Der Schwarze Schatten von Cognac ================================================================================ Kapitel 5: Es ist besser so --------------------------- Episode 5: Es ist besser so Hörbuch zur Fanfiktion: Kapitel 5: Es ist besser so „Wie ist sein Zustand Doktor?“, ergriff der Professor zuerst das Wort. Alle sahen den Arzt erwartungsvoll an. „Oh, machen sie sich keine Sorgen, dem Jungen geht es gut. Sein Zustand ist stabil und er befindet sich in keinerlei Gefahr.“, verkündete der Doktor, worauf er strahlende Gesichter erntete. „Wir haben seine Wunde gereinigt und verbunden. Es hat sich zum Glück nichts entzündet und es ist auch ansonsten keine allzu ernste Verletzung. Zum Glück wurde sie bereits früh provisorisch versorgt. Das hast du also sehr gut gemacht meine Kleine.“, damit sah er kurz mit einem freundlichen Gesicht zu Haibara. „Er wird allerdings ein paar Tage das Bett hüten müssen und danach wird ihm das Bein sicherlich noch eine Weile wehtun, aber ansonsten wird er bald wieder topfit sein.“, fuhr der Arzt weiter fort. „Ich rate aber, ihn noch bis morgen hier zu behalten, bis sie wieder zurückfahren. Sie sollten nur in zwei Tagen, erneut einen Arzt aufsuchen, der sich die Sache dann nochmal ansieht, den Verband wechselt und so weiter.“ Mit diesen Worten überkreuzte der Arzt seine Hände mit dem Klemmbrett vor sich, womit er zum Ausdruck bringen wollte, dass er fertig war. „Das sind ja wunderbare Neuigkeiten.“, sprach nun der Professor wieder. „Können wir zu ihm?“, fragte Ayumi ganz aufgeregt. Der Arzt sah zu ihr hinunter und lächelte sie freundlich an. „Selbstverständlich dürft ihr das meine Kleine.“ Er deutete anschließend den Flur hinunter. „Euer Freund liegt im Zimmer 1.08.“ Die Detective Boys bedankten sich artig und gingen anschließend zusammen mit dem Professor und Ai zu Shinichis Zimmer. Sie klopften an und nachdem sie seine Stimme vernahmen, welche sie zum herein kommen aufforderte, betraten sie das Zimmer. „Hey Conan, wie geht es dir?“, riefen die Kinder wie aus einem Munde, als sie ihren Freund sahen. Shinichi saß aufrecht in seinem Krankenbett und lächelte gut gelaunt. „Dir scheint es ja schon viel besser zu gehen.“, freute sich Ayumi über seinen Anblick. Selbst Haibara musste nun erstmals, seit sie die Höhle verlassen hatte, wieder lächeln, als sie Shinichi sah. Ihm geht es scheinbar wirklich besser, dachte sie sich. Er ist zäh wie Leder, obwohl wahrscheinlich auch einige Medikamente der Grund dafür sein könnten, dass er schon so fit wirkte. „Ich danke euch, dass ihr euch solche Sorgen um mich macht. Mir geht es tatsächlich schon viel besser.“, antwortete Shinichi nun zuversichtlich. „Der Arzt sagte zwar, ich soll heute Nacht noch hier bleiben, aber morgen kann ich mit euch zusammen wieder zurück nach Hause fahren.“ „Es ist wirklich schade, dass dieser Unfall, uns den letzten Tag des Ausfluges ruiniert hat.“, sprach Genta traurig. Mitsuhiko stoß ihm daraufhin mit dem Ellenbogen in die Rippen. Worauf der dicke Junge stotternd hinzufügte. „Aaaber, viel wichtiger ist es doch, dass es euch beiden gut geht.“ Genta lachte verlegen und rieb sich mit einer Hand den Hinterkopf. Alle mussten lachen und die Stimmung war super. Sie beschlossen, noch bis zum Ende der Besucherzeit bei Shinichi zu bleiben. Sie vertrieben sich die Zeit mit Gesprächen über unbedeutende Themen und spielten Karten. Ayumi malte ein Bild für Shinichi, welches sie als Genesungskarte an sein Bett befestigte. Mitsuhiko zeigte ihm die ganzen Bilder, welche er am Strand und im Camp mit seiner neuen Kamera gemacht hatte und Genta futterte den Wackelpudding, welcher Shinichis Nachtisch war und noch auf dem Tablett, neben seinem Bett, stand. Dieser nahm es jedoch mit Humor, es war schließlich eh Waldmeister und er mochte diese Sorte nicht sonderlich. Ai war die ganze Zeit über sehr verschwiegen. Ihr war der ganze Trubel etwas zu viel. Die Kinder hechteten um Shinichis Bett herum, was dessen volle Aufmerksamkeit erforderte. Eigentlich hätte sie so gerne mit ihm über ihre Situation in der Höhle gesprochen, jedoch war das hier bestimmt der mit Abstand am wenigsten passende Zeitpunkt dafür, weswegen sie sich in einen Stuhl am Fenster gesetzt hatte und eins der vielen Bücher las, welche im Zimmer, in einem Regal standen. Letztendlich war sie einfach froh, dass er es überstanden hatte und dass es ihm bald wieder besser gehen würde. Anfangs sah er alles andere als gut aus, doch inzwischen hat sich sein Zustand merklich verbessert und das war die Hauptsache. Doch nun würde es mit großer Wahrscheinlichkeit wieder so weitergehen wie bisher, so wie Ai es von Anfang an vermutet hatte. Diese Momente, welche sie hin und wieder mit Shinichi erlebte, welche sie spüren ließen, wie sehr sie sich zu ihm hingezogen fühlte, waren halt nur flüchtige Momente, welche nichts an ihrer Beziehung zueinander veränderten. Shinichi war immer für sie da gewesen, wenn sie ihn brauchte, aber letztlich war Ran die Liebe seines Lebens und ihr blieb wieder nichts anderes übrig, als ihre wahren Gefühle zu vergraben und zwar so tief es nur ging. Sie würde es ihm niemals sagen können und er würde nie genau so empfinden, etwas womit sie sich eigentlich schon längst abgefunden hatte oder zumindest glaubte Ai das. Doch nach den Ereignissen in der Höhle, sind diese Gefühle wieder gefährlich nah an die Oberfläche ihres Herzens vorgedrungen. Sie legte das noch offene Buch auf ihren Schoss und schaute durch das Fenster hinaus nach draußen. Die Sonne ging bereits unter und tauchte die gesamte Landschaft erneut in ein warmes rotes Licht, wie heute Morgen am Strand. „So Kinder, ich glaube es wird Zeit zu gehen. Die Besucherzeit ist gleich um und Conan hat auch so langsam eine Pause verdient, meint ihr nicht auch?“, sprach nun der Professor, nachdem dieser einen Blick auf seine Armbanduhr geworfen hatte. „Schade“, war die Reaktion der Detective Boys, aber da schien sich nichts machen zu lassen. Sie verabschiedeten sich von Shinichi und wünschten ihn eine erholsame Mütze Schlaf und sagten, dass sie morgen wieder kommen würden um ihn abzuholen. Er nickte nur und winkte ihnen zum Abschied nach, als sie sein Zimmer verließen. „Tschüss, bis morgen Conan.“, riefen sie, als sie aus der Tür gingen. Als Haibara als letztes den Raum verlassen wollte, wurde sie jedoch von Shinichi zurück gehalten. „Ai, warte noch einen Moment bitte.“, sprach er zu ihr, als sie schon die Tür hinter sich schließen wollte. „Moment Leute, geht schon mal vor zum Auto, ich habe etwas liegengelassen und muss es noch schnell holen, dauert auch nicht lange.“, sagte sie zu den anderen, bevor sie zurück in Shinichis Zimmer trat und die Tür hinter sich schloss. Die anderen nickten nur zustimmend und gingen Richtung Parkplatz, wobei sich Genta und Mitsuhiko lautstark über das Abendessen unterhielten. Nur einer blieb noch kurz stehen und schaute besorgt zur Tür hinüber in der Haibara soeben verschwunden war. Es war Ayumi. „Was gibt es denn Shinichi?“, fragte das rotblonde Mädchen mit gespielter Gelassenheit. „Das wollte ich dich eigentlich fragen.“, entgegnete der junge Detektiv. „Ich habe dich vorhin eine Weile beobachtet. Du warst ziemlich still, selbst für deine Verhältnisse und doch wirktest du so, als hättest du etwas auf dem Herzen, was du unbedingt unter vier Augen mit mir besprechen möchtest.“, schlussfolgerte er. Ai fühlte sich ertappt, ließ sich aber nichts anmerken. Trotz all dem Trubel vorhin um ihn, hatte er dennoch mitbekommen, wie sie sich die ganze Zeit über verhalten hatte. Haibara war beeindruckt. Ein echter Detektiv eben, dachte sie sich. „Es ist nichts weiter.“, versuchte das Mädchen seinen Verdacht zu zerstreuen und machte eine abwinkende Handbewegung. „Ich danke dir Ai.“, unterbrach nun Shinichi ihren Bewegungsfluss und ließ sie überrascht aufschauen. „Ich bin wirklich unbeschreiblich Dankbar dafür, dass du mich aus dieser Höhle gerettet hast, dass du mir beigestanden hast und mir wahrscheinlich auch das Leben gerettet hast. Ich weiß ich kann mich immer auf dich verlassen und du tust das stets ohne den Gedanken an eine Gegenleistung. Ich bin stolz dich als so gute Freundin zu haben.“ Eine gute Freundin. Bei seinem letzten Satz senkte Haibara ihren Kopf und drehte sich zur Tür um. „Ach das war doch selbstverständlich, das hättest du auch für mich getan, da ist doch wirklich nichts Großes dabei.“, sie unterdrückte ein mögliches schwanken in ihrer Stimme. Shinichi wirkte durch ihre Antwort etwas irritiert. „Achso, naja ich danke dir trotzdem.“, sprach er in einem freundlichen Ton weiter. „Ich bin froh dass ich dich habe.“, fügte er hinzu. Das war zu viel für sie. Ai musste hier dringend raus, sie konnte Shinichi bereits nicht mehr in die Augen sehen, es schmerzte zu sehr. „Jetzt werde mal nicht sentimental Kudo.“, brachte sie schweren Herzens heraus. „Ich muss jetzt zu den anderen, sie fragen sich bestimmt schon wo ich bleibe.“, mit diesen Worten ergriff sie mit zitternder Hand die Türklinke und öffnete die Tür. „Ich sehe dich dann morgen, zusammen mit den anderen.“, sie brachte all ihre Kraft auf und schloss die Tür hinter sich ohne noch einmal zu Shinichi zu blicken. Dieser sah dem rotblonden Mädchen schweigend nach. Nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, rutschte sie diese, mit dem Rücken angelehnt, entlang zu Boden. Sie holte tief Luft und versuchte ihre zitternden Hände zu beruhigen. Das war nicht fair, wieso quälte die Welt sie so. Wieso konnte sie diese Gefühle nicht einfach wegwischen. Sie winkelte ihre Beine an und verschränkte ihre Arme auf ihren Knien. „Auch wenn du noch so ein guter Detektiv bist, wirst du nie in der Lage sein zu entschlüsseln, was ich wirklich für dich empfinde Shinichi“, flüsterte Ai zu sich selbst. Sie lächelte, aber es war ein bemitleidenswertes Lächeln. Sie bemitleidete sich selbst. Er würde es nicht verstehen, dachte sie. „Ai wo bleibst du denn, wir wollen los.“, hörte sie Mitsuhiko rufen. Sie sammelte sich wieder, so gut es ging und erhob sich langsam. „Es ist besser für ihn, wenn es nie erfahren muss. Es ist besser für alle.“, flüsterte sie erneut zu sich. Ai sah noch einmal zur Tür, bevor sie schnellen Schrittes zum Ausgang lief. Shinichi war nun allein im Zimmer. Er hat sich derweil hingelegt und starrte nachdenklich, mit verschränkten Armen hinter dem Kopf, die Decke an. Die Sonne war inzwischen verschwunden und in dem Raum wurde es langsam aber sicher immer dunkler, bis Shinichi schließlich in völliger Dunkelheit lag. Auch wenn es um ihn herum vollkommen schwarz war, erschien ihm doch vor seinem geistigen Auge das Bild eines Mädchens. Eines rotblonden Mädchens, welches erst vor kurzem durch seine Tür hinausging. Er kam nicht darum herum, bemerkt zu haben, dass sie sich komisch verhalten hatte. Also nicht das typische Haibara-Komisch, sondern wirklich merkwürdig, als verschweige sie ihm etwas. Der Geschrumpfte überlegte haarscharf ob er so ein Verhalten schon früher einmal bei ihr registriert hatte. Er konnte sich jedoch an nichts Vergleichbares erinnern. Es ist ihm heute zum allerersten Mal aufgefallen, als sie zusammen in der Höhle eingesperrt waren, seitdem verhielt sich anders als sonst. „Wenn ich dieses Mädchen nur verstehen könnte, sie durchschauen könnte. Wenn ich wüsste was in ihrem Kopf vor sich geht.“, redete der junge Detektiv mit sich selbst. Heute hatte sich Ran erneut bei ihm gemeldet, als sie von dem kleinen Zwischenfall erfuhr. Sie war völlig krank vor Sorge gewesen und wäre schon fast selbst hierher gefahren um sich nach seinem Zustand zu erkundigen. Sie war wirklich süß, wenn sie so fürsorglich war, dachte sich Shinichi und wurde leicht rot. Er konnte sie aber davon überzeugen, dass dies nicht notwendig wäre, da er morgen eh nach Hause kommen würde. Es war gefiel ihm dennoch, wie sie sich Sorgen um ihn machte. Dabei fielen seine Gedanken wieder auf Ai. Sie hatte sich auch wirklich unglaubliche Sorgen um ihn gemacht und wollte ihn in der Höhle fast nicht verlassen. Er erinnerte sich, als es ihm schlecht ging, hatte sie ihn auf ihren Schoss gelegt, ihn zärtlich berührt und mit den Tränen gekämpft. Als sie sich gegenseitig gewärmt hatten, hatte er ihren Blick wahrgenommen, ein Ausdruck der Geborgenheit und Zuneigung. Als sie heute allerdings, im Krankenhaus, bei ihm war, verschlossener denn je, als wäre ihr etwas furchtbar unangenehm. Shinichi hatte so einen Gedanken, wie er ihm gerade durch den Kopf schoss, schon einmal gedacht. Sie tat meistens immer so unglaublich taff, doch dann wiederum, hatte sie auch ihre weichen und emotionalen Momente. Immer dann, wenn sie ihre Maske für kurze Zeit ablegte und einen in ihr Inneres blicken ließ. Dies war aber nie von großer Dauer und ehe man sich versah, hatte sie sich schon wieder vor dem Rest der Welt verschlossen, darunter auch er selbst. Wieder einmal wurde Shinichi klar, wie schwer es Ai in ihrem Leben immer gehabt haben muss. Aufgezogen von der Organisation, keine Familie mehr und nie die Chance gehabt, wie ein normales Kind aufzuwachsen. Er wünschte sich, er würde sie häufiger lächeln sehen, denn sie hatte wirklich ein bezauberndes Lächeln, wenn sie es mal zeigte. So gerne würde er ihr bei all ihren Problemen helfen wollen, wenn sie es nur zulassen würde. Er kannte Ai aber schon lange genug und wusste daher, dass sie das nie machen würde, geschweige denn anfangen über ihre Gefühle zu sprechen. Trotzdem, etwas Großes muss auf ihrem Herzen lasten, daran hatte Shinichi, seit den Ereignissen des heutigen Tages, keinen Zweifel. Er spürte jedoch langsam, wie ihm die Müdigkeit übermannte. Es war ein langer und sehr anstrengender Tag für den Geschrumpften gewesen. Shinichi beschloss, die Sache erstmal auf sich beruhen zu lassen, aber gleichzeitig auch Haibara zukünftig im Auge zu behalten. Egal was es nun wirklich war, er wollte nicht, dass es seiner Freundin schlecht geht und er als Meisterdetektiv würde schon dahinterkommen und ihr helfen so gut es ihm möglich wäre. Der schwarzhaarige Junge schloss seine Augen und schlief auch kurze Zeit später ein. Zu diesem Zeitpunkt wusste er jedoch noch nicht, was für ein Traum, in dieser Nacht, auf ihn warten würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)