Screw faith - Und plötzlich bin ich Ninja von -AkatsukiHime ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Gott hat definitiv Sinn für Humor und ich bin, durchaus, der lebende Beweis dafür. Ich möchte nicht behaupten, dass es in gewisser Hinsicht nicht schon, irgendwo... ein, wie sagt man „game changer" war, aber wenn man es rein objektiv betrachtet, was, nur mal so nebenbei bemerkt, kein Schwein je für nötig gehalten hat, offensichtlich, dann hätte man wirklich wen Anderes, für den Job wählen können. Aber, aus einer, mir schier, unergründlichen Fügung des Schicksals, war ich es nun, die von den höheren Mächten auserkoren wurde und nun sitze ich am Essenstisch, zwischen Kisame, halb Mensch, halb Fisch und Sasori. Der bist dato, kein einziges Wort mit mir gesprochen hat, ehrlich, ich bin mir nicht einmal sicher, ob er mich überhaupt bemerkt hat, bislang, denn der Kerl scheint gut darin, so ziemlich alles und jeden, in seiner, ihn umgebenden Umwelt, zu ignorieren und sich gänzlich seinen eigenen Gedanken hin zugeben. Wie auch immer die Gedanken einer lebenden Puppe aussehen mögen, aber das sind Dinge, mit denen will ich mich, mal Hand aufs Herz, eigentlich gar nicht genauer auseinander setzten. Zudem hatte ich im Moment wirklich wichtigere Probleme, um die es sich zu kümmern galt, eines davon kennt ihr ja bereits. Am Abendbrottisch mit Akatsuki. Und eins ist ganz klar: Hier gehöre ich nicht hin. So, überhaupt gar nicht. Aber alles auf Anfang: Ich weiß ja nicht ganz genau, was ihr erwartet habt und warum genau, ihr nun hier gelandet seid, ob ihr euch heiße Lemon-Szenen, zwischen mir und den Massenmördern erhofft, oder ob es euch einfach Freude bereitet, im Geiste mit zu verfolgen, wie andere Leute leiden. Wegen beidem hättet ihr auf jeden Fall eine Backpfeife verdient, so viel steht fest. Letztendlich wird diese Story nicht ganz so beginnen, wie die Storys, die ihr, nun sagen wir, ... „gewohnt" seid und die in dieser Art und Weise gehalten sind. Macht euch erst gar keine falschen Hoffnungen und sollten diese schon da sein, liegt es jetzt wahrscheinlich an mir, sie wie mit einem Presslufthammer, zu zermürben. Vor euren Augen. Ich bin kein Mädchen der Extra-Klasse, habe keine Haare bis zu Arsch, aber verdammt noch mal, was gäbe ich drum und schon gar keine großen Titten und einen schmale Wespentaille. Die Fettverteilung dahingehend, sieht eher gegensätzlich aus. Ich habe auch keine, extravagante Vergangenheit, eigentlich komme ich sogar aus einem relativ liebenden und guten Elternhaus, mal ganz davon abgesehen, dass mein Vater sich der Weilen, von einer Midlife-Crises in die nächste stürzt und unsere gesamten Ersparnisse für Botox-Unterspritzungen und Hyläronpolster aus dem Fenster schmeißt. Aber auch das, ist so gesehen, ja nicht meine Sache und der Familientherapeut hat versprochen, dass es nur eine emotionale „Schwächephase" ist und wir uns einfach drauf einlassen sollen. Ich meine, der kann sowas sagen. So als Therapeut, oder? Der bekommt den alltäglichen Wahnsinn, in unseren heiligen, vier Wänden, ja auch nicht mit. Ihr merkt: Bei mir ist vielleicht einiges im Argen, aber nicht so, dass es für einen, Minimum, zwei Minütigen Flashback reichen würde, der meine, ach so grausige, Vergangenheit, doch bis auf kleinste Detail ausschlachtet, natürlich mit dramatischer Pianomusik unterlegt und in Schwarz-Weiß gehalten, versteht sich. Aber nein: Keine grausige Vergangenheit. Keine ermordete Familie. Und ein Supermodel bin ich auch nicht. Ehrlich gesagt bringe ich, mit meinen knappen 1,70 stolze 75 Kilo auf die Wage, habe kurzes, sprödes, schulterlanges Haar, braune Augen und trage eine Brille, ohne welche ich ähnlich viel sehe, wie ein Maulwurf, bei der Nachtschicht. Ich bin ein Mauerblümchen, das totale Mauerblümchen, wenn ihr so wollt und ich glaube, ich lüge nicht, wenn ich sage: Schätzungsweise ein Dreiviertel meiner Jahrgangsstufe weiß nicht einmal, dass ich tatsächlich, beständig existiere, geschweige denn meinen Namen, dabei sind es nicht mal mehr zwei Monate hin, bis zum Abitur und entsprechend lange habe ich bereits die Schulbank gedrückt mit diesen... diesen Personen. Was mich zu Punkt Nummer Drei, auf meiner Liste führt, warum ich auf gar keinen Fall, die Protagonistenrolle, in einer solchen Story zu spielen habe, denn Protagonisten bewegen sich doch meist am Rande, zweier relativ eindeutigen Pole: Entweder die Menschen hassen dich. - Zeig es ihnen und werd' trotzdem ihr Held, Schrägstrich Hokage. Oder die Menschen lieben dich – Und du gehst trotzdem mit dem Schlangen-Pedo mit, weil screw Kameradschaft und so. Doch ich bin weder der Star der Mannschaft, noch bin ich das Pausenopfer um genau zu sein, kann ich mich schon glücklich schätzen, wenn ich mal nicht wieder bei der Anwesenheitsliste übergangen werde und mir ein freundlicher Spruch à la: „Tut mir leid, Flora, aber du bist so unscheinbar, da übersieht man dich manchmal." gedrückt bekomme. Ihr seht: In mir schlummert definitiv Heldenpotential. Nicht. So überhaupt gar nicht. Und trotzdem, dachte sich mein Schicksal wohl spontan: Jo, juckt mich nicht – Du erlebst jetzt ein Abenteuer. Und bis dahin hatte ich ja nie irgendetwas erlebt. Der vorletzte Osterurlaub an der Ostsee. - Das war das höchste der Gefühle, doch das sollte sich bald ändern. Es ist nicht Mal halb sieben und meine Jacke, sowie mein Schal sind bereits dermaßen vollgesogen, mit dem Gestank von Zigarettenqualm, ich kann froh sein, dass mein Asthma-Spray in meinem Rucksack ganz oben liegt, sonst würde ich wahrscheinlich, bereits jetzt, eine mittel schwere Krise erleben. Wir stehen am Bahnhof, warten auf unseren Reisebus, welcher uns auf direktem Wege in die schöne Toskana befördern soll, so hoffe ich zumindest, denn der Verkehrsbericht hat Stau und stockenden Verkehr auf der A2 versprochen, ebenso vor einem Geisterfahrer auf der B7 gewarnt. Doch vielleicht hat das ja auch gar nichts mit uns zu tun, denn von Autorouten habe ich nicht die geringste Ahnung und wer weiß also, ob das überhaupt der Weg ist, welchen wir fahren müssen? Es ist das letzte Mal, dass unsere Jahrgangsstufe gemeinsam einen Ausflug unternimmt, es ist der Tag der Abschlussfahrt, der Tag, vor welchem ich mich gefürchtet habe, seit dem ich mit zehn Jahren aufs örtliche Gymnasium gekommen bin. Zwei-Einhalb Wochen, gemeinsam mit den Lehrern, meinen Mitschülern, in einem fremden Land. Das bedeutet für die Meisten Spaß, ich meine, viele Jugendliche, gerammelt auf einem Haufen und schulfreie Zeit Saufgelage, Joint- und Kippenstummel, die man im Blumenbeet beerdigt, damit die Lehrer sie nicht entdecken und natürlich ganz viel feiern und Party und mit etwas Glück packt Amor auch wieder seinen Pfeil aus und es bilden sich Pärchen, bei denen man Angst haben muss, dass sie sich nicht, spontan, im Vatikan, vermählen lassen und dann nach nicht mal drei Wochen die Scheidungsunterlagen, beim Amt, einreichen. Doch für mich ist das Ganze nichts. Nicht nur, dass ich bis dato noch keinen Freund hatte, aber auch nicht brauche, möchte, ... außerdem wüsste ich gar nicht, woher ich auf die Schnelle einen Jungen bekommen sollte, der sich erstens, bereit ist, mit mir als Person auseinander zu setzten und es zudem nicht freakig findet, was ich so alles in meiner Freizeit treibe und tue. Und das ist der nächste Punkt. Der Punkt weswegen mein Selbstvertrauen, in all den Jahren, mehr und mehr, der Gravitation nach gegeben hat und ich mich, letztendlich, gezwungen sah, es mit einer Zahnbürste vom Boden zu schrubben, damit nicht aus versehen noch wer drauf ausrutscht und sich beide Beine bricht. Wobei. Verdient hätten es die Meisten alle Mal. Das Einzige, was in meinem Leben momentan wenigstens einen geringen Funken Spaß verspricht, ist meine größte Leidenschaft: Das Cosplayen. Und damit geht ein entsprechendes Interesse an Animes und Mangas natürlich einher. Eigentlich hatte ich auch immer versucht diese heimliche Liebe unter Verschluss zu halten, doch versucht mal in Zeiten wie diesen, welche von facebook und instagram, social media allgemein, dominiert werden, eure Privatsphäre zu bewahren, denn wenn ihr nicht durchgängig am Handy sitzt, um eure Timeline zu aktualisieren, dann passiert es gerne mal schnell, dass dich irgendwelche Bekannte und Freunde, aus der entsprechenden Szene, auf einem Bild, mit euch allen drauf, von dem letzten Treffen auf der Leipziger Buchmesse, verlinken und ehe du dich versiehst: Weiß es deine ganze Klasse. Und ein paar Lehrer und dann ist der Ärger vorprogrammiert. Ich würde jetzt nicht soweit gehen und von wirklichem Mobbing sprechen, obwohl das ja auch so eine recht subjektive Suppe ist, die einen fühlen sich bereits gemobbt, wenn du sie, im Vorbeigehen, versehentlich anrempelst, ganz Andere könntest du höchstwahrscheinlich direkt und ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen beleidigen und sie würden den Braten nicht riechen. Manche leben eben in ihrer Blümchenwelt, beziehungsweise, sind offensichtlich drin gefangen und das lebenslänglich. Doch von Blümchen fehlt in meiner Welt jede Spur und nun ist es ja nicht so, dass mein etwas, vom Mainstream, sich abhebenden Interessen in der Vergangenheit schon für Aufsehen gesorgt hätten. Es fing vergleichsweise harmlos an, in der fünften, sechsten Klasse wurden mir ab und an Mal die Mangas versteckt, aber meistens habe ich sie am Ende des Tages wieder erhalten und somit war die Sache auch gut. Zumindest aus Sicht meiner Mitschüler, dass ich mich jede Pause auf dem Klo verbarrikadiert habe und gegen die Tränen ankämpfen musste, dahingehend stellte niemand Fragen. Aber auch das war mir lieber so, denn wo die einen sich noch erhoffen in der Schule, generell im Leben, möglichst viel Fame, Lover und hasse nicht gesehen – weiß der Geier was noch alles, ab zu sahnen, so gab ich mich ab einem gewissen Punkte schlicht weg, mit meiner Ruhe zufrieden und hoffte einfach, es würde zumindest einen Tag geben, an dem ich von dämlichen Tuscheleien und neckischen „Was ist eigentlich dein Lieblingshentai?" oder „Holst du dir dazu einen runter?", oder aber ganz beliebt „Animes sind doch eher was für kleine Kinder, oder?" verschont bleibe. Also, unterm Strich werden die Meisten von euch bereits gemerkt haben, woran sie hier nun sind: Ich bin vielleicht vieles. Aber nicht cool. Und schon gar nicht schön und auch nicht selbstbewusst und Freunde habe ich auch keine, zumindest keine Richtigen, ein paar Kollegen, mit denen man ab und an die verschiedenen Conventions rockt, Dokomi, Conichi, AniMuc, ihr kennt de Schmarrn, aber die sind zum Großteil noch sozialinkompetentere Fracks, als ich und das pusht nicht wirklich, wenn wir mal ehrlich sind. Seufzend schiebe ich meinen Koffer in Richtung der Klappe, die sich am unteren Teil des Busses der weilen anhebt und somit die Sicht, auf den Stauraum, für das Gepäck frei gibt. Ich halte mich bedeckt, drücke die Nase in meinen Schal, lasse dann jedoch trotzdem einmal abscannend den Blick über meine Mitschüler schweifen und muss mich zwingen, nicht zu offensichtlich, mit den Augen zu rollen. Es ist arschkalt, doch dafür ist der Großteil der Mädchen relativ freizügig gekleidet, kurze Sporthosen, von Nike und addidas, lächeln mir da entgegen, gerade mal so lang, dass sie die Hälfte des solarium-braunen Hinterteils verdecken, viele von ihnen tragen die Jacken, oder Pullis, von den Typen, offensichtlich haben sie alle gleichzeitig, ihre warmen Klamotten, versehentlich, mit in den Koffer gepackt. Kann ja schon mal vorkommen. Sachen gibt's, die gibt's gar nicht. Nachdem der Großteil des Pulks sein Zeug verstaut hat und laut lachend, teilweise, beinah hysterisch kreischend, sich aufmacht, die besten Plätze im Bus für sich ein zu beanspruchen, schiebe ich mich durch die drängelnden Massen, auffällig unauffällig, nach vorne und lasse mir von meinem Lehrer dabei helfen, den Koffer, bis nach hinten, in den Frachtraum zu schieben. Als wir uns aufrichten schenkt er mir ein flüchtiges Lächeln. „Schön, dass du dich doch dazu entschieden hast mit zukommen, Flora. Das wird sicher eine unvergessliche Zeit.", sagt er dann freundlich und ich nicke, ehe ich gequält lächele und dann hinter ihm, in den Bus steige. Daran hege ich keinen Zweifel, nur ob ich mich im Endeffekt gerne dran zurück erinnern werde, das ist fraglich. Herr Western nickt mir aufmunternd zu, während ich, gemeinsam mit den Letzten, versuche einen geeigneten Platz, für die beinah zehn Stündige zu finden, dabei bleibt es für mich nicht unbemerkt, dass manch einer, meiner herzallerliebsten Mitschüler, demonstrativ, seine Tasche, oder Jacke, auf den noch freien Sitz neben sich stellt und mir daraufhin einen äußerst bitteren Blick zu werfen. Klassenverband und so. Izz da. Doch ich rede mir ein, dass sie den Platz einfach nur für wen anderes frei halten wollen, es muss nicht zwangsläufig etwas mit mir zu tun haben, so gern ich alles auf mich beziehe. Denn darin bin ich gut. Ohne den Blick auch nur eine Sekunde von meinen Füßen zu heben, verkrümel ich mich auf einen der hinteren Plätze, schaue dann sofort aus dem Fenster, denn mir ist gerade wenig nach Blickkontakt, weder mit Herrn Western, weniger noch, mit einem meiner Klassenkameraden, so sehr schäme ich mich. Ich seufze innerlich, lasse den Blick dann über den, dunklen und nur von Straßenlaternen erleuchteten Bahnhof gleiten und muss unweigerlich schlucken. Es ist kein Geheimnis, dass ich die Abschlussfahrt eigentlich lieber nicht angetreten hätte, immerhin war mir von Anfang an klar, wie das Ganze ablaufen würde: Und wahrscheinlich ist es auch euch das inzwischen und ich kann mir Erklärungen sparen. Wie ihr seht, fängt es schon bei solch lächerlichen Situationen an, wie „Wo sitze ich im Bus?" - Denn keiner hat große Lust, ausgerechnet der Dölpel sein zu müssen, der beinah zehn Stunden neben mir ausharren muss. Alle wollen sie bei ihrer Gruppe sitzen, bei ihren Freunden, doch da ich nirgends dazu gehöre, kann ich nur von außen her dabei zuschauen. Und ob ihr es glaubt oder nicht: Das beginnt, über die Jahre, ganz schön an einem zu nagen. Natürlich gab es viele Tage, an denen mich die Motivation gepackt hatte und ich mir dachte: „Heute mach ich es anders! Heute gehst du auf die Anderen zu, heute zeigst du ihnen, dass du genau so cool, lustig und offen bist, wie sie." Doch kaum hatte ich das Schulgebäude betreten und meine Klassenkameraden erblickt, da flog der Höhenflug auch schon weiter und ich persönlich, ich legte eine Bruchlandung hin, ganz so, dass es ordentlich schepperte. Ich kann gar nicht mehr zählen, an wie vielen Tagen ich mir bereits auf die Zunge gebissen habe, beinah in Tränen ausgebrochen bin, so verärgert über mich und meine Umwelt, hauptsächlich aber über mich selbst, einfach, weil ich so bin, wie ich bin, das ich nicht so sein konnte, wie sie, denn bei ihnen, sah das alles so leicht aus. Diese Mädchen, die mit ihren hübschen, langen, honig-blonden Haaren, mit den Jungs flirteten, mit den Lehrern Späßchen machten, als wäre es das Normalste auf der Welt, woher wissen sie, wie das geht? Wieso verlieren sie nicht, so wie ich, die Sprache, wenn sie angesprochen werden, warum werden sie nicht nervös, machen sie sich denn keine Gedanken, wie das, was man sagt, aufgenommen wird, ob es ein Grund, für weitere Lästerreien sein könnte? Machen sie sich denn keine Sorgen, dass man sie für dumm verkaufen könnte? Wieso sind sie so und wieso bin ich nicht so? Und wieso, um alles in der Welt, kann ich nicht so werden, obwohl ich mich all die Zeit so bemühe? Ich beiße mir auf die Zunge, ganz unbewusst, denn das mache ich immer, wenn ich mich ärgere, oder traurig bin, wenn ich kurz vor den Tränen stehe. Der Bus rollt langsam aus dem Bereich des Bahnhofes hinaus und ich muss schon wirklich sagen, es ist eine Bombenleistung. Wir sind quasi nicht einmal richtig los und ich wünsche mir schon nichts sehnlichster, als einfach wieder zurück zu kommen. Doch zwischen mir und meinem Ziel, liegen noch zweieinhalb, mir, schier endlos erscheinende Wochen, in denen ich die meiste Zeit allein sein werde, nicht einmal Gelegenheit habe, an meinen Cosplays weiter zu werkeln und das wurmt mich, Tatsache, mit am meisten. Immerhin ist es mein, mit, einziges Ventil, neben dem Anime schauen und dem Manga lesen, generell. Während sich der Rest meiner Jahrgangsstufe langsam ans Pläne schmieden macht, bereits beschlossen wird, wer mit wem auf welches Zimmer geht und wer wo, welchen Alkohol bunkert, so das es möglichst gerecht verteilt ist, krame ich in meinem Rucksack und ziehe mir einen meiner liebsten Mangas hervor: Naruto. Obwohl ich sowohl den Anime bereits tausend mal gesehen habe und die Comics gefühlt, circa zweitausend Mal gelesen habe, fesselt es mich doch jedes Mal von Neuem. Die Vorstellung, dass ich mich, wie Naruto, vom Außenseiter zum Helden Aller entwickeln könnte, ist dermaßen verlockend, dass ich mich, viel zu oft, in Tagträumerei verliere und mir einfach nur vorstelle, wie viel schöner und einfacher, das Leben in der Welt der Ninjas sein muss. Das ist natürlich eine reichlich naive Vorstellung, immerhin herrscht bei denen sowas, wie ein nie endend wollender Bürgerkrieg und generell scheint mir das Ganze doch etwas nervenaufreibender, als man es sich vielleicht doch dann ausmalt. Trotzdem ist der alleinige Gedanke einfach nur hinreißend. Ich blättere eine Weile durch die Seiten, bis ich die Stelle finde, an welcher ich zuletzt gelesen habe und kann ein Schmunzeln nicht unterdrücken. Obwohl mich die Meisten eher als Gutmensch beschreiben würden, ihr wisst schon, Pazifist und so, hat es mir die Verbrecherbande Akatsuki doch angetan. Ich liebe jeden Einzelnen von ihnen, sogar Zetsu und Kisame habe ich äußerst gerne, obwohl die eher gruselig, als alles andere sind, aber ja mei, auch sie haben Liebe und Anerkennung verdient. Meine Meinung. Als ich noch jünger war, da habe ich mir oft vorgestellt, wie es wohl sein müsste, mit den „Akas" durch die Gegend zu ziehen, ich hatte mir sogar die Mühe gemacht, so etwas, wie einen eigenen Charakter zu entwickeln, der mehr, oder minder, eigentlich nur die etwas schlankere, hübscherer Version von mir selbst darstellte und so ziemlich jedes Talent und jede Fähigkeit für sich gepachtet hatte, die nicht bei Drei auf den Bäumen war. Mein Sue-Ich war zudem eine ziemliche Hoe und somit, im Wechsel, mit allen Mitgliedern zusammen, zuerst mit Itachi, weil Itachi, ich denke nicht, dass ich da noch mehr zu sagen brauch, dann mit Sasori, weil ich ihn einfach cool finde, dann mit Hidan, weil er so ein richtiger Macker ist und mich irgendwie an die Jungs erinnert, die mich mit dem Arsch nicht ansehen und die ich, trotzdem, insgeheim, irgendwo cool finde, weil sie eben so sind, wie sie sind und damit oben rein auch noch ankommen und natürlich auch mit Pein, weil Pein, mit Deidara, weil süß und mit Obito, weil, Himmelarsch und Wolkenzwirn, Uchihas halt. Der fleischgewordene Traum, einer jeden Frau. Ich kann mich an Zeiten erinnern, in denen ich beinah jeden Abend, mit mir komplett fremden Personen, über entsprechende Seiten RPG geschrieben habe und mich völlig in diesen, von mir errichteten, Luftschlössern verlaufen habe, so schlimm, das meine Eltern meinten, es wäre von Nöten, eine Internetsperre ein zurichten. Leise seufzend, blättere ich die nächste Seite auf, eine meiner liebsten Stellen, der Kampf zwischen Sakura, Chiyo und Sasori, zwar schon tausend Mal gelesen, doch ich könnt mich immer wieder drüber aufregen. ... Wer nicht? Es ist bereits nachmittags und ich glaube, wir sind schon lange an der österreichischen Grenze vorbei, denn wenn ich das richtig sehe, dann kann ich in der Ferne die Alpen erkennen, das heißt, all zu lange, sollten wir nicht mehr unterwegs sein. Der Großteil meiner Kameraden schläft, doch das ist mir nur Recht so, denn nachdem die ersten Haschbrownies in Umlauf waren, wurde das Ganze nicht wenig unangenehm, selbst für mich, die bis dahin eigentlich nur still und ungesehen auf ihrem Platz gesessen und gelesen hatte. Ich habe absolut keine Ahnung von Drogen, alles was ich weiß ist, dass die Menschen, die welche nehmen, äußerst sonderbar werden und so möchte ich nicht sein. Da bin ich lieber uncool, als ein Junkie, immerhin wird man schnell abhängig und ich kann nicht verstehen, wie man sein Leben so wegschmeißen kann, nur um ein wenig „Spaß" zu haben. Immerhin geht es auch gut ohne und ich kam schon vor einigen Jahren auf den Trichter, dass ich so etwas nicht brauche und möchte. Und das ist eine der wenigen Sachen, in denen ich mir, wahrhaftig treu geblieben bin, immerhin habe ich bis zum heutigen Tag, nicht einmal an einer Zigarette gezogen, geschweige denn härtere Substanzen aus probiert, ja nicht einmal Alkohol, abgesehen, von einem halben Glas Sekt am Silversterabend. Auf leisen Sohlen schiebe ich mich durch den, mit Taschen und sonstigem Kram, vollgestopfen Gang des Busses und bahne mir somit meinen Weg zur Toilette, denn so langsam drückt die Blase und bis zur nächsten Raststätte sind es, sollte man dem Fahrer Glauben schenken, noch mindestens 50 Kilometer. Ich habe gerade die Treppe erreicht, möchte die Tür öffnen, da ertönt mit einem Mal ein schriller Schrei, von vorne und ich habe das Gefühl, das mein Trommelfell dran berstet. Sofort hebe ich den Blick und mir rutscht das Herz in die Hose, ich spüre, wie mir das Adrenalin durch die Venen schießt und es wird mir tatsächlich, kurzzeitig, so schwindelig, dass ich denke, ich breche hier jeden Moment zusammen. Die Meisten ziehen die Köpfe ein, manche können gar nicht so schnell wach werden um das komplette Ausmaß der Situation noch zeitnah zu erfassen und ich, ... ich stehe da wie angewurzelt. Die Augen weit aufgerissen, nicht fähig auch nur einen Muskel zu rühren. Ich möchte schreien, wie der Rest von uns, doch über meine Lippen kommt nicht ein Ton. Direkt auf uns zu und ich kann es durch die große Frontscheibe des Busses nur zu gut erkennen, rast ein mittelgroßer LKW, mit weltraumdunkler Lackierung, die Scheinwerfer leuchten mir wie boshafte, wahnsinnige Pupillen entgegen und mir bleibt nicht einmal ansatzweise genug Zeit, mich fest zu halten. Mein Kopf ist wie leer gefegt, wie eine Welle überschwappt mit das Panikgefühl und hält mich dermaßen paralysiert, ich glaube nicht einmal mehr atmen zu können. Noch bevor ich auch nur blinzeln kann, tritt die Schnauze des Trucks, durch die gläserne Frontscheibe des Busses, ich sehe, wie diese in tausend Teile zerspringt, beinah wie Schnee, fliegen mir die winzigen Splitter um die Ohren, zerkratzen mein Gesicht, meine Hände, meinen ganzen Körper und instinktiv schließe ich die Augen und endlich, endlich kann ich schreien ich schreie und weine gleichzeitig, es ist ein dermaßen verzweifelter Ton, dass es mir selbst eine Gänsehaut verursacht. Ich spüre, wie ich durch die Wucht des Aufpralls nach hinten geschleudert werde, ich habe nicht die geringste Chance mich ab zu fangen, oder fest zuhalten, das Ganze passiert alles viel zu schnell und ich schreie immer noch, während ich durch den Bus geschleudert werde. Ich werde hier sterben. Das war es. Das ist mein Tod. Aber wie, wie konnte das passieren?! Doch ich werde hier sterben. Jetzt ist alles aus. Dann umfängt mich unwirkliche Finsternis, ich spüre nichts mehr und verliere das Bewusstsein. Kapitel 1: Ein gleichschenkliges Dreieck ----------------------------------------- Tinnitus. Das war das Wort, welches ich gesucht hatte und welches mir erst Stunden später wieder in den Sinn gekommen ist. Jeder von uns hatte bereits schon mal einen und, kann man es glauben? - Es gibt Menschen, die leiden ihre ganzes, verdammtes Leben darunter. Tinnitus – Wahrhaftig eine Lästigkeit, aber alles der Reihe nach, sonst kommt ihr mir noch durcheinander: Ich wache auf und sehe nichts. Absolut nichts. Entweder bin ich erblindet, oder aber und ich hoffe, es ist Letzteres, irgendwer hat einfach vergessen das Licht ein zuschalten, oder die Sonne wieder an zu knipsen. Obwohl mein Sichtfeld, dementsprechend, relativ eingeschränkt ist, so fühle ich doch um so mehr, spüre kühlen, etwas feuchten Fliesenboden unter mir. Die Kälte hat sich bereits durch meine komplette Kleidung gefressen und mein Rücken fühlt sich leicht feucht an. Wie lange liege ich schon hier? Und wo bin ich? Was ist passiert? Ich halte inne, vergesse für den Bruchteil einer Sekunde sogar zu atmen und beginne mir nachdenklich auf der Innenseite meiner Unterlippe herum zu nagen. Was ist passiert? Da war Licht. Gleißendes Licht, welches sich in Höchstgeschwindigkeit auf mich zu bewegt hat. Leute haben geschrien, doch warum haben sie geschrien? Und woher kam dieses Licht? Ich zittere leicht und immer noch spüre ich Angst und Aufregung in mir, doch wovor habe ich Angst? Behutsam richte ich mich auf, sacke jedoch beinah sofort zurück, in meine Ausgangsposition, denn sowie ich meinen Oberkörper in eine aufrechte Lage gebracht habe, beginnt der vordere Teil meines Kopfes mit einem Mal schmerzend zu stechen und in meinen Ohren klingelt es unangenehm. Ein bisschen klingt es, wie eines dieser Messgeräte, im Krankenhaus, wenn einem Patienten das Herz stehen bleibt. Ihr wisst schon was ich meine. Keiner kann mir erzählen, dass er sich nicht wenigstens irgendwann einmal eine Folge „In aller Freundschaft" oder „Klinik am Südring" gegönnt hat und da bringen sie das ja gerne mal. Genau so, hört es sich an. Unter gequältem Ächzen fasse ich mir, mit der freien Hand, an den Schädel, doch das Brummen in dessen Inneren, nimmt dadurch nicht ab, eher ganz im Gegenteil, auch das elendige Piepen, bleibt beständig und ich kann gar nicht in Worte fassen, wie wuschig es mich bereits jetzt macht. Ein weiteres Mal versuche ich mich auf zu -stämmen und trotz, der alles verschlingenden Schwärze, welche sich um mir auftut, habe ich das Gefühl, die Welt verschwämme vor meinen Augen und mit einem Mal wird mir unglaublich schwindelig, zeitgleich auch schlecht und deprimiert, lasse ich mich schließlich zurück auf den kühlen Boden sinken. Ich warte eine Weile, bis mein Kreislauf sich beruhigt zu haben scheint, langsam lässt das Pochen in meinem Kopf nach, auch das Piepen, welches, lustig, wie ein Stromstoß, auf eine, Draht, von einem Ohr, zum Anderen, zu zucken zu scheint, wird leiser. Ehe es ganz verstummt. Trotzdem bleibe ich vorerst liegen, auf die Seite gerollt und starre mit weit aufgerissenen Augen, vor mir in die Dunkelheit, in welcher sich langsam, aber sicher Umrisse ab zu zeichnen zu beginnen. Ein paar Mal muss ich blinzeln, um auch ganz sicher zu gehen, dass meine Augen mir keinen Streich spielen, doch ja... Irritiert ziehe ich die Stirn kraus und für einen kurzen Moment, vergesse ich sogar meinen vorherigen Beinah-Kreiskaufkollaps, hebe den Kopf etwas an und lasse den Blick schweifen. Wie es scheint, befinde ich mich in einem Zimmer. Schön eingerichtet ist definitiv anders, doch die hiesige Innenarchitektur, gehört wohl im Moment zu meinen geringsten Problemen. Viel wichtiger, scheint sich mir die erneut auftauenden Frage, wo, um alles in der Welt, ich mich hier eigentlich befinde? Dieses Zimmer ist mir komplett fremd, es ist weder meines, noch das meiner Eltern und Freunde habe ich, wie ihr bereits mitbekommen haben solltet, recht wenige. Einen Freund? Pustekuchen, ich bin wohl Eine, der armen Schluckerinnen, deren letzte, wahre Hoffnung bei Lovoo liegt. Und find' da mal jemanden, der es auch nur ansatzweise ernst mit dir meint und nicht direkt, nachdem ihr zwei Mal Shisha rauchen wart, mit dir in die Kiste möchte und dich dann blockiert. Aber nein, dieses Zimmer hier gehört keinen, der, oben aufgeführten, mehr oder minder, existenten Personen und ich merke, wie ich nervös werde. Unweigerlicher, ziehe ich die Knie an meinen Brustkorb, schlinge meine Arme um meine Beine und mache mich ganz klein, als würde man in dieser Dunkelheit, nicht bereits, sowieso schon, Probleme haben, auch nur die Hand vor den Auge zu erkennen. Tatsächlich stellt die einzige Lichtquelle, ein kleines, eckiges Fenster, im hinteren Teil, des, so bemerke ich mit einem Mal, äußerst stickigen Raumes dar. Von draußen scheint fahles Licht hinein und ich komme zu dem Schluss, dass dieses wohl vom Mond stammen muss und wir somit, wenn man nur raffiniert genug ist, eins und eins, zusammen zu nehmen, wir Nacht haben müssen. Inzwischen kann ich die Silhouetten um mich herum, genau genug erkennen, um ungefähr sagen zu können, was es mit ihnen auf sich hat und immer noch leicht zögerlich, schiebe ich mich schließlich auf meine Füße und stehe dann vorsichtig auf, auch wenn sich so ziemlich alles in mir, dagegen sträubt. Noch immer brummt es leise in meinem Schädel und ich stolpere mehr, durch die Gegend, als dass ich laufe, dabei bedacht, mich so leise zu verhalten, wie es eben möglich ist, für jemanden, der schätzungsweise 90% seiner Körperbeherrschung eingebüßt zu haben scheint, durch... durch was auch immer... Ein weites Mal taucht das Bild von gleißendem Licht, vor meinem inneren Auge auf, ich kann mich an ohrenbetäubenden Lärm erinnern und herzzerreißende Schreie. Automatisch halte ich inne, fasse mir erneut an die Stirn, als könnte es vielleicht dabei helfen, meine Gedanken zu ordnen und die Puzzelteile, die durch mein Gedächtnis wabern, zu einem Bild zusammen zu fügen. Doch vergebens, eher habe ich das Gefühl, je mehr ich versuche nach einem Teil zu greifen, um es mir genauer zu betrachten, dass es mir plötzlich zwischen den Fingern davon gleitet, egal wie sehr ich es versuche... Ich komm nicht drauf. Beim besten Willen, ich komme nicht drauf. Wahrlich zum Mäuse melken. Frustriert über mich selbst und über mein Gehirn, welches offensichtlich, Größtenteils aus Watte zu bestehen scheint, bahne ich mir weiter meinen Weg, durch den dunklen Raum, gerade habe ich einen Schreibtisch erreicht, welcher komplett leer ist und beinah wie neu ausschaut, da fällt mein Blick auf einen, nicht ganz so makellosen Schrank, nicht weit von mir. Selbst in dem spärlichen Licht, sind die Gravierungen auf dem Holz der Fronttüren, mehr als deutlich zu erkennen und mit zusammen gekniffenen Augen, humpel ich weiter, bis ich vor dem massiven Möbelstück zu stehen komme. Jetzt sehe ich auch, dass es sich dabei nicht um Gravierungen handelt, für was ich diese Muster zu Beginn gehalten hatte. Vielmehr muss diese jemand mit einem Messer, oder Skalpell in das Holz hinein geritzt haben und dabei ist dieser jemand nicht gerade zimperlich vorgegangen, wie es scheint. An manchen Stellen ist die Tür komplett durch, ganze, längliche Holzsplitter, ragen hier und da hervor, an welchen man sich sicherlich nur all zu leicht, eine Verletzung holen kann. Und wieder kräusel ich die Stirn. Wer macht denn sowas? Gedankenverloren fahre ich mit den Fingerspitzen, die Einkerbungen entlang, ehe ich mit meiner Hand über einer ganz bestimmten Stelle inne halte. Verdutzt starre ich auf das Zeichen, welches dort, im Vergleich zu den restlichen Kringeln und formlosen Wellen, beinah schon liebevoll, in das Holz hinein gearbeitet zu worden sein scheint und ich kann es kaum beschreiben, dennoch ist mir, als hätte ich dieses Zeichen bereits, irgendwo schon einmal, gesehen... Wenn ich doch nur wüsste wo. Wenn mein Kopf doch nicht wie leer gefegt wäre. Wenn ich mich doch nur an irgendetwas erinnern könnte... Nachdenklich streiche ich mit meinen Fingern, die Rillen des Zeichens, im Holz nach. Ein Kreis. In welchem ein Dreieck liegt. Ein Gleichseitiges, denn ich habe Mathe als Abifach gewählt und ich muss unweigerlich schmunzeln. Wie albern es von mir ist, in einem solchen Moment über geometrische Formen nach zu denken. Leise schnaubend fahre ich ein letztes Mal über der Dreieck, als ich mit einem mal entsetzt zurück weiche. Mit einem Mal, fällt es mir wie Schuppen von den Augen! Wie hatte ich es nur nicht erkennen können?! Ja, wie hatte ich es nicht sofort merken können. Das Zeichen. ... Dieses Zeichen. „Jashins Zeichen.", hauche ich perplex, schreie im nächsten Moment bereits auch schon schrill auf, denn mit einem Mal werde ich von hinten gepackt, so das es mich beinah von den Füßen reißt und sofort setzt das ekelhafte Piepen, in meinem Innenohr, wieder ein. „Jashin.", haucht eine gefährlich klingende Stimme, direkt neben meinem Ohr, ich kann den heißen Atem spüren, wie er auf meine Wangenknochen trifft und in meinem Nacken, stellen sich die Härchen auf. „Gut erkannt.", knurrt es erneut und mir wieder beinah übel, als sich plötzlich ein schweres, kaltes Gewicht, an meine Kehle legt. Ich wage kaum zu atmen und es treibt mir automatisch die Tränen in die Augen, sowie ich registriere, dass, wer auch immer dort gerade, direkt hinter mir, aus der Dunkelheit auf getaucht ist, er mir offensichtlich ein Messer gegen den Hals drückt. Ich rühre keinen Muskel, wie paralysiert stehe ich da und schließe dann die Augen, obwohl es ohnehin schon finster ist und man kaum etwas sieht. „Wie bist du kleine Maus denn hier rein geraten?", möchte der Fremde hinter mir nun wissen und so wie er klingt, handelt es sich bei ihm definitiv, um einen Mann. Ich fiepse leise, denn zu mehr fühle ich mich nicht in der Lage. Wer ist der Kerl? Und wo, zur Welt, ist eigentlich dieses „hier"? „Na, antworte, los!", fährt er mich mit einem Mal an und ich heule verzweifelt auf, als plötzlich gepackt werde, unsanft an dem Arm nach hinten gezerrt und auf ein Bett geschleudert. Ehe ich mich versehe, ist der Fremde über mir, sein Gesicht kann ich in dem spärlichen Licht nicht erkennen, denn er steht mit dem Rücken zum Fenster und über mich gebeugt, dafür scheint es mir allerdings sehr deutlich, dass er sowohl um einiges größer, als auch um ein vielfaches muskulöser als ich ist. Ein weiteres Mal schluchze ich auf, nach wie vor unfähig etwas zu sagen und vor lauter Panik und Angst wird mir sowohl übel, als auch schwindelig und ich schüttele hastig den Kopf. „Entschuldigung.", würge ich kleinlaut hervor, was Mühe kostet, denn mit einem Mal ist meine Kehle und auch mein Mund staubtrocken. „Ich habe dich gefragt...", beginnt er und klingt dabei beinah so, als würde er lächeln, doch das bestimmt nicht, weil er freundlich sein möchte. Unkontrolliert, zittere ich am ganzen Körper und starte leise zu wimmern, sowie er sich über mich schiebt, die Hände links und recht, neben meinen Schultern, auf der Matratze abgestemmt, sich nun mit seinem Gesicht direkt über dem meinen befindet. Panisch schließe ich die Augen, drehe den Kopf zur Seite und merke nur, wie heiße Tränen sich den Weg aus meinen Augenwinkel, über meine Wangen, bis hin zu meiner Nasenspitze und zu meinem Kinn bahnen. „Ich habe dich gefragt, wie du hier rein gekommen bist, Kleine.", knurrt es, direkt neben meinem Ohr und ich halte gebannt den Atem an. Ich weiß es nicht. Verdammte scheiße, ich weiß es nicht! Ich weiß nicht wer du bist, ich weiß nicht wie ich hier hin geraten bin, meine Güte... Verdammt noch mal, ich weiß doch nicht einmal ganz genau, wo ich mich eigentlich befinde. Das alles würde ich ihm am liebsten ins Gesicht brüllen und ihn dann von mir weg schubsen, doch die Wahrheit ist, dass ich unfähig bin, auch nur einen Muskel zu rühren, schlimmer noch, nicht ein einziger Ton wagt sich über meine Lippen. Ich liege einfach da, steif und regungslos und rede mir innerlich ein, dieser Wahnsinnige wird einfach von mir ablassen, wenn ich weiterhin die Augen zusammen kneife und weg schaue. Doch von der Idee scheint er nicht sonderlich viel zu halten. Nicht im Geringsten. „Na gut.", säuselt er schließlich und ich höre das leise klirrende Geräusch, von Eisen, welches auf Eisen trifft. Hat er noch mehr Messer!? Oh Gott, was für ein krankes Schwein...? „Wenn du nicht reden willst..." Nun schwingt mein Wimmern in ein wirklich lautes Weinen um, denn was immer dieser Kerl, über mir, da vor hat, er wird wohl nicht lange herum fackeln. „Dann ist es Zeit für dich, dem großen Jashin eine Ehre zu erweisen!" Ich spüre wie er sich aufsetzt, eine blitzschnelle Bewegung nach oben macht, panisch drehe ich das Gesicht erneut nach oben und schreie unweigerlich auf, als ich erkenne, dass er ein Messer in der Hand hat, welches er direkt auf mich runter schnellen lässt. Ich öffne meinen Mund, versuch verzweifelt, schützend die Hände vor mein Gesicht zu halten, doch er lehnt sich so, dass er mit seinen Knien meine Arme nach unten drücken kann. Ich schreie, ich schreie wie am Spieß und heule gleichzeitig. Ich will nicht sterben. Nicht jetzt, nicht hier. Nicht so. Nein! Bitte, nein! Kann nicht jemand kommen und mir helfen?! Es muss doch nur jemand kommen und mir helfen! „Hidan!", ein bellender Ruf schallt durch die brummende Stille, hinter uns wird eine Tür aufgerisen, ich kann deutlich hören, wie sie hinten, an die Wand anschlägt und der Mann, über mir, hält mit einem Mal inne, als hätte man den Pause-Knopf an einer Fernbedienung betätigt. Licht geht an, und ich presse die Augen noch ein Stück fester zusammen, mein Herz schlägt mir bis zum Halse, Blut rauscht in meinen Ohren und noch immer, geht meine Atmung rauf und runter, rauf und runter, aber ich lebe... Ich lebe, irgendwer ist gekommen und hat dafür gesorgt, dass dieser Wahnsinnige mich nicht abstechen kann. Vorsichtig hebe ich die Lider, das grelle Deckenlicht sticht und sorgt für leichtes Kopfweh, doch das ist, wie es mir scheint, im Augenblick, wahrlich, mein geringstes Problem. Zaghaft hebe ich den Kopf ein wenig an, um eine bessere Sicht zu erhalten, auf den Typen, der mich beinah, um ein Haar, zu Hackfleisch verarbeitet hätte, wäre nicht im letzten Moment, die mir, bis zu dem Zeitpunkt, nach wie vor, unbekannte, Rettung erschienen. Fassungslos starre ich den Mann, über mir, an und ohne, dass ich es kontrolieren könnte, klappt mir die Kinnlade ein Stück weit, nach unten. Verwirrt blinzele ich, während er nur fragend das Gesicht verzieht, beginnt leicht nach vorne und hinten, zu schwenken, sich allerdings nicht wirklich bewegen können zu scheint, als hätten sich unsichtbare Fesseln, um seinen Oberkörper gelegt. Noch immer schaue ich aus großen Augen zu ihm hinauf, meine Kehle ist staub trocken und kein einziges Wort kommt über meine Lippen, obwohl mir in diesem Moment wirklich, zu Schreien, zu Mute wäre. Das kann nicht sein. Das ist... Das ist ein schlechter Scherz, ich träume, ich... was zum, der Schrank... Das Zeichen... Jashins Zeichen. Und das ist... Nein, unmöglich. Jemand muss mir einen Streich spielen, das muss ein seltsamer Zufall sein, aber wie... wie um alles in der ganzen Welt... wie kann das... „Sasori!", feuert der Grauhaarige, über mir hängend, ungehemmt los, wirft einen wütenden Blick, gen Tür und spuckt dann aus, neben das Bett, auf den Boden. „Du verschlissener Bastard, mach mich los, sofort!" Ein weiteres Mal beginnt der Grauhaarige hilflos zu zappeln, hält dann jedoch promot inne und verzieht schmerzverzerrt das Gesicht. „Du elendiger Schwanzlutscher!", knurrte er, zwischen zusammengepressten Zähnen, hervor, verstummt dann jedoch und verwirrt stelle ich fest, dass sich um seine Oberarme, aber auch an seinem Brustkorb, wie von Geisterhand, ganz schmale, feine Schnittwunden gebildet haben, aus denen, jeweils, ein schmaler Faden Blut rinnt. Immer noch liege ich da, mit offenem Mund. Nicht wissend, wie mir geschieht. Was passiert hier? Bei was für Irren bin ich hier gelandet? Und vor allem wie. Wie, bin ich hier gelandet?! Doch niemand scheint auf meine Fragen eine Antwort geben zu können, schon gar nicht aber, sie beantworten zu wollen, denn bis zu diesem Augenblicke, werde ich konsequent ignoriert, als mit einem Mal eine weitere Person zu sprechen beginnt. „Hidan.", brummt es tief und dunkel, aus dem Teil des Raumes, hinter uns, und verzweifelt versuche ich den Kopf zu drehen, doch keine Chance, durch das lastende Gewichte, auf mir, habe ich keine Möglichkeit, mich auch nur ansatzweise zu drehen und einen Blick, nach hinten zu erhaschen. „Wer ist das?", möchte die, für mich unsichtbare Person, wissen und augenblicklich jagt es mir einen Schauer, über den Rücken. Wem auch immer diese Stimme gehört, schon jetzt kann ich behaupten, dass ich mich mit diesem Menschen noch weniger anlegen möchte, als mit „Hidan". Dieser, hat inzwischen den Kampf gegen die unsichtbaren Fesseln aufgegeben, sitzt, mit hochrotem Kopf und verbissener Miene, auf meinen Oberschenkeln, die unter seinem Gewicht, und in der Position, jeden Moment zu brechen drohen. „Was weiß ich.", brummt der Grauhaairige, wirft mir einen verachtenden Blick, ehe sich auf seinen Lippen ein äußerst laszives Lächeln bildet. „Die kleine Schlampe stand mit einem Mal in meinem Zimmer.", erklärt er dann Schulterzuckend und schaut wieder, über mich hinweg, zu seinem Unterhaltungspartner. „Und da dachte ich..." „Da dachtest du, du metzelst sie mitten in der Nacht nieder und bringst uns somit alle um den Schlaf.", mischt sich mit einem Mal eine weitere Stimme ein, die zwar etwas jünger und an sich auch freundlicher klingt, allerdings einen nicht weniger autoritären und bedrohlichen Unterton besitzt. „Was juckt dich das?", möchte Hidan wissen und klingt dabei direkt wieder aufmüpfiger, „Du schläfst doch eh nicht, Holzkopf." Im nächsten Moment zuckt er zusammen, lässt ein heiseres, schmerzverzerrtes Stöhnen hören, und die Schnitte, an seinem Körper, scheinen sich, wie durch Magie, zu vertiefen und beginnen stärker zu bluten. „Elendiger Bastard.", knurrt der Jashinist, hebt dann wütend den Blick. „Meine Eltern waren verheiratet.", kommt es monoton zurück, worauf Hidan nur leise lacht, dann leicht den Kopf dreht, sich wieder der anderen Person zu zuwenden scheint. „Sie könnte ein feindlicher Shinobi sein, vermutlich habe ich euch am Ende allen das Leben gerettet und ihr behandelt mich, als wäre ich hier der Schuldige." „Bist du das nicht immer?", möchte die etwas jüngere Stimme wissen, woraufhin Hidan nur verächtlich schnaubt. Und was er dann sagt, sorgt dafür, dass sich bei mir, ein weiteres Mal, alle Härchen im Nacken aufstellen. „Halt dich daraus, Sasori! Ich unterhalte mich mit Pein!" Wie ein Fisch auf dem Trockenen schnappe ich nach Luft, was kurzzeitig alle Augenpaare auf mich zu lenken scheint, zumindest kann ich deutlich die verwunderten Blicke hinter mir spüren, Hidans lila-schimmernden Irden, über mir erkennen, die mich abwertend mustern. „Auch noch da?", knurrt er hinter gefletschten Zähnen und augenblicklich verfluche ich mich dafür. Lediglich ein zaghaftes Nicken, kann ich mir abringen, doch das scheint dem Grauhaarigen nicht zu genügen. Stattdessen verzieht er unzufrieden das Gesicht. „Wärst du wenigstens geil, wäre das Ganze vielleicht nur halb so schlimm und wir hätten noch was Spaß bekommen.", murrt er, rollt schließlich mit den Augen und hebt erneut den Kopf an, als mit einem Mal eine weitere Stimme ertönt, höher und fiepsiger, als die Restlichen und irgendwie passt sie so gar nicht in diese Situation, habe ich den Eindruck. „Macht ihr eine Pyjama-Party?! Ohne Tobi!?" , quengelt es. „Tobi möchte auch mit machen!" Schritte sind zu hören, federnde Schritte, als würde jemand durch den Raum hopsen und dann direkt neben dem Bett zum stehen kommen. Unauffällig schiele ich an Hidan vorbei, blinzle dem Neuankömmling stumm entgegen, der sich interessiert über mich beugt, mich kurz betrachtet und dann wie ein aufgedrehtes Kleinkind im Kreis wirbelt. „Es ist ein Mädchen! Hidan hat eine Freundin? Ist doch so, oder Hidan? Sie ist deine Freundin!", die aufgesetzte, kindliche Stimme überschlägt sich fast und innerlich muss ich schmunzeln, habe ich mich doch bereits oft gefragt, wie keinem der restlichen Mitglieder jemals auch nur ein Verdacht kommen konnte, doch „Tobi" scheint mir ein vortrefflicher Schauspieler zu sein. So auch Itachi, vermutlich liegt es den Uchihas einfach im Blut, zumindest sieht im Augenblick alles danach aus. „Bwahh!", kommt es angewidert von Hidan und er zieht ein Gesicht, als hätte er so eben in eine Zitrone gebissen. „Aber bestimmt nicht in 1000 Jahren!" „Warum denn nicht Hidan-Senpai?", möchte „Tobi" wissen, tänzelt dabei ein wenig auf der Stelle und schwingt dann mit dem Oberkörper vor und zurück. „Hidan-Senpai sitzt doch auf dem Mädchen und das in einem Bett... ja...", „Tobi" verstummt kurz, schlägt sich dann übertrieben die Hand gegen den Mund und ich würde meine Hand dafür ins Feuer legen, dass sich unter der Maske ein überbreites Grinsen gebildet hat, „Macht Hidan-Senpai etwa unanständige Dinge, mit dem Mädchen?", möchte er dann wissen, was bei Hidan offenbar alle Sicherungen zum durchbrennen bringt. „Tobi, halt den Rand, du elendiger Idiot!", fährt er den Maskenträger an, welcher sogleich einen Satz nach hinten macht und sich schutzsuchend hinter Sasori versteckt, welcher inzwischen auch, zu uns, ans Bett heran getreten ist. Seine kühlen, braunen Irden mustern mich unberührt, nicht die klitzekleinste Regung zeichnet sich auf seinen feinen Gesichtszügen ab. Ich muss zugeben, dass er bildschön ist und genau so, wie ich ihn mir vorgestellt hätte, ... Was mich im Übrigen zu der Frage bringt, was zum Teufel eigentlich mit mir passiert ist? Habe ich mir den Kopf gestoßen? Bin ich verrückt geworden? Oder spielen mir meine Klassenkameraden, oder sonst wer, einen ziemlich sonderbaren und dazu mega aufwendigen Streich? Ist das hier so etwas wie „Verstehen Sie Spaß?" - Und gleich kommt Franz Elstner aus dem Schrank gestiegen und zeigt mir, wo die Kameras sind? „Sie war auf einmal in meinem Zimmer, wie oft denn noch?!", mosert Hidan weiter, doch keiner scheint dem sonderlich Beachtung zu schenken, auch ich nicht, denn ich werde nach wie vor, von dem Erscheinungsbild des rothaarigen Puppenspielers im Bann gehalten, der tatsächlich noch jünger aussieht, als ich angenommen hätte. Misstrauisch zieht dieser nun die Brauen zusammen, schnaubt dann leise und murmelt etwas unverständliches, ehe die Letzte und, so wie ich das einkalkuliere, ZWEITwichtigste Person, hier in diesem Raum, sich ebenfalls zu uns gesellt. Die charakterstarken Rinnegang-Augen jagen mir einen kalten Schauer über den rücken und selbst Hidan wird endlich ruhig, sowie sich der vermeintliche Anführer, der Organisation, zu uns gestellt hat. „Einfach in deinem Zimmer, ja?", möchte er wissen, seine Stimme klingt tief und stark, wie ein starker Bass. „Hab ich doch gesagt.", wiederholt Hidan trocken, schweigt dann jedoch. Auch auf ihn scheint Peins Anwesenheit Einfluss zu nehmen, wenn es ihn auch noch lange nicht so zu verschrecken scheint, wie mich. Der Leader wirft dem Grauhaarigen einen kurzen Blick zu, dann betrachtet er sich mich. „Wer bist du?" Seine Stimme geht mir durch Mark und Bein und für einen kurzen Moment bringe ich nicht einen einzigen Ton über meine Lippen. Soll ich schreien? Und dann? Wer wird kommen und mir helfen? Ich habe immer noch keine Ahnung, was hier gespielt wird. „Flora.", hauche ich mit zittriger Stimme und versuche dann den schmerzhaften Kloß, der sich in meiner trockenen Kehle gebildet hat, hinunter zu würgen. Doch es klappt nicht. „Hast du was gesagt, Schlampe?!", möchte Hidan wissen, beugt sich zu mir hinunter und kommt mir bereits mit seiner Visage wieder ekelhaft nah. Leise wimmernd drehe ich den Kopf zur Seite, kneife dann die Augen zusammen und kann kaum verhindern, dass sich einzelnen, warme Tränen, durch meine zusammen gepressten Lider nach draußen drücken. „Guck mich an, wenn ich mir dir spreche, du kleine Bitch!" „Hidan!", das ist Sasori, doch trotz alle dem scheint sich Hidan etwas zu entspannen und kurz frage ich mich, was er wohl vor hatte. „Flora?", wiederholt Pein, doch seine Worte scheinen keinem der Anwesenden zu gelten. Vorsicht öffne ich die Augen wieder, muss ein paar Mal blinzeln um eine klare Sicht zu bekommen, ehe der Leader einmal mit den Kopf ruckt. „Hidan, lass sie aufstehen." „Aber, sie ist..." „Runter von ihr, habe ich gesagt!" Bedrohlich blickt der Leader dem Jashinisten entgegen, seine Haltung zeigt deutlich, dass er keine Widerworte duldet und ein bisschen erleichtert bin ich schon, immerhin kann ich nun endlich wieder richtig atmen, wo der Mistkerl endlich von mir runter ist. „Steh auf, Flora.", knurrt der Orangehaarige und kaum merklich nickend, schwinge ich mich zurück in eine aufrechte Position. Etwas schwummrig ist mir, ob von der Aufregung, oder weil mein Kreislauf nicht so schnell mitgekommen ist, ich kann es kaum sagen. Sicher ist jedoch, dass ich bislang nicht aufgewacht, zu mir gekommen, sonst was bin. Auch jetzt im Stehen befinde ich mich nach wie vor in einem Zimmer mit... verschissen nochmal: Mitgliedern der Akatsukiorganisation?! Das kann doch alles nur ein schlechter Scherz sein?! „Woher kommst du, Flora?", möchte Pein wissen. Er klingt weder gereizt, noch böse, allerdings liegt etwas in seiner Stimme, was ich nicht ganz zu deuten weiß,... und als bedrohlich empfinde. „Ich...", beginne ich heiser, meine Beine sind weich wie Pudding und kurz muss ich mich wirklich konzentrieren nicht einfach in mich zusammen sacken. Ich spüre die angespannten Blicke aller Anwesenden deutlich auf mir ruhen. Sasoris. Peins. Hidans abschätziges Mustern von der Seite. Und ... mein Blick wandert zu Tobi, welcher nach wie vor, von einem Bein auf das andere hüppelnd neben Sasori „steht". „Ich...", beginne ich dann erneut, doch was soll ich sagen. Die Wahrheit? Wenn mich wirklich jemand verarscht, dann mache ich mich so bestimmt zur Lachnummer... warte, halt, ist das wichtig?! „Sprich.", nun klingt die Stimme des Leaders bereits weniger freundlich. Ich schniefe, möchte gerade Luft holen und entschließe mich dann, ihm einfach die Wahrheit zu sagen, ehe ich mit einem Mal ... beinah erdrosselt werde... Aber was?! Panisch stolpere ich nach hinten, werde im letzten Moment wieder auf die Füße gezogen und wie ein Teddybär durch geknuddelt, verdammt, was ist denn jetzt schon wieder?! „Tobi will Flora-chan behalten! Tobi findet Flora-chah süß!" „Süß, die Fotze ist so fett, hoffentlich bekommen wir die nachher aus der Tür raus." „Flora-chan ist weich und kuschelig!" Ich krieg kaum Luft. Scheiße man, der erdrückt mich! Warum hat der so verdammt viel Kraft?! „Darf Tobi, Tobi kümmert sich auch gut um sie, Tobi is a good boy!" „Pff, kannst sie dir ja wie eine fette Katze in deinem Zimmer halten.", brummt Hidan genervt. Langsam sehe ich Sternchen. „Tobi!", druckse ich krampfhaft hervor, doch der Griff verfestigt sich nur. „Tobi!" „Aw, Flora mag Tobi!", freut sich der Maskenträger überschwänglich. Nein, eigentlich versuche ich gerade nur meinem Grundbedürfnis „Atmen" gerecht zu werden, aber schön, wenns' dich happy macht. „Tobi, ich krieg keine Luft!". Presse ich hilflos hervor, doch das ist ihm offenbar egal, er schmust mich weiter. „Ayy, Flora-chan, Flora-chan ~", beginnt er ein melodisches Mantra runter zu rattern. „Tobi!" „Flora-chan, Flora-chan ~" „Obito Uchiha!" Und auf einmal bin ich frei. Panisch nach Luft schnappen stolpere ich nach hinten und tatsächlich tanzen schwarze und weiße Lichtpunkte vor meinen Augen. Ich kann mich kaum auf den Beinen halten und muss erschrocken fest stellen, dass vermutlich wirklich nicht gefehlt hätte und, ... warte, war das vielleicht sein Plan? Mich einfach aus versehen „tot zu knuddeln"? Ist das mein Schicksal, welches mir als Ninja bevor steht? Mich von einem der stärksten Bösewichte des Narutouniversums buchstäblich ERDRÜCKEN zu lassen? Schwer atmend fasse ich mir an den Hals, was auch immer das zu helfen vermag und erst jetzt registriere ich die, nun sagen wir 3 ½ weit aufgerissenen Augenpaare (unter der Maske ist das ja schwer zu erkennen), die mich nun anstarren und dessen zugehörigen Gesichtsausdrücke von verwirrt, schockiert, bis hin zu, nun, was Sasori da versucht, oder nicht versucht, das weiß ich nicht ganz ein zu ordnen. Für einen gefährlichen Moment herrscht Schweigen, ehe Hidan die Stille laut stark durchbricht: „Was labbert die kleine Missge' da? Uchiha?!" Laut lachend wendet er sich an „Tobi". „Hör mal, lass das mal nicht deinen blonden Freund hören, nachher bombt der dich noch weg, so schnell kannst' gar nicht gucken!" Giggelnd und übertrieben mit dem Kopf schüttelnd, wendet der Grauhaarige sich ab. Der Rest schweigt. Und ich merke, wie mir das Herz in die Hose rutscht. Und da ist er wieder, dieser schmerzhafte Kloß, der sich in meinem Hals festsetzt und mir die komplette Kehle zuschnürt. Pein ist der Erste, der drei Restlichen, der die Sprache wieder findet und tatsächlich räuspert er sich, kaum hörbar, vor dem Sprechen. Und das ist, glaube, ich gar nicht gut. „Apropos Deidara, Sasori, ich möchte, dass du dich sofort auf den Weg zu unserem jüngsten Mitglied machst und nach ihm schaust. Wir können uns nicht erlauben, wegen einer lächerlichen Erkältung mit den Missionen in Verzug zu geraten und Hidan...", mit fester Stimme wendet er sich nun an den Jashinisten, während uns Sasori bereits, ohne mich noch eines weiteren Blickes zu würdigen, den Rücken zu gekehrt hat „Hidan, du wirst Kakuzu aufsuchen, ihr zwei werdet innerhalb der nächsten halbe Stunde aufbrechen, die notwendigen Informationen habt ihr bereits erhalten." Laut aufstöhnend schnappt sich Hidan mit einer ausladenden Bewegung seine Sense, welche bis dahin auf der anderen Seite des Bettes lehnte und schaut mich ein letztes Mal vernichtend an. „Und was wird aus der Perversen hier?!", möchte er wissen, seine Augen sprühen Funken und ich knicke komplett ein, unter diesem zornigen Blick. Und meine Augen werden bereits wieder feucht. Scheiße ey, scheiße ey... „Das soll nicht deine Sorge sein.", weiß Pein und schnaubend wende sich Hidan schließlich zum gehen. Beinah möchte ich erleichtert aufatmen, doch dafür ist es, augenscheinlich, noch viel zu früh. „Erst wird man von so einer Verrückten geweckt und dann muss man auch noch für Püppi und Barbie einspringen, weil das Blondchen sich nen' Schnupfen geholt hat, ist doch beschissen, ey!", kann ich ihn von draußen auf dem Flur nörgeln hören, bis es schließlich still wird, da Tobi die Tür geschlossen hat. Nun bin ich alleine mit Pein und Obito und tatsächlich finde ich die Situation mit einem mal noch bedrohlicher und angespannter, als zuvor, wo Sasori und Hidan noch mit im Raum waren. Auch wenn es paradox scheint. „Ich frage dich jetzt noch einmal.", beginnt Pein leise und die kalten Rinneganaugen bohren sich tief in meinen Kopf. Ich kann gerade so ein Fiepen hinuter schlucken. Heiße Tränen laufen über meine Wangen. Ich will nach Hause. Ich will verdammt noch mal hier weg, ... was ist nur... Und mit einem Mal fällt es mir wieder ein. Die Klassenfahrt. Der Bus. Die Autobahn. Der Unfall, ich, ... der Unfall, wir hatten einen... einen Unfall! „Ich frage dich noch einmal und du wirst mir die Wahrheit sagen, sollte dir etwas an deinem Leben liegen." Peins kalte Stimme reißt mich aus den Gedanken, ängstlich drücke ich meine Lippen zusammen, mache mich noch kleiner, als ohnehin schon, doch wage es nicht, den Blickkontakt zu unterbrechen. „Wer bist du.", möchte er wissen, doch dann ist es auf einmal Obito, der spricht: „Und noch wichtiger, was weißt du alles?" Kapitel 2: Ich nicht wissen, ich nur Putzfrau --------------------------------------------- Ich weiß nicht, was ich erwartet habe. Was ich mir erhofft habe. Vielleicht habe ich innerlich darauf gehofft, dass es tatsächlich so, wie in diesen Fanfictions abläuft, wo irgend ein overpowerter Own Charakter in die Narutowelt gesetzt wird, alle Bösen und auch die Guten in null-komma-nichts um den Finger wickelt, doch die Wahrheit ist: Ich bin nicht overpowert. Und jemanden um den Finger wickeln tu ich schon gar nicht. Eigentlich sitze ich seit einer halben Stunde nur da, mit apathischer Miene auf den Dielenboden starrend, heiße Tränen fließen über meine Wangen, tropfen auf meinen Schoß, auf meine verkrampften Hände und immer wieder durchzuckt meinen Körper ein Schütteln, wenn ich auf schluchze. So verrückt meine Geschichte auch hat klingen müssen, denn, da ich selber absolut keinen blassen Schimmer habe, was genau hier eigentlich gerade vor sich geht, habe ich mich dazu entschlossen Pein und Obito einfach die Wahrheit zu erzählen. Auch, wenn sie mir nicht zu glauben scheinen, was ich ihnen, beim besten Willen, nicht zu verübeln weiß, von einer Sache konnte ich sie mit Sicherheit überzeugen: Ich stelle absolut keine Bedrohung dar. Nada. Niente. Aber nicht in tausend Jahren. Ein weiteres Mal heute ich auf, was mit einem strengen Blick Obitos beantwortet wird, der offenbar langsam die Nerven verliert. Die Tatsache, dass ich ihnen erzählt habe, ich käme aus einer anderen Welt, schien beide relativ unbeeindruckt zu lassen, aber nun gut, ich rede hier mit Leuten, die aus der Ferne, insgesamt sieben tote Körper kontrollieren können, oder sich von A nach B und anschließen nach Z und Y beamen. Offenbar scheinen „ferne Welten“ das geringste Problem zu sein und auch, dass sie in dieser lediglich als Comic-Figuren auf den Plan treten und bekannt sind, schien sowohl den Uchia, als auch den Rinneganträger verhältnismäßig egal zu sein. Stattdessen fragten sie mich, ob es noch weiter „Universell-Wissende“ wie mich gäbe, wo diese zu finden wären und ob sie auch hier wären. Auf alle Fragen konnte ich jediglich mit einem Schulterzucken reagieren, was bei den Zwein schnell den Verdacht aufkommen ließ, ich würde „meine Leute“ decken wollen. Beinah hätte ich darüber gelacht, wäre die Situation nicht so gruselig und ich nur mit heulen beschäftigt, denn hätte ich die Möglichkeit würde ich Akatsuki nur zu gerne den Leuten aus meiner Klasse auf den Hals hetzen, oder den bescheuerten Jungs aus meinem Handball-Team. „Ich glaube sie lügt.“ Immer wieder höre ich solche Satzfetzen aus dem gedämpften Gemurmel Eins und Obito zu mir dringen und jede Mal läuft es mir eiskalt den Rücken runter. Aber was hätte ich denn sagen sollen? Dass ich eine Kunoichi aus dem Dorf Konohagakure bin? In diesem Fall wäre ich tot gewesen, noch bevor ich überhaupt einen Punkt hätte machen können. Oder, dass ich hier bin unter dem Vorwand, mich der Organisation anzuschließen? Selbst wenn das geklappt hätte, hätten sich mich doch zumindest testweise gegen eines ihrer Mitglieder antreten lassen und auch das hätte meinen sicheren Tod bedeutet. Wimmernd beiße ich mir auf die Lippe. Ich kann ehrlich nicht sagen, was mich mehr trifft, die Tatsache, dass ich offenbar verrückt geworden bin, dass mich meine chronische Einsamkeit dazu gebracht hat, dermaßen zu fantasieren, dass ich mich jetzt zwischen meinen liebsten Anime-Charakteren wiederfinde, oder aber, dass Letztere überhaupt nicht so sanftmütig, aufbauend und liebevoll handeln, wie ich es mir immer auszumalen pflegte. Hier ist nichts so, wie in meiner Fantasie, oder in den Doujinis, oder Fanfictions. Diese Männer würden mich ohne mit der Wimper zu zucken töten und sich vermutlich unterm Strich nur darüber Gedanken machen, wer die Sauerrei nun wegzumachen habe. „Du möchtest also nicht reden.“ Mit einem Mal wirbelt Pein herum, mustert mich wütend und ich zucke inständig zusammen. „Ich habe euch alles gesagt.“ , antworte ich mit kratziger Stimme, wage es nicht, den Augenkontakt zu unterbrechen, doch letzen Endes knicke ich unter der strengen Miene ein, schaue betretend zu Boden. Ein weiteres Mal schluchzte ich. „Lüg nicht.“ „Ich lüge nicht, wirklich, ich…“ „Du kannst uns jegliche Details über unsere Organisation nennen und behauptest zudem, es gibt mehr von deiner Sorte?“ , beginnt Pein, macht einen ausladen Schritt auf mich zu. Ich weiche ein Stück nach hinten. „Wo sind sie und für wen arbeitest du?“ , wiederholt er die Frage, die mir seit einer guten halbenStunde bereits in den Ohren klingelt. „Ich arbeite für niemanden, ich bin kein Ninja, ich, … ich…“ Erneut beginne ich unkontrolliert zu weinen und zu zittern, „Ich will doch einfach nur nach Hause, … zu meinen Eltern, zu…“ „Schweig!“ Abrupt bleibt der Leader vor mir stehen, zieht dann ein Kunai aus seiner Beintasche. „Selbst wenn du die Wahrheit sagst, kann ich dich mit diesem Wissen unmöglich gehen lassen.“ Wie erstarrt blicke ich auf das Kunai. Mein Kopf ist wie leer gefegt. „Nein, … nein, bitte!“ Ich schreie, weine, flehe, alles zur selben Zeit. Verzweifelt blicke ich zu Obito, welcher mich mit einem Ausdruck in den dunkle Augen mustert, den ich beim besten Willen nicht zu deuten weiß. Er scheint angestrengt nach zu denken. Pein macht einen weiteren Schritt auf mich zu und jaulend, wie ein verletztes Wolfsjunge, rutsche ich über die Matratze zurück, doch noch bevor der Rinneganträger mich packen kann, schreitet Obito dazwischen. „Warte, Nagato.“, beschließt rund augenblicklich lässt Pein von mir ab. Wie versteinert hocke ich da, mir ist schwindelig von dem ganzen Adrenalin, welches non-stop durch meinen Venen gepumpt wird. Mein Herz klopft mir bis zum Hals und bei dem Gedanken an meine Eltern, Oma, Freunde und meinen Hauskater schnürt es mir die Kehle zu. Ich will doch nur nach Hause, … Mehr will ich doch gar nicht. Ich würde niemandem was tun, so bin ich nicht. „Was meinst du?“ Irritiert blickt Pein sich um, doch Obito schreitet kopfschüttelnd zu uns. „Ich meine, wir lassen sie am Leben.“ Er wirft mir einen prüfenden Blick zu, wendet sich dann an Pein, „Vorerst. Wenn das stimmt, was sie sagt, dann stellt diese fremde Welt möglicherweise eine Bedrohung dar und wir können nicht mit Sicherheit sagen, ob nicht noch mehr ihresgleichen in Unsere gelangt sind und von welchen Allianzen diese aufgegriffen worden sind. Im Moment sehe ich keine andere Möglichkeit, als sie hier zu behalten und als Informationsquelle zu gebrauchen.“ „Aber sollte sie noch Verbündete haben, so werden diese sicher nach ihr suchen.“, überlegte Pein laut, worauf Obito allerdings auch zu antworten wusste: „Sollte sie Verbündete haben, die sich mit den, wie sie es nennt, guten Shinobis zusammen getan haben, werden diese ohnehin nach uns Ausschau halten. Ob sie hier ist, oder nicht, wird daran nichts ändern, für uns allerdings macht es einen Unterschied, wenn wir sie erstmal hier behalten.“ Pein nickt verstehend, wirft mir einen flüchtigen Blick zu. In mir zieht sich alles zusammen. Und insgeheim wünsche ich mir, dass mich doch vielleicht Naruto und seine Freunde lieber hätten finden sollen, die wären mit Sicherheit was gastfreundlicher gewesen,… „Hier behalten?“ , wiederholt Pein verblüfft, „Du meinst,…“ „Hier in Amegakure, ja. Wenn sie uns schon sonst keinerlei Dienste erbringen kann, dann soll sie sich eben so lange um die hier rastenden Mitglieder kümmern und deren Anliegen. Außerdem ist somit immer jemand in Reichweite, der sie im Auge behält, eine andere Möglichkeit sehe ich im Moment nicht, Nagato.“ Angesprochener nickt, für ihn scheint das Sinn zu ergeben, nur ich selbst kann mir bislang keinen Reim darauf machen, doch Fragen zu stellen traue ich mich nicht, denn die sind mit Sicherheit nicht erwünscht. Das heißt also, sie lassen mich am Leben, weil ich ihnen möglicherweise ich nützlich sein könnte, … aber was ist, wenn ich das nicht kann? Immerhin habe ich ihnen alles gesagt, was ist, wenn sie das merken. Ist das einfach nur ein aufgeschobenes Todesurteil und was soll das bedeuten, ich habe mich um die Anliegen der Mitglieder zu kümmern? Das erste Mal, seit gefühlten Stunden, wendet sich Obito nun direkt an mich und ich kann absolut nicht einschätzen, was unter dem dunklen Haarschopf vor sich geht. „Du hast es also gehört, wir lassen dich leben, heute ist dein Glückstag.“ Ich schlucke. Also, dass ist eine sehr optimistische Formulierung. „Sag mir nur, was kannst du?“ Ich muss ausschauen wie ein Auto, wie ein kleiner, alter VW-Käfer, so perplex, wie mich diese Frage werden lässt. Was ich kann? Worauf bezieht sich das? „Ich, äh,…“ , beginne ich, doch prompt fällt mir der Uchiha ins Wort: „Kochen, Wäsche waschen und putzen sollte dich ja kaum überfordern.“ , bestimmt er und zaghaft nicke ich, sowie ich bemerke, dass er auf eine Reaktion von mir wartet. Soll ich, … soll ich etwas ihre Putze werden? Das läuft ja absolut aus dem Ruder, in den Fanfictions würden sie einen jetzt zumindest der Kampfkunst unterweisen, aber danach scheint Akatsuki derweilen offensichtlich nicht der Sinn zu stehen. Stattdessen soll ich sie bekochen und den Haushalt schmeißen, na, hat man sowas schon gehört? „Was ist mit der Heilkunst, bist du vertraut mit allgemeiner Medizin? Kakuzu und auch Sasori können Wunden und Verletzungen behandeln, aber von Zeit zu Zeit kommt es vor, dass ein Mitglied innerlich erkrankt. Vor allem Itachi, aber auch Deidara werden zu dieser Jahreszeit immer wieder von Erkältungen und Grippen heimgesucht. Kannst du damit umgehen?“, möchte er wissen und ich nicke, obwohl ich nicht denke, dass ich eine große Hilfe sein werde. „Ich hab mal einen erste Hilfe-Kurs gemacht.“, sage ich leise. Obito hebt verwirrt eine Braue, hat offensichtlich keinen Schimmer, was ich ihm damit zu sagen versuche und etwas selbstbewusster füge ich an: „ Ich kenne mich ein bisschen aus, aber alles was ich weiß, ist aus dem Bio-Unterricht, oder von youtube, ich denke nicht, dass ich jemanden heilen kann,…“ „Aber Tee kochen und Fieber messen kriegst du hin?“, dieses Mal ist es Pein, der spricht und er klingt beinah etwas genervt. Ich nicke schüchtern. „Na, das ist ja immerhin etwas.“, stöhnte Obito auf. Auf die beiden muss ich echt bedeppt wirken und tatsächlich schäme ich mich kurz, dafür, … kein Ninja zu sein. Oder überhaupt irgendwas zu sein, zu können, … „Sag Konan, sie soll ihr das Hauptquartier zeigen und sie kann eines der hinteren Zimmer beziehen.“ , brummte Obito nach einer Weile, während er das vernarbte Gesicht wieder hinter seiner Maske verschwinden lässt. „Sie soll sich so gut es geht nützlich machen und vor allem nicht im Weg rumstehen, Sasori wird deine Missionen übernehmen und du wirst dich um meine Aufgaben kümmern, solange wie ich nach weiteren Informationen schauen werde. In der Zwischenzeit kann sie sich um Deidara kümmern, wenn der Kerl nicht langsam mal wieder auf die Beine kommt, geraten wir vollkommen in Verzug.“ Pein nickt. „Wie du wünscht.“ Mit einem Kopfrucken bedeutet er mir auf zustehen und auf zitternden Beinen folge ich ihm zur Tür, mir ist so schwindlig, ich wundere mich, wie ich es schaffe gerade aus zu gehen und bete, dass man mir zumindest kurz Zeit gibt, mich aus zu ruhen, doch mir schwant, das darauf absolut keine Rücksicht genommen wird. Zu keiner Zeit. Ein letztes Mal blicke ich über die Schulter zurück, zu Obito, welcher mir nachdenklich hinterher schaut und hastig folge ich Pein, welcher in den Schatten der Korridore beinah komplett verschwunden ist. Die komplette Architektur konnte ich noch nicht erfassen, wohl aber leuchtet es mir ein, das wir uns wohl in einer Art Hochhaus befinden müssen. Draußen regnet es wie in Strömen und ich kann schemenhaft, durch den dickten Neben die Umrisse einer japanischen Stadt erkennen. Vereinzelte Leuchttafeln, Schriftzeichen und Stromleitungen, die über die Häuser gespannt sind. Durch ein schmales Treppenhaus gelangen wir zu den oberen Etagen, ganz unten scheint nur Hinan sein Zimmer zu haben, genau so wie Sasori seine Werkstatt, der Lärm würde die restlichen Mitglieder nur stören, hatte Pein es mir kurz erklärt und damit eigentlich alles gesagt. Ein bisschen entspanne ich mich, sowie wir den oberen Flur erreichen, der um einiges wohnlicher und auch etwas einladender wirkt. Dicke Bambusmatte knirschen unter meinen Füßen und ein paar alte Malereien aus der Edo-Zeit verzieren die niedrigen Wände, die durch fahles Kerzenlicht angeleuchtet werden. „Das da, … „ Pein bleibt stehen, deutet auf die hinterste Tür, die am Ende des langen Flures liegt, „Ist dein Zimmer. Ich werde Conan zu dir schicken, sie wird dir alles zeigen. Morgen wirst du früh aufstehen, für Deidara und sie etwas zu Essen machen. Die restlichen Mitglieder sind auf Mission, Itachi und Bisame werden in drei Tagen zurück sein, wenn alles nach Plan läuft. Du wirst ihren Wünschen und Anforderungen widerstandslos nachkommen, haben wir uns verstanden?“ , knurrt er und ich nicke hastig. „Ja.“ , fiese ich, möchte eigentlich noch so viel mehr sagen, doch ich bringe keinen weiteren Ton heraus. „Dann geh jetzt.“ , entlässt der Leader mich und gehorsam schlurfe ich gen „meines“ Zimmers, um den großen, flachen Tisch, um welchen ein paar Sitzkissen verteilt sind, herum, bis zu meiner Tür. Auf dem Absatz werfe ich einen letzten Blick zurück, in den finsteren Gang. Ich bin alleine. Pein ist verschwunden. Seufzend betrete ich mein Zimmer. Viel ist nicht drin vorhanden, ein, in die Wand eingelassener Schrank mit Schiebetür, davor, ebenfalls auf dicken Bambusteppichen, liegt eine Schlafmatte. Ein kleiner, flacher Tisch in der Mitte des Raumes und ein paar Kleiderbügel an der Garderobe. Unschlüssig lasse ich mich auf eines der Sitzkissen sinken, fahre mit den Fingerkuppen nachdenklich über das weiche, helle Holz des Tisches. Was ist passiert? Auch, wenn ich zuerst noch glaube, ich würde träumen, so muss ich mir inzwischen eingestehen, doch mehr als wach zu sein, zudem scheine ich nicht verrückt geworden sein, … zumindest fühle ich mich so. Obwohl das jeder Verrückte von sich behaupten würde und wer wusste schon, ob ich nicht vielleicht jetzt gerade, in diesem Moment, in einer Zwangsjacke und mit Sabber vor dem Mund, in einer Gummizelle hocken tat und meine Eltern beide verzweifelt, durch ein kleines Fenster, einer dicken Stahltür, zu mir hinein schauten und sich fragten, warum es nur so kommen musste. Aber alles hier fühlte sich so real an, … Der Tisch, der Duft von draußen, das Prasseln des Regens. Vielleicht, aber auch nur vielleicht, passierte das hier gerade wirklich. Kurz muss ich an die Viele-Welten-Theorie denken, aus dem Philosophieunterricht und an das Zitat meines Lehrers, dass vielleicht in irgendeinem Paralleluniversum tatsächlich Superman durch die Lüfte saust, oder Freddy Krüger Jagd auf unschuldige Schlafende macht. Kann es denn sein, dass das hier vielleicht tatsächlich eines dieser Paralleluniversen ist? Aber selbst wenn dem so sein sollte, stellt sich immer noch die Frage wie ich hier hergekommen bin und irgendwie scheint mir all das trotz dessen keine zufrieden stellende Begründung. Lange Zeit darüber zu grübeln bleibt mir jedoch nicht, denn im nächsten Moment wird bereits die Tür geöffnet, eine junge, hübsche Frau, mit goldenen Augen, blasser, reiner Haut und blauen Haaren, die zu einem hübschen Dutt zusammengebunden sind, steht auf der Schwelle. Ich erschaudere kurz, denn Conan wirkt nicht nur damenhaft und anmutig, sondern scheint zudem um einiges entspannter, als die Mitglieder, die ich bereits kennen lernen durfte, schenkt mir sogar ein verhaltenen Lächeln. „Hallo Flora.“, begrüßt sie mich, schließt die Tür dann hinter sich und kommt zu mir, legt einen Stapel geladener Garderobe vor mir, auf der Tischplatte an. „Ich hoffe, die Größe stimmt, ansonsten werde ich mich die Tage darum kümmern für dich passende Anziehsachen zu besorgen.“ , erklärt sie und zaghaft lächelnd ziehe ich die Kleidungsstücke auseinander, erkenne, dass es sich dabei um einen mittellangen Yukata, Untergaderobe und Overknees handelt, dazu Shinobisandalen. Ich schlucke kurz, denn auch wenn es eigentlich nur das kleine Stück Oberschenkel ist, ist dass doch verhältnismäßig viel Haut, die ich damit zeigen werde. Als ob meine Selbstzweifel jetzt gerade meine größte Sorge wären, doch trotz alle dem bedanke ich mich artig bei Konan, immerhin will ich es mir mit ihr nicht auch noch verscherzen. „Passt.“ , druckse ich gequält hervor, lache dann gekünstelt, denn die Schnüren des Yukawa drückt sich in meinen Bauch und erschwert mir das Atmen um einiges. Aber wer braucht schon Sauerstoff? Vielleicht falle ich einfach tot um. In meiner jetzigen Lage vielleicht nicht die unvorteilhafteste Wendung. Aber vermutlich würden sie mich dann durchs Edo Tensei zurück holen, … Murphys Law. Vermutlich nur eine Frage der Zeit. Konan hat sich der weilen auf zur Tür gemacht, wirft mir einen fragenden Blick über die Schulter zu und stumm folge ich ihr, lasse mich von ihr durch den Flur, in eine große, geräumige Küche leiten, welche an den Wohnbereich anknüpft. Einladend und gemütlich ist zwar etwas anderes, dennoch weniger schlimm als zu Beginn noch angenommen. Auch ist es hier etwas wärmer und durch die großen, langen Fenster auf der rechten Seite kann ich die Skyline Amegakures erkennen, kein Zweifel. Ich befinde mich im Dorf, das versteckt im Regen liegt. Ich lasse mir alles zeigen, wo sich die Kochutensielien befinden, das Putzzeug, erklären welches Mitglied welcher Allergie auf welches Essen hat und bin überrascht, dass ich es doch mit relativ schwachen Immunsystemen zu tun zu scheinen habe. Dennoch verliere ich über meine Verwunderung kein Wort, stelle nur dann Fragen, wenn ich glaube, dass es tatsächlich notwendig ist, denn obwohl ich absolut nicht einschätzen kann, was hinter der hübschen, blassen Stirn Konans vor ich geht, so schüchtert mich ihr anmutiger Habitus doch mehr ein, als ich vielleicht zugeben möchte. Eigentlich schüchtert mich alles hier ein und ich muss mich konzentrieren nicht ab Undank abzudriften und mich erneut in Selbstmitleid und Ängsten zu suhlen, immerhin sollte ich mir in der nächsten Zeit erstmal keinen Fehltritt erlauben. Nicht, wenn mir mein Leben lieb ist. Mir wird das Putzzeug gezeigt, die Waschräume und zu guter letzt der Schrank mit den Tränken, Bandagen und sonstiger Medizin. Absolut nichts davon ist mir ein Begriff und ich sehe schon kommen, wie einen von ihnen Ketamin und Xylazin als Hustenmittel versuch unter zu jubeln und so wie ich das mitbekommen habe, wird Deidara mein erstes Opfer sein. Deidara. Ein bisschen nervös werde ich schon bei dem Gedanken in wenigen Minuten diesem explosiven Tunichtgut gegenüber zu treten. Auch wenn ich ihn in der Serie immer gemocht habe, so scheint er mir doch eher zu der Sorte Mensch zu gehören, die für meine eigene Unsicherheit herzlich wenig Verständnis aufbringen können. Ich seufze, lasse mich von Conan zurück in die Küche dirigieren, versinke unter dessen bereits wieder in meinem Mitleidsstrudel. Auf dem Weg nach Atlantik. Ganz, ganz, ganz weit und tief runter geht es da, … Jeden Tag, den ich in der Klasse gesessen habe, mich bemüht die gehässigen Kommentare meiner Mitschüler zu überhören, oder wie ich ganz alleine auf einer Bank, auf dem Schulhof mein Pausenbrot gemümmelt habe, träumte ich mich in diese Welt. Ein Mitglied der Akatsuki zu sein erschien mir als diaultimative Ausflucht aus meinem grauen Alltag. Meine Eltern die stets meckerten, ich solle mal raus gehen, mich endlich wie ein „normaler Teenager“ verhalten und nicht nur vor dem Laptop hängen. Doch wie, wenn ich nie auf Partys eingeladen werde? Wenn alle vom Wochenende schwärmen, wo sie zusammen in diesem und jenem Club feiern waren, auf diesem und jenem Geburtstag getanzt haben, wie, wenn ich einfach nicht dazu gehöre? Gehasst zu werden ist eine Sache. Aber einfach übergangen zu werden und das jeden verdammten Tag, lässt irgendwann zu, dass sich ein schwerer, anhänglicher Dämon auf deinen Schultern niederlässt, der sich Selbstzweifel nennt. Die anderen Mädchen mit ihren langen, blonden Haaren, den engen, hochgeschnittenen Hosen und den lässigen Coop Tops waren immer so selbstbewusst und locker und cool, dass ich neben ihn unterging, jeden Tag sank ich ein kleines Stückchen mehr. Und alles was mir blieb, waren meine Cosplays, meine Fanfictions und meine Doujinis. Meine Welt in die ich mich seit jeher zu flüchten versuchte und nun war ich - durch die unerklärlichsten Zufälle - offenbar tatsächlich hier gelandet und mit einem Mal hatte ich so viel Angst wie noch nie, das mich jemand nicht mögen konnte. Denn dann hätte ich gar niemanden mehr. Dann hätte ih keinen Ort mehr, an dem ich mich wohl fühlen könnte. Ich hätte keinen Fels in der Brandung mehr, ich wäre ganz alleine, in dieser Welt, in der mich alle verachten. Wenn sie mich denn überhaupt bemerken. Inzwischen am ganzen Leibe zitternd, sind wir in die offene Küche zurück gekehrt, Konan hat ihre kurze Einführungsrede beendet, die ich zum Schluss nur noch halb mitbekommen habe und mustert mich nun erwartungsvoll. Unsicher blinzle ich ihr entgegen. „Ja?“ , murmle ich leise, traue mich kaum ihr in die waren Augen zu schauen, bemühe mich deswegen unauffällig an ihr vorbei zu schielen. „Es wäre lieb, wenn du Deidara noch einen Tee bringst, oder was zu trinken. Danach kannst du dann eigentlich auch schlafen gehen.“ , überlegt sie und deutet dann mit dem Kinn in Richtung des Wasserkochers. Ich nicke, hauche ein „In Ordnung.“ und mache mich dann gleich dran Wasser auf zu setzten, während Konan langsam zurück zur Tür geht. „Zweites Zimmer direkt.“ , weißt sie mich noch drauf hin, auch an der richtigen Tür zu klopfen, dann ist sie verschwunden. Mit zitternden Händen gieße ich das dampfende Wasser über das mit Kräutern gefüllte Sieb, lasse den Tee wenige Minuten ziehen und starre mit apathischem Blick in den aufsteigenden Dampf. Leise seufzend stelle ich den heißen Becher schließlich auf einem kleinen Untersetzer ab, schlurfe damit nach draußen, auf den Flur und klopfe zaghaft gegen die hölzerne Tür. Ein paar Sekunden warte ich, doch keine Antwort. Ich klopfe noch einmal. Immer noch keine Reaktion. Unsicher schaue ich mich um, doch weder Conan noch Obito, oder Pein scheinen in Sichtweite und was soll ich jetzt machen? Einfach reingehen? Was, wenn Deidara genau so gastfreundlich wie Hidan ist? … Nach wie vor unsicher drücke ich die Klinke hinunter. In dem dahinterliegende Raum ist es beinah komplett dunkel, nur das schummrige Licht von draußen, lässt grobe Umrisse erkennen. Das Fenster ist gekippt, der Regen kaum überhörbar. Vorsichtig mache ich ein paar erste Schritte, räuspere mich, doch mehr bringe ich nicht heraus. Nach einer Weile gewöhnen sich meine Augen an die Finsternis, ich kann einen großen Schrank erkennen, der halb geöffnet ist, und dessen Inhalt ausschaut, als wäre er einmal komplett rausgerissen und dann umliebevoll wieder hinein gerpröfft worden, die Hälfte der Klamotten liegt aber ohnehin auf dem Boden verteilt. In der Mitte des Raumes befindet sich, so wie in meinem Zimmer, ein kleiner flacher Tisch, übersät mit Zeichnungen, Stiften, Anspitzresten und vereinzelte kleine Lehmskuplturen stehen zwischen den Blättern. Die Härchen in meinem Nacken stellen sich aus, … das alles lässt keinen Zweifel zu. Auf leisen Sohlen schleiche ich zu dem Tischchen. stelle sanft den Tee, samt Teller auf dem Boden davor ab, um auch bloß nichts versehentlich etwas über die Zeichnungen zu vergießen und fahre dann neugierig mit den Fingerspitzen über die glatte Oberfläche der Lehmvögel und - Spinnen. „Wow.“ , entfährt es mir leise, als mir die kleinen Details, wie feine Maserungen und Federdetails ins Auge springen und kurz vergesse ich alles um mich herum, muss tatsächlich etwas schmunzeln, als ich dann die vielen „Kunstwerke“ der unzähligen Deidara-Cosplayer denke, die nicht im entferntesten an diese Arbeit hier herankommen. Ich merke gar nicht, wie es im Bett, hinter mir, auf einmal kurz raschelt und ein blonder, verstrubbelter Haarschopf sich auf aus den Decken hervor wühlt. Auch das energische Zungenschnalzen ignoriere ich gekonnt, zu fasziniert bin ich nach wie vor von dem kleinen Tonvogel. „Pfoten weg, mh.“, knurrt es auf einmal mit belegter Stimme hinter mir und um ein Haar, hätte ich das kleine Täubchen fallen lassen. Mit klopfendem Herzen stelle ich es zurück, an seinen rechtmäßigen Platz, drehe mich dann langsam um. „Wer bist du, nh?“ , möchte der junge Mann wissen, mustert mich abschätzig mit den hellen, grau-blauen Augen, die selbst aus den Schatten heraus zu strahlen scheinen. Für einen kurzen Moment bin ich sprachlos, starre ihn einfach nur an, der nackte, trainierte Oberkörper, die Nähte des Mundes, auf seiner Brust, die sich unter und über seiner Haut herziehen, das lange, füllige, honigblonde Haar und dieses Gesicht. Es jagt mir einen warmen Schauer über den Rücken. Man erkennt eindeutig, dass es ein Mann ist und dennoch sind seine Züge so weich und hübsch, beinah etwas androgyn. „Ähm ,… Konan hat gesagt, … Konan hat gesagt, ich soll dir Tee bringen.“, sage ich leise und misstrauisch zieht Deidara eine Braue hoch. „Und das du krank bist.“ , füge ich schüchtern an. „Mh.“ , schmollend lässt sich der Künstler zurück in die Kissen sinken und ich erhebe mich vorsichtig, schlurfe dann samt Tee zum Kopfteil seines Bettes und lächle dem Blonden zaghaft entgegen. „Hier, … ähm, …“ Nervös stelle ich den, nun nicht mehr ganz so heißen, Becher, auf dem Nachttisch neben dem Bett ab, möchte mir gerade ein Herz fassen und erklären, wer ich denn bin und warum ich so ungefragt hier hineinspaziert komme, um nicht im nächsten Moment in einem grandiosen Feuerwerk dahin zu gehen,… Wie gesagt, vielleicht nicht das Schlechteste, was mir passieren kann. Doch bevor ich etwas sagen kann, fällt mir Deidara ins Wort: „Was für Tee, nh?“, möchte er wissen und verwirrt schaue ich ihn an. „Was,… ähm,…“, beginne ich, doch er brummt nur etwas unverständliches. „Wenn das Salbei ist, dann will ich ihn nicht.“ Mir klappt die Kinnlade runter. „Ich ihm ,… … das ist, das ist kein Salbei.“, erinnere ich mich an die Kamilleblüten, die ich anschließend aus dem Sieb geklopft habe. Deidara wirft mir einen flüchtigen Blick zu, rollt sich dann auf die Seite und streckt mir die Hand entgegen. Kurzfristig bin ich irritiert, bis ich begreife, dass ich ihm wohl den Becher reichen soll. Der sich nur wenige Zentimeter neben ihm befindet. Was für eine Prinzessin. „Vorsichtig, es ist heiß.“ , warne ich, reiche ihm dann den Tee, was er nur mit einem genervten Augenrollen beantwortet. „Ich bin nicht dumm, aber danke.“ Ich beherrsche mich, nicht die Brauen zusammen zu ziehen und aus irgendeinem Grund erinnert mich Deidara ein wenig an die Mädchen aus meiner Klasse. Die mit den hochgeschnittenen Hosen und den kurzen Tops, die sich aufführen wie die Könige, aber am Ende verzeiht es ihnen jeder, weil sie im entschiedenen Augenblick auf „niedlich“ umschalten können und irgendwas sagt mir, dass Deidara ganz genau so ein Mensch ist… „Schmeckt?“, frage ich nach einem unangenehmen Moment des Schweigens und langsam nickt der Blonde, ohne mich dabei auch nur eines Blickes zu würdigen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)