Der Schwarze Schatten von Cognac ================================================================================ Kapitel 22: Ein neuer Verbündeter --------------------------------- Kapitel 22: Ein neuer Verbündeter Hörbuch zur Fanfiktion: Kapitel 22: Ein neuer Verbündeter Es war die Sekretärin Watsuki, welche sich zwischen Cognac und Shinichi stellte und dem geschrumpften Detektiv soeben das Leben gerettet hat. „WERMUT!“, fauchte Cognac zornig. „Was in aller Welt tust du da?“ Er sah Watsuki mit, durch Wut, fast schon glühenden Augen an. Shinichi glaubte durch den Schlag nun was an den Ohren zu haben, aus welchem Grund auch immer. Er hätte schwören können Kanae hat seine Assistentin gerade Wermut genannt. Ist sie es wirklich, überlegte der schwarzhaarige Junge. Nimmt ihn Wermut gerade tatsächlich in Schutz? Die verkleidete Wermut lächelte ihren Kollegen von der Organisation gelassen an. „Ich bin ehrlich gesagt nicht überrascht, dass du meine Tarnung bereits durchschaut hast.“ Cognac gab ein verächtliches Schnauben von sich. „Darüber weiß ich Bescheid, seit du bei mir aufgetaucht bist. Ich habe es aber toleriert, vor allem weil du ja SEIN Liebling bist und mir klar war, dass Gin durch und durch misstrauisch ist.“ Er ließ seine Finger knacken. „Doch, dass er nun so weit gehen würde, hätte ich nicht gedacht.“ „Ich habe meine eigenen Gründe hierfür.“, entgegnete Wermut. „Unsere silberne Kugel werde ich dir jedenfalls nicht einfach so überlassen.“ Cognac musste nun verächtlich lachen. Er musterte die blonde Frau mit einem prüfend stechenden Blick. „Nichts als Wunschdenken. So etwas wie eine silberne Kugel, welche die Organisation zu Fall bringt, existiert nicht. Nichts und niemand kann die schwarze Organisation stoppen.“ Daraufhin hob er seine Waffe. „Auch nicht du.“ Wermut sprintete auch ihn zu und schlug blitzschnell mit ihrem Handrücken die Waffe zur Seite, sodass der sich, kurze Zeit später, lösende Schuss umgeleitet wurde und in einem Karton, welcher in einem Regal stand, einschlug. Mit einer zweiten gezielten Bewegung entwaffnete Wermut die rechte Hand Anokatas, woraufhin ein Zweikampf zwischen den Beiden entflammte. Sie gaben all ihre Nahkampferfahrungen zum Besten und es war nur schwer ihren schnellen Bewegungen zu folgen. Shinichi rappelte sich langsam wieder auf. Das war seine Chance, dachte sich der junge Detektiv, als er sich keuchend erhob. Er verspürte immer noch einen unglaublichen Schmerz in der Magengegend, doch versuchte er diesen so gut es ging herunterzuschlucken. Der Geschrumpfte musste erst einmal Ai in Sicherheit bringen, das war jetzt das Wichtigste. Cognac war vollkommen mit Wermut beschäftigt und achtete nicht darauf, wie Shinichi sich Ai näherte. Als er am Stuhl ankam, versuchte er seiner Freundin Mut zu machen, wobei er mit einer Hand ihre Wange berührte. „Halte durch Ai, ich habe dich in null Komma nichts hier raus.“ Seine Worte waren zwar leicht zittrig, dennoch beruhigten sie Haibara, vor allem aber seine sanfte Berührung ließ sie wieder Hoffnung schöpfen. Sie nickte ihm zu und gab ihm wortlos zu verstehen, dass sie ihm blind vertraute. Shinichi machte sich an ihren Fesseln zu schaffen und versuchte diese zu lösen, doch Cognac musste ein Meister der Fesselungskünste sein. Exotische Knoten machten es dem geschrumpften Detektiv unmöglich per Hand ihre Fesseln zu lösen. „MIST“, fluchte der schwarzhaarige Junge und sah sich verzweifelt im Raum um. Nirgends gab es etwas, was er verwenden könnte, um das Seil einfach durchzuschneiden. Doch dann kam ihm eine Idee und er zückte den Stift aus der Hosentasche, welchen er vorhin vom Professor bekommen hatte. Er besaß eine wage Vermutung was dessen Funktion betrifft, war sich aber leider nicht sicher. Shinichi verfluchte sich leise, dass er losgerannt ist, ohne dem Professor weiter zugehört zu haben. Nun musste er hoffen, dass er mit seiner Vermutung richtig lag. Vorsichtig ging er einen Schritt zurück und zielte mit dem Stift auf Haibaras Fesseln. „Dreh dich zur Seite Ai und mach deine Augen zu.“ Sie gehorchte und einen Moment später, drückte Shinichi hinten auf den Knopf des Kugelschreibers. Ein kleiner roter Laser zischte aus der Spitze heraus und fraß sich seinen Weg durch das Seil, welches Ai an den Stuhl band. Es dauerte nicht lange und sie war frei. Der Junge schaute beeindruckt auf den Stift. Das war zwar mehr James Bond als Sherlock Holmes, aber dafür musste sich Shinichi unbedingt noch beim Professor bedanken. Er steckte diesen zurück in seine Tasche und wurde kurz darauf von Ai an der Hand gepackt. „Wir müssen hier schleunigst raus Kudo.“, sagte sie eilig und zog ihn energisch Richtung Treppe, doch ihnen wurde der Weg versperrt. Vor ihnen stand ein großer Mann im schwarzen Anzug, welcher leicht am Kopf blutete und das Haar war zerzaust. Auch sein Anzug war nun alles andere als ordentlich, größtenteils schmutzig und an mehreren Stellen zerrissen. Cognac spuckte etwas Blut zur Seite und wischte sich mit seinem Ärmel über den Mund. „Glaubt ihr etwa, ihr könnt meine kleine Party einfach so schon verlassen?“, kam es von ihrem Gegner, welcher ihnen den scheinbar einzigen Fluchtweg zu versperren schien. Shinichis Blick raste durch den Lagerraum, auf der Suche nach Wermut. Schnell fand er sie, sie lag ziemlich übel zugerichtet neben einem der Regale. Es war genau dasselbe, in der auch der Karton stand welcher, durch die eine Kugel von vorhin, nun ein Loch hatte. Der Geschrumpfte bemerkte, dass eine Flüssigkeit aus diesem lief und bereits eine kleine Lache am Boden gebildet hat. Shinichi versuchte die Schrift auf dem Karton zu lesen. Mit zusammengekniffenen Augen erkannte er ein entscheidendes Wort: Cognac. Das ist es, dachte er sich. Ein Schrei neben ihm, ließ ihn wieder zu seinem Gegenüber schauen. Zu seinem Entsetzen hatte sich dieser, unter lautem Protest, dass rotblonde Mädchen neben sich geschnappt und hielt sie nun vor sich. Er hob Ai auf Kopfhöhe und drückte seinen Arm fest unter ihr Kinn. Mit beiden Händen versuchte sie den Druck an ihrem Hals zu lösen, doch Cognac war einfach zu kräftig. Mit schmerzverzerrten Gesicht schaute sie zu Shinichi hinunter. „Lass sofort meine Ai los!“, befahl der Junge zornig. Haibara horchte auf, als sie das hörte. Mit einem flehenden Blick sah sie ihrem Detektiv in die Augen. Cognac war von seiner Forderung jedoch eher weniger beeindruckt. „Tze, du bist wohl kaum in der Position mir irgendetwas zu befehlen.“ Er verstärkte seinen Griff nur noch mehr und legte nun auch seine zweite Hand an ihren Kopf. „Eine falsche Bewegung Kudo und ich breche deiner kleinen süßen Sherry das Genick verstanden.“, äußerte sich Cognac kalt. Ein mörderisches Funkeln in seinen Augen, ließ keinen Zweifel daran, dass er seine Aussage todernst meinte. Shinichi wusste nicht mehr weiter, hatte keine Ideen mehr und hob langsam seine Hände. Ai versuchte ihren Kopf zu schütteln. „Nein Shinichi, tue das nicht, riskiere nicht dein Leben für mich.“, wollte sie sagen, doch durch den starken Griff Cognacs kam dies nur sehr leise und unverständlich aus ihrem Mund. Doch als hätte Shinichi jedes Wort davon genauestens verstanden lächelte er ihr zu und entgegnete: „Mach dir keine Sorgen. Weder du noch ich werden heute sterben.“ Cognacs Blick erhärtete sich. „Was redest du denn da? Ich glaube dir ist der Ernst der Lage immer noch nicht bewusst. Ich muss dir wohl oder übel, eine kleine Darbietung liefern, damit dir das nun endlich klar wird.“ Er machte sich bereit seine Hände ruckartig in eine gemeinsame Richtung zu bewegen. „COGNAC“, brüllte nun eine Stimme aus dem Hintergrund. Wermut hatte sich wieder aufgerichtet und zielte nun mit der Pistole, welche beim Zweikampf auf den Boden fiel, auf ihren Widersacher. Kanae drehte sich in ihre Richtung. Er legte ein verspieltes Lächeln auf. „Du würdest niemals schießen, solange ich die kleine Sherry als meinen persönlichen Schutzschild habe, oder etwa doch.“, er sah Wermut herausfordernd an und leckte sich dabei seine blutigen Lippen. „Na komm schon, versuche es doch, worauf wartest du. Tue nicht so als hättest du ein Gewissen Wermut. JETZT DRÜCK SCHON AB!“, befahl ihr Cognac wutentbrannt, doch die blonde Frau, welche sich inzwischen ihrer Verkleidung entledigt hatte, zögerte. „Wermut“, rief ihr nun Shinichi zu. „Neben dir läuft Alkohol aus, Cognac um genau zu sein.“ Die Frau erblickte die Lache aus Branntwein neben sich und schaltete sofort. Feinbrand hatte nach der Herstellung einen Alkoholgehalt von mindestens 60 Prozent. Lächelnd schaute sie zu Cognac hinüber. „Are you ready for the grand finale?“, mit diesen Worten entzündete sie, mit einem Schuss, den Branntwein an und eine Stichflamme entstand, welche in kürzester Zeit, dass gesamte Regal verschlang, in dem noch mehr Spirituosen lagerten. Es war wie damals, im Weinkeller des Haido City Hotels. In kürzester Zeit stand ein Großteil des Lagerraumes in Flammen und es kam einen von den Temperaturen her vor, wie in der Hölle. Der perfekte Ort für einen Teufel wie Cognac. Dieser war so verwundert über das was geschehen ist, dass er für einen kurzen Moment den Griff um Ai etwas lockerte. Haibara nutzte ihre Chance und biss ihm mit aller Kraft in den Oberarm. Cognac schrie auf vor Schmerzen und ließ das rotblonde Mädchen los. Shinichi nahm sie sofort an die Hand und rannte mit ihr zur Treppe, doch leider hat sich das Feuer über das trockene Holz so schnell ausgebreitet, dass auch die Treppe bereits in Flammen stand und langsam in sich zusammenbrach. Der Fluchtweg war unpassierbar und sie stecken in diesem Höllenfeuer fest, aus dem es nun kein Entkommen mehr zu geben schien. Mist, wo sollten sie nur hin, überlegte Shinichi angespannt, wobei er immer noch die Hand von Ai festhielt. Er würde sie unter keinen Umständen loslassen, komme was da wolle. Beide sahen sich in die Augen, während die Flammen um sie herum wüteten und sich den Verliebten gefräßig näherten. Ai hatte jedoch keinerlei Angst, denn ihr Shinichi war ja bei ihr und wenn sie hier unten sterben sollten, dann wusste sie, war sie nicht allein. Doch soweit sollte es nicht kommen. „Hey ihr Beiden, kommt schnell hier rüber, los beeilt euch.“, rief ihnen eine vertraute weibliche Stimme zu. Sie sahen zeitgleich in eine Ecke des Raumes, wo Wermut sie mit einer Hand herbeiwinkte. Der Weg dorthin war teils durch umgekippte und brennende Holzstützen versperrt, diese konnten Shinichi jedoch nicht aufhalten. „Halt dich gut an mir fest Ai.“, sagte er nur und wartete keine Antwort ab. Sie war mehr als überrascht, als er sie plötzlich huckepack nahm und auf die lodernden Flammen zu rannte. „Was um Himmels Willen hast du bloß vor?“, fragte Ai ganz überrumpelt. Doch der Feuersturm um sie herum und das knacken der nachgebenden Holzkonstruktion der Kellerdecke übertönte ihre Frage. Shinichi rannte weiter auf das Feuer zu, welches ihnen den Weg zu Wermut versperrte. Als er davor stand ging er kurz in die Hocke, aktivierte seine Powerkickboots und nutzte deren Energie, um sich mit einem gewaltigen Satz vom Boden abzustoßen, wodurch er, mit Ai auf dem Rücken, über das Inferno hinweg sprang und sicher auf der anderen Seite landete, wo sie schließlich Wermut erreichten und er Haibara wieder absteigen ließ. „Das war wirklich beeindruckend mein Kleiner.“, gab Wermut imponiert zu, aber auch sie wartete keine Antwort ab, sondern drehte sich zur Wand und tastete diese gründlich ab. Nach kurzer Zeit, scheint sie eine Stelle gefunden zu haben, nach dieser sie offensichtlich auch gesucht hatte. Sie drückte mit den Fingerspitzen gegen die Wand, welche nachgab und eine kleine quadratische Vertiefung hinterließ. Wie aus dem Nichts öffnete sich ein geheimer Gang, welcher nach draußen zu führen schien. Shinichi und Ai waren sprachlos, hatten aber keine Zeit weiter über ihren neuen Fluchtweg zu staunen, da Wermut sie eilig in den dunklen Gang scheuchte. „Was glaubt ihr wo ihr hingeht?“, hörten sie eine männliche Stimme aus den Flammen brüllen. Alle drei drehten sich noch einmal zu dem Lagerraum um, welcher kurz davor stand in sich zusammen zu krachen. Sie erblickten Cognac, welcher aus dem Feuer trat. Sein Anzug war mit Brandlöchern überseht und er hatte Rus im Gesicht, sowie anscheinend einige leichte Verbrennungen. Er zog sein qualmendes Jackett aus und warf es hinter sich. Danach bewegte er seinen Hals leicht nach links und rechts, wobei er ihn hörbar knacken ließ. „Ich bin noch nicht fertig mit euch.“, knurrte er. Verdammt ist der Typ hartnäckig, fluchte Shinichi innerlich. Er hat bisher noch keinen in der Organisation kennengelernt, welcher so eine Ausdauer und Durchhaltevermögen besaß. Cognac ballte seine Fäuste und begann auf sie zu zu rennen. Wermut betätigte einen Hebel an der Seite des Ganges, wodurch sich die Tür wieder schloss und verhinderte, dass Cognac sie erreichen konnte. Danach brach sie den Hebel, mit einem gekonnten Tritt, ab und widmete sich nun wieder den beiden Geschrumpften. „Das hält bestimmt nicht ewig. Wir sollten weiter, los.“ Beide nickten nur und ließen Wermut vor ran gehen. Der Gang führte deutlich spürbar nach oben, Richtung Oberfläche. Nachdem sie einige Schritte schweigend zusammengelaufen sind, erreichten sie eine kurze Leiter, welche über ihnen zu einer Luke führte. Wermut ging zuerst und öffnete diese. Als sie hinausgeklettert war, reichte sie den beiden die Hand und half ihnen einzeln nach oben, zuerst Ai, worauf Shinichi bestand und im Anschluss er selbst. Kurz bevor die blonde Frau die Luke wieder schloss, hörten sie aus dem Gang noch ein lautes Krachen, was den Einsturz des Lagerraums bedeuten musste. Shinichi hoffte innerlich, dass es Cognac auch erwischt hatte, doch nach allem was er von ihm heute gesehen hat, bezweifelte er, dass sich dieser so leicht besiegen lässt. Er nutzte die kurze Atempause um sich umzusehen und bemerkte, dass sie in einem Gartenhäuschen standen, welches voller Geräte und Werkzeuge war. Ai kletterte auf eine Werkbank an der Wand, um durch ein kleines Fenster hinausschauen zu können. Sie erblickte das Anwesen und wie aus einzelnen Fenstern, welche sich über dem ehemaligen Lager befanden, Rauchschwaden emporstiegen. Auch die Gäste hatten das Feuer bereits bemerkt, wodurch sie sich alle hinausgerettet hatten und vom großen Platz aus, mit dem Springbrunnen, die Situation verfolgten. In der Ferne konnte Haibara auch bereits Sirenen der Feuerwehr vernehmen. „Da draußen herrscht ein ganz schöner Trubel.“, flüsterte sie, aus einem unbekannten Grund, als würde sie irgendjemand von hier aus hören können. „Ich denke es sollte kein Problem für uns sein, uns unbemerkt zu den anderen zu stellen.“ Mit diesen Worten stieg sie von der Bank wieder herunter und bemerkte dabei, dass ihr Kleid durch das Feuer einiges abbekommen hatte. Das schöne Kleid war vollkommen hinüber, stellte auch Shinichi fest, aber auch er sah nicht gerade besser aus. Beide musterten sich gegenseitig, bis ihr Blick in das Gesicht des jeweils anderen wanderte. Sie sahen sich nun eine ganze Weile an und fielen sich daraufhin in die Arme. Ai schlang die Arme um Shinichis Hals und klammerte sich fest an seine Schultern, während er einen Arm um ihre Taille legte und ihr mit der anderen Hand leicht über ihr verrußtes rotblondes Haar streichelte. „Es ist alles gut Ai.“, flüsterte er ihr beruhigend ins Ohr. „Ich bin immer noch bei dir und wir sind immer noch am Leben.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)