Ein Spiel- um Liebe und Vergangenheit von E-L-L-A ================================================================================ Kapitel 4: Nur EIN Tanz! Miss Roy --------------------------------- Nur ein Tanz, Miss Roy! Wenige Sekunden später verließ Alisa, sichtlich nervös, an der Seite von Lucius Malfoy den magischen Fahrstuhl. Er führte sie zu einer großen Doppeltür aus Milchglas, auf der eine riesige sich windende Schlange eingraviert war. Nur die Augen der Schlange wurden mit echten grünen Smaragden dargestellt. Vor dem ungewöhnlichen Ausgang zur Dachterrasse blieb der Manager ihrer Quidditchmannschaft stehen und entzog ihr seinen zuvor dargebotenen Arm. „Miss Roy, ich denke es ist nicht angebracht, wenn ich Sie in dieser Konstellation in den Saal begleite. Ich bin mir sicher, dass Ihre reinblütige Erziehung beinhaltet hat, dass dies normalerweise nicht ganz der Etikette entspricht. Da Sie an diesem Abend jedoch, nicht als meine persönliche Begleitung, sondern als Mitglied, der von mir gesponserten Quidditchmannschaft dieser Veranstaltung beiwohnen, halte ich einen gewissen Abstand und eigenständiges Auftreten ihrerseits für geschickter“, teilte der blonde Zauberer ihr seine Absichten völlig sachlich mit und wartete darauf, dass Alisa ihm signalisierte, dass sie ihn verstanden hatte. Die sonst so quirlige Hexe wand ihren Blick, von der außergewöhnlichen Glastür, welche sie gerade bis ins kleinste Detail in Augenschein genommen hatte, zum Teammanager. Als er seinen Arm von ihrem befreit hatte und ihr seinen Standpunkt klar und deutlich vermittelt hatte, hatte sich plötzlich ein für die Hexe unerklärliches Gefühl in ihr, breit gemacht, welches sie in diesem Moment kaum deuten konnte. War es Enttäuschung? Unsicherheit? Das Einzige was sie sicher wusste war, dass es sich gerade anfühlte, als würde sie im freien Fall von ihrem Besen stürzen. Nervös fing sie den Blick von Lucius ein. Ihre Kehle wurde trocken und sie konnte ihre Nervosität nun kaum verbergen. Was war plötzlich mit ihr los? Es war doch alles prima! Sie musste nicht an der Seite dieses arroganten Mistkerls, zu dieser bescheuerten Party, auf die sie eigentlich absolut keine Lust hatte. Sie konnte sich als selbständige und unabhängige junge Hexe präsentieren, worauf sie schon immer großen Wert gelegt hatte. Dennoch hatte sie gerade das Gefühl mit dem Kopf gegen einen Betonpfeiler gelaufen zu sein. Verwirrt fing sie Lucius graue Seelenspiegel mit ihren türkisfarbenen Augen ein. Was brachte sie dazu, sich von seiner Aussage so aus der Bahn werfen zu lassen? Als er ihr vorhin seinen Arm angeboten hatte, war ihr erster Gedanke der gewesen, dass sie absolut kein Interesse daran hatte, sich von diesem arroganten Mistkerl zum Sponsorenball geleiten zu lassen. Auch wenn es unter reinblütigen Familien so üblich war, dass ein Zauberer einer Hexe diesen Respekt zollte, egal welche Beziehung oder Nicht-Beziehung zwischen ihnen bestand. Alisa war jedoch einfach nicht darauf erpicht, schon an ihrem ersten offiziellen Tag als Sucherin der „Flying Snakes“ an der Seite des „Chefs“ auf diesem Ball zu erscheinen. Sie wollte erstens nicht den Eindruck erwecken, dass sie eine dieser unselbständigen Mädchen war, welche sich ohne jeden Stolz, jedem reichen und – zugegebenermaßen - gut aussehenden Zauberer an den Hals warfen, nur um etwas zu erreichen. Denn daraus ergab sich das Zweitens. Es hätte so ausgesehen, als wäre sie nur genau aus so einem Grund Sucherin geworden, obwohl die Snakes – wie es allgemein bekannt war - eigentlich nur Zauberer in ihrem Team aufnahmen. Und verdammt bei Merlins Zauberstab, sie war in diesem Team, weil sie die Herren alle in Grund und Boden geflogen hatte. Sie war die Sucherin, weil sie wirklich gut war und nicht, weil sie Mr. Malfoy um den Finger gewickelt hatte. Was ihr Drittens, niemals in den Sinn kommen würde, weil er – wie sie schon einige Male am heutigen Tage festgestellt hatte - ein arroganter, eingebildeter, unverschämter und oberflächlicher Mistkerl war. //Also was soll das Alisa! Ist doch alles super! So wie du es wolltest! Sei froh, dass du ihn jetzt los bist//, redete sie in Gedanken auf sich ein, doch ihr Gefühlsleben reagierte völlig anders, als sie immer noch in die klaren grauen Augen von Lucius schaute, der immer noch auf eine Reaktion von ihr wartete. Ihre innere Unruhe wuchs, das Gefühl alleine dazustehen wurde unerträglich… //STOPP, Alisa! Reiß dich zusammen! Du kannst das sehr gut alleine! Wie würde das aussehen, wenn du als Anhängsel mit ihm da reinspazierst! Verdammt er ist ein Mistkerl! Er ist dein Boss! Du kennst ihn seit 3 Tagen! Und das was du kennst, ist gelinde gesagt unerträglich! Du bist selbständig! Du willst, dass sie dich respektieren und…er ist ein Mistkerl!//, schallt sie sich innerlich, schloss für einen kurzen Moment die Augen und atmete tief ein. Als ihr Blick den seinen wieder fand, sah sie seinen fragenden Gesichtsausdruck und wusste, dass sie ihm nun endlich signalisieren musste, dass sie seine Ansichten sehr wohl teilte. „Ähm…also…ich…denke…ich…“, stammelte sie drauf los und hätte sich für ihr peinliches Gestotter am liebsten selber einen Furunkelfluch verpasst. Bei Merlins Unterhose, was brachte sie denn jetzt so aus dem Konzept? „Miss Roy, falls es Ihnen Sorge macht, dass jemand wie diese Kimmkorn sich wieder auf Sie stürzt, kann ich Sie beruhigen. Diesmal habe ich selbst für die nötigen Schutzbanne gesorgt. Durch diese Tür – er deutete auf die Augen der Schlange - kommen nur von mir persönlich zugelassene Gäste. Die Smaragde sind verzaubert und öffnen einer Person nur, wenn ich deren Magie in meinem Schutzzauber eingebunden habe“, sprach der Blonde die junge Hexe nun mit sanftem Tonfall wieder an. Sofort klärte sich der Blick der Angesprochenen. Lucius hatte nach dem langen Schweigen der jungen Hexe schnell bemerkt, dass ihr irgendetwas an dieser Situation großes Unbehagen bereitet hatte. Sie hatte ihren Blick keine Sekunde von seinem abgewandt und dennoch war es ihm so vorgekommen, als wäre sie in ihren Gedanken ganz woanders gewesen. Zwischendurch hatten ihren Augen zwar, fast wütend, aufgeblitzt, doch die vergangenen Minuten hatten sich auch für den Manager, wie eine Ewigkeit angefühlt und er hatte ernsthaft darüber nachgedacht, was Alisas Gedanken beschäftigte. Er kannte die junge Sucherin erst seit einigen Tagen und trotzdem hatte er sie sofort als eine unglaublich eigenständige – auch wenn ihr vorlautes Mundwerk und ihr ausgeflipptes Auftreten ihm zu wider waren – junge Hexe kennengelernt, welcher es besonders wichtig war, als eben diese in der Öffentlichkeit aufzutreten. Übrigens ganz anders wie bei den meisten reinblütigen Hexen, die oft dazu erzogen wurden, sich schnellst möglich mit einem reichen, anerkannten reinblütigen Zauberer zusammenzutun, Kinder zu bekommen und ansonsten an dessen Seite, als hübsch aussehendes Accessoire, auf Bällen wie diesem aufzutauchen und sich allein aufgrund ihrer gesellschaftlichen Stellung, als erfolgreiche Frauen darzustellen. So eine Hexe war auch Narzissa gewesen und eigentlich war der Tag an dem sie ihm offenbarte, dass sie ihn verlassen würde, für ihn wie ein Befreiungsschlag gewesen. Nachdem der Dunkle Lord damals in seinem Hause residiert hatte, war vieles zerbrochen. Sie hatten sich nie wirklich geliebt. Ihre Ehe war ein Entschluss ihrer Eltern gewesen und sie hatten nur wegen Draco versucht eine Art Freundschaft aufrecht zu halten, auch wenn er schnell erkannt hatte, dass das Einzige was Narzissa wirklich geschätzt hatte der Ruhm, welcher der Name Malfoy ihr gebracht hatte und der mitgelieferte Wohlstand, gewesen war. Nur ihren Sohn hatte die geborene Black schlussendlich irgendwie in ihr geldgieriges Herz geschlossen. Aus diesem Grund war die Selbständigkeit und die Entschlossenheit von Alisa, die Anerkennung von anderen, durch ihre eigene Leistung und ihr Talent zu gewinnen, dem auf seine reinblütige Erziehung, pochenden Zauberer positiv aufgefallen. Im Gegensatz zu ihrer schrecklichen Tollpatschigkeit, ihr vorlauten und unpassenden Art sich auszudrücken und ihr - für eine reinblütige Hexe aus einem edlen Hause wie dem der Roys stammenden Hexe- äußerliches Auftreten. Deshalb hatte es ihn in diesem Moment sehr gewundert, dass sie auf seine Entscheidung, den Ball zwar zur gleichen Zeit, aber nicht miteinander zu besuchen, so verwirrt reagiert hatte. So hatte er automatisch damit begonnen darüber nachzudenken, warum dies der Fall sein konnte. Als er dann - zum wiederholten Mal an diesem Tag - ihre türkisfarbenen Augen einfangen konnte, ertappte er sich dabei, wie er sich in den tiefen dieser strahlenden Seelenspiegel verlor. //Lucius Malfoy! Bei Merlin! Dieses Gör kann dir vollkommen egal sein. Sie wird schon nicht daran sterben, wenn sie dich da alleine durchschlägt! Denk an deinen Namen und dein Imperium und hör auf dich um das Wohlergehen dieser vorlauten Quidditchspielerin zu kümmern//“, hatte er sich selbst in Gedanken ermahnt, sich gefälligst wie ein Malfoy zu benehmen, der absolut perfektes Verhalten und hundertprozentigen Respekt von den Menschen, die für ihn arbeiteten, verlangte. Doch aus irgendeinem Grund war ihm dies nicht so leicht gefallen, wie er es beabsichtigt hatte. Es war ihm tatsächlich unmöglich gewesen seine Überlegungen, warum diese ungezogene Hexe so verunsichert zu ihm aufgeschaut hatte, aufzugeben. Als er ihren Blick noch einmal bewusst zu deuten versuchte, war ihm dann plötzlich aufgefallen, dass sie ihn genauso angeschaut hatte, wie sie es am Nachmittag während der Pressekonferenz getan hatte. //Natürlich! Darüber zerbricht sich diese naive Hexe den Kopf!//, war ihm der vermeintliche Grund, für das Zögern der jungen Hexe, in den Sinn gekommen, als er an ihren Blick während der misslungenen Pressekonferenz dachte. Doch gerade wegen diesem unschönen Zwischenfall, hatte er nach der Auseinandersetzung mit dieser impertinenten jungen Sucherin und weiteren Diskussionen mit seinem Sicherheitspersonal, dafür gesorgt, dass es an diesem Abend nicht noch einmal dazu kommen würde, dass ungebetene Gäste dieser Veranstaltung beiwohnen würden. Die Banne, die er selbst gesprochen hatte, würden dies definitiv verhindern. Und seine Einschätzung schien wohl richtig gewesen zu sein. Denn nun schien nicht nur ihr Blick wieder vollkommen wach und klar zu sein, sondern ihre ganze Mimik und Gestik hatte sich nach seinen Worten verändert und er war sich sicher nun eine entsprechende Antwort zu bekommen, welche es ihm endlich erlaubte, seine eigene Veranstaltung – leider wegen dieser unmöglichen Hexe verspätet - zu besuchen. „Dann…habe ich bezüglich ihrer Gründe, warum wir mit gewissem Abstand durch diese Tür gehen sollten, nichts mehr einzuwenden, Mr. Malfoy“, erklärte Alisa dem blonden Zauberer nun wieder gefestigt, denn sie war durchaus mit seiner Einschätzung, dass ihre merkwürdigen Empfindungen, von vor wenigen Minuten tatsächlich einfach nur daraus entstanden waren, dass sie sich im Unterbewusstsein, wegen genau dieser unschönen Zusammenkunft mit der Pressehexe, unnötige Sorgen gemacht hatte. Ja damit lag der blonde arrogante Mistkerl von Zauberer gold richtig und es ärgerten sie nur noch zwei kleine Dinge. Erstens sie war da nicht selbst drauf gekommen und zweitens, er hatte ihre Unsicherheit und ihr Gefühlschaos bemerkt. Letzteres machte ihr dabei ziemlich zu schaffen. Schließlich musste Mr. Malfoy jetzt denken, dass ihre bisherige Stärke und ihr selbstsicheres Auftreten doch nicht ganz so ausgeprägt waren, wie sie es ihm bisher gezeigt hatte und sie hatte verdammt noch mal nicht vor, ausgerechnet diesem arroganten Mistkerl zu zeigen, dass es Momente gab, in denen Alisa nicht die taffe, unerschütterbare und immer fröhliche Hexe sein konnte. //Also Kopf hoch, Brust raus, Augen gerade aus und lächeln//, befahl sie sich nun, schaute zu Malfoy Senior auf und lächelte ihm strahlend entgegen. „Können wir dann?“, hakte sie mit fröhlicher Miene nach. Lucius zog skeptisch eine Augenbraue nach oben, nickte der jungen Hexe jedoch zu. „Sie müssen der Schlange genau in die Augen sehen. Wenn sie ihre Magie erkennt Miss Roy, wird sich die Tür öffnen“, erklärte er ihr und Alisa folgte seinen Anweisungen. Kaum hatte sie ihren Blick auf die Smaragde, die die Augen der Schlange auf der Tür darstellten gerichtet, glühten diese kurz auf und die Glastür öffnete sich und gab den Weg zur Dachterrasse frei. Staunend trat die junge Hexe hindurch und betrachtete ihre Umgebung. Es dämmerte bereits und der Himmel war in wunderschöne Farben getaucht. Der Boden der Dachterrasse war mit grünem Teppich ausgelegt. Über den schlichten weißen Esstischen an denen schwarze und weiße Stühle standen waren weiße Sonnensegel gespannt. Obwohl Alisa davon ausging, dass diese auch zum Schutz vor möglichem Regen, welcher an einem Freitagabend im April durchaus ohne Vorwarnung aufkommen konnte, entsprechend verzaubert waren. An den Seiten der Dachterrasse waren weiße Kugelleuchten aufgestellt, die der Umgebung eine gemütliche und stimmungsvolle Atmosphäre verliehen. Die Bar war in türkisfarbenes Licht getaucht. Davor war unverkennbar die Tanzfläche eingerichtet worden. Dort war der Boden mit Echtholzparkett ausgelegt, welcher ebenfalls magisch vor Witterungseinflüssen geschützt war. Außerdem war sich die junge Hexe sehr sicher, dass jemand mit Wärmezaubern gearbeitet hatte, da es trotz des frischen Aprilabends problemlos möglich war, ohne Jacke oder Weste draußen herumzulaufen. Dachterasse Während sich Alisa staunend umschaute bemerkte sie, dass noch gar nicht so viele Gäste anwesend waren, wie sie erwartet hatte. An einem der größeren Tische hatte - soweit sie sehen konnte - schon ein Teil der Flying Snakes Platz genommen. Sie erkannte Theo, der sie soeben bemerkt hatte und ihr mit einem Winken Zeichen gab, sich zu ihm und einer jungen Hexe, die wohl seine Freundin war, zu setzen. Gegenüber von Theodore Nott saßen Vincent Crabbe und Gregory Goyle, sie schienen ohne Begleitung zu sein. Als sie sich weiter umschaute, erblickte sie die drei Jäger Cassius Warrington, Graham Montague und Adrian Pucey an der Bar. Trainier Malfoy saß mit einer brünetten jungen Hexe an einem weiteren, etwas größeren Tisch neben dem Tisch von Theo und den beiden Treibern. Ansonsten erkannte sie einige Trainer anderer Quidditchmannschaften, sowie einige der Personen, welche auch schon am Mittwoch beim Probetraining dabei gewesen waren und einige wenige Reporter die bereits mehrere Fotos von ihr geschossen hatten, ehe sie sich nun Mr. Malfoy widmeten, der in diesem Moment ebenfalls durch die magische Tür trat. Gerade wollte Alisa sich auf den Weg zu Theo machen, welcher immer noch auffordernd zu ihr rüber schaute, als sie von einer freundlichen Hexe angesprochen wurde. „Guten Abend, Sie müssen Miss Roy sein habe ich Recht? Aber wie unhöflich von mir, ich spreche Sie einfach so an und habe mich noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Malia Shacklebolt und ich wollte die Erste sein, die Ihnen für ihre Position als Sucherin in Lucius Mannschaft gratuliert“, erklärte die Hexe im mittleren Alter, der Jüngeren. https://shoplook.io/polyvore-set/1556369 (Malia) „Guten Abend Mrs. Shacklebolt, Sie müssen die Frau des Zaubereiministers von Großbritannien sein, nicht wahr?“, entgegnete Alisa freundlich und reichte der Hexe höflich die Hand. „Richtig, richtig meine Liebe. Wie ich sehe haben Sie sich vor ihrer Ankunft hier gut informiert. Mein Mann sitzt bereits an unserem Tisch. Sehen Sie neben Malfoy Junior und seiner Verlobten Miss Astoria Greengrass. Sie müssen wissen die Tatsache, dass Sie unseren etwas, sagen wir mal, etwas überheblichen und zu sehr an alten Traditionen und Ansichtsweisen festhaltenden, Lucius Malfoy dazu gebracht haben, Sie als Hexe in seinem Team aufzunehmen, hat mich und meine liebe Freundin Athena wirklich sehr gefreut“, teilte Malia der Hexe grinsend mit und winkte einer weiteren Hexe in Malias Alter zu, welche sich sofort zu ihnen gesellte. „Athena meine Liebe, darf ich dir Miss Alisa Roy vorstellen“, sprach die Frau des Ministers die heraneilende Hexe an. „Freut mich, guten Abend Miss Roy! Ich darf mich vorstellen? Ich bin Athena Morgan, ich bin im Ministerium und im internationalen Quidditchverband für die Vergabe der Quidditchmeisterschaft, sowie der bevorstehenden Weltmeisterschaft zuständig. Seit diesem Jahr übrigens!“ teilte die blonde Hexe der Sucherin grinsend mit. Auch Alisa konnte in diesem Moment nicht anders, als die freundliche Frau anzugrinsen. Dann war sie also die Hexe, die veranlasst hatte, dass jede Mannschaft bei ihren Probetrainings, Hexen genauso eine Chance zu geben hatte wie den Zauberern. Also war Athena im Grunde mit verantwortlich, dass sie überhaupt eine Möglichkeit gehabt hatte, bei den Flying Snakes ihr Können zu präsentieren. „Dann sollte ich mich wohl bei Ihnen bedanken Athena?“ „Ach was, ach was! Dass Sie es schlussendlich in die Mannschaft geschafft haben, lag einzig und allein an ihrem Talent. Ich habe ihre Flugmanöver beim Probetraining gesehen und ich bin froh, dass der gute Lucius über seinen Schatten gesprungen ist und gemerkt hat, dass nur Sie seinen Sohn, als Sucherin ersetzen können“, winkte Athena schulterzuckend ab. https://shoplook.io/polyvore-set/923588(Athena) „Aber sagen Sie meine Liebe, sind Sie heute Abend ganz alleine hier?“, erkundigte sich Malia stirnrunzelnd. „Na ja, ich bin ja erst seit zwei Tagen in London und diese kurze Zeit war doch sehr ereignisreich. Aber ich komme sehr gut alleine zurecht“, entgegnete Alisa lächelnd und kam nicht umhin einen Blick über ihre Schulter zu werfen, wo Mr. Malfoy noch immer mit den beiden einzig zugelassenen Reportern zu Gange war. „Sagen Sie mir jetzt nicht, dass unser selbstverliebter Schönling Sie bis zur Tür begleitet hat und dann der Meinung war, es wäre nicht gut für sein Ansehen, wenn er sich mit einer Spielerin aus seiner Mannschaft hier zeigt?“, erkundigte sich Malia und stemmte die Arme in die Hüften. Alisas Blick schien für die erfahrene Hexe, welche ihren neuen Boss wohl schon länger zu kennen schien, Antwort genug zu sein. „Was denkt dieser arrogante Kerl sich eigentlich? Ich hatte echt geglaubt, dass der gute Lucius seit der Schulzeit etwas dazugelernt hat!“, empörte sich nun auch Athena. „Vor allem war er doch immer so stolz auf seine perfekte reinblütige Erziehung und dann lässt er wieder sein „Ich-Malfoy-und-du-bist-nichts“ Getue raus“, fügte Malia kopfschüttelnd hinzu. „Kennen Sie Mr. Malfoy schon länger?“, erkundigte sie Alisa, etwas verwundert über die Reaktion der beiden Hexen. „Ach ja Liebes, wir waren im gleichen Jahrgang auf Hogwarts. Malia war zwar in Ravenclaw, aber ich war mit ihm in Slytherin. Er und Malia waren Schulsprecher und sollten am Abschlussball den Tanz eröffnen. Na ja Malia ist ein Halbblut. Lucius Arroganz und seine Einstellung zu nicht reinblütigen Mitmenschen, war damals noch ausgeprägter als heute“, erklärte Athena, Alisa „Wenn du ehrlich bist Athena, war das doch auch kein Wunder, wenn du weißt, wem er damals schon die Treue geschworen hat? Schließlich hatte er im Nachhinein ja auch keine andere Chance mehr, wegen dieser Dummheit damals. Wer weiß was ER mit Draco gemacht hätte, wenn Lucius sich anders verhalten hätte“, erwiderte Malia auf Athenas Erzählungen. Alisa blickte skeptisch zwischen Athena und Malia hin und her. Wovon sprachen die Beiden und vor allem N O C H arroganter? War das überhaupt möglich? Nie und nimmer? „Was meinten sie…?“ wollte die junge Hexe gerade weiter nachfragen, als sich Lucius Malfoy zu ihnen gesellte. „Erzählst du dieser jungen Dame Geschichten, die sie überhaupt nichts angehen, Athena?“, unterbrach er daher ihre Frage und begrüßte die beiden Hexen mit einem verhaltenen Kopfnicken. „Nichts, was nicht der Wahrheit entspricht du selbstverliebter Pfau. Du solltest heute lieber besonders freundlich zu uns drei Hexen sein, schließlich möchtest du das Finale der Weltmeisterschaft gerne in deinem neuen Stadion austragen lassen. Da ich das entscheiden werde, mein Lieber…“ stichelte Athena grinsend und zwinkerte Alisa zu. Genervt verdrehte Lucius die Augen und blickte zu der blonden Hexe. „Wo ist denn dein Mann, Athena?“, erkundigte sich der Blonde. Er hatte keine Lust, dass an diesem Abend seine Vergangenheit breitgetreten wurde und tat nun so, als ob er sich tatsächlich für diese Information interessierte, um das Thema schnellstmöglich in eine andere Richtung zu lenken. „Er ist mit der derzeitigen englischen Nationalmannschaft im Trainingslager. Schließlich findet morgen Abend ein Freundschaftsspiel gegen Deutschland statt. Dabei darf ich dich daran erinnern, dass die Frist für die Anmeldung der Anwärter, für eine Position in der Mannschaft im kommenden Jahr, diesen Monat abläuft“, entgegnete Athena, welche sehr wohl bemerkt hatte, das Lucius das vorherige Thema durchaus unangenehm war. „Nun Athena, darf ich dich dann zu unserem Tisch begleiten?“ säuselte der Manager überfreundlich. „Ach das ist nicht nötig. Mein Schwager war so freundlich mich heute Abend zu begleiten. Aber wie du sicher weißt, die junge Dame hier…“, sie deutete auf Alisa „…hat für diesen Abend keine Begleitung…“, wies Athena, ihren ehemaligen Mitschüler, freundlich auf diese Tatsache hin. „Miss Roy wird am Tisch der Mannschaft sitzen. Sie finden sich sicherlich zu Recht nicht wahr?“, wich Lucius Athenas Anspielung geschickt aus. „Ähm…ja…natürlich…ich…“ „Ach sie kann doch auch zu uns an den Tisch, ich würde sie noch gerne über ihre bisherigen Erfolge als Sucherin ausfragen“, wand Malia ein. „Seien Sie mir bitte nicht böse, aber ich hatte noch nicht wirklich Gelegenheit meine neuen Mannschaftskameraden kennenzulernen und da bereits morgen Nachmittag das Training beginnen soll, würde ich die Zeit heute Abend gerne dafür nutzen“, erwiderte Alisa noch bevor Lucius Malia etwas entgegenbringen konnte. Seufzend gab die Frau des Ministers nach, als sie merkte, dass es Alisa mit dieser Erklärung mehr als ernst war und ging nun mit Athena zurück zu ihrem Tisch, wo sie sich neben ihrem Mann niederließ und weiter mit Athena sprach. „Manchmal scheinen Sie ja doch zu einer halbwegs vernünftigen Aussage fähig zu sein, Miss Roy. Dies war ja heute noch nicht allzu oft der Fall. Wenn ich Sie dann zu ihrem Tisch begleiten darf?“, sprach Malfoy Senior die junge Sucherin, welche noch immer vor ihm stand, an und wenn sein Tonfall nicht wieder einmal vor Arroganz nur so gestrotzt hätte, hätte die junge Hexe fast geglaubt, er sei ihr dankbar für ihre schnelle Antwort gewesen. Doch natürlich hatte dieser arrogante Mistkerl es nicht geschafft, seine beleidigenden Worte für sich zu behalten und so entschied sich Alisa, sich nicht auf sein Angebot einzulassen. „Nun Mr. Malfoy ich denke es ist weiterhin nicht besonders geschickt, wenn Sie dies tun. Ich finde meinen Platz sehr wohl alleine“, entgegnete sie und versuchte so gut es ging seinen arroganten Ton zu imitieren. Dann nickte sie ihm höflich zu, machte ohne ein weiteres Wort kehrt und verschwand zum Tisch ihrer Mannschaft. Zurück blieb ein verärgerter Lucius Malfoy. Hatte diese unerzogene Hexe ihn gerade tatsächlich einfach stehen lassen? Das konnte doch wohl nicht ihr ernst sein? Er war unendlich froh, dass niemand außer ihnen beiden diese Situation mitbekommen hatte. Eines stand für den Aristokraten fest, er würde wegen dieser Sache noch einmal ein ernstes Wort mit dieser impertinenten Hexe führen müssen. So hatte sich ihm gegenüber, noch nie jemand verhalten. „Guten Abend Alisa! Konntest du dich endlich losreißen? Was hatte denn Mr. Malfoy auf einmal? Er sah gar nicht begeistert aus, als Mrs. Morgan und die Frau des Ministers mit ihm gesprochen hatten?“, erkundigte sich Theo grinsend, als die junge Hexe sich nun endlich zu ihrer neuen Mannschaft setzen konnte. „Ach nichts wichtiges Theo“, entgegnete Alisa und signalisierte dem Hüter, dass sie das Thema Malfoy, für die nächsten Stunden wirklich satt hatte. „Er war halt Malfoy nicht wahr? Na ja egal, darf ich dir meine Freundin vorstellen? Daphne Greengrass. Ihre Schwester sitzt übrigens neben Draco sie ist seine…“ „Verlobte! Das habe ich schon erfahren. Guten Abend Miss Greengrass!“, unterbrach Alisa ihren Mannschaftskollegen und begrüßte die Blonde Hexe zu Theos Linken freundlich. Daphne (Daphne) „Guten Abend, aber sollten wir uns nicht gleich duzen? Ich denke wir sind ungefähr im gleichen Alter und ich finde dieses Sie daher echt unangenehm?“, erwiderte Daphne ebenfalls freundlich und natürlich willigte Alisa freudestrahlend ein. „Möchtest du etwas trinken Alisa? Der Elfenwein ist fantastisch“ „Warum nicht. Aber nur ein Glas ich vertrage nicht viel Alkohol“, entgegnete Alisa verlegen. Sofort erschien eine Hauselfe neben der Sucherin und Alisa bestellte für Daphne, Pansy – die Freundin von Adrian – und sich jeweils ein Glas Elfenwein und für die Herren Feuerwhiskey. Als die kleine Elfe kaum zwei Minuten später mit den Getränken erschien, bedankte sich Alisa höflich bei dem kleinen Geschöpf. „Cody ist überglücklich, dass Miss Danke gesagt hat, Miss braucht Cody nur zu rufen und Cody wird Miss helfen“, teilte der kleine Elf freudestrahlend mit und verschwand. „Seht euch das an, eine reinblütige Hexe lässt sich darauf ein, einem niederen Geschöpf zu danken“, stichelte Adrians Freundin abfällig und beäugte Alisa argwöhnisch. „Ich weiß zwar nicht was der sogenannte Blutstatus mit Respekt und Höflichkeit zu tun hat, aber hier, ich dachte wir stoßen heute Abend auf eine erfolgreiche Saison und auf unser neues Team an“, entgegnete Alisa und versuchte die Unfreundlichkeit Pansys zu übergehen. „Pansy was soll das?“, hörte die junge Sucherin, Adrian seiner Freundin peinlich berührt ins Ohr flüstern. Als der Jäger bemerkte, dass Alisa dies gehört hatte, schaute er sie verlegen an. Alisa lächelte ihm entgegen und tat so als wäre nichts gewesen. Theo, der bereits von Draco Malfoy zum Teamcaptain ausgewählt worden war, hob auf Alisas Vorschlag hin das Glas und so stießen die Flying Snakes auf ihre neue Teamkonstellation an. Der weitere Abend verlief für Alisa überaus erfolgreich. Sie unterhielt sich angeregt mit Theo, Adrian, Carrie und Graham über verschiedene Quidditchmannschaften, gegen die sie in den nächsten Wochen zu Testspielen antreten würden. Allerdings stellte sie dabei auch schnell fest, dass Vincent und Gregory eher einfach gestrickt waren. Sie erfuhr, dass sowohl Graham als auch Carrie in festen Beziehungen waren, deren Freundinnen jedoch nur selten mit zu Spielen und Veranstaltungen mitkamen. Schnell stellte die junge Hexe fest, dass Theos Freundin Daphne in vielen Punkten auf einer Wellenlänge mit ihr lag. Pansy hingegen schwieg die meiste Zeit und kommentierte manche Themen der beiden Hexen, meist nur mit einem Kopfschütteln oder einem skeptischen Blick. Nach dem Abendessen, einem unglaublich köstlichen 7 Gänge-Menu, begaben sich die meisten Paare auf die Tanzfläche, sodass Alisa nach einiger Zeit völlig alleine am Tisch saß. Crabbe, Goyle und die beiden übrig gebliebenen Jäger hatten mittlerweile einiges an Feuerwhisky zu sich genommen und hatten sich irgendwann direkt an die Bar zurückgezogen. Alisa war sich daher sicher, dass sie nicht hoffen konnte, dass einer der Herren noch in der Lage sein würde, zu tanzen. Wobei sie bei Vincent und Goyle sicher war, dass dies für ihre Füße auch besser war. Doch nach einiger Zeit musste Alisa wirklich zugeben, dass sie lieber heute Abend mit Plattfüßen nach Hause gehen würde, als noch weitere gefühlte Ewigkeiten, den anderen Gästen beim Tanzen zuzuschauen. Seid ihrer Ankunft hatte sich die Zahl der Gäste fast vervierfacht und die Hauselfen hatten alle Hände voll zu tun. Aber verdammt noch mal, jeder im Saal schien jemanden zum Tanzen gefunden zu haben. Theo mit Daphne, Adrian mit Pansy, Draco und Astoria, Malia mit ihrem Mann und Athena mit ihrem Schwager. Nur Lucius Malfoy saß anscheinend genauso gelangweilt an seinem Tisch und nahm gerade einen kräftigen Schluck Feuerwhisky, als Alisa ihn erblickte. Kaum hatte er das Glas abgestellt, bemerkte der reiche Zauberer ihren Blick und es schien wieder einmal so, als würde seine Augen ihre magisch anziehen. Oder umgekehrt? Auf jeden Fall hielt der zufällig entstandene Blickkontakt zwischen der jungen Sucherin und dem Firmenchef auch an, als sich Beide fast zur gleichen Zeit der Tatsache bewusst wurden, dass diese Situation am heutigen Tage schon mehrmals vorgekommen war. Lucius fluchte innerlich. Was brachte ihn verdammt noch mal dazu, immer wieder gebannt in diese türkisfarbenen Augen zu schauen. Jedes Mal kam es ihm so vor, als würde er in einem in der Sonne funkelnden Ozean versinken, welcher ihn in seinen tiefen einfing und seinen Willen beeinflusste. Seufzend genehmigte er sich einen weiteren großzügigen Schluck des hochprozentigen Drinks und schaffte es sich von Alisas Blick loszureißen. Während er sein Glas leerte schaute er sich suchend um. Er bemerkte relativ schnell, dass die Reporter die Party bereits verlassen hatten. Als ihn diese Erkenntnis erreichte, schweifte sein Blick zur Tanzfläche und dann wieder zu der jungen Hexe am Tisch gegenüber, welche völlig gelangweilt ihre Ellenbogen auf dem Tisch abgesetzt hatte und ihren Kopf auf ihren Händen abgelegt hatte. Wie ferngesteuert erhob sich der blonde Zauberer von seinem Platz und ging auf die junge Hexe zu. Alisa schien dies nicht bemerkt zu haben, denn noch immer war ihr Blick auf die Tanzenden gerichtet. „Miss Roy! Das Bild, welches Sie hier bieten ist wirklich entwürdigend für eine Hexe aus gutem Hause. Sie sollten sich nicht so hängen lassen“, sprach er die junge Hexe tadelnd an. Alisa, die mit dem Rücken zu Lucius saß und nicht damit gerechnet hatte angesprochen zu werden, fuhr erschrocken zusammen, als sie plötzlich von dem Manager angesprochen worden war. Verärgert drehte sie sich zu ihm um und funkelte den reichen Zauberer mit wütendem Blick an. „Müssen Sie so plötzlich hinter mir auftauchen?“, zischte sie ihm entgegen, musste jedoch zugeben, dass ihre bisherige Körperhaltung wirklich nicht auf eine solche Veranstaltung passte. Sie erinnerte sich plötzlich schmunzelnd daran, dass nur ihr Geschichte der Zauberei Professor, während ihrer Schulzeit, sie regelmäßig dazu gebracht hatte so dazusitzen. Doch der Frust über den definitiv fehlenden Tanzpartner, hatte sie wohl tatsächlich dazu verleitet sich ein wenig gehen zu lassen. „Vielleicht hätte ich Ihnen zuvor eine Nachricht zukommen lassen sollen, dass ich beabsichtige Sie anzusprechen, Miss Roy. Aber ich frage mich, was es zu Lachen gibt. Nun der eigentliche Grund, warum ich Sie anspreche ist der, dass ich diesem unmöglichen Anblick gerne ein Ende bereiten würde und ich ihnen daher anbiete, Sie auf die Tanzfläche zu geleiten“, erwiderte Lucius und auch in seinen Augen blitze kurz ein Hauch von Ärger auf. Alisa sah den Aristokraten nun völlig perplex an. Auch wenn sie definitiv schon höflicher zum Tanzen aufgefordert worden war, so hätte sie an diesem Abend wirklich nicht damit gerechnet dass – wenn es überhaupt noch vorkommen sollte – es Lucius Malfoy sein würde, der sie um einen Tanz bat…nein sich erbarmte mit ihr zu tanzen. „Worauf warten Sie, Miss Roy! Ich werde nicht ewig hier stehen und warten bis Sie sich entschieden haben. Oder können Sie womöglich gar nicht Tanzen?“, sprach der blonde Zauberer weiter und mit seinen letzten Worten hatte er Alisa schlussendlich die Entscheidung noch leichter gemacht. //Du eingebildeter Mistkerl, du wirst gleich bemerkten, dass ich sehr wohl tanzen kann//, kommentierte die junge Sucherin, die Provokation ihres Teammanagers, erhob sich mit erhobenem Haupt von ihrem Platz und ließ sich von Malfoy Senior zur Tanzfläche führen. „Nur ein Tanz, Miss Roy!“ „Gewiss Mr. Malfoy“, entgegnete sie trocken. Wie hatte er es wagen können zu behaupten sie könnte nicht tanzen? Gut sie war unendlich tollpatschig. Geradeaus laufen fiel ihr, in ihrer häufigen Unachtsamkeit, manchmal etwas schwer, aber das Tanzen hatte sie von Brian gelernt und das konnte sie blind, fast so gut wie das Fliegen. Als Alisa und Lucius die Tanzfläche erreichten, endete gerade der vorher gespielte Titel und einige Tanzende verließen den Tanzbereich, um sich nach den schnellen Rhythmen eine Pause zu gönnen. Als ein neues Lied anspielte, bemerkte Alisa sofort, dass diese Musik viel ruhiger und sanfter war, als die zuvor erklungenen Musikstücke. Etwas verlegen schaute sie nun zu dem blonden Zauberer auf, welcher sie fragend anschaute, ehe er sie an sich zog und begann, sie zu den Klängen der Musik zu bewegen. „Muggelmusik?“, erkundigte sich Alisa verwundert, als sie ihre Tanzschritte den seinen anpasste und sich von ihm über das Parkett führen ließ. „In unserer magischen Gesellschaft gibt es nun mal nicht sonderlich viele gute Musiker“, entgegnete dieser Schulterzuckend, und führte die junge Hexe – die wie er feststellte, sich sehr wohl zur Musik bewegen konnte – in eine elegante Drehung, ehe er nun ohne bewusste Absicht, ihren Blick aus nächster nähe fixierte. Lucius und Alisa Tanzen- Ein Tanz von Cassandra Streen Auch Alisa hatte im selben Moment mit ihren Seelenspiegeln die seinen gesucht und war zum gefühlten hundertsten Mal, am heutigen Tag, von dem klaren und starken Grau dieser Augen gefangen. In ihnen erkannte die junge Hexe Stärke, unendlichen Stolz, Selbstsicherheit und bedingungslose Entschlossenheit. Die beiden Tanzenden bewegten sich immer harmonischer zur Musik. Ihre Umgebung verschwamm. Die warmen Lichter der Lampen verschmolzen zu sanften Lichtbogen und das türkis der beleuchteten Bar, war in Lucius Wahrnehmung nur noch das wieder spiegelnde Strahlen, dieses ozeanähnlichen Blickes. Unbewusst zog Lucius die junge Hexe noch ein winziges Stück näher an sicher heran, um die vielen verschiedenen Blautöne in Alisas Augen noch deutlicher erkennen zu können. Diese waren, wie er nun feststellte, wirklich in außergewöhnlichen Nuancen von sanftem Himmelblau bis zu strahlendem Türkis gehalten. Als er sich gedanklich wieder ins hier uns jetzt zurückrufen wollte, atmete er hörbar ein und wollte seine wirren Gedanken damit eigentlich beruhigen. Dabei stieg ihm jedoch ein angenehmer Duft von Kokos, Rosenblüten und Vanille in die Nase und er wusste nur zu gut, dass dieser sanfte angenehme Duft von seiner jungen Tanzpartnerin ausging. Den ganzen Tag über hatte er diesen feinen Geruch schon um sich herum wahrgenommen und erst jetzt erkannte er, woher dieser stammte. Dennoch! Er war ein Malfoy, ein Mann dessen Familie seid Generationen darauf achtete, ihren Ruf und ihr Ansehen zu bewahren und schöne Augen, außergewöhnliche Stärke oder erstaunliches Talent beim Tanz, beim Quidditch oder dieser unglaublich angenehme Duft, änderten nichts an der Tatsache, dass diese Hexe sich absolut nicht wie eine Hexe aus dem Haus einer alten reinblütigen Familie benehmen konnte. Diese ungezogene Hexe war vorlaut, aufgedreht, respektlos und wusste einfach nicht wie man sich einem Zauberer wie ihm oder seinem Sohn gegenüber zu verhalten hatte. Vor allem, weil sie zumindest offiziell noch nicht mal einen Tag als Sucherin in seiner Mannschaft verbracht hatte und weil sie auch absolut keine Ahnung hatte, wie sie sich ihm gegenüber auch in seiner Position als Teammanager zu verhalten hatte. Kurz um, dieser Tanz würde heute Abend für eine lange Zeit definitiv der Einzige bleiben und vor allem würde dies die einzige Situation bleiben, in der er zuließ, dass der angemessene Abstand zwischen ihnen überschritten wurde. Doch obwohl er sich genau diese Dinge immer wieder in seinem Kopf vor Augen führte, änderte es nichts an der Tatsache, dass er sich in diesem Moment seit langer Zeit zufrieden und entspannt fühlte. Das frische und aufrichtige Lächeln, welches auf Alisas Lippen lag //Jetzt nennst du sie auch noch Alisa//, wies er sich selbst auf diese Tatsache hin, war echt und wahrhaftig. Nichts daran schien aufgesetzt, wie es sonst bei den meisten Menschen um ihn herum der Fall war. Das Los von Macht, Ansehen und Reichtum war es meist, dass die Personen um einen herum entweder Angst vor ihm hatten oder einfach nur ein Teil dieses Ruhmes und des Reichtums für sich gewinnen wollten. Diesen Wunsch konnte er in dem warmen Blick und dem sanften Lächeln Alisas, jedoch nicht erkennen. Dieser Umstand fühlte sich einfach unendlich befreiend an und war wahrhaftig Balsam für seine geschundene Seele. Auch Alisa hatte ihre Umgebung völlig vergessen und bekam nicht mit, wie sie von einigen ihrer Teamkollegen mit verwunderten Blicken beobachtet wurden. Dabei hatte Daphne ein breites Grinsen auf den Lippen, während Pansy immer wieder irgendwas von wegen „So hätte jeder diese Position erreichen können“ vor sich hin murmelte. Die junge Sucherin wusste in diesem Moment einfach nicht, was gerade in ihr vorging. Sie verabscheute diesen ungehobelten und eingebildeten Zauberer aufs Äußerste. Sie verabscheute vor allem seine engstirnige Einstellung, zu der Notwenigkeit eines einwandfreien magischen Stammbaums. Schließlich würde er nicht mit ihr tanzen, wenn er wüsste, dass die Roys nicht ihre leiblichen Eltern waren, wenn er erfuhr, dass sie muggelgeboren war und eigentlich hier in London war, um herauszufinden, was mit ihren Eltern passiert war. Er würde noch nicht einmal mit ihr reden und ihren Platz im Team, wäre sie ebenso schnell wieder los. Trotzdem fühlte sie sich in diesem Moment das erste Mal heute Abend, nicht völlig fehl am Platz. Sie hatte sich zwar sehr gut mit dem Team und vor allem mit Daphne, Theos Freundin verstanden, hatte jedoch die ganze Zeit gespürt, dass sie hier in London wirklich vollkommen ohne vertraute Personen zurechtkommen musste. Warum sie ausgerechnet in den Armen dieses arroganten Mistkerls so etwas wie Sicherheit und das Gefühl angekommen zu sein verspürte, war der jungen Hexe jedoch vollkommen schleierhaft. Sie verlor sich völlig unkontrolliert in seinem Blick, spürte die Wärme, die von ihm ausging und war sich daher auch der plötzlichen Nähe zwischen ihr und dem blonden Zauberer bewusst. Langsam erreichten ihre Gedanken wieder die Wirklichkeit. Sie nahm wahr, dass er sie noch näher an sich herangezogen hatte, dass sein Blick unaufhörlich den ihren fixiert hatte und viele Gäste die Tanzfläche verlassen hatten und sie Beide beobachteten. //Nein!//, dachte die junge Hexe. Wahrscheinlich dachten jetzt alle, genau dass was sie eigentlich hatte verhindern wollen. Nämlich, das sie ihren Platz in der Mannschaft der Flying Snakes nur bekommen hatte, weil sie Mr. Malfoy auf irgendeine fragliche Art und Weise dazu überredet hatte. Und nein! Diesen Eindruck wollte sie doch auf keinen Fall erwecken. Sie war gut. Sie wusste mit einem Besen umzugehen und die Tatsache, dass jemand ihr diese Fähigkeiten absprechen würde war für die Hexe unerträglich. Aber verdammt noch mal, so sehr ihr Innerstes sie anschrie wieder genügend Abstand zwischen sie und Lucius, //Mr. Malfoy, er ist Mr. Malfoy…der arrogante Mistkerl//, zu bringen, so schien sie völlig unfähig zu sein die Befehle ihres Verstandes in die Tat umzusetzen. Erst als das Lied endete und wieder völlig andere Musik gespielt wurde, lösten sich die Beiden voneinander und auf beiden Gesichtern war ein flüchtiges unauffälliges Lächeln zu erkennen. Doch es dauerte nur Sekunden, bis Lucius seine Fassung wiederfand und die Hexe nun mit seinem üblichen teils verachtenden, teils gefühlskalten Blick, betrachtete. „Miss Roy, wie ich schon sagte ein Tanz, nicht das Sie sich jetzt einbilden, ich würde Ihnen für diesen Abend nun weitere Aufmerksamkeit entgegenbringen oder Sie als etwas anderes Ansehen als eine Art Mitarbeiterin. Es scheint jedoch, dass Sie wenigstens gelernt haben sich auf der Tanzfläche wie eine gut erzogene reinblütige Hexe zu bewegen. Wenn Sie mich nun entschuldigen würden?“, entkam es dem Blonden so leise, dass nur Alisa seine Worte vernehmen konnte, ehe er sich ohne auf eine Reaktion der jungen Hexe zu warten von ihr entfernte. Das war gerade nicht sein ernst gewesen? Alisa traute ihren Ohren nicht. Ihr ganzer Körper zitterte vor Wut? Für was hielt dieser arrogante Mistkerls sie…nein…sich eigentlich? Alisa musste sich mit aller Macht zusammenreißen, um ihrem „Chef“ nicht in ihrer unendlichen Wut Wort wörtlich das an den Kopf zu werfen, was sie in diesem Moment von ihm dachte. „Cody“, presste sie hervor und ballte die Fäuste, als wollte sie somit ihren Ärger irgendwie mindern. „Miss hat Cody gerufen“ „Bring mir ein Glas Feuerwhisky…einen doppelten sonst reiß ich deinem Herren noch den Kopf ab“, bat sie den Hauself und setzte sich auf einen der Barhocker. Es war weit nach Mitternacht und einige Gläser des hochprozentigen Alkohols mehr, hatte Alisa endgültig genug. Viele Gäste darunter auch Daphne und Theo hatten sich gerade von Mr. Mistkerl verabschiedet und auch Draco und Astoria verschwanden gerade durch die magische Glastür. Das war ihre Chance…sie würde jetzt auch gleich nach Hause apparieren. Aber sie würde nicht gehen ohne diesem…diesem… Mistkerl deutlich ihre Meinung zu sagen. Als die junge Sucherin von ihrem Barhocker aufstand merkte sie schnell, dass sie kaum noch in der Lage war einen Fuß vor den anderen zu setzen. Dennoch es würde ihm heute Abend noch sehr leid tun so mit ihr gesprochen zu haben. „Missser…Malfo…ich…wollte….“, sprach sie den Zauberer an, der gerade den Hauselfen Anweisung gab mit dem Aufräumen zu beginnen. „Miss Roy was?“ „Das vorhin war…wirklich unhöflich…der Tanz….es hat mir wirklich Spass gemacht…isch wa… nimmer alleine und dann…egal…ich wollte mich verabschieden…ich werde jetzt nach Hause apparieren“, lallte Alisa darauf los und wollte sich schwankend auf den Weg zum Ausgang machen. Lucius hielt sie jedoch zurück. „Sie werden in diesem Zustand nirgendwohin disapparieren. Wir brauchen Sie als Sucherin in einem Stück!“ erklärte er unmissverständlich und hielt die junge Hexe, welche sich schimpfend befreien wollte, vehement fest. „Ich kann das…ich kann immer alles selber…lassen Sie…mich“, protestierte Alisa, stolperte jedoch über ein Stuhlbein und fiel dem blonden Zauberer schlussendlich in die Arme. Seufzend atmete Alisa ein und bemerkte, den angenehmen Geruch, nach Kräutern und Aftershave, der von Lucius ausging. Ihre benebelten Sinne machten es ihr nun plötzlich unmöglich, sich wieder aufzurappeln und ihr Vorhaben alleine nach Hause zu disapparieren noch in die Tat umzusetzen. Dann spürte sie, wie sie auf zwei starke Arme gehoben wurde und hörte die Stimme ihres Mistkerls noch wage, ehe sie sich ihrer Müdigkeit hingab. „Cody, ich bringe Miss Roy nach Hause kümmere dich darum, dass hier alles wieder hergerichtet wird“ Dann disapparierte er direkt in Alisas kleines Appartement. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)