Ein Spiel- um Liebe und Vergangenheit von E-L-L-A ================================================================================ Kapitel 10: Der Zeitungsartikel ------------------------------- Kapitel 10: Der Zeitungsartikel „Nein, Miss Roy!“, wiederholte Draco seine Antwort genauso wie an den vergangenen zwei Trainingstagen. „Aber mir geht es gut! Ich bin fit und…“, widersprach Alisa ihrem Trainer, wie sie es ebenfalls schon – mit dem heutigen mal- schon sei drei Tagen tat. „Miss Roy! Die Heiler haben ihre Gründe, Ihnen für drei Tage Trainingsverbot zu erteilen. Wenn es nach mir ginge würden Sie gar nichts mehr spielen. Wissen Sie, ich mag sie nicht sonderlich, dennoch weiß ich durchaus wie gut sie sind. Aber genau deshalb, nach dieser Aktion, ihre Berechtigung in unserem Team zu bleiben, verloren. Nun denn, die Entscheidung meines Vaters ist eine andere! Warum auch immer! Aber sie werden diese drei Tage voll aussetzten. Da können Sie noch so sehr bitten! Diese Auszeit werden sei einhalten, Miss Roy! Ich sehe sie morgen allerdings pünktlich auf dem Spielfeld!“, entgegnete der junge Malfoy energisch und deutete unerweichlich auf den Stadionausgang. Genervt verließ die ungeduldige Sucherin das Spielfeld. Sie hatte wirklich keine Lust mehr so untätig herumzusitzen. Es waren schon zwei Tage von dreien und sie musste eigentlich nur noch heute das Training auslassen. Aber Alisa hielt es kaum noch aus, nicht auf ihrem Besen sitzen und sich beim Qudditichtraining mit ihrer Mannschaft auspowern zu können. Aus diesem Grund hatte sie bei Draco und auch bei Lucius Malfoy buchstäblich darum gebettelt, wenigstens einfaches Lauf- und Flugtraining machen zu können. Aber sie war bei beiden auf Granit gestoßen. Noch einen ganzen Tag würde sie sich zu Tode langweilen. Natürlich hatte sie noch einmal daran gedacht in das Muggeldorf zu apparieren oder zu fliegen. Doch Mr. Malfoy hatte ihr ganz klar zu verstehen gegeben, als Alisa versucht hatte ihn zu überreden, sie spielen zu lassen, dass er sie von den Spielen der Vorrunde ausschließen würde, wenn sie heimlich gegen die Auflagen der Heiler verstoßen würde. Zunächst hatte Alisa natürlich protestiert, hatte ihm vor Augen führen wollen, dass er seine Sucherin brauchen würde, doch nachdem er ihr davon völlig unbeeindruckt erklärt hatte, dass auch sie zu ersetzten war, hatte sie es doch nicht riskieren wollen. Dafür freute sich Alisa schon zu sehr auf ihr erstes offizielles Spiel. Dennoch dieses Nichtstun war schrecklich vor allem…sie durfte weder selbstständig apparieren, noch fliegen oder flohen. Hatten die Heiler denn keine Ahnung, wie mühselig es war mit den öffentlichen Verkehrsmitteln der Muggel irgendwo hin zu gelangen? Vor allem zu magischen Orten? Und dennoch war Alisa einfach niemand, der einfach so herumsitzen konnte. Niedergeschlagen schlurfte Alisa regelrecht über den belebten Vorplatz vorm Quidditchstadion. Dabei überkam sie plötzlich das Gefühl, dass die Blicke der Passanten, Fans und Besucher alle auf sie gerichtet waren. Zumindest entging ihr der ein oder andere, eindeutige Blickkontakt nicht. Und tuschelten manche nicht sogar miteinander, wenn sie an der jungen Sucherin vorbei gingen? „Es war wohl doch ein Fehler!“ „Aber ihresgleichen halten wohl doch zusammen, auch wenn diese Dinge längst vorbei sind“ „Reinblütig hin oder her, Malfoy hätte seinen Grundsätzen treu bleiben sollen!“ „Er sollte diese egoistische Hexe rausschmeißen! Soll sie doch nach Amerika zurückgehen!“ Je länger Alisa ihre Umgebung genauer beobachtete, desto sicherer wurde sie sich bei all diesen Kommentaren, die sie aufschnappen konnte. Ja, die Leute tuschelten und – bei Merlin- sie redeten über sie! Im selben Moment in dem sie dies realisierte, wurde die junge Quidditchspielerin von einer Gruppe junger Hexen und Zauberer angesprochen. „Hei, Roy! Reicht es nicht, dass sich Malfoy die Ausrichtung der Meisterschaft mit seiner verlogenen Art und seinem schmutzigen Geld erkauft hat? Aber das größere Übel scheinst du wohl zu sein!“, blaffte eine schwarzhaarige Hexe von ihnen die geschockte Alisa als erstes an. „Ja, ich meine trotz der Schmiergelder, die Meisterschaft ist so wenigstens in unserer Nähe! Aber es war mir fast klar, dass Malfoy nicht davor zurückschreckt jemanden aus so einer Familie mitspielen zu lassen!“, entkam es einer anderen. „Ach mir ist das egal, ob sie aus so einer Familie stammt! Viel schlimmer ist, dass sie bei einem Übungsspiel schon so einen Mist baut! Die Snakes hatten Recht die ganze Zeit! Hexen sind für offizielle Spiele viel zu emotional! Sie gehören nicht in ein offizielles Qudditchteam. Was hast du dir dabei gedacht? Nichts, du hast null an das Team oder dessen Fans gedacht!“, schimpfte ein Zauberer lauthals und packte die junge Hexe an ihrer Lederjacke. „Aber was soll man auch erwarten von jemandem dessen Familienmitglieder fast alle „Dem- dessen -Namen –nicht- genannt- werden –darf“ gedient haben! Verschwinde wieder dahin wo du her gekommen bist, Roy!“, zischte der aufgebrachte junge Zauberer ihr nun bedrohlich ins Ohr, als er sie kurz zuvor an ihrer Jacke zu sich herangezogen hatte. „Ich weiß nicht wie du auf so einen Blödsinn kommst! Meine Eltern sind und waren nie Todesser! Im Gegenteil!“, entkam es Alisa verärgert. Doch obwohl sie sich bemühte die schroffen Worte zu ignorieren und sich von der Gruppe nicht einschüchtern zu lassen, gelang ihr dies nicht wirklich. „Hast du Angst, Roy? Das ist gut so! Dann hör auf meinen Rat! Wir vier sind nicht die Einzigen, die dir dieses Manöver und deine Herkunft übel nehmen. Viele glauben, dass Malfoy dich nur als Sucherin genommen hat, wegen deinen Vorfahren, wegen dieser Verbindung, also solltest du dir bei der Meisterschaft keinen Fehler erlauben oder besser noch offiziell zurücktreten sonst…“ „Sonst?“, unterbrach ihn eine machtvolle, unerbittliche dunkle Stimme. Es dauerte einige Sekunden, bis die junge Sucherin realisierte, dass es Lucius war, der ohne Vorwarnung hinter Alisas Angreifer aus dem Nichts aufgetaucht war, diesen nun unsanft an der Schulter packte und von der jungen Hexe wegzog. „Ich rate Ihnen sich sofort freiwillig von meinem Gelände zu entfernen oder ich werde höchst persönlich dafür sorgen, dass Sie alle nicht nur in meinem, sondern auch in allen anderen Qudditchstadien in Großbritannien Hausverbot auf Lebenszeit bekommen!“, teilte der blonde Zauberer ruhig aber bestimmt mit. Doch als Alisa, die noch immer nicht verstehen konnte, warum das gerade geschehen war, in die grauen Augen ihres Chefs blickte, sah sie ein Funkeln, welches sie schon das ein oder andere Mal erleben durfte. Er war wütend. Aber weshalb? Auf diese Gruppe von vielleicht achtzehn, neunzehnjährigen Zauberern und Hexen? Auf sie, weil es wegen ihr mal wieder Ärger ab? Auf die Situation? Jedenfalls nahm Alisa in diesem Augenblick nur noch vage wahr, wie der junge braunhaarige Zauberer etwas erwiderte und Lucius kaum eine Sekunde brauchte um seinen Zauberstab zu ziehen und seinem widerspenstigen Gegenüber drohend entgegen zu halten. „Verschwindet! Jetzt!“, donnerte er und dies zeigte Wirkung, denn die vier verschwanden auf der Stelle Richtung Apparierpunkt. Zitternd stand die junge Hexe auf dem Vorplatz, kurz für wenige Sekunden, folgte ihr Blick der sich entfernenden Gruppe, ehe ihre türkisfarbenen Iriden den Blick des mächtigen Zauberers vor ihr fixierten und alles andere um sie herum verschwand. Alles in ihr war in Aufruhr. Dieser unerwartete Moment hatte die sonst so aufgeweckte und taffe Hexe völlig aus dem Gleichgewicht gebracht. Aber auch Lucius’ Erscheinen, seine Wut bei der Alisa sich immer noch nicht sicher war, wem sie galt und seine ganze Präsenz brachten die Sucherin in diesem nervenaufreibenden Moment völlig aus dem Konzept. „Miss Roy!“, drang nun seine Stimme ruhig und sanft an ihr Ohr. „Alis…Miss Roy!“, wiederholte er und legte seine Hände auf ihrer Schultern. Als Alisa ihren halb ausgesprochenen Vornamen hörte und sie nun so plötzlich eine beruhigende Wärme – die von ihm ausging- spürte, schaffte es die junge Hexe ihn anzusehen. „Warum…Luci...Mr…Malfoy…?“, entkam es ihr leise und wieder befeuchteten einzelne Tränen ihre Augen. „Lassen Sie uns das Drinnen besprechen, nicht hier auf dem Vorplatz!“, entgegnete der blonde Zauberer ruhig und disapparierte noch im selben Moment mit der deutlich mitgenommenen Hexe direkt in sein Büro. „Lulu!“, rief er sofort und eine Hauselfe erschien mit einem leisen Ploppen. „Bring, Miss Roy etwas zu trinken…Tee…und streiche meine Termine für heute Nachmittag! Sag ich hätte was Wichtiges zu klären und will nicht gestört werden. Keine weiteren Auskünfte verstanden!“, wies Lucius die Elfe an, welche nach einer tiefen Verbeugung verschwand und ebenso schnell mit eine kleinen Kanne Tee und zwei Tassen wieder erschien. „Lulu hat alles erledigt was Meister befohlen hat, wenn Meister Lulu nicht mehr braucht, wird Lulu weiter helfen das Stadion zu dekorieren für die Eröffnungsfeier“, erklärte die Hauselfe kurz und war auch im selben Moment wieder verschwunden. Seufzend ging Lucius zu seinem Schreibtisch und nahm eine ziemlich ramponiert aussehende Ausgabe des Tagespropheten in die Hand. Alisa saß auf einem der Sessel, der kleinen Sitzgruppe in seinem Büro, mit dem Rücken zu ihm und nippte, immer noch von den Ereignissen verstört, an ihrem Tee. Seine Augen wanderten immer wieder von ihr, zu dem Zeitungsartikel, auf der Titelseite des Propheten: -EGOISTISCHER STURZFLUG!- Bringt die Hexe im Team der Flying Snakes doch Unglück? War es doch ein Fehler diese Tradition zu brechen? Erfahren sie interessante Details über die Bruchpilotin im Spitzenteam! - ein Bericht von Rita Kimmkorn- Er hatte den Artikel heute Morgen mehrmals durchgelesen und hatte die Zeitung auch schon mehrere Male wutentbrannt zusammengeknüllt und mit dem Gedanken gespielt ihn einfach in Asche zu verwandeln. Aber immer wieder hatten diese vernichtenden Worte seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Diese vermaledeite Kimmkorn hatte leider ein unbeschreibliches Talent jemanden mit ihren geschriebenen Worten bis ins Mark zu treffen und wenn sie es ganz geschickt anstellte vollkommen zu vernichten. An die Folgen für diese Personen dachte diese skrupellose Reporterin nie. Gut wer war er, um jemanden für seine Rücksichtslosigkeit oder Skrupellosigkeit zu verurteilen. Er war im Grunde auch nicht besser. Zwar ging er heute nicht mehr unbedingt über Leichen, wie er es zu Zeiten des dunklen Lords, aus Machtgier, aus dem Streben nach Ruhm, darum im Ansehen seines damaligen Herrn zu steigen und um sein Leben und das seiner Familie zu schützen, getan hatte. Aber er scheute auch heute nicht davor, durch kleine Intrigen, Bestechung oder manches Handeln knapp an der Grenze des Legalen – oder auch eine Spur darüber- seine Ziele zu erreichen. Hätte Kimmkorn auch nur ihn und seine Entscheidungen bezüglich des Qudditchteams in den Dreck gezogen, wie sie es schon so oft getan hatte, hätte er ihre Artikel im Propheten wie immer einfach ignoriert. Obwohl Rita Kimkorn wirklich alle Register zog und nicht davor zurückschreckte, seine Vergangenheit als Todesser als Grundlage für alle ihre Artikel, ihre Mutmaßungen und Verleumdungen, nahm. Dabei verbreitete die nervtötende Reporterin seid den vergangen Jahren immer ihre Theorie, dass viele Angst vor dem Ex-Todesser hatten oder er sich seine entsprechenden Kontakte, Fähigkeiten und vor allem sein Vermögen dazu zu nutzen machte, das zu bekommen was er wollte. Es kümmerte ihn nicht mehr, solange sein Erfolg nicht darunter litt. Außerdem musste er zumindest sich selbst eingestehen, dass in der einen oder anderen Behauptung der penetranten Reporterin, nicht auch ein Quäntchen Wahrheit lag. Aber nun hatte sie sich Alisa Roy als neustes Opfer auserkoren und dem würde er schnellstens einen Riegel vorschieben. „Mr. Malfoy…?“, drang ihre noch immer zittrige Stimme an sein Ohr und riss ihn damit aus seinen Überlegungen. Wortlos überbrückte er die wenigen Meter zu der Sitzgruppe und setzte sich in den zweiten Sessel, sodass er Alisa nun gegenüber saß. „Hier! Sie sollten das zuerst lesen, bevor wir über etwas reden, von dem sie noch nichts wissen. Wie mir scheint, haben sie den Tagespropheten heute noch nicht gelesen. Vielleicht wären sie dann nicht auf die törichte Idee gekommen alleine in der Öffentlichkeit herumzuschlendern!“, erklärte er abweisender, als er es beabsichtigt hatte. Doch in dem Moment in dem er sich vor Alisa gesetzt hatte und in ihre verklärten noch immer von Tränen befeuchteten Iriden geblickt hatte, hatte ihn erneut ein Gefühl von Sorge und unbändiger Wut überrannt. Warum dem so war, konnte sich Lucius nicht wirklich erklären und aus diesem Grund hatte sich der blonde Zauberer im selbe Augenblick selbst dazu angehalten gefälligst seinen Verstand zu benuten, wenn seine Gefühlswelt ihm gerade einen heftigen Streich spielen wollte oder besser ihn womöglich für irgendetwas bestrafte, was er selbst noch nicht wirklich ergründen konnte und seine Worte bewusst, etwas grober ausgewählt. Er wusste nur, dass die Wut in ihm nicht Alisa galt, sondern den Personen, die diese junge lebhafte Hexe so sehr in die Enge getrieben hatten, dass sie nun wie ein Häufchen Elend vor ihm saß. Schon vorhin, als er aus seinem Büro gekommen war, eigentlich um ihr wegen des Zeitungsartikels gehörige Vorwürfe zu machen und ihr für diese schlechte Presse alleine die Schuld zu geben – ganz in dem Bewusstsein, ihr damit Unrecht zu tun, aber mit der Absicht sie so noch mehr von sich weg zu treiben und auch für sich die Fronten noch einmal zu klären- hätte er diesen halbstarken Zauberer am liebsten in Stücke gerissen, als dieser es doch tatsächlich gewagt hatte, Alisa nicht nur zu beleidigen, sondern sogar anzufassen, sie so nach an sich heranzuziehen, dass kaum mehr ein Blatt zwischen sie gepasst hatte. Als dieser Narr dann dazu angesetzt hatte, der Sucherin zu drohen, hatte er jedes Tröpfchen an Selbstbeherrschung aufbringen müssen, um diesen Zauberer nicht auf der Stelle zu töten. Erst als sich die Situation bereinigt hatte, hatte Lucius wieder einen klaren Gedanken fassen können und hatte seine übertriebene Reaktion sofort bereut. Seid diese Hexe hier aufgetaucht war, schien sein Verstand hin und wieder völlig zu versagen. Seid diese Hexe aufgetaucht war, schien sein Leben auf dem Kopf zu stehen und das musste er schnellstmöglich wieder rückgängig machen. „Was…ist das…?“, drang Alisas Stimme an sein Ohr. Sie klang kratzig und noch immer mitgenommen. „Lies!“, entkam es ihm knapp und er beobachtete, wie sich diese ozeanähnlichen Augen von ihm lösten und nun den gedruckten Buchstaben des Tagespropheten ihre Aufmerksamkeit schenkten. „Das Flugmanöver der jungen Hexe zeigt eindeutig, wie wenig Teamgeist Miss Roy an den Tag zu legen scheint. Nach der Zeugenaussage von Miss Parkinson, der Lebensgefährtin von einem der aktuellen Spieler des Teams, beschrieb die junge Sucherin aus Amerika als besonders eingebildet und herablassend, die sich in ihren Kreisen deutlich dazu geäußert hatte, dass ihre eigene Karriere für sie über allem stünde…“, las Alisa plötzlich einige Zeilen aus dem Artikel vor sich hin murmelnd vor. In ihren Augen erkannte der blonde Zauberer, wie sehr sie diese Worte verletzten. Allerdings erweckte ein Funkeln in den türkiesfarbenen Seelenspiegeln ebenso den Eindruck, als käme zu dem seelischen Schmerz auch eine ungeheure Wut. „Des Weiteren stellt sich mir und natürlich auch vielen Lesern sicherlich die Frage, weshalb hat Lucius Malfoy seine Grundsätze gebrochen und diese Hexe in das von ihm gesponserte und gemanagte Team FlyingSnakes aufgenommen? Laut Aussage unserer Augenzeugen Miss Parkinson, schien die junge Hexe gerade am Abend des Sponsorenballes nicht abgeneigt, den Manager gerade mit ihren weiblichen Reizen zu umgarnen. Miss Parkinson berichtete von mehreren intensiven und sehr körpernahen Tänzen. Ist Miss Roy also aufgrund fragwürdiger Machenschaften in dieses Team gekommen? Weshalb sollte ein gestandener Mann, Oberhaupt einer der ältesten reinblütigen Zaubererfamilien sonst, seine Meinung ganz plötzlich ändern? Da stellt sich mir als Fan des Sportes doch die Frage, ob diese Entscheidung die Snakes nicht am Ende die Meisterschaft kosten könnte“, las Alisa nun mit merklich lauterer, sich überschlagender Stimme weiter. Ungläubig las die junge Hexe diesen Abschnitt immer wieder und immer wieder durch. Ihr Innerstes schien sich zu einem festen felsartigen Klumpen zusammenzuziehen. Ihre Gefühlswelt war ein einziges Chaos. Da war Wut, Verzweiflung, Enttäuschung, Ungläubigkeit, Angst, Unsicherheit. Was brachte jemanden dazu solche Unwahrheiten über sie in die Welt zu setzten. Was brachte Parkinson dazu solche Unwahrheiten an Kimmkorn weiterzugeben? Alisa konnte sich nicht daran erinnern ihr irgendetwas getan zu haben. „Warum tut sie das…warum erzählt sie solche Lügen…?“, entkam es Alisa mit zitternder Stimme. Sie stellte diese Frage nicht wirklich um eine Antwort zu bekommen, sondern um ein wenig ihrer Wut und ihrer Verständnislosigkeit aus ihren Gedanken zu entlassen. Hatte sie Pansy an diesem Abend irgendwie verärgert? „Was soll ich dazu sagen, Miss Roy. So ist Pansy Parkinson, so war sie schon immer außerdem…Sie wollte ebenso ins unser Team, wie sie Miss Roy. Es wird die Eifersucht und der Neid sein, die Miss Parkinson dazu getrieben haben. Dass sie damit dem Team ihres Lebensgefährten nur schadet, hat sie wohl nicht bedacht oder es war ihr ebenso egal, wie die Tatsache, dass ich bereits gewisse Schritte gegen sie einleiten ließ. Niemand zieht meinen Namen oder meine Absichten bezüglich meiner Entscheidungen in den Dreck. Niemand!“, erklärte Lucius der jungen Hexe, was diese für wenige Sekunden zu ihm aufblicken ließ. „Aber sie ist doch…“, begann Alisa. „Adrians Partnerin, ich weiß. Ich habe mit ihm bereits darüber gesprochen. Vorerst hat sie sich in meinen Häusern nicht mehr aufzuhalten. Sollte sie sich nicht daran halten, werde ich jedoch drastischere Maßnahmen ergreifen!“, unterbrach Lucius die junge Hexe und fing ihren Blick ein. Seufzend begann Alisa sich wieder den Zeilen des Artikels zuzuwenden. Noch während sie las gingen ihr tausende Fragen durch den Kopf. Wie würde die Mannschaft auf all das hier reagieren? Glaubte einen von ihnen etwas davon? Was würde passieren wenn jemand irgendwann davon erfuhr, dass sie tatsächlich mit Lucius geschlafen hatte? Würde es überhaupt jemanden interessieren, dass dies erst geschehen war, nachdem sie im Team aufgenommen worden war? Wohl kaum. Zitternd hielt sie das Stück bedrucktes Pergament in den Händen. Ihre Angst, dass ihre Mannschaft sie nun nicht mehr als Teammitglied akzeptieren würde, von ihrem Trainer war sie es ja mehr oder minder gewöhnt, war riesig. Neben all ihren Zielen, mehr über sich herauszufinden, war ihr Traum als Sucherin viele Titel und Siege zu ergattern einer der wichtigsten Gründe, weshalb sie überhaupt nach London gereist war. Würden diese Lügen, die Lügen einer eifersüchtigen Hexe und einer intriganten Reporterin nun alles zerstören? Gebannt starrte sie auf die Buchstaben die immer wieder vor ihren Augen verschwammen, als würde ihr Unterbewusstsein Alisa davor schützen wollen weiter zu lesen. Doch es half nichts. Sie musste wissen, was diese Kimkorn im zweiten Abschnitt ihres Artikels noch über sie geschrieben hatte. Sie musste wissen, welchen Vorwürfen und Lügen sie sich noch vor und während der Meisterschaft zu stellen hatte, wenn man sie überhaupt noch fliegen lassen würde. Wenn das Team sie überhaupt noch haben wollte und der jungen Sucherin noch eine Chance und ihr Vertrauen schenken würden. Für einen kurzen Moment schloss Alisa die Augen, ehe sie sich dazu aufraffe weiter zu lesen. Doch schon nach den ersten Sätzen des zweiten Abschnitts dieses unmöglichen Artikels erstarrte die junge Hexe. Krampfhaft umklammerte Alisa die Seiten des Pergamentes, zerknitterte dabei diese noch etwas mehr und starrte stur das Foto von ihr von der Pressekonferenz an. „Das ist eine Lüge! Das ist nicht wahr!“, entkam es ihr aufgeregt. Sie blickte zu Lucius und fing dessen graue Seelenspiegel ein. Ihr sonst so klaren Augen, die in den letzten Minuten kaum noch gestrahlt hatte, waren nun voller Bitterkeit und Wut. Wieder bildeten sich Tränen, wieder erbebte ihr Körper und wieder spürte Lucius, dass es ihm nicht gefiel Alisa Roy so zu sehen. „Das die Dinge die in diesem Artikel stehen größtenteils eine Lüge sind, haben wir bereits besprochen…also solltest du dir das nicht so an dich heranlassen, wir müssen nur besprechen wie…“ begann er so sachlich, wie es ihm gerade möglich war und bemerkte dabei gar nicht, dass er dabei die Distanz mit dem „du“ wieder ein wenig verringerte. „Verdammt bei Merlin und Morgana! Hör dir das an Lucius, hör dir an was diese Frau behauptet!“, entkam es Alisa –ebenfalls völlig unüberlegt mit seinem Vornamen auf den Lippen- nun noch aufgebrachter. Verzweiflung, Wut und eine tiefe Verletzbarkeit standen der jungen Frau in diesem Augenblick ins Gesicht geschrieben, ehe sie wieder auf die Zeilen des Artikels blickte. Wenigstens verstand sie jetzt, von was die Gruppe, die sie auf dem Vorplatz aufgehalten hatte, gesprochen hatte. „Nun nach all diesen Fragen, habe ich mich natürlich ein wenig über unsere Bruchpilotin schlau gemacht. Dabei konnte ich einige interessante Dinge über ihre Familie in Erfahrung bringen, die womöglich ebenfalls eine Rolle für ihre Auswahl als Sucherin gespielt haben musste. Wie wir wissen, legt die Familie Malfoy in vielen bereichen Wert auf einen völlig sauberen, durch und durch magischen Stammbaum ihrer Umgebenen, Untergebenen und wie wir alle nicht vergessen haben, auch bei Zauberern denen sie sich unterordnen. So konnte ich in Erfahrung bringen, dass die junge Miss Roy, die in Amerika aufgewachsen ist, einer alten britischen Zaubererfamilie entstammt, die hier in London lange Zeit gelebt und sich fast ohne Ausnahme dem dunklen Lord angeschlossen haben. Bis zu ihrem Auftauchen hier in London, galt diese magische Familie für die Öffentlichkeit als ausgestorben. Ist es also diese fragwürdige, düstere Herkunft und das plötzliche Auferleben einer so alten Zaubererfamilie, die der jungen Sucherin den Weg in das Team der FlyingSnakes geebnet hat? Schließlich sind noch ein paar weitere Teammitglieder Sprösslinge aus einer magischen Gesellschaft, deren Vorfahren, Eltern und teilweise die jüngsten Nachfahren dieser Familien selbst, Ideale verfolgt oder befürwortet haben, ohne dabei auf das Leben und das Wohl vieler zu achten. Wer sind also Miss Roys Eltern? Haben Brian und Ally Roy sich vor vielen Jahren ebenfalls dem dunklen Lord angeschlossen und sind heimlich nach Amerika geflüchtet? Wieso haben sie als Einzige der Familie überlebt? Waren sie auch Todesser und tragen noch immer wie ihre damaligen Verbündeten das Dunkle Mal?“ las Alisa mit brüchiger immer verzweifelter klingender Stimme vor. Als sie nun den Tagespropheten voller Wut zerriss und ihre Hände verzweifelt vors Gesicht schlug, erkannte Lucius wie sehr die Sucherin von diesen Worten verletzt wurde. Einerseits war er selbst überrascht gewesen, dass die Reporterin diese Verbindung hergestellt hatte, schließlich wusste er nur zu gut, dass die letzten Roys, von denen Kimkorn berichtet hatte, durch die Hände von Bellatrix gestorben waren und zum anderen spürte er immer mehr den Drang in sich, die junge Hexe, die sich auf dem schwarzen Ledersessel zusammengekauert hatte in seine Arme zu ziehen und von aller Verzweiflung zu erlösen. „Miss Roy…Alisa…“, sprach er sie stattdessen vorsichtig an, trat vor die junge Hexe, und griff behutsam nach deren Händen, um sie von Alisas Gesicht wegzuziehen. „Sieh mich an, sie mich an und beruhige dich!“, sprach er sanft weiter und schaffte es, ihren Blick für sich zu gewinnen. Die trüben nun kaum mehr strahlenden türkisfarbenen Augen tauchten in den warmen Blick seiner grauen Seelenspiegel ein und die junge Hexe schien sich im selben Moment ein wenig zu beruhigen. „Es ist nicht wahr…meine Eltern,…sie waren nie…Todesser,…es ist wahr, dass…alle anderen…Dads Brüder, mein Großvater…sie alle…ja sie alle waren Anhänger des dunklen Lords…nur Dad…Dad hat sich geweigert…und dafür sollte er sterben…er hat nie dem dunklen Lord gedient, er hat gegen die Todesser gekämpft…und sie waren immer auf der Flucht…und haben sich damals…in einem Muggeldorf vor ihnen versteckt. Es hat einige Zeit gedauert bis…bis die Todesser sie gefunden haben…In diesem Muggeldorf…wurde ich geboren…und…als die Todesser es zerstörten…haben sie anstatt Mom und Dad, ihre besten Freunde –Muggel- umgebracht. Dad hat sie retten wollen, doch es…er hatte es nicht mehr geschafft…sie hatten keine andere Wahl…und sind dissappariert…noch bevor die Todesser sie im Raum gesehen hatten…ihre Freunde…die Muggel…hatten die Tür geöffnet…und so waren sie sofort tot gewesen, als diese verfluchten Anhänger ins Haus stürmten. Sie glaubten dann wohl…sie hätten ihre eigentlichen Ziele ermordet…aber…meine Eltern sind dann nach Amerika ausgewandert und so bin ich dort aufgewachsen…aber ich will nie, niemals mit diesen Kreaturen, diesen grausamen Zauberern in Verbindung gebracht werden…ich hasse sie…ich hasse alles was mit ihnen zu tun hat….“, erzählte Alisa nun einen Teil ihrer Geschichte und versuchte nun angestrengt ihre Tränen zurückzuhalten. Noch immer würde die junge Hexe es nicht wagen Lucius zu gestehen, dass die Muggel die gestorben waren, eigentlich ihre Eltern gewesen waren, noch immer traute sie sich nicht ihm zu sagen, dass ihre Eltern gar nicht ihre Eltern waren. Und noch immer ahnte sie selbst nicht, dass ihre eigentliche Wahrheit, die sie vor Lucius verbarg, ebenso eine Lüge war, der sie nun noch immer glaubte. Lucius hingegen schluckte hart. Brian war damals also wirklich entkommen? Die ganze Zeit, hatte er sich nicht mehr an ihre Namen erinnert, doch jetzt nach Alisas Erzählungen, kamen diese Erinnerungen zurück. Wie töricht er doch gewesen war zu glauben, dass Alisas Familienname Roy reiner Zufall gewesen war. Nachdenklich blickte er auf Alisa die sich nach und nach ein wenig zu beruhigen schien. Ihre Augen waren noch immer feucht, doch es ihr Atmen ging ruhig und ihr Blick wurde klarer. Er selbst hingegen verspürte ein ihm völlig unbekanntes Gefühl. Oder besser ein Gefühl, dass er nur selten in seinem Leben wirklich und ehrlich verspürt hatte. Reue, ein schlechtes Gewissen. Alisa schien nicht zu wissen oder besser noch nicht zu wissen, dass gerade seine Familie, sein Vater, er selbst, seine Ex-Frau und sein Sohn dem dunklen Lord ebenso als Todesser gedient hatten, wie ein Großteil ihrer eigenen Familie. Irgendwann würde sie davon erfahren. Irgendwer würde ihr von seiner Vergangenheit erzählen und dann würde sie erfahren, dass sie für das Team eines Ex-Todessers spielte, obwohl sie diese doch so sehr hasste, nein schlimmer noch sie würde erfahren, dass sie es zugelassen hatte, dass jemand den sie eigentlich hasste, ihr so nahe gekommen war. Womöglich würde sie ihn dafür noch mehr hassen, als alle anderen, womöglich würde sie ihm unterstellen, von alldem gewusst zu haben und sie mit allen bösen Absichten ausgenutzt zu haben. „Lucius…ähm…nein entschuldigen sie….ich habe mich vorhin…wohl nicht…Mr. Malfoy…bitte entschulidgen sie…Sie haben sicherlich nicht die Zeit, sich meine Familiengeschichten anzuhören und nach alldem ist es wohl wichtiger…was soll ich jetzt tun? Wie soll ich mich verhalten…?“, riss Alisa den blonden Zauberer aus seinen immer tiefer abgleitenden Gedanken. Die junge Hexe hatte sofort bemerkt, dass er nach ihren Erzählungen ihren Blick ohne auch nur einmal zu blinzeln fest fixiert hatte, sie hatte gespürt, dass er über etwas nachdachte, hatte Sorge, ein ungutes Gefühl oder Unwohlsein in seinem Blick erkennen können. Nach und nach war ihr dann bewusst geworden, dass Lucius Malfoy durch diesen Zeitungsartikel wohl andere Probleme hatte, als ihre Familientragödie. Dieser Artikel rückte sie, aber auch ihn und seine Entscheidung in ein schlechtes Licht. Dieser Artikel schadete dem Ruf des Teams und dieser Artikel würde einen Schatten über die Meisterschaft werfen. Was war sie für eine Spielerin, die in einem solchen Moment doch nur an sich dachte. Hatte Kimmkorn womöglich recht und sie war egoistischer als sie angenommen hatte. Alisa beobachtete wie Lucius sich aufrichtete und ihre Hände freigab. Erst jetzt realisierte sie, dass er diese die ganze Zeit in seinen gehalten hatte und erst jetzt bemerkte sie, wie angenehm seine Nähe und seine Wärme gewesen waren. Das seine Berührung und sein Blick, ihr ebenso geholfen hatten sich zu beruhigen, wie die Tatsache einen Teil ihrer Vergangenheit mit jemandem geteilt zu haben. „Es tut mir Leid…ich weiß, dass dieser Artikel sehr viele Schwierigkeiten mit sich bringt. Es ist egal, ob es wahr oder eine Lüge ist, es ist nicht gut für das Team und für die Meisterschaft…und vielleicht…ist in all dem auch ein wenig Wahrheit…ich kann verstehen, wenn Sie mich jetzt nicht mehr spielen lassen können“, entkam es der jungen Sucherin nun mit düsterer Mine und ihr Blick wanderte zu Boden. Sie hatte nicht die Kraft ihn anzusehen, hatte nicht den Mut seiner Wut, die wie vor einigen Minuten sicherlich noch immer da war entgegen zu treten. Sie wusste nur eins, dass es ihr Leid tat, dass sie nichts mehr wollte als mit einem Sieg nach dem anderen alles wieder gut zu machen. Doch, ob sie die Chance dazu bekommen würde, wagte sie kaum zu hoffen. Alisa wusste doch wie wichtig Lucius Malfoy sein Ansehen, das Ansehen seiner Familie und auch seinen Geschäften war. „Bitte erlauben Sie mir…mich noch von meinen Teamkollegen zu verabschieden und vor allem…mich zu entschuldigen…“, fügte sie ihren Worten hinzu und stand auf, um das Büro zu verlassen. Ihre Beine zitterten, wollten sich eigentlich gar nicht bewegen, als sie plötzlich sanft am Arm gepackt wurde und Lucius zu sich herumdrehte. Und wieder war er da, dieser Moment indem sein intensiver Blick sie alles um sich herum vergessen ließ, in dem sie vergaß wer er war und wie er sein konnte und in dem sie sich ohne es zu wollen, ohne es zu beabsichtigen immer wieder verlieren konnte. Als nun seine Finger eine ihrer nun völlig zerzausten, heute in blau gefärbten Haare, hinter ihr Ohr strichen, er seinen Griff um ihren Arm löste und seine Arme stattdessen um ihre Taille legte stockte Alisa der Atmen. Sie spürte wie ihr Herz anfing zu beben, wie ihr Zittern nachließ und wieder ein wenig mehr ruhe in ihren Geist zurückkehrte. „Sie gehen nirgendwohin, Miss Roy! Alisa…du wirst im Moment nirgends alleine hingehen! Es gibt viele verrückte unter den Fans und ich werde nicht zulassen, dass so was wie heute noch einmal passiert. Keiner aus diesem Team wird das dulden und ich als Manager schon gar nicht! Ich hätte diesen Wurm am liebsten in Stücke gerissen“, säuselte Lucius ihr entgegen, noch eher überhaupt wahrnehmen konnte, was er ihr damit im Grunde gerade gesagt hatte. Lucius verstummte. Sein Blick lag auf ihrem, versank schon wieder in diesen tiefen Ozeanen und alles ihn ihm sehnte sich nach ihr, nach ihren Lippen, nach ihrer weichen, warmen Haut. „Alisa…verdammt, bei Salazar welchen Zauber benutzt du? Wie kann es sein, dass eine kleine Sucherin aus Amerika, mich das Oberhaupt der Malfoys immer wieder gegen seine eignen Traditionen und Regeln verstoßen lässt?“, raunte er ihr entgegen, ehe sich seine Lippen auf ihre senkten und er die junge Hexe noch enger an sich zog. In diesem Moment schienen alle Anspannung, alle Wut und alle Selbstzweifel wie weggefegt. In Alisas Kopf gab es nur noch einen Gedanken. Lucius. Seine Wärme umhüllte sie, seine warmen Lippen eroberten ihre immer mehr und nach und nach kam Alisa der Gedanke, dass sie diese mehr vermisst hatte, als sie zugeben konnte und jemals zugeben würde. Sie wusste, sie war sich auch in diesem Moment sicher, dass sie sich aus alle diesen Momenten, nicht zu viel versprechen durfte, doch die junge Hexe würde jetzt in diesem Augenblick das alles einfach nur genießen. Gedanken darüber machen, wie das alles weitergehen sollte, wie sich mit dieser Schwierigen Situation umgehen, sollte…dafür hatte sie wahrlich später noch genügend Zeit. Entschlossen schlang Alisa ihre Arme um den Nacken des Blonden, vergrub ihre Hände in seinen langen Haaren und ließ sich ohne Proteste von ihm hochheben. Ein Krachen, Poltern und das Geräusch von herunterfallenden Pergamentrollen deutete ihr, dass er seinen Schreibtisch einfach leergefegt hatte, auf dem er sie nun absetzte ohne sine Lippen auch nur für eine Sekunde von ihm zu lösen. Stürmisch wanderten seine Lippen nun von ihrem Mund über ihren Hals, seine Hände wanderten über ihren Rücken, ehe er der jungen Hexe das Shirt über den Kopf zog und ihre Lippen wieder mit den seinen eroberte. Der reiche Zauberer wusste, dass er wieder einmal vollkommen gegen seinen Verstand, gegen seine jahrelang antrainierte Selbstdisziplin und all seine Prinzipien verloren hatte. Aber sein Verlangen nach ihr, hatte seine Sinne benebelt und ließen ihm keine Chance mehr sich diesem zu widersetzten „Lucius…wenn jemand hier rein kommt…das…“, erklang Alisas Stimme an seinem Ohr „Wenn ich sage ich will nicht gestört werden…wird es niemand wagen, dies doch zu versuchen“, unterbrach er sie, knapp während seine Hände ihren Körper erkundeten, ehe er ohne länger zu zögern damit begann Alisas Hose zu öffnen und ihr diese von den Beinen zog. Auch Alisa ließ sich völlig von ihren Gefühlen leiten und begann hastig damit Lucius weißes, teueres Seidenhemd zu öffnen. Voller Ungeduld, riss sie das letzte Stückchen der Knopfleiste auseinander, sodass einige der Knöpfe durch den Raum schossen. Ein Grinsen legte sich auf Lucius Gesicht, welches Alisa mit einem herausfordernden Lächeln erwiderte. Als die junge Sucherin nun forsch nach seinem Gürtel griff und ihn mit einem Ruck noch etwas näher an sich zog, er stand jetzt zwischen ihren schon nackten Schenkeln, entkam dem Blonden ein tiefes zufriedenes und erregtes knurren und animierte Lucius dazu, Alisa nun weiter auf den Schreibtisch zu drängen. Ein reißendes Geräusch deutete ihr, dass er gerade ihren Slip aus dem Weg geschafft hatte, ehe er sich kaum einen Augenblick später kraftvoll in ihr versenkte. „Lucius, bei Merlin…“, entwich es Alisa überrascht und gleichzeitig voller Verlangen, nach dem blonden Zauberer. Ihre Finger krallten sich in den Stoff seines Hemdes das ihm noch halb über den Schultern hing, ehe sie ihre Hände in seinen Haaren vergrub und ihn zu sich heran zog um ihm einen verlangenden Kuss auf die Lippen zu drücken. Immer schneller und wilder stieß Lucius zu. Immer mehr verschwamm ihre Umgebung und immer mehr fokussierten sich die Beiden aufeinander. Alisa versank in seinen nun tief grauen vor verlangen funkelnden Iriden, währen der ihre türkisfarbenen Ozeane wie gebannt fixierte. „Alisa…“, entkam es ihm mit rauer Stimme, als sie ihre Beine um ihn, schlang und ihn so noch näher an sich heranzog, ehe sie wenigen Sekunden später gemeinsam den Weg über die Klippe fanden. Nach Atem ringend, ließ Lucius seinen Stirn gegen ihre Fallen, noch immer verharrte er in ihr, kostete den Moment vollkommen aus, während sich ihr innerstes langsam beruhigte. Auch Alisas Atem war noch immer unruhig, so unruhig wie die Empfindungen, die ihren Körper vor wenigen Sekunden hatten erbeben lassen und so unruhig wie die Gefühle die in diesem Moment über sie hereinbrachen. Behutsam zog Lucius sie mit sich nach oben, sodass sie nun wieder Aufrecht auf seinem Schreibtisch saß. Ihre Blicke trafen sich, hielten aneinander fest wie vor wenigen Sekunden noch mit unendlichem Verlangen in ihnen. Jetzt war da erneut Verwirrung, die Gewissheit, dass keiner von beiden wirklich wusste, wie sie mit dieser Situation, diesen Empfindungen die zwischen ihnen standen umgehen sollten. „Lucius ich…was…“, durchbrach Alisa die Stille zwischen ihnen, während Lucius seinen Umhang um sie warf. „Ich weiß es nicht Alisa…“, entgegnete Lucius seufzend und legte seine Hand sanft an Alisas Wange. Der blonde Zauberer konnte ihr im Moment keine Antwort geben. Er wusste nur, dass die junge Sucherin ihm nicht egal war, dass sie etwas in ihm berührte und vor allem, dass es ihm in ihrer nähe endlich wieder gelang sich zu entspannen und einfach den Moment zu genießen. Er wusste, dass dies auf einen Weg führen konnte, der ein abruptes Ende finden würde. Er wusste, dass sobald Alisa herausfinden würde was er war oder besser was er einmal gewesen war, sich all dies wieder ändern konnte. Dass sie ihn dafür hassen würde und auch wenn all das was zwischen ihnen geschah oder noch gesehen würde, für ihn noch nicht wirklich begreifbar war, so wusste, er dass seine ganze Vernunft auf Dauer nicht gegen, das –w as auch immer es war- ankommen konnte. „Ich möchte nur das du etwas weißt Alisa. Nichts, nichts wird mich dazu bringen, dich aus diesem Team zu werfen, außer du willst eines Tages selbst gehen. Ich werde auf dich aufpassen und keiner wird es wieder wagen, dich anzugreifen, dich zu beleidigen oder gar zu verletzten. Und ich weiß noch etwas. Du bist die beste Sucherin, die unser Team bekommen konnte. Du wirst sie alle in Grund und Boden fliegen! Ich erwarte Siege, Miss Roy“, erklärte er mit einem Grinsen auf den Lippen. Die junge Hexe, die gerade mit einem Schlenker ihres Zauberstabes ihre Kleidung wieder an Ort und Stelle brachte, blickte nun entschlossen zu dem Blonden auf, der ebenfalls gerade dabei war sein teures Hemd wieder in Ordnung zu bringen und erwiderte dessen Grinsen. „Alles andere wäre unter meinem Niveau, Mr. Malfoy“, erwiderte sie mit fester Stimme und zwinkerte Lucius zu, ehe sie gemeinsam das Büro verließen…tbc Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)