Welcome back to hell von The_Maoh ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Zu seinem Bedauern wurde ihm weder der Wunsch nach einer Ohnmacht, noch das er aus diesem Alptraum erwachte erfüllte. Stattdessen befand er sich weiterhin an diesem Ort, von welchem sein Gegenüber behauptete, die Hölle zu sein. Mehreremale versuchte Chris herauszufinden, ob die sich hier einen Scherz mit ihm erlaubten. Zu seinem Missfallen blieb dieser Vegar bei seiner Behauptung und irgendwann beließ er es dabei. Was nützte es, darauf zu bestehen etwas anderes gesagt zu bekommen, was dann doch nicht erfüllt wurde? Noch nie konnte er sich lange mit jemanden auseinandersetzen. Es fehlte ihm dazu einfach die Geduld und vor allem wollte er den Frieden nicht stören. Er mochte keine miese Stimmung, lieber zurückstecken und damit ein gutes Klima um sich herum haben. Bisher war er immer gut damit gefahren. Seine Freunde versuchten zwar, des Öfteren ihn dazu zubringen aus sich raus zu kommen, seine Meinung zu behalten und dahinter zu stehen, aber was brachte das, wenn dafür ein Streit vom Zaun gebrochen wurde? Nichts. Und deswegen biss er sich lediglich auf die Zunge und behielt seinen Kommentar für sich. „Kann ich irgendetwas für Euch tun?“ Er sah zu dem blonden Engel, oder war er ein Dämon? „Ja. Dafür sorgen, dass ich schnellstens nach Hause komme.“ „Aber Ihr seid zu Hause. Euer Majestät, wir haben so lange auf Eure Rückkehr gewartet.“ Chris verzog das Gesicht und drehte den Kopf von ihm weg. „Ich will doch nur nach Hause.“ Gab er seufzend von sich und zog die Decke über seine Nase. Warum nur war er in dieser Wahnvorstellung gefangen? Es musste etwas mit dem Unfall zutun haben, welchen er hatte und das dieser wirklich geschehen war, davon ging Christian stark von aus. Die Theorie des Komas war bei weiten jene, welche am ehesten zutraf. Alles andere ergab einfach keinen Sinn. In den nächsten Stunden, die vergingen, zumindest kam es Chris wie Stunden vor, schwieg sowohl dieser Vegar, wie auch er selber. Doch irgendwann konnte er sich nicht mehr in dem Bett halten, und versuchte sich aufzusetzen, mit mäßigem Erfolg. Ohne ein Wort zu sagen, nur mit einem Lächeln auf den Lippen, half der Blondschopf ihm dabei, bis Chris auf dem Bettrand zum sitzen kam. Es war ihm peinlich, danach zu fragen, doch noch peinlicher wäre es gewesen, wenn er es nicht mehr halten könnte. „Wo ist denn hier das Bad?“ Kam es ihm daher über die Lippen und er hoffte nur, alleine in dieses gehen zu können. Jemanden der ihm dabei zusah, das brauchte er gewiss nicht. „Direkt nebenan, Euer Majestät.“ „Bitte, lassen Sie das endlich sein. Ich hab echt keinen Schimmer, warum Sie das immer wieder sagen, aber ich bin nicht Ihre Majestät.“ Mit einem Ächzen stand er auf und bevor seine Beine ihm versagten, spürte er, wie ein starker Arm um seine Taille gelegt wurde. „Euer Gedächtnis wird bald zurückkommen und dann würdet Ihr mich Lünchen, wenn ich Euch mit solch wenigem Respekt behandeln würde.“ „Aber...ach vergessen Sie´s. Bringen Sie mich einfach zum Bad.“ Chris versuchte, sich nicht an den Blondschopf zu lehnen, doch dieser drückte ihn beim Gehen immer wieder an sich ran. Er kam sich so hilflos vor. Schließlich erreichte er die Tür, welche von Vegar geöffnet wurde. Drinnen blieb Chris nichts anderes übrig, als in Schnappatmung zu verfallen. Was spielte ihm sein Verstand nur vor? Die Wände waren aus reinem, schwarzen Steinen und er schien nicht in einem Bad, sondern einer Sauna zu sein. Zumindest was die Temperaturen betraf. Der Raum war groß, größer als seine ganze Wohnung. Es gab ein eingelassenes Becken im Boden, in welchem sich Wasser befand und von diesem eine dampfende Wolke ausging. Über die Hälfte des Zimmers nahm dieses Schwimmbecken, anders konnte Chris es beim besten Willen nicht zeichnen, ein. Sein Blick huschte weiter durch das Bad und endlich erblickte er etwas, das wohl die Toilette sein musste. Ein großer, viereckiger Block mit einem Loch in der Mitte. Was war das für ein Kontrast? Dieses Schwimmbecken auf der einen Seite und dieses...Plumpsklo auf der anderen. Hätte er nicht so dringend gemusst, er hätte sich geweigert darauf zu gehen. Doch so blieb er vor dem Loch stehen und sah nur ins Schwarze hinein. Den Boden zu erblicken war nicht möglich, doch wollte er das nicht mal. Dennoch fragte er sich, wie tief es wohl runter ging. Zuerst hatte er die Luft angehalten, da er dachte, es würde wie in einem Dixi-Klo stinken, doch dem war nicht so. Kein unangenehmer Geruch ging davon aus. Er wollte grade seine Shorts etwas runterziehen, sah dann aber zu Vegar, welcher noch immer den Arm um seine Taille geschlungen hielt. „Würde es Ihnen etwas ausmachen, mich alleine zu lassen?“ „Ja.“ Er nickte mit einem solch strahlenden Lächeln, das Christian am liebsten das Weinen angefangen hätte. Wie konnte jemand nur so schön sein? „Ich kann nicht, wenn mir jemand dabei zusieht.“ Und das war noch nicht einmal gelogen. „Früher hattet Ihr keine Schwierigkeiten mit so etwas.“ Der Blondschopf zuckte mit den Schultern und sah Chris mit einem verträumten Blick an, der ihm einen eisigen Schauer über den Rücken jagte. „Ich werde mich dieses Mal umdrehen, doch bei Euch bleiben. Nicht das Ihr mir noch umfallt.“ Sein Lachen hallte von den Wänden wieder und er drehte ihm tatsächlich den Rücken zu, stellte sich so hinter Chris, das dieser sich mit den Schultern gegen dessen lehnen konnte. Das war so unsagbar peinlich für ihn und er nahm sich vor, erst wieder auf Toilette zu gehen, wenn er von sich aus stehen konnte. Vielleicht gab es so etwas wie eine Bettpfanne in seinem Traum. Warum musste er überhaupt auf die Toilette? Hatte er in der Wirklichkeit ebenso dieses Bedürfnis? Lag unter ihm eine Bettpfanne oder hatten die ihm einen Kater angelegt? Warum dachte er überhaupt an so etwas? Es brauchte etliche Zeit, bis er sich überwand und seine Notdurft verrichtete. „Wenn Ihr die Zeit lieber an mich gelehnt verbringen wollt, so müsst Ihr das nur sagen.“ Die Stimme war ganz nah an seinem Ohr und er zuckte zusammen, verlor dabei das Gleichgewicht und wäre beinahe zur Seite weggefallen, hätte Vegar ihn nicht abgefangen. „Z...Zurück.. ins Bett?“ Fragte er mit kratziger Stimme. Der Blondschopf hatte beide Arme um ihn gelegt und Chris Hüfte fest an seine eigene gedrückt. „Könnt Ihr gehen, oder darf ich Euch tragen, Majestät?“ Das Blut rauschte ihm in den Ohren, er konnte es hören und sein Herzschlag hatte sich verdoppelt, wenn nicht sogar verdreifacht. „Ich kann gehen!“ Bestand er drauf und versuchte sich aus den Armen des Blondschopfes zu befreien. „Wie Ihr wünscht.“ Damit ließ er Chris tatsächlich los, doch war dies so unvermittelt, dass dieser nach hinten weg und auf seinen Allerwertesten landete. „Euer Majestät! Bitte verzeiht mir! Ich hätte Euch nicht loslassen dürfen.“ Während Chris versuchte, den Schmerz an seinem Hintern weg zu reiben, fiel Vegar ihm plötzlich vor die Füße und schien mit seiner Stirn den Boden zu küssen. Das Bild war mehr als obskur. Dieser etwa zwei Meter große Mann, der versuchte sich kleiner zu machen, als es Chris auf dem Boden war. „Ist schon gut. Mir ist nichts geschehen.“ Auch wenn er sich fragte, warum es so verdammt weh tun musste. War das hier vielleicht doch kein Traum? Geschah es tatsächlich? Jetzt begann er bereits darüber nachzudenken. Wie verrückt war er eigentlich? „Nein, ich habe es verdient, das Ihr mich dafür bestraft.“ „Könnten wir das vielleicht nicht hier vor der Toilette regeln?“ Denn er wollte nicht länger vor dieser auf dem Boden sitzen und ehe er noch etwas anderes sagen konnte, schrie er kurz auf. Vegar hatte sich schnell erhoben und Chris dabei mit hochgehoben. Nun lag dieser in den Armen des Blondschopfes und hielt sich an seinem Nacken fest. „Ich hätte auch gehen können!“ Protestierte dieser, wurde aber überhört und aus dem Bad raus getragen. Zurück im Bett zog er sofort die Decke über sich. Dass sein Körper auf die Nähe dieses Mannes reagierte, musste keiner wissen. War nur zu hoffen, dass der es nicht mitbekommen hatte. „Wie soll meine Strafe ausfallen? Soll ich mir die Haut vor Euch vom Körper schneiden?“ „Was?? Bist du irre????“ Das war das erste mal, das er ins Du gewechselt war, aber alleine dieser Vorschlag und diese Vorstellung brachte ihn dazu, fassungslos auf sein Gegenüber zu blicken. Das konnte der doch nicht ernst gemeint haben. „Hören Sie zu! Das war doch nichts weiter als ein Missgeschick! Also hören Sie auf von so etwas wie Haut runterschneiden zu sprechen!“ Wurde er da gerade laut und hatte er seinen Zeigefinger mahnend erhoben? Erst nachdem er fertig gesprochen hatte, registrierte er dies und räusperte sich, rieb sich unsicher den Nacken und sah von dem Blondschopf weg. Als keine Erwiderung kam, sah er wieder zu ihm hin und es schien fast so, als wenn diese dunkelblauen Augen, in welche er sah, ihn geradezu mit Bewunderung anzusehen schienen. Er war wirklich in der Hölle gelandet, dachte er sich und rutschte erneut auf dem Bett hin und her. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)