.“, grinste Kaito frech und küsste den Schlafenden einfach auf den Mund. Schade fand es der Dieb schon, immerhin hatte er sich darauf gefreut, aber wecken würde er ihn nicht. Vielleicht wachten sie ja früh genug auf. Dann konnte er den Morgen dafür nutzen und Shinichi könnte ihm nicht vorhalten, er hätte nur den Alkohol ausgenutzt. Diesen Vorwurf würde er sich nämlich nicht zuschieben lassen. Der Detektiv wollte es auch, obwohl er es nicht zu gab. Kaito nutzte das Ganze aber um sich umzuziehen und schnappte sich dann sein Handy. „Jii?“, sagte Kaito als an der anderen Seite abgehoben wurde. Sanft strich er dabei Shinichi durch die Haare, der ein leise zufriedenes Seufzen von sich gab. „Junger Herr? Was kann ich für Euch tun?“ „Die Ankündigung, die ich letztens fertig gemacht habe. Du kannst sie nun abschicken.“ „Seid Ihr Euch wirklich sicher?“ „Bin ich.“ „Ich werde mich darum kümmern und alles vorbereiten, dass Ihr am Freitag zuschlagen könnt.“ „Danke, Jii.“ „Ich würde alles für Euch tun.“ Leise lachte Kaito bei den Worten und verabschiedete sich dann von ihm. „Tut mir leid, Herr Detektiv. Da ich die Wette sowieso gewinne, kannst du den Coup überhaupt nicht mehr verhindern. Aber ich weiß, dass es mit dir vor Ort sehr interessant wird. Ich hoffe sehr, dass du trotzdem alles gibst. Immerhin macht es viel mehr Spaß von dir gejagt zu werden.“, raunte Kaito Shinichi an die Lippen und stahl sich noch einen letzten, sanften Kuss. Dann legte er seine Arme um den Schlafenden und drückte ihn dabei mehr an sich. Es dauerte auch nicht allzu lange, da fand auch er sich in seiner eigenen Traumwelt und schlief friedlich mit Shinichi in den Arm ein. Kapitel 9: Don't ask too much of me. But I promise you I will stay by your side. -------------------------------------------------------------------------------- Das stetige Vibrieren des Handys veranlasste Shinichi, endlich seine Hand in die Richtung des Geräts zu schieben. Kaito schien sich davon überhaupt nicht stören zu lassen, sondern behielt den Detektiv weiter in seinem Arm und schlief selig. „Hm...“, machte Shinichi einfach nur, als er es geschafft hatte, das grüne Zeichen in die richtige Richtung zu schieben um damit den Anruf entgegen zu nehmen. „Na, noch im Land der Träume?“, fragte ihn direkt die neutrale Stimme von Haibara. „Am liebsten ja...“, murmelte der Detektiv zurück und versuchte endlich die Augen aufzumachen, dabei fiel ihm erst auf, wie nah er schon wieder bei Kaito lag. „Ich hab interessante Nachrichten für dich.“ „Nachrichten?“ „Ich kann es dir auch buchstabieren, wenn du noch nicht wach genug bist.“ „Nein, schon in Ordnung.“, grummelte Shinichi. War sie immer noch sauer, dass er ihr nicht sagte, warum er die ganzen Informationen haben wollte? „Vor ein paar Stunden ging ein Ankündigungsschreiben von Kid ein.“ „Was?!“, rief Shinichi viel lauter ins Handy als geplant und richtete sich dabei auf. Diese Aktion weckte auch endlich den Meisterdieb, der sich verschlafen über die Augen strich. „Anscheinend wusstest du es noch nicht.“ „Woher denn? Ich habe geschlafen.“ „Nun, ich bin nicht dumm, Kudo.“ „Das ist mir klar, aber worauf willst du hinaus?“ Ihre Antwort war nur ein schweres Seufzen. „Wie auch immer. Es scheint, als würde die Polizei in einer Sackgasse stecken was die Ankunftszeit angeht.“ „Wieso?“, hakte er direkt nach. Ihm war natürlich klar, dass es morgen sein musste, immerhin würden sie Samstag abreisen. Davon abgesehen hatte es der Dieb ja schon mehr als deutlich gesagt. „Kryptisch wie immer.“ „Geht es auch genauer?“ „Verrätst du mir dann endlich, wieso du schon deine Nase in dem Fall hattest, bevor die Ankündigung da war?“ Das Schweigen des Detektivs war Antwort genug für sie. „Dann viel Spaß beim Tüfteln.“ „Warte… Haibara…“ Doch sie hatte ihm schon aufgelegt. Schwer seufzte Shinichi und drückte sich zurück zu seinem Home Bildschirm. Wieso war sie nur so? Doch gerade als er sich strafend an Kaito wenden wollte, vibrierte sein Handy erneut. »Verdient hast du es nicht.« Anbei war ein Bild der Ankündigung. „Und dafür bin ich jetzt wach geworden?“, fragte ihn Kaito, der mal wieder viel zu nah an seinem Ohr war. „Du bist selbst schuld. Immerhin hast du sie verschickt.“, erwiderte Shinichi trocken und schob den Dieb etwas von sich. Das konnte er jetzt wirklich nicht brauchen. Lieber widmete er sich der Ankündigung. „Schicken lassen.“ „Was?“ „Ich habe sie schicken lassen.“, frech grinste ihm Kaito zu und strich ihm über den Kopf, ehe er aufstand. „Nicht die Tatsachen verdrehen.“ Genervt rollte der Detektiv mit den Augen und würdigte den Meisterdieb keines Blickes, als dieser im Bad verschwand. Hatte er nicht gesagt, er würde es sich noch mal überlegen? Kopfschüttelnd wandte er sich lieber wieder an das Schreiben.   ~ "Madam,   In the darkest night, Bloody eyes were cast upon the mountain of light To form a trophy made for the bravest of men. And when heaven casts a bloody eye, Light shall illuminate the sky.   I have the honor to be, Madam, Your Majesty's humble and obedient servant Kaitou Kid.“ ~   Am Ende des Anschreibens war sein typisches Zeichen und leicht runzelte Shinichi die Stirn. Dass es auf Englisch war, fiel ihm als erstes auf. Dass es der Koo-i-Noor war, auf den er es abgesehen hatte, wusste er zum Glück, doch das Anschreiben war wirklich mal wieder ein Meisterwerk von einem Rätsel. „Wie kommst du immer auf so etwas?“, fragte Shinichi direkt, als Kaito gerade zurück kam. „Hm? Keine Ahnung. Fällt mir einfach ein.“ Schulterzuckend setzte sich der Dieb zu ihm. „Wieso? Ist es dieses Mal nicht gut?“ „Ich werde dich nicht dafür loben.“ „Dabei hab ich mir so viel Mühe gegeben.“, erwiderte Kaito neckend und bekam von Shinichi einen Stoß in die Rippen, was ihn dazu veranlasste zu lachen. „Das ist nicht lustig.“ „Keine Sorge. Ich leihe ihn mir doch nur. Also von daher. Die Queen wird gar nicht merken, dass er kurz weg ist.“ „Es nicht merken?“ Nun sah er den Dieb doch entgeistert an. „Du schreibst eine Ankündigung an sie und meinst, sie würde es nicht merken?! Das wird überall in den Nachrichten sein!“ „Du überdenkst das schon wieder. Ich gehe hin, leihe ihn mir, lege ihn zurück. Alles kein Problem.“ Perplex sah Shinichi ihm nach, als er zum Schrank ging um sich Kleidung für den Tag heraus zu suchen. Der Detektiv konnte diese Leichtsinnigkeit einfach nicht verstehen. Wie konnte man so sein? Gerne hätte er sich mehr mit der Ankündigung auseinander gesetzt, doch erneut war es sein Handy, das seine Aufmerksamkeit forderte. Sichtlich genervter ging er dieses mal dran, da es auch noch eine ihm nicht bekannte Nummer war. „Kudo?“, grummelte er ins Handy und musste es direkt ein paar Zentimeter von seinem Ohr weg halten, als ihm in den Hörer gebrüllt wurde. „Was steht in der Ankündigung, Kudo?!“ Die Stimme des Inspektors hallte einmal durch das Hotelzimmer und selbst Kaito drehte sich überrascht zum Detektiv um. „Haben Sie die Ankündigung nicht bekommen, Inspektor Nakamori?“ „Natürlich habe ich sie bekommen.“, bekam er schaubend zur Antwort. „Aber sie ist auf Englisch und ergibt für mich nicht wirklich viel Sinn.“ Man konnte ihm anhören, dass er das nicht wirklich gerne zugab. „Ich soll sie also für Sie ins Japanische übersetzen?“, hinterfragte Shinichi in Seelenruhe. Er ließ sich doch nicht so früh am Morgen von jemanden anschreien. „Genau.“ „Dann wäre es lieb, wenn Sie mir nächstes Mal nicht das Trommelfell mit ihrem Anruf zerstören.“ Erneut kam nur ein Schnauben von dem Polizist und Shinichi schüttelte den Kopf. Neugierig hatte sich Kaito mittlerweile wieder neben ihn gesetzt und versuchte zu hören, was der Inspektor zu sagen hatte. „Alles, oder nur Teile?“ „Alles wäre gut…“, knurrte Nakamori. Kaito hatte ihn damit wirklich wütend gemacht. „Sollten Sie nicht froh sein, dass eine Ankündigung von ihm kam? Ich hab gehört, Sie sind da immer Feuer und Flamme.“, sagte Shinichi einfach was er dachte. „Froh?! Ob ich froh darüber bin?“, keifte er direkt los. „Interpol und Scottland Yard haben sich den Fall direkt geschnappt und ich darf sehen wo ich bleibe! Aber sie können es sich abschminken, dass ich hier in Japan bleibe, wenn Kid in London zuschlägt. Ich fange diesen Drecksdieb…-“ „Mysteriöser Dieb…“, murmelte Kaito und kassierte dafür einen Schlag gegen die Schulter. „…- Deswegen brauch ich deine Hilfe. Megure meinte, ich solle mich an dich wenden, Kudo.“ „Dann kann ich wohl nicht nein sagen.“, erwiderte der Detektiv und wirkte trotzdem nicht sonderlich glücklich darüber, doch bevor der Dieb ihm nochmal ins Wort fallen konnte, hatte er seine Hand auf seinem Mund. Mit einem finsteren Blick deutete er ihm an, nichts mehr zu sagen und konzentrierte sich wieder auf das Gespräch mit Nakamori. „Gut dann von Anfang an…“, setzte Shinichi an und sah nochmal zu Kaito, der unschuldig die Hände hoch hielt. „Eure Königliche Hoheit. In der dunkelsten Nacht, haben blut'ge Augen ihren Blick zum Berg des Lichts gebracht, um eine Trophäe zu schaffen, für den Mutigsten aller. Und wenn am Himmel ein blut'ges Auge erscheint, der Himmel sich mit dem Lichte vereint. Euer bescheidener und stets treu ergebener Diener Kaitou Kid.“ „Was…?“, kam es verwirrt von Nakamori. „Das ist die Ankündigung.“ „Da ist ja gar kein Hinweis, was er…“ „Doch es steht alles drin. Wann er zuschlägt, wo er zuschlägt und was das Ziel ist.“ „Dann kläre mich auf…“ „Das würde ich sehr gerne, aber ich muss los. Immerhin bin ich noch auf Klassenfahrt.“ „Bitte?“ „Sie schaffen das sicher auch, Inspektor Nakamori.“ „Kudo… Kudo, warte-…“ Doch da drückte ihn der Detektiv schon weg und das breite Grinsen von Kaito ließ seinen Blick direkt wieder finster werden. „Du hast ihm nicht geholfen?“ „Wieso sollte ich?“ „Um mich schnappen zu können?“ Leise schnaubte Shinichi und stand dann auf, doch die Hand von Kaito hielt ihn direkt davon ab. „Dir liegt wirklich was an mir.“ „Schwachsinn. Ich hab nur keine Lust alle Rätsel für ihn zu lösen, nachdem er mich so angeschrien hat.“ Doch allein das Lächeln von Kaito zeigte, dass er ihm kein Wort glaubte, stattdessen wurde er zurück zum Dieb gezogen. Dieser legte direkt seine Lippen auf die des Detektivs und küsste ihn sanft. „Ich finde es wirklich interessant, wie du deine Gefühle zeigst.“, raunte der Meisterdieb und bevor Shinichi protestieren konnte, lagen seine Lippen schon wieder auf den seinen. Widerwillig ging der Detektiv langsam darauf ein und ließ sich immer näher ziehen. So nahe, dass er fast auf dem Schoß von Kaito saß. Stück für Stück wanderten die Hände von Shinichi auf die Schultern von Kaito und von ganz allein sackte er auf dessen Oberschenkel. Der Kuss wurde dabei immer intensiver und der Dieb hob sogar etwas sein Becken an, was Shinichi leise in den Kuss stöhnen ließ. „Wir könnten das von letzter Nacht nachholen.“, flüsterte Kaito dem Detektiv verführerisch an die Lippen, nachdem er den Kuss langsam gelöst hatte. „Wir könnten es auch lassen und pünktlich beim Frühstück sein.“, erwiderte Shinichi genauso leise, wobei seine Augen etwas ganz anderes sagten. Außerdem spürte er, dass seine südliche Region ebenfalls gerne weiter gehen würde. „Du bist wirklich faszinierend, Shinichi. Wieso wehrst du dich so dagegen?“ „Tue ich nicht…“, murmelte er und versuchte den Blick abzuwenden, was nur dazu führte, dass der Dieb seine Finger unter sein Kinn legte. Nur ein Lächeln lag auf den Zügen von Kaito und er sagte nichts weiter dazu. Etwas, das Shinichi nun doch etwas irritierte, normalerweise widersprach ihm der Dieb doch in allem. Doch er akzeptierte einfach diese Antworte und strich langsam vom Kinn über seine Wange. Zögerlich schmiegte sich Shinichi an seine Handinnenfläche und sah ihm dabei weiter in die Augen. Allein das Schweigen der beiden sorgte für eine Spannung zwischen ihnen. Eine Spannung, die der Detektiv nicht wirklich verstand, aber er konnte einfach seinen Blick nicht von dem von Kaito lösen. So war er es, der sich Stück für Stück wieder annäherte und hauchzart seine Lippen auf die des Meisterdiebs legte. Voller Leidenschaft erwiderte Kaito diesen Kuss und bewegte seine Lippen genauso langsam gegen die von Shinichi. Die Hände des Meisterdetektivs wanderten vom Nacken hoch in die seidigen, braunen Haare und krallten sich etwas in diese. Auch Kaitos Arme wanderten um Shinichi und seine Finger zogen sanfte Bahnen auf seinem Rücken. Genüsslich seufzte Shinichi in den Kuss und drückte sich näher an Kaito heran. Dieser Kuss fühlte sich so unglaublich gut an und erneut steckten so viele Gefühle in ihm. Erst als ihnen der Atem ausging, lösten sie sich voneinander. Schwer atmend musterte Shinichi den Dieb und schluckte schwer. Es war schon wieder passiert und dieses Mal war er sich dessen auch komplett bewusst. Er hatte Kaito geküsst. Aus freien Stücken, mit keinem einzigen Hintergedanken. Gerade als der Dieb etwas sagen wollte, löste sich Shinichi von ihm und verschwand einfach ins Bad. Was Kaito doch etwas perplex blinzeln ließ. „So schlecht küsse ich nun auch nicht.“, rief er dem Detektiv nach. „Vollidiot.“, kam es genervt aus dem Bad und veranlasste Kaito, breit zu grinsen. Also lag es schon mal nicht daran. Shinichi hatte sich auf die Klobrille gesetzt und sein Kopf lag in seinem Nacken. Das Ganze geriet viel mehr außer Kontrolle als er wollte. Außerdem verstand er sich selbst immer weniger, das störte ihn ja am meisten an dem Ganzen. Sonst war er doch auch immer relativ rational. Aber bei Kaito gelang es ihm einfach nicht. Schwer seufzte der Detektiv und das Klopfen an der Tür zog ihn aus seinen Gedanken. Leider ließ ihm der Dieb nicht die Zeit zu antworten, sondern die Tür ging einfach auf. „Dieses Mal habe ich geklopft.“, sagte er so stolz, als wollte er tatsächlich dafür gelobt werden. „Ich habe nicht gesagt, dass du rein kommen kannst.“ „Schade, dann hab ich dein Schweigen falsch gedeutet.“ Frech grinste er Shinichi an und setzte sich auf den Badewannenrand. „Und? Was willst du?“ „Bei dir sein?“ Diese Antworte sorgte dafür, dass Shinichi etwas rot wurde und den Blick abwandte. Wieso war Kaito so? Er hätte alles sagen können, aber musste es so ausgedrückt werden? Schmunzelnd streckte Kaito seine Hand nach ihm aus und legte sie auf die von Shinichi. „Komm, du wolltest doch zum Frühstück.“ Nun war der Detektiv wirklich überrumpelt. Er war fest davon ausgegangen, dass Kaito da weiter machen würde, wo sie gerade aufgehört hatten. Ohne große Widerworte ließ er sich mitziehen und lief fast in Kaito, als dieser doch nochmal stehen blieb. „Lass uns heute Abend weiter reden.“ „Du meinst sicher nicht reden.“ Verschmitzt grinste er und hauchte Shinichi einen Kuss auf die Lippen. „Wer weiß“, raunte er und wollte gehen, doch nun war es der Detektiv, der ihn davon abhielt. „Hör auf, dich so zu verhalten.“, murmelte Shinichi und zog ihn näher zu sich, um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben. Auf eine Reaktion wartete er nicht, sondern flüchtete schon halb aus dem Zimmer. Breit grinsend folgte ihm Kaito nach einem kurzen Moment. Er wusste schon, was er an dem Detektiven fand. „Warte doch, Herr Detektiv.“, rief ihm Kaito nach und Shinichi stoppte wirklich. „Lass das…“ „Aber sonst hättest du nicht gewartet.“, sagte er frech und strich ihm über den Oberarm. „Guten Morgen ihr zwei.“, wurden sie plötzlich von hinten gegrüßt. „Guten Morgen, Ran.“, sagte Shinichi etwas verzögert da er zusammen gefahren war, er hatte nicht damit gerechnet jemanden im Flur zu treffen. „Ihr schafft es ja immer früher.“, sagte Aoko stolz, die neben Ran stand. „Wir wollen halt nicht, dass ihr wieder wie Amazonen in unser Zimmer einfallt.“, erwiderte Kaito direkt und sah Aoko herausfordernd an. „Wir sind nicht wie Amazonen in euer Zimmer.“, wehrte das Mädchen direkt ab und sah weg. Ran schüttelte den Kopf und lächelte Shinichi leicht zu, ehe sie mit einem Kopfnicken andeutete, schon mal vor zu gehen, worauf der Detektiv dankbar einging. Sollten die beiden sich ohne sie kabbeln.   „Ich hoffe du konntest gut schlafen?“, fragte Ran Shinichi, während sie weiter gingen. „Habe ich und du?“, gab Shinichi die Frage mit einem leichten Lächeln zurück. Seit er bei Kaito schlief, war es um einiges leichter einzuschlafen und er schlug sich die Nächte nicht mit Lesen um die Ohren. Wobei er das nicht zugeben würde. „Das freut mich. Man sieht dir an, dass du hier mehr Schlaf bekommst.“, schmunzelte sie und nickte dann. „Das habe ich. Entschuldige nochmal wegen gestern. Akako hat uns mit dieser Bitte so überfallen, dass Aoko darauf einging. Wobei sie eigentlich Kaito eins auswischen wollte.“ Leise seufzte Shinichi und winkte dann ab, als er an gestern denken musste. „Alles gut. Es zählt ja nur, dass Niemandem was passiert ist.“ Entschuldigend lächelte sie noch einmal und ging mit Shinichi zu ihrem Platz, den sie schon die ganze Zeit hatten. „Ich hoffe ihr habt keine Probleme bekommen.“ „Haben wir nicht.“, erwiderte der Detektiv direkt. „Wart ihr lange weg?“, bohrte Ran unnachgiebig weiter. „Es ging... Wäre uns ein Lehrer über den Weg gelaufen hätten wir ein Problem, aber hat ja alles geklappt.“ „Kaito bringt dich noch auf die schiefe Bahn.“ Das Lächeln was er nun von ihr bekam, gefiel ihm gar nicht. „Das wird nicht passieren.“, wehrte er trotzdem ab und wich ihrem Blick aus. Es war unmöglich, dass jemand wusste was er mit Kaito trieb, wobei es eher ein 'was Kaito mit ihm trieb' war. Gerade als Ran noch etwas sagen wollte, kamen die anderen beiden dazu. „Zu lügen ist der erste Schritt um ein Dieb zu werden.“, schimpfte Aoko, während sie sich neben Ran setzte. Das sorgte dafür, dass sich Shinichi an seinem Kaffee verschluckte, den er sich gerade eingeschenkt hatte. Schwer hustete er und Kaito setzte sich lachend neben ihn, dabei strich er ihm über den Rücken. Das schelmische Grinsen des Diebes reichte ihm schon wieder. „Ich lüge doch gar nicht, Aoko.“, schmunzelte er dem Mädchen zu und schenkte sich ebenfalls was in die Tasse. Die Reaktion von Shinichi hatte Ran dazu gebracht die Braue zu heben, dennoch hob sie beschwichtigend die Hände. „Na, na ihr zwei. Wir haben heute einen langen Tag vor uns, da solltet ihr euch nicht streiten.“ Widerwillig ließ Aoko von Kaito ab und wandte sich lieber dem Frühstück zu. Unter dem Tisch kniff Shinichi dem Meisterdieb in den Oberschenkel und warf ihm einen strafenden Blick zu. Immerhin war dieser schon wieder drauf und dran gewesen, das letzte Wort haben zu wollen. So gab er auf und richtete seine Aufmerksamkeit grinsend dem Frühstück zu. Nach einem ausreichenden Frühstück fanden sie sich wieder draußen ein und wurden zu dem Bus gebracht, der heute zum London Zoo fahren würde. Die Fahrt selbst ging auch dieses Mal ein gutes Stück länger als die Tage zuvor. Doch schaffte es Kaito, den halben Bus gut zu unterhalten und brachte Shinichi nur dazu, einfach aus dem Fenster zu sehen und die Umgebung zu beobachten. Außerdem hatte er ab und an das Gefühl, als würde sich Akakos Blick in seinen Rücken bohren. Mittlerweile hatte er genug von dem Mädchen und hoffte einfach, dass sie bald jemand anderen fände, dem sie auf die Nerven gehen konnte. Doch Kaito wirkte davon überhaupt nicht bedrückt, viel eher demonstrierte er Ran ein paar seiner Zaubertricks. Nur mit halbem Auge sah der Detektiv dabei zu. Viel mehr beschäftigte ihn die Frage, wie zum Geier er es schaffen wollte, den Koh-i-Noor unter den Augen der Wachleute zu stehlen. Davon mal abgesehen, dass die Ankündigung blanker Wahnsinn war, musste er sich doch irgendwie darauf vorbereiten. Aber wie sollte er das schaffen, wenn er ständig bei ihm war? Er wollte auf keinen Fall das Handeln des Diebes unterstützen, aber es war auch kein schönes Gefühl zu wissen, dass er im Gefängnis schmoren musste. Leise seufzte Shinichi und lehnte den Kopf ans Fenster, erst die Hand auf seinem Knie zog ihn aus seinen Gedanken. „Wir sind gleich da.“, lächelte ihm Kaito entgegen und überrascht blinzelte der Detektiv. War er so in Gedanken gewesen, dass er gar nichts mitbekommen hatte? Die Mädchen waren auch mittlerweile mit Sonokos Gruppe beschäftigt. „Du solltest dir wirklich deine Sorgenfalte abgewöhnen.“, grinste ihm der Dieb entgegen und tippte ihm zwischen die Augenbrauen. „Ich habe keine Sorgenfalte.“, murmelte Shinichi und schob seine Hand beiseite. Wissend lächelte Kaito und nahm die Hand, die gerade versucht hatte, seine Finger fort zu schieben. „Lass uns diesen und den morgigen Tag genießen. Danach solltest du dir deinen hübschen Kopf zerbrechen.“, sagte Kaito leise und hauchte ihm einen zarten Kuss auf die Finger, ehe er von ihm abließ und sich wieder in das Gespräch vor ihnen einklinkte. Mit feuerroten Wangen blinzelte Shinichi verwirrt und irgendwie war ihm das gerade viel zu schnell passiert. Wie konnte er immer so peinlich sein und dann so tun, als sei nichts passiert? Er merkte nicht einmal, wie ein prüfender Blick von Ran auf ihm lag. Auch nach dieser Aktion tat sich Shinichi etwas schwer, in das Gespräch der anderen einzusteigen, doch allein durch Kaito war er immer etwas involviert. Ob er nun wollte oder nicht. So verging die Fahrt zum Ende hin doch ziemlich flott und sie konnten beim Zoo alle aussteigen. Hakuba stand natürlich schon wie die anderen Tage bereit und wartete ungeduldig auf sie, während sein Blick auf seiner Taschenuhr ruhte. „Immerhin seid ihr heute nur 1 Minute und 14 Sekunden zu spät.“, stellte der Londoner Detektiv fest und klappte die Uhr zusammen. „Auch dir einen guten Morgen.“, lachte Aoko bei seinen Worten und der Rest grüßte ihn ebenfalls. „Hast du die Ankündigung gesehen, Kudo?“, fragte ihn Hakuba frei heraus, als dieser einfach nur an ihm vorbei gehen wollte. Auch Kaito spitzte direkt die Ohren und ging etwas langsamer. „Habe ich...“, antwortete Shinichi knapp. Er hatte keine Lust, mit Hakuba darüber zu reden. „Dann hast du sicher nichts dagegen, mit mir heute Abend den Ort des Geschehens anzusehen, oder?“ „Du hast also das Rätsel gelöst?“ „Natürlich. Es war nicht sonderlich schwer.“ Der arrogante Blick von Hakuba ließ Shinichi die Augen verdrehen. „Es reicht, wenn ich morgen dort bin.“, antwortete der Meisterdetektiv dann auf die zuvor gestellte Frage. „Wo ist denn dein Tatendrang hin verschwunden?“ „Er verbringt seine Zeit einfach lieber mit mir.“, mischte sich nun Kaito in das Gespräch ein und legte einen Arm um Shinichi. „So? Heißt das, du bist ebenfalls in den Diebstahl involviert?“ „Sicher nicht...“, wehrte Shinichi direkt ab und versuchte sich von dem Arm zu befreien. Er wusste nicht mal, was er Hakuba am besten sagen konnte. „Es reicht, wenn ich morgen da bin. Immerhin habe ich das Rätsel selbst bereits gelöst und so viele Möglichkeiten, ihn zu stehlen, gibt es nicht.“ Das Aufflackern in Kaitos Augen bei seiner Aussage gefiel ihm gar nicht, weswegen Shinichi ihn einfach nur warnend ansah. Schweigsam klappte Hakuba sein Notizbuch auf und schrieb etwas hinein. „Dann hoffe ich, dass du wenigstens morgen pünktlich bist.“ „Hatte ich vor.“ Kurz sahen sie einander noch an, ehe es Kaito war, der Shinichi von hinten anschob. „Kid hin oder her. Wir haben heute einen lustigen Ausflug.“, grinste er breit und schob den Detektiv weiter. Saguru verweilte kurz an Ort und Stelle, ehe auch er folgte. Es kam ihm sehr seltsam vor, besonders da er sich sehr sicher war, dass Kaito, Kaitou Kid war. Entweder Shinichi wusste es nicht, wovon er nicht ausging, oder er deckte ihn wirklich. Spätestens morgen würde er es wissen, wie die Dinge standen. Ungeduldig hatten die Mädchen schon auf sie gewartet und Aoko schnappte sich direkt Kaito, damit sie endlich rein konnten. Es lag garantiert an ihm, dass es so lange gedauert hatte. Was ja auch stimmte, aber das sagte Shinichi nicht, sondern schloss sich Ran an. Zu Shinichis Überraschung war es bei Weitem interessanter und spaßiger als er gedacht hatte. Man konnte fast sagen, es gab kein Tier, das nicht im Zoo vorhanden war. So hatten sie viel zu sehen und konnten nebenbei Stück für Stück ihre Aufgaben für die Schule erledigen. Erst als sie am Aquarium ankamen, streikte Kaito. „Ich werde mich hier umsehen, nicht dass wir etwas verpassen.“ „Du willst doch nur nicht zu den Fischen.“, neckte ihn Aoko und kassierte einen neugierigen Blick von Shinichi. „Ich finde Fische eben nicht spannend. Viel Spaß euch.“ Schief grinste der Meisterdieb und wollte gerade gehen, als ihn Shinichi mehr aus Reflex heraus am Arm festhielt. „Sie sind hinter Glas, da passiert dir schon nichts.“, amüsiert musterte der Detektiv Kaito. „Schön für die Fische, ich bleibe trotzdem hier.“, wich er aus und versuchte sich aus dem Griff zu lösen. „Na komm schon, wir haben nicht den ganzen Tag.“ Ohne Rücksicht darauf zu nehmen was Kaito tat, zog ihn Shinichi hinter sich her. Dieser versuchte erst noch, davon zu kommen, doch ergab er sich seinem Schicksal und seufzte schwer. Gerade jetzt musste der Detektiv hartnäckig sein. Es kostete Kaito unglaublich viel Überwindung, nicht zu zeigen, dass er am liebsten schreiend wieder raus rennen würde. Es half leider nicht mal der Umstand, dass Shinichi immer noch seine Hand an seinem Arm hatte. „Was ist dein Problem mit Fischen?“, fragte der Detektiv so beiläufig wie nur möglich. „Ich habe kein Problem mit Fischen.“, war prompt die Antwort und schon hob Shinichi die Augenbraue. „Wenn ich das wüsste, hätte ich mal was gegen ihn in der Hand. Aber selbst jetzt wirkt es trotzdem so, als wäre es ihm egal.“, jammerte Aoko neben Shinichi und wurde durch Ran abgelenkt, die auf einen kleinen farbenfrohen Fisch zeigte. Erneut musterte der Detektiv Kaito. „Egal ist es dir sicher nicht.“, stellte er dann fest. Man sah ihm doch nur zu gut an, dass er am liebsten das Weite suchen würde. „Reagierst du auf jede Art Fisch so?“ Doch statt einer Antwort bekam er nur ein gequältes Lächeln, dann löste sich Kaito von ihm und bahnte sich den Weg nach draußen. „Würdet ihr die Lösungen hier aufschreiben? Wer weiß was er anstellt, wenn wir ihn jetzt allein raus lassen.“ „Ja geh ihm lieber nach, er macht nur Ärger.“, nickte Aoko direkt. „Na, na ihr Zwei. Seid doch ehrlich, dass ihr euch Sorgen macht.“, schmunzelte Ran. „Aber geh ruhig, Shinichi. Wir kümmern uns um den Rest.“ Dankend nickte er seiner besten Freundin zu und folgte dann dem Meisterdieb. Auf den Kommentar, dass er sich Sorgen machte, ging er gar nicht erst ein. Immerhin wollte er sich das nicht eingestehen. Draußen dauerte es nicht lange, Kaito zu finden. Er hatte sich auf eine Bank in der Nähe gesetzt und sein Handy in der Hand. Langsam näherte sich Shinichi und versuchte zu erkennen, was er da tat. „Ich schaue nur Nachrichten.“, beantwortete Kaito ihm seine Neugierde und sah dabei nicht mal auf. „Woher wusstest du, dass ich es bin?“ „Na wo käme ich denn hin, wenn ich dich nicht kommen hören würde.“, frech wurde er angegrinst und Shinichi setzte sich neben ihn. „Du hättest dir in Ruhe alles ansehen können.“ „Und dich hier lassen, während du morgen einen Coup hast? Soweit kommt es noch.“, schnaubte Shinichi und lehnte sich etwas zurück. Sein Blick fiel wieder auf das Handy. Kaito machte sich nicht mal die Mühe das Display zu drehen. So konnte Shinichi richtig mitlesen. Aber es waren nur die Nachrichten die sagten, dass sich Interpol der Sache ebenfalls annehmen würde. Schweigsam saßen die beiden nebeneinander, während sich Kaito durch die Nachrichten drückte. Shinichi hakte wegen der Fischsache nicht noch einmal nach. Er wusste auch so, dass ihm Kaito keine vernünftige Antwort geben würde, also konnte er es auch sein lassen. „Ich frage mich ja, ob es Nakamori schafft.“ „Hm?“, machte der Detektiv und sah auf. „Ich glaube nicht, dass er sich einen Coup von Kid entgehen lässt, aber ob er die Chance bekommt, nach London zu kommen, ist schon fraglicher.“ „Ich bezweifle es irgendwie.“, erwiderte Shinichi. „Immerhin wird die Polizei dafür sicher nicht aufkommen.“ „Schade. Dabei macht es mit ihm immer so viel Spaß.“ „Könntest du nicht anders deinen Spaß mit ihm treiben?“ „Nein, da treibe ich meinen Spaß lieber mit dir.“ Erst verwirrt und dann entsetzt sah Shinichi zu Kaito. „Wieso drückst du dich immer so aus?“ „Weil du es magst.“, grinste ihm Kaito breit zu und legte dabei seine freie Hand auf den Oberschenkel von Shinichi. „Außerdem, wieso denkst du gleich so verdorben?“ Langsam sah ihm Kaito in die Augen und der Detektiv hatte Mühe, den Blick abzuwenden. „Das tue ich überhaupt nicht.“ „Natürlich nicht. Mein Fehler.“ Das Kichern von Kaito zeigte Shinichi nur zu gut, dass das Thema noch nicht durch war für ihn. Trotzdem ignorierte er einfach den Fakt, dass die Hand immer noch auf seinem Bein war und lehnte sich lieber etwas mehr zurück. „Ich würde echt gerne eine ruhige Ecke mit dir aufsuchen.“ „Versuch es erst gar nicht, Kaito.“, sagte Shinichi warnend. „Würde es dich denn nicht anmachen? An einem Ort, an dem wir jederzeit entdeckt werden könnten und trotzdem will dein Körper mehr?“ Kaitos Stimme rutschte immer mehr ins laszive und doch scrollte er weiter auf seinem Handy. Shinichis Wangen waren zwischenzeitlich etwas dunkler geworden und er versuchte verzweifelt, sich genau das nicht vorzustellen. Wie kam der Dieb nur auf so etwas? Da würde er niemals mit machen. „Du denkst wirklich darüber nach“, grinste Kaito breit und sah nun endlich zu Shinichi. Langsam ließ er die Hand höher wandern, was nur dafür sorgte, dass sich der Detektiv anspannte. „Eigentlich hatte ich fast gedacht du läufst weg, aber anscheinend mach ich dich doch neugierig.“, raunte ihm der Meisterdieb entgegen. „Das tust du nicht...“, stritt Shinichi viel zu lasch ab und wich seinem Blick aus. Dabei versuchte er sich etwas zu entspannen, aber die Hand, die immer noch gefährlich nahe zu seinem Schritt wanderte, besorgte ihn doch etwas mehr. Etwas zu fest biss er sich auf die Unterlippe, als die Hand nun weiter zu seinem Hosenbund wanderte. „Lass das...“, murrte Shinichi und versuchte sich von der Berührung zu befreien. „Hm? Dabei wirkt es so, als würde es dir gefallen.“, erwiderte der Dieb nur süffisant. Leise schnaubte der Detektiv. Als ob es ihm gefallen würde. „Ihr habt echt was verpasst.“ So schnell war Shinichi noch nie von Kaito abgerückt. Voller Schreck war er aufgesprungen und stand nun ein Stück von der Bank weg. Kaito wiederum musste sich ein Lachen verkneifen. Ganz so als wäre nichts passiert, hatte er die Hand wieder zu sich gezogen und sah gelassen zu Aoko. „Ich glaube nicht. Wir haben die Zeit auch so gut genutzt.“ „Alles nur weil du Angst vor Fischen hast.“, seufzte das Mädchen schwer. „Ich habe keine Angst vor Fischen. Es hat mich einfach nicht interessiert.“ Shinichi musste, während die zwei diskutierten, seinen Puls wieder runter bekommen. Er war noch nie so nah dran gewesen, an einem Herzinfarkt zu sterben. „Alles in Ordnung?“, fragte ihn Ran verwirrt. Sie fragte sich wirklich, was die zwei getrieben hatten, dass Shinichi einfach mal so von Kaito wegsprang. „Ja... Ja alles gut..“, seufzte Shinichi und rang sich zu einem Lächeln durch, wobei sein Blick strafend zu Kaito weiter ging. Dieser beachtete ihn noch nicht mal. Wie konnte er sowas in der Öffentlichkeit machen?! Immerhin hätte sie jeder einfach so sehen können. Außerdem drängte sich ihm die Frage auf, wieso er nichts dagegen getan hatte. Er hätte doch wissen müssen, worauf das Ganze hinauslief wenn sowas passierte. Kurz rangelten Aoko und Kaito noch, ehe die zwei sich herum drehten und bereit waren weiter zu gehen. Mit einem kleinen Sicherheitsabstand folgte Shinichi, er hatte irgendwie Sorge, dass Kaito wieder etwas tun könnte, was ihn in Verlegenheit bringen könnte. Vom Aquarium gingen sie weiter ins Reptilienhaus, über zu den Tigern und den verschiedensten Affen. Es gab viel zu sehen und mit der Zeit verlor Shinichi seine Vorsicht gegenüber Kaito wieder. Dafür war der Dieb erstens zu aufdringlich und zweitens kam er einfach zu gut mit ihm klar. Auch Ran und Aoko hatten eine Menge Spaß und zusammen erkundeten sie jede Ecke. Bis hin zum Streichelzoo. Voller Begeisterung war Kaito der Erste, der im Gehege verschwand und zu den Tieren ging. Es dauerte auch nicht lange und die erste Ziege kam auf ihn zu und ließ sich von ihm hinterm Ohr kraulen. Irgendwie musste Shinichi gerade an das Luftschiff denken, von dem er geworfen worden war. Auch da hatte er den Dieb nur kurz aus den Augen gelassen und er hatte sich einen Steinbock angelacht, der sich ebenfalls mit Freuden streicheln ließ. Unbewusst breitete sich ein sanftes Lächeln auf Shinichis Zügen aus, als er Kaito dabei beobachtete, wie er immer mehr Gesellschaft bekam. Auch Aoko drängte sich dazu und hatte sich sogar etwas Futter aus einem der Automaten besorgt und sorgte dafür, dass die restlichen Ziegen nun auch angerannt kamen. „Du magst ihn, oder?“, fragte ihn Ran aus heiterem Himmel und ließ ihn überrascht nach rechts sehen. „Was...?“, fragte er etwas überfahren. Er hatte die Frage schon verstanden, aber sie kam so plötzlich, dass es ihn verwirrte. „Ich meine Kaito. Du magst ihn... Oder?“, wiederholte sie sich und sah zu ihm. „Wir sind gute Freunde, denke ich.“ Das Lächeln, das ihm Ran darauf schenkte verwirrte ihn noch etwas mehr, es war so wissend und doch wusste er nicht mal, auf was sie nun genau hinaus wollte. „Du bist so langsam, wenn es um dich selbst geht. Du solltest deinen siebten Sinn auch mal für dich einsetzen.“, lachte sie amüsiert und ging nun ebenfalls hinein, um ein paar Ziegen den Kopf zu kraulen. Perplex blieb Shinichi zurück und beobachtete die drei einfach nur. Wobei sein Blick vielmehr auf Kaito ruhte. Es war einfach schön, ihm dabei zuzusehen. Wieso sollte er ihn nicht mögen, wenn sie befreundet waren? Oder meinte sie damit doch mehr? Nein, das konnte nicht sein. Leicht schüttelte er den Kopf und hoffte, die Gedanken daran verdrängen zu können. Gerade als er sich wieder auf etwas anderes konzentrieren wollte, kam Kaito auf ihn zu. „Willst du einen Zaubertrick sehen?“ „Ich weiß nicht..“, sagte Shinichi skeptisch und musterte den Dieb der nur breit grinste. „Hab dich nicht so.“ Kaito kam noch ein Stück näher und am liebsten wäre Shinichi ein Stück zurück gewichen, doch blieb er an Ort und Stelle um abzuwarten. Unbeirrt wie sich der Detektiv verhielt, legte Kaito seine Hand einfach auf seinen Kopf. „Was soll...“, fing Shinichi an und zuckte etwas zusammen, als plötzlich weißer Rauch auftauchte und ein kleines Kaninchen auf seinem Kopf saß. Amüsiert grinste Kaito und gab Shinichi wieder etwas mehr Platz. „Wie...?“, fing der Meisterdetektiv perplex an und nahm sich vorsichtig das kleine Tier vom Kopf. Dieses beschnüffelte vorsichtig seine Wange und stupste ihn mit der Nase an. „Du hast so gedankenverloren ausgesehen, da dachte ich lenke dich etwas ab.“ Leise brummte Shinichi und strich dem Hasen über den Kopf. „Sie kommen wirklich gut miteinander klar.“, stellte Aoko fest, als diese gerade von der Ziege abließ, die sie begeistert umrundete, in der Hoffnung mehr Fressen zu bekommen. „Das stimmt. Aber mich freut es auch.“, lächelte Ran und bekam dafür einen fragenden Blick. „Shinichi war lange nicht in Tokio und als er zurückkam, wirkte er etwas zurückgezogener. Er liebte es, seine Fälle preiszugeben und den Ruhm dafür einzukassieren. Aber irgendwas hat sich verändert.“ „Ist er erwachsener geworden?“, hinterfragte Aoko. „Nein, das glaube ich nicht.“, lachte Ran und schüttelte den Kopf. „Was es auch war, nachdem Kaito aufgetaucht ist, wirkt er wieder offener und auch ich bekam die Chance, mit ihm endlich ehrlich zu reden.“ „Oh...“, machte Aoko und sah unsicher zu Ran, doch diese winkte nur ab. „Für mich ist das in Ordnung. Immerhin sind wir trotzdem noch beste Freunde. Aber glaubst du nicht, dass da etwas mehr ist zwischen den beiden?“ „Findest du?“ Fragend sah Aoko zu den beiden Jungs. Shinichi hatte immer noch das Kaninchen im Arm, dem er weiter stetig über den Kopf strich und Kaito ließ dabei ein zweites erscheinen. Man konnte dem Detektiv regelrecht ansehen, dass er wissen wollte, wie er das gemacht hatte und bekam zu seinem Ärgernis nur ein Lachen als Antwort. Danach drückte ihm Kaito auch noch den zweiten Hasen in die Arme, was ihn etwas unbeholfen aussehen ließ. Überrascht blinzelte Aoko als sie sah, wie nahe er dem Detektiv dabei kam. Es wirkte fast, als würden seine Lippen die Wangen von ihm streifen. „Die zwei...?“ „Ich glaube schon, ja. Besonders gut verstecken tun sie es auf jeden Fall nicht.“, sagte Ran amüsiert. „Oder sie stellen sich dabei ungeschickt an, ich glaube nämlich nicht, dass Shinichi will dass es jeder weiß.“ „Das ist mir gar nicht aufgefallen...“, gestand Aoko mit hochgezogener Braue. „Mir auch erst nicht. Aber die zwei sind sich viel näher, als es scheint.“ Das Lächeln auf Rans Lippen ließ Aoko nur langsam nicken. Es war ein feiner Stich in ihrem Herzen, zu sehen wie nah Kaito Shinichi war und doch fühlte sie ähnlich wie Ran. „Sie sind beide Idioten.“, murmelte sie dann und bekam ein leises Lachen von Ran. „Das sind sie.“ Beide wussten nicht was die Jungs verband und trotzdem ließen sie ihnen noch ihre Zeit, ehe sie langsam wieder zurück gingen. „Mehr Hasen kann ich echt nicht halten, Kaito.“, sagte Shinichi mit einem verzweifelten Unterton. Mittlerweile hatte er schon drei in der Hand, einen auf der Schulter und den letzten auf dem Kopf. „Mit etwas Übung passen da locker noch ein paar hin.“, lachte Kaito belustigt und schnippte schon den nächsten herbei. „Könntest du die Armen mal in ihrem Käfig lassen.“ „Wieso? Vielleicht sind es ja meine Hasen.“ „Als ob du Hasen mit hierher nehmen würdest.“ „Ich bin ein Magier. Sowas gehört zur Grundausstattung.“ Das Grinsen des Diebs ließ ihn schwer seufzen. Das konnte doch nicht sein, dass er ihm so viele kleine Kaninchen in die Hand drückte. So viele, die auch noch verschmust waren. Der eine auf seiner Schulter rieb immer wieder sein Köpfchen an seine Wange. „Ihr scheint ja wirklich viel Spaß zu haben.“, lächelte Ran, als sie wieder bei ihnen waren. „Ich auf jeden Fall.“, grinste Kaito breit und rettete Shinichi wenigstens vor dem auf der Schulter, damit er nicht doch noch hinunter plumpste. Auch Ran erbarmte sich und nahm den von seinem Kopf. „Wie hast du die alle raus geholt?“, fragte nun Aoko neugierig und nahm Shinichi den ab, der auf seinem Arm zu viel war. „Ein Magier verrät niemals seine Tricks.“ „Nur ein Hinweis.“, bettelte Aoko und bekam nur ein Kopfschütteln zur Antwort. Unnachgiebig bohrte sie weiter, doch Kaito verriet ihr nichts. Genauso wenig wie er es Shinichi erzählte. Doch dieser zerbrach sich bereits selbst den Kopf, wie das funktionieren sollte. Dabei gaben sie alle Hasen wieder zurück, wobei der erste ihm nochmal gegen die Wange stupste. Sanft strich Shinichi über den Kopf und setzte ihn zurück. „Jetzt hast du dich angefreundet und lässt ihn zurück.“, meinte Kaito theatralisch. „Er gehört mir nicht.“ „Du könntest ihn trotzdem mitnehmen.“ „Ich nehme doch nichts, was mir nicht gehört.“ „Aber er liebt dich.“ „Ja und?“ Verwirrt sah Shinichi Kaito an und seufzte leise. „Es kann nicht jeder ein Dieb sein.“, murmelte er so leise, dass nur er es verstand. Laut lachte Kaito dabei auf und strich Shinichi durch die Haare, als er an ihm vorbei ging. „Du könntest auch die Mitarbeiter fragen, ob man einen adoptieren darf, das wäre kein Stehlen.“ Soweit hatte Shinichi nicht gedacht und soweit wollte er auch nicht denken. Eher fummelte er seine Haare wieder in die richtige Richtung.   Nachdem sie sich alle etwas abgeklopft hatten und von dem Stroh befreit waren, ging es weiter durch den Zoo. Als nächstes steuerten sie die Löwen an und daraufhin folgte ein weiteres Affenhaus. Voller Faszination sahen sich die Mädchen jede Ecke an, während sich Shinichi mit den Fragen beschäftigte, während Kaito wie immer herum alberte. Dabei zog er alle möglichen Sachen aus seiner Jacke und Shinichi wollte gar nicht erst wissen, wie viel er zwischen durch für so Zwecke hatte mitgehen lassen. Danach folgte das Insektenhaus, in das er mit dem Dieb auch noch allein musste. Sie hatten leider Aufgaben dafür, aber die Mädchen wehrten sich komplett dagegen da rein zu gehen. Also durfte er sich mit Kaito gefühlt jede Spinnenart ansehen. Insekten in allen Variationen und anderes Krabbelzeug. Dabei fiel ihm auf, dass Kaito wohl nicht nur ein Problem mit Fischen hatte, nein so kriechendes Getier schien auch nicht sein Fall zu sein. Es freute ihn irgendwie, mehr über den Dieb zu erfahren und auch, dass er mit ihm hier rein gekommen war, obwohl er damit ein Problem hatte. Shinichi war auch kein großer Fan davon, aber für einmal durch laufen war es schon in Ordnung. Sie mussten es sich ja nicht stundenlang ansehen. Danach kam erst einmal eine kleine Pause, in der sie sich eine gemütliche Bank suchten. In Ruhe aßen sie und unterhielten sich darüber, wie es jetzt weitergehen sollte. Es gab einfach noch so viele Stationen, die sie abklappern mussten. Immerhin hatten sie fast die Hälfte geschafft und lagen gut in der Zeit. Shinichi hatte den Vorfall hinter dem Aquarium mittlerweile komplett verdrängt und verhielt sich auch Kaito gegenüber wieder ganz normal. Allgemein war die Stimmung zwischen ihnen sehr ausgelassen. So ging es dann auch schon weiter zum Schmetterlingsparadies. Für diesen Teil wurden sie fast von Fragen überhäuft, aber es gab auch eine Menge zu sehen und aufzuschreiben. Aoko musste von gefühlt jedem ein Foto machen, während Ran sie darum bat, ihr ja alle Bilder zu schicken. Shinichi füllte weiterhin den Bogen aus, während Kaito sich interessiert diverse Schilder durch las. In das Amphibienhaus gingen sie wieder alle hinein. Zwar klammerten sich die Mädchen jeweils an einen Arm, doch war es zu interessant um nicht hinein zu gehen. Auch dort beeindruckte der Zoo mit einer umfassenden Artenauswahl. Perfekt zur Pinguinfütterung kamen sie dort auch wieder heraus. Voller Tatendrang zog Aoko Kaito hinter sich her, damit sie es sehen konnte, während Ran und Shinichi ihnen gelassen folgten. Es war wirklich beeindruckend zu sehen. Nicht nur, dass es so viele waren, die meisten konnten auch Kunsttücke um sich ihren Fisch zu verdienen. Überraschenderweise verzog Kaito nicht einmal die Mundwinkel, als ein Pinguin so einen Fisch hinunterschlang, doch Shinichi konnte ihm trotzdem ansehen, dass er sich am liebsten umdrehen und weg gehen würde. Ohne wirklich darüber nachzudenken, streckte er seine Hand nach den Fingern von Kaito aus, der diese in seine Hosentasche gehakt hatte. Sanft strich er darüber und schon verflochten sich die Finger des Diebes mit seinen. Als hätte er darauf gewartet, drehte er etwas den Kopf und schenkte Shinichi ein sanftes Lächeln, was ihn nur erröten ließ, ehe er wieder zu der Show sah. Er merkte nicht einmal, dass Ran es zufällig mitbekommen hatte und ebenfalls lächelte. Sie fühlte sich dabei nur in dem bestätigt, was sie sich sowieso schon gedacht hatte. Aoko hingegen war immer noch an dem anderen Arm von Kaito und strahlte begeistert die Pinguine an. Nachdem die Show vorbei war, löste sich Shinichi wieder von Kaito und dieser verstärkte kurz den Griff, damit der Detektiv noch einmal umdrehte. Er war sich nicht sicher, aber er glaubte ein leises 'Danke' von Kaito zu hören, ehe der Dieb von ihm abließ und sich nun auch in Bewegung setzte. „Was fehlt jetzt noch?“, fragte Ran nun Shinichi, der gerade die Karte studierte um zu sehen, wie sie jetzt am Schlauesten weiter machten. „Der untere Teil fehlt uns noch komplett...“, erwiderte er nachdenklich und Kaito gesellte sich neben ihn. „Also dieses 'Happy Families', das Regenwaldhaus, das Nachthaus...“, fing Kaito an aufzuzählen. „Das ist echt noch eine Menge...“, stellte Aoko seufzend fest. Klar hatte sie Spaß, aber sie hatten mittlerweile schon Nachmittag. „Lass uns mal sehen, was wir für die Aufgaben brauchen. Dann können wir ja danach gehen wohin wir wollen. Sollten wir dann noch Lust haben, nehmen wir den Rest mit.“, schlug nun Ran vor und bekam dafür ein einstimmiges Nicken. „Also...“, fing sie an und nahm Shinichi die Aufgaben ab, ehe sie diese mit der Karte abglich. „Ins Nachthaus müssen wir noch und den Afrikateil sollten wir auch mitnehmen. Den Rest können wir uns dann aussuchen.“ „Ich frage mich, was sich die Lehrer dabei gedacht haben, als sie diese Aufgaben gemacht haben.“, jammerte Aoko. „Daran, dass wir viel Spaß haben im Zoo?“, fragte Kaito lachend. „Wohl kaum. Das ist fast wie Sklaverei.“, erwiderte sie direkt, musste aber wegen dem Lachen lächeln. „Wir haben es ja fast.“, schob Ran nun dazwischen. „Dann erst das Nachthaus?“, fragte Shinichi und erneut nickte die Runde. Da der Zoo so langgezogen war, dauerte es etwas bis sie dort ankamen. Aber immerhin bekamen sie so auch noch einiges an Tieren zu sehen. Wie zum Beispiel die Erdmännchen, die von Aoko ebenfalls voller Freude abgelichtet wurden. So müde sie auch schon war, das konnte sie sich einfach nicht nehmen lassen. Nach ein paar weiteren Tierfotos schafften sie es endlich ins Nachthaus. Ängstlich hakte sich Aoko bei Ran ein und sie gingen hinein, während Shinichi und Kaito hinterher gingen. Schweigsam gingen sie durch das Haus und Aoko zuckte richtig zusammen, als sie das erste Rascheln der Flügel von einer Fledermaus hörte. Trotzdem blieb sie neugierig an der Scheibe stehen und musterte den ganzen Schwarm, der kopfüber an der Decke hing. Shinichi hatte derweil Mühe überhaupt zu erkennen, was sie nun beantworten mussten. „Soll ich es dir vorlesen?“, fragte Kaito, der gefährlich nahe an seinem Ohr war. Jetzt wo sie im Dunkeln waren, hatte er keine Scham dem Detektiv nah auf die Pelle zu rücken. „Ich kann es schon lesen.“, wehrte Shinichi ab und spürte, wie eine Hand langsam um seine Hüfte gelegt wurde. „Kaito...“, murmelte er seufzend und drehte dabei den Kopf. „Lass mir nur einen Kuss.“ „Wieso bist du heute so verdammt aufdringlich?“, hinterfragte der Detektiv mit gesenkter Stimme, damit er die Mädchen nicht noch anlockte. Diese hatten sich aber schon weiterbewegt und schauten einem Armadillo zu, wie er durch sein Gehege rollte. „Du hast mich gestern Abend und heute Morgen zu sehr vertröstet.“, schmunzelte Kaito und küsste dabei sanft über seine Wange. „Das hat damit doch nichts zu tun.“ „Für mich schon.“ Gerne hätte Shinichi mehr dazu gesagt, doch die Hand von Kaito war bereits unter sein Kinn gewandert und schob seinen Kopf so, dass die Lippen des Diebes im nächsten Moment auf seinen lagen. Shinichi wollte sich erst wehren, aber doch verfiel er, wie es ihm ständig passierte, dem Charme des Diebs. Je mehr sich die Lippen gegen seine bewegten, desto mehr ging auch er darauf ein. Er legte sogar seinen Kopf etwas mehr in den Nacken, damit er mehr von Kaito hatte. Shinichi konnte nicht sagen, ab wann es oder wie es passiert war. Aber sein Körper genoss von Mal zu Mal die Nähe von Kaito immer mehr und verzehrte sich regelrecht nach jedem Körperkontakt, den er von ihm kriegen konnte. So drückte er sich dem Dieb weiter entgegen, der seine Zunge über seine Lippen wandern ließ. Gerne wäre Shinichi weiter gegangen, doch plötzlich löste Kaito den Kuss. „Damit du weißt, wie ich mich fühle.“, grinste ihm der Dieb zu und ließ ihn einfach stehen. Etwas verloren und immer noch mit geröteten Wangen stand er vor dem Terrarium der Fledermäuse und wusste nicht so recht, was gerade passiert war. Hatte er ihn echt stehen lassen? Kaito hatte sich schon längst wieder zu den Mädchen gesellt und fand sich schnell in ihr Gespräch ein. Während Shinichi immer noch seine Gedanken sortieren musste, was gerade überhaupt passiert war. 'Wie sich Kaito fühlte...', murmelte Shinichi und ging nun auch endlich weiter. Es war ziemlich unbefriedigend, dass ihn Kaito erst so leidenschaftlich geküsst hatte und dann zurück ließ. Aber eigentlich wollte er das nicht zugeben. So schloss auch er wieder auf und folgte mit einem leichten Abstand. Sein Interesse beschränkte sich nur darauf, den Bogen auszufüllen, während sein Blick auf den Rücken von Kaito geheftet war. Hatte er sich wirklich so leicht um den Finger wickeln lassen? Nachdem sie endlich durch waren, war es die Sonne, die das nächste Attentat auf Shinichi verübte. Durch die lange Dunkelheit, versuchte diese prompt ihm die Netzhaut zu verbrennen, weswegen er mit Mühe diese abschirmte und dabei angelte sich Ran, die ebenfalls wild blinzelte, die Aufgabenliste. „So eine Station noch, dann haben wir es.“, sagte sie erleichtert. Auch sie wollte langsam wieder zurück. Sie waren einfach schon viel zu lange in dem Zoo. „Also für einen Tag ist er echt einfach zu groß“, jammerte Aoko und schaffte es, sich langsam wieder an die Helligkeit zu gewöhnen. Der einzige der gefühlt keine Probleme hatte war Kaito. Gelassen stand er da und wartete auf alle. „Ich glaube wir hätten das besser durch planen müssen. Dann hätten wir alles schon durch.“ „Wer hätte denn ahnen können, dass er so riesig ist.“, murrte seine beste Freundin und streckte sich dabei müde. „Das bringt uns auch nicht weiter.“, lächelte Ran und setzte sich schon in Bewegung, damit sie endlich auch den afrikanischen Teil abschließen konnten. Nur kurz ließ Shinichi den Blick zu Kaito wandern, nachdem er wenigstens wieder sehen konnte, dieser erwiderte den Blick direkt. Langsam wanderte die Zunge des Diebes über seine Lippen und verzog sie zu einem lasziven Lächeln. Schwer schluckte Shinichi und sah prompt wo anders hin. Das Kichern von Kaito zeigte ihm nur, dass er ihm erneut komplett in die Hände gespielt hatte. „Kommt ihr?“, fragte Ran nun, da sie schon ein gutes Stück voraus waren und die Jungs immer noch fehlten. Kaito war der Erste, der sich in Bewegung setzte und selbstzufrieden dabei grinste. Shinichi hielt etwas Abstand zu ihm, ehe auch er weiter ging. Er ließ sich schon wieder viel zu sehr von Kaito ärgern. Aber es war auch schwer, ihm nicht in die Falle zu gehen. Es war, als würde er genau vorausahnen, was er als Nächstes tat. Zum Glück war der letzte Teil ihres Bogens schnell abgearbeitet und sie konnten endlich das Ganze abschließen. Es hatte jetzt auch den ganzen Tag gedauert. Erschöpft saß Aoko neben Ran auf einer Bank, während Kaito losgezogen war, um etwas zu trinken zu besorgen. Der Afrikanische Teil des Zoos war wie der Rest wirklich spannend gewesen, doch leider waren sie alle schon so mitgenommen, dass sie es gar nicht genießen konnten. „Wir sollten wieder kommen...“, meinte Ran dann plötzlich. „Ohne die Schule?“, fragte Aoko verwirrt. „Genau. Einfach so. Zum Urlaub machen.“, lächelte sie und bekam ein begeistertes Nicken. „Das wäre toll. Dann können wir wirklich genau das machen, was uns Spaß macht.“ Die zwei schwärmten weiter von ihrem Traumurlaub in London, währenddessen kam Kaito zurück und reichte jedem etwas zu trinken. Zufrieden lächelte er, als ihm alle danke sagten, auch Shinichi und nippte an seinem eigenen Getränk. „Es wird langsam Zeit, dass wir dann zurück gehen, oder?“, fragte er in die Runde. „Ja. Soviel ich weiß sollte auch bald der Bus kommen.“, antwortete ihm Aoko und trank einen großen Schluck, ehe sie tief ausatmete. „Ich hoffe wir haben morgen nicht auch so viele Aufgaben...“ „Wenn es viel zu Sherlock ist, haben wir ja Shinichi.“, schmunzelte Ran und sah dabei zu dem Detektiv. „Die kann ich ja schon beantworten bevor wir da sind.“, erwiderte dieser selbstsicher. „Das würde uns auf jeden Fall Arbeit sparen.“, meinte Aoko direkt. Sie war wirklich dankbar darüber, wenn es nicht so wäre wie heute. Immerhin war das doch schon sehr Kräfte zehrend. Sie unterhielten sich noch ein bisschen über den morgigen Tag, ehe sich Aoko und Ran von ihrer Bank trennten, damit sie losgehen konnten. Gemütlich gingen sie Richtung Ausgang. Selbst Kaito trieb weniger Blödsinn als die Zeit davor. Sie alle waren doch etwas erschöpft von dem vielen herumlaufen. Bevor sie ganz rausgingen, wurde der Fragebogen noch einmal kontrolliert, damit sie ja nichts übersehen hatten. Als sie aber zufrieden waren, verließen sie den Zoo. Es waren bereits ein paar andere Gruppen außer ihrer da. Es dauerte auch nicht lange, da kam auch schon die nächste heraus. Das reichte dem Busfahrer, um wenigstens schon mal die ersten zurück zu fahren. Den Rest würde er mit der zweiten Fuhre einsammeln. Immerhin hatten sie noch Zeit bevor es zurückging. Die Erschöpfung der Vier zeigte sich auch darin, dass sie sich in den Bus setzten und nicht wirklich viel miteinander sprachen. Die Fahrt zog sich fast noch länger als die Hinfahrt, so empfand es zumindest Shinichi. Dieses Mal machte Kaito noch nicht einmal Anstalten, seine Hand zu nehmen oder die Hand auf seinen Oberschenkel zu legen. Es störte ihn etwas, doch sagte er nichts dazu, sondern begnügte sich damit, aus dem Fenster zu sehen. Kurzzeitig nickte er sogar ein, doch war es der Dieb, der ihn sanft aus seinem Schlaf zog als er ihm mitteilte, dass sie nun da waren. Als eine der Letzten stiegen sie aus und Shinichi streckte sich. „Also ich will nur noch in mein Bett...“, murmelte Aoko und gähnte daraufhin auch müde. „Da schließe ich mich an.“, fügte Ran direkt hinzu und sah zu den beiden Jungs. „Ich hoffe ihr wollt nicht noch etwas mit uns machen?“ „Nein, nein..“, winkte Kaito direkt ab. „Wir sind auch erledigt und außer ins Bett gehen, passiert nicht mehr so viel.“ „Gut, dann sehen wir uns morgen.“, lächelte Ran den beiden zu und so verabschiedeten sie sich voneinander und gingen in ihr jeweiliges Stockwerk um aufs Zimmer zu kommen. Shinichi schwieg den ganzen Weg und ließ den Blick auf den Boden geheftet. Aber im Gegensatz zu sonst verwickelte ihn Kaito auch nicht in ein Gespräch. Dieser schloss einfach ihre Tür auf und ließ Shinichi rein, ehe er hinter sich die Tür zu machte, als auch er drin war. Schweigsam sah Shinichi den Dieb an und dieser hob langsam den Blick. Das Schweigen, das über ihnen lag war fast zu greifen, ebenso wie die Spannung die zwischen ihnen lag. Kaito hatte sich nicht von der Tür wegbewegt, sondern erwiderte einfach den Blick von Shinichi. Dieser war ebenso regungslos. Man könnte eine Stecknadel fallen hören, so ruhig war es zwischen ihnen. Shinichis Gedanken kreisten um so vieles, dass er nicht mal genau wusste, worüber er gerade wirklich nachdachte. Doch dann, von der einen Sekunde auf die andere, brachte die Spannung alles zum Überlaufen, während sich Shinichi auf den Dieb zu bewegte, hatte er selbst die Hälfte überwunden und drehte sich mit Shinichi so, dass dieser mit dem Rücken zur Wand war. Fest prallten die Lippen des jeweils anderen aufeinander und ein wilder, leidenschaftlicher Kuss entbrannte zwischen den beiden. Eng schlang Shinichi seine Arme um den Körper des Meisterdiebs. Dieser drückte derweil sein Bein zwischen die des Meisterdetektivs und nagelte ihn förmlich an die Wand. Keiner von beiden unterbrach den Kuss. Schwer atmeten sie sich dabei an und ließen die Lippen immer wieder aufeinander prallen. Während Shinichi erneut gierig nach Luft schnappte, nutze Kaito seine Chance und vertiefte den ganzen Kuss in einen Zungenkuss. Es gab keine Sekunde ein Zögern von Shinichi. Er erwiderte auch direkt diesen Kuss und rieb sich dabei sogar etwas an das Bein von Kaito. Schwer seufzte er in den Kuss und krallte sich etwas mehr in dessen Oberteil. „Shinichi...“, keuchte Kaito schwer an die Lippen des Detektivs und dieser öffnete langsam die Augen. Tiefes Verlangen lag in ihnen und ließ seine blauen Augen noch viel dunkler wirken. Bei diesem Blick konnte der Dieb nicht anders, sondern schnellte wieder nach vorne und leckte Shinichi über die Unterlippe, ehe er seine Zähne in diese grub. Erneut entkam dem Detektiv ein tiefes Keuchen, doch glich es mehr einem erregten Stöhnen. Dank des Beins spürte Kaito, wie sich in der Hose von Shinichi immer mehr regte und sich dieser drängend an sein Bein rieb. „So schaffen wir es nicht ins Bett...“, raunte Kaito an die malträtierten Lippen von Shinichi. „Egal … Kaito...“, kam es nur lüstern von Shinichi. Dieser dachte noch nicht einmal darüber nach, was er eigentlich sagte. Er hörte gerade einfach nur auf das, was sein Körper wollte und der wollte definitiv Kaito. Das ließ sich der Dieb auch nicht zweimal sagen, sondern war mit seiner Hand schon am Hosenbund und öffnete geschickt den Knopf. Nur einen kurzen Augenblick später verschwand seine Hand in der Boxershort und umschloss den bereits voll erigierten Penis. Schwer stöhnte Shinichi auf und krallte sich dabei förmlich in das Shirt von Kaito, trotzdem drückte er sein Becken mehr nach außen. „Du machst mich so scharf, Shinichi.“, keuchte ihm Kaito an die Lippen und küsste sich von diesen nach unten zu seinem Kiefer. Dabei fing seine Hand an, sich in einem stetigen Rhythmus zu bewegen, was nur noch mehr zum Stöhnen von Shinichi beitrug. Dieses Mal hielt er sich auch nicht zurück, er stöhnte einfach seine ganze Lust heraus. Noch während Kaito die Erektion von Shinichi massierte und gelegentlich über die Eichel strich, drehte er den Detektiv einmal, damit dieser mit dem Gesicht zur Wand stand. Dabei rutschte ihm seine Hose auch bis zu den Kniekehlen, gefolgt von seiner Unterwäsche. Eigentlich hatte der Dieb fast erwartet, dass Widerworte kamen, aber nichts dergleichen passierte. Es wirkte eher auf ihn, dass Shinichi seinen Po sogar mehr in seine Richtung streckte. Dieser Einladung kam er natürlich gerne entgegen. Während er seinen Penis weiter liebkoste, strich er mit der freien Hand über seinen Rücken bis hin zum Steiß. „Bist du bereit?“, fragte ihn Kaito mit lasziver Stimme und bekam dafür ein stöhnendes Nicken. Breit grinsend nahm er die Hand vom Penis und wie schon beim letzten Mal, hatte er schneller Gleitgel in der Hand als Shinichi gucken konnte. „Wie machst du das immer...“, fragte der Detektiv und tat sich schwer, überhaupt die richtigen Worte zu finden, da sein Verstand komplett benebelt war. „Ich sagte dir doch heute schon, ein Magier verrät seine Tricks nicht.“, kicherte dieser und befeuchtete sich seine Finger, ehe er die kalte Masse großzügig auf Shinichi verteilte. Dieser erschauderte und gab ein leises Wimmern von sich. „Gleich wird es besser.“, versprach Kaito und drang schon ohne große Vorwarnung mit dem ersten Finger in ihn ein. Wie beim ersten Mal verkrampfte sich Shinichi auch dieses Mal, doch entspannte er sich bei Weitem schneller und konnte es voll genießen, dass Kaito immer wieder in ihn eindrang. So wurde aus einem Finger schnell zwei, bis es drei waren. Immer wieder stöhnte Shinichi laut auf und drückte sich den Fingern entgegen als sie in ihn glitten. Er wollte es einfach tiefer spüren... „Kaito...“, keuchte er schwer und schluckte dabei. „Ich...“ „Du...?“, fragte Kaito mit einem süffisanten Grinsen. Er konnte sich schon denken, worauf der Detektiv hinaus wollte, doch er wollte es hören. Er wollte, dass er es aussprach mit diesen verboten verführerischen Lippen. Es kostete Shinichi wirklich eine Menge Überwindung, überhaupt den Mund noch einmal zu öffnen. Trotz allem war es ihm peinlich es auszusprechen, langsam drehte der den Kopf zu dem Dieb und sah ihm dabei tief in die Augen, während er sich mit den Händen an der Wand abstütze. „Ich will dich in mir spüren, Kaito...“, wimmerte er lüstern und seine Wangen verfärbten sich dabei sogar noch einen Hauch dunkler. Das, das war es was Kaito hören wollte, noch einmal stieß er tief und fest mit den Fingern in Shinichi, ehe er sie komplett herauszog. „Du glaubst gar nicht wie geil es mich macht, wenn du so etwas sagst.“, knurrte Kaito förmlich. Shinichi war so blauäugig einfach. Dabei hatte er so eine heftige Wirkung auf ihn, noch während er das Kondom auf dieselbe Weise hervor holte wie das Gleitgel, beugte er sich wieder nach vorne und drückte seine Lippen fest auf die von Shinichi. Schnell entflammte ein weiterer inniger Zungenkuss zwischen den beiden und er nutzte die Zeit, das Kondom über seinen Penis zu rollen. „Ich nehme dich so tief, dass du gar nicht mehr weißt, wo dir der Kopf steht.“, keuchte Kaito Shinichi versprechend an die Lippen. Lustvoll sah ihn Shinichi nur an und schrie dann förmlich auf, als sich Kaito einfach in ihm versenkte, ohne ihn zu warnen. Tief stieß er mit seinem Penis in ihn und stöhnte dabei selbst laut auf. Seine Finger gruben sich dabei in die Hüften von Shinichi. Der Detektiv musste sich sogar noch etwas mehr an die Wand pressen, weil er sonst Angst hatte einfach einzuknicken. Kurz ließ ihm der Dieb Zeit, sich an die volle Größe seiner Erektion zu gewöhnen, dann zog er sich langsam zurück, nur um genauso tief und fest in ihn zu stoßen. Im stetigen Rhythmus stieß Kaito immer wieder zu und das Stöhnen von Shinichi wurde immer kehliger und mit der Zeit bewegte sich seine Hüfte von ganz allein immer wieder auf Kaito zu. Er wollte ihn spüren, tief in sich und genauso gab er sich ihm auch hin. Fest krallten sich seine Finger in die Wand, soweit es ihm möglich war. Keiner der beiden störte sich daran, ob sie gerade die gesamte Pension damit unterhielten oder nicht. Es ging nur um sie beide. Kaito hatte bei einem weiteren tiefen Stoß den pulsierenden Penis von Shinichi genommen und hielt so die Hände des Detektivs ab sich selbst anzufassen. „Ich will, dass du nur durch mich kommst.“, keuchte ihm der Dieb in den Nacken und küsste diesen daraufhin. „Aber...“, japste Shinichi auf und schrie erneut seine Lust heraus, als Kaito auch noch seine Prostata mit dem Stoß erwischte. Zufrieden verzog dieser seine Lippen zu einem Grinsen und peilte genau diesen Punkt immer wieder an. Als er merkte, wie sich immer mehr Sperma um die Penisspitze von Shinichi bildete, wusste er, dass er ihn wirklich nur davon zum Orgasmus treiben konnte. So hielt er den Detektiv weiter davon ab, sich selbst anzufassen und nahm stattdessen seine Arme und hielt sie, indem er die Handgelenke umfasste, an seinem Rücken zusammen. „Bitte... Kaito...“, flehte ihn Shinichi wimmernd und keuchend an. Nur zu gerne ging der Dieb auf das Flehen ein und beschleunigte dabei sein Tempo etwas, während er sich genussvoll über die Lippen leckte. Dieser Anblick, den ihm Shinichi gerade bot, war einfach alles wert gewesen. Noch während er sich dem Gedanken hingab und erneut mit einem tiefen Stoß die Prostata traf, schrie Shinichi seinen Orgasmus heraus und kam dabei heftig, indem er seinen Po sogar zusätzlich gegen Kaito schob. Als er sich dabei verengte schob es auch den Dieb über die Klippe und dieser kam tief und heftig in Shinichi. Kurz verharrten beide in ihrer Haltung, aber langsam gab Kaito die Arme von Shinichi frei und dieser tat sich unglaublich schwer, auf seinen wackligen Beinen noch zu stehen. Der Orgasmus hatte ihn komplett weggeschwemmt. Es störte ihn nicht einmal wo überall sein Sperma klebte, er wollte sich einfach hinlegen und dem Gefühl nachschwelgen. Doch noch bevor er komplett auf dem Boden aufkam, hielt ihn Kaito fest. „Jetzt nicht schlapp machen.“, schmunzelte der Dieb und zog sich aus ihm zurück. Dann nahm er den Detektiv wie seine Braut auf die Arme um ihn aufs Bett abzusetzen. Mit einem leisen Grummeln ließ es Shinichi über sich ergehen und war doch sehr dankbar als sein nackter Hintern das warme und weiche Bett berührte. Kaito folgte ihm erst, als er sich das Kondom abgerollt hatte und dieses geschickt im Müll versenkte. Mit ein paar Tüchern bewaffnet ging er dann ebenfalls zum Bett. „Eigentlich sollten wir ja duschen...“, meinte Kaito gähnend, doch das Brummen, das von Shinichi folgte, machte ihm klar dass der Detektiv sich nirgends mehr hinbewegte. Weswegen er nur schmunzelnd den Kopf schüttelte und das Gröbste mit den Tüchern selbst abmachte. Selbst da kam keine Gegenwehr des Detektivs. „Hab ich dich so fertig gemacht?“, fragte Kaito nur amüsiert und kassierte dafür einen skeptischen Blick. „Ich bin nur müde.“ „Müde vom wilden Sex.“ „Nicht ausschließlich.“ „Aber ein wenig?“ „Vielleicht..“, seufzte Shinichi nun und wandte den Blick ab, doch schneller als Kaito war er dabei nicht, da dieser ihm einen hauchzarten Kuss auf die Lippen gab. „Es war wirklich unglaublich dieses Mal.“, murmelte er leise. „Es... War echt gut..“, flüsterte Shinichi zur Antwort und senkte den Blick nun komplett. Zufrieden lächelte Kaito und zog nun die Decke unter ihnen hervor, das nutzte Shinichi um sich endlich mal ordentlich ins Bett zu legen. Man konnte ihm wirklich ansehen, wie erledigt er war. „Ich bin wirklich glücklich, wie es ist...“, sagte Kaito dann weiterhin mit gesenkter Stimme, während er die Decke über ihnen ausbreitete und seinen Arm um Shinichi legte. Dieser gab nur ein erneutes Brummen von sich. „Wenn du mir nur noch ein bisschen mehr vertrauen würdest.“ „Kaito...“, fing Shinichi leise an und öffnete seine gerade geschlossenen Augen nicht. „Hm?“ „Du verlangst da ein bisschen viel... Ich meine ich vertraue dir, aber...“ Leicht hob er die Schultern. „Liegt es daran das ich Kid bin?“ „Keine Ahnung.“, sagte Shinichi ehrlich. Eigentlich hatte er sich mit dem Teil mehr oder minder abgefunden und war sogar dankbar, dass ihm Hakuba nicht noch einmal aufgelauert hatte. „Was ist es dann?“ „Ich weiß es wirklich nicht...“ Nun öffnete Shinichi tatsächlich die Augen und sah ihn dabei an. „Dann versprich mir wenigstens, dass du bei mir bleibst.“, sagte nun Kaito mit einer etwas festeren Stimme und die Wangen von Shinichi wurden ein wenig Rot. Sein Gefühl wusste ganz genau, in welche Richtung sich das Gespräch entwickelte, doch sein Kopf kam wieder mal nicht wirklich mit. Trotzdem legten sich ihm Wörter in den Mund, die er wohl unter normalen Umständen nicht gesagt hätte. „Solange du nicht zu viel verlangst, verspreche ich dir, an deiner Seite zu bleiben.“ Diese Worte sorgten dafür, dass die Augen von Kaito mehr aufleuchteten, als sie es meistens eh schon taten. Fest drückte er den Detektiv an sich. „Keine Sorge, das werde ich nicht.“, raunte er ihm glücklich entgegen und drückte ihm dabei einen Kuss an die Schläfe. Shinichi wusste nicht wirklich was es genau war, was Kaito nun so glücklich machte, doch störte ihn das auch nicht. Es freute ihn irgendwie, dass es nur ein paar einfache Worte brauchte, um den Dieb zufrieden zu stellen. „Schlaf gut, Herr Detektiv.“, kicherte Kaito selig, als er merkte, dass Shinichi dabei war einzuschlafen. „Du auch, du Gelegenheitsdieb.“, murmelte der Detektiv der schon drauf und dran war, wegzunicken. „Mysteriöser Dieb.“, korrigierte ihn Kaito schmunzelnd, doch das hörte Shinichi schon gar nicht mehr, da er einfach tief und fest eingeschlafen war. Glücklich drückte ihn Kaito sogar noch ein Stück mehr an sich. Wenn der morgige Coup gut verlief konnte er sich in Japan ein Stück mehr um seinen Detektiv kümmern. Er hatte schon genug Ideen was er alles mit Shinichi machen konnte. Außerdem hatte er sich ihm endlich mal Stück mehr geöffnet. Dieses Vertrauen würde er sicherlich nicht missbrauchen. So schlief auch der Meisterdieb glücklich und zufrieden ein und ließ auch in dieser Nacht Shinichi nicht einmal los.   Kapitel 10: I see you there, Great Detective~ --------------------------------------------- Dadurch, dass sie so früh eingeschlafen waren, wachte Kaito noch vor den beiden Weckern auf. Müde blinzelte er sich den Schlaf aus den Augen und drehte sich vorsichtig zu seinem Handy. Kaito achtete sehr darauf, den friedlich schlafenden Shinichi nicht zu wecken. Dieser hatte sich eng an ihn gedrückt und schien sich an der Bewegung des Meisterdiebs nicht zu stören. Erst wanderte sein Blick zur Uhr und dann zu der Nachricht die er hatte. Leise brummte Kaito und sah nochmal zu Shinichi. Dann hob er die Schultern und suchte aus seinen Kontakten die Nummer von Jii. Es tutete nur ein paar Mal, ehe dieser schon an sein Telefon ging. „Junger Herr...?“ Die Stimme des alten Manns war etwas fragend. Immerhin hatte er nicht mit solch einem frühen Anruf gerechnet. „Hast du alles fertig gemacht, Jii?“ „Ja, es ist alles vorbereitet für heute Abend.“ „Sehr gut. Ich löse dich am späten Nachmittag ab. Ich weiß leider nicht genau, wie lange es heute geht.“ „Seid Ihr Euch da sicher, junger Herr? Ich kann auch..“ „Nein, Jii. Ich schaffe das.“, grinste Kaito ins Telefon und strich Shinichi dabei durch die Haare. Der Detektiv war immer noch nicht wach geworden. „Nun gut. Ich halte Euch auf dem Laufenden.“, gab der ältere Herr seufzend nach. „Ich hoffe doch...“, lachte der Dieb und verabschiedete sich dann von Jii. Sein Plan war einfach perfekt, da würde es überhaupt nicht auffallen, wenn er erst noch den Schulausflug zu Ende brachte. Außerdem hatte er es ja Shinichi versprochen. Dieser brummte leise und kuschelte sich etwas mehr an den Arm und schlief friedlich weiter. Sanft fing Kaito an, die Schläfe von Shinichi zu küssen, ehe er sich weiter zu seiner Wange arbeitete, bis hin zum Kiefer. „Kaito...“, nuschelte der Detektiv leise und versuchte sich etwas von ihm zu lösen. „Nicht weg laufen.“, kicherte Kaito und gab ihm nun einen Kuss direkt auf den Mund, während er den Kopf etwas zu ihm drehte. Es dauerte nicht lange, da öffnete Shinichi langsam die Augen und wirkte nicht gerade begeistert darüber wie er geweckt wurde. „Guten Morgen, Herr Detektiv.“, raunte Kaito gegen die Lippen und küsste ihn nochmal, ehe er doch etwas weg geschoben wurde. „Morgen...“, erwiderte Shinichi murmelnd und rieb sich die Augen. Der Dieb nahm sich fest vor, ihn öfter so zu überfallen. Immerhin schien er sich nicht wirklich wehren zu können wenn er müde war. „Hab ich den Wecker nicht gehört?“ „Die haben noch nicht mal geklingelt.“, erwiderte Kaito fröhlich und bekam dafür einen skeptischen Blick. „Was machst du dann schon so früh?“, hinterfragte Shinichi direkt. „Wenn ich dir das sage drehst du mir gleich wieder den Hals um.“ Das Grinsen auf den Lippen des Meisterdiebs ließ Shinichi schwer seufzen. „Du hast Glück, dass ich dafür noch zu müde bin.“ „Dann lass uns den Tag genießen.“ „Wie kannst du...“ „Shinichi...“, unterbrach ihn Kaito direkt und legte einen Finger auf seine Lippen. „Erst das Vergnügen, dann die Arbeit.“ „Du weißt, dass es anders herum heißt, oder?“, murrte Shinichi gegen den Finger und bekam ein amüsiertes Lachen von Kaito. „Wenn ich mit der Arbeit anfange, verpasse ich doch deine leuchtenden Augen, wenn wir ins Sherlock Holmes Museum gehen.“ Verlegen wandte der Detektiv nun den Blick ab und wollte gerade aufstehen, doch Kaito legte seine Hand auf die von Shinichi. „Denk erst heute Abend darüber nach.“ „Mach dich nicht so wichtig, Kaito. Ich habe Besseres zu tun als mir nur darüber den Kopf zu zerbrechen.“ „Tatsächlich?“, fragte Kaito auch noch frech nach und beugte sich vor um Shinichi zu küssen, doch dieses Mal wich der Detektiv aus. „Denk nicht, dass du alles mit mir machen kannst.“, brummte er und löste sich von ihm. Es reichte ihm schon, dass er sich immer weniger gegen den Einfluss von Kaito wehren konnte. Zeigen brauchte er ihm das aber auch nicht so sehr. Ein Grund mehr für ihn, kommentarlos im Bad zu verschwinden. Kaito wiederum schüttelte nur lächelnd den Kopf. Man musste schon sehr blind sein, um nicht zu sehen wie der Detektiv fühlte, doch war es wohl besser, das nicht anzusprechen. Während Shinichi im Bad beschäftigt war, machte sich Kaito daran, die Wecker auszuschalten. Dann stand er selbst auf um sich schon mal seine Kleidung raus zu suchen. Dabei sah er sich auch noch seine Kid Sachen durch, damit er auch wirklich alles hatte für den Abend. Jetzt konnte er Jii immerhin noch Bescheid sagen. Erst als er die Tür vom Badezimmer hörte, schloss er die Kiste wieder und zog sich sein Oberteil über. „Will ich wissen, was du gerade getan hast?“, fragte Shinichi und der Unterton der Neugierde war nur schwer zu überhören. „Ich weiß nicht. Willst du?“, erwiderte Kaito grinsend. „Wenn du es so sagst, eher weniger. Es hat sicher etwas mit dem Coup zu tun.“ „Dass alles bei dir etwas mit meiner Arbeit zu tun haben muss.“ „Hat es das etwa nicht?“ „Wer weiß.“, sagte der Meisterdieb geheimnisvoll und ging nun auf Shinichi zu. „Es wäre wirklich schön, wenn du dich öfter so fallen lassen könntest.“, raunte Kaito leise an das Ohr des Detektivs. „Damit bist du noch viel attraktiver.“ Verdutzt sah ihn Shinichi an und Kaito ließ sich die Chance auf einen Kuss nicht entgehen und stahl sich einen kleinen von seinen Lippen. Noch bevor der Detektiv protestieren konnte, verschwand er schon im Bad. Leise brummte Shinichi und wenn nicht sein Handy zu klingeln angefangen hätte, würde er wohl immer noch einfach im Raum stehen. So setzte er sich etwas zögerlich in Bewegung und nahm den Anruf entgegen. „Kudo?“ „Ah, schön, dass ich dich erreiche, Shinichi.“, sagte Megure erfreut, als der Oberschüler an sein Telefon ging. „Was kann ich für Sie tun, Inspektor Megure?“, fragte Shinichi überrascht. „Nakamori hatte dich doch angerufen, oder?“ „Ja?“ Man konnte Shinichi gut anhören, dass er nicht genau wusste, worauf er hinaus wollte. „Nun, mein werter Kollege liegt mir seitdem in den Ohren, dass du ihm nicht verraten hast worauf das Ankündigungsschreiben hin deutet.“ Leise seufzte Shinichi. Fast hatte er vermutet, dass es nicht damit getan war, Nakamori aus der Leitung zu wimmeln. „Also möchten Sie jetzt eine Lösung von mir?“ „Bitte, Shinichi.“, sagte Megure nach einem kurzen Schweigen. „Wenn der heutige Blutmond den höchsten Punkt erreicht hat, wird Kid zuschlagen.“, erklärte Shinichi dann und fixierte Kaito, der gerade aus dem Bad kam. „Blutmond?“, hinterfragte Megure überrascht. „Ein Phänomen, das äußerst selten auftritt und es fällt zufällig auf den heutigen Tag.“ „Das erklärt einiges...“, murmelte der Inspektor. Shinichi konnte sich gut vorstellen wie er gerade auch noch mit dem Kopf nickte, obwohl er es durch das Telefon nicht sehen konnte. „Sonst noch etwas?“ „Nichts weiter. Dass es um den Koh-i-Noor geht sollte ja klar sein.“, sagte Shinichi und verfolgte ganz genau, wie sich Kaito neben ihn setzte. Er konnte einfach nie sagen was der Meisterdieb vorhatte, weswegen er ein Stück von ihm wegrutschte. „Zum Glück ja.“, lachte Megure dann auf. „Vielen Dank, Shinichi. Ich werde es so weiter geben.“ „Solange es geholfen hat.“, sagte Shinichi ausweichend, weil er nicht direkt helfen wollte. Klar, er wollte vorort sein. Aber ihm war es lieber die Dinge so zu regeln, wie er es vorgehabt hatte. „Dann wünsche ich dir noch einen schönen Ausflug.“ Noch bevor Shinichi antworten konnte, hatte der Inspektor aufgelegt. Er hatte es wohl sehr eilig, die Nachricht allen zu überbringen. „Wieder Nakamori?“, hinterfragte Kaito direkt neugierig. „Wobei, dafür war es dieses Mal zu ruhig.“, fügte er dann direkt nachdenklich hinzu. „Es war Inspektor Megure.“, antwortete ihm Shinichi wahrheitsgetreu. „Ach … Muss er dich jetzt fragen, weil du Nakamori nicht ordentlich geantwortet hast?“ Das freche Grinsen auf Kaitos Lippen brachten Shinichi zu einem Kopfschütteln. „Reim dir zusammen was du willst.“, beendete der Detektiv das Gespräch für sich und stand dann auf. Doch wie so oft wurde er direkt von Kaito gebremst. „Shinichi...“, fing er an und zog ihn zurück zu sich, was ihn etwas ins Straucheln brachte. „Ich möchte, das du mir etwas versprichst.“ Dabei wurde die Stimme von Kaito etwas leiser und er legte seine Hände an die Wangen von Shinichi, als dieser weit genug in Reichweite dafür war. „Hm...?“, kam es von dem Detektiv etwas unsicher. „Lass uns diesen letzten Tag des Ausflugs komplett genießen, bitte.“, raunte ihm Kaito an die Lippen und sah ihm dabei bittend in die Augen. Es dauerte etwas bis Shinichi wirklich wusste, was er darauf sagen sollte, allein der Blick des Meisterdiebs brachte ihn etwas aus dem Takt. Sonst bat er ihn auch nicht wirklich, sondern ging einfach davon aus. „Ich...“, setzte Shinichi etwas zögerlich an und lächelte dann etwas, ehe er es war, der Kaito einen Kuss auf die Lippen hauchte. „Ich finde es ungewöhnlich, dich so unsicher zu sehen.“ „Als ob ich unsicher wäre.“, erwiderte Kaito direkt und setzte dabei sein übliches Lächeln auf. „Denk nicht, dass du mich damit ablenken kannst.“ Der Blick von Shinichi blieb unverändert und der Dieb blinzelte etwas fragend, doch dann wurden seine Gesichtszüge etwas sanfter. „Kurz hatte ich vergessen, dass ich dem großartigen Detektiv Shinichi Kudo gegenüber sitze.“ Das brachte Shinichi nun doch zu einem leisen Lachen. „Das solltest du lieber nicht vergessen. Du bist doch etwas leichter zu durchschauen als du glaubst.“ Darauf folgte eine Stille zwischen den beiden, die nicht unangenehm war. Kaito war durchaus bewusst, dass Shinichi hinter seine Maske sehen konnte und das gefiel ihm bei Weitem besser als er zugeben würde. Immerhin musste er sich nicht verstellen. Shinichi verstand ihn trotzdem. Noch mit diesem Gedankengang näherte er sich dem Detektiv wieder an und die letzten Zentimeter überbrückte Shinichi selbst. Sanft legten sich die Lippen aufeinander, während sie sich gegenseitig in eine enge Umarmung zogen. Keiner der beiden vertiefte den Kuss mehr. Liebevoll bewegten sie die Lippen gegeneinander und keiner der beiden dachte darüber nach, die Hände tiefer sinken zu lassen. Viel zu sehr waren sie in dem Moment gefangen. Erst als Shinichi langsam der Atem fehlte, löste er sich wieder von ihm und blickte in die tiefblauen Seelenspiegel von Kaito. „Ich werde versuchen Spaß zu haben, aber übertreibe es nicht.“, flüsterte der Detektiv leise und konnte dabei seine roten Wangen nicht mehr verbergen. „Das reicht mir schon. Danke, Shinichi.“, erwiderte Kaito glücklich und genauso leise. Sanft küsste er ihn noch einmal, ehe er sich etwas von ihm löste. Doch zu seiner Überraschung war es dieses Mal Shinichi, der nur widerwillig von ihm abließ. „Wir sollten ...“, fing Kaito an, doch Shinichi nickte direkt bevor er den Satz beenden konnte. Verlegen löste sich der Detektiv nun ganz von ihm und stand auf. „Morgen können wir das gerne weiter ausführen...“, grinste der Meisterdieb und stand ebenfalls auf. „Ich glaube nicht, dass ich das nach so einem langen Flug noch will.“, sagte Shinichi ehrlich und wandte sich nun komplett ab. „Was? Du willst mir, dem unvergleichlichen Kaito Kuroba, widerstehen? Das wirst du nicht schaffen.“ „Sei nicht so von dir überzeugt, wenn ich müde bin, bin ich müde.“ „Ach? Also wäre übermorgen besser?“ Doch wurde diese Frage nur mit einem Schulterzucken beantwortet, ehe Shinichi die Tür öffnete. „Das weißt du wohl erst übermorgen.“ Überrascht blinzelte Kaito, doch dann grinste er breit. „Ich bin geduldig genug, um das heraus zu finden.“, flötete er fröhlich und folgte ihm dann direkt glücklich. Amüsiert schüttelte Shinichi den Kopf und steuerte den Frühstücksraum an. „Du bist unmöglich.“, schmunzelte der Detektiv. „Na, ich muss dich doch bei Laune halten.“ Kurz lächelten sie einander an, ehe sie freudig von Aoko und Ran begrüßt wurden. Die zwei Mädchen hatten sich bereits an ihrem Tisch eingefunden und Aoko winkte ihnen freudig. Nach einer kurzen Begrüßung und der Frage, wie sie denn geschlafen hätten, ging es direkt los mit dem Essen. Das Gespräch selbst drehte sich sehr viel um den heutigen Ausflug und Ran musste leicht lächeln als sie sah, wie Feuer und Flamme Shinichi dafür war. „Jetzt erzähl doch nicht alles...“, fiel ihm Aoko nach einer ausschweifenden Erklärung über die Baker Street ins Wort. Überrascht blinzelte Shinichi dabei, weil ihm gar nicht aufgefallen war, wie viel er eigentlich erzählt hatte. „Aber Aoko... Es ist doch interessant.“, hielt Kaito direkt dagegen. „Außerdem kannst du Shinichi nicht den Mund verbieten wenn es um Sherlock Holmes geht.“ „Was soll das denn heißen?“, fragte Shinichi skeptisch nach, als Ran ihn so belächelte. „Du redest einfach sehr viel und oft von ihm.“, erklärte sich Ran amüsiert und kassierte dafür ein Schnauben seitens des Detektivs. „Wenn du schon alles erzählst, nimmst du mir die Vorfreude.“, fügte Aoko noch hinzu. Immerhin war sie dort noch nie gewesen. „Es kann aber nicht schaden, schon einiges vorher zu wissen.“, verteidigte sich nun Shinichi. „Ich höre dir dafür umso lieber zu.“, warf Kaito grinsend ein. Shinichi wollte gerade noch etwas sagen, schloss aber verlegen den Mund. Musste er das vor den beiden so sagen? Ein leises Kichern von Ran zwang seine Aufmerksamkeit zu ihr. „Das ist nicht witzig...“, murmelte Shinichi mehr in seine Tasse, als er an dieser nippte. Sanft stieß Kaito sein Knie gegen das von Shinichi und grinste dabei glücklich. Der Detektiv versuchte gar nicht erst, Blickkontakt mit Kaito zu bekommen, dafür ließ er aber sein Bein da wo es war. „Wir sollten dann auch langsam los...“, unterbrach Aoko dann das Ganze, als sie bemerkte, dass einige schon aufstanden. „Stimmt, nicht dass sie ohne uns fahren.“, kicherte Ran und schenkte dabei Shinichi einen Seitenblick, den dieser gekonnt ignorierte. So schlimm würde er es nicht finden, wenn sie den Bus verpassen würden. Doch noch bevor er den Gedanken zu Ende denken konnte, war es Sonoko, die zu ihnen aufschloss. „Wir werden uns euch wieder anschließen.“, sagte sie mit einem breiten Lächeln und Ran nickte direkt. Das freute den Detektiv nicht wirklich. Das würde nur bedeuten, dass Akako wieder in seiner Nähe war und auch Hakuba ihm auf die Pelle rücken würde, was Kid anging. Doch sagte er nichts dazu, besonders da Kaito bei ihm blieb, obwohl er den anderen mit einem größeren Abstand folgte. „Ich halte uns schon Akako und Hakuba vom Leib.“, schmunzelte Kaito frech. „So sehr stören sie mich nicht.“ „Das sagst du jetzt, aber ich werde nicht zulassen, dass sie uns den Tag verderben.“ „Und das von dir.“, erwiderte Shinichi mit einem leichten Lächeln. „Ich gebe mein Bestes, um dich glücklich zu machen.“, sagte der Meisterdieb direkt fest. „Dann bleib heute Abend in der Herberge.“ Das erste Mal sah Shinichi ein Stocken in Kaito als er ihn darum bat, zu bleiben. Vielleicht lag es auch daran, wie er es sagte, es war bei Weitem nicht mehr ein einfaches Bitten. Das Lächeln, das von Kaito folgte, tat Shinichi schon etwas weh. „Tut mir leid, Herr Detektiv. Nicht dieses Mal.“ Gerade wollte Shinichi stehen bleiben und nachbohren, seine Hand nehmen, etwas gegen diesen traurigen Ausdruck tun, doch hielt ihn Aoko geschickt davon ab, indem sie ins Gespräch platzte. „Jetzt kommt, ihr zwei Trantüten, wir wollen los.“ „Wir haben auch unsere Männergespräche.“, lachte Kaito und es klang in Shinichis Ohren so falsch, dass er sich wunderte, dass Aoko überhaupt nichts merkte. Sie boxte ihrem Kindheitsfreund nur in die Seite und die zwei rangelten sich zum Bus. Der Detektiv brauchte einen Moment länger, um sich wieder in Bewegung zu setzen. Diese ganze Klassenfahrt hatte etwas zwischen ihnen verändert und das merkte er immer mehr und es ließ sein Herz schwer werden. Doch konnte er dieses Gefühl weder deuten noch beschreiben, so seufzte er leise und setzte sich auf seinen üblichen Platz und ließ den Blick aus den Fenster schweifen. Die Busfahrt lief ziemlich ruhig ab. Zumindest für Shinichi. Kaito alberte mit den Mädchen komplett mit und zeigte Sonoko wieder den einen und anderen Taschenspielertrick. Eigentlich wollte der Detektiv sich nicht daran beteiligen, doch irgendwann war er dazu übergegangen Kaito zu mustern, während dieser fröhlich alles Mögliche aus dem Ärmel schüttelte. Hatte er es sich vorhin eingebildet, oder war der Meisterdieb doch besser im Verstecken seiner Gefühle, als er gedacht hatte? Doch es war nichts mehr von dem Ausdruck von vorhin übrig. Er wusste nicht, wie lange er Kaito einfach nur angestarrt hatte, doch als dieser ihn fragend ansah war ihm klar, dass es wohl zu lange war, weswegen er rasch den Blick abwandte und wieder nach draußen sah. Da merkte er auch, dass sie schon fast da waren. Er spürte regelrecht, wie der Blick des Diebs auf ihm brannte, aber erwidern konnte er ihn nicht. Sonst kam ihm Kaito vielleicht doch noch auf falsche Gedanken. Gerne wäre er direkt ausgestiegen, doch Kaito dachte gar nicht daran, aufzustehen. „Kommt ihr?“, fragte Aoko etwas verwirrt, als weder Kaito noch Shinichi aufstanden. „Gleich, geht ruhig schon mal vor.“, schmunzelte Kaito und das Mädchen zuckte mit den Schultern und stiegt mit den anderen aus. Fragend sah Shinichi Kaito an, als dieser sich zu ihm drehte. „Ich finde es wirklich nicht schlimm wenn du mich die ganze Zeit ansiehst, aber du bist heute ziemlich ...“, fing der Meisterdieb das Gespräch an und stoppte dann und schien wohl über die richtigen Worte nachzudenken. „Ich habe dich nicht...“ „Shinichi. Sowas fällt mir auf. Besonders bei dir.“, fiel ihm Kaito direkt ins Wort und seine Stimme wurde dabei immer leiser. „Du kannst mich um alles bitten, aber sag nichts mehr zu dem Coup heute Abend, ja?“ Schweigsam sahen sie sich in die Augen und Shinichi verzog nach kurzer Zeit die Mundwinkel. Wieso konnte er ihm nicht widersprechen? Wieso konnte er nicht darauf beharren, dass er es sein lassen sollte? Immerhin war er trotz allem eine Straftat. Kaito war ein Dieb und er ein Detektiv. Er musste ihn doch aufhalten. Seine ganzen Bedenken, oder eher das was sein Kopf ihm versuchte zu sagen, wurde nicht ausgesprochen. „Bring es nur schnell hinter dich... Ein Blutmond ist nicht das beste Omen für so etwas...“, sagte Shinichi nach einem sehr langen Schweigen. Es kostete ihn nicht mal viel Überwindung, dem Meisterdieb nachzugeben. Vielleicht war es das, was ihn so sehr störte. „Ich sagte doch bereits, niemand wird bemerken das er weg ist.“, erwiderte Kaito mit sanfter Stimme und legte seine Hand an die Wange des Detektivs. „Vertrau mir, Shinichi.“ „Das tue ich doch, du Idiot...“, murmelte dieser gegen die Lippen von Kaito, ehe sie sich gegenseitig in einen sanften Kuss zogen. Gerne hätte der Dieb den Kuss vertieft, doch da löste sich Shinichi schon von ihm. „Nicht jetzt... Wir müssen los...“, sagte er mit einem leichten Lächeln und bekam dafür noch einen Kuss von Kaito, wenn auch einen viel kürzeren. „Dabei würde ich viel lieber mit dir hier bleiben.“, grinste der Dieb neckisch und strich Shinichi über die Wange, ehe er sich ganz von ihm löste. „Dann komm und ich hoffe du hast für alles was wir sehen einen netten Fun Fakt für mich.“ Nun musste der Detektiv doch lachen und stand ebenfalls auf. „Ich habe so viele, dass du gar nicht weißt, wohin damit.“ „Da lass ich mich gerne überraschen, Herr Detektiv.“ Seufzend folgte Shinichi Kaito und der Erste, den er bemerkte, war Hakuba. „Mit eurer Trödelei sind wir 3 Minuten und 42 Sekunden hinter den anderen.“, sagte er statt einer Begrüßung. „Ich muss hiernach zum Tower von London. Mich wundert, dass du es so ruhig siehst.“ Sein Blick galt dabei Shinichi, der etwas die Schultern hob. „Es ist erst heute Abend, außerdem bin ich nicht aus England. Ich glaube kaum, dass ich viel tun kann außer zusehen.“ „Keine Sorge. Ich werde dich schon in die Ermittlungen einbinden.“, versprach ihm Hakuba gegen seinen Willen. Wenn es nach ihm gehen würde, wäre er nicht mal dort. Aber da es Kaito wollte und er wohl sonst nur voller Sorgen durchs Zimmer laufen würde, kam er halt dorthin. „Da freue ich mich schon drauf.“, sagte Shinichi etwas sarkastischer als er es eigentlich wollte und schenkte Kaito einen flüchtigen Blick, als dieser auch noch kichern musste darauf hin. „Freu dich nicht zu früh, Kuroba. Dieses Mal werde ich dich dingfest machen.“ „Wohl kaum, immerhin werde ich mich gemütlich durch meine Laken wälzen.“, konterte Kaito direkt und setzte dann noch großspurig nach. „Außerdem wenn ich Kid wäre, würdest du mich sowieso nicht bekommen.“ Shinichi ging, während die zwei sich ihr Blickduell lieferten, lieber zu Ran. „Es hat sich nichts verändert, seit wir das letzte Mal hier waren.“, sagte sie zu ihm, als er neben ihr stand. „Nein, nicht wirklich. Außer dem Wachdienst vor der Tür. Das war letztes Mal noch jemand anderes.“ „Darauf habe ich nun wirklich nicht geachtet.“, kicherte Ran amüsiert. „Es war eine gute Idee, das hier bis zum Schluss aufzuheben. Immerhin ist es das, worauf du dich wohl am meisten gefreut hast.“ „Es ist aufregend, die Arbeit von Arthur Conan Doyle in diesem Museum zu sehen und es wirkt alles so lebendig.“, sagte Shinichi direkt mit Freude in der Stimme. „Dann bin ich mal gespannt, wie du es noch lebendiger machst.“, lachte Kaito, als dieser zu ihnen kam und seinen Arm um die Schulter von Shinichi legte. „Fordere ihn lieber nicht heraus. Er kann dir glaube alles bis ins kleinste Detail erzählen.“ „Darauf freue ich mich nur noch mehr.“, meinte der Dieb direkt herausfordernd und Shinichi schnaubte leise, während er sich den Arm von den Schultern schob. Gerne hätte ihn Kaito daran gehindert, aber da ihn Shinichi schon näher heran ließ als sonst, wollte er den Bogen nicht überspannen. „Dann wollen wir doch mal.“, grinste Aoko voller Tatendrang und zückte dabei den Fragebogen, der dieses Mal bei Weitem größer war. Dass Shinichi ihn schon vorab ausfüllen durfte, wurde ihm direkt untersagt. Er durfte ihn erst gar nicht sehen. Immerhin wusste er wahrscheinlich so gut wie alle Antworten. So hatten Ran und Aoko beschlossen, mit der Gruppe von Sonoko diesen zusammen zu machen, während Kaito bei Shinichi bleiben sollte. „Weißt du, was ich lustig finde...“, fing Kaito an, als die Mädchen schon vorliefen. „Hm?“, machte Shinichi, während er zu ihm sah. „Dass dein Pin einfach mal 4896 ist.“ „Woher weißt du das?“, fragte ihn der Detektiv etwas perplex, ehe er eine Braue hoch zog. „Du schnüffelst in meinem Handy herum?“ Lachend hob Kaito die Hände. „Nein, keine Sorge. Es ist mir durch meine geniale Beobachtungsgabe nur aufgefallen. Wobei es nicht sehr einfallsreich ist, immerhin ist es Sherlock in Zahlen.“ „Als ob du einen Besseren hast.“ „Finde es doch heraus.“ Doch auf diese Provokation ging Shinichi nicht ein, sondern betrat nach den anderen das Gebäude. Kaito folgte natürlich direkt und ließ neugierig den Blick schweifen. Sie wurden direkt von einem engen Eingang begrüßt, der zu einer Treppe anschloss. Shinichi selbst sah sich ebenfalls alles genau an, obwohl er schon mal hier gewesen war. Dabei erzählte er Kaito direkt einiges über die Haushälterin Mrs. Hutson, die direkt unter dem Detektiv gewohnt hatte. Dabei erzählte er auch direkt, dass sich der Autor vertan hatte und eine Weile Mrs. Turner geschrieben hatte, ehe er wieder zurück zu dem ursprünglichen Namen kam. Man munkelte auch. dass sich Sherlock selbst versprochen hatte, doch daran glaubte Shinichi nicht. „Wir bekommen doch gleich alles noch erzählt, Shinichi.“, fiel ihm Aoko schon wieder ins Wort, als sie oben ankamen. „Ich glaube nicht, dass er das auch sagen wird.“, erwiderte dieser direkt und verzog die Mundwinkel. Er wusste ja, dass er zu viel redete wenn es um dieses Thema ging, aber nicht mal Ran war ihm so oft ins Wort gefallen. „Keine Sorge, mich stört es gar nicht.“, raunte ihm Kaito zu und grinste dabei schief. Shinichi brummte nur und schon schloss Hakuba zu ihnen auf und stellte sich auch noch so, dass er mittig vor ihnen war. Der Mann, der die Führung hielt, fing direkt an alles zu erklären und Shinichi juckte es direkt unter den Fingern, hier und da etwas hinzuzufügen. Doch übernahm das Hakuba direkt für ihn. Zwar war er bei Weitem nicht so genau wie es Shinichi wäre, doch korrigierte er hier und da ein paar Sachen. Dabei näherte er sich dem Mann sogar an und Kaito nutzte die Lücke, um sich wieder neben Shinichi zu stellen, der etwas rückwärts gegangen war. „Bevor du noch platzt, kannst du mir alles Fehlende erzählen.“, kicherte der Meisterdieb leise, der Shinichi nur zu gut ansah, dass er gerne mehr sagen würde. Kurz musterte der Detektiv ihn, doch dann fing er an leise zu erzählen, was er selbst wusste. Dabei war er wirklich ausschweifender und konnte ihm sogar eine kleine Trivia erzählen zu dem Kamin, der in dem Raum war. Es wurde einiges an Fragen gestellt und mittlerweile hatte ihr Reiseführer das Ruder an Hakuba abgegeben, da dieser ihm sowieso nur ins Wort fallen würde. Kaito nutzte diese Chance um Shinichi, ohne ihn in seinem Redefluss zu unterbrechen, langsam aus dem Raum zu ziehen und schon eins höher zu gehen. „Aber da ist noch mehr.“, blinzelte Shinichi überrascht. „Ich weiß, aber ich höre es mir lieber ohne die anderen an. Außerdem werden sie noch länger brauchen. Da bin ich doch lieber ungestört mit dir.“ „Wage es ja nicht, hier auf dumme Ideen zu kommen.“, sagte Shinichi direkt ernst und erntete ein Lachen dafür. „Wieso? Würde es dein Idol entweihen?“ „Es wäre auf jeden Fall falsch..“, murmelte der Detektiv und wich den Blick aus. „Keine Sorge, bis ich mir exotische Orte mit dir aussuche, haben wir noch sehr viel im Bett zu entdecken.“ „Wieso sagst du immer sowas?!“, brummte Shinichi total verlegen und wurde zu allem Überfluss auch noch feuerrot im Gesicht. Da er sich hinter Kaito auf der Treppe befand, war es ein Leichtes für den Meisterdieb, ihm einen Kuss von den Lippen zu stehlen. „Weil ich deine Reaktion darauf immer gerne sehe.“, raunte er ihm entgegen und Shinichi schob ihn dabei weg. Doch bei dem Widerstand wusste Kaito schnell, dass es ein Leichtes wäre weiter zu gehen, doch würde er es nicht ohne Shinichis Einverständnis tun. So grinste er nur breit und ging in den nächsten Raum. Neugierig sah der Meisterdieb sich um und verstand nun was Shinichi vorhin gemeint hatte. Die Figuren der verschiedenen Täter und Opfer, sowie Zeugen und Ermittler, wirkten wirklich unglaublich real. Der Detektiv hatte kurz gebraucht um Kaito zu folgen, doch nach einmal tief Durchatmen hatte er die letzten Stufen genommen und betrat ebenfalls den Raum. „Das hier ist bestimmt dein Lieblingsraum.“, sagte Kaito zu Shinichi, als dieser direkt zu einer der Figuren ging. „Ich liebe alle Räume hier.“, sagte Shinichi und lächelte Kaito dann zu. „Aber ich mag ihn wirklich. Es ist unglaublich, auf wie viele Details sie geachtet haben. Hättest du mich von unten nicht hoch gezerrt, wäre dir es dort auch schon aufgefallen.“ „So viel zu sehen?“, fragte Kaito nur amüsiert. „Natürlich. Dort steht die Geige von Sherlock Holmes. Diverse Dinge, die zu Watson gehörten...“ Immer mehr zählte Shinichi auf und der Meisterdieb kam ihm dabei immer näher, um auch zu sehen, was der Detektiv hier so interessant fand. „Wie oft warst du schon hier?“ „Einmal... Mit Ran.“, antwortete Shinichi und sah Kaito fragend an. „Es wirkt so, als wärst du hier schon richtig oft ein- und ausgegangen.“ „Ich interessiere mich einfach dafür.“ „Wenn du dich mal so für mich interessieren würdest.“ „Du bist ein Dieb.“ „Ein gut aussehender Dieb.“ „Das rechtfertigt nicht deine Taten.“ „Vielleicht ja doch.“ Schelmisch grinste Kaito Shinichi dabei zu und sein Blick wurde wieder verwirrter. „Ich glaube nicht, dass das Eine mit dem anderen etwas zu tun hat.“ „Woher willst du das wissen?“, fragte Kaito neugierig nach und sah ihn dabei wieder an. „Frag nicht. Selbst wenn du meine Theorie weißt, würdest du mir nicht sagen, ob es stimmt.“ „Richtig, aber es würde mich doch sehr interessieren, was du von mir hältst.“ „Finde es doch heraus.“ Nun war es Shinichi, der ihn herausfordernd musterte. „Oh? Willst du dieses Spiel wirklich mit mir spielen?“ „Dann wären es schon zwei, die du verlierst.“ Dass Kaito plötzlich so lachte, ließ Shinichi perplex den Kopf schief legen. „Du glaubst doch nicht noch immer, dass du die Wette gewinnst?“ „Doch?“, sagte Shinichi verwirrt und verschränkte die Arme. „Du bist wirklich langsam, Shinichi.“ „Was soll das nun?“ Unzufrieden löste er sich nun endlich komplett von den diversen Figuren und schenkte Kaito seine volle Aufmerksamkeit. „Tut mir leid, Herr Detektiv. Aber das ist etwas, das du selbst für dich herausfinden musst.“ Breit lächelnd strich Kaito Shinichi dabei über die Wange. „Immerhin bist du doch so ein unglaublicher Detektiv. Da sollte es doch ein Leichtes für dich sein, so was auszutüfteln.“ Man konnte Shinichi gut ansehen, dass er überhaupt keine Ahnung hatte, was ihm Kaito sagen wollte und doch lehnte er sich der Hand etwas entgegen. „Ich komm schon noch drauf, dann kannst du dir dein arrogantes Lächeln aus dem Gesicht streichen.“ „Oh glaub mir, wenn du darauf kommst, werde ich alles andere als arrogant sein.“ Noch bevor ihn Kaito aber dieses Mal küssen konnte, schob er eine Hand zwischen sich und ihn. Das unzufriedene Grummeln vom Meisterdieb war nicht zu überhören, doch dann hörte er die Schritte der anderen auf der Treppe, die immer näher kamen. „Dann halt später.“, gab Kaito klein bei und ließ von Shinichi ab, um sich wieder den Figuren zuzuwenden. Fast hatte der Detektiv schon befürchtet, dass Kaito einfach weiter machen würde, weswegen er erleichtert aufseufzte. „Jetzt tu nicht so, als würde ich dich zwingen. Außerdem habe ich gesagt, dass ich es nur tue, wenn keiner da ist. Ich bin kein Lügner...-“ „-sondern ein Dieb. Ich weiß, ich weiß.“, seufzte Shinichi schwer und schüttelte den Kopf. „Trotzdem will ich nicht mitten in einem Museum erwischt werden, wie du dich nicht unter Kontrolle hast.“ Noch bevor Kaito protestieren konnte, kamen die Ersten in den Raum und schwärmten direkt aus, um alles anzusehen. „Da seid ihr ja.“, lächelte Ran und kam auf sie zu. „Wir sind schon mal vor, damit ich meine ganz eigene Führung mit Shinichi habe.“, schmunzelte Kaito und drehte sich dabei zu ihr um. „Wahrscheinlich ausschweifender als die des armen Mannes, der ständig von Hakuba korrigiert wird.“, kicherte Ran leise. „Ich habe auf jeden Fall einiges Interessantes erfahren.“, frech sah Kaito dabei zu Shinichi, der sich nun komplett abwandte. „Ärger ihn doch nicht so.“, platzte Aoko in das Gespräch. „Ich doch nicht.“, wehrte Kaito direkt ab und zwinkerte ihr dabei zu. Noch während Kaito eine kleine Diskussion mit Aoko hatte, war Shinichi etwas weiter gegangen, um sich alles anzusehen. Jetzt wo ihn der Meisterdieb nicht davon abhielt, konnte er sich sogar einiges durchlesen. Es dauerte etwas, bis ihm auffiel, dass Hakuba sich neben ihn gesellt hatte und ebenfalls den Brief las. „Gar keine Belehrung darüber, dass ich heute Abend kommen soll?“, fragte Shinichi etwas skeptisch, weil bisher alle ihre Gespräche etwas mit Kid zu tun gehabt hatten. „Nun, ich denke wir haben das oft genug besprochen und ich bin mir sehr sicher, dass du kommen wirst.“ „Wieso?“ „Du kannst doch Kaito nicht tun lassen, was er will.“ „Kid...“, korrigierte ihn Shinichi unnötigerweise. „Wie auch immer. Ich will einfach nur, dass du 100 Prozent gibst.“ „Das werde ich...“ Schweigsam standen die zwei Detektive wieder nebeneinander und widmeten sich lieber dem Museum. Shinichi hoffte dabei, dass er das Thema endlich fallen lassen konnte. Er wollte Hakuba nicht anlügen, aber zustimmen konnte er genauso wenig. Deswegen war er immer froh, wenn er gar nichts dazu sagen musste. „Der Mond steht heute in einer gefährlichen Stellung; du solltest gut auf dich und Kaito aufpassen.“, sagte Akako total aus dem Kontext gerissen, als sie auf der anderen Seite von Shinichi auftauchte. Er zuckte auch merklich zusammen. „Was?“ „Luzifer hat mir schlechte Omen voraus gesagt.“ Dabei hob sie den Blick und fixierte ihn mit ihren rubinfarbenen Augen. „Ich werde mir Kaitos Herz holen, komme was da wolle. Doch vorerst überlasse ich dir den Vortritt, immerhin sieht er dann, was für Vorzüge er mit mir hat.“ Schweigsam musterte Shinichi sie und entschied sich dann dazu, sie einfach zu ignorieren. Alles was sie sagte, machte für ihn einfach zu wenig Sinn. Was war denn das für ein Gerede ständig von Luzifer? „Du musst heute Nacht auf ihn aufpassen.“, sagte Akako noch einmal eindringlich und ließ Shinichi dann stehen. Verwirrt sah der Detektiv ihr nach. Sie konnte ja wohl schlecht in die Zukunft sehen, aber seinen Traum konnte sie auch manipulieren. Doch dann schüttelte er den Kopf. Nein, an so etwas sollte er nicht glauben. Das folgte keiner Logik und machte somit keinen Sinn. Kaito hatte mit etwas Abstand das Ganze beobachtet. Er fragte sich wirklich, was Akako von Shinichi wollte, doch dieses Mal schien es nichts Wildes gewesen zu sein. Sie hatte ihre Hände bei sich behalten und schien ihm auch keinen Blödsinn ins Ohr gemurmelt zu haben. Er hatte keine Lust, dass es heute noch eine Überraschung seitens Akako gab, immerhin wollte er, dass der Coup schnell und einwandfrei über die Bühne ging. Doch Aoko war schnell dabei, ihn aus seinen Gedanken zu holen und zerrte ihn dabei zu einer Figur, die eine Schlange auf dem Kopf hatte. Da traf er auch wieder auf Shinichi, der ihnen direkt einen Monolog darüber hielt, wer dieser Mann war und wieso er auf diesem Stuhl mit der Schlange saß. Da Hakuba den eigentlichen Führer vergrault hatte, war Aoko doch dankbar, dass Shinichi diese Rolle für sie nun übernahm, immerhin hatten sie doch noch einiges an Fragen offen, die geklärt werden mussten. So war es auch Shinichi, der ihnen den kompletten Rest erklärte und sie dabei durch den ganzen zweiten Stock führte. Hin und wieder wurde er von Ran unterbrochen, dass er nicht zu ausschweifend wurde und sie konnten damit alle noch nicht geklärten Fragen beantworten. Einzig Kaito war es, der sogar noch ein wenig nachbohrte, was sichtlich zur Freude des Detektivs beitrug. Im Gegensatz zum ersten Stock brauchten sie für diesen Teil gleich viel länger. So war es der Unlust von Aoko und Ran verschuldet, dass sie irgendwann Shinichi die Fragen in die Hand drückten und sich lieber zurück an Sonoko wandten. „Dabei ist alles so interessant.“, murmelte Shinichi und besah sich die restlichen Fragen. Sie hatten schon Recht, er konnte sie alle mit Leichtigkeit beantworten. Besonders weil die Letzten sich meistens um das Werk 'Das Zeichen der Vier' handelte. So füllte er den Bogen einfach direkt aus, als ihm Kaito ohne zu fragen einen Stift reichte. Wo er den schon wieder her hatte, wollte der Detektiv erst gar nicht wissen. „Klaust du eigentlich auch andere Dinge als Diamanten?“, fragte Shinichi ihn dann leise, während er sich den letzten Fragen näherte. „Wieso sollte ich das tun?“, fragte Kaito sichtlich verwirrt und beobachtete den Meisterdetektiv dabei, wie er den Bogen füllte. „Du bist ein Dieb.“ „Glaubst du, ich würde das tun?“ „Gib mir doch einfach eine Antwort.“, seufzte Shinichi und sah dabei endlich auf. „Nein, tue ich nicht.“, schmunzelte Kaito bei der Reaktion von dem Detektiv. „Aber würdest du es mir zutrauen?“ Kurz schwieg Shinichi und schüttelte dann den Kopf. „Ehrlich gesagt nicht. Du bist so arrogant, dass du sogar Ankündigungsschreiben verschickst. Ich glaube kaum, dass du einfach so etwas klauen würdest.“ Dabei setzte er den letzten Punkt und nickte zufrieden, ehe er sich die vorhandenen Antworten ebenfalls ansah und anfing, Sachen zu korrigieren. „Oh? Ich fühle mich geehrt, dass du so viel von mir hältst.“ „Ich weiß nicht, ob das so für dich spricht.“, murmelte Shinichi und strich eine weitere Antwort der Mädchen durch, um seine eigene hinzusetzen. „Jetzt streich ihnen doch nicht alles weg, da wird Aoko nur wieder sauer.“, lachte Kaito amüsiert. „Hätten sie es vernünftig gemacht, müsste ich jetzt nichts durchstreichen.“, hielt er direkt dagegen und schrieb eine weitaus ausschweifendere Antwort hin. Amüsiert kicherte Kaito und strich Shinichi durch die Haare. „Aber wir müssen langsam los. Immerhin haben wir dann umso mehr Zeit, noch in London Spaß zu haben.“ „Du denkst wirklich nur an das Vergnügen.“ „Natürlich. Immerhin will ich die Zeit mit dir nutzen, die ich habe.“ Sanft lächelte Kaito Shinichi an und dieser erwiderte das Lächeln sogar kurz, ehe er sich räusperte und den Bogen zurück zu den Mädchen brachte. „Du hast ihn ja wirklich um den Finger gewickelt.“, stellte Hakuba fest, der sich eine in der Nähe befindliche Figur ansah. „So würde ich das nicht nennen.“, grinste Kaito und ging nun ebenfalls los. „Ich bekomme dich heute Nacht.“ „Unwahrscheinlich, weil ich gemütlich schlafen werde.“, konterte Kaito direkt und ließ Hakuba einfach stehen. Der Detektiv aus London drehte sich nur kurz um zu der Gruppe und schloss dann zu seiner eigenen wieder auf. Er hoffte ja, heute beim Coup etwas mehr aus Shinichi heraus zu bekommen, wenn nicht Kaito die ganze Zeit um ihn herum schlich. Nachdem sie alles abgeklärt hatten und Shinichi sich wirklich den Ärger von Aoko eingefangen hatte, weil er so viel ausgebessert hatte, ging es zum Museumsshop. Doch der Aufenthalt wurde dort nur sehr kurz gehalten, weil keiner der Vier wirklich Lust hatte, dort Geld auszugeben. Sie alberten mit ein paar Souvenirs herum, ehe sie das Gebäude verließen. „Was machen wir jetzt noch?“, fragte Aoko dann und Ran tippte sich nachdenklich ans Kinn, doch zu einer Antwort kam sie nicht, da Sonoko in das Gespräch platzte. „Na kommt ihr zwei, wir nutzen den letzten Tag und shoppen nochmal so richtig.“ Unsicher sah Ran dabei zu Kaito und Shinichi. „Macht ihr nur, ich schnapp mir Shinichi und wir machen London so unsicher.“, grinste der Meisterdieb direkt und gab Shinichi damit keine Chance, seine Planung selbst zu gestalten. „Siehst du, schon hat sich das geklärt.“, sagte Sonoko fröhlich und lächelte ihre beste Freundin dabei breit an. „Und Hakuba?“, fragte dann Aoko nach. „Der ist direkt zum Tower von London, um sich auf den Coup vorzubereiten.“ Das reichte der jungen Suzuki auch schon als Erklärung und zog die beiden Mädchen mit sich zu ihrer restlichen Gruppe und marschierte dann zum Stadt inneren. „Und woran hast du gedacht?“, fragte Shinichi, der sich mittlerweile an einen Zaun gelehnt und die Arme verschränkt hatte. „Wie wäre es mit etwas Essbarem vorerst?“, schlug Kaito dann lächelnd vor. „Ich lade dich auch ein.“ „Das musst du nicht.“, wehrte Shinichi direkt ab, aber löste sich aus seiner Haltung um dem Meisterdieb zu folgen. „Doch. Immerhin will ich es.“, kam frech die Antwort und die zwei liefen die Baker Street weiter entlang. „Irgendeine Empfehlung?“ „Ehrlich gesagt nicht. Nehmen wir einfach das, was uns optisch am Besten gefällt.“ „Dann überlasse ich die Wahl dir, du hast dafür bestimmt ein besseres Auge.“ „Na, wir werden sehen.“, lächelte Shinichi und lief mit Kaito eine Weile die Straße entlang. Die zwei unterhielten sich dabei über Gott und die Welt. Shinichi kam nicht eine Sekunde zu dem Gedanken, dass heute Abend der Coup war und Kaito dabei den Koh-i-Noor rauben wollte. Dafür fühlte er sich viel zu entspannt in der Nähe des Diebes. Es dauerte auch nicht sehr lange, da hatte Shinichi sich für ein etwas kleineres Restaurant entschieden, das in dem Park war, an dem sie zufällig vorbei kamen. Kaito willigte sofort ein und suchte sich zusammen mit Shinichi einen Tisch. Auch beim Essen lief das Gespräch weiter flüssig zwischen den beiden. Kurz wurden sie von der Bedienung unterbrochen, aber das hinderte sie nicht daran, den Faden direkt wieder aufzunehmen. Shinichi verlor auch immer mehr seine Zurückhaltung vor Kaito und zum Dessert redete er schon über nichts anderes mehr als Sherlock Holmes. „...- und am 4. Mai ist Sherlock mit Moriarty den Reichenbachfall hinunter gestürzt.“, erzählte Shinichi, während er immer wieder einen Löffel voll Eis in seinen Mund schob. „Am 4. Mai?“, hinterfragte Kaito und tat es ihm gleich mit seinem Schokoladeneis. „Ja? Wieso?“ „Das ist doch dein Geburtstag?“ „Mein..? Oh ja, ich glaube schon. Wieso?“, fragte Shinichi verwirrt. „Du glaubst es?“, erwiderte Kaito sichtlich amüsiert. „So wichtig ist er nicht, da kann man ihn schon mal vergessen.“ „Aber das Sherlock und...-“ „Das ist was anderes.“, unterbrach ihn Shinichi direkt und bekam dafür ein belustigtes Lachen. „Sag mir lieber, wann du hast“, brummte der Detektiv stattdessen. „Wieso findest du es nicht heraus?“ Der Blick von Shinichi reichte aus, um den Dieb erneut zum Lachen zu bringen. „Am 22. Juni, wenn es dich so sehr interessiert.“ Kurz runzelte Shinichi die Stirn und sah sein Gegenüber dann geschockt an. „Das war doch kurz vor der Klassenfahrt.“ Kaito nickte bei der Aussage nur und wirkte dabei fragend. „Wieso sagst du nichts?“ „Es gab keinen Grund dazu.“, war die Antwort des Meisterdiebs, der nun seinen Becher leer löffelte. Leise seufzte Shinichi bei den Worten. „Sonst reibst du mir auch dein ganzes Leben unter die Nase.“ „Hättest du mir gerne etwas geschenkt?“, fragte Kaito, ohne auf das Gesagte einzugehen. „Als ob ...“, wich Shinichi direkt aus und schenkte dem letzten Rest seines Eises die Aufmerksamkeit. Der Meisterdieb nahm das mit einem breiten Grinsen zur Kenntnis und löffelte auch seinen Becher leer. „Du kannst mir Weihnachten etwas schenken.“, schlug Kaito dann vor als er fertig war und der Blick des Detektivs Richtung Park ging. „Wieso sollte ich das das tun?“ „Dir liegt doch was an mir?“ „Sicher nicht. Du bist nur ein arroganter Dieb.“ „Mysteriöser Dieb.“, korrigierte ihn Kaito direkt freundlich. „Dann bekommst du halt nur etwas von mir.“ „Ich will nichts von dir.“ „Wieso?“ „Weil es sicher etwas Merkwürdiges ist und im schlimmsten Fall gestohlen.“ Erneut lachte Kaito amüsiert auf. „Keine Sorge. Für dich würde ich stehlen, aber ich würde dir nichts Gestohlenes schenken.“ Diese Aussage verwirrte Shinichi erst, doch dann lief er rot an. „Du musst nichts für mich stehlen oder was schenken.“ Es schwang zwar etwas Protest in der Stimme mit, doch klang er viel mehr verlegen. „Aufhalten lasse ich mich nicht.“, zwinkerte ihm Kaito zu und winkte dann der Bedienung, damit sie bezahlen konnten. Auch da war Shinichi nicht ganz glücklich, dass Kaito die Rechnung übernahm, bedankte sich aber mit roten Wangen bei ihm. Dafür bekam er lediglich ein breites Lächeln, ehe sich der Dieb die Hand des Detektivs schnappte. Sie wurde ihm nicht einmal entzogen. Stattdessen hatte Kaito die Möglichkeit, Shinichi mit sich zu ziehen. Die zwei entschieden sich, durch den Park zu laufen und es dauerte nicht viel länger, da hatte Shinichi seine Verlegenheit so weit im Griff, dass er wieder anfing Kaito zu erklären, dass sie sich gerade im Regent's Park befanden und alles Interessante, was er dazu wusste. Aufmerksam lauschte Kaito der Erklärung, dass es früher der Marylebone Park gewesen war und von König Henry VIII gekauft wurde, um ihn zu seinem Jagdgebiet zu machen. Nicht einmal fiel er ihm dabei ins Wort, sondern stellte wie schon im Sherlock Museum seine Fragen dazu. Außerdem befanden sie sich in der Nähe des London Zoos, der im nördlichen Teil anfing. Der Meisterdieb unterbrach ihn erst, als sie den See des Parks erreichten. „Sieh mal, Shinichi!“, rief er begeistert, als er die Reiher sah, die am See ihr Zuhause hatten. „Davon gibt es hier richtig viele.“, meinte der Detektiv amüsiert, als er die Begeisterung von Kaito sah. Sein Problem lag wohl echt nur bei Fischen. Alles andere schien in Ordnung zu sein. So nahm er mehr unbewusst die Hand von ihm und zog ihn mehr Richtung See. Mit einem zufriedenen Lächeln folgte ihm der Dieb und ließ den Blick über den See schweifen. „Man kann sogar Boot fahren?“ „Könnte man, ja.“, bestätige Shinichi, als sie am Ufer ankamen. „Keine Lust?“, fragte Kaito frech. „So wie ich dich kenne wird dein Coup eine reine Hetzjagd, ich glaube nicht, dass ich jetzt Boot fahren will.“ „Ich könnte dir ja verraten, wo du warten musst.“, zwinkerte ihm der Meisterdieb zu. „Als ob ich auf das angewiesen wäre.“, schnaubte Shinichi und hatte schon die Lippen von Kaito auf seinen für einen kurzen Kuss. „Natürlich nicht, Herr Detektiv. Immerhin bist du derjenige, der mir am Meisten an den Fersen klebt.“ Ein leises Brummen kam als Antwort und Shinichi wandte verlegen den Blick ab. Musste er ihn hier direkt in der Öffentlichkeit küssen? Glücklich grinste Kaito und verflocht seine Finger mehr mit denen von Shinichi, ehe er ihn weiter mit sich zog. Schweigsam folgte der Detektiv ihm und ließ den Blick schweifen. „Wohin willst du eigentlich?“ „Dahin, wo wir ungestört sind.“, sagte Kaito gelassen. „Okay...?“, erwiderte Shinichi etwas verwirrt. „Keine Sorge. Du wirst es mögen.“ „Kaito ...“ „Hm?“ Frech drehte der Dieb den Kopf und grinste Shinichi breit an. „Du bist unmöglich.“, stellte dieser dann seufzend fest. „Jetzt ist es zu spät.“, lachte Kaito bei der Aussage. „Aber es ist so...“, versuchte es der Detektiv trotzdem, als er sah wie Kaito ihn bisschen abseits des Weges Richtung in Richtung der Bäume zog. Der Meisterdieb gab ihm darauf keine Antwort, dafür waren sie jetzt schon zu weit und nachdem sie ein Stück im Unterholz waren, zog er etwas mehr an Shinichis Arm, um diesen vor sich an einen Baum zu bugsieren. Gerade wollte Shinichi protestieren, doch kam er nicht einmal zu Wort, da ihn Kaito direkt küsste. Fast war er versucht diesen nicht zu erwidern, doch lange konnte er sich nicht wehren, da sein Körper einfach von allein handelte. Langsam und immer leidenschaftlicher erwiderte er deswegen den Kuss. Stück für Stück hob Shinichi seine Arme und legte sie um Kaito, um mit seinen Fingern in seine weichen braunen Haare zu fahren. Ein leises Keuchen entkam den Detektiv, als Kaito den Kuss ohne Vorwarnung vertiefte. „Kaito...“, kam es erstickt von Shinichi und erst da löste sich der Dieb etwas von ihm. „Hm...?“, war die Antwort, während er seinen Kiefer immer wieder küsste und mit der Zunge hoch zu seinem Ohr fuhr. „Was ist wenn...“ „Wir werden nicht erwischt.“, raunte ihm Kaito sanft ans Ohr. „Genieße es.“ Noch bevor Shinichi zum Antworten kam, stöhnte er leise auf, als der Dieb auch noch an seinem Ohr knabberte. Dass ihn Kaito so drängte, verwirrte ihn zwar etwas, doch egal wie viele Fragen ihm in den Sinn kamen, er kam nicht dazu, eine davon zu stellen. Der Meisterdieb ließ ihm nur die Chance kurz durchzuatmen, ehe er seine Lippen fest auf die von Shinichi drückte. Geschickt hatte Kaito die Hose von Shinichi geöffnet und ließ seine Finger unter den Bund seiner Shorts gleiten. „Abgeneigt bist du nicht.“, raunte ihm Kaito an die bereits geröteten Lippen, während seine Finger über die wachsende Erektion strichen. „Hör auf...mich zu…ärgern...“, keuchte Shinichi und schenkte ihm dabei einen finsteren Blick, der seine Wirkung aber total verfehlte. Der Gedanke, jederzeit erwischt werden zu können, machte ihn mehr an als er es zugeben würde. Amüsiert sah ihn Kaito an und leckte sich selbst über die Lippen, ehe er sich mit seinem üblichen Trick Gleitcreme aus dem Handgelenk schüttelte. „Ich könnte dich auch zappeln lassen und sehen wie du reagierst, wenn wir erwischt werden.“, sagte der Dieb in einem lasziven Tonfall, während er Shinichi nun drehte, sodass er mit dem Gesicht zum Baum stand. „Du wagst es nicht...“, grummelte Shinichi und tat sich schwer, seine Erregung zu verbergen. Wieso törnte in der Gedanke daran nur so sehr an? Total überrascht kam ihm ein viel zu lautes Stöhnen über die Lippen, als Kaito mit seinen kalten Fingern in ihn eindrang und die Gleitcreme sorgfältig verteilte. „Nicht so laut, Herr Detektiv. Oder willst du erwischt werden?“, fragte ihn Kaito frech und leckte ihm dabei über die Ohrmuschel. „Du musst viel leiser sein...“ Das fiel Shinichi viel schwerer, als er es gedacht hätte, immer wieder drangen die Finger in ihn ein. Aus zwei wurden rasch drei und am Ende traf er auch noch seine Prostata, was ihn erstickt aufstöhnen ließ. Fest biss er die Zähne zusammen und hielt sich mit einer Hand den Mund zusätzlich zu, während er die andere brauchte, um sich am Baum abzustützen. „Es macht dich doch noch viel mehr an, zu wissen, dass jemand kommen und den großartigen Shinichi Kudo in dieser misslichen Lage entdecken könnte.“, fuhr Kaito mit seinem lasziven Tonfall fort und neckte weiter den empfindlichen Punkt des Detektivs. „Kaito... bitte...“, stöhnte Shinichi und versuchte dabei wirklich leise zu sein, was ihm wahnsinnig schwer fiel. So weit ab des Weges waren sie nicht, es brauchte wohl nur jemanden, der etwas genau hinhörte und schon würden sie erwischt werden. „Bitte, was?“, fragte ihn Kaito unschuldig und stoppte dabei mit seinen Fingern nicht. „Tu... es... richtig...“, kam es zögernd über seine Lippen und er hoffte stark, dass er diesen leichten, flehenden Unterton nicht hörte. Das breite Lächeln, das auf Kaitos Zügen entstand, zeigte aber nur, dass er durchaus alles mitbekommen hatte, so ließ er seine eigene Hose nun zu Boden gleiten, nachdem er sie geöffnet hatte und rollte sich ein Kondom, das er aus dem anderen Ärmel geschüttelt hatte, über seinen Penis. In aller Ruhe legte er dann seine Hände an die Hüften von Shinichi. Er wusste ganz genau, dass der Detektiv ihn wollte, doch so machte es viel mehr Spaß. So schob sich Shinichi sogar etwas mehr in seine Richtung, nur damit er endlich anfing. „Deine Ungeduld wird auch immer schlimmer.“, flötete Kaito amüsiert und kicherte dabei, als er das genervte Schnauben des Detektivs hörte. Da Kaito aber nicht wollte, dass es sich Shinichi doch noch anders überlegte, beugte er sich zu ihm vor und nahm eine Hand von der Hüfte, um diese unter sein Kinn zu legen. „Es macht mir einfach zu viel Spaß, dich zu necken.“, murmelte er mit einem entschuldigenden Tonfall an die Lippen von Shinichi und küsste ihn sanft. Dieser schenkte ihm einen genervten Blick, küsste ihn dann aber zurück. „Überspann nicht den Bogen.“, warnte ihn der Detektiv leise und dieses Mal war es wirklich ernst zu nehmen. Trotzdem stand ihm seine Lust immer noch ins Gesicht geschrieben. Sanft lächelte Kaito und löste sich von ihm, um endlich anzufangen. Mit beiden Händen zurück an den Hüften drang er Stück für Stück in ihn ein. Ein schweres und nur schwach unterdrücktes Stöhnen kam Shinichi über die Lippen. Besonders, als Kaito ihn komplett ausfüllte. „Geht's?“, fragte ihn Kaito und die Antwort war nur ein Nicken. Zeichen genug für den Meisterdieb, richtig anzufangen. Ohne noch ein Wort zu verlieren, zog er sich aus ihm zurück und drang dann wieder tief in ihn ein. Dabei zog er zusätzlich seine Hüften zu sich, um noch viel tiefer in ihn stoßen zu können. Selbst Kaito kam dabei ein tiefes Stöhnen über die Lippen, wobei es Shinichi viel schwieriger hatte. Mittlerweile stütze er sich mit einem Arm so am Baum ab, dass er in diesen hinein stöhnen konnte. Auf keinen Fall wollte er, dass sie erwischt wurden, doch konnte er seine Erregung einfach nicht unterdrücken und streckte sein Becken immer weiter in die Richtung von Kaito. Fest biss er trotz allem die Zähne zusammen, als er so tief in ihn stieß, dass er seinen empfindlichen Punkt traf. „Kaito...“, keuchte Shinichi schwer und legte den Kopf dabei in den Nacken. Der Meisterdieb nutzte das, um sich nach vorne zu beugen und ihre Lippen zu verschließen. Gierig erwiderte Shinichi den Kuss und öffnete den Mund direkt, um Kaito Einlass zu gewähren. Er wollte ihn einfach komplett und der Gedanke daran, dass sie Öffentlichkeit waren, verblasste immer mehr. Genüsslich und laut stöhnte er in den Kuss von Kaito. Was durch diesen glücklicherweise etwas gedämpft wurde. Kaito dachte aber auch nicht daran, das Tempo zu verlangsamen, eher stieß er noch etwas heftiger in den Detektiv und nutzte eine Hand, um sie um den steifen Penis von Shinichi zu legen. „Ich möchte, dass du nur an mich denkst, jetzt und heute Nacht.“, keuchte Kaito an seine Lippen und fing an seine Hand zu bewegen, während er erneut so tief in Shinichi stieß, dass er seine Prostata erwischte. „Das... tue ich...“, erwiderte Shinichi mit glasigen Augen und stöhnte lustvoll auf. „Bitte... Bitte... Mach nichts Dummes.“, wimmerte der Detektiv bei dem nächsten tiefen Stoß und sah Kaito dabei tief in die Augen. „Das tue ich nicht, Shinichi..“, lächelte Kaito und hätte fast den Kopf geschüttelt. Dass er selbst in dieser Situation wieder damit anfing. So küsste er seinen Detektiv einfach, um ihn von seinen Sorgen abzulenken. Die stetige Bewegung brachte Shinichi rasch zu seinem Orgasmus und erstickt keuchte er in den Kuss. „Kaito, ich..“ „Komm ruhig.“, unterbrach ihn dieser direkt und küsste ihn wieder. Er wollte nicht, dass Shinichi in Gedanken auf andere Sachen kommen konnte. So massierte er seine Erektion sogar noch etwas fester, während er sein Tempo nicht verlangsamte. Es dauerte auch nicht viel länger, da kam Shinichi heftig in seine Hand, während der Aufschrei durch den Kuss gedämpft wurde. Als sich durch den Orgasmus alles um Kaitos Penis zusammen zog, kam er kurz nach dem Detektiv tief in ihm. Erst da löste er den Kuss, um seinen eigenen Kopf in den Nacken werfen zu können. Schwer atmend lehnte sich Shinichi etwas mehr an den Baum und nur durch den Halt von Kaito schaffte er es überhaupt, auf den Beinen zu bleiben. „Nie... wieder...“, murmelte Shinichi nach einem sehr langen Schweigen, in dem Kaito sich endlich komplett von ihm gelöst hatte. Das Kondom hatte er ebenfalls abgerollt und zog sich langsam an. „So schlecht?“, fragte Kaito amüsiert, als er dabei zusah, wie Shinichi Taschentücher aus seiner Tasche zog. „Dreh mir nicht das Wort im Mund um. Im Gegensatz zu dir habe ich keine Lust auf eine Anzeige wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses.“ „Nun, wenn man nicht erwischt wird, gibt es auch keine.“, lachte Kaito und grinste dabei noch eine Spur breiter. „Du hast es allgemein nicht so mit dem Gesetz.“, seufzte Shinichi, der dem Dieb deutete, dass er sich umdrehen sollte. Dieser tat es auch belustigt. „So würde ich das nicht sagen.“, kicherte Kaito frech. „Und wenn du Hilfe brauchst, ich...“ „Nein.“, wehrte der Detektiv direkt ab. Reichte schon, dass es überhaupt so weit gekommen war, so säuberte er sich notdürftig, ehe er sich selbst auch wieder komplett anzog. „Wir können...“, sagte Shinichi dann, als er fertig war und vor ihm aus dem Unterholz ging. Immer noch belustigt folgte ihm Kaito und sie steuerten als Erstes einen Mülleimer an, wo sie alles hinein warfen. Danach holte Kaito sein Handy heraus und sah auf die Uhr. „Wir sollten langsam zurück“, stellte er enttäuscht fest. „Na, du willst ja nicht zur spät zur 'Arbeit' kommen.“, erwiderte Shinichi sarkastisch und ging direkt los. „Natürlich nicht, sonst zieht mich Hakuba nur wieder auf.“ „Wenn das deine größte Sorge ist.“ Doch weiter kam Shinichi nicht, da ihn Kaito an der Hand nahm und zurück hielt. „Bist du sauer auf mich?“ „Nicht wirklich...“, meinte Shinichi ehrlich und zog eine Braue hoch. „Gut, weil ich mich nicht entschuldigen will.“, grinste Kaito und küsste ihn dann frech. „Wieso fragst du dann?“ „Na, ich will doch wissen, was meinem Lieblingsdetektiv durch den Kopf geht.“ „Ihm geht durch den Kopf, dass du ziemlich notgeil bist.“, stellte Shinichi fest und löste sich dann aus dem Griff von Kaito, um weiter zu gehen. „Du verletzt meine Gefühle, Shinichi.“, lachte Kaito. „Wer hätte gedacht, dass du gerade bei sowas empfindlich wirst.“ „Nicht so empfindlich wie du, wenn es um Sex in der Öffentlichkeit geht.“ Der Blick, der darauf folgte, ließ Kaito direkt lachend verstummen. „Sehr dünnes Eis..“, murmelte Shinichi. „Dabei warst du so angetan...“, bohrte Kaito trotzdem weiter nach, weil er es einfach nicht sein lassen konnte. „Ich glaube, wenn wir zurück sind rede ich einfach gar nicht mehr mit dir.“ „Das kannst du nicht tun.“, kam es gespielt entrüstet zurück. „Du wirst schon sehen.“ „Ich hoffe dir ist klar, dass du mich damit herausforderst?“, schmunzelte Kaito breit. „Am besten sollte ich jetzt schon aufhören, mit dir zu reden.“, seufzte Shinichi genervt. Doch merkte der Detektiv selbst, dass er weniger genervt davon war, als er es eigentlich sein wollte. „Das schaffst du sowieso nicht.“, grinste Kaito mit einem sehr überzeugten Lächeln und bekam dafür ein Kopfschütteln. Das Klingeln von Shinichis Handy verhinderte, dass er sich eine Antwort überlegen musste und er nahm den Anruf doch etwas dankbar an. „Kudo?“ „Seid ihr schon wieder beim Bus?“, kam direkt die Frage von Ran. „Wir sind auf den Weg zurück.“ „Sehr gut. Ich wollte nur einmal nachfragen, nicht, dass ihr die Zeit überseht.“ „Nein, nein alles gut.“, lächelte Shinichi in sein Handy. „Dann sehen wir uns dort.“, beendete Ran ebenfalls lächelnd das Gespräch. „Bis gleich.“, verabschiedete sich der Detektiv und legte auf. „Machen sie sich schon wieder Sorgen?“, fragte Kaito direkt. „Ja, damit wir die Zeit für den Bus nicht übersehen.“ „Als ob wir das nicht allein könnten.“, seufzte der Dieb augenrollend. Da verschlief man einmal und schon wurde man so bemuttert. Der Weg zurück zum Bus ging relativ schnell und trotz Shinichis Worten, schon hier nicht mehr mit Kaito zu reden, schaffte es der Dieb, ihn wieder in ein Gespräch zu verwickeln. So fachsimpelten die beiden über diverse Sherlock Theorien und der Detektiv konnte gar nicht anders, als weiter mit ihm zu reden. Am Bus selbst wurden sie bereits von Aoko und Ran empfangen. „Habt ihr die Zeit gut genutzt?“, fragte Aoko, die zwei weitere Tüten in der Hand hatte. „Das haben wir.“, grinste Kaito. „Ihr anscheinend auch.“ Dabei glitt sein Blick zu Ran, die ebenfalls eine Tüte mehr besaß. „Wenn wir schon mal hier sind.“, kicherte Aoko und stieg dann als Erstes in den Bus ein, gefolgt von den anderen beiden. Auf der Rückfahrt erzählten ihnen die Mädchen ausschweifend von ihrem Ausflug und ließen dabei kein Detail aus. Kaito hörte bei Weitem aufmerksamer zu als Shinichi. Dieser hatte seinen Kopf auf den Arm aufgestützt und widmete sich lieber der vorbei ziehenden Stadt. Ganz unauffällig hatte ihm der Dieb die Hand auf sein Knie gelegt und strich ihm dabei sanft über das Bein. Als sie endlich zurück waren, bewegte sich Shinichi wieder. Am liebsten würde er ja schlafen, aber dank Kaitos Coup würde das nicht möglich sein. Außerdem wollte ihn Hakuba ja womöglich abholen, der würde ihn, wenn es sein musste, sicher auch aus dem Bett ziehen. „Ruht euch gut aus, der Flug morgen wird lang.“, lächelte Ran den beiden dann zu. „Genau. Im Flugzeug schlafen ist super unbequem.“, jammerte Aoko und sie verabschiedeten sich voneinander, ehe die zwei Jungs zurück in ihr Zimmer gingen. „Du wirst dich jetzt aber nicht auch noch vor mir umziehen, oder?“ „Wieso? Hast du dich dann nicht mehr unter Kontrolle und musst über mich herfallen?“, fragte Kaito frech, während er die Tür hinter sich schloss. „Ja, die Kontrolle dich direkt festzunehmen könnte da wirklich etwas fehlen.“, erwiderte Shinichi, während er sich auf ihr Bett fallen ließ. „Von dir in Handschellen angelegt zu bekommen hätte sicher etwas.“ „Glaub mir, so erotisch wie du es dir vorstellst, wird es sicher nicht.“, zerstörte Shinichi direkt seine Fantasie. „Schade.“, lachte Kaito auf und ging auf Shinichi zu. Wachsam wurde er dabei vom Detektiv beobachtet. „Ich raube mir nur noch einen letzten Kuss von meinem Detektiv vor der Arbeit...“, sagte er leise und beugte sich zu Shinichi runter. Fast hatte er gedacht, dass dieser ihm ausweichen würde, doch er kam ihm sogar noch etwas entgegen und erwiderte den Kuss. „So wie du es sagst, freut es mich nicht gerade...“, murmelte Shinichi und küsste Kaito von sich noch einmal. Dann löste er sich aber wieder von ihm und stand wieder auf, um sich Wechselkleidung zu suchen. „Am besten bist du weg, bis ich fertig bin...“, sagte Shinichi dann leise und sah noch einmal zu Kaito, ehe er selbst im Bad verschwand. Schmunzelnd schüttelte Kaito den Kopf. Als ob er es ihm so leicht machen würde. Während sich Shinichi umzog, nutzte auch Kaito die Zeit, in seine Rolle von Kid zu schlüpfen. Es dauerte nicht wirklich lange. Mittlerweile war er mehr als geübt darin, alles anzuziehen. Noch einmal überprüfte er, ob er alles hatte und klemmte sich sein Monokel an sein Auge, zeitgleich tippte er eine Nachricht an Jii, um diesen zu informieren, dass er sich auf den Weg machte. Gerade als er seinen Zylinder aufsetzte, kam Shinichi wieder aus dem Bad. Er hatte wieder seine typische Uniform an und musterte ihn kritisch. „War ich zu schnell?“, fragte er ihn skeptisch. „Nein. Ich habe auf dich gewartet, Herr Detektiv.“, lächelte Kaito und steckte sein Handy weg, als er die Nachricht von Jii gelesen hatte. Geschmeidig drehte er sich zu Shinichi herum und ging auf diesen zu. Unbewusst wich ihm der Detektiv bis zur Wand aus. Erst, als er gegen diese stieß, sah er auf. „Was willst du?“, fragte ihn Shinichi lauernd. Doch mit der nächsten Sache hatte er nicht gerechnet. Kid ging vor ihm auf die Knie und nahm seine Hand. „Wir sehen uns dort, Herr Detektiv.“, sagte er sanft und gab ihm einen Kuss auf den Handrücken. „Wenn der Vollmond am höchsten Punkt steht, empfange ich dich auf dem Dach.“ Langsam stand Kaito wieder auf und Shinichi sah ihn teils verwirrt, teils total verlegen an. „Ich werde dich nicht warten lassen, versprochen.“ Erst beugte sich Kaito vor, stoppte dann aber und ließ lieber eine rote Rose erscheinen. „Ich hoffe, du mich auch nicht.“, beendete er dann seinen Satz und lächelte noch einmal sanft, ehe er seinen Zylinder etwas tiefer zog. Ebenso geschmeidig wie zuvor drehte er sich um und ging zum Fenster. „Das werde ich nicht...“, brachte Shinichi nach einer gefühlten Ewigkeit hervor und wirkte immer noch peinlich berührt. „Wage es nicht, dich von jemand anderem als mir schnappen zu lassen.“ „Niemand anderes außer dir wird seine Hände an mich legen, Herr Detektiv.“, grinste ihm Kid breit zu und ließ sich dann mit einer eleganten Bewegung aus dem Fenster fallen. Das Ausbreiten des Hängegleiters war zu hören und erst dann ging Shinichi zum Fenster. „Du bist so ein Idiot.“, seufzte Shinichi kopfschüttelnd und drehte dabei die Rose in seinen Fingern. Worauf hatte er sich da nur eingelassen... Kapitel 11: When I die, don't come near me. Because my hand may not be able to wipe your tears. ----------------------------------------------------------------------------------------------- Am liebsten hätte sich der Meisterdetektiv zurück ins Bett gelegt, aber diese Gelegenheit bekam er nicht. Da er immer noch am Fenster stand, sah er wie ein Auto an die Pension heran fuhr. „Ich komme gleich wieder, Baaya.“, sagte Hakuba als er aus dem Auto ausstieg. Mit raschen Schritten war er am Eingang und verschwand im Haus. Leise seufzte Shinichi. Er holte ihn wirklich ab. Als ob er den Weg allein nicht gefunden hätte. Kopfschüttelnd suchte er alles zusammen was er brauchte und stellte die Rose schon fast liebevoll in ein Glas, das eigentlich zum Zähne putzen gedacht war. Noch bevor Hakuba die Chance hatte zu klopfen, öffnete Shinichi die Tür. „Wir können.“, sagte der Meisterdetektiv nur knapp. „Sehr gut. Ich hatte schon befürchtet, dass wir uns deinetwegen noch verspäten.“, lächelte Hakuba zufrieden und wandte sich direkt wieder zum Gehen. „Ich bin vielleicht nicht so pünktlich wie du, aber die Uhrzeit kann ich lesen.“ Darauf antwortete ihm der englische Detektiv nicht einmal mehr. Stillschweigend verließen sie die Pension und Shinichi stieg hinten ein, während Hakuba sich auf den Beifahrersitz setzte. „Du kannst, Baaya.“ „Wie Ihr wünscht.“, sagte die alte Dame am Steuer und startete den Wagen. Zu Shinichis Missfallen war es nicht die ganze Fahrt über ruhig, da Hakuba wieder das Wort ergriff. „Vor Ort sind ein paar Leute von Interpol und eine gesamte Einheit von Scotland Yard. Der Einzige, der aus Japan angereist ist, ist Inspektor Nakamori.“ Doch interessiert löste Shinichi den Blick von der Stadt. „Nur er?“ „Ja. Anscheinend musste er den Flug schon aus eigener Tasche bezahlen.“ „Tatsächlich?“, fragte Shinichi verwirrt. „Kid mag zwar der meist gesuchte Dieb Japans sein, aber dadurch, dass Interpol involviert ist, wollte Japan sich nicht einmischen.“, klärte Hakuba ihn auf. „Also hat Interpol die Fäden in der Hand.“, stellte der Meisterdetektiv für sich fest. Wirklich glücklich war er darüber nicht. Sollte Kaito geschnappt werden, wusste er nicht, ob er dann wirklich Japan überstellt wurde. „Haben sie. Umso wichtiger ist es, dass wir ihn schnappen. Ich will ihn in Japan vor Gericht wissen.“ Überrascht sah Shinichi deswegen auf, musste aber etwas lächeln. „Klingt eher so, als würde es dein Ego ankratzen wenn ihn jemand vor dir schnappt.“ „Würdest du es nicht auch als Triumph sehen, ihn zu verhaften?“, fragte Hakuba Shinichi einfach und sah in den Rückspiegel, um die Reaktion von ihm zu sehen. „Wichtig ist, dass wir ihn davon abhalten den britischen Staatsschatz zu stehlen.“, wehrte Shinichi etwas ab. Seit sich die Sache mit Kaito in eine so seltsame Richtung entwickelt hatte, wusste er nicht einmal mehr, was er nun zu dem ganzen Coup sagen sollte. Zu seinem Glück bohrte Hakuba nicht weiter nach. So fuhren sie schweigend weiter und kamen dank der Ortskenntnis von Baaya gut durch den Verkehr. „Ich werde dich vor Ort direkt mit Detective Lewis bekannt machen, er übernimmt für Scotland Yard. Interpol selbst hält sich bisher im Hintergrund und ich muss gestehen, ich weiß nicht einmal wer der Ansprechpartner ist.“ „Am Ende kommen sie nur für die Lorbeeren.“, murmelte Shinichi mehr zu sich selbst und sah weiter dem zähfließenden Verkehr auf der anderen Seite zu. „Das befürchte ich auch.“, gestand Hakuba. „Aber nichtsdestotrotz haben wir ein Ziel, auf das wir uns konzentrieren müssen.“ Shinichi antwortete darauf gar nicht mehr, sondern machte sich lieber bereit endlich aussteigen zu können, als die ältere Dame das Auto parkte. „Ich melde mich wenn ich hier fertig bin.“, sagte Hakuba zu ihr und sie verabschiedete ihn mit einem Nicken. Auch Shinichi sagte auf Wiedersehen und ließ den Blick schweifen. Es war wirklich unglaublich ruhig hier. „Die Polizei hat hier seit 18 Uhr alles sperren lassen. Zwar kommt Kaitou Kid später, aber wir wollen auf alle Eventualitäten vorbereitet sein.“, klärte der Londoner Detektiv den japanischen freundlicherweise auf. „Das verhindert immerhin, dass er sich unter die Leute mischen kann, die hier zu Besuch sind.“, sagte Shinichi mehr zu sich selbst und zog dabei die Stirn in Falten. Erst das Vibrieren seines Handys zog ihn zurück in das Hier und Jetzt. Fragend holte er es aus seiner Hosentasche. Normalerweise sollte ihm doch keiner schreiben. »Mach nicht so ein ernstes Gesicht, Herr Detektiv ಠ_ರೃ« Fast wäre er versucht gewesen tatsächlich zu antworten, doch stattdessen schaltete er sein Handy aus und sah zu Hakuba. „Du nimmst mich sicher wieder mit zurück, oder?“ „Natürlich. Ich kann dich ja schlecht am Turm stehen lassen.“, erwiderte Saguru amüsiert und sah dabei zu, wie Shinichi noch einmal die Tür öffnete und das Handy achtlos auf die Rückbank warf. „Das brauche ich sowieso erstmal nicht.“ Etwas fragend wurde er gemustert, doch beachtete Shinichi das gar nicht. Er würde sich von Kaito sicher nicht so auf die Palme bringen lassen und seine Spielchen würde er erst Recht so nicht mitspielen. Außerdem wurmte es ihn, dass Kaito wohl schon in der Nähe irgendwo war. Blieb nur noch die Frage, in welche Rolle er geschlüpft war. Schweigsam folgte Shinichi Hakuba zu den Waterloo Barracks und ließ den Blick dabei schweifen. Hier und da waren einige Polizisten platziert und auch einige von Interpol waren darunter. Doch was ihm wirklich auffiel, war ein schwarz gekleideter Mann, der sich angeregt mit einem der Polizisten unterhielt. Leider hatte er nicht die Gelegenheit Hakuba darüber zu befragen, da dieser von selbst das Wort ergriff. „Detective Lewis, es freut mich, Sie wieder zu sehen.“, grüßte Hakuba einen Mann mittleren Alters. Er hatte aschblondes Haar und wirkte wenig begeistert davon, die zwei Oberschüler zu sehen. „Hakuba...“, kam es etwas verzögert von dem Mann. „Ich sehe, Sie sind jetzt schon im Stress.“ „Durchaus. Zwar hast du uns die Ankündigung komplett aufgeschlüsselt, trotzdem ist die Zeitangabe etwas schwammig. Immerhin wird der Mond in der nächsten halben Stunde anfangen aufzugehen und selbst am höchsten Punkt wird er eine Weile stehen.“ Genervt schnaubte er deswegen. „Ihr hättet euren japanischen Lupin ruhig behalten können.“ „Wir nehmen ihn heute Abend auch sehr gerne mit ins japanische Gefängnis.“, kam es plötzlich von hinten und alle drei drehten sich. Nakamori stampfte mit einem unzufrieden Gesichtsausdruck auf sie zu. „Vorerst muss der Dieb erst einmal auftauchen.“, bremste Lewis ihn direkt ab. „Bis dahin bitte ich Sie, die Beine still zu halten und nicht ständig meine Leute wild zu machen.“ Shinichi konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Anscheinend war Nakamori genauso lästig wie sonst auch bei seinen Fällen. „Ich bin im Gegensatz zu ihren Männern gründlich, dieser Drecksdieb könnte überall auftauchen.“ „Mysteriöser Dieb.“, rutschte es den japanischen Oberschüler leise über die Lippen und er räusperte sich direkt, in der Hoffnung, niemand hätte es gehört. Kaito färbte wirklich eine Spur zu sehr auf ihn ab. Doch Nakamori sah direkt auf und fixierte Shinichi und noch bevor ihm die Chance gelassen wurde sich zu rechtfertigen, packte ihn Nakamori an der Wange und zog daran. Ein schmerzhafter Laut kam Shinichi über die Lippen. „Schade, ich dachte schon du wärst Kid.“, kommentierte er sein Verhalten und wandte sich an Hakuba. Mit einer Träne im Auge rieb sich Shinichi über die Wange. Dass er das auch jedes Mal ohne Vorwarnung machen musste. Die selbe Prozedur vollzog er auch bei Hakuba, doch auch hier war er ohne Erfolg, weswegen er leise schnaubte. Lewis hatte das Schauspiel nur mit einem gelangweilten Gesichtsausdruck beobachtet. Er hatte das schon bei all seinen Männern gemacht. Er fand es ein wenig unlogisch, dass sich dieser Dieb davon fangen lassen würde, aber er würde den japanischen Polizisten nicht bei seinem Treiben unterbrechen. Dann wanderte sein Blick zu Shinichi. „Wir haben uns noch gar nicht richtig bekannt gemacht.“, bemerkte er dann und lächelte dabei etwas. „Mein Name ist Charles Lewis, freut mich.“ „Shinichi Kudo...“, stellte sich der Oberschüler seinerseits vor und reichte Lewis die Hand. Kurz war er am Überlegen, ob sich Kaito hinter diesem Mann befinden könnte. „Nein das kann nicht sein.“, meinte Hakuba direkt. „Lewis und auch Nakamori sind schon den ganzen Tag hier.“ „Wirklich?“ „Das sind wir. Seit heute Morgen beobachten wir das Treiben der Menschen hier, ehe wir das Gelände haben absperren lassen. Dazu kommt, dass wir die Kronjuwelen seither nicht mehr aus den Augen gelassen haben. Ankündigung hin oder her. Er muss sich nicht daran halten, wobei es ein netter Gefallen an die Polizei ist.“, sagte Lewis und zuckte mit den Schultern am Ende. Beruhigen tat das den Meisterdetektiv noch lange nicht. Natürlich wusste er, dass Kaito nicht so früh hier sein hätte können, aber den Tausch zwischen ihm und einer anderen Person konnte er ja im Schlaf. Wer wusste, ob er nicht schon längst in der Rolle von einem der beiden steckte. „Das ist kein Gefallen. Er will uns nur verhöhnen!“, warf Nakamori erzürnt ein. „Das Publikum ist einfach größer und es tut seinem Ego gut.“, erwiderte Shinichi darauf und rollte mit den Augen. Als ob er etwas für die Polizei tun würde. Je mehr Leute ihm zusahen, desto besser fühlte er sich doch. „Können wir uns den Koh-i-Noor ebenfalls ansehen?“, fragte nun Hakuba, da er nicht wollte, dass dieses Thema noch mehr vertieft wurde. Er teilte Shinichis Ansicht über die Ankündigung, aber jetzt war es erst einmal ihre Aufgabe, Kid zu schnappen. „Natürlich.“, stimmte Lewis direkt zu und deutete ihnen, dass sie ihm folgen sollten. „Aber wehe ihr stört die Polizisten bei der Arbeit.“, rief ihnen Nakamori noch nach als sie los gingen. „Da stört er fast mehr.“, murmelte der Detective in seinen nicht vorhanden Bart. Auf ihrem Weg zum britischen Staatsschatz klärte sie Lewis über die kompletten Sicherheitsvorkehrungen auf. Wo sich seine Männer befanden und in wie weit Interpol darin involviert war. „Wer ist dieser schwarzgekleidete Mann?“, fragte Shinichi dann, nachdem der Detective geendet hatte. Ihm war dieser Kerl schon wieder aufgefallen. Er schien schon fast um das Gebäude herum zu schleichen, auf der Suche nach etwas. „Angeblich von Interpol. Aber die geben uns kaum Informationen. Wir sollen mit ihnen zusammenarbeiten, aber es wirkt eher so, als würden sie uns nur brauchen um ihn dingfest zu machen und Kid dann selbst abzuführen.“, antwortete ihm Lewis schnaubend. „Keine Sorge, er ist auch schon überprüft, aber leider konnte ich keinen Namen erfahren. Aber ich muss auch ehrlich sagen, ich weiß nicht einmal genau wer den Einsatz von Interpol kommandiert.“ Damit nahm er Shinichi gleich seine nächste Frage und schweigsam nickte dieser. Auch Hakuba hatte den Mann mittlerweile ins Auge gefasst. Beide Oberschüler waren sich sicher, dass etwas mit ihm nicht stimmte, doch wenn er überprüft worden war konnten sie vorerst nichts tun. Die Sicherheitsmaßnahmen waren vor ein paar Tagen schon sehr beeindruckend gewesen, doch dem Ganzen hatten sie jetzt noch mehr aufgesetzt. „Hier kommt nicht mal das kleinste Insekt unerkannt heraus. Vielleicht wird er es in den Raum schaffen, aber spätestens dann sitzt er in der Falle.“ Weder Shinichi noch Hakuba waren sich da so sicher. Der alte Suzuki hatte die selben Worte ebenfalls oft verwendet und doch war Kid einfach entwischt. „Sind Sie sicher, dass er noch keinen Wechsel mit einem Ihrer Leute durchgeführt hat?“, fragte Hakuba nun Lewis und wandte sich wieder an den Detective. „Sehr sicher. Zum einen, weil alles strengstens überwacht wird, nicht nur von mir, sondern auch von Interpol und zum anderen weil Nakamori es sich selbst zur Aufgabe gemacht hat, meine Männer auch zehnmal zu untersuchen wenn es sein muss.“ Leicht schüttelte der Mann den Kopf und seine Augen wanderten zurück zu dem Diamanten, der das Ziel von Kaitou Kid werden würde. „Es wäre eine Schande für ganz England und das Königshaus wenn wir zulassen würden, dass dieser Dieb uns den Diamanten entwendet. Ich werde alles Nötige veranlassen, dass das nicht passieren wird.“ Diese Worte ließen Shinichi wieder aufhorchen. „Alles?“, bohrte der Oberschüler direkt nach. „Ja, alles. Es ist nicht gesagt, dass wir den Dieb lebend fangen müssen.“ Auch Hakuba war die Überraschung über die Worte anzusehen, doch fehlten beiden Jungs die Worte um etwas darauf zu kontern. „Aber genug davon. Was genau wollt ihr jetzt hier? Die Überwachung ist lupenrein, ich weiß nicht ob wir zwei Jungspunde wie euch hier gebrauchen können.“ „Wir halten uns bedeckt, keine Sorge.“, erwiderte Saguru direkt, der seine Stimme vor Shinichi wieder gefunden hatte. „Ich gehe mich nur etwas umsehen.“, meinte Shinichi dann und ließ die beiden zurück. Irgendwie erinnerte ihn Lewis stark an Chris, den er damals bei dem Sonnenblumenfall kennen lernen durfte. Doch selbst er hatte es nicht geschafft Kid zu treffen, wieso also er? Außerdem glaubte er nicht, dass sich Kaito einfach vom Himmel schießen lassen würde. Leicht schüttelte der Detektiv den Kopf und lief den Hof ein Stück weiter ab, ehe ihm erneut ein paar Leute von Interpol ins Auge fielen. Sie waren wirklich kein bisschen an einer Zusammenarbeit interessiert. Sie machten ihr Ding und behielten dabei nur Scotland Yard im Auge. Viel eher beschäftigte er sich mit der Frage, welches Dach Kaito nun gemeint hatte. Das Dach des Turmes konnte es kaum sein oder,...? Kurz grinste er und setzte sich wieder in Bewegung. Das Ganze war immer noch eine Burg. Die Mauer konnte genauso als Dach fungieren. Die Frage war dann wohl nur, wo genau. So machte der Meisterdetektiv einen Abstecher bei der Information und bekam nach einem kurzen Gespräch mit der jungen Frau einen Lageplan des Ganzen. Zwar konnte er sich ja so allerhand merken, den Grundriss hatte er trotzdem nicht im Kopf. Es war auch nicht schwer anhand der Lage festzustellen, was Kaito nun genau meinte. Immerhin gab es nicht so viele Möglichkeiten. Wenn er sich an seine Worte des Ausleihens hielt, müsste er sich in der Nähe der Baracken aufhalten. Langsam ging sein Finger über die Karte und blieb an einem Punkt dann stehen. „Das habe ich mir auch gedacht.“, hörte er plötzlich hinter sich und zuckte merklich zusammen. Hakuba stand knapp hinter ihm und sah ebenfalls auf die Karte, ehe sein Blick den von Shinichi traf. „Erschreck mich doch nicht so.“, brummte Shinichi und atmete tief durch. Er war so in Gedanken versunken gewesen, dass er ihn gar nicht gehört hatte. „Eigentlich hättest du mich kommen hören müssen, immerhin habe ich mich nicht angeschlichen.“ „Ich hab gerade nachgedacht...“, murmelte Shinichi leise und ließ den Blick zurück auf die Karte schweifen. Für eine Sekunde hatte er gedacht, Kaito wäre hinter ihm. „Also glaubst du auch, dass er sich nach seinem Diebstahl hier hin bewegen wird?“, fragte er Hakuba nun um vom Thema abzulenken. „Ich glaube es nicht. Ich weiß es. Es ist der einzige, sinnvolle Punkt und auch der einzige Ort an dem er denkt, nicht von den Wachleuten überrannt zu werden. Da wir da aber einer Meinung sind, werde ich Lewis informieren.“ Noch bevor Shinichi etwas erwidern konnte, machte Hakuba schon kehrt und ging wieder davon. „Habt ihr was Neues heraus gefunden?“, überraschte ihn nun auch noch Nakamori, der auf ihn zuging und jedem auf seinem Weg einen kritischen Blick schenkte. „Kann sein...“, meinte Shinichi ausweichend, doch allein der Blick des Inspektors reichte, um ihn zum Seufzen zu bringen. „Wir hätten eine Idee, wo Kid mit den Diamanten hin will. Immerhin wird er ihn wieder in den Mond halten.“ „Tatsächlich?“, hinterfragte Nakamori direkt und kam noch etwas näher, um auf den Lageplan schauen zu können, den sich Shinichi hatte geben lassen. „Hier. Der Blutmond selbst wird erst gegen 22 Uhr seine volle Größe erreichen, vorher brauchen Sie gar nicht so nervös durch die Gänge tigern.“, sagte Shinichi, ehe er die Karte zusammen klappte und weg steckte. Wenn er auch eine wollte, sollte er sich eine besorgen. „Man kann nie vorbereitet genug sein. Ich werde nicht zulassen, dass mir dieser Dieb schon wieder durch die Lappen geht. Es gibt noch viel zu tun.“, erwiderte Nakamori voller Elan und marschierte direkt mit seiner neu gewonnen Information los. Leicht schüttelte Shinichi den Kopf. Sie waren nicht mal in Japan und er hatte hier keinen, den er herumkommandieren konnte und doch war er so motiviert. „Keinen den er...“, murmelte Shinichi dann und zog eine Braue hoch. Ja, Nakamori war allein hier her gekommen, immerhin hatte die japanische Polizei selbst gesagt, sie wolle sich da nicht einmischen. Grübelnd legte er einen Finger an sein Kinn und von ganz allein setzte er einen Fuß vor den anderen und machte sich zurück auf den Weg zu Lewis. Als er diesen fand war er nicht alleine, er unterhielt sich gerade mit einem seiner Männer. Von Hakuba fehlte jede Spur. Als Lewis sah wie Shinichi auf ihn zu kam, nickte er seinem Mann zu, wechselte noch zwei Worte und dieser machte sich wieder auf. „Hakuba hat mir bereits von eurer Idee erzählt.“ „Und?“ „Wir sind gerade dabei, die Wachen zu verstärken und werden das komplette Dach fluchtsicher machen.“, erklärte ihm Lewis direkt. Doch Shinichi stimmte diese Antwort nicht glücklich. Kaito musste doch wissen, dass sie darauf kommen würden, dass er dieses Dach nehmen würde, besonders weil er zu ihm gemeint hatte, dass er auf ihn warten würde. Erneut legte er einen Finger an sein Kinn und bemerkte gar nicht, wie Lewis mit ihm weiter redete. „...-deswegen sind wir uns sehr sicher, dass er uns auf keinen Fall entwischen kann.“ „War Nakamori wirklich den ganzen Tag hier?“, fragte Shinichi komplett aus dem Kontext gerissen und wurde auch dementsprechend verwirrt gemustert. „Ich denke schon, ja? Er kam ein bisschen später als wir an... Wieso?“ „Und Sie hatten ihn die meiste Zeit im Blick?“, bohrte Shinichi weiter, ohne auf die Gegenfrage zu reagieren. „Meistens schon. Es war auch nicht schwer, da er mehr als genug bei meinen Männern aufgefallen ist.“ „Aufgefallen?“ „Die Nummer, mit der er versucht Kid zu entdecken. Das Wangen kneifen?“ „Das hat er wirklich bei allen gemacht?“ „Allen außer mit den Leuten von Interpol, ja.“, bestätigte Lewis und man sah ihm immer noch an, wie verwirrt er war. „Wurde es auch bei ihm gemacht?“ „Angeblich schon. Ich habe es nicht selbst überprüft. Es ist unwahrscheinlich, dass er Kid ist. Hakuba meinte, wir sollen auf Leute achten die nach 16 Uhr hier ankamen.“ Ja das sah ihm ähnlich, immerhin hatte er Kaito unter Verdacht und früher hätte er es auf gar keinen Fall hier her geschafft. „Danke Ihnen, Detective Lewis. Sie haben mir sehr geholfen.“, bedankte sich der Oberschüler und ließ einen verdutzten Polizisten zurück. Es war nicht schwer für Shinichi, Nakamori auszumachen, da dieser schon wieder in einer Diskussion mit einem der Polizisten verstrickt war. „Inspektor, könnte ich Sie kurz sprechen?“, platzte der Oberschüler einfach rein und bekam dafür einen dankbaren Blick von dem Mann, dessen Wangen rot leuchteten. „Wenn's denn sein muss. Ich hoffe es ist wichtig.“, brummte Nakamori und folgte Shinichi dann, als dieser ihm deutete, das er folgen sollte. „Wissen Sie, eine Sache macht mich wirklich stutzig.“ „Ach...?“, fragte der Inspektor skeptisch und ließ den Blick schweifen. Shinichi hatte sich von dem eigentlichen Ziel recht weit entfernt und somit waren sie in einem Nebengang, der im Moment kaum benutzt wurde. „Du weißt, dass du mich gerade bei der Arbeit störst. Kid könnte jederzeit zuschlagen.“ „Unwahrscheinlich.“, sagte Shinichi direkt und seufzte leise. „Hakuba kommt nur nicht darauf, weil du mich als dein perfektes Alibi hast, nicht wahr, Kaito?“ Fest sah der Oberschüler dem Inspektor in die Augen. Das Grinsen, das sich dann unter dem Schnäuzer bildete, war unverkennbar das von Kid. „Ich bin überrascht, dass es doch so schnell ging, was war es dieses Mal?“ „Das alles zu perfekt gepasst hat.“ „Wie kommst du darauf?“ „Es hat mich verwundert, dass Nakamori ohne seine Männer hier war. Natürlich konnte er nicht alle mitnehmen, immerhin ist so ein Flug nicht günstig, aber ganz allein? Ohne Unterstützung der eigenen Männer? Fast so, als hätte er sich Urlaub genommen und weder Scotland Yard oder Interpol hinterfragt es? Das passt alles nicht zusammen. So einfach ist es nicht, wenn so viele Parteien aufeinander treffen, es sei den man tüftelt es genauestens aus und weiß wie man den armen Inspektor einschleust, ohne dass einer von beiden es hinterfragt. Wie auch? Es gab niemanden sonst hier aus Japan, der Fragen stellen könnte.“ Schweigsam hatte ihm Kaito zugehört und sein Grinsen war dabei keine Sekunde kleiner geworden. „Dir hat es nur nicht gefallen, dass Nakamori seit heute Morgen hier war.“ „Das auch, ja. Wieso sollte er noch vor der englischen Polizei hier sein? Das macht keinen Sinn. Hier gelten andere Regeln, so hätte er nichts machen können. Natürlich umsehen, aber wozu? Das würde auch später funktionieren, wenn die anderen auch hier sind. Dein Plan ist eine Spur zu perfekt gewesen, würde ich sagen.“ „Er war die perfekte Rolle, von der ich wusste, dass sie niemals hier auftauchen würde.“ „Wieso?“ „Er hatte bereits Aoko den Flug hier her bezahlt, ich ging davon aus, dass er nicht noch mehr auf der hohen Kante hat, dass ein zweites Ticket drin ist. Dazu kommt, dass die japanische Polizei ihm direkt das Fass zu gemacht hat und ihm gesagt hat, dass er es wenn dann schon aus eigener Tasche zahlen muss.“ Shinichi schüttelte nur den Kopf und verschränkte dabei die Arme vor der Brust. „Du blühst eine Spur zu sehr auf als Nakamori, das ist dir klar oder?“ „Oh, findest du? Dabei macht es wirklich Spaß, jeden auf Kid zu überprüfen.“, witzelte Kaito vergnügt. „Dein Assistent hat dich hier solange vertreten, oder?“ „Das hat er, ja.“, gab der Meisterdieb ehrlich zu. „Immerhin habe ich dir versprochen, einen schönen Tag mit dir zu verbringen.“ „Und ich war ein praktisches Alibi.“, schnaubte der Meisterdetektiv nur. „Bist du deswegen sauer?“ „Wieso sollte ich?“ „Shinichi. Natürlich war es hierfür praktisch, aber ich habe den Tag mit dir verbracht, weil ich es wollte und den letzten Tag in London mit dir in vollen Zügen genießen wollte.“ Überrascht sah ihn Shinichi an und verzog dann die Mundwinkel. „Könnten wir so Gespräche lassen, wenn du aussiehst wie Nakamori? Es ist ja schon nett, dass du deine Stimme nicht verstellst, aber … Das irritiert mich.“ Es machte ihn verrückt, ständig in das Gesicht des Inspektors schauen zu müssen. „Findest du diesen Bart denn nicht attraktiv?“, fragte ihn Kaito amüsiert. „Auf keinen Fall.“, antwortete Shinichi wie aus der Pistole geschossen. „Der arme Nakamori. Er glaubt bestimmt, dass er damit gut ankommt und dann sowas. Ich dachte das würde meinen Charme dir gegenüber steigern.“ „Deinen Charme? Dass du in die Rolle eines Mannes mittleren Alters schlüpfst soll dir helfen? Ich glaube du hast heute Morgen einen zu viel im Tee gehabt.“, erwiderte Shinichi perplex. Diese Aussage sorgte nur dafür, dass Kaito in schallendes Lachen verfiel. Es dauerte auch etwas, bis der Meisterdieb sich wieder gefangen hatte. „Du bist wirklich süß wenn du so bist.“, lachte der Dieb und musste zwischen den Worten immer wieder nach Luft schnappen, um nicht zu ersticken. Der Blick von Shinichi war genauso verwirrt wie zuvor, doch zuckte er etwas zurück, als Kaito seine Hand nach ihm ausstreckte. Sanft strichen seine Finger über die Wange des Detektivs. „Hätten wir nur etwas mehr Zeit. Wärst du mal schneller darauf gekommen.“ „Entschuldige, ich hab auch noch andere Dinge im Kopf.“ „Hm? Die Sache im Park zum Beispiel?“ „Das würde dir wohl so gefallen.“, brummte Shinichi mit roten Wangen. Bis gerade hatte er daran überhaupt nicht mehr gedacht, nur jetzt war es um einiges schlimmer. Als ihm Kaito dann verdächtig nahe kam, legte er seine Hände an dessen Schultern. „Oh nein. Auf keinen Fall küsse ich dich mit diesem Gesicht.“, wehrte der Detektiv direkt ab. „Also würdest du es tun wenn ich keine Maske auf hätte?“, fragte Kaito amüsiert, doch ließ er den Detektiv gar nicht erst aussprechen, sondern nahm ihn bei seiner Hand und zog ihn mit. „Ah, gut dass ich euch beide treffe.“, kam es von Hakuba, der gerade um die Ecke bog, wenn auch sein Blick etwas skeptisch war. „Was macht ihr hier?“ Sein Blick lag dabei auf der Hand von Shinichi, die in der von Nakamori lag. „Ich...“, fing Shinichi etwas neben der Spur an, doch übernahm direkt der Meisterdieb. „Probleme beseitigen. Ich hab euch beiden gesagt, ihr sollt keinen Ärger machen, aber es geht jetzt schon los. Dem Jungen geht es nicht gut, also bringe ich ihn zur nächsten Toilette.“, erklärte Kaito perfekt in seiner Rolle und schnaubte dabei auch noch. Gerne hätte Shinichi ihm dafür gegen die Schulter geboxt. Wieso wurde er ständig in diese Scharade mit hinein gezogen? „Dir geht es nicht gut?“, fragte Hakuba direkt alarmiert. „Geht schon, aber ich sollte mich wahrscheinlich setzen...“, murmelte Shinichi leise. „Bestimmt ist das die Schuld von Kid. Ich behalte ihn im Auge, damit wir ihm nicht die Chance lassen, die Rollen zu tauschen.“ „Gut, dann werde ich bei Lewis bleiben und ihn im Auge behalten. Komm wieder auf die Beine, in einer Stunde geht es los.“, mahnte Saguru Shinichi noch und wandte sich zum Gehen. Blieb aber noch einmal stehen und sah zurück. „Du hättest ihm vielleicht nicht so viel vertrauen sollen. Ich bin mir sicher, das hat er geschickt eingefädelt als ihr unterwegs wart.“ Damit ließ er die beiden zurück und machte sich wieder auf den Weg. Das, was er ihnen eigentlich erzählen wollte, hatte er dabei komplett vergessen. „Hakuba hat dich wirklich auf dem Kieker.“, stellte Shinichi nüchtern fest. „Dabei würde ich dir niemals ein Haar krümmen.“ „Das vielleicht nicht, aber du reitest mich ständig in irgendeinen Ärger.“ „Aber ich hole dich auch immer wieder heraus.“, zwinkerte ihm Kaito zu und setzte sich dann auch in Bewegung. Dabei merkte er den angewiderten Blick des Detektivs nicht mehr. Für ihn war es immer noch suspekt, so von 'Nakamori' behandelt zu werden. „Wohin willst du?“ „Na auf die Toilette.“ „Kannst du nicht mehr allein deine Geschäfte erledigen?“, seufzte Shinichi, folgte ihm aber trotzdem. „Wieso hast du eigentlich nicht Lewis verdächtigt?“ „Wollte ich erst, aber wenn das mit dem Tausch zwischen dir und deinem Assistenten klappen sollte, war es wohl leichter wenn ihr eine Person nehmt die ihr beide kennt. Euer Verhalten hätte sich unterscheiden können. Außerdem kennt Hakuba Lewis und seine ganzen Leute hier wissen ebenfalls wie er sich verhält. Das Risiko, zu schnell entdeckt zu werden, wäre dabei größer gewesen.“, erklärte ihm der Meisterdetektiv ehrlich und betrat mit ihm zusammen das Bad. „Schlau kombiniert.“ „Hast du etwas anderes erwartet?“, fragte Shinichi etwas überheblich und sah dabei zu, wie sich Kaito die Maske über den Kopf zog. Dabei kamen seine schwarzen Haare wieder zum Vorschein und noch bevor er etwas sagen konnte, drehte sich der Dieb zu ihm herum und stahl ihm einen sanften Kuss von den Lippen. „So ist es doch in Ordnung, oder?“, fragte er ihn mit einem Lächeln. „Besser als mit Nakamoris Gesicht.“, murmelte Shinichi und sah ihm dabei nicht in die Augen. „Bin ich nur deswegen hier?“, bohrte er trotzdem nach. „Vielleicht?“, grinste ihm Kaito zu und fing an, sich aus seiner Kleidung zu schälen, während er zu einer der Kabinen ging. „Wie machst du das mit den schwarzen Haaren? Es ist keine Perücke oder?“ „Ein Magier braucht seine Geheimnisse, findest du nicht auch?“, konterte der Meisterdieb amüsiert und grinste ihm breit zu, ehe er eine der Türen öffnete. Kopfschüttelnd lehnte sich Shinichi an eines der Waschbecken und wollte erst nicht zusehen was Kaito trieb, aber seine Neugierde war einfach stärker. „Wann hast du...?“, fragte er überrascht als er sah, dass dort einer der Polizisten auf dem Klodeckel saß und friedlich vor sich hin döste. „Vor einer Weile. Du hast mich ja nicht die ganze Zeit im Auge gehabt. Außerdem sind sie nicht klüger als die Polizisten bei uns daheim.“, kicherte Kaito und schälte nun den Polizisten aus seiner Uniform, um ihn dann in den Anzug von Nakamori zu stecken. Dann zog er dem armen Kerl eine Maske über und nickte zufrieden. „Willst du mir jetzt deinen genialen Plan zeigen?“, fragte Shinichi skeptisch als er dabei zusah, wie sich Kaito nun die Uniform überzog. „Nicht doch. Ein bisschen Arbeit sollst du auch noch haben, immerhin wollen wir uns doch sowieso auf dem Dach treffen.“, erwiderte Kaito belustigt und schob sich die Uniform zurecht. „Da bin ich mir nicht so sicher, ob wir im Moment vom Selben reden.“, seufzte der Meisterdetektiv und sah erst richtig auf, als Kaito fast vor ihm stand. „Du wirst auf dem Richtigen sein, dass weiß ich.“ Langsam beugte er sich zu ihm und da Shinichi nicht zurück wich, nutzte er das um erneut seine Lippen auf die von Shinichi zu legen. Einen kurzen Moment überlegte der Detektiv, sich ernsthaft dagegen zu wehren, doch er schmolz zu schnell unter dem Kuss dahin. So bewegte er seine Lippen gegen die von Kaito und legte sogar seine Arme um ihn. Viel zu sehr verloren sich die beiden in dem Kuss und Stück für Stück wanderte die Hand von Kaito unter das Oberteil von Shinichi. „Kaito..“, seufzte Shinichi an seine Lippen und der Meisterdieb versuchte direkt wieder, einen Kuss anzufangen. „Nicht...“ „Warum?“ „Du verpasst deinen Auftritt...“, murmelte der Detektiv und sah ihm dabei in die Augen. Es war zu sehen, dass er nicht davon begeistert war, aber er würde Kaito auch nicht aufhalten. „Dass du sogar hierbei fast ein stärkeres Pflichtgefühl hast als ich, aber du hast Recht.“, erwiderte Kaito dann nach einer kleinen Pause, küsste Shinichi aber trotzdem noch einmal, ehe er sich komplett von ihm löste. Dieser musste erst Mal wieder seine Kleidung richtig ziehen. „Wenn wir zurück sind, kommst du mir nicht mehr so leicht aus.“, grinste ihm Kaito frech zu und setzte seinen Polizeihut auf. „Das werden wir noch sehen. Aber nun geh, du großartiger Meisterdieb. Die Leute warten auf dich.“, erwiderte Shinichi nur augenrollend und warf einen kurzen Blick in den Spiegel, um sicher zu gehen, dass Kaito keine Spuren hinterlassen hatte. „Mir reicht es, wenn du auf mich wartest...“, hauchte Kaito ihm ans Ohr, als er ihn von hinten noch einmal umarmte. „Der Diamant und ich warten auf dich.“ Ein federleichter Kuss wurde auf seine Wange platziert und schon löste er sich von ihm. Als sich Shinichi umdrehte um noch etwas dazu zu sagen, war der Meisterdieb bereits weg. „Idiot...“, murmelte er und rieb sich dabei über seine Wange. Tief atmete Shinichi durch und machte sich dann endlich auf den Rückweg. In der Zeit hatte er die Karte aus seiner Tasche gekramt und ließ noch einmal einen Blick darüber schweifen. Er war sich immer noch sicher, dass sie auf dem Holzweg waren. Wenn ihn Kaito allein treffen wollte, würde er sicher nicht riskieren, dass schon so viele Polizisten da waren. Als er gedankenverloren auf den Lageplan sah, merkte er nicht wie die Polizisten bereits nervös durch die Gänge liefen. „Da bist du ja wieder.“, wurde er von Hakuba empfangen, als er zurück kam. „Hat etwas länger gedauert. Nakamori hat mir noch seine tragische Geschichte über den Flug erzählen müssen.“, log Shinichi schneller als er gedacht hätte. Noch so ein Grund wieso er es jetzt schon hasste, dass Kaito ihn da mit hineinzog. „Und wo ist er?“ „Er meinte, er müsse noch ein paar Kleinigkeiten erledigen, kann dabei aber keine Kinder gebrauchen.“, erwiderte der Meisterdetektiv und schob den Lageplan zurück in seine Hosentasche. Erst da fiel ihm eine unscheinbare Tür auf. Es war ja ein Turm, also wäre es nur logisch, wenn man auch hier nach oben kommen würde. Schweigsam legte er einen Finger ans Kinn und bekam das Gespräch zwischen Lewis und Hakuba nicht einmal mit. „In zehn Minuten müsste er auftauchen.“, sagte Hakuba mit einem kurzen Blick auf die Uhr und Lewis nickte lediglich. Schweigsam standen die drei in der Nähe der Vitrine und während die zwei Engländer auf die Ankunft warteten, zerbrach sich Shinichi weiter den Kopf über das Dach. Doch gerade als er den Geistesblitz hatte, kam ein Polizist herein gestürmt. „Detective Lewis! Wir haben Nakamori bewusstlos in der Toilette gefunden.“, panisch sah der Mann seinen Chef an und dieser war sofort alarmiert. „Kid ist also als Nakamori unterwegs. Ihr wisst, wen ihr zu suchen habt!“, befahl Lewis direkt und ein paar seiner Männer stürmten los. „Er muss ihn direkt nach deinem Gespräch mit ihm ausgeschaltet haben.“, wandte sich Hakuba an Shinichi, dieser reagierte erst nicht besonders, weil ihm gerade ein Licht aufgegangen war. „Kann schon sein..“, murmelte der Oberschüler und lächelte dabei etwas. Darauf hätte er auch gleich kommen können. Natürlich konnte man auch auf das Dach des Towers selbst, die Burgmauern waren nur leichter für die Flucht. Doch wann wählte Kaito schon den leichteren Weg. Noch bevor Hakuba weiter fragen konnte, ging das Licht für einen Moment aus. Lewis setzte schon dazu an, seine Leute anzuschreien, doch dann ging es auch schon wieder an. Der Jungspund war weg, aber stattdessen war unter den Polizisten Nakamori zu sehen. „Da hat wohl dein Stromausfall nicht das bewirkt, was er sollte.“, lachte Lewis triumphierend und deutete seinen Männern, sich den japanischen Inspektor zu schnappen. „Das kann niemals Kid sein...“, sagte Hakuba skeptisch und näherte sich deswegen der Vitrine etwas. „Wir haben ihn!“, rief einer der Polizisten freudig. „Ich bin nicht Kid.“, jammerte der Festgenommene direkt. Shinichi wusste genau, dass es eine falsche Fährte war, auch was als Nächstes kommen würde, deswegen löste er sich von seinem Platz und steuerte die unscheinbare Tür an. So leise wie möglich öffnete er diese und verschwand dadurch. Keiner der Anwesenden bemerkte etwas von seinem Verschwinden, dafür waren sie von dem falschen Nakamori viel zu sehr abgelenkt. Gemütlich stieg Shinichi die Stufen nach oben. Kaito würde sich sicherlich noch seinen Spaß mit Scotland Yard erlauben. Selbst Hakuba würde sich von der Vitrine lösen müssen um den anderen zu zeigen, dass es nicht der echte Kid war. Dass auch keine der Alarmanlagen ansprang, zeigte auch, dass Kaito fleißig war und jede wohl deaktiviert oder manipuliert hatte. Sollte ja nicht schwer sein, wenn sein Assistent schon den ganzen Tag hier war, dann müsste er bestens darüber informiert sein, was sie alles für ihn bereithielten. Dass er ihn immer noch als Alibi genutzt hatte freute ihn kein Stück, aber es war nun mal das Einfachste. Leise schloss er die Tür hinter sich als er seinen Blick schweifen ließ. Ein kalter Wind fegte über das Dach und Shinichi verschränkte dabei seine Arme. Der Mond hatte bereits angefangen, immer roter zu werden. Dass sich der Meisterdieb gerade so einen Tag ausgesucht hatte. Wahrscheinlich mussten sie viel vorbereiten, weswegen es nicht früher ging. Doch wollte er sich damit gar nicht aufhalten. Die Arbeit von Kaito interessierte ihn dann nicht so sehr, er würde ihn einfach nur schnappen. Zumindest redete er sich das ein. Ob er im Ernstfall wirklich noch dazu in der Lage war, wusste er nicht. Wie auch? Immerhin hatten sich die Dinge viel zu sehr geändert. Es wurde Zeit, dass sie doch wieder zurück nach Japan kamen. Immerhin konnte er sich da in seinen Sessel schmiegen und über alles in Ruhe nachdenken. Erneut ließ eine eisige Böe den Jungen zittern. „Beeil dich mal du Idiot.“, grummelte Shinichi leise. Dafür, dass sie eigentlich Sommer hatten, war es ganz schön kalt hier. Das Rufen aus verschiedenen Richtungen und das durcheinander Rennen der Polizisten auf dem Hof zeigte Shinichi, dass es Kaito wohl wirklich geschafft hatte den Diamanten zu stehlen. „Ich bin enttäuscht, Herr Detektiv.“ Überrascht drehte sich Shinichi um und sah Kaitou Kid nicht weit von sich stehen und den Diamanten in den blutroten Mond halten. „Ich dachte du würdest dir meine Show bis zu Ende ansehen.“ „Wenn man das Ende kennt, ist es nicht so spannend wie du denkst.“ „Also hast du an mich geglaubt.“ „So selbstsicher wie du warst, wäre es doch etwas traurig gewesen, wenn du dich direkt dort unten hättest schnappen lassen, oder?“, erwiderte Shinichi nur mit einem Schulterzucken. Schweigsam musterte er Kid. Sein Gesichtsausdruck war wie immer nicht zu lesen, doch kurz hatte er das Gefühl, so etwas wie Enttäuschung darauf zu lesen. „Es ist nicht das was du suchst?“ „Nein... Leider nicht.“, seufzte Kid und deutete Shinichi, näher zu kommen. „Siehst du, damit ist er nur ausgeliehen und du darfst ihn gerne in seine rechtmäßige Vitrine zurück bringen.“ „Wie edel von dir.“ „Ich tue, was ich kann.“, grinste Kaito und wollte gerade auf Shinichi zugehen, bevor ein Schuss durch die Nacht donnerte. Wie angewurzelt blieben die zwei Oberschüler stehen. Mit einem lauten Krachen fiel das Monokel zu Boden und warmes Blut lief langsam über die Wange von Kid. Schockiert sah Shinichi zu Kaito und drehte sich dann erst in die Richtung, von der der Schuss kam. Der Meisterdieb hatte direkt seine Kartenpistole zur Hand und zielte auf den Mann, der aus dem Schatten der Zinnen hervor trat. „Übergib mir den Diamanten.“, befahl dieser mit harscher Stimme. Erst jetzt fiel Shinichi auf, dass es der selbe Mann war, der ihm vorhin schon aufgefallen war. „Das kann ich leider nicht machen. Immerhin ist es eine Leihgabe der Queen, was für ein Gentleman wäre ich, wenn ich es einfach weiter geben würde?“, erwiderte Kid seelenruhig und musste sich selbst davon abhalten, das Blut von seiner Wange zu wischen. Dank der Entfernung zwischen ihm und dem Fremden war der Schatten seines Zylinders immerhin genug um seine Identität zu verschleiern. „Snake erwähnte bereits, dass du Probleme bereiten wirst, Kid. Aber nicht heute. Überreiche mir Pandora oder ich erschieße dich hier und jetzt.“ „Ich muss dich leider enttäuschen, aber Pandora ist nicht in diesem Diamanten.“ „Als ob ich auf die Worte eines Diebes höre.“, lachte der Mann boshaft. „Du, Hände hoch über den Kopf und auf den Boden knien oder du dankst genauso ab.“ Shinichi hatte keine Ahnung was hier passierte, noch was Pandora war. Da er aber hier am kurzen Hebel saß, tat er wie befohlen und ging auf die Knie. Sein Blick flackerte kurz zu Kaito. 'Alles wird gut', formten seine Lippen und sein Blick ging zurück zu dem Kerl. „Aber wenn wir schon so höflich sind und uns die Waffen unter die Nase halten, willst du dich da nicht vorstellen?“, fragte Kid in seinem üblichen, fröhlichen Ton. „Viper.“, kam knapp als Antwort und die Pistole richtete ihren Lauf auf Shinichi. „Den Diamanten. Jetzt. Oder dein Detektivenfreund wird dir aus dem Jenseits den Rücken freihalten.“ „Ich glaube, hier gab es ein Missverständnis.“ „Glaub was du willst, Kid.“, knurrte Viper. „Ich. Will. Den. Diamanten!“ Als Shinichi plötzlich den Lauf der Waffe an seiner Schläfe spürte, lief es ihm doch kalt den Rücken runter. Es war schon schlimm genug, dass dieser Kerl ebenfalls komplett in Schwarz hier stand. Aber er glaubte nicht, dass er ein Mitglied der Organisation war, oder? Doch dass die Glock eisern an seinem Kopf blieb, sorgte dafür, dass die Panik in ihm zu kochen begann. Kaito musste sich stark zusammen reißen, sich seine Gefühle nicht ansehen zu lassen. Tief atmete er durch und hob dann den Diamanten hoch. „Nimm deine Waffe von ihm weg und du bekommst ihn.“, sagte er dann lächelnd, doch jeder Blinde hätte gesehen, wie gequält das war. „Du bist nicht in der Position, Forderungen zu stellen!“, stellte Viper kalt fest. „Schieb deine Waffe hier rüber.“ Kurz zögerte Kaito, doch dann legte er seine Kartenpistole auf den Boden und schob diese mit dem Fuß zu ihm hinüber. Viper nahm diese und schob sie weiter ans andere Ende des Daches. Dabei nahm er keine Sekunde seine eigene Pistole runter, sondern ließ sie an der Schläfe des Detektivs. „So und das Selbe einmal mit dem Diamanten.“ Erneut zögerte der Meisterdieb. Er musste es tun, für Shinichi. Aber das war leider keine Gewährleistung, dass Viper sie gehen lassen würde. „Ich denke wir müssen das anders machen...“, fing Kaito deswegen an. „Mit dem Blut deines Freundes?“, erwiderte Viper gelassen und Shinichi rollte mit den Augen. Was auch immer dieser Dummkopf vorhatte, er sollte es nicht übertreiben. Doch sein Gehirn hatte schon längst die Schotten dicht gemacht. Die Waffe fast im Gesicht und diese blutrote Nacht machten es nicht besser für ihn. Er war des Öfteren schon in gefährlichen Situationen gewesen, aber meistens betrafen sie nur ihn oder waren von weniger Feuerkraft unterstützt worden. Kaito und er stecken tiefer im Schlamassel, als er es sich je gedacht hatte. „Der Mond steht heute in einer gefährlichen Stellung; du solltest gut auf dich und Kaito aufpassen.“, hallten die Worte von Akako in seinem Kopf wider. Hatte sie das wirklich vorausahnen können? War das überhaupt möglich? Der Druck an seiner Schläfe wurde verstärkt und brachte seinen Kopf in eine leichte Schräglage. Unsicher flackerte sein Blick zu Kaito und dieser erwiderte diesen zwar nur kurz, aber es reichte Shinichi um etwas Vertrauen zu fassen, das sie da noch heil heraus kamen. „Wieso sollte ich dir vertrauen? Du könntest uns auch beide erschießen, nachdem du den Diamanten hast.“ „Das könnte ich. Ich könnte auch gleich damit anfangen.“ Erneut lief ihm ein Schauer über den Rücken, als er hörte wie Viper die Waffe entsicherte. „Also beweg deinen diebischen Arsch hier her und gib mir den Diamanten, dann können wir darüber reden, ob du deinen Freund wieder bekommst.“ Leise seufzte Kaito und wirkte nicht wirklich sicher, doch dann tat er wie gesagt und kam ein paar Schritte näher. „Auf die Knie und schieb ihn rüber.“, befahl der Mann weiter und auch das machte der Meisterdieb, ohne weiter etwas zu sagen. Er bewegte sich leider auf zu dünnem Eis. Wäre er wenigstens allein, dann wäre das nicht so schlimm. Viel zu viele Ideen hätte Kaito schon gehabt, um aus dieser Sache heraus zu kommen, aber nicht mit Shinichi. Solange er die Waffe am Kopf hatte, waren ihm die Hände gebunden, so ungern er es auch zugab. So schob er den Edelstein zu Viper und beobachtete den Mann, wie er diesen aufhob. „Ich bin ja ein Mann der zu seinem Wort steht...“, sagte er mit einem ekligen Lächeln. Etwas grob schubste er Shinichi von sich weg. Der Detektiv schaffte es gerade noch, sich mit den Händen abzustützen. Immerhin hatte er keine Lust, mit dem Gesicht auf dem Beton aufzukommen. „Es war mir eine Freude, Kid. Ich hoffe das nächste Mal bist du ebenfalls so kooperativ.“, schmunzelte Viper und wandte sich zum Gehen. Shinichi konnte Kaito gut ansehen, dass es ihm nicht passte. „Lass gut sein. Ich hab mir alles gemerkt.“, sagte der Meisterdetektiv leise und richtete sich etwas schwerfällig auf. Die kniende Haltung war gar nicht gut für seinen Körper gewesen. Kaito zögerte auch nicht lange und half ihm, dass er aufrecht stehen konnte. „Tja, damit ist es wohl hinfällig, dass ich ihn ausleihe.“ „Aber du hast ihn...“ „Soll ich etwa zur Polizei gehen und ihn anzeigen? Entschuldigen sie Officer, aber der Diamant, den ich gestohlen habe, wurde gestohlen.“ „Idiot.“, grummelte Shinichi und boxte dem lachenden Kid gegen die Schulter. „Wir bekommen das schon hin“, schob er dann noch nach. Kid fangen hin oder her. Logisch gesehen hätte er ihn ja zurück gebracht, außerdem wollte ihn dieser Viper einfach erschießen, das würde er nicht auf sich sitzen lassen. „Also komm. Zieh dich um, wir haben glaube ich einiges zu klären.“, seufzte Shinichi dann und wandte sich ab zum Gehen. Dabei sah er direkt in die giftgrünen Augen von Viper. Er war ein paar Meter weiter wieder stehen geblieben und hatte sich zu den zwei Oberschülern umgedreht. Nachdenklich drehte dieser den Diamanten in seinen Fingern. „Mir ist leider ein Fehler unterlaufen..“, ging Viper mit langsamer Stimme an und hob dabei seinen Schussarm. „Kid darf nicht überleben. Kurz dachte ich ja, dich in meine Pläne mit einzuweihen, aber ich glaube dich zu erschießen geht leichter.“ Das boshafte Grinsen auf seinen Lippen wurde breiter und schon entsicherte er die Waffe erneut, die er zuvor wieder gesichert hatte, als er weggegangen war. „Es ist zwar schade so ein Talent zu verschwenden, aber ich bin mir sicher, dass du es verstehen wirst.“ Mit einem Lachen drückte Viper den Abzug und keiner der beiden Jungs reagierte schnell genug. Die Kugel bohrte sich tief in die Seite von Kaito. Während der Rauch langsam von der Glock abzog, beschleunigte sich der Puls von Shinichi umso schneller. „Kaito?!“, rief er panisch auf und achtete gar nicht darauf, dass er ihn gerade mit seinem echten Namen angesprochen hatte. Der Meisterdieb war viel zu versteinert und brauchte ein paar Sekunden länger, doch als der Schmerz sich durch seinen kompletten Körper zog wurde ihm schlagartig bewusst, was gerade passiert war. Wie in Zeitlupe wanderten seine Finger zu der Wunde und wurden mit seinem eigenen Blut benetzt. Sein Anzug nahm dank der weißen Farbe das Blut umso stärker auf und es breitete sich viel schlimmer aus, als die Wunde eigentlich war. Entsetzt weiteten sich aber seine Augen als er sah, dass Viper direkt hinter Shinichi stand. Seine Stimme gehorchte ihm nicht und so war er nicht in der Lage, den Detektiv zu warnen. Fest bohrten sich die Finger in das dunkelbraune Haar und zogen den Kopf ruckartig in seine Richtung. Ein schmerzhafter Schrei kam Shinichi über die Lippen, da er damit nicht gerechnet hatte. „Du wirst allen sagen, dass Kid tot ist. Nach all den Jahren ist es vollbracht. Denn niemand stellt sich den Weg von Pandora.“ Was als nächstes passierte, bekam Shinichi nur noch in einem milchigen Schleier mit, da ihm Viper einen gekonnten Schlag in den Nacken verpasste, der ihm das Bewusstsein raubte. Wie ein nasser Sack kippte er zur Seite weg und schlug hart auf dem Boden auf. Er durfte jetzt nicht bewusstlos werden. Kaito brauchte ihn. Noch während er sich verzweifelt an dem Gedanken festhielt, konnte er sehen wie das Blut sich den Weg nach unten gebahnt hatte. Selbst seine Hose wies blutige Spuren auf und es tropfte durch sein Hosenbein nach unten auf den Boden. Schwer stöhnend hielt sich Kaito die Wunde und versuchte damit, den Blutfluss etwas zu stoppen. Aber die Wunde war viel zu tief, als dass ein einfacher Druck mit den Händen reichen würde. So sickerte immer mehr und mehr Blut durch seine Finger. Mit schmerzverzerrtem Gesicht suchte er den Blick von Viper. Er musste sich was einfallen lassen und das schnell. Viper stieg einfach über Shinichi hinweg und ging gelassen auf Kid zu. Immer weiter trieb er den Jungen an das Ende des Dachs. „Ich habe mich immer gefragt wieso Snake dich nicht einfach erschossen hat. Dabei bist du doch auch nur ein Mensch. Aber wahrscheinlich war er einfach zu ungeschickt.“, erzählte ihm Viper in Seelenruhe und bohrte dabei die Waffe in die bereits entstandene Wunde, was dazu führte, dass Kaito scharf die Luft einsog. Kurz hatte er Panik, dass er ihm noch eine zweite Kugel in den Körper jagte, aber Viper hatte eine viel bessere Idee. „Ich reiße dir hier und jetzt deine weißen Flügel aus. Niemals wieder wirst du Pandora im Weg stehen. Auf Wiedersehen, Kid.“ Das boshafte Lächeln und das mörderische Funkeln in den Augen des Mannes war eines der Dinge die Kaito wahrnahm, doch sein eigentlicher Blick ging zu Shinichi. Der ihn mit entsetzten Augen musterte. Angst, Sorge und sogar ein paar Tränen konnte er in ihnen sehen. Er würde hier nicht sterben und doch konnte er nichts tun, der Schmerz hatte sich in jede Faser seines Körpers gefressen und so konnte er nur nachgeben. Viper musste nicht einmal viel Kraft aufwenden, um Kid den letzten Stoß zu verpassen. So gerne hätte sich der Dieb dagegen gestemmt, doch noch bevor er etwas tun konnte, verlor er den Halt unter den Füßen. Shinichi wollte es nicht sehen und wollte es nicht glauben. Doch Kaito fiel. Ohne Widerstand war das Einzige was zurück blieb sein Zylinder, der ein weniger langsamer hinter ihm nach segelte. Er musste seiner Ohnmacht entkommen, er musste seinen Körper dorthin bringen. Er musste zu ihm. „Kaito...“, nuschelte der Detektiv und ohne es zu merken, brannten ihm die warmen Tränen in den Augen. Er konnte sich doch nicht wirklich von diesem Kerl... Nein das durfte nicht sein... Mühevoll streckte er seine Hand aus und schlug die Zähne schmerzhaft aufeinander. Viper war ihm fest auf das Handgelenk gestiegen. „Na na, der Dieb ist tot und wenn du ihm nicht in die Hölle folgen willst, wirst du jetzt einfach seelenruhig bewusstlos. Ich hoffe auf dein Glück, dass wir einander nicht wieder sehen, Shinichi Kudo.“ Noch einmal verstärkte er den Druck und ließ den halb bewusstlosen Detektiv auf dem Dach zurück. Die Worte von Viper waren schon gar nicht mehr zu ihm durchgesickert. Nicht einmal, dass er seinen Namen kannte. Seine Gedanken kreisten einzig allein um Kaito. Er musste einfach irgendwie zu ihm kommen. Doch das Einzige, was er in seinem Zustand zustande brachte, war dass er ein paar Millimeter nach vorne robbte und dann wieder zu Boden ging. Doch war er damit näher an das hinunter getropfte Blut gekommen. So gerne würde er glauben es wäre Kunstblut, doch es war echt. Die Wunde war echt. Der Dieb spielte ihm dieses Mal keinen Streich. Die ersten Tränen lösten sich aus seinen Augenwinkeln und liefen warm über seine Wange. Wieso hatte er weder Hakuba noch Lewis Bescheid gesagt, wenn einer der beiden gewusst hätte, dass sie auf dem falschen Dach waren, dann hätten sie hier her kommen können. Dann hätten sie Viper aufhalten können. Doch sein ganzes inneres Flehen, dass Kaito jeden Moment zurück war, blieb ungehört. Er war weg. Wahrscheinlich für immer. Das Bild, wie der Dieb vom Dach geschubst wurde, brannte sich tief in sein Gedächtnis und sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. So fest, dass noch mehr Tränen den Weg über seine Wange fanden. Langsam sackte sein Kopf auf den kalten Boden und er schloss die Augen. Wieso? Wieso hatte Kaito gelächelt? Wollte er ihm damit zeigen, dass er es schaffen würde? Oder einfach nur seine typische Art zu sagen, dass alles gut wurde. Shinichi wusste nicht, wo er mit seinen Gedanken anfangen sollte, es tat alles so weh und am schlimmsten war der Schmerz, der in seinem Herzen entstanden war. So sehr er versuchte, Kaito zu vertrauen. Daran zu glauben, dass er dort unten stand und lebte. Es half alles nichts. Sein Verstand hatte bereits den Schluss gezogen, dass Kaito nie wieder kommen würde. So wurden die Tränen noch ein bisschen mehr und wenn er die Kraft dazu gehabt hätte, wäre wohl auch ein Schluchzen über seine Lippen gekommen. So blieb ihm nichts anderes übrig, als der Schwäche seines Körpers immer mehr nachzugeben und in die kalte Umarmung seiner Ohnmacht zu fallen. Das Letzte was er hörte war das Rufen eines ihm nicht bekannten Mannes. Aber die drückende Schwärze war stärker, als zu erfahren wer mit ihm auf dem Dach war. Sein Herz hoffte einfach nur, dass es Kaito war. „Wir haben ihn gefunden, Detective.“, rief einer der Männer von Scotland Yard und lief auf Shinichi zu. Lewis und Hakuba folgten direkt und ließen den Blick über das Dach schweifen. „Was macht er hier? Ich dachte er war auch der Meinung, dass Kid bei uns auftaucht.“ „Anscheinend muss ihn etwas an der Schlussfolgerung gestört haben.“, meinte Hakuba nur und kniete sich neben das Blut. Dann stand er wieder auf und folgte der Spur, die am Ende des Daches aufhörte. Doch konnte er nicht mit Sicherheit sagen, was hier passiert war. „Er hat nur das Bewusstsein verloren, aber wir sollten lieber einen Krankenwagen rufen.“ Bei diesen Worten drehte sich Hakuba wieder herum. Was genau hatte Kudo hier mit Kid getrieben? Nachdenklich musterte er das Ganze, doch konnte sich keinen wirklichen Reim darauf machen. Es sei denn, eine dritte Person wäre hier gewesen. Vielleicht Interpol? Aber die hatten ihre Männer sogar abrücken lassen, als sie erfolglos auf dem Dach gewartet hatten. Schweigsam fiel sein Blick auf die Kartenpistole, die am anderen Ende lag. Er musste wohl oder übel darauf warten, dass Shinichi wieder wach wurde. Doch dessen Gesichtsausdruck zeigte ihm schon, dass hier mehr los war als sie mitbekommen haben. „Detective...“, fing einer der Männer plötzlich zögernd an. „Was ist denn noch?“, erwiderte Lewis etwas pampig. Er war unglaublich sauer, dass ihnen Kid mit dem Diamanten entwischt war. Er hatte noch keine Ahnung, wie er das seinem Chef erklären sollte, immerhin musste es dieser weiter zur Queen tragen. „Der Koh-i-Noor...“ „Was ist damit?“ „Er ist hier..“ „Was?!“, perplex sah Lewis ihn an und der Mann holte aus der Jackentasche von Shinichi den Diamanten. Er strahlte so schön wie immer und schien komplett unberührt. „Er ...“ „Ich hab Ihnen doch gesagt, dass Kid alles zurück bringt, auf dem einen oder anderen Weg.“, sagte Hakuba mit einem leichten Lächeln. Immerhin war der Schatz noch da, wo er hin gehörte. Trotzdem hätte er gerne die Lücken gefüllt, die dieser Fall mit sich brachte. Die Männer nahmen den Edelstein direkt, um ihn zu seinem rechtmäßigen Platz zu bringen. In der Zeit kam auch endlich der Notarzt um sich Shinichi kurz anzusehen. Dann folgten zwei weitere und transportieren den Oberschüler auf einer Liege ab. Hakuba seufzte leise. Wahrscheinlich würde er erst alles erfahren, wenn Shinichi wieder wach war. Doch bis dahin würde er sehen, was er selbst an Beweisen finden würde. Denn das Blut gehörte definitiv Kid, aber wieso war er nicht hier? Die Menge des Blutes deutete daraufhin, dass es eine tiefe Wunde sein musste, aber kein Durchschuss, weil keine Kugel gefunden wurde. Die Patrone wurde wohl auch mitgenommen. Beweise gab es hier also keine. Aber war es wirklich eine Pistole? Man hätte ihn auch mit einem Messer attackieren können, aber er glaubte nicht, dass der Meisterdieb sich von so etwas treffen lassen würde. Schweigsam sah Hakuba in die Ferne und ging alles durch. „Du solltest langsam zurück.“, brach Lewis in seine Gedanken ein. „Hm?“ „Es ist spät, Hakuba.“ „Oh stimmt...“, kam es dann von ihm und sein Blick fiel auf die Uhr. Er hatte immerhin das Glück, dass er nicht zurück nach Japan fliegen musste. „Es wird wirklich Zeit.“ „Wir kümmern uns um den Rest.“ „Gut. Ich werde morgen mal bei Ihnen vorbeisehen.“, lächelte Hakuba leicht. „Kannst du gerne. Bis morgen dann, schlaf gut.“, verabschiedete ihn Lewis und er wandte sich direkt an seine Männer, um alles zu klären als auch Hakuba sich verabschiedet hatte. Sie mussten das Blut vom Dach bekommen, bevor noch irgendwelche Touristen auf die Idee kamen hier hoch zu kommen. Ab und an verliefen sich manche einfach. Keiner der Polizisten kam auf die Idee, dass es das Blut von Kid sein könnte. Auch Hakuba sagte nichts dazu. Es wäre einfach, das Blut zu nehmen und anhand der DNA festzustellen, wer er nun in Wirklichkeit war. Doch etwas in ihm sträubte sich gegen diese Art. Immerhin schien hier etwas Unschönes passiert zu sein und er konnte nicht wirklich sagen, wie weit Kid mit der Wunde gekommen war. Nein, wenn dann machte er ihn bei einem Coup dingfest. Leise seufzte Hakuba, als er endlich das Gebäude verließ. „Lass dich ja nicht umbringen, Kuroba.“, murmelte er und machte sich auf dem Weg zum Auto, in dem immer noch Baaya auf ihn wartete.     Kapitel 12: Ever since the day you came into my life, I know that you are the one I'll truly love till the end. --------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das stetige Piepen der Herzmaschine hallte durch den sterilen Raum. Schweigsam saß Hakuba mit verschränkten Armen neben dem Bett des japanischen Meisterdetektivs. Es waren bereits zwei Tage vergangen und der Arzt konnte ihm nicht sagen, ob nicht sogar noch mehr Zeit vergehen würde, bis Shinichi wieder aufwachte. Zwischenzeitlich waren die Klassen zurück nach Japan gereist und hatten Shinichi vorerst hier gelassen, sodass dieser nach seiner Genesung nachkommen konnte. Trotz seiner Bemühungen hatte Saguru nichts mehr über Kaito in Erfahrung bringen können. Aoko meinte nur, dass Kaito von einem Bekannten abgeholt wurde, weil etwas in Japan passiert war. So musste der Oberschüler schon vor allen anderen abreisen. Etwas, das den englischen Detektiv nur noch stutziger gemacht hatte. Besonders, weil niemand mehr Kaito zu Gesicht bekommen hatte. Der Letzte, der ihn wohl gesehen hatte, war Shinichi selbst gewesen. Doch dieser hatte sich dazu entschieden erstmal bewusstlos zu sein. Ran war einmal hier gewesen, doch durfte sie nicht bleiben, sondern musste ebenfalls mit den anderen abreisen. Während Hakuba auf das Erwachen von Kudo wartete, kam der Arzt zu seiner Visite, erklärte, dass alles gut verliefe und ging wieder. Noch während sich der Detektiv den Kopf zerbrach was er heute noch machen konnte mit seinen Nachforschungen, kam die allererste Regung von Shinichi. Langsam und zäh öffneten sich seine Augen. Es dauerte etwas, bis der Oberschüler sich an das grelle Licht gewöhnt hatte und er blinzelte deswegen ein paar Mal. Langsam drehte er den Kopf und schon am Blick merkte Hakuba, dass er wohl nicht so Recht wusste, wo er sich befand. „Du bist im London Bridge Hospital, Shinichi.“, klärte er ihn freundlich auf. Erst da kam etwas mehr Bewegung in seine Glieder. Von jetzt auf gleich verlor er jegliche Gesichtsfarbe und wandte den Blick ab. Fragend legte Hakuba den Kopf schief und hoffte, dass er noch aufgeklärt wurde. Doch Shinichis Erinnerungen von der Nacht des Diebstahls setzten sich viel schneller zusammen als ihm lieb war und erneut blieb er an dem Bild den fallenden Kaitos hängen. Unbewusst verkrampfte sich seine Hand in die Decke und dabei verzog er die Mundwinkel. „Was ist auf dem Dach passiert Shinichi?“, bohrte Hakuba nun nach, da der Oberschüler immer noch nichts gesagt hatte. Auch dabei musste er etwas länger warten, bis der Junge überhaupt reagierte. Ungeduldig musterte Hakuba ihn. Er hatte jetzt solange darauf gewartet, ihn das fragen zu können, dass es ihn doch leicht störte, dass nicht direkt eine Antwort kam. „Der Koh-i-Noor, ist er...?“ „Er ist in Sicherheit.“, beantwortete der Detektiv die Frage seufzend, da Shinichi auf seine nicht direkt einging. Langsam nickte Kudo und schloss noch einmal die Augen. Kurz hatte Hakuba die Sorge, dass er gleich wieder einschlafen würde, doch als die Augen wieder aufgingen, wirkte er wieder komplett gefasst. Nichts verriet, dass in ihm ein Sturm aus Gefühlen tobte und er am liebsten sofort aufgesprungen wäre, um nach Kaito zu sehen. „Kid wurde auf dem Dach aufgelauert, ich habe zu langsam reagiert, aber … Kid konnte fliehen.“, kürzte Shinichi das Ganze dann auf das Minimum ein. Er wollte Hakuba nichts erzählen, besonders da er die Befürchtung hatte, dass er zu viel verraten konnte. Tief in seinem Herzen wünschte er sich einfach, dass es Kaito gut ging, dass alles nur ein Teil seiner Show war. „Das soll alles sein? Wieso habe ich dann Blut sicherstellen können?“, bohrte Hakuba erbarmungslos weiter. „Kid... Wurde angeschossen, aber... Ich glaube nicht, dass es schlimm war...“, wich Shinichi weiter aus und sein Blick verlor langsam wieder an der neu gewonnen Gefasstheit. Es durfte einfach nicht so schlimm gewesen sein. Der Dieb hatte sich bestimmt in seinem Sturz noch gefangen. Obwohl er sonst so rational dachte, war es für ihn nicht so einfach, nicht auch hierbei den logischen Schluss zu ziehen. Immerhin wollte er nicht einmal daran denken, dass Kaito womöglich in dieser Nacht sein Ende gefunden hatte. „Was ist alles passiert, als ihr gekommen seid?“, fragte nun Shinichi im Gegenzug und musterte Hakuba. „Wir haben dich gefunden und den Diamanten sichergestellt. Von Kid war keine Spur, auch nicht die eines vermeintlichen Schützen. Du wurdest ins Krankenhaus eingeliefert und die anderen sind zurück nach Japan geflogen, bis auf Kaito...“ Dabei legte Hakuba in seiner Aufzählung eine Pause ein und wartete auf eine Reaktion von Shinichi. Diese blieb auch nicht aus, weil seine Augen größer wurden und seine Gesichtsfarbe wirkte als würde sie sogar noch blasser werden, als sie sowieso schon war. „Er...“, kam es erstickt von dem Meisterdetektiv. „Er ist vor allen anderen geflogen, wegen eines Notfalls in Japan. Keiner hat ihn mehr zu Gesicht bekommen, aber Aoko meinte es sei ein guter Bekannter gewesen der sich gemeldet hatte.“, klärte Hakuba den schockierten Detektiv auf. Es dauerte etwas, bis Shinichi seine Fassung wieder hatte und er heftete den Blick auf seine Decke. Hieß das jetzt es ging ihm gut oder bedeutete genau das das Gegenteil? „Wenn es etwas gibt, was du mir über Kid sagen musst, dann hast du jetzt die Gelegenheit.“, warf Hakuba in seine Gedanken ein. „Ich habe dem nichts mehr hinzuzufügen. Der Koh-i-Noor ist da wo er hin sollte und Kid konnte sich ihn nicht unter den Nagel reißen. Was den seltsamen Mann angeht, werde ich meine eigenen Nachforschungen anstellen. Also nein, es gibt nichts, was ich noch zu sagen habe.“, erwiderte Shinichi erst mit einem Zögern in der Stimme, doch wurde sie beim Reden immer ernster und er hob endlich wieder den Blick. Schweigsam wurde er gemustert und erst als die Tür aufging, lösten sie den Blick voneinander. „Ah, Kudo Sie sind endlich wach.“, kam es erfreut von dem Arzt der die zwei störte. „Wie fühlen Sie sich?“ „Gerädert, aber sonst gut.“ „Das sind gute Nachrichten. Ihre Ohnmacht wäre fast bedenklich geworden, aber anscheinend brauchten Sie einfach nur den Schlaf.“, lächelte ihm der Arzt entgegen und trat dann ein. „Ein paar kleinere Untersuchungen erwarten Sie aber noch. Immerhin müssen wir sehen, ob es nicht irgendwelche bleibenden Schäden gibt. Danach sind Sie frei zu gehen, sofern Sie sich in der Lage dazu fühlen.“ Shinichi nickte dabei nur und verfolgte den Arzt mit seinen Augen, wie dieser das Klemmbrett nahm, das an seinem Bett befestigt war. „Dann werde ich erst Mal gehen. Sag Bescheid, wenn du fertig bist. Ich werde dich zum Flughafen bringen. Sobald du wach bist und vor allem fit, sollst du nämlich zurück nach Japan.“ Shinichi nickte auf die Worte hin und Hakuba verabschiedete sich komplett, ehe der Meisterdetektiv mit dem Arzt allein war. Total unbewusst, hoffte Kudo, dass es Kaito war, der sich hinter dem Arzt verbarg, aber da der Gedanke zu absurd war, verwarf er ihn auch direkt wieder. Die Untersuchungen selbst nahmen nicht so viel Zeit in Anspruch, wie Shinichi schon befürchtet hatte, so war er nach allem relativ schnell fertig und konnte sich wieder vernünftig anziehen. Auch bekam er seine Sachen ausgehändigt und darunter auch sein Handy. Schnell schaltete er dieses wieder ein und wurde direkt von einer Flut von Nachrichten überschwemmt. Doch keine einzige war von Kaito, was sein Herz wieder schwer werden ließ. Kurz überflog er, was es alles war und antwortete nur knapp auf die von Ran und Haibara, dass es ihm gut ging und er sich auf den Rückflug machte. Sie konnten reden wenn er zurück war. Noch während er das Krankenhaus verließ, hatte er schon das Handy am Ohr und versuchte, Kaito zu erreichen. Wenn sich dieser Idiot schon nicht bei ihm meldete, musste er es übernehmen. Leider kam er nicht einmal bis zur Mailbox, da er direkt von der netten Computerstimme darauf hingewiesen wurde, dass der Teilnehmer derzeit nicht erreichbar war. Etwas frustriert versuchte es Shinichi noch einmal, obwohl ihm klar war, dass es auch beim zweiten Mal nicht funktionieren würde. Als er etwas genervt ein weiteres Mal die Dame wegdrückte, seufzte er nur schwer. Das konnte doch nicht wahr sein, oder? Wieso erreichte er ihn denn nicht? Wenn er wirklich wieder in Tokio war, dann sollte es ihm doch gut gehen, oder? Unsicher atmete der Meisterdetektiv schwer aus und setzte sich dann in Bewegung. Die Empfangsdame hatte ihm genau gesagt wohin er musste und dass ein Taxi für ihn gerufen werden würde, da Hakuba spontan abgesagt hatte und er ihn erst am Flughafen treffen würde. Seine Sachen hatte Ran bereits mitgenommen, damit er nicht noch einmal in die Pension musste. Etwas missmutig wartete er auf das Taxi, als er am Parkplatz war und stieg dann ein. Die Fahrt über war sein Blick nur aus dem Fenster gerichtet. Er konnte am Ende nicht einmal sagen, ob der Fahrer ihn etwas gefragt oder erzählt hatte. Dafür kreisten seine Gedanken viel zu sehr um diese Sache. Je näher er dem Flughafen kam, desto nervöser wurde er. Wie sollte er Hakuba gegenüber treten? Er konnte ihm weder etwas über Kaito erzählen, noch was ihm als sein Alter Ego passiert war. Das wäre viel zu verdächtig und sein Verdacht, dass Kaito der besagte Dieb war, war bereits viel zu eindeutig. Schwer seufzte Shinichi, als er den Taxifahrer verabschiedete mit dem Geld, das er von ihm verlangte. Nur zögerlich bewegte sich der Detektiv durch den Flughafen. Er war doch ganz froh, dass er schon ein paar Mal hier gewesen war, so haperte er nicht an der Orientierung, eher daran, dass er Hakuba viel zu schnell entdeckte. Dieser ihn leider auch. Doch kam er nicht auf ihn zu, sondern wartete, bis der japanische Meisterdetektiv bei ihm war. „Ich habe die Tickets bereits besorgt.“ „Tickets?“, fragte Shinichi verwirrt. „Natürlich komme ich mit dir. Ich habe in Japan auch noch ein paar Dinge zu klären.“, erwiderte Hakuba mit einem kurzen Lächeln und setzte sich dann in Bewegung. Kurz hatte Shinichi das Gefühl, dass er sein Gesicht dabei verzog, auch wirkte er ganz anders als eben im Krankenhaus. „Ist etwas passiert?“, bohrte der Detektiv direkt nach, während er ihm folgte. „Nein, wieso?“ „Reine Neugierde.“ Damit war das Gespräch von den beiden erst einmal im Keim erstickt und sie suchten das richtige Gate. Der Flug selbst würde erst in zwei Stunden starten. Dieses Mal ging es über Kopenhagen, aber immerhin mussten sie nicht umsteigen. Das hieß, er würde eine gefühlte Ewigkeit mit Hakuba zu tun haben. Aber der sonst so forsche Engländer war überraschend schweigsam. Zusammen hatten sie sich einen Platz gesucht und es wirkte fast so, als wäre Hakuba unglaublich erleichtert, endlich sitzen zu können. „Irgendwie verhältst du dich komisch.“, stellte Shinichi dann nach einer erneuten, langen Pause fest. „Das brauch ich nicht von einem Detektiven hören, der einen Dieb deckt.“, konterte dieser direkt. „Ich decke ihn nicht.“, brummte der Meisterdetektiv und wandte den Blick wieder ab, um ihn über die Menschen schweifen zu lassen. „So? Wieso sagst du mir dann nicht, was auf dem Dach alles passiert ist?“ „Ich habe dir das erzählt, was ich noch weiß.“ „Und das war wirklich alles?“, bohrte Saguru erbarmungslos weiter nach. Doch dieses Mal bekam er ein Schweigen, da Shinichi nichts mehr dazu sagte. Natürlich hatte er ihm nicht alles erzählt, aber wie sollte er auch? Immerhin würde er damit Kaito komplett auffliegen lassen und das konnte er einfach nicht. Doch die Unsicherheit über seinen Verbleib zerriss ihn innerlich einfach komplett. Sein Blick war viel öfter auf dem Handy, als es sonst der Fall war. Doch weder hatte er einen Anruf, noch eine kleine Nachricht von dem Meisterdieb. Sein Handy blieb stumm. Nur Ran schickte ihm eine erleichterte SMS, dass er wieder auf den Beinen war. Leise seufzte der Oberschüler und rutschte unbewusst etwas tiefer in den unbequemen Stuhl. Wieder kam ein Schweigen über die zwei Detektive. Beide sahen den vorbeilaufenden Menschen zu und lediglich die Bewegung von Hakuba lenkte die Aufmerksamkeit Shinichis hin und wieder zurück. Wenn er es nicht besser wüsste, würde er fast glauben, dass er Schmerzen hatte, aber sein Gesicht verriet einfach nichts davon. Es war eine einfache Geste des Umsetzens, doch kam sie Shinichi viel zu oft vor und viel zu wahllos. „Du bist ganz schön an mir interessiert, obwohl du doch Kaito hast.“ „Was?“, kam es perplex von Shinichi und er setzte sich wieder etwas mehr auf. „Du solltest ab und zu blinzeln, wenn du mich so musterst.“, sagte Hakuba ruhig und sah ihn dann endlich an. Ein amüsiertes Lächeln lag dabei auf seinen Lippen. „Ich habe weder an Kaito noch an dir Interesse.“, versuchte Shinichi ihm direkt diesen Gedanken auszureden. „Das habe ich am Big Ben bemerkt.“ Ohne es zu wollen, verfärbten sich bei dem Meisterdetektiv langsam die Wangen rot und er wandte den Blick wieder ab. Das war eine ganz andere Situation. Gerade jetzt war er einfach nur neugierig, ob ihn Hakuba nicht doch anlog. „Vielleicht erzähle ich dir was passiert ist, wenn wir an Bord sind. Immerhin haben wir 11 Stunden und 24 Minuten.“ Leise schnaubte Shinichi auf die Aussage hin. Ja, die Zeit hatten sie wirklich dafür. Besonders, weil sie einfach schon fast drei Stunden nur in Kopenhagen standen, aber besser so, als dass sie nicht zurückkamen. Nachdem sie sich dann eine weitere Zeit angeschwiegen hatten, kam endlich das Boarding. Schweigsam liefen die zwei Oberschüler nebeneinander her. Kurz musterte Shinichi Hakuba von der Seite und irgendwie musste er sich das vorhin wohl eingebildet haben, da er komplett normal lief. Doch kam er nicht dazu, den Gedanken weiter auszuführen, weil es schon direkt losging. Nach einigen Stationen durften sie einsteigen und suchten ihren Platz. „Du kannst gerne ans Fenster.“, bot ihm Hakuba an und machte ihm ein wenig Raum, dass er durchrutschen konnte. „Danke...“, sagte Shinichi überrascht und setzte sich direkt an das kleine Fenster. Er hatte ja gedacht, dass sich der englische Detektiv diesen Platz schnappen würde, aber vielleicht war er doch nicht so übel. Es dauerte nicht lange, da war das Flugzeug gut gefüllt und nach ein paar weiteren Minuten starteten sie auch schon. Der Blick von Shinichi löste sich dabei keine Sekunde vom Fenster, während er dem immer kleiner werdenden Flughafen nachsah. Erst als es hieß, sie dürften sich wieder abschnallen, wandte er den Blick ab und ließ diesen weiter zu Hakuba schweifen. „Du siehst extrem blass aus...“, stellte Shinichi dann doch mit leichter Sorge in der Stimme fest. Doch reagierte dieser nicht einmal wirklich darauf, sondern, drückte fest mit der linken Hand an seine rechte Seite. Langsam, für Shinichis Geschmack zu langsam, machte es Klick bei ihm. Der englische Detektiv ließ ihn aber erst gar nicht zu Wort kommen. „Bitte, Shinichi... Sag nichts...“, murmelte er seufzend und lehnte sich dabei in seinem Stuhl weiter zurück. Unzufrieden schürzte Shinichi dabei die Lippen, war das sein Ernst? „Mir wäre es lieber, wenn wir nicht in dieser Lage wären...“, fuhr Hakuba leise fort und unterbrach den Meisterdetektiv erneut mit diesen Worten. „Du...“, fing Shinichi, dennoch an und wurde dann von einer netten Stewardess unterbrochen, ob alles in Ordnung bei ihnen wäre. Mehr zu der Überraschung des Detektivs antwortete Hakuba völlig normal und bestellte sogar etwas Kleines zu trinken bei ihr. Diese nahm die Bestellung lächelnd an und lief weiter durch die Reihen. „Können wir mit der Erklärung warten, bis wir in Japan sind?“, fragte Hakuba Shinichi und wandte den Blick wieder zu ihm. „Nein können wir nicht. Du bist mir das mehr als schuldig.“, knurrte Shinichi und seine Mundwinkel verzogen sich dabei noch etwas mehr. War das wirklich sein Ernst, nachdem er so verzweifelt versucht hatte ihn zu erreichen, lief er ihm dauernd vor der Nase herum?! Nachdem ihnen das Wasser gebracht wurde, rutschte Hakuba in eine etwas bessere Position und der besorgte Blick von Shinichi entging ihm dabei nicht. „Keine Sorge, es wurde alles wieder zusammen genäht. Es ist weniger dramatisch als es aussieht.“ „Nichts Dramatisches?!“, fuhr Shinichi ihn dann mit zischender Stimme an, damit es nicht das ganze Flugzeug mitbekam. „DU wurdest angeschossen! DU bist vom Dach gefallen! Ich dachte du bist tot?!“ Kurz konnte man einen wässrigen Glanz in den Augen von Shinichi erkennen, doch überwog der wütende Teil viel zu sehr. Unzufrieden verzog der Meisterdieb die Mundwinkel. „Shinichi...“, fing er leise an und hörte dabei sogar auf, die Stimme von Hakuba nach zu machen. „Nichts 'Shinichi'“, äffte er seine Tonlage nach. „Weißt du, was für Gedanken ich mir gemacht habe?“ Mehr konnte sich der Meisterdetektiv nicht in Rage reden, da Kaito den Arm hob und die Hand an die Wange von Shinichi legte. „Lass es mich erklären, Shinichi. Zwar wollte ich warten, bis wir zurück sind und ich in einer besseren Verfassung bin, aber du hast Recht. Versprich mir nur eine Sache...“ Bittend sah der Meisterdieb den Detektiv an und dieser gab nur ein Schnauben von sich. „Unterbrich mich nicht. Du kannst mir danach gerne alle Fragen stellen die du magst, aber lass mich erst einmal erzählen, okay?“ Kurz merkte man, dass Shinichi an dieser Stelle schon gerne widersprochen hätte, doch nickte er zögerlich. Tief atmete Kaito durch und würde, wenn er könnte, tiefer in den Sitz sinken. Er hätte nicht erwartet, dass Fliegen solche Schmerzen auslösen würde, aber immerhin verstand er nun, wieso Jii erst so vehement dagegen gewesen war. „Also?“, fragte Shinichi, als Kaito noch nichts sagte. Amüsiert musste der Dieb grinsen. „So ungeduldig? Wir haben noch einen ganzen Tag Zeit in diesem Flieger.“ Wenig begeistert sah der Detektiv ihn an und Kaito kicherte leise. „Entschuldige...“, grinste Kaito weiter. „Es tut dir sowieso nicht leid, also erzähl endlich und hast du was für deine Schmerzen dabei?“ „So besorgt?“, neckte ihn der Dieb und kassierte den nächsten kritischen Blick. „Ja ich hab etwas dabei. Ich hätte sonst nicht fliegen dürfen, aber ich darf die nächste erst in zwei Stunden nehmen. Deswegen muss es so gehen und jetzt lass mich erzählen, sonst überlege ich es mir doch noch anders.“ Das brachte Shinichi wirklich dazu, endlich den Mund zu halten. Er machte sich tierische Sorgen, dass Kaito Schmerzen hatte, aber eine vernünftige Antwort würde er sowieso nicht bekommen, so hielt er sich erst einmal zurück. Immerhin setzte der Dieb auch endlich an zu erzählen... ~ Mit Mühe hielt sich Kaito am Rand des Dachs. Schwer atmend hielt er sich die Wunde und verzog unbegeistert die Mundwinkel, als Viper immer näher kam. „Ich reiße dir hier und jetzt deine weißen Flügel aus. Niemals wieder wirst du Pandora im Weg stehen. Auf Wiedersehen, Kid.“ Das mörderische Funkeln in den Augen von Viper war Kaito nicht entgangen und doch huschte sein Blick zu Shinichi. 'Nicht... weinen... Herr Detektiv...', schoss es ihm durch die Gedanken und schon merkte er den Druck an seiner Schulter. Mit all seiner Kraft versuchte er sich gegen den Druck zu stemmen, doch es ging nicht. Es war nicht einmal ein großer Aufwand, ihm den letzten Stoß zu verpassen. Ohne große Gegenwehr torkelte er nach hinten und verlor so den Halt mit einem Bein. Nicht einmal ein Schrei kam ihm über die Lippen. In diesem Moment ging einfach alles viel zu schnell. Noch in einer Sekunde sah er die ersten Tränen in Shinichis Augen und in der nächsten war es die Fassade des Gebäudes, die an ihm vorbeizog. Kurz schloss er seine Augen und als er sie öffnete, ließ er endlich seine Wunde los. Verbluten würde er schon nicht, da war der Fall gerade sein größeres Problem. Mit etwas Mühe schaffte er es, sich in der Luft zu drehen und an seinem Gürtel den richtigen Knopf zu finden für den Haken. Dieser brauchte etwas, um Halt an der Hauswand zu finden, aber immerhin rechtzeitig bevor Kaito schmerzhaft auf dem Boden aufschlug. Doch auch der Ruck durch den plötzlich gebremsten Sturz ließ ihn schmerzhaft aufstöhnen. Schwer atmend versuchte er seine Gedanken zu sortieren und biss sich fest auf die Unterlippe. Er hatte wirklich Glück im Unglück gehabt, dass er vorsichtshalber eine weitere Möglichkeit für seine Flucht ausgetüftelt hatte. Er hatte nicht erwartet, dass Shinichi ihn verraten würde, aber man wusste ja nie, wo Hakuba seine Nase hatte. Vorsichtig streckte er seine Hand nach einer der Fensterbänke aus und brauchte ein paar Anläufe, bis er eine fest zu greifen bekam. Das ächzende Geräusch seines Seils zeigte ihm auch, dass es Zeit wurde, festen Boden unter den Füßen zu bekommen. Mit unglaublicher Anstrengung schaffte er es sich auf diese zu hieven und verharrte dort kurz. Mit zusammen gepressten Augen drückte er wieder fest auf die Wunde. Er musste unbedingt die Kugel aus seinen Körper bekommen und nach Shinichi sehen. Wer wusste, was dieser Kerl mit ihm anstellte. Doch merkte er, wie sein Körper ihn gerne in eine tiefe Ohnmacht ziehen wollte. Noch bevor es dazu kam, drückte er sich etwas fester gegen das Fenster und fiel mit einem überraschten Laut rückwärts in den Raum. Er hätte nicht gedacht, dass es sofort nachgeben würde. Immerhin war dieser Sturz nur halb so schlimm und würde höchstens blaue Flecken geben. Vorsichtig biss er sich in den Handschuh um diesen auszuziehen und tastete sich mit der rechten Hand zu seiner Hosentasche vor. Auch diese Aktion brauchte viel zu lange, aber endlich schaffte er es, sein Handy aus der Tasche zu ziehen. Er hatte bereits einen verpassten Anruf von Jii, was ihn trotz seiner Notlage zu einem Grinsen verleitete. „Junger Herr, wo seid Ihr?“, fragte der ältere Herr direkt besorgt als er sein Handy abnahm. „Wo kann ich dir nicht sagen, aber würdest du mich bitte einsammeln?“, erwiderte Kaito und seine Stimme klang dabei eher wie ein quälender Laut. „Was ist passiert?“, bohrte Jii direkt alarmiert nach. „Erkläre ich dir wenn du da bist. Ich bin vielleicht vom Dach gefallen... Um die vier bis fünf Stockwerke, vielleicht mehr.“ „Ich bin auf den Weg.“ „Lass dir...-“ Der Satz konnte gar nicht mehr erst beendet werden, da sein Handy mit einer lieblich summenden Melodie einfach ausging. „Großartig..“, murrte Kaito als er merkte, dass sein Akku den Geist aufgegeben hatte. Aber für seine Verhältnisse konnte es wohl nicht mehr schlimmer kommen. Angeschossen war er ja schon. Trotzdem hätte er gerne Shinichi kontaktiert. Doch das musste wohl jetzt warten. Es fühlte sich für ihn wie Stunden an, bis Jii endlich den Raum fand. „Junger Herr...“, lief der ältere Mann direkt auf ihn zu. „Jii...“, gab der Meisterdieb etwas gequält von sich. In der Zwischenzeit hatte sich sein Oberteil immer roter gefärbt und selbst der Druck mit der Hand half nichts mehr. Sein Assistent hatte nicht damit gerechnet, dass er in so einer schlechten Verfassung war, aber er hatte immerhin Wechselkleidung dabei. „Mit dem Tumult, der draußen herrscht, sollten wir Euch gut aus dem Gebäude bringen...“, sagte Jii und versuchte dabei gefasst zu wirken, wobei sein sorgenvoller Blick alles verriet. „Gut.. Was ist passiert?“ „Das weiß anscheinend niemand. Man hat Kudo bewusstlos auf dem Dach gefunden und ein Krankenwagen kam für ihn.“ Erleichtert seufzte Kaito bei diesen Worten auf. Immerhin war er in Sicherheit und er musste sich darum keine Sorgen machen. Mit großer Mühe ließ er sich dann von Jii in eine sitzende Position ziehen, damit dieser ihm dabei helfen konnte, sich aus seinem weißen Anzug zu schälen. „Einer von Pandora war hier, leider kein so ein großer Trottel wie es Snake ist..“, erzählte der Dieb, während er sich die Polizeiuniform zuknöpfte. Sie hatten Teile seines Hemdes genommen, um die Blutung so gut es ging zu stoppen, doch lange würde das nicht halten. „Ich würde dir gerne mehr erzählen, aber ich weiß nur, dass er Viper heißt...“ „Darum kümmere ich mich, wenn Ihr in Sicherheit seid.“, sagte Jii direkt und half Kaito dann ganz auf. „Wir müssen Euch ins Krankenhaus bringen.“ „Guter Plan und wie erklären wir denen, dass ein angeschossener Oberschüler ins Krankenhaus kommt?“ „Ich habe dort einen Bekannten, er wird uns helfen.“ Darauf konnte Kaito nur nicken. Eine Diskussion würde er jetzt nicht anfangen, dafür fehlte ihm die Kraft. Trotzdem war er sich wirklich unsicher, was das Ganze anging. Aber viel Wahl hatte er sowieso nicht. Immerhin würde er sonst wohl einfach verbluten. Es war ein unglaublicher Akt, aus dem Tower raus zu kommen. Überall liefen Polizisten herum und waren hoch alarmiert. Niemand verstand, wieso der Koh-i-Noor in der Tasche von Shinichi war und keine Spur von Kid war. Wobei es ihn mehr störte, dass wirklich Leute dabei waren, die ihn verdächtigten, den Meisterdetektiv außer Gefecht gesetzt zu haben. Als ob er so etwas tun würde. Dass Nakamori nie in London war, wurde mittlerweile auch publik und konnte ihm trotz der Umstände ein Lächeln entlocken. Wäre das Ende nicht so drastisch verlaufen, würde er sich ja selbst loben für diese Aktion. Schweigsam führte ihn Jii durch das Gebäude und ließ dabei einen Arm um seine Hüfte. Alleine sollte Kaito nicht laufen und doch musste er es, als sie sich dem Ausgang näherten. Es kostete ihn so viel Willenskraft, nicht zu hinken oder das Gesicht zu verziehen. Keiner hielt sie auf und sie schafften es ohne große Vorkommnisse raus. Mit einem Ächzen befreite sich Kaito von seiner Uniform, als er endlich im Auto saß und Jii ins Gas stieg. Das Hemd darunter war bereits blutrot. „Werdet mir ja nicht ohnmächtig.“ „Keine Sorge...“, murrte Kaito, der trotz allem stark damit zu kämpfen hatte. „Wir sind fast da...“, redete der Ältere weiter und es klang eher so, als würde er sich selbst Mut machen. Die Gedanken des Diebs hingen sowieso bei Shinichi. Es war seine Schuld, dass er verletzt worden war. Hätte er nicht sein albernes Spiel mit ihm getrieben, wäre ihm sicherlich nichts passiert. Doch noch bevor er weiter seinen Gedanken nachhängen konnte, waren sie schon da. „Junger Herr...“, kam es besorgt von Jii. Anscheinend musste er doch weg getreten sein, weil sein Gegenüber so aussah, als hätte er ihn schon mehrmals angesprochen. „Ich habe ihm bereits Bescheid gesagt. Wir werden also erwartet.“ „Wer ist es?“, fragte Kaito schwach und Jii musste ihn schon fast aus dem Auto hieven. „Ein guter Freund. Wir haben damals ein paar Dinge zusammen gemacht. Durch deinen Vater schuldet er mir noch etwas.“ Gerne hätte Kaito etwas darauf erwidert, doch die Worte sickerten gar nicht erst bis zu ihm durch. Er fühlte sich einfach wie ein nasser Sack und würde ihn Jii nicht mitziehen, würde er wohl einfach zur Seite kippen. Doch ließ der Ältere das nicht zu. Zwar war er nicht mehr der Jüngste, aber er würde Kaito irgendwie in die Notaufnahme bekommen. Zu seinem Glück kam ihnen der befreundete Arzt entgegen und nahm ihm Kaito direkt ab. „Er muss notoperiert werden...“, stellte dieser direkt auf den ersten Blick fest, als der Dieb sich endlich auf einem Bett im Krankenhaus befand. „Ist es sehr schlimm?“ „Die Kugel hat sich zu seinem Glück verfangen, so wurden keine inneren Organe verletzt, aber sie steckt tief drin. Wenn wir sie nicht raus holen, wird sie bleibende Schäden verursachen. Keine Sorge, ich kümmere mich darum. Die Operation wird unter falschem Namen laufen. Toichi und du, ihr habt mir sehr geholfen. Da ist das hier das Mindeste.“, lächelte der Arzt und Jii konnte dieses nur dankbar erwidern. Nach ein paar Anrufen hatte er genug Schwestern und einen assistierenden Arzt zusammen und rollte Kaito in den Operationsraum. Für Jiis Geschmack ging die Operation viel zu lange und unsicher lief er vor dem Raum auf und ab. Nach einer guten Stunde kam der Arzt aber schon wieder heraus. „Es ist alles gut verlaufen. Die Kugel konnten wir rückstandslos entfernen und die Wunde ist jetzt sauber vernäht. Er sollte sich nur schonen und sich nicht viel bewegen. Das Ganze wird eine Weile dauern, bis es komplett verheilt ist.“ Aufmerksam hörte der Ältere zu und nickte dann. „Darum werde ich mich kümmern. Vielen Dank.“ „Kein Problem.“, lächelte der Arzt. „Er wurde schon in ein Zimmer im zweiten Stock eingeteilt. Lediglich eine Schwester, die von der Operation wusste, wird vorbei kommen. Ansonsten hören wir bestimmt ein anderes Mal wieder voneinander.“ „Das werden wir.“, schmunzelte Jii und verabschiedete sich mit einer angedeuteten Verbeugung, ehe er der Arzt seiner Wege ging und er sich endlich auf den Weg zu seinem jungen Herren machen konnte. Die Schwester empfing ihn bereits und verließ direkt den Raum als er eintrat. Kaito brauchte einige Zeit um wieder um wach zu werden und Jii regelte in dieser Zeit alles Weitere. Meldete ihn von der Klasse ab und versuchte alle Spuren zu verwischen, die es noch gab. Außerdem sah er einmal noch am Tower von London vorbei. Er hatte eigentlich gehofft, er könnte eine Spur zu diesem mysteriösen Viper finden, doch als er auch bemerkte wie Hakuba auf dem Dach herum schnüffelte, zog er lieber den Rückzug vor. Auffliegen wollte er zu ihrem ganzen Unglück nicht auch noch. „Jii...“, kam es etwas krächzend von Kaito, als dieser endlich die Augen aufmachte und direkt seinen Assistenten bemerkte. „Junger Herr.“, erwiderte dieser erleichtert. „Wie lange...?“, nuschelte der Dieb leise und Jii reichte ihm direkt ein Glas mit Wasser, das er für ihn eingefüllt hatte. „Nicht mal ein Tag. Euer Körper musste sich erst mal von den Strapazen erholen, aber Ihr seid auf einem guten Weg der Besserung.“ Leicht nickte Kaito und nippte weiter an dem Glas. Er fühlte sich schrecklich und doch hielt er sich nicht lange damit auf. „Wo ist mein Handy?“ „Hier...“, sagte Jii sofort und reichte ihm das kleine Gerät. „Aber der Akku wird immer noch leer sein.“ Frustriert schnaubte der Meisterdieb, als der Ältere Recht hatte. So hatte er schon mal damit keine Möglichkeit, Shinichi zu informieren, aber vielleicht war es im Moment auch das Beste. „Was ist mit Shinichi?“ „Er ist im selben Krankenhaus, nur ein paar Zimmer weiter.“ „Ist er...?“ „Ihm geht es gut, aber im Gegensatz zu Euch ist er noch nicht aus seiner Ohnmacht erwacht.“, klärte ihn Jii geduldig auf und nahm das Glas aus Kaitos Händen, da dieser sowieso schon längst vergessen hatte, daraus zu trinken. „Ich habe gesagt, dass Ihr einen unvermeidbaren Termin in Japan habt und deswegen vor allen anderen abreisen musstet. Eure Sachen sind deswegen leider schon zurück im Land, aber anders wären wohl zu viele Fragen aufgekommen.“ Kurz nickte Kaito deswegen. Ja, das war wohl das Beste, auch wenn es ärgerlich war, dass er jetzt nichts mehr hier hatte. „Ist noch viel passiert?“ „Nein. Lediglich Hakuba verfolgt weiter die Spuren, in der Hoffnung zu Euch zu finden, aber ich bezweifle, dass es noch viel gibt, das auf Kid hinweist.“ „Gut... Ich habe keine Lust ihn gleich an meinen Fersen zu haben. Aber damit weiß auch er nicht, dass ich noch in England bin?“ „Es weiß niemand mehr, junger Herr.“ „Sehr schön. Dann sehe ich mal, was der Herr Detektiv treibt und dann lass ich mir etwas einfallen, wie wir hier weg kommen.“ „Ihr solltet noch nicht aufstehen.“ „Es klappt schon.“, erwiderte Kaito direkt und der Meisterdieb richtete sich dabei mehr auf. Dabei sog er scharf die Luft ein. Es tat wirklich höllisch weh wenn er sich bewegte, aber wenn er nach Hause wollte, musste er sich sowieso bewegen. Jii sagte nichts mehr, aber sein Blick reichte auch völlig. „Du sagst doch selbst es sind nur ein paar Zimmer.“ Das Grinsen von Kaito stimmte ihn nicht sonderlich glücklich, doch duldete er es indem er ihm direkt folgte. Der sonst so kurze Weg wurde zur reinen Tortur für Kaito und am Ende stützte ihn Jii sogar, weil er sich allein doch etwas schwer tat. „So komme ich nie zurück nach Japan.“, schnaubte der Dieb frustriert. „Noch nicht so schnell auf jeden Fall..“, bestätigte Jii und ließ erst von ihm ab als sie an der Tür waren. Kaito antwortete nichts mehr, sondern klopfte und öffnete diese dann leise. Mit einem kurzen Blick zu Jii schlüpfte er in das Zimmer und der Ältere stellte sich neben die Tür, um sicher zu gehen, dass niemand zum Detektiv wollte. Langsam ging Kaito zu dem Bett und verzog die Mundwinkel. Immerhin ging es Shinichi wirklich gut. Er wirkte komplett friedlich, wie er im Bett lag und vorsichtig setzte sich der Dieb zu ihm. Hauchzart ließ er seine Finger über die Wange wandern. „Tut mir leid, Herr Detektiv. Ich muss ehrlich sagen, ich habe mir den Coup etwas anders vorgestellt.“, murmelte Kaito leise und lächelte etwas. Immerhin war er es, der angeschossen wurde. Wäre es Shinichi passiert, hätte er sich das nie verzeihen können. Schweigsam saß er noch eine Weile bei dem Detektiv und überlegte dabei genauestens, wie er jetzt vorgehen wollte. Er würde Shinichi sicherlich nicht in London lassen. Doch wollte er sich ihm auch nicht in diesem Zustand zeigen. Er würde sich wie Jii unnötig viele Sorgen machen, außerdem war auch noch Hakuba unterwegs, da war es besser wenn Shinichi erst einmal so wenig wusste wie es ging. Nicht dass er ihm misstraute, aber Vorsicht war besser als Nachsicht. Leise seufzte der Dieb und erst das leise Klopfen an der Tür veranlasste ihn, sich von der Matratze zu lösen. „Ich komme wieder..“, hauchte Kaito und gab dem schlafenden Meisterdetektiv einen sanften Kuss auf die Lippen, was mit einem leisen Seufzen beantwortet wurde. Mühsam ging er dann zurück und verließ den Raum genauso leise wie er kam. Trotz allem konnte man an seinen Bewegungen sehen, wie sehr ihn die Wunde behinderte. „Ihr solltet Euch wieder hin legen.“, bestimmte Jii, als Kaito wieder vor ihm stand. Der Dieb antwortete ihm nur mit einem Nicken und beide gingen zurück in das Krankenzimmer von Kaito. Schweigsam legte er sich wieder in sein eigenes Bett und heftete dabei den Blick an die Decke. „Ich werde Euch etwas zu essen bringen, braucht Ihr sonst noch was?“ „Schmerztabletten?“ „Ich werde sehen, was sich in Eurem Zustand machen lässt, aber keine Ausflüge mehr.“ Ernst sah Jii ihn an und Kaito grinste dabei schief. „Keine Sorge, das hat mir erst einmal gereicht. Aber sag Bescheid, sollte Shinichi aufwachen.“ Sachte nickte sein Assistent und verließ den Raum. Es dauerte nicht lange, da versank Kaito komplett in Gedanken, wie er am besten das mit dem Flug regeln konnte. Ihm war klar, dass man kurz nach einer Operation nicht fliegen sollte. Aber wenn Shinichi aufbrach, würde auch er gehen. Der Plan für den Flug war dann doch schneller auf dem Tisch als Kaito erwartet hatte, da er die zündende Idee hatte, als er beobachtete wie Hakuba in Shinichis Zimmer ging. Er selbst war jede Minute dort, wenn Jii nicht gerade wie ein Hund über ihn wachte. Der englische Detektiv wollte wohl um jeden Preis erfahren, was passiert war. Diesen Gefallen würde er ihm aber nicht tun. So vereinbarte er, mit großem Widerwillen von Jii, dass er in die Rolle von Hakuba schlüpfen würde, wenn Shinichi wieder wach war und wenn dieser zurück flog. Jii selbst sollte einfach denselben Flug buchen und mit ihm reisen. So gab es keine Überschneidung wegen den Papieren und wenn er Glück hatte, würde der Meisterdetektiv nichts merken. So konnte er sich Zuhause auskurieren und Shinichi mit seiner alten Größe gegenüber stehen. Es war nicht der beste Plan den er bisher hatte, aber der einzige, der wahrscheinlich funktionieren würde. Er konnte immerhin nicht zulassen, dass Shinichi alleine flog und womöglich noch halb Japan umdrehte wo er nun war. Zwar wusste der Meisterdetektiv bisher nicht wo er wohnte, aber jetzt wo er seinen wahren Namen kannte, war es für ihn wahrscheinlich ein Anruf und er kannte die Adresse. Mit Einverständnis des Arztes bekam er spezielle Schmerzmittel, die extra für ihn dosiert waren. Immerhin wollte er einen klaren Kopf haben, doch ohne würde er wohl den Flug nicht überstehen. Im selben Atemzug warnte ihn der Arzt noch, dass die Wunde durchaus wieder aufgehen könnte, weil die Naht bisher noch nicht verheilt war. Dazu kam, dass die Schmerzmittel trotz allem Nebenwirkungen haben konnten. Von Kopfschmerzen bis hin zu Denkproblemen und Übelkeit war alles dabei. Nichts was Kaito wirklich freute, aber da musste er jetzt durch. Außerdem würde ihn Jii sonst überhaupt nicht fliegen lassen. Der Plan ließ sich dank Shinichis Aufwachen auch noch schneller in Angriff nehmen, als es dem Älteren lieb gewesen wäre. So ließ Kaito Hakuba noch einmal zu ihm ins Zimmer und betäubte diesen dann beim Rausgehen. Er legte den Detektiv in sein Krankenzimmer und grinste schief. Das war jetzt schon einmal der leichte Teil. Ohne große Mühe schlüpfte er dann in die Rolle des Detektivs und nahm dabei noch eine seiner Tabletten. „Wenn es schlimmer wird, sagen Sie Bescheid.“ „Werde ich.“ „Und denken Sie daran, die Tabletten regelmäßig zu nehmen.“ „Werde ich.“, wiederholte sich Kaito einfach und atmete tief durch ehe er losging. Außer einem leicht gebeugten Gang war nichts zu erkennen das ihm etwas fehlte. „Wir sehen uns im Flugzeug.“, grinste der Meisterdieb dann und machte sich auf dem Weg. Zusammen mit Jii konnte er ja schlecht auf dem Flughafen aufschlagen. ~ Als Kaito mit seiner Erzählung fertig war, legte sich ein Schweigen über die Beiden. Shinichi hatte seinen Kopf mittlerweile mit einer Hand aufgestützt und sein Blick ruhte wachsam auf dem Dieb. Dieser musste erst mal etwas trinken von dem ganzen Erzählen und seufzte leise. Ihm war Gott sei Dank nicht schlecht, aber irgendwie fühlte sich alles so unglaublich gedämpft an. Die Schmerzen selbst waren nur noch ein nerviges Pochen und anscheinend tat die Medizin endlich das, was sie auch sollte. „Es macht einfach keinen Sinn, dass du dich nicht gemeldet hast.“, sagte Shinichi dann, nachdem er eine Weile darüber nachgedacht hatte, was er nun wirklich sagen wollte. „Muss es das denn?“, fragte ihn Kaito amüsiert. „Weiß nicht...“, seufzte Shinichi und sah ihm dann endlich in die Augen. „Aber darüber werde ich jetzt nicht mit dir reden. Du musst erst einmal nach Japan und dich dort auskurieren.“ „Willst du mit mir Schluss machen?“, erwiderte der Dieb gespielt gequält. „Ich wüsste nicht, dass ich mit dir in einer Beziehung bin.“, stellte der Detektiv direkt klar. „Deswegen, komm nicht auf bescheuerte Ideen. Verhalt dich jetzt einfach ruhig und beweg dich nur, wenn es unbedingt sein muss. Wir sind noch nicht einmal in Kopenhagen und ich habe das Gefühl, dass du noch blasser geworden bist.“ Der erste Satz von Shinichi tat Kaito fast mehr weh als die Wunde, doch waren seine Gedanken viel zu durcheinander, als dass er jetzt eine sinnvolle Antwort geben konnte. „Wann musst du deine Tabletten immer nehmen?“, fragte Shinichi dann und ließ Kaito nicht die Chance, etwas zu dem gerade Gesagten zu erwidern. „Wenn die Schmerzen schlimmer werden...“, sagte der Dieb dann langsam. Kurz musterte der Detektiv den Dieb. „Gut, dann versuch jetzt zu schlafen. Ich werde schon dafür sorgen, dass du in einem Stück in Japan ankommst.“ „Es ist rührend, wenn du dich sorgst.“ „Du zwingst mich ja regelrecht dazu.“ „Das würde mir im Traum nicht einfallen.“, wehrte Kaito lächelnd ab und Shinichi schüttelte nur den Kopf. Als ob er das ernst meinen würde. Dass er sich in keiner Art und Weise bei ihm gemeldet hatte und auch noch ein falsches Spiel mit ihm treiben wollte, machte ihn wütender als er zugeben wollte. So gab er keine Antwort mehr, sondern wartete darauf, dass der Dieb die Augen schloss, was er auch brav tat. Dann lehnte sich Shinichi etwas mehr zurück und ließ den Blick aus dem Fenster schweifen. Doch so sehr er sich auch ablenken wollte, der Blick wanderte immer wieder zu Kaito zurück. Zu seiner Überraschung schien der Dieb wirklich eingeschlafen zu sein. Doch bei der Anstrengung die er sich zumutete, war es auch kein Wunder, dass er erschöpft war. Ein wenig störte es ihn ja schon, dass er dabei in das Gesicht von Hakuba sah und er war kurz versucht, seine Hand nach ihm auszustrecken, doch wollte er ihn nicht wecken. Je mehr er schlief, desto besser. Immerhin würde das verhindern, dass er irgendeinen Blödsinn trieb und dass er Schmerzen hatte. Tief atmete der Detektiv ein und blieb dabei, einen wachsamen Blick auf Kaito zu haben. Es machte für ihn immer noch keinen Sinn, dass er ihm nichts erzählt hatte. Was hätte schon passieren sollen? Wenigstens wäre er dann nicht so panisch zum Flughafen geeilt. Sie hätten zusammen später fliegen können. Es hätte genug Möglichkeiten gegeben. Wieso hatte er sich dafür entschieden? Dass sich Kaito über die ganze Sache weniger Gedanken als er selbst gemacht hatte, wusste Shinichi nicht. Noch während er sich so in Gedanken befand, nickte auch er zwischendurch ein paar Mal weg. Erst als es zum Landeanflug auf Kopenhagen ging, wurde er wieder richtig wach. Kaito selbst hatte die Augen schon längst offen und grinste ihm schief zu. „Du hast noch eine genommen..?“ „Wie kommst du darauf?“, fragte er ihn amüsiert. „Es wirkt, als hättest du zu tief ins Glas geschaut, daher die Annahme...“, gähnte Shinichi und streckte sich etwas. Sie hatten noch nicht einmal die Hälfte und er fühlte sich jetzt schon erschlagen. Da stellte sich ihm die Frage, wie es wohl Kaito wirklich ging. Der Dieb war schon einige Zeit vor Shinichi wach gewesen und hatte es gerade so geschafft, seine Tabletten aus der Tasche zu fummeln. Der Schmerz war wieder genauso präsent wie zuvor und das schmerzende Pochen zog sich durch seinen ganzen Körper. Er fühlte sich miserabel und warf statt einer gleich zwei Tabletten ein. Irgendwie hatte er sich den Flug leichter vorgestellt, aber dieses Glück war ihm wohl nicht vergönnt. Erst nachdem die Dinger endlich ihre Wirkung entfalteten, wachte auch Shinichi auf und er konnte nichts anderes als dümmlich grinsen. Wenn sein Kopf vorher gedämpft war, war er nun komplett in Watte gepackt. Es fühlte sich einfach zu gut an. All die Schmerzen bis in die hinterste Ecke seines Gehirns verbannt und er fühlte sich gleich wieder etwas menschlicher. Trotzdem war der kommende Landeanflug fast schlimmer als der Start in London. Fest presste Kaito die Lippen aufeinander und Shinichi schenkte ihm einen besorgten Blick. Erst als der Vogel sicher gelandet war und er zum Stehen kam, entspannte sich der Dieb ein wenig, wobei seine Hand direkt zu der Wunde wanderte. „Deswegen wäre es besser gewesen, du wärst noch im Krankenhaus.“, stellte Shinichi seufzend in den Raum. „Ich frag mich, woher du gerade so eine schlaue Weisheit her hast.“, murmelte Kaito Augen rollend. Als ob er es nicht wüsste, dass er gerade überall besser aufgehoben war als in einem Flugzeug. Das änderte aber nichts daran, dass sie bereits einen Teil des Flugs hinter sich gebracht hatten. „Ich dachte ich erwähne es mal, falls du Dickschädel das noch nicht verstanden hast.“ „Vielen Dank, Herr Detektiv.“ Kurz lieferten sich die beiden ein Blickduell und hätte die Stewardess nicht das Wasser ausgetauscht, würden sie es wohl immer noch weiter führen. Wäre Kaito wenigstens nicht unter falschem Namen unterwegs, könnte er ihn fragen, endlich die Maske abzunehmen. So musste aber Shinichi damit leben, ständig Hakuba vorm Gesicht zu haben. Ohne etwas zu sagen, nahm er die Flasche und schenkte etwas in Kaitos Glas ein, um ihm dieses zu reichen. Schweigsam nahm der Dieb es tatsächlich an und trank ein paar Schlucke. „Ich hoffe dein schlauer 'Ich schaffe alles alleine' Plan hält auch eine Möglichkeit bereit, wie du vom Flughafen weg kommst.“ „Ob du es glaubst oder nicht, das habe ich bereits durchgeplant.“, kam prompt die Antwort. „Es sei denn, du willst mich natürlich mit zu dir nehmen und meinen Zustand ausnutzen, dann kann ich leider nichts dagegen tun.“ „Als ob ich dich bei mir haben will. Du kannst froh sein, wenn ich dich nicht direkt zu Nakamori schleife, sondern dich erst einmal ins Krankenhaus gehen lasse.“ „Herzallerliebst.“ Dieses Mal war es ein kälteres Schweigen, das sich über die beiden legte. Trotz dessen, dass ihn die Tabletten in Watte packten, sank die Laune von Kaito immer weiter ab. Auch Shinichi war wenig begeistert von der Gesamtsituation, aber seine Vorwürfe konnte er sich auch für den gesunden Dieb aufsparen.   Selbst als sie wieder starteten, hatten die beiden kein Wort mehr gesagt. So verlief der restliche Flug fast in einem kompletten Schweigen. Shinichi achtete zwar weiter sehr genau darauf, dass Kaito seine Medizin nahm, aber das war es auch schon. Der Dieb hatte mittlerweile auch aufgegeben, sich seinem Körper komplett zu widersetzen, weswegen er die meiste Zeit einfach schlief. So konnte der Detektiv wenigstens in Ruhe seinen eigenen Gedanken nachgehen und war ganz dankbar, dass er nicht weiter mit Kaito diskutierenmusste. Er brauchte einfach ein wenig Zeit für sich und gerade war es umso schwieriger, da Kaito es ihm nicht gerade einfach machte. Kurz vor Japan wurde es für diesen aber immer schlimmer. Zwischenzeitlich hatte Shinichi schon befürchtet, die Naht wäre aufgegangen, aber zu ihrem Glück hielt diese bombenfest. Trotzdem fand Kaito irgendwann keine Sitzposition mehr, die ihm wirklich helfen konnte. „Wir haben es fast...“, sagte Shinichi vorsichtig, als der Dieb neben ihm frustriert seufzte. „Hoffentlich...“, murmelte dieser erschöpft. „Du solltest aber wirklich ins Krankenhaus...“, fügte der Detektiv vorsichtig hinzu. Ihm war klar, dass Kaito nicht einfach so hinein marschieren konnte, immerhin war es eine Schusswunde und da kamen Fragen auf. Doch konnte der Meisterdieb auch nicht einfach so nach Hause gehen. „Keine Sorge.. Jii hat schon für alles gesorgt.“, antwortete ihm Kaito dann ehrlich und legte den Kopf etwas zur Seite. Ein kurzes Lächeln umspielte dabei seine Lippen. „Er hat bereits alles Wichtige geregelt. Glaub mir, er ist genauso begeistert wie du, dass ich heute fliegen wollte.“ „Na immerhin bin ich mit meiner Meinung nicht allein.“ Auch Shinichi lächelte kurz und drehte sich selbst etwas mehr zu Kaito. „Du solltest sowas auch nicht auf die leichte Schulter nehmen.“ „Nur für diesen Flug, danach komme ich wieder richtig auf die Beine.“, versprach er seinem Meisterdetektiv mit einem Lächeln. „Na ich weiß nicht, ob ich dir das so glauben kann.“, erwiderte Shinichi amüsiert. Er kannte Kaito jetzt ja doch eine Weile und er wusste, wie er als Kid unterwegs war. Trotzdem war er glücklich, dass sich die Stimmung zwischen ihnen wieder etwas lockerte, jetzt wo sie Japan näher kamen. „Du wirst schon sehen.“, grinste Kaito schief. „Erst mal nicht...“, lenkte Shinichi direkt ein und bekam darauf einen fragenden Blick. „Ich werde, wenn wir zurück sind, genug zu tun haben. Besonders, weil ich jeden dank dir noch anlügen darf, was auf dem Dach passiert ist. Also stell dich darauf ein, erst einmal gesund zu werden.“ Dabei erwähnte er nicht, dass er auch seinen Abstand zu Kaito haben wollte. Es gab nichts, was ihm an der Woche nicht gefallen hätte, wo er es doch am liebsten abstreiten würde. Aber er musste mit sich selbst ins Reine kommen was das anging. Es war einfach in dieser Nacht zu viel passiert, als dass er wie Kaito so tun könnte, als wäre nichts Drastisches passiert. Außerdem wollte er mehr über Viper heraus finden und ob die schwarze Organisation ihre Finger im Spiel hatte. „Du kannst ihnen auch die Wahrheit sagen.“, schlug Kaito einfach vor. „Genau und am besten erwähne ich noch, wer Kid ist.“, antwortete Shinichi Augen rollend. „Es ist viel leichter so, als anders. Außerdem hat Hakuba direkt seine Finger wieder im Spiel, wenn ich es tun würde. Bin ja sowieso gespannt, wie du es ihm erklären willst, dass du als er nach Japan gereist bist. Findest du es nicht ein bisschen auffällig, gerade ihn zu nehmen?“ „Ich konnte mich bisher immer heraus reden, also lass das nur meine Sorge sein. Er hat keinen Beweis, dass ich in London war oder wo ich in Japan war. So gesehen ist es eine gute Ausgangsposition für mich.“ Leise brummte Shinichi nur. Er machte es sich wirklich fast etwas zu einfach, aber darauf wollte er lieber nichts sagen. Kurze Zeit später kam auch schon die Durchsage, dass sie sich bitte alle wieder anschnallen sollten, da sie nun Tokio erreichten. Wachsam sah Shinichi zu, dass Kaito es auch tat und hoffte einfach, dass auch dieses Mal die Naht halten würde. Zu Kaitos Glück passierte auch nichts, außer dass der beißende Schmerz wieder durch seinen Körper fuhr. So landeten sie etwas holprig und konnten sich dann endlich aus ihren Sitzen befreien. Kaito brauchte ein paar Anläufe, bis er hoch kam und mit Shinichi hinter sich ging er langsam los. Laufen nach der ganzen Sitzerei war schon komisch und besonders mit einem so gedämpften Kopf. Doch der Detektiv achtete genau auf alles und führte Kaito sicher bis zum Eingang des Gates. „Du wirst hier wahrscheinlich eingesammelt oder?“, fragte Shinichi ihn und bekam nur ein leichtes Nicken. „Gut... Dann werde ich weiter, Agasa wollte mich abholen. Wir sehen uns ...“, verabschiedete sich dann der Detektiv knapp und wollte sich weg drehen, doch da schnappte sich Kaito schon sein Handgelenk. „Wenn es mir besser geht komme ich vorbei.“, sagte der Dieb ernst und suchte dabei den Blick von Shinichi. „Tu, was du nicht lassen kannst.“, sagte dieser ausweichend. „Das mache ich sowieso.“, grinste Kaito amüsiert und lockerte seinen Griff etwas. „Aber eine Sache noch vorweg... Es tut mir leid, dass ich mich nicht direkt gemeldet habe und es etwas umständlicher wurde.“ „Etwas untertreibt es fast noch.“, schnaubte Shinichi und schüttelte den Kopf. „Lass mir einfach etwas Zeit. Es gibt sowieso mehr als genug, über das ich nachdenken muss.“ Darauf bekam er ein schweigsames Nicken und ein für Kaitos Verhältnisse untypisches, unsicheres Lächeln. „Dann bis bald, Herr Detektiv.“ „Wir sehen uns, Kid.“ Nun musste doch auch Shinichi lächeln und drehte sich dann zum endgültigen Gehen, wobei er dieses Mal nicht gestoppt wurde. Leise seufzte Kaito, während er zusah wie Shinichi in der Masse verschwand. Er sollte wirklich schnell fit werden, sonst würde er den Detektiv wohl nicht mehr so schnell wieder sehen. Es vergingen fast zwei Wochen, bis Shinichi wieder etwas von Kaito hörte. Leider in einer Form, in der er es nicht erwartet hatte. Kid hatte ein Ankündigungsschreiben los geschickt und Megure wollte es ihm noch zukommen lassen. Nachdem er zurück war, hatte er sein normales Leben wieder aufgenommen. Ging zur Schule, löste Fälle und wich dem Thema London so gut es ging aus. Er wollte nicht darüber reden und vor allem wollte er nicht mit Ran über Kaito reden. Nächtelang hatte er darüber gewälzt, was nun mit ihm los war und es war Haibara, die seine Gedanken in eine richtige Richtung lenkte, wenn auch in eine Richtung, die ihm nicht gefiel. Ganz und gar nicht gefiel. Mit langen Augenringen war er bei dem Professor vorbei gekommen und wurde direkt von ihr gelöchert. Am Ende hatte er ihr tatsächlich so gut wie alles erzählt, was in London passiert war. Natürlich ließ er gewisse Dinge aus, aber im Großen und Ganzen wusste sie Bescheid. Auch darüber, dass Kaito Kid war. Sie hatte es sowieso schon vermutet und ihr gegenüber Dinge geheim zu halten, war immer etwas anstrengend. „Und seitdem habt ihr nicht mehr geredet?“, fragte ihn Ai über ihre Kaffeetasse hinweg. „Gab ja keinen Grund dazu.“ „Du hättest ihm mal schreiben können und fragen, wie es ihm geht. Wie man das halt so mit Freunden macht.“ „Wenn es ihm schlecht ginge, hätte ich das schon erfahren.“ „Also interessieren dich nur die schlechten Nachrichten?“ „Natürlich nicht.“ „Wieso meldest du dich dann nicht?“ „Weil es keinen Grund dazu gibt..“, wiederholte sich Shinichi schnaubend. „Als ob du dafür einen Grund brauchst. Du traust dich nur nicht“, feststellend musterte ihn Haibara und nippte dabei an ihrer Tasse. „Du benimmst dich wie ein verliebtes Schulmädchen, das nicht weiß wie sie ihren Schwarm nach einer peinlichen Sache wieder ansprechen soll.“ Nun sah Shinichi sie doch etwas beleidigt an und errötete zu allem Überfluss auch noch. „Wie kommst du denn jetzt darauf? Ich bin kein verliebtes Schulmädchen.“ „Nein, überhaupt nicht.“ Nickend nahm Ai noch einen Schluck und ließ ihn dabei nicht aus den Augen. Dass dieser gleich so beleidigt reagierte, störte sie überhaupt nicht. Schweigend hatte Shinichi die Arme verschränkt und dabei sogar den Blick abgewandt. So war es doch gar nicht. „Er steht auf dich und du offensichtlich auf ihn.“ Der entgeisterte Blick von dem Oberschüler reichte Ai, um nur bedauernd den Kopf zu schütteln. „Du bist so blind für Dinge die dich betreffen, Kudo. Du solltest schauen, dass du wieder mit ihm in Kontakt kommst, sonst läuft dir der einzige Mensch weg, der es ernsthaft mit dir aushält.“ „Was soll das denn schon wieder heißen?“ „Dass du wirklich anstrengend sein kannst und sich dein Leben fast nur um deine Arbeit dreht.“, erklärte sie ihm freundlicherweise. „Jetzt übertreibst du...“ „Ein wenig, ja. Aber mal ehrlich...“, dabei sah sie nun wieder auf und musterte ihn. „Melde dich bei deinem Mondscheindieb. Sonst könntest du ihn noch verlieren. Ja, es war nicht in Ordnung von ihm, dass er sich nicht bei dir gemeldet hat. Jetzt aber eine Schmollnummer zu schieben, gibt ihm nur die Zeit jemand anderen kennen zu lernen. Du willst das doch nicht, oder?“ Mit diesen Worten warf sie ihn nun komplett aus der Bahn und grübelnd zog er die Brauen zusammen. Gerne hätte er mit einem 'Mir doch egal' geantwortet. Aber das war es auf keinen Fall. Ganz unbewusst fiel ihm erst jetzt auf, wie Aoko die ganze Zeit mit ihm umgegangen war und es ihn doch an Ran erinnerte. „Ich sehe, es hat Klick bei dir gemacht.“, sagte Haibara zufrieden und leerte dabei ihre Tasse. „Ich habe noch ein bisschen was im Labor zu tun. Wenn du also noch mehr Beziehungstipps brauchst, musst du dich etwas gedulden.“ „Ich bin nicht hier für...-“ „Ja, Ja. Von allein wärst du auch zu blind zu sehen, dass da so etwas sein könnte. Also, auf jetzt und fang deinen Dieb, bevor er dem Charme einer anderen verfällt.“, fiel sie ihm einfach ins Wort und lächelte jetzt doch etwas. Es amüsierte sie, dass Shinichi so verwirrt von dem Thema war und selbst nicht merkte, was er für den Dieb empfand. Wobei es doch eine witzige Wendung war, dass gerade der werte Detektiv sich in einen der meist gesuchten Verbrecher Japans verliebte. Aber wo die Liebe hinfiel. So hob sie noch die Hand und drehte Shinichi einfach den Rücken zu. Dieser war immer noch etwas überfahren, verabschiedete sich aber kleinlaut. Nach dem Gespräch mit ihr hatte sich der Detektiv sein Handy geschnappt und öffnete dabei eine Nachricht an Kaito. Doch blieb diese weiß. Er wusste nicht wirklich wie er anfangen sollte, noch wusste er, was er schreiben könnte damit es nicht merkwürdig klang. Mit einem leisen Seufzen, steckte er das Handy wieder weg und ging zögerlich zurück zu seinem Haus. Zu seinem Glück konnte er sich das Vor- und Zurückdenken schenken, als Inspektor Megure endlich die Ankündigung auf sein Handy schickte. Viel aufgeregter als sonst öffnete er die Nachricht und versuchte, sich direkt jedes Wort genau einzuprägen.   Der freundlichen Einladung von Herrn Suzuki komme ich gerne nach. Deswegen werde ich morgen Abend, kurz nach der Dämmerung, den Regent Diamanten an mich bringen. Ich hoffe ihr werdet mich gebührend empfangen. Kaitou Kid ~   Etwas unzufrieden musterte Shinichi die Ankündigung. Er hatte ja gehofft, dass ein Rätsel dabei war, doch dann bekam er auch noch ein zweites Bild von Megure. Verwirrt sah er sich dieses an und auch die Worte, die der Inspektor dazu geschrieben hatte. »Dieser kleine Zettel war mit dabei. Er ist ebenfalls mit seinem Zeichen gekennzeichnet. Doch wissen wir nicht was es zu bedeuteten hat, immerhin steht ja in der Ankündigung alles genau drin.« Aber hier hatte Shinichi das Rätsel, nach dem er gesucht hatte. „Rxs dzigv zn Tolxpvmgfin“ ~ Etwas verwirrt runzelte er die Stirn, wieso war die normale Ankündigung in Schriftzeichen geschrieben und dieser Teil in lateinischen Buchstaben? Mit einem hatte der Polizist Recht. Dieses Rätsel war unnötig bei so einer Ankündigung, also hatte es sicher nichts mit dem Stein zu tun. Langsam bildete sich ein Grinsen auf seinen Lippen. Es musste an ihn sein, wieso sollte Kaito sonst so etwas beifügen? Allein dieser Gedanke ließ sein Herz einen Sprung machen. »Er will sicherlich nur die Polizei verunsichern. Ich werde sehen, ob ich den Code bis morgen geknackt bekomme, aber ich glaube wirklich nicht, dass er relevant ist.« Das schickte er noch Megure, bevor er sich dem Rätsel komplett hingab. Er merkte gar nicht, wie viel Zeit verging und erst als es bei ihm an der Tür klingelte, schreckte er auf. Was war denn jetzt wieder? Etwas missmutig legte er sein Handy auf den Wohnzimmertisch und ging zur Tür. Mürrisch öffnete er diese und war doch überrascht, Ran zu sehen. „Ich habe gehört, dass Kid eine neue Ankündigung geschickt hat, da dachte ich mir, du hast sicher noch nichts zu Abend gegessen.“, lächelte ihm das Mädchen zu. „Es ist schon... Abend...?“, fragte er etwas verunsichert. Amüsiert lachte Ran auf und quetschte sich an ihm vorbei. „Ist es, also wird es Zeit, dass du etwas zu essen bekommst. Ich habe heute etwas mehr gekocht, also muss es nur noch einmal warm gemacht werden.“ „Du hättest dir nicht solche Umstände machen müssen.“ „Hätte ich nicht, nein. Aber ich will auch nicht, dass ich dich verhungert in deiner Wohnung finde.“, grinste ihm Ran zu und verschwand, nachdem sie sich die Schuhe ausgezogen hatte, in der Küche. Leicht schüttelte Shinichi den Kopf und folgte ihr dann, aber zuerst holte er noch sein Handy aus dem Wohnzimmer. In Ruhe wärmte sie das ganze Essen auf und deckte für Shinichi sogar den Tisch. „Mit was hält dich unser Gentlemandieb dieses Mal auf?“ „Nichts Wichtigem...“, wich Shinichi aus, während er sich setzte. „Deswegen bekommst du deine Augen auch nicht vom Handy.“, schmunzelte Ran und stellte ihm ein Glas Wasser dazu, damit der Detektiv auch wieder was trank. Wahrscheinlich hatte er einfach alles vergessen. „Es ist wirklich nicht wichtig, zumindest nicht für den Fall.“ „Wieso interessiert es dich dann?“ „Weil es ein Rätsel ist.“, antwortete Shinichi prompt und sah nun lächelnd auf. „Natürlich, wie dumm von mir zu fragen.“, lachte Ran und schüttelte den Kopf. Dann stellte sie ihm alles auf dem Tisch und setzte sich selbst zu ihm. „Danke, Ran.“, bedankte sich der Detektiv dann mit einem ehrlichen Lächeln. Diese nickte nur leicht und beobachtete ihn dann beim Essen, während sich ein angenehmes Schweigen über die beiden legte. Shinichi hatte schon befürchtet, dass sich zu viel zwischen ihnen verändern könnte, wenn er ihr ehrlich sagte, was er fühlte. Doch nichts war passiert, vielmehr war es jetzt fast angenehmer. „Hast du dich mal wieder mit Kaito getroffen?“, fragte ihn dann Ran wie aus dem Nichts. „Wie kommst du darauf?“ „Ihr habt euch doch so gut verstanden.“ „Hat sich bisher nicht ergeben.“, wich Shinichi aus. „Ach Shinichi... Du bist wirklich miserabel darin, Kontakt zu halten. Sag doch, dass du es vergessen hast.“, tadelnd sah ihn Ran dabei an, die es komplett missinterpretierte. „Hab halt viel um die Ohren.“, brummte Shinichi und ging auf das Irrtum ein. Er hatte keine Lust, so ein Gespräch wie er es mit Haibara hatte, zu wiederholen. „Du solltest dich bei ihm melden, er freut sich bestimmt. Aoko meinte auch, er kommt wieder ganz normal zu Schule.“ „Ist er das nicht?“ „Nein, er hat knapp eine Woche gefehlt.“ „Nur eine Woche?“, platzte es aus ihm heraus und er räusperte sich dann etwas. „Wieso nur?“ „Da .. War etwas mit seiner Familie, er wollte nicht darüber reden. Dachte nur, das würde länger dauern.“ „Also hattet ihr doch Kontakt.“ „Kurz vor dem Coup.“, log Shinichi und senkte den Blick lieber aufs Essen. „Was es auch war, Aoko weiß es auch nicht genau, aber sie war ganz froh, dass er wieder zurück war. Sie hat ihn schrecklich vermisst, weil er überhaupt auf keine Nachrichten reagiert hat.“, fuhr Ran nach einem kurzen Schweigen fort. Sie und Aoko pflegten seit der Klassenfahrt guten Kontakt und sie tauschten sich über so gut wie alles aus. „Hat sie das?“, erwiderte der Detektiv so beiläufig wie möglich. „Ja. Ist dir nicht aufgefallen, dass sie Interesse an Kaito hat?“ Bei diesen Worten verschluckte er sich erst einmal böse an seinem Reis. „Nein...“, kam es etwas röchelnd von ihm. „Dabei verbirgt sie es wirklich schlecht.“ Leicht runzelte Ran die Stirn und musste dann doch wieder lächeln. „Aber ich kenne da noch jemanden, der es wirklich schlecht hinbekommt.“ „Was?“, kam es gequält von Shinichi, der immer noch versuchte, mit dem Wasser das er hatte, den Reis dahin zu schwemmen wo er hingehörte. „Du würdest es sowieso nicht verstehen, wenn ich es dir erkläre. Also lass deinen Kopf lieber bei deinem Rätsel.“, lachte Ran dann amüsiert und stand auf, um Shinichi das Glas erneut aufzufüllen. „Dabei bist du häufig ein größeres Rätsel als die, die ich von Kid bekomme.“, murmelte Shinichi für sich selbst und war ganz froh, dass Ran das nicht hörte. „Auf jeden Fall ist alles wieder beim Alten. Anscheinend will Hakuba auch bald wieder nach Japan kommen. Er hat da ein paar Dinge, die er klären muss, was Kaitou Kid angeht? Ich weiß nicht Recht. Aoko wird bei dem Thema eine Spur zu impulsiv.“ „Ist er dann morgen schon da?“ „Nein, den Coup wird er verpassen.“ Innerlich seufzte Shinichi erleichtert auf, er hatte keine Lust, sich mit ihm auch herum zu schlagen. Aber an sich war es praktisch, dass Ran mit Aoko so gut klar kam, so konnte er auch an Informationen kommen. „Hat sie sonst noch was erzählt?“, fragte er dann für seine Verhältnisse viel zu interessiert. Normalerweise hielt er sich von Klatsch fern, was wollte er damit auch. „Nichts relevantes, denke ich.“, überlegte Ran beim Sprechen und sah dabei zu, wie Shinichi den letzten Rest aß. „Es war wirklich gut.“, bedankte er sich, als er seine Stäbchen weglegte. „Das freut mich.“, sagte sie ehrlich glücklich und räumte dann Tisch ab, um den Abwasch zu machen. „Trotzdem solltest du zusehen, dass du wieder in Kontakt mit Kaito kommst. Jetzt hättest du mal einen Freund hier in der Nähe und kümmerst dich nicht um ihn.“ „Was soll das denn heißen?“ „Das Heiji nicht zählt, da er in Osaka lebt.“ „Mit ihm schreibe ich auch nicht täglich.“ „Aber hin und wieder.“ Nach diesem Satz gab Shinichi das Gespräch auf. Er würde sowieso nicht Recht bekommen, also stützte er seinen Kopf auf, während er das Handy vor sich liegen ließ und das Rätsel anstarrte. Dabei spülte Ran in Ruhe ab und keiner der beiden sagte mehr etwas. Wieso waren alle so versessen darauf, dass er sich meldete? Kaito hätte das ja auch mal tun können. Leise schnaubte er und schob das Handy ein Stück weit von sich weg. Dabei fiel sein Blick auf die Zeitung, die ein Stück weiter lag. Auch hier fiel ihm auf, wie ein paar Dinge mit lateinischen Buchstaben geschrieben waren und plötzlich machte es bei ihm Klick. Darauf hätte er auch schon viel früher kommen können. „Also ich werde mich wieder auf den Weg machen... Wer weiß, was mein Vater sonst wieder anstellt.“, sagte Ran dann, als sie sich die Hände abtrocknete. „Danke, dass du da warst.“ „Immer gerne und vergiss nicht, dass wir morgen noch Schule haben, also mach nicht zu lange.“ „Kein Problem, ich habe das Rätsel glaube gerade gelöst.“ „Was bedeutet es?“ „Das kann ich dir nicht sagen.“, lächelte ihr Shinichi entschuldigend zu und diese rollte mit den Augen. „Ja, ja … Du mit deinen Geheimnissen. Mach trotzdem nicht mehr zu lange.“ Die verabschiedeten sich voneinander und Shinichi schloss die Tür hinter ihr, als sie ging. Anständig hielt er sich an die Worte von Ran und ging ziemlich früh ins Bett. Doch die Nacht war eine unglaubliche Qual für ihn. Zwar schlief er immer wieder ein, doch wenn er wach war, kreisten seine Gedanken nur um den Coup und die Bedeutung des Rätsels. Zwar hatte er es gelöst, aber es war immer noch die Frage, was Kaito nun genau meinte. So wie die Nacht, zog sich auch der Tag wie Kaugummi. Gegen Mittag hatte er endlich eine grobe Idee, was Kaito von ihm wollte und am liebsten wäre er direkt los. Doch dafür war es zu früh. Wenn man bedachte, dass der Coup erst nach der Dämmerung war, würde es gefühlt noch eine Ewigkeit dauern, bis er sicher war, was Kaito nun meinte. Viel zu früh machte er sich dann doch auf den Weg. Dem Coup selbst würde er nicht beiwohnen. Wieso auch? Kaito hatte ihn an einen ganz anderen Ort bestellt. Da brauchte er also nicht dort sein. Noch dazu wusste er ganz genau, wie es ausging. Selbst wenn Kaito nicht ganz in Form sein sollte durch den 'Unfall', so waren Suzuki und auch Nakamori keine Gegner für ihn. Wäre Hakuba da, hätte er vielleicht doch einen Umweg gemacht, aber selbst da war er sich sicher, dass Kaito ihn an der Nase herum führen konnte. Wenn er wieder als Kid unterwegs war, musste es ihm ja wieder ganz gut gehen. Mit ein paar Überredungskünsten, hatte er es bis aufs Dach geschafft und lehnte sich dort an die Wand, während er durch sein Handy scrollte. Es gab einen ganz eigenen Blog nur für Kaitou Kid. Darüber konnte er schon fast live verfolgen, was am Museum passierte. Es war schon fast lächerlich einfach für Kaito, wenn keiner der Detektive dabei war. Auf Kogoro war so viel Verlass wie immer und Nakamori war mehr beschäftigt, seine Leute zusammen zu brüllen. Leicht schüttelte Shinichi den Kopf. Da hätte Kaito sogar einen Arm verlieren können und er würde wohl immer noch eine perfekte Show abziehen. Trotzdem sah er wachsam dabei zu, wie er sich vom Dach fallen ließ. Doch konnte er so nicht sagen, ob er wirklich gesund war oder nicht. Erst der Glockenschlag der Turmuhr ließ ihn zusammen zucken und im nächsten Moment ertönte das Geräusch eines wehenden Umhangs hinter ihm. „Du hast es also verstanden, Herr Detektiv.“ Schmunzelnd steckte Shinichi das Handy weg und drehte sich langsam um. Dabei ging er auch ein paar Schritte zurück, da sich Kaito über ihm befand. „Natürlich habe ich das. Für wen hältst du mich.“ „Für den fähigsten Detektiv in ganz Japan.“, sagte Kaito ehrlich und landete dann elegant vor ihm. „Aber ich war mir unsicher, ob du wissen wirst, was ich mit Glockenturm meinte.“ „Ich war selbst erst etwas stutzig, aber es gibt nur diesen Turm, an dem wir uns bisher getroffen haben. Außerdem hast du es mir damit schon leicht gemacht, dass du lateinische Buchstaben verwendet hast.“ „Oh? Hätte ich es schwieriger machen sollen? Ich wollte doch sicher gehen, dass du kommst.“ „Das Alphabet zu drehen und von hinten nach vorne zu denken, ist nicht gerade anspruchsvoll.“ Dass er doch etwas länger gebraucht hatte um auf den Trick zu kommen, erwähnte er nicht. Er wollte Kaito nicht das Gefühl geben, dass er schwierige Rätsel stellte. Doch als er die Zeitung sah und wie die Buchstaben auf dem Zettel waren, war es ihm ziemlich schnell klar. Einfach Z zu A machen und das Selbe mit dem ganzen Alphabet. So kam man ziemlich schnell auf 'Ich warte am Glockenturm.' „Entschuldige, das nächste Mal gebe ich mir mehr Mühe.“, lachte Kaito amüsiert und kam dabei etwas näher. „Du hast dich nicht mehr gemeldet.“ „Du dich auch nicht.“, erwiderte Shinichi prompt und erneut lachte Kaito, während er sich langsam das Monokel abnahm und auch den Zylinder. „Eigentlich wollte ich dir beim nächsten Treffen nicht als Kid gegenüberstehen, aber das eine hat sich nett mit dem anderen verbinden lassen.“ „Bist du wenigstens fündig geworden?“ „Nicht heute.“, gestand Kaito lächelnd. Den Diamanten hatte er bereits zurück gelassen, damit ihm die Polizei nicht bis hier her folgte. „Keine Sorge, dass Viper wieder auftaucht?“ „Es wäre praktisch wenn er es tut, weil ich ihn dann nicht suchen muss.“ Überrascht sah Shinichi ihn an. „Du...?“ „Nein, ich jage ihn nicht. Aber ich würde trotzdem gerne wissen, wer er ist.“ Erneut machte Shinichi den Mund auf, doch dann lag schon ein Finger auf seinen Lippen. „Ich habe dich nicht hier her bestellt, um über die Arbeit zu reden.“ Leise brummte der Detektiv und sah ihn auffordernd an. „Es geht um etwas Wichtigeres. Um etwas... Das ich mit dir klären möchte.“ Nun wurde der Blick von Shinichi fragender und leichte Unsicherheit spiegelte sich in ihm. „Ich habe mich nicht gemeldet, weil ich dir Zeit geben wollte. Ich weiß, ich habe mich wie ein Idiot verhalten, als ich angeschossen wurde und auch im Flugzeug. Aber mittlerweile solltest du mir deswegen nicht mehr sauer sein, oder?“ Erneut war ein amüsiertes Lächeln auf seinen Lippen. „Bin ich nicht...“, gestand Shinichi ehrlich, er war es auch nie wirklich gewesen. Er war nur nicht begeistert davon, wie Kaito das regeln wollte. „Und keine Sorge, es verheilt alles gut. Dieser Coup heute war ein leichter, deswegen hab ich es getan. Dafür hab ich weitaus mehr geplant als sonst.“, erklärte Kaito in Ruhe weiter, um dem Detektiv direkt die Sorge darüber zu nehmen. „Aber... Findest du nicht, dass wir Redebedarf haben, wenn man bedenkt, was alles in London passiert ist?“ Allein dieser Satz ließ Shinichi erröten und sein Blick wanderte lieber auf den Boden. „Kann schon sein.“, murmelte er und ein leises Kichern kam von dem Dieb. „Gut... Dann fange ich an. Damit du vielleicht besser verstehst, auf was ich hinaus will.“ Dabei legte Kaito einen Finger unter Shinichis Kinn, um diesen zu zwingen, wieder aufzusehen. Widerwillig ließ der Detektiv sich darauf ein und sah dabei in die strahlend blauen Augen von Kaito. „Ich liebe dich, Shinichi. Seit dem Tag, an dem du in mein Leben gekommen bist, wusste ich, du bist der Richtige für mich. Jedes Mal, wenn es die Chance auf einen Coup gab, bei dem du anwesend sein konntest, war es mir umso wichtiger, ihn so trickreich wie möglich zu gestalten. Es ist mir egal, ob wir so viel Zeit verbracht haben, als du geschrumpft warst, oder nicht... Ich liebe dich, wie du bist.“ Je mehr Kaito sagte, desto roter wurde Shinichi und er tat sich so unglaublich schwer, den Blick aufrecht zu halten. Außerdem ließen die Worte sein Herz um einiges schneller schlagen. Es fühlte sich so an, als hätte er nur auf solche Worte gewartet, als hätte er tief in seinem Innersten immer gehofft, dass Kaito ihm so etwas irgendwann einmal sagen würde. Doch wieso war ihm das nie früher klar gewesen? „Ich...“, stammelte Shinichi los und versuchte seine Gedanken zu ordnen. Er war wirklich dankbar, dass Kaito ihn nicht hetzte, geduldig sah er ihn an und wartete darauf, dass Shinichi die passenden Worte hatte. „Ich liebe dich auch, Kaito...“, brachte er unglaublich leise heraus und doch sah er ihm dabei wieder direkt in die Augen. „Ich … Kann dir nicht sagen, wann es angefangen hat, aber … Bei dir fühlt es sich einfach richtig an.“ Zu mehr kam er gar nicht mehr, da Kaito ihn einfach küsste. Zum einen voller Liebe und zum anderen komplett einnehmend. Fest bewegte er seine Lippen gegen die des Detektivs. Er brauchte nicht mehr hören. Shinichi musste sich gar nicht erst den Kopf zerbrechen, wieso und warum. Es reichte dem Dieb zu wissen, dass er das Gleiche empfand. Shinichi brauchte kurz, doch erwiderte er den Kuss ebenfalls leidenschaftlich und legte dabei seine Arme um ihn. Immer mehr drückte sich Kaito an Shinichi und löste sich erst von diesem, als er nach Luft schnappen musste. „Damit hab ich die Wette gewonnen...“, grinste ihm Kaito breit zu. „Als ob das jetzt wichtig wäre...“, murmelte Shinichi verlegen. „Viel schöner finde ich es, dass ich dich mal sehe ohne eine lächerliche Maske.“ Mit diesen Worten überrumpelte er Kaito wirklich etwas und schaffte es sogar, den Dieb etwas erröten zu lassen. „Tut mir leid.“, lächelte dieser dann beschämt und küsste ihn noch einmal zart. Nur etwas schüttelte Shinichi den Kopf deswegen. Es war nichts, wofür sich Kaito entschuldigen musste. Er wusste ja, wie es war. „Aber, bevor du wieder was Dummes vorhast, warne mich bitte vor.“, sagte der Detektiv dann. „Das werde ich, versprochen. Ich verrate dir nur nicht, wie ich meine Coups plane.“ „Sowas finde ich auch alleine heraus.“, erwiderte Shinichi schulterzuckend und lächelte schief. Es war so eine Erleichterung, dass er wieder mit Kaito reden konnte. Ihm war aufgefallen, dass er die zwei Wochen doch etwas mehr durch das Haus getigert war als sonst, aber dass es ihm so viel Stress abnahm, dass der Dieb wieder hier bei ihm bei war, damit hatte er nicht gerechnet. „Wir sollten aber langsam runter vom Dach. Ich denke nicht, dass dir die kühle Abendluft gut tut.“, meinte Shinichi dann etwas besorgt. „Du gehst ja stürmisch ran, Shinichi.“, sagte Kaito entsetzt. „Wenn du mich mit zu dir haben willst, kannst du mich auch auf einen scheinheiligen Kaffee einladen.“ „Du Blödmann.“, rollte der Detektiv mit den Augen und ging einfach los. Kaito würde ihm schon folgen. Für einen kurzen Moment hatte er auch ausgeblendet, dass er noch in seinem weißen Anzug war, doch es bedarf nur einer kleinen Rauchwolke und schon folgte ihm Kaito in seiner typischen Kleidung, so, als hätte er nie einen Anzug getragen. „Ab sofort dein Blödmann.“ „Ich glaube, ich muss mir das nochmal überlegen.“ „Sorry, aber auf mich gibt es keine Rückgabegarantie.“, lachte Kaito amüsiert und schnappte sich einfach Shinichis Hand, während sie die Treppen runter liefen. „Ich habe es fast befürchtet.“, grinste ihm Shinichi amüsiert entgegen. Der Detektiv würde zwar noch gerne hinterfragen, wie er das mit dem Umziehen immer so schnell hinbekam, aber darauf würde er wohl keine sinnvolle Antwort bekommen. „Ich denke wir gehen zu dir, oder?“, fragte Kaito Shinichi dann. „Fragst du mich gerade um Erlaubnis?“, kam es überrascht von diesem. „Nein, eigentlich nicht. Ich wollte nur sicher gehen, dass ich auch das richtige Haus anpeile.“ Dabei rollte Shinichi die Augen und beobachtete Kaito, wie dieser sein Handy heraus holte und kurz etwas tippte. Schweigsam liefen die beiden dann den Weg zu der Kudo Villa. Dank der sternenklaren Nacht war es etwas frisch und doch genossen die beiden die Abendluft zusammen. Beide hatten nur darauf gewartet, dass einer von ihnen den ersten Schritt machte, seit es am Flughafen so prompt auseinander ging. Shinichi kam nicht mal wirklich dazu, die Tür aufzusperren, da Kaito schon seine Hände unter seine Jacke schob. „Du hast kalte Hände.“, beschwerte er sich, während er versuchte, den Schlüssel ins Schlüsselloch zu fummeln. „Dann wärm sie doch...“, raunte Kaito ihm ans Ohr. „Du bist unmöglich, warte doch wenigstens, bis wir drinnen sind.“, murrte der Detektiv weiter und schaffte es endlich, die Tür zu öffnen. Leise kicherte Kaito und ließ seine Hände an den Hüften von Shinichi, während er so mit ihm ins Haus ging. „Aber wo bleibt denn da der Spaß, immerhin habe ich dich nicht schon auf dem Turm dazu gebracht.“ Der Blick des Detektivs reichte, um ihn noch mehr zum Lachen zu bringen. „Hättest du dir das mal vorher überlegt.“, grinste Kaito und küsste Shinichi sanft, dieser hätte gerne etwas gekontert, doch ließ er sich viel zu schnell von dem Kuss einnehmen und brauchte etwas, bis er Kaito wieder etwas weg drücken konnte. „Nicht hier...“ „Wir sind doch im Haus.“ „Aber im Flur.“ „Ist das ein Problem?“, fragte ihn der Meisterdieb total dreist und grinste dabei breit. „Mach weiter so und du schläfst heute vor der Tür.“ Das Lachen, das folgte, ließ Shinichi die Augen verdrehen. Kaito war viel zu gut drauf und doch konnte er es ihm nicht mal verübeln. Er war einfach froh, dass er den typischen Idioten vor sich hatte und nicht den, mit dem er zurück geflogen war. Ohne noch etwas zu sagen ging Shinichi einfach nach oben. Er wusste, dass ihm Kaito folgen würde und der Dieb tat es wirklich. „Keine Angst, dass ich dir was klaue?“ „Ich bezweifle, dass ich etwas besitze, das du brauchen könntest.“ „Na wer weiß...“, sagte Kaito geheimnisvoll und leise seufzte Shinichi. „Wieso bist du nur so?“ „Wie bin ich denn?“ „Anstrengend.“ „Na, du hast dir das selbst ausgesucht.“ „Nächstes Mal lese ich das Kleingedruckte...“, murrte Shinichi und öffnete die Tür zu seinem Schlafzimmer, wo er eigentlich erwartet hatte, dass Kaito vor ihm rein ging. Doch dieser schnappte sich direkt Shinichi und küsste ihn wieder, während er ihn damit ins Zimmer drängte. Ihm war es egal, ob die Tür offen war oder nicht. Sie waren allein in diesem Haus und noch länger wollte er dann nicht warten. „Das wäre vielleicht ratsam...“, raunte Kaito ihm zu und drückte ihn dann weiter, bis die Kniekehlen des Detektivs das Bett berührten und er nach hinten fiel, da er das Gleichgewicht nicht halten konnte. Doch nutzte das Kaito direkt, um sich über ihn zu beugen und wieder zu küssen. Voller Leidenschaft bewegten beide ihre Lippen gegeneinander und Shinichi ging dieses Mal gleich voll mit. Er hatte keine Lust mehr, über irgendwas nachzudenken, weswegen er sich auch dem Dieb leicht entgegen drückte. Es berauschte Shinichi richtig, den Körper von Kaito wieder schwer auf seinem zu spüren. So zögerte er auch nicht lange und zog dem Dieb das Shirt über den Kopf und dieser tat es ihm gleich, indem er das Hemd von Shinichi aufknöpfte. Erst als das Shirt über den Kopf musste, lösten sich die beiden schwer atmend voneinander und der Detektiv ließ einen prüfenden Blick zu der Stelle schweifen, wo er angeschossen wurde. Man merkte jetzt schon, dass es wohl eine wirklich böse Narbe geben würde und der besorgte Blick von Shinichi reichte, dass Kaito seinen Kopf wieder nach oben drückte. „Hey... Es ist alles in Ordnung. Es tut kaum noch weh. Mach dir keinen Kopf, ja?“ „Ich versuche es...“, murmelte Shinichi leise und Kaito lächelte ihm sanft zu, ehe er ihre Lippen wieder zusammen brachte. Erst zärtlich bewegten sie die Lippen gegeneinander und dann immer intensiver. Es fühlte sich alles so viel besser an, jetzt wo Shinichi wusste, was Kaito für ihn empfand und er dahinter gekommen war, wie es bei ihm war. Das gab ihm gleich ein ganz anderes Gefühl und er ging gleich viel mehr mit. Immer enger legte er seine Arme um den Dieb und grub dabei eine Hand in sein weiches Haar. Kaito hatte mittlerweile damit begonnen, mit seinen Fingern über den entblößten Oberkörper von Shinichi zu streichen, bis hin zu seiner Hose. Hauchzart strich er den Bund an der Hose entlang und öffnete schon fast zu langsam den Knopf. „Kaito..“, raunte ihm Shinichi an die Lippen und atmete schwer aus. Sanft knabberte der Dieb an der Unterlippe und ließ seine Hand endlich in seine Short wandern. Mit wohligem Seufzen belohnte er das Tun des Diebs. „Hast du mich so sehr vermisst?“, fragte ihn der Dieb leise und vor allem neckend. „Blödsinn..“, murmelte Shinichi genauso leise und stöhnte dann überrascht auf, als dieser über seine Eichel strich und seine Finger über den Penis gleiten ließ. „So so...“, machte Kaito nur und dieses Mal war es Shinichi der ihn küsste, damit er endlich aufhörte zu reden. Natürlich hatte er ihn vermisst, aber nicht so, wie er dachte. Immer wieder seufzte er in den Kuss und krallte sich etwas mehr in die Haare von Kaito, als er anfing, seine Erektion gleichmäßig zu massieren. Immer öfter strich er dabei über die Spitze und brachte Shinichi dazu, immer lauter aufzustöhnen. Als er sich sicher war, dass er weiter gehen konnte, wanderte die Hand etwas tiefer und dieses Mal wartete er nicht ab, sondern schnippte mit seiner üblichen Bewegung sein Gleitgel hervor, benetzte damit seine Finger und ließ es auch auf Shinichi tröpfeln. Dieser zuckte merklich zusammen, da es um einiges kälter war, als er erwartet hatte. Doch blieb keine Zeit für Proteste, da Kaito ohne Zögern den Finger in ihn drückte. Dabei stöhnte Shinichi direkt laut auf und drückte seinen Rücken durch. Genüsslich leckte sich Kaito über die Lippen. Wie sehr er diesen Anblick vermisst hatte. Immer wieder musste er darüber nachdenken, was sie in London getan hatten und was er hier in Japan nicht wieder haben konnte, doch jetzt würde Shinichi ihm alleine gehören. So ließ er den Finger immer wieder in ihn gleiten und fügte dabei einen weiteren hinzu, bis er bei drei Fingern war. Erst als er die Prostata erwischte, hielt der Detektiv sein Stöhnen nicht mehr zurück und krallte seine Finger fast schon die Bettdecke. Da sich Kaito etwas mehr aufgesetzt hatte, konnte er sich nicht mehr an ihn klammern. „Tu es... Endlich..“, keuchte ihm Shinichi schwer entgegen und sah ihn dabei mit lustverschleierten Augen an. Darauf hatte Kaito nur gewartet. Er mochte es einfach, Shinichi so weit zu kriegen, dass er ihn darum bat. Nicht dass er nicht wusste, dass er es wollte, aber so war es für ihn um einiges erregender. So zog er sich nun selbst komplett seine Hose aus, nachdem er seine Finger aus Shinichi geholt hatte. „Bist du schon so ungeduldig?“ „Das fragt mich derjenige, der am liebsten im Flur schon soweit gewesen wäre.“, konterte Shinichi direkt und befreite sich selbst nun auch ganz von seiner Hose, damit er nun nackt unter Kaito lag. „Als ob es dir da nicht auch gefallen hätte.“ „Mir gefällt es aber im Bett am besten.“, erwiderte der Detektiv direkt und bekam direkt ein erfreutes Grinsen von Kaito. „Das wird sich einrichten lassen.“, sagte er begeistert, schnippte sich ein Kondom herbei und rollte sich es über den Penis, als er es ausgepackt hatte. „Wie machst du das eigentlich?“ „Ich glaube das hast du mich schon mal gefragt und meine Antwort bleibt bei derselben. Magier brauchen ihre Geheimnisse.“ Amüsiert grinste Kaito, hauchte Shinichi einen Kuss auf die Lippen und positionierte sich dann vor ihm, während er seine Beine weiter auseinander drückte und er alles perfekt sehen konnte. Bei dem Blick des Diebs errötete Shinichi auch noch. „Könntest du das lassen?“, murmelte er total verlegen. „Wieso?“, fragte ihn Kaito frech und biss ihm dabei sanft in die Wade. „Weil das peinlich ist...“, murrte Shinichi und zuckte bei dem Biss zusammen. Der Blick von seiner Seite reichte, dass der Dieb wirklich das Anstarren ließ. „Ich liebe es einfach, dich anzusehen.“, sagte Kaito mit sanfter Stimme und drang dann in ihn ein, als er in Position war. So nahm er Shinichi den Wind aus den Segeln für einen Konter. Dieser konnte sich nur aufbäumen und stöhnte dabei fast schon etwas schmerzhaft auf. Er merkte, dass das letzte Mal doch schon eine Weile her war und er es nicht mehr so gewohnt war. Trotzdem genoss er das Gefühl, dass Kaito ihn komplett ausfüllte. „Du … Kannst...“, hauchte er leise und Kaito nickte darauf nur. Es kostete ihn unglaubliche Willenskraft, das Ganze langsam anzugehen. Viel zu gern würde er sich immer tiefer in Shinichi stoßen, doch damit würde er dem Detektiv nur wehtun und das wollte er nicht. So zog er sich langsam aus ihm heraus und drang dann erneut tief in ihn ein. Beide Oberschüler stöhnten genüsslich auf und Shinichi kam Kaito sogar noch etwas entgegen, dass dieser noch tiefer in ihn kam. So sehr sich der Dieb auch am Riemen reißen wollte, er konnte er es nicht mehr. Kommentarlos, löste er sich etwas von Shinichi und drehte diesen dann einfach. Etwas überrumpelt ließ der Detektiv das Ganze mit sich machen und noch während er seinen Hintern nach oben drückte, drang Kaito schon wieder in ihn ein. Dabei traf er direkt den perfekten Punkt und Shinichi drückte sein Gesicht etwas mehr in das Laken, während ihm ein lauter, erregter Schrei über die Lippen kam. Genüsslich und schwer atmend leckte sich Kaito über die Lippen, genau das wollte er. So drang er immer wieder, so tief er konnte, in Shinichi ein, dieser bewegte sogar seine Hüften immer in seine Richtung. Nach ein paar Stößen beugte sich Kaito etwas nach unten und während er eine Hand fest an der Hüfte ließ, griff er mit der zweiten nach dem Kinn von Shinichi. Mit etwas Mühe drückte er den Kopf in seine Richtung und zwang Shinichi einen innigen Kuss auf. Wehrlos machte der Detektiv mit. Er war so von der Lust überrollt, dass er einfach schwer stöhnte und immer wieder den Kuss dadurch unterbrechen musste. „Ich liebe dich, Shinichi.“, keuchte Kaito an die Lippen von Shinichi und küsste ihn wieder, während er ein weiteres Mal tief in ihn stieß. Dem Detektiv blieb gar nicht erst der Atem, um darauf eine Antwort zu geben, dafür war er viel zu eingenommen von Kaito. Nicht einmal, dass er gleich davor war zu kommen, konnte er ihm sagen. So drückte er weiter seine Hüften in Kaitos Richtung und genoss jeden Stoß, bis er mit einem weiteren lauten Stöhnen, das fast zu einem kehligen Aufschrei wurde, kam. Schwer atmend löste er sich soweit von Kaito und dieser stöhnte laut, als sich alles um seinen Penis herum zusammen zog. So ließ er soweit von Shinichi ab, dass dieser seinen Kopf zurück ins Kissen drückte konnte und stieß noch ein paar Mal tief in ihn, ehe er ihm folgte. Schwer keuchend kam er in ihm und drückte seine Finger tiefer in seine Hüfte. Kurz verharrte Kaito in dieser Position, ehe er sich aus ihm heraus zog und sich neben dem Detektiv ins Bett sinken ließ. Auch Shinichi brauchte etwas, bis er es geschafft hatte, seinen schlaffen Körper in eine liegende Position zu dirigieren. Schwer seufzend rollte er sich auf die Seite und ließ den Blick zu Kaito schweifen. Schweigsam sahen sie einander an und versuchten beide, ihre Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen. Die erste Bewegung kam von Kaito, der das Kondom langsam wieder abzog und mit einer fließenden Bewegung exakt in dem Mülleimer beförderte. Dabei zuckte er kurz zusammen und sank zurück ins Bett. „Das war wohl zu viel Bewegung.“, grinste er etwas schief und sah zurück zu Shinichi. „Du bist selber schuld.“ „Bei dir kann ich nicht anders...“, raunte Kaito leise und gab ihm einen zarten Kuss auf die Lippen. „Ich liebe dich auch...“, erwiderte Shinichi lediglich, weil er vorhin nicht die Chance dazu gehabt hatte. Schneller als er gedacht hatte wurde er an den warmen Körper von Kaito gedrückt und er schmiegte sich ihm sogar etwas entgegen. Zufrieden seufzte der Detektiv und schloss dabei die Augen. „Ich hoffe du läufst morgen früh nicht direkt weg..“, murmelte Shinichi leise. „Wieso sollte ich?“ „Du bist ein Dieb, wer weiß was in deinem Kopf vorgeht.“ „Keine Sorge. Ich werde nirgendwohin gehen, bis wir los müssen.“ Leicht nickte Shinichi und dämmerte dabei schon direkt weg. Der ganze Tag hatte ihn mehr Kraft gekostet, als er gedacht hatte und jetzt hatte Kaito ihm die letzten Reserven geraubt. Doch dieser war nicht abgeneigt, dass Shinichi so schnell einschlief, da es ihm nicht besser ging. Zwar verheilte seine Wunde gut, aber Ruhe tat auch ihm noch gut. So schliefen die beiden relativ schnell in dem Arm des jeweils anderen ein. Der Wecker war es, der die beiden liebevoll daran erinnerte, dass es aber langsam Zeit für die Schule wurde. Etwas grummelnd drückte sich Shinichi enger an Kaito und machte keine Anstalten, seinen Wecker auszuschalten. Es war der Dieb selbst, der sich dann dazu bequemen musste. Etwas umständlich musste er sich über Shinichi lehnen, um den Wecker auszubekommen. „Guten Morgen, Herr Detektiv.“, sagte Kaito dann grinsend und gab Shinichi einen Kuss auf die Stirn. „Hör auf morgens gute Laune zu haben.“, wurde er einfach nur angegrummelt. „Wie könnte ich nicht, wenn ich mit dir aufwache.“ „Und liebesduselig brauchst du auch nicht sein.“, wehrte Shinichi ab und öffnete dabei nicht einmal die Augen. Amüsiert lachte Kaito auf und strich ihm ein paar Strähnen aus dem Gesicht. „Du Morgenmuffel.“, kicherte er und stieg dann über ihn hinweg aus dem Bett. Er wollte noch unbedingt duschen und er würde wohl Shinichi nicht dazu bekommen, mit ihm zu gehen. Der Detektiv war auch schon längst wieder eingedöst, als Kaito aus dem Bett stieg. Er merkte nicht einmal, dass Kaito ins Bad huschte. Dieser machte sich dort komplett fertig und kam dann frisch geduscht zurück. „Na komm, oder willst du zu spät sein?“, fragte Kaito ihn amüsiert und ein Brummen zeigte immerhin, dass Shinichi noch lebte. „Ich stehe gleich auf.“ „Sehr gut, dann mach ich Frühstück und ich werde mir was zum Anziehen von dir leihen. Dass ich gleich bei dir übernachte, war irgendwie nicht geplant.“ „Bedien dich.“, gähnte Shinichi und streckte sich müde, als er es wenigstens geschafft hatte in eine sitzende Position zu kommen. „Schon getan.“, grinste Kaito und besah sich selbst im Spiegel, ehe er den Detektiv amüsiert musterte. „Du siehst irgendwie durchgevögelt aus.“, stellte er dann nachdenklich fest und der tödliche Blick seitens des Detektivs, veranlasste ihn dazu, lachend den Raum zu verlassen. Augen rollend stand Shinichi nun doch auf und tapste erst einmal ins Bad, um dort alles zu erledigen, ehe er sich in seine Schuluniform quälte. Müden Schrittes ging er langsam nach unten in die Küche und der angenehme Geruch von Kaffee lag bereits in der Luft. „Du siehst wirklich hochmotiviert aus.“ „Kann ja nicht jeder aus dem Bett fallen und gute Laune haben.“, erwiderte Shinichi genauso begeistert wie er aussah und ließ sich dann auf seinen Stuhl fallen. „Das bekommen wir noch hin.“, grinste Kaito und stellte ihm dann seinen Teller hin. „Du hättest nicht gleich kochen brauchen.“ „Na, wenn es sich schon ergibt, außerdem hattest du was im Kühlschrank.“, sagte der Dieb schulterzuckend. Außerdem war ein bisschen Rührei ja kein Meisterwerk, so dachte er zumindest. Dann setzte er sich Shinichi gegenüber und fing direkt an zu essen, während Shinichi sich erst einmal an seiner Kaffeetasse festhielt. „Wie … Wie wollen wir das jetzt eigentlich machen?“, fragte Shinichi ihn dann vorsichtig. „Hm?“, machte Kaito der gerade dabei war, in seinen Toast zu beißen. „Na... Mit... Unsere Beziehung?“, die Stimme des Detektivs wurde dabei immer leiser. Kaito war immer noch etwas verwirrt von der Frage und kaute in Seelenruhe runter. „Normal?“ „Ich meine damit eher, ob wir jetzt fest... Du weißt schon.“ „In einer Beziehung sind?“, hakte Kaito nach und grinste nun doch wieder breiter, weil Shinichi auch noch rot wurde und es nicht wirklich ausgesprochen bekam. „Solange du nicht andere Ideen hast, sind wir es. Ab sofort schreibe ich dich auch wieder den ganzen Tag zu. Dann ergibt sich schon ein Treffen, oder ich steig einfach bei dir ein.“ „Du könntest auch klingeln.“, stellte Shinichi direkt klar und bekam einen perplexen Blick von Kaito. „Ich und klingeln? Für wen hältst du mich?“ „Irgendwie bereue ich gerade meine Frage.“ Während Shinichi den Kopf schüttelte, lachte Kaito laut auf und aß seinen Toast auf. „Keine Sorge. Ich steige nur ein, wenn es keine andere Möglichkeit gibt.“ „Nimm doch einfach den Ersatzschlüssel. Ich habe keine Lust die Polizei hier stehen zu haben, weil sie sehen wie ein Oberschüler versucht in mein Haus einzubrechen.“ „Als ob die mich erwischen, aber du würdest mir echt einen Schlüssel geben?“ „Natürlich. Du würdest ja sonst einbrechen. Als ob dich ein Schloss aufhält.“ „Das stimmt. Dann nehme ich ihn dankend.“, grinste Kaito schief. Damit hatte Shinichi schon Recht. Wenn er ins Haus wollte, würde er schon rein kommen. „Ich gebe ihn dir nachher.“ „Danke, Shinichi.“ „Schon gut...“, murmelte dieser verlegen und sie tauschten kurz einen Blick aus, der seinen Herzschlag wieder verdoppelte. Er musste sich wirklich daran gewöhnen, wenn er jetzt öfter mit Kaito zu tun hatte. Immerhin würde er ihn jetzt gar nicht mehr loswerden. Aber darüber war Shinichi auch irgendwie dankbar. Nachdem sie gefrühstückt hatten, räumten sie zusammen auf und erst an der Tür ergriff Kaito wieder das Wort. „Wir sehen uns dann später, denke ich.“ „Wie du magst.“, sagte Shinichi direkt und bekam ein sanftes Lächeln. „Dann bis später.“, raunte Kaito und küsste ihn zart. „Bis später...“, erwiderte der Detektiv schon fast schüchtern und sah dem Dieb dann nach, während er das Haus abschloss. Kurz verweilte er vor seiner Tür und setzte sich dann in Bewegung. Noch wusste er nicht, ob es eine gute Sache war, sich auf diesen Dieb einzulassen. Aber bereuen würde er es bestimmt nicht, immerhin konnte er ehrlich sagen, dass er der Eine für ihn war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)