Der Schwarze Schatten von Cognac ================================================================================ Kapitel 9: Gefahr im Anflug --------------------------- Kapitel 9: Gefahr im Anflug Hörbuch zur Fanfiktion: Kapitel 9: Gefahr im Anflug Wieder fand sich der junge Detektiv in der Zuschauerperspektive, in dem Lagerraum von seinem letzten Traum wieder. Leise rieselte der Staub durch die Decke hinunter auf den staubigen Fußboden. Das Bild vom Raum, war dasselbe wie letztes Mal, doch diesmal war eine Kleinigkeit anders. Shinichi lief ein eiskalter Schock des Schreckens den Rücken hinunter. Auf dem Stuhl inmitten des Raumes saß nun eine Person und das schlimmste war, dass Shinichi diese Person kannte und zwar sehr gut. Auf dem Stuhl saß Ai.   Sie war gefesselt und geknebelt, sowie am Stuhl fixiert, sodass sie keine Möglichkeit hatte zu entkommen, geschweige denn um Hilfe zu rufen. Er wollte zur ihr, doch er war nicht in der Lage einzugreifen. Er sah zu ihr herüber, versuchte sie zu rufen, aber es kamen keine Laute aus seinem Mund.  Ai rüttelte an ihren Fesseln, doch egal was sie versuchte, es gelang ihr nicht im Entferntesten sich zu befreien. Plötzlich wurde eine Tür geöffnet und eine Person ging die knarrenden Stufen der Holztreppe im Hintergrund hinunter in den Lagerraum. Die Person ging zu Ai hinüber mit einem verschlagenen bösen Grinsen im Gesicht. Shinichi versuchte die Person zu erkennen, doch er sah nichts anderes als eine schwarze Silhouette.   Die mysteriöse Person stellte sich aufrecht und mit vor dem Bauch verschränkten Armen vor die kleine Ai. Er stand nun genau, zwischen Haibara und der Perspektive aus der Shinichi die Szene verfolgte, wodurch der Detektiv seine Schulkameradin nicht mehr sehen konnte, sondern nur noch den Rücken, des vermeintlichen Entführers.  „Du hast uns wirklich eine Menge Ärger bereitet.“, sprach die geheimnisvolle Person nun zu der gefesselten Ai. Shinichi konnte die Stimme nicht erkennen, sie wirkte wie verzerrt.  „Es ist mir wirklich ein Rätsel, wie du dich nur noch solange vor uns verstecken konntest oder wie die anderen zu unfähig waren dich zu schnappen. Aber deswegen wurde ich ja nun mit der Aufgabe vertraut dich aus dem Verkehr zu ziehen. Du solltest dich also geehrt fühlen, SHERRY.“ Shinichi packte bei diesen Worten die nackte Panik. Seine Augen weiteten sich und er stand regelrecht unter Schock. Was hat die Person da gesagt? Wer ist das? Könnte es etwa sein? Der Geschrumpfte hatte kein Zweifel, diese Person, welche Ai in seiner Gewalt hatte, war definitiv ein Mitglied der Männer in Schwarz. Daran gab es nichts zu Rütteln. Shinichi kämpfte mit sich, er versuchte erneut zu Ai zu gelangen, aber es war wie, als würde er mit seinen Füßen in Treibsand stehen. „Ich muss gestehen, dass ich durchaus einen kleinen Vorteil auf meiner Seite hatte. Es war so gesehen, das letzte Puzzleteil, was der Organisation noch gefehlt hat, um dich ausfindig zu machen.“ Die Person legte eine kurze Pause ein, in der sie siegesgewiss lachte.  „Wer hätte gedacht, dass es dir gelingen würde ein Gift zu entwickeln, welches nicht nur tötet, sondern auch dafür sorgt, dass ein Mensch auf Kindergröße zurück geschrumpft wird.“ WAS? Was hat er da gerade gehört? Shinichi verstand die Welt nicht mehr, wie konnte die Organisation das nur herausgefunden haben.  Er  hatte keine Zeit weiter darüber nachzudenken, weil die Person daraufhin eine schallgedämpfte Pistole zog und sie Ai an den Kopf hielt. Shinichi verfiel in eine Schockstarre, er war wie zu Eis erstarrt.  Nein, bitte nicht, dachte er sich verzweifelt. Nicht Ai, bitte nicht. „So schließt sich nun der Kreis Sherry. Eigentlich wollte Gin dich unbedingt persönlich zur Strecke bringen, aber es scheint so, als ob diese Ehre mir zu Teil wird. Auch wenn ihm das wahrscheinlich nicht schmecken wird, hat er diese bittere Pille zu schlucken.“ Die Person zog den Lauf der Waffe zurück. Man hörte die Patrone, welche nun in diesem lag und nur darauf wartete die Mündung der Pistole zu verlassen.  „Zeit sich schlafen zu legen Sherry.“ Die Stimme klang unheimlich ruhig, sogar schon leicht fürsorglich.  „Grüß deine Schwester von mir.“ Mit diesen Worten drückte die Gestalt ab. Shinichi liefen die Tränen übers Gesicht. Er brach zusammen und schluchzte unkontrolliert. Er konnte sich nicht erinnern ob er jemals so eine Trauer und gleichzeitig so einen Hass verspürt hatte. Er hatte immer gesagt, dass es für ihn unbegreiflich wäre, wie ein Mensch einen anderen Menschen umbringen kann. Doch in diesem Moment, wenn er sich nur bewegen könnte, er hätte diese mysteriöse Person mit bloßen Händen erwürgt.  Das Bild vor seinen Augen verschwamm. Höchstwahrscheinlich durch seine Tränen, sie lösten den Traum auf und warfen ihn zurück in die Wirklichkeit.       Er schrak mit Angstschweiß gebadet aus dem Bett hoch. Shinichi fasste sich ins Gesicht und befühlte seine nassen Wangen. Er hatte also tatsächlich während seines Traums geweint. Bei den Gedanken daran, was passiert war, liefen ihm erneut vereinzelte Tränen das Gesicht herunter, welche er schnell wegwischte.  Er war vollkommen aufgelöst, dass sogar noch seine Hände zitterten. Nun wanderte die Hand des jungen Detektivs hoch zu seiner Stirn. Was ist nur los mit ihm, dachte er sich. Auch dieser Traum wirkte wieder so unglaublich real., genauso wie der davor auch.  Erneut packte ihn die Panik. Was ist, wenn es wirklich passierte? Hektisch griff er nach seinem Handy und wählte Ais Nummer. Es klingelte. "Nimm ab, nimm ab, jetzt nimm schon ab."  „Hallo?“, meldete sich die verschlafene Stimme von Ai.  „AI, wie geht es dir, bist du in Ordnung?“, redete Shinichi hysterisch auf sie ein.  „Shinichi?“ Sie klang immer noch verschlafen. „Wovon zum Teufel sprichst du?“  Der Geschrumpfte atmete erleichtert aus, als wäre ihm gerade die Last von hundert Sonnen, von den Schultern genommen worden.  „Gott sei Dank, ich bin so froh, dass du okay bist.“, antwortete er hörbar beruhigt. „Geht es dir auch wirklich gut Shinichi?“, fragte Haibara nun besorgt nach. So aufgelöst hatte sie ihren Leidensgenossen bisher nur selten erlebt. „Und wieso sollte mit mir nicht alles in Ordnung sein?“ Shinichi dachte kurz nach. Er musste mit ihr über seinen Traum reden. Diesmal ist etwas geschehen, was er unmöglich vor ihr verheimlichen kann. Vielleicht ist das eine Warnung von seinem Unterbewusstsein und er war sich sicher, dass er diese Warnung nicht ignorieren sollte. Es musste einfach irgendeinen Grund dafür geben, warum er diese Träume hatte.  „Ai, ich muss mit dir reden, von Angesicht zu Angesicht. Ist es okay, wenn ich Morgen nach dem Frühstück bei dir und Professor Agasa vorbeischaue?“ Auf der anderen Seite der Leitung war es eine Zeit lang still bis er seine Antwort erhielt.  „Wenn es dich glücklich macht, nur zu. Dann kannst du mir auch gleich sagen, was mit dir los ist und warum du mich um 5 Uhr morgens anrufst.“ Shinichi starrte zur Uhr an der Wand. Tatsächlich war es erst 4:52. Er entschuldigte sich etwas verlegen bei Ai für die frühe Störung und versprach ihr später alles zu erklären. Sie verabredeten sich zu 10 Uhr. Anschließend legte er wieder auf, schmiss das Handy in die Ecke und ließ sich mit seinen Oberkörper wieder zurück auf das Bett fallen.  Er konnte es nun nicht mehr abstreiten, weder drehen noch wenden. Er empfand etwas für Ai und zwar mehr als er bisher immer angenommen hatte. Es waren vergleichbare Gefühle, welche er immer in Rans Nähe verspürte. Doch wieso kamen diese Gefühle für Haibara auf einmal so plötzlich oder waren sie wirklich stets da gewesen, wie er es schon einmal vermutete.  Hatte er sie nur neben den starken Gefühlen zu Ran nicht wahrgenommen? Kamen sie erst durch diese seltsamen Träume, welche ihn heimsuchten, aus seinem tiefsten Inneren zum Vorschein?  Shinichi grübelte den ganzen Morgen darüber nach. Auch während des Frühstücks hatte er in seinem Kopf kein Platz, für irgendeinen anderen Gedanken. Ran bemerkte natürlich die untypische Verschwiegenheit ihres kleinen Freundes beim Essen. „Nanu Conan, was ist denn? Du wirkst so verträumt, als ob dich irgendetwas sehr beschäftigt. Ist alles in Ordnung?“, hörte er sie besorgt fragen. Selbstverständlich beschäftigte ihn so einiges, aber gerade Ran, war wohl eine der letzten Personen, mit denen er darüber reden konnte. Vor allem, da es sie höchstwahrscheinlich auch betraf. Ich war sich über seine Gefühle in keinster Weise mehr sicher. Mittlerweile hatte Shinichi keine Ahnung, was er fühlen sollte. Er sah betrübt zu Ran und bemerkte, dass sie immer noch eine Antwort, auf die von ihr gestellte Frage, erwartete. „Keine Sorge Ran, es ist nichts weiter wirklich. Ich wollte nur nachher noch zum Professor, wenn es okay ist.“  Ran hob eine Augenbraue. „Geht es deinem Bein denn schon gut genug?“ Sie klang leicht skeptisch.  Shinichi hingegen winkte unbedeutend ab.  „Ist nur noch halb so schlimm. Ich kann schon wieder problemlos laufen. Nur rennen wird wohl noch ein paar Tage dauern.“, versicherte er ihr.  Des Weiteren erzählte er den beiden Moris von der Einladung, welche er am Vortag von Ai bekam. Kogoro war wie zu erwarten, bei dem Wort Honorar, mehr als hellhörig geworden. „Ein erfolgreicher Geschäftsmann braucht also das Können des großartigen Meisterdetektives Kogoro Mori?“ Dabei prustete der bärtige Mann sich wieder einmal auf, wie er es auch sonst immer tat.  Shinichi sah sein Onkelchen schief an. Naja, wenn du mit Können meinst, dass ich wieder alles im Alleingang bewältigte und du die Lorbeeren kassieren wirst, dann ja, dachte sich der Geschrumpfte mit einem verschmitzten Grinsen.  Nachdem das geklärt war, brach Shinichi um 9:20 Uhr, von der Detektei Mori aus auf, um sich zur Villa Agasa zu begeben.  Natürlich war er noch nicht so gut auf den Beinen, wie er Ran versichert hatte. Er wollte einfach nur nicht, dass sie sich unnötige Sorgen machte, oder ihn sogar das Verlassen der Wohnung verbat. Sicherheitshalber wollte er sowieso mit seinem Skateboard zum Professor düsen. Das ging nicht nur schneller, sondern schonte auch sein Bein, da er nur zu stehen brauchte.  Kurz nach zehn Uhr vormittags stand der Geschrumpfte vor dem Gartentor des Professors. Er holte tief Luft, bevor er dieses passierte und weiter zur Haustür ging. Er hatte sich auf den Weg hierher versucht einige Worte zu Recht zulegen, damit es ihm hoffentlich leichter fallen würde, Ai alles zu erklären. Trotzdem ging er davon aus, dass dies dennoch nicht so leicht vonstatten gehen würde. Er klingelte an der Tür. Nach kurzem Warten öffnete ein kleines rotblondes Mädchen ihm die Haustür. Shinichi stieg sofort die Röte ins Gesicht, als er Ai erblickte. Sie trug nämlich nur ein überdimensionales Shirt, welches sie als Nachthemd verwendete. Ihre Haare waren darüber hinaus noch leicht zerzaust, als wäre sie noch nicht vor allzu langer Zeit erst aufgestanden.  Sie sah wirklich unglaublich süß aus, stellte Shinichi fest und hätte sich für diesen Gedanken schon wieder selbst Ohrfeigen können, doch es gelang ihm einfach nicht diese Gefühle auszuschalten. Was sollte er denn machen?  Verlegen suchte er nach Worten.  „Ähm, hatten wir nicht 10 Uhr gesagt?“ Ai sah ihn mit zusammen gekniffenden Augen an.  „Stimmt schon, aber nach deinen Anruf, habe ich kein Auge mehr zu bekommen und bin deswegen erst vor zehn Minuten aufgestanden.“, entgegnete sie trocken und klang dabei noch immer sehr verschlafen.  Danach drehte sie sich um und ging zurück ins Haus.  „Na komm schon rein.“ Sie deutete ihm an, einzutreten, was Shinichi dann auch tat. Er folgte Ai in die Küche, wo sie gerade dabei war, sich einen Kaffee zu machen.  „Willst du vielleicht auch einen?“, fragte sie den schwarzhaarigen Jungen gähnend. „Ja gerne.“, war dessen Antwort.  Wie geistesabwesend goss sie mit halb geschlossenen Augen sich und Shinichi den Kaffee ein und reichte ihm die Tasse mit dem heißen Gebräu. Anschließend setzten sie sich an den Küchentisch. Haibara rieb sich noch ein paar Mal die Augen, um endlich richtig wach zu werden. „Nun? Was gibt es so dringendes, worüber du mit mir reden willst?“, begann Ai schließlich, nachdem die beiden einige Male an ihren Kaffee genippt hatten, ohne etwas zu sagen.  Shinichi stellte seinen Kaffee auf den Tisch und stützte seinen Kopf mit seinem Arm von der Tischplatte ab. Sein Blick wanderte dabei aus dem Küchenfenster.  „Naja, ich habe mir schon die ganze Zeit überlegt, wie ich es dir erklären soll.  Es ist wirklich sehr verrückt und ich möchte dich auch nicht unnötig verunsichern.“ Sein Blick bewegte sich nun Richtung Ai und blieb auf ihr liegen.  Das rotblonde Fräulein wurde nun neugierig, bei seinen Worten und hakte nach.  „Und um was geht es dabei?“ Einige Sekunden vergingen.  „Es geht um einen Traum, welchen ich letzte Nacht gehabt habe.“ Shinichi sprach bewusst im Singular, da er es nicht für nötig hielt, ihr von seinen ersten Traum zu erzählen. Dies war ihm ehrlich gesagt unangenehm, vor allem da Ai ihm nun direkt gegenüber saß.  „In diesem Traum sah ich dich, Haibara.“ Er sah sie jetzt durchdringend an, wobei Ai leicht rot wurde und für kurze Zeit die Luft anhielt. Shinichi fuhr fort. „Ich sah einen Lagerraum, wo genau er sich befand kann ich nicht sagen, ich vermute er lag in einem Keller. In diesem  Lager warst du auf einem Stuhl gefesselt. Du konntest dich nicht rühren, egal wie sehr du gegen deine Fesseln gekämpft hast.“ Ai vernahm in Shinichis Worten ein zunehmendes Zittern, ließ ihn aber weiterreden. Der Geschrumpfte musste schlucken. Es fiel ihm schwerer und schwerer, die zurechtgelegten Worte über seine Lippen zu bringen.  „Dann kam plötzlich eine dunkle Gestalt dazu, eine Person, welche ich nicht erkennen konnte. Sie sprach zu dir und offenbarte dabei, dass sie zur Organisation gehörte, dass sie alles über dich und deinen geschrumpften Zustand wusste und das sie beauftragt wurde dich auszuschalten.“ Ais Augen weiteten sich.  „Und was ist dann passiert?“, fragte sie zögerlich.  Sie war sehr überrascht, als sie plötzlich eine Träne Shinichis Wange herunterlaufen sah. Er sah sie nun mit glasigen Augen und traurigem Blick an. Seine Stimme klang brüchig und war anfangs fast so leise, dass Ai ihn kaum gehört hätte. „Die Person hat dich erschossen. Sie hat dich erschossen und ich konnte nichts dagegen tun, ich war machtlos.“ Er schlug mit einer Hand auf den Tisch. Die Erschütterung ließ Ai kurz zusammenzucken.  Was ist mit ihm? Haibara versuchte seine Gedanken zu entschlüsseln.  So aufgewühlt hatte sie ihren, sonst stets gefassten, Detektiv noch nie erlebt. Auch sie erlebte hin und wieder Albträume, in der die Organisation sie gefunden hatte und mit ihr abrechnen wollte. Das war leider keine Seltenheit bei ihr, aber das nun auch Shinichi einen solchen Traum hatte war ungewöhnlich.  Des Weiteren schien dieser Traum ihn sichtlich fertig zu machen, aber es war doch nur ein Traum ODER?  Das wird doch nicht tatsächlich Wirklichkeit werden ODER?  Die Organisation kann unmöglich ihre wahre Identität herausgefunden haben ODER? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)